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Wissensnetz Gender Mainstreaming für die Bundesverwaltung

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<strong>Wissensnetz</strong> <strong>Gender</strong> <strong>Mainstreaming</strong><br />

IV.4.2. Gleichstellungsorientierung bei Programmen<br />

Gewerbliche und gemeinnützige Träger in allen Politikbereichen erhalten öffentliche<br />

Mittel als Zuwendungen oder Subventionen, um politisch formulierte Ziele, <strong>für</strong> <strong>die</strong> im<br />

Wege der Haushaltsplanung Mittel im Haushalt eingestellt wurden, mit geeigneten<br />

Maßnahmen umzusetzen. Dies entspricht auch der Regelung in der GGO - Anlage 7<br />

zu § 43 Abs. 1 Nr. 3, nach der bei der Rechtsetzung u.a. zu prüfen ist, ob private Dritte<br />

<strong>die</strong> Aufgaben erledigen können. Öffentliche Mittel fließen im Rahmen einer Vielzahl<br />

von Förderprogrammen auf der Ebene der Europäischen Union (in den Europäischen<br />

Strukturfonds), der Bundesrepublik Deutschland und der Bundesländer sowie auf<br />

kommunaler Ebene. Die Förderprogramme sind in der Regel zeitlich begrenzt, werden<br />

u.U. wiederholt aufgelegt und haben wechselnde inhaltliche Schwerpunkte.<br />

Förderprogramme sind ein zentrales Steuerungsinstrument der öffentlichen Verwaltung.<br />

Fast alle nationalen, europäischen und internationalen staatlichen Förderprogramme<br />

enthalten daher - in der Umsetzung von <strong>Gender</strong> <strong>Mainstreaming</strong> - in ihren Vergabekriterien<br />

Anforderungen an <strong>die</strong> Gleichstellungsorientierung. Häufig wird gefordert,<br />

Strukturen zur Förderung der Gleichstellung nachzuweisen. Es gibt allerdings Unterschiede<br />

in Ausdrucksweise, im Bedeutungsgrad und in der konsequenten Einhaltung<br />

und Nachprüfbarkeit.<br />

Ein Beispiel <strong>für</strong> <strong>die</strong> Integration der Gleichstellungsorientierung in Förderprogramme<br />

bietet der Kinder- und Jugendplan des Bundes. In <strong>die</strong> Richtlinien zum Kinder- und Jugendplan<br />

des Bundes (KJP) vom 19.12.2000 wurde <strong>die</strong> Verpflichtung zur Umsetzung<br />

von <strong>Gender</strong> <strong>Mainstreaming</strong> in den Maßnahmen der Kinder- und Jugendhilfe aufge­<br />

nommen [link: http://www.bmfsfj/Politikbereiche/gleichstellung/did=5076.html].<br />

<strong>Gender</strong> <strong>Mainstreaming</strong> in Förderprogrammen<br />

Die Umsetzung von <strong>Gender</strong> <strong>Mainstreaming</strong> (GM) beginnt bereits bei der Entwicklung<br />

eines Förderprogramms. Das Programm wird auf der Fachebene der Verwaltung konzeptionell<br />

vorbereitet, im partnerschaftlichen Abstimmungsprozess mit internen und<br />

externen Projektpartnerinnen und -partnern erörtert und der Leitung zur politischen<br />

Entscheidung vorgelegt.<br />

Die <strong>für</strong> <strong>die</strong> Programmentwicklung und -umsetzung zuständigen Fachkräfte benötigen<br />

dazu <strong>Gender</strong>-Kompetenz und qualitative und quantitative Daten zum Stand der Gleichstellung<br />

im jeweiligen Politikfeld sowie Instrumente wie Arbeitshilfen, <strong>Gender</strong> Impact<br />

Assesments (GIA) oder Checklisten. Diese Grundlagen können z. B. durch entsprechende<br />

Statistiken und Forschungsberichte oder Befragungen geschaffen und <strong>für</strong> alle<br />

Beteiligten gut zugänglich und in systematischer Form bereitgestellt werden. Beispiele<br />

<strong>für</strong> eine systematische Aufbereitung von Daten sind vom G.I.S.A. - <strong>Gender</strong>-Institut<br />

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