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Fördertechnik Klausur - Lösungen

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Fachhochschule Merseburg<br />

Fachbereich Maschinenbau<br />

<strong>Fördertechnik</strong><br />

<strong>Klausur</strong> - <strong>Lösungen</strong><br />

Robotik und Handhabungstechnik<br />

Prof. Dr.-Ing. A. Merklinger<br />

Name:<br />

Datum: 13.07.05 Bearbeitungszeit: 120 Minuten<br />

Zugelassene Hilfsmittel: 1 DIN-A4-Blatt beliebigen Inhalts Seite 1/5<br />

1a Ein innerbetriebliches Transportmittel für Güter, das sowohl manuell als auch<br />

motorisch angetrieben sein kann aber stets flurgebunden arbeitet. Es benötigt<br />

keine speziellen Fahrwege wie Schienen o.Ä. und es kann entweder manuell<br />

gesteuert sein oder autonom agieren.<br />

1b Mecanum-Räder sind ähnlich aufgebaut wie ein Planetengetriebe: ein inneres<br />

Rad berührt ballige Rollen, die in einem um des Zentrum des Rades drehbaren<br />

Rollenträger gelagert sind. Ihre Drehachse ist gegenüber der Drehachse des<br />

inneren Rades geschwenkt. Sowohl das innere Rad als auch der Rollenträger<br />

sind unabhängig voneinander angetrieben. Durch die dabei auftretende Überlagerung<br />

von Geschwindigkeiten kann der Aufstandspunkt beliebig in beide Richtungen<br />

der Ebene bewegt werden.<br />

Das oben beschriebene Prinzip bedingt zwei unabhängige Antriebe für jedes<br />

Rad, es entsteht also bei einem Drei-Rad-Fahrzeug eine 3-fache Überbestimmtheit<br />

der Kinematik, die eine aufwändige Steuerung und viele Antriebe<br />

erfordert. Darüber hinaus entsteht durch die Verlagerung des Aufstandspunktes<br />

von einer balligen Rolle auf die nächste eine ruckartige, mit vertikalen Beschleunigungen<br />

verbundene Bewegung eines Fahrzeugs, die sowohl den Komfort<br />

schmälert als auch auf Dauer zu Beschädigungen der Fahrbahn führt. Sowohl<br />

das Kostenargument vieler Antriebe als auch die Schadensgefahr stehen<br />

einer industriellen Verbreitung entgegen.<br />

1c • Integrierbarkeit in bestehende Strukturen<br />

• Transportmöglichkeit für unterschiedliche Güter<br />

• Operationelle Probleme bei Layout-Änderungen des Betriebs<br />

• Verlagerbarkeit in andere räumliche Positionen<br />

• Anpassungsfähigkeit an variable Transportleistungsbedürfnisse<br />

• Variabilität der Transportreihenfolge<br />

• Anpassungsfähigkeit and sich ändernde Automatisierungsgrade<br />

1d Inertial:<br />

Berührungslos:<br />

Beschleunigungssensor<br />

Korrelationssensor<br />

Berührend: Odometer, Tachogenerator<br />

1e Das System induktiver Leitlinien, die im Boden verlegt von FTF verfolgt werden.<br />

Die Fahrzeuge besitzen an der gelenkten Achse eine Differentialspule und<br />

steuern diese stets so, dass die Induktion in beiden Spulenhälften gleich groß<br />

ist. Dazu drehen sie den Lenkwinkel und folgen somit der Leitlinie.


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Robotik und Handhabungstechnik<br />

Prof. Dr.-Ing. A. Merklinger<br />

Name:<br />

Datum: 13.07.05 Bearbeitungszeit: 120 Minuten<br />

2a<br />

2b<br />

2c<br />

2d<br />

Zugelassene Hilfsmittel: 1 DIN-A4-Blatt beliebigen Inhalts Seite 2/5<br />

A<br />

a<br />

b FBr<br />

A<br />

F N<br />

Zahngesperre<br />

Backenbremse<br />

p<br />

F<br />

+ F<br />

F R<br />

F<br />

F<br />

Br<br />

ΣM A = 0 = FBrb<br />

− FN<br />

b + FRa<br />

mit F R = µ FN<br />

folgt:<br />

⎛<br />

0 = FBr b − FN<br />

N −<br />

⎝<br />

a ⎞<br />

( b − µ a)<br />

⇒ FBr<br />

= F ⎜1<br />

µ ⎟<br />

b ⎠<br />

b<br />

D.h. wenn ≤ µ , dann ist die Bremse gerade<br />

a<br />

selbsthemmend, denn F ≤ 0 .<br />

Scheibenbremse<br />

Pk 5kW1,<br />

2<br />

= = = und<br />

u F<br />

G = mit u<br />

1,<br />

2kN<br />

AG<br />

vm<br />

5m<br />

s<br />

G _ zul<br />

Br<br />

Klemmgesperre, Freilauf<br />

FF 2<br />

= qvm<br />

kg<br />

2<br />

= 10 25m<br />

2 = 250N<br />

.<br />

m s<br />

Daraus folgt: AG<br />

Fu<br />

+ FF<br />

=<br />

p<br />

1,<br />

2kN<br />

+ 0,<br />

25kN<br />

=<br />

= 85,<br />

3mm<br />

2<br />

17 N mm<br />

Kegelbremse<br />

AG<br />

Mit AG = 2sd<br />

folgt für den Bolzendurchmesser: d 14,<br />

2mm<br />

2 s<br />

= =<br />

2


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Robotik und Handhabungstechnik<br />

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Datum: 13.07.05 Bearbeitungszeit: 120 Minuten<br />

2e<br />

3a<br />

Zugelassene Hilfsmittel: 1 DIN-A4-Blatt beliebigen Inhalts Seite 3/5<br />

Stahlgelenkketten besitzen in jeder Teilung ein ausgebildetes Gelenk, üblicherweise<br />

einen Bolzen, der in der Bohrung einer Kettenlasche geführt wird. Bei<br />

Antriebsketten kann dieses Gelenk zur besseren Schmierung mit Dichtungen<br />

versehen sein (O-Ring-Ketten) und erlaubt, abhängig von Belastung und<br />

Schmierung, Kettengeschwindigkeiten bis 40m/s. Bei Lastketten ist die Gelenkfläche<br />

so klein dimensioniert, dass Bruchversagen des Bolzens etwa dann eintritt,<br />

wenn auch die Laschen der Ketten überlastet werden. Die Kettenlaschen<br />

von Stahlgelenkketten können unterschiedlichste Form haben, z.B. für die Mitnahme<br />

von Gehängen, den Antrieb von Rädern, usw.. Stahlgelenkketten sind<br />

nur in einer Richtung krümmbar.<br />

Rundstahlketten bestehen aus zu Ringen gebogenen Rundstählen, die ineinander<br />

verschlungen sind. Dementsprechend besitzen sie keine ausgebildeten<br />

Gelenke sondern die Rundstähle liegen berührend aufeinander. Diese Ketten<br />

werden auf Bruch dimensioniert und können nur kleine Kettengeschwindigkeiten<br />

ertragen. Sie sind jedoch allseitig krümmbar, also raumbeweglich. Einsatzfälle<br />

sind u.a. als Anschlagmittel und für den Transport von Grobkörnigen Gütern<br />

(Schutt, Kohle, Mist, …)<br />

2<br />

D<br />

I M π sn ϕkγ<br />

4<br />

= mit : s = 0,<br />

75D<br />

gewählt<br />

S<br />

ϕ = 0,<br />

32 gewählt<br />

k = 0,<br />

89 für 5,7° Steigung<br />

γ 0,<br />

8 t<br />

S =<br />

3<br />

m<br />

2<br />

D<br />

3 0,<br />

75<br />

I M = π 0,<br />

75Dnϕkγ<br />

S = D π nϕkγ<br />

S<br />

4<br />

4<br />

3<br />

4I<br />

M<br />

4 ⋅50t<br />

⋅ min m<br />

D = 3<br />

= 3<br />

= 0,<br />

59m<br />

π 0,<br />

75nϕkγ<br />

60 minπ<br />

0,<br />

75⋅<br />

30 ⋅ 0,<br />

32 ⋅ 0,<br />

96 ⋅ 0,<br />

8t<br />

3b I g(<br />

L + H )<br />

P M ges<br />

S<br />

= µ mit : µ = 3,<br />

1 gewählt ergibt sich:<br />

3<br />

10 kg m<br />

P = 50 9,<br />

81 2<br />

3600s<br />

s<br />

8<br />

P<br />

PN<br />

= 1 , 5<br />

η<br />

= 46,<br />

7kW<br />

G<br />

ges<br />

( 50m<br />

⋅ 3,<br />

1 + 5m)<br />

= 21,<br />

kW<br />

3c Zur Vermeidung von Verklemmungen wird die Schnecke exzentrisch gelagert.<br />

Ein verklemmtes Korn wird beim weiteren Umlauf der Schnecke aufgrund des<br />

sich weitenden Spalts zwischen Schnecke und Trog freikommen und die<br />

Klemmung die Drehung der Schnecke nicht weiter behindern und so die benötigte<br />

Antriebsleistung nicht weiter erhöhen und den Verschleiß von Trog und<br />

Schnecke nicht weiter fördern.


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Zugelassene Hilfsmittel: 1 DIN-A4-Blatt beliebigen Inhalts Seite 4/5<br />

4a Stetigförderer erzeugen einen ununterbrochenen Fördervorgang zwischen Ausgangs-<br />

und Zielort. Der Förderweg ist und- oder schwer veränderlich festgelegt<br />

und kann i.A. beliebig im Raum verlaufen.<br />

Bei Unstetigförderern ist der Fördervorgang zwischen Ausgangs- und Zielort<br />

unterbrochen und verläuft i.d.R. flurgebunden oder entlang der Wege von Hebezeugen.<br />

Der Förderweg ist jedoch oft frei wählbar.<br />

Beispiele für Stetigförderer:<br />

• Zugmittelförderer<br />

• Schwerkraftförderer<br />

• Strömungsförderer<br />

• Strömungsmischförderer<br />

• Schwingförderer<br />

4b Eigenschaften von Stückgütern:<br />

• Abmessungen<br />

• Gewicht<br />

• Form<br />

Beispiele für Unstetigförderer:<br />

• Hebezeuge<br />

• Flurförderer<br />

• Kipper<br />

• Regalbediengeräte<br />

• Seil- und Hängebahnen<br />

Eigenschaften von Schüttgütern:<br />

• Körnung<br />

• Schüttdichte<br />

• Böschungswinkel<br />

Als Körnung / Stückigkeit wird der Mittelwert zwischen kleinster und größter<br />

Korngröße von Schüttgütern bezeichnet (bei grobstückigen Schüttgütern wird<br />

a zur Kennzeichnung benutzt) . Man spricht von sortiertem Schüttgut, wenn<br />

max<br />

amax<br />

≤<br />

a<br />

min<br />

2,<br />

5<br />

amax<br />

, von unsortiertem Schüttgut wenn > 2,<br />

5.<br />

a<br />

Schüttgüter werden nach Körnung unterteilt in:<br />

• grobstückig ak > 160mm<br />

• mittelstückig ak > 60...<br />

160mm<br />

• kleinstückig ak > 10...<br />

60mm<br />

• körnig ak > 0,<br />

5...<br />

10mm<br />

• staubförmig <<br />

0,<br />

5mm<br />

min<br />

a k


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Datum: 13.07.05 Bearbeitungszeit: 120 Minuten<br />

Zugelassene Hilfsmittel: 1 DIN-A4-Blatt beliebigen Inhalts Seite 5/5<br />

4b Das Schüttgewicht unterscheidet sich von der Dichte eines Stoffes durch den<br />

Volumenfüllungsgrad ϕ , der von der Verdichtung eines Schüttgutes abhängt.<br />

Schüttgüter werden nach Schüttgewicht unterteilt in:<br />

• leicht<br />

• mittelschwer<br />

• schwer<br />

• sehr schwer<br />

γ S ≤<br />

γ S =<br />

γ S =<br />

γ S ><br />

0, 6t<br />

m<br />

3<br />

0, 6...<br />

1,<br />

1t<br />

m<br />

1, 1...<br />

2,<br />

0t<br />

m<br />

2, 0t<br />

m<br />

Der Böschungswinkel kennzeichnet das Fließverhalten eines Schüttguts und<br />

beschreibt den Winkel des Schüttkegels zur Horizontalen, wenn Schüttgut aus<br />

geringer Höhe langsam aufgeschüttet wird ( β ). Bei Bewegung der Unterlage<br />

verringert sich der Böschungswinkel auf den Böschungswinkel der Bewegung<br />

( β b ) wobei gilt: βb = 0,<br />

4...<br />

0,<br />

7β<br />

Schüttgüter werden nach Beschungswinkel unterteilt in:<br />

• wie Flüssigkeit fließend: β ≈ 0°<br />

• leicht fließend β ≤ 30°<br />

• normal fließend β = 30°<br />

... 45°<br />

• schwer fließend β = 45°<br />

... 60°<br />

• zusammenhaltend β =≥ 60°<br />

• nicht rutschen, nicht fließend, brückenbildend: β<br />

=≥ 90°<br />

3<br />

3<br />

3

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