Teil II
Teil II
Teil II
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Produkt- und Innovationsmanagement<br />
<strong>Teil</strong> <strong>II</strong><br />
Identifikation von Chancenfeldern, Ideengenerierung und Ideenselektion<br />
Prof. Dr. Manfred König -1-<br />
08.03.2004
GAP-Analyse<br />
Ideenfindung<br />
Ideen systematisch generieren<br />
Ideengewinnung<br />
Ideenbewertung<br />
Ideenrealisation<br />
Markteinführung
Literatur<br />
Schlicksupp, Helmut: Ideenfindung. 5. Auflg., Würzburg 1999<br />
Wahren, Heinz-Kurt: Erfolgsfaktor Innovation. Berlin 2004<br />
Albers, Sönke und Herrmann, Andreas (Hrsg.): Handbuch Produktmanagement.<br />
Wiesbaden 2000<br />
Lötters, Christine u.a.: Produkt- und Programmpolitik. Köln 1999<br />
Herb, R. u.a.: TRIZ. Landsberg/Lech 2000<br />
Prof. Dr. Manfred König -3-<br />
08.03.2004
Agenda<br />
1. Klasse statt Masse - Wie lässt sich die Effizienz der Ideengenerierung<br />
steigern?<br />
2. Potentialfindung - Suchfeldanalyse<br />
3. Überblick über die methodischen Ansätze<br />
4. Praxisorientierte Methoden<br />
5. Entscheidungshilfen<br />
6. Kundenintegration<br />
Prof. Dr. Manfred König -4-<br />
08.03.2004
Phasenmodell des Ideenmanagement<br />
Ideen-<br />
Gewinnung<br />
Suchfeldanalyse<br />
Methoden<br />
Ideen-<br />
Prüfung<br />
Screening<br />
Machbarkeitsanalysen<br />
Wirtschaftlichkeits<br />
-analysen<br />
Ideen-<br />
Realisation<br />
Prototyping /Rapid<br />
Prototyping<br />
Produkttests<br />
Konzepttest<br />
Markttests<br />
Umsetzung<br />
Prof. Dr. Manfred König -5-<br />
08.03.2004
Klasse statt Masse<br />
Wie lässt sich die Effizienz der Ideengenerierung steigern?
Selektion der Produktideen<br />
„Der beste Weg, gute Ideen zu erhalten, besteht darin, möglichst viele Ideen zu<br />
Werthaltigkeit<br />
der Idee<br />
Reifegrad<br />
der Idee<br />
Qualitätsstufen von Ideen<br />
entwickeln“ Linus Pauling (Nobelpreisträger Chemie)<br />
(5) Die Idee bietet<br />
der Gesellschaft<br />
Vorteile<br />
(4) Die Idee bietet dem<br />
Unternehmen wirtschaftliche<br />
Vorteile<br />
(3) Die Idee kann vom Unternehmen<br />
sinnvoll umgesetzt werden<br />
(2) Die Idee ist „reif“ bzw. komplett und damit bewertbar<br />
(1) Die Idee ist logisch nachvollziehbar, in sich stimmig und<br />
kommunizierbar<br />
Unter ökonomischen Gesichtspunkten viel wichtiger ist, dass Ideen auch „gut“ sind!<br />
Prof. Dr. Manfred König -7-<br />
08.03.2004
Ideen sind etwas Fragiles<br />
Zum Erkennen erfolgversprechender Ideen braucht es Mut, Phantasie und Kreativität<br />
„Wer zum Teufel will schon Schauspieler sprechen hören?“<br />
(Harry Warner, 1927, zur Idee des Tonfilms)<br />
„Der Phonograph (...) hat keinerlei kommerziellen Wert.“<br />
(Thomas Edison, 1880)<br />
„Die Leute werden rasch die Nase voll haben, Abend für Abend auf<br />
eine Sperrholzschachtel zu starren.“<br />
(Daryl F. Zanuck, CEO 20th Century Fox, 1946, zum Thema Fernsehen)<br />
Prof. Dr. Manfred König -8-<br />
08.03.2004
Kreativität erfordert sensible Antennen<br />
Erscheinungen in unserer Umwelt bieten Lösungen für unsere Probleme –<br />
wenn wir willens und in der Lage sind, sie wahrzunehmen<br />
Archimedes entdeckte die Möglichkeit, das Volumen unregelmäßiger Körper<br />
zu messen, beim Eintauchen in den Badezuber.<br />
Gebrüder Montgolfier erkannten die Antriebskraft heißer Luft, als sie über<br />
dem Kaminfeuer Aschepartikel in der Schwebe sahen.<br />
James Watt erkannte die Kraft des Dampfes durch den sich hebenden Deckel<br />
auf einem Kochtopf.<br />
Teflon entstand durch einen Labor-Unfall<br />
Prof. Dr. Manfred König -9-<br />
08.03.2004
Kreativität benötigt ein angemessenes Umfeld<br />
65%<br />
Orte der<br />
Ideengenerierung<br />
Quelle: Kienbaumstudie / Wahren 2004, S. 106<br />
Wo werden Ideen geboren?<br />
24%<br />
11%<br />
während der Arbeitszeit<br />
Dienstreisen<br />
außerhalb der Arbeitszeit<br />
und des Unternehmens<br />
Thesen:<br />
1. Zu wenig Gelegenheit und Zeit im Unternehmen<br />
2. Es fällt den Menschen leichter, außerhalb des Arbeitsumfeldes über Neues nachzudenken<br />
Prof. Dr. Manfred König -10-<br />
08.03.2004
Das Undenkbare denken<br />
„Im Moment streichen wir unsere Wände mit Dispersionsfarbe. In Zukunft werden wir sie mit<br />
OLED-Farbe streichen – fertig ist die Leuchtwand“ (Thomas Emde, Der Spiegel 7/04, S. 147)<br />
Beleuchtung<br />
Glühlampen<br />
Halogen<br />
Anwendungen<br />
Beleuchtung<br />
selbst-strahlende Objekte,<br />
z.B. Möbel, Wandelemente, über<br />
Halbleiterleisten,<br />
Bildschirme, nicht verformbare Displays<br />
LED<br />
(Galliumarsenid)<br />
Objekte,<br />
Flächen, z.B. Zimmerdecken,<br />
Wände (= PC-Monitor, TV-<br />
Bildschirm, Lampe),<br />
Organische<br />
Leuchtdiode<br />
Prof. Dr. Manfred König -11-<br />
08.03.2004<br />
Regale<br />
Bildschirme,<br />
verformbare Displays<br />
OLED<br />
z.B. Schott Glas<br />
(Kohlenstoffverbindungen)<br />
Zeit
Psychologische Trägheit verhindert kreative Ideen<br />
Psychologische Trägheit führt immer wieder zu Lösungen und Ideen, die sich<br />
auf das eigene Fachgebiet beschränken<br />
Mechanik Thermodynamik<br />
Varianten Varianten<br />
Konzepte<br />
Problem<br />
Konzepte<br />
Elektromagnetismus Chemie<br />
Lösung!<br />
Prof. Dr. Manfred König -12-<br />
08.03.2004
Denkbarrieren<br />
Aufgabe:<br />
Verbinden Sie die 9 Punkte durch 4 Linien in einem Zug<br />
ohne den Stift abzusetzen!<br />
Dabei darf kein Punkt doppelt berührt werden; die Linien<br />
dürfen sich allerdings einmal kreuzen<br />
Was hat die Lösung erschwert?<br />
Es werden Gesetzmäßigkeiten angenommen, die so nicht<br />
gegeben sind, nämlich dass die Eckpunkte der Linien in<br />
einem der 9 Punkte liegen müssen!<br />
Prof. Dr. Manfred König -13-<br />
08.03.2004
Empirische Ergebnisse<br />
Nur ein Bruchteil der im Ideenfindungsprozess generierten Ideen ist tatsächlich<br />
am Markt erfolgreich.<br />
Quelle: Berth/Kienbaum-Studie<br />
124<br />
Flops<br />
24<br />
Verlustbringer<br />
1919 Ideen<br />
524 Grobanalyse<br />
369 Projekte<br />
176 marktreife<br />
Produkte<br />
17<br />
mittelmäßig<br />
11<br />
Erfolgsprodukte<br />
Prof. Dr. Manfred König -14-<br />
08.03.2004
Ideenfindungsphase<br />
„radikale“ versus „inkrementale“ Innovationen“<br />
In welche Richtung soll es gehen?
Ideenfindungsphase<br />
„Radikale“ versus „inkrementale“ Innovationen<br />
Neuigkeitsgrad<br />
der Technologien<br />
völlig neu<br />
bekannt<br />
inkremental<br />
bekannt<br />
radikal<br />
völlig neu<br />
Neuigkeitsgrad<br />
der Anwendung<br />
Prof. Dr. Manfred König -16-<br />
08.03.2004
Indikatoren<br />
z.B. Technologielebenszyklus<br />
Leistungsgrad<br />
z.B.<br />
kW pro ccm bei<br />
Ottomotoren<br />
Lumen pro Volumeneinheit<br />
bei Glühbirnen,<br />
Energieverbrauch pro km<br />
bei Fahrzeugmotoren<br />
alte Technologie<br />
mögliche neue<br />
Technologie<br />
kumulierte F&E-Aufwendungen oder Zeit<br />
Prof. Dr. Manfred König -17-<br />
08.03.2004
Indikatoren<br />
z.B. Herausbildung eines dominanten Designs<br />
Anzahl der Innovationen<br />
Produktinnovation<br />
Dominantes Design<br />
fluide<br />
Phase<br />
Übergangsphase<br />
Prozessinnovation<br />
rigide Phase<br />
Prof. Dr. Manfred König -18-<br />
08.03.2004<br />
Anzahl der Firmen<br />
Design<br />
offen<br />
Dominantes Design<br />
Zeit
Ideenfindungsphase<br />
Wie kommt man zu „radikalen“ Innovationen?<br />
kein Patentrezept<br />
wichtige Methode ist Suchfeldanalyse (Beispiel folgt)<br />
Starke Einbeziehung „externer Experten“<br />
Methoden sind nur ein Aspekt der Ideengenerierung<br />
Prozess ist ebenso wichtig<br />
Prof. Dr. Manfred König -19-<br />
08.03.2004
Suchfeldanalyse<br />
Suchfeld kann sein:<br />
Technologiegebiet oder Anwendungsgebiet oder Kombination<br />
(nur scheinbares „Henne-oder-Ei-Problem“)<br />
Beispiel:<br />
Energieversorgungsunternehmen sucht neues Geschäftsfeld,<br />
Kenntnisse im Bereich EIB<br />
Prof. Dr. Manfred König -20-<br />
08.03.2004
Suchfeldanalyse<br />
Methodik<br />
3. Bestimmung der<br />
Suchfeldkandidaten<br />
2. Bestimmung<br />
geeigneter<br />
Suchfelder<br />
4. Auswahl der<br />
Suchfeldkandidaten<br />
Prof. Dr. Manfred König -21-<br />
08.03.2004<br />
Ideengenerierung
Suchfeldanalyse<br />
1. Schritt: Identifikation relevanter Enduser-Marktsegmente<br />
Produktpakete<br />
...<br />
„Komfort“<br />
„Sicherheit“<br />
„privater<br />
Bereich“<br />
„öffentl.<br />
Bereich“<br />
„gewerbl.<br />
Bereich“<br />
Ausgangspunkt sind<br />
immer Enduser-Märkte !<br />
Abgrenzungsmöglichkeiten<br />
der Segmente<br />
Entwicklungstrends<br />
Potentiale<br />
mögl. Enduser<br />
Prof. Dr. Manfred König -22-<br />
08.03.2004
2. Schritt: Ermittlung möglicher Wertketten (mögliche vorgelagerte<br />
Märkte/Entscheidungsstrukturen) für relevante Segmente<br />
Architekt/<br />
Ing.-Büro<br />
Systemhersteller<br />
/<br />
Großhandel<br />
<br />
Installateur<br />
Bauträger<br />
<br />
Wohnungsbaugesellschaft<br />
<br />
Einzelhandel<br />
End-User<br />
Prof. Dr. Manfred König -23-<br />
08.03.2004
Suchfeldanalyse<br />
3. Schritt: Evaluation<br />
Beurteilung<br />
Wertschöpfungs<br />
-stufen<br />
mögliche<br />
Tätigkeitsfelder des<br />
Unternehmens<br />
relevante Wettbewerber<br />
bei diesen<br />
Tätigkeiten<br />
Stärken / Schwächen<br />
im Vergleich zum<br />
Wettbewerb<br />
Lohnendes neues<br />
Leistungsangebot ?<br />
0. I. <strong>II</strong>. <strong>II</strong>I. IV. V.<br />
Systemhersteller<br />
Vertrieb Individualplanung<br />
Installation Service<br />
Instandhaltung<br />
... ... ... ... ...<br />
... ... ... ... ...<br />
Prof. Dr. Manfred König -24-<br />
08.03.2004
Suchfeldanalyse<br />
Gap-Analyse: Neue Anwendungsfelder für existierende Produkte<br />
Produkte<br />
Technologien<br />
Roadmap / Extrapolation<br />
Produkt X1<br />
Produkt X2<br />
Anforderungen<br />
Produkt X3<br />
Technologie XYZ<br />
Steigender<br />
Anspruch an<br />
Funktionalität<br />
Sicherheit<br />
Effizienz<br />
Verbrauch<br />
Steigender<br />
Anspruch an<br />
Komfort<br />
Produkt Y1<br />
Produkt Y2<br />
X Technologie y<br />
Z<br />
Software<br />
Telematik<br />
B<br />
Zeit<br />
Prof. Dr. Manfred König -25-<br />
08.03.2004<br />
GAP<br />
Technologietrends<br />
Neue Bauweise,<br />
Werkstoffe<br />
Brennstoffzelle<br />
A<br />
D<br />
Szenario-Analyse / Retropolation<br />
Trend<br />
Extrem A<br />
Extrem B<br />
Gegenwart Zukunft<br />
Sensorik<br />
Intell.<br />
Schaltstrategien
Potentialfindung – Suchfeldanalyse<br />
Methoden<br />
Delphi-Methode<br />
Scenario-Technik / Strategische Frühaufklärung<br />
Technologie/Trend-Scouting<br />
Bibliometrische Methode<br />
Technologieanalyse/Technologieportfolio<br />
Ansoff-Matrix (Produkt(Technologie)-Markt-Matrix)<br />
Branchenanalyse<br />
Attraktivitätsanalyse<br />
Kreativitätstechniken<br />
Leit-Innovationen des BMBF<br />
„Das Denken verstehen“<br />
Hirnforschung / digitale DV /<br />
Robotik / Medizin<br />
„Zugang zu Lernwelten“<br />
Lebenslange Bildung<br />
„Vernetzte Welten“<br />
Kommunikationsnetze<br />
„Gesund durch Prävention“<br />
Lebensqualität<br />
Prof. Dr. Manfred König -26-<br />
08.03.2004
Innovationsphase<br />
Zwei Ansatzpunkte für radikale Innovationen<br />
Neue<br />
Geschäftsmodelle<br />
Festlegung der<br />
Technologien<br />
Beurteilung von Technologie und Geschäftsmodell erfordert ein hohes Maß an<br />
„externem Wissen“<br />
Trend und Technologie-Scouts<br />
N E U<br />
Neue Technologien<br />
Festlegung des<br />
Geschäftsmodells<br />
Prof. Dr. Manfred König -27-<br />
08.03.2004
Gesetzesänderungen schaffen oft neue Geschäftsmodelle<br />
Beispiel „Traceability“<br />
Legal restrictions:<br />
EU Reg. 178/2002:<br />
Facilitate targeted individual withdrawals and/or provide appropriate information to customers and<br />
control officials<br />
Identification of persons/organizations, who supplied a specific product. A system has to be<br />
implemented, which provides this information to authorities, too.<br />
Persons/organizations should acquire information, to whom their products had been supplied<br />
Food and feed have to be labelled and identifiable to facilitate their tracing along the food<br />
chain(incl. therelevant information/documentation)<br />
US regulation: Public health security & Bioterrorism preparedness (2002)<br />
Require records that determine both source and recipients of foods (one up/one down)<br />
Grants the FDA access to any records in a facility they deem important for an investigation<br />
Reaction time: Facility has 4 hours to produce records during business hours<br />
Facility has 8 hours if it is a weekend or after 6 pm<br />
Storage of data: 1 year from date of creation with perishable foods not intended for<br />
processing and animal feed<br />
2 years of date of creation for all other foods<br />
Start of compliance: 01.07.2004 (larger businesses)<br />
01.01.2005 (smaller businesses)<br />
Prof. Dr. Manfred König -28-<br />
08.03.2004
Food Chain<br />
Wertschöpfungsorientierter Ansatz<br />
Schematische Darstellung der Nahrungsmittel-Wertschöpfungskette (heute)<br />
Hersteller<br />
von Futter- &<br />
Düngemittelzusätzen<br />
Futter- &<br />
Düngemittel<br />
produktion<br />
Genossenschaften/Landhandelsgesellschaften<br />
Warenfluss<br />
Pflanzenbau<br />
&<br />
Tierzucht<br />
Verarbeitung<br />
Obst,<br />
Gemüse,<br />
Fleisch<br />
Informationsfluss<br />
Industrielle<br />
Produktion<br />
Konsument<br />
Prof. Dr. Manfred König -29-<br />
08.03.2004<br />
Handel<br />
* * * * * * *<br />
= staatliche Kontrollen (i.d.R. Stichproben)
Scouting nach neuen Geschäftsfeldern ist aufwendig<br />
erfordert Netzwerke in USA/Europa/Asien<br />
erfordert Marktwissen aus allen Branchen<br />
erfordert technologisches Wissen über eigene Technologien hinaus<br />
Aufwendig<br />
Prof. Dr. Manfred König -30-<br />
08.03.2004
Identifikation neuer Geschäftsfelder...<br />
…mit Hilfe von Technologie- und Trendscouting…<br />
Technologie Scouting<br />
Bestehende Technologien:<br />
Stärken und Schwächen<br />
Neue Grundlagenforschung<br />
Start ups<br />
Trend Scouting<br />
Bestehende Märkte:<br />
Megatrends<br />
Politische/ökonomische<br />
Rahmenbedingungen<br />
Anfragen<br />
Heute<br />
Relevanz<br />
• chemierelevant<br />
• außerhalb<br />
bestehender Geschäfte<br />
• Wachstumsmarkt<br />
Zukunft<br />
Prof. Dr. Manfred König -31-<br />
08.03.2004
Organisatorische Verankerung der Ideenfindung<br />
Typen der Zukunftsforschung in Unternehmen<br />
Typ A<br />
Typ B<br />
Typ C<br />
Eigenständige<br />
Zukunftsforschungsabteilung<br />
fester Mitarbeiterstamm<br />
Aufgabenvielfalt und Kontinuität<br />
klares Selbstverständnis<br />
langjährige Erfahrung<br />
Beispiel: Daimler<br />
Integrierte Funktion <strong>Teil</strong> eines anderen Funktionsbereichs<br />
eigenes Selbstverständnis als<br />
Zukunftsforscher<br />
einzelne spezialisierte Mitarbeiter<br />
Beispiel: BMW<br />
Temporäre Teams Beschäftigung mit Zukunftsthemen bei<br />
Bedarf<br />
kein eigenes Selbstverständnis<br />
als Zukunftsforscher<br />
Beispiel: BASF<br />
…………..ca. 30%<br />
…………..ca. 30%<br />
…………..ca. 40%<br />
Quelle: Z_Punkt 2002/eigene Recherche<br />
Prof. Dr. Manfred König -32-<br />
08.03.2004
Zukunftsforschung<br />
Benchmark bei Großunternehmen in D<br />
Branche Name Organisationsform<br />
Information/<br />
Kommunikation<br />
Information/<br />
Kommunikation<br />
Kosmetik<br />
Lucent<br />
eigene Abteilung für ZF: "Advanced Technology"<br />
aber auch im Rahmen kleinerer Projekte<br />
Siemens Siemens Corporate Research u. Siemens Corporate Technology<br />
Johnson &<br />
Johnson<br />
in Projektarbeit<br />
Kosmetik L´Oréal zentrales Forschungszentrum in Paris<br />
Kosmetik Wella nicht permanent, in verschiedenen Abteilungen<br />
Food Unilever zentral für Unilever in Forschungszentren, nicht in Deutschland<br />
Food Kraft Foods in verschiedenen Abteilungen<br />
Food Nestlé zentrales Forschungszentrum in Lausanne<br />
Automobil<br />
Automobil<br />
Johnson<br />
Controls<br />
Robert Bosch<br />
GmbH<br />
zentrale "virtuelle" Abteilung in Burscheid, 6 Personen aus verschiedenen<br />
Abteilungen<br />
zentrale Abteilung: "Forschung und Vorausentwicklung"<br />
Automobil BMW innerhalb der Abteilung Innovationsmanagement<br />
Automobil<br />
Daimler<br />
Chrysler<br />
Energie Ruhrgas AG in Projektarbeit<br />
Abteilung ZF, innerhalb der DC Forschung; Gesellschaft u. Technik in Berlin<br />
Energie RWE im Aufbau, Themen formuliert, aber noch unklar in welcher Organisationsform<br />
Prof. Dr. Manfred König -33-<br />
08.03.2004
Überblick über die<br />
methodischen Ansätze
Methodische Ansätze<br />
Quellen für die Ideengenerierung<br />
Ideen sammeln<br />
Intern Extern<br />
Interne Analyse<br />
Qualitäts- und<br />
Mängelberichte,<br />
Beschwerden<br />
Umsatz-, Renner- und<br />
Pennerlisten<br />
Controlling- u.<br />
Benchmarkinganalysen<br />
Berichte des Außen- und<br />
Kundendienstes<br />
Mitarbeiterbefragungen<br />
Kommunikation<br />
Betriebliches<br />
Vorschlagswesen<br />
Besprechungen,<br />
Tagungen, Konferenzen<br />
Formale und informale<br />
Gespräche<br />
Veröffentlichungen<br />
Fachliteratur<br />
Vorträge, Seminare...<br />
Messe- und<br />
Kongressbesuche<br />
Internet<br />
Analyse des<br />
Unternehmensumfelds<br />
Marktforschungs- und<br />
Trendberichte<br />
Patentrecherche<br />
Konkurrenzbeobachtung<br />
Laufende Kontakte zu...<br />
Kunden und Lieferanten<br />
Experten<br />
Verbrauchern<br />
Netzwerkpartnern<br />
Wissenschaft/ F+E-<br />
Einrichtungen<br />
Ideen-Quellen<br />
Ideen generieren<br />
Intern Extern<br />
Brainstorming und<br />
seine Abwandlungen<br />
Brainwriting Methoden<br />
Methoden der<br />
schöpferischen<br />
Orientierung<br />
Methoden der<br />
schöpferischen<br />
Konfrontation<br />
Systematische<br />
Strukturierung<br />
Intuitiv-kreativ<br />
Lead-User<br />
Open Innovation<br />
Experten<br />
Systematisch analytisch<br />
Systematische<br />
Problemspezifizierung<br />
Prof. Dr. Manfred König -35-<br />
08.03.2004
Methoden zur Ideenfindung<br />
Ausgriff Methoden und Varianten<br />
eine<br />
Person<br />
mehrere<br />
Personen<br />
(Gruppen)<br />
* Bedingte Eignung<br />
systematisch-analytische Methoden<br />
Problemlösungsbaum<br />
Checklist (Osborn-Fragenkatalog)<br />
Attribute-Listing<br />
„Forced Relationships“<br />
Morphologische Analysen<br />
FMEA (Failure modes and effects analysis)<br />
QFD (Quality Function Deployment)<br />
Attribute-Listing<br />
Mind-Mapping<br />
Problemlösungsbaum<br />
Morphologische Analyse<br />
TRIZ / WOIS<br />
Progressive / degressive Abstraktion<br />
Funktionsanalyse<br />
Synektik*<br />
intuitiv-kreative Methoden<br />
TILMAG-Methode*<br />
Semantische Intuition<br />
Brainstorming<br />
Brainwriting<br />
Synektik<br />
Collective-Notebook<br />
6-Hut-Denken<br />
SIL (Sukzessive Integration von Lösungen)<br />
TILMAG-Methode<br />
Prof. Dr. Manfred König -36-<br />
08.03.2004
Kriterien zur Qualifikation der Methoden<br />
Wann setze ich welche Methode ein?<br />
<strong>Teil</strong>nehmeranzahl<br />
Dauer der Durchführung<br />
Durchführungskosten<br />
Anforderung an die <strong>Teil</strong>nehmer<br />
Reifegrad der produzierten Ideen<br />
Komplexität der möglichen Problemlösungen bzw. Ideen<br />
Neuheitsgrad der Ideen/Analogie zu bisherigen Produkten<br />
Quelle: Schmitt-Grohé, J.: Produktinnovation. Wiesbaden 1972<br />
Prof. Dr. Manfred König -37-<br />
08.03.2004
Intuitiv-kreative Methoden<br />
Brainstorming und seine Abwandlungen<br />
Brainwriting-Methoden<br />
Methoden der schöpferischen Orientierung<br />
Methoden der schöpferischen Konfrontation
Intuitiv-kreative Methoden<br />
Beschreibung<br />
Ziel: Neue technische Lösungsansätze oder neue Märkte mit/ohne bekannten<br />
technischen Lösungsansätzen<br />
Bei den intuitiv-kreativen Verfahren wird das Problem stets als Ganzes<br />
betrachtet. Sie werden oftmals auch als die typischen Kreativitätstechniken<br />
bezeichnet, da diese Verfahren auf spontan-kreativen Eingebungen aus<br />
dem Unterbewusstsein basieren. Die Ideenfindung soll offen, d.h.<br />
losgelöst von bestehendem Problemwissen sein.<br />
Prof. Dr. Manfred König -39-<br />
08.03.2004
Intuitiv-kreative Methoden<br />
Brainstorming (OSBORN)<br />
„using the brain to storm the problem“<br />
Gruppensitzung in der durch ungehemmte Diskussion kreative Leistungen erbracht werden<br />
Regeln des Brainstorming:<br />
1. Keine Kritik<br />
jede Kritik oder Wertung wird auf eine nachfolgende Phase verschoben. Auf diese Weise soll<br />
verhindert werden, dass der Ideenfluss unterbrochen wird bzw. <strong>Teil</strong>nehmer blockiert werden.<br />
2. Kein Urheberrecht<br />
Die Ideen anderer können und sollen aufgegriffen werden.<br />
3. Freie Ideenäußerung<br />
Die <strong>Teil</strong>nehmer sollen ihrer Fantasie freien Lauf lassen, damit auch wirklich neue und originelle<br />
Ideen gefunden werden.<br />
4. Quantität vor Qualität<br />
Es sollen möglichst viele Ideen in kurzer Zeit produziert werden. Diese Regel stellt die<br />
Spontaneität der vorgebrachten Ideen sicher.<br />
Prof. Dr. Manfred König -40-<br />
08.03.2004
Intuitiv-kreative Methoden<br />
Brainwriting – Methode 635 (ROHRBACH)<br />
Ablauf:<br />
6 <strong>Teil</strong>nehmer schreiben jeweils 3 Ideen in Zeitabschnitten<br />
von je 5 Minuten nieder<br />
1. Das Problem wird vorgestellt, besprochen und die genaue Problemstellung definiert<br />
2. Jeder <strong>Teil</strong>nehmer trägt in die oberste Zeile eines Formulars 3 Ideen ein. Dazu stehen<br />
5 Minuten zur Verfügung.<br />
3. Anschließend werden die Formulare reihum getauscht.<br />
4. Jeder <strong>Teil</strong>nehmer hat nun die ersten 3 Ideen seines Vorgängers vor sich. Er kann<br />
jetzt in der zweiten Zeile des Formulars wiederum 3 Ideen niederschreiben, die<br />
eine Ergänzung der Vorgängerideen darstellen,<br />
eine Variation der Vorgängerideen sind,<br />
völlig neue, andere Ideen sind.<br />
5. Nach 5 Minuten werden die Formulare erneut weitergereicht, und zwar in derselben<br />
Richtung wie beim ersten Rotationsschritt. Dies erfolgt solange, bis die Formulare<br />
einmal in der Runde herumgegangen sind.<br />
Im Idealfall ist die Methode 635 nach 30 Minuten abgeschlossen und hat 108 Ideen zum Problem<br />
hervorgebracht.<br />
Prof. Dr. Manfred König -41-<br />
08.03.2004
Intuitiv-kreative Methoden<br />
Brainwriting – Beispiel<br />
Problem:<br />
<strong>Teil</strong>nehmer:<br />
Datum:<br />
A1<br />
B1<br />
C1<br />
D1<br />
E1<br />
F1<br />
Beispiel für Formblatt der Person A<br />
1. Vorschlag<br />
von Person A<br />
Weiterführung des<br />
Vorschlags A1<br />
durch Person B<br />
Neuer Vorschlag<br />
von Person C<br />
...<br />
...<br />
...<br />
A2<br />
B2<br />
C2<br />
D2<br />
E2<br />
F2<br />
2. Vorschlag<br />
von Person A<br />
Neuer Vorschlag<br />
von Person B<br />
Weiterführung des<br />
Vorschlags A2<br />
durch Person C<br />
...<br />
...<br />
...<br />
A3<br />
B3<br />
C3 Weiterführung des<br />
Vorschlags B3<br />
durch Person C<br />
D3<br />
E3<br />
F3<br />
3. Vorschlag<br />
von Person A<br />
Neuer Vorschlag<br />
von Person B<br />
...<br />
...<br />
...<br />
Prof. Dr. Manfred König -42-<br />
08.03.2004<br />
F<br />
E<br />
A<br />
D<br />
3 Ideen<br />
B<br />
C<br />
usw.<br />
3 Ideen
Intuitiv-kreative Methoden<br />
Synektik (GORDON)<br />
„Das Fremde vertraut machen - Das Vertraute fremd machen“<br />
Übertragung von Lösungen aus anderen Bereichen auf die eigene Problemstellung<br />
Phase des kreativen<br />
Ablauf der Methode<br />
Prozesses<br />
Vorbereitungsphase<br />
Inkubationsphase<br />
Illuminationsphase<br />
Verifikationsphase<br />
Intensive Beschäftigung mit dem Problem<br />
Strukturierung<br />
Informationssuche<br />
Problemverständnis erhöhen<br />
Bemühen um Lösungen<br />
Entfernung vom Problem<br />
Örtliche und zeitliche Verfremdung<br />
Wechsel der Tätigkeiten<br />
Körperliche Entspannung<br />
Herstellung von Denkverbindungen<br />
unterbewusste, ungehemmte<br />
Denkprozesse<br />
Assoziationen<br />
Strukturübertragungen<br />
Spontane Lösungsideen<br />
Illuminationen<br />
Geistesblitz<br />
Verifikation<br />
Überprüfung und Ausgestaltung der Idee<br />
1. Problemanalyse und –definition<br />
2. Spontane Lösungen<br />
3. Neu-Formulierung des Problems<br />
4. Bildung direkter Analogien<br />
5. Persönliche Analogien (Identifikationen)<br />
6. Symbolische Analogien (Kontradiktionen)<br />
7. Direkte Analogien z.B. aus der Technik<br />
8. Analyse der direkten Analogien<br />
9. Übertragung auf das Problem (Force-Fit)<br />
10.Entwicklung von Lösungsansätzen<br />
Prof. Dr. Manfred König -43-<br />
08.03.2004
Intuitiv-kreative Methoden<br />
Synektik - Beispiel I<br />
I. Intensive Beschäftigung mit dem Problem<br />
1. Problemanalyse und -definition:<br />
Problemstellung: Entwicklung eines neuen und besseren Regenschirms<br />
Diskussion: Warum soll er verbessert werden?<br />
Analyse: Welche Vor- und Nachteile hat der bisherige Regenschirm<br />
2. Spontane Lösungen:<br />
Regenschirm aus Fiberglas<br />
3. Neuformulierung des Problems:<br />
Identifikation<br />
einheitliches Verständnis<br />
Prof. Dr. Manfred König -44-<br />
08.03.2004
Intuitiv-kreative Methoden<br />
Synektik - Beispiel I<br />
<strong>II</strong>. Entfernung vom Problem (a)<br />
4. Bildung direkter Analogien:<br />
Analogien aus anderen Bereichen z.B. Technik, anorganisch, Natur<br />
Welche analogen Lösungen bietet die Natur?<br />
Fell<br />
Blätter<br />
Haut Pilz<br />
5. Persönliche Analogien (Identifikationen):<br />
Gruppenmitglieder versetzen sich spontan in die gefundenen Gegenstände:<br />
Wie würden Sie sich als Hut eines Pilzes fühlen? Beschreiben Sie das Gefühl in einem kurzen Bericht<br />
kalt<br />
• morsch<br />
verderblich<br />
zerbrechlich<br />
bewirkt starken Enthemmungseffekt<br />
Prof. Dr. Manfred König -45-<br />
08.03.2004
Intuitiv-kreative Methoden<br />
Synektik - Beispiel I<br />
<strong>II</strong>. Entfernung vom Problem (b)<br />
6. Symbolische Analogien (Kontradiktionen):<br />
Ausgehend von den geäußerten Gefühlen werden symbolische Analogien gebildet, z.B. Buchtitel<br />
Beschreiben Sie das Gefühl „morsch“ in zwei Worten, wobei die symbolische Analogie ein Paradoxon<br />
enthalten soll, z.B. stabil – zerbrechlich:<br />
Buchtitel: „Stabile Zerbrechlichkeit“<br />
weitere Entfernung vom Ausgangsproblem<br />
7. Zweite direkte Analogie<br />
Direkte Analogie aus einem noch nicht herangezogenen Bereich, z.B. Technik<br />
Symbolische Analogie<br />
Was verbinden Sie in der Technik mit dem Buchtitel „Stabile Zerbrechlichkeit“?<br />
Christbaumkugel<br />
Glas<br />
Satellit<br />
Prof. Dr. Manfred König -46-<br />
08.03.2004
Intuitiv-kreative Methoden<br />
Synektik - Beispiel I<br />
<strong>II</strong>I. Herstellung von Denkverbindungen<br />
8. Analyse der direkten Analogien:<br />
Umfassende Beschreibung der vorhergehenden Analogie.<br />
Wie würden Sie einem Kind den Begriff „Satellit“ erklären?<br />
9. Übertragung auf das Problem (Force Fit):<br />
Was hat das Ergebnis mit dem Ausgangsproblem „neuer Regenschirm“ zu tun?<br />
Raketenprinzip – Regenschirm?<br />
durch Funk steuern?<br />
Rotationsprinzip?<br />
IV. Spontane Lösungsideen<br />
10. Entwicklung von Lösungsansätzen:<br />
Neue Gesichtspunkte<br />
Regenschirm + Raketenprinzip = „Knirps“<br />
Prof. Dr. Manfred König -47-<br />
08.03.2004
Intuitiv-kreative Methoden<br />
SIL (SCHLICKSUPP)<br />
1. Ausführliche Problemdefinition<br />
2. Jeder <strong>Teil</strong>nehmer entwirft eine Lösung<br />
3. Erster <strong>Teil</strong>nehmer trägt seine Lösung vor<br />
4. Diskussion und Hervorhebung vorteilhafter Elemente<br />
5. Zweiter <strong>Teil</strong>nehmer trägt seine Lösung vor<br />
6. Diskussion und Hervorhebung vorteilhafter Elemente<br />
7. Gruppe entwirft erste integrierte Lösung aus Vorteilen der ersten und zweiten Lösung<br />
8. Dritter <strong>Teil</strong>nehmer trägt seine Lösung vor<br />
9. Diskussion und Hervorhebung vorteilhafter Elemente<br />
10. Gruppe integriert vorteilhafte Elemente in zweite integrierte Lösung<br />
11. usw.<br />
Systematische Integration von Lösungselementen)<br />
ausgereifte Lösungsvorschläge<br />
Kooperationsleistung der Gruppe<br />
Identifikation<br />
Prof. Dr. Manfred König -48-<br />
08.03.2004
Intuitiv-kreative Methoden<br />
SIL - Beispiel<br />
Aufgabenstellung:<br />
Gesucht wird eine Freizeitkleidung für draußen, die einerseits leicht trocknet und vor der UV-Strahlung intensiven<br />
Sonnenscheins schützt. Die Kleidung soll sich so angenehm anfühlen wie Baumwolle und auch so aussehen.<br />
Einzellösungen<br />
pro <strong>Teil</strong>nehmer<br />
1. Dsfsdes sdfsdfsf sdfsdf<br />
Sdfsdfd sdfsdfds dsfsdfd<br />
sdfsdfds<br />
2. Dsfsdes sdfsdfsf sdfsdf dffg gdfg<br />
Sdfsdfd sdfksdf sdfsdfsd<br />
sdfsdfds dsfsdfd sdfsdfds<br />
3. Dsfsdes sdfsdfsf sdfsdf<br />
Sdfsdfd sdfksdf sdfsdfsd<br />
sdfsdfds dsfsdfd sdfsdfds sdsf<br />
dsfsdf dsfsdf sdf sdf sdf dddd<br />
4. ......<br />
Klare Problemdefinition<br />
Vorteilhafte<br />
Elemente<br />
1. Dsfsdes sdfsdfsf sdfsdf<br />
2. Dsfsdes sdfsdfsf sdfsdf dffg gdfg<br />
Sdfsdfd<br />
3. Dsfsdes sdfsdfsd sdfsdfds<br />
dsfsdfd sdfsdfds sdsf<br />
dsfsdf<br />
4. ......<br />
Integrierte<br />
Lösungen<br />
1. Dsfsdes sdfsdfsf sdfsdfff<br />
fg fgfdg dfg fg Fdgdfg<br />
dfdsff df sd sdfsdf sdfsdf sdf<br />
2. Dsfsdes sdfsdfsd sdfsdfds<br />
dsfsdfd sdfsdfds sdsf<br />
dsfsdf<br />
3. ......<br />
Prof. Dr. Manfred König -49-<br />
08.03.2004
Intuitiv-kreative Methoden<br />
TILMAG (SCHLICKSUPP)<br />
Transformation idealer Lösungselemente in Matrizen zur Bildung von<br />
Assoziationen und Suche von Gemeinsamkeiten<br />
1. Ausführliche Problembeschreibung<br />
2. Definition idealer Lösungselemente (IL; Soll-Funktionen u. Soll-Eigenschaften)<br />
Welche Funktionen und Eigenschaften müssen die gesuchten Lösungen aufweisen?<br />
3. Erstellen der Assoziationsmatrix (Kopfzeile: IL 1bis (n-1); Kopfspalte: IL n bis 2<br />
Bilde zu jedem Begriffspaar freie und spontane Assoziationen!<br />
4. Ideenfindung<br />
Überprüfe die Assoziationen auf enthaltene Sinnbausteine und entwickle daraus Lösungen!<br />
Prof. Dr. Manfred König -50-<br />
08.03.2004
Intuitiv-kreative Methoden<br />
TILMAG – Beispiel: Brand Protection<br />
Wie lassen sich Marken und Markenprodukte durch chemische Veränderungen schützen?<br />
IL1: auf Temperatur reagieren<br />
IL2: deutliche Anzeige<br />
IL3: irreversibel<br />
IL4: manipulationssicher<br />
IL5: flächige Ausbildung<br />
Assoziationsmatrix<br />
IL n bis 2<br />
auf Temperatur<br />
reagieren<br />
deutliche Anzeige irreversibel manipulationssicher<br />
flächige Ausbildung Hautdurchblutung Leuchtschrift Waldbrand Geldschein<br />
manipulationssicher Schmelzen Siegel Daumenabdruck <br />
irreversibel Eisschmelze Glasbruch <br />
deutliche Anzeige Flüssigkristall <br />
Assoziation: Eisschmelze<br />
IL n bis 2<br />
Analyse: Komplizierte Eiskristall-Strukturen lösen sich zu Wasser auf und bilden sich nicht wieder zurück.<br />
Lösungsgedanke: Ein Farbstoff wird unter die Verpackungsfarbe gemischt. Der Farbstoff wird bei einer kritischen<br />
Temperatur sichtbar und bleibt irreversibel.<br />
Prof. Dr. Manfred König -51-<br />
08.03.2004
Intuitiv-kreative Methoden<br />
TILMAG – Beispiel: Brand Protection<br />
Gemeinsamkeitenmatrix<br />
Wo gibt es identische Sinnstrukturen?<br />
ASS n bis 2 Hautdurchblutung<br />
Waldbrand<br />
Glasbruch<br />
Siegel<br />
Geldschein<br />
aktiv auf großer<br />
Fläche<br />
Adern werden sichtbar<br />
nicht fälschbare Haut<br />
Schmelzen<br />
Eisschmelze<br />
ASS 1 bis (n-1)<br />
Leuchtschrift Geldschein<br />
flächiges Vernichten Licht, leuchten ?<br />
?<br />
Glas als Material<br />
Individuelle<br />
Zeichnung<br />
? Farbzeichen <br />
Leuchtschrift leuchtende Adern ? <br />
Schmelzen<br />
Eisschmelze<br />
Ideenfindung:<br />
Absonderung von<br />
Tropfen <br />
Glasbruch<br />
Rasche<br />
Verarbeitung<br />
Gemeinsame Merkmale:<br />
„Aktiv auf großen Flächen“: Gesamtes Verpackungsmaterial zur Anzeige nutzen, z.B. durch Bedrucken mit irreversibler<br />
Thermofarbe.<br />
„Nicht fälschbare Haut“: Verpackung erhält ein „Wasserzeichen“, das bei einem kritischen Temperaturbereich sichtbar wird.<br />
Prof. Dr. Manfred König -52-<br />
08.03.2004
Systematisch-analytische<br />
Methoden<br />
Methoden der systematischen Strukturierung
Systematisch-analytische Methoden<br />
Beschreibung<br />
Ziel: Technisch prinzipiell bekannte Lösungen für Varianten auf bekannten<br />
oder verwandten Märkten nutzen.<br />
Bei den systematisch-analytischen Verfahren wird das Problem in<br />
<strong>Teil</strong>prozesse aufgeteilt. Für die betrachteten <strong>Teil</strong>prozesse werden<br />
Lösungen ermittelt und anschließend zu einer Gesamtlösung verknüpft.<br />
Auf diese Weise werden Lösungsmöglichkeiten systematisiert. Der<br />
Ideenfindungsprozess baut dabei auf bestehenden<br />
Problemlösungswissen auf.<br />
Prof. Dr. Manfred König -54-<br />
08.03.2004
Systematisch-analytische Methoden<br />
TRIZ (ALTHUSSER)<br />
TRIZ "Teorija reschenija isobretatelskich Zadach„<br />
"Theorie des erfinderischen Problemlösens„ (Althusser)<br />
Theoretischer Ansatz<br />
Entwickeln sich technische Systeme nach bestimmten Gesetzmäßigkeiten?<br />
Wurden grundlegende technische Aufgabenstellungen schon einmal gelöst?<br />
Wie kommen Innovationen zustande?<br />
Wie lassen sich Denkbarrieren überwinden, lassen sich Lösungen aus anderen Fachgebieten<br />
nutzen?<br />
Verbreitung der Methode:<br />
Bügelsystem für HAILO; Türschlosssystem für BMW; Briefsortiersystem für AEG;<br />
Kaffeemaschine für Palux; Aktenvernichter für DAHLE.<br />
Weitere Anwenderunternehmen: Schöller, Sachs, LUK, Siemens, Rockwell International, Siemens,<br />
Boehringer Ingelheim, Motorola, BMW<br />
Prof. Dr. Manfred König -55-<br />
08.03.2004
Systematisch-analytische Methoden<br />
TRIZ: Kritik an der herkömmlichen Vorgehensweise<br />
Herkömmliche Vorgehensweise<br />
Schritt von meinem spezifischen Problem<br />
zu meiner spezifischen Lösung<br />
Brainstorming<br />
Lösung<br />
Dieser Schritt tritt kein zweites Mal in<br />
identischer Form auf.<br />
Funktioniert<br />
nicht<br />
Aufgabe<br />
Der spezifische Lösungsweg muss jedes Mal<br />
neu durch Versuch gefunden werden.<br />
Herkömmliche Denkhaltung<br />
Ausrichtung auf das Umgehen und<br />
Vermeiden von Konflikten und<br />
Widersprüchen.<br />
Trade-offs und Kompromisse sind<br />
an der Tagesordnung<br />
Prof. Dr. Manfred König -56-<br />
08.03.2004
Systematisch-analytische Methoden<br />
TRIZ – theoretische Fundierung<br />
Derzeit rund 2,5 Mio. Patente klassifiziert<br />
Im Detail analysiert<br />
40.000 Patente<br />
Ergebnis:<br />
Unabhängig von Industriesparte<br />
und Wirtschaftszweig wiederholen<br />
sich abstrahierte Probleme und<br />
deren Lösungen<br />
Abstraktion<br />
Gibt es Gemeinsamkeiten in der<br />
Aufgabenstellung?<br />
Gibt es Lösungen, die sich wiederholen?<br />
39 technische Parameter (Problemstellungen)<br />
40 innovative Grundprinzipien (Lösungen)<br />
Prof. Dr. Manfred König -57-<br />
08.03.2004
Systematisch-analytische Methoden<br />
TRIZ: Vorgehensweise<br />
Abstrahiertes,<br />
verallgemeinertes<br />
Problem<br />
(Standardproblem)<br />
Konkretes<br />
Problem<br />
TRIZ Vorgehensweise<br />
Abstrahierte,<br />
allgemeine<br />
Lösung<br />
(Standardlösung)<br />
Konkrete<br />
Lösung<br />
Lösung des Problems mit bekannten Regeln<br />
Beispiele:<br />
TRIZ Vorgehensweise<br />
Konflikt auf Basis<br />
der 39 Parameter<br />
Problem<br />
umgangsprachlich<br />
Beschreiben und<br />
abstrahieren<br />
Konflikte werden gesucht<br />
Lösungsansätze<br />
aus den 40<br />
innovativen<br />
Lösungsprinzipien<br />
Lösungsansatz<br />
auswählen<br />
und konkrete<br />
Lösung erarbeiten<br />
Anstieg der Fahrgeschwindigkeit von PKW über 100 km/h, erhöht sich das Risiko eines geplatzten Reifens.<br />
Bei Erhöhung der Laufgeschwindigkeit einer Kaschiermaschine, erhöht sich das Risiko, dass der Klebefilm reißt.<br />
Prof. Dr. Manfred König -58-<br />
08.03.2004
Systematisch-analytische Methoden TRIZ<br />
Funktionsweise<br />
Parameter<br />
Innovationsansatz: Neue Lösungen werden durch Widersprüche initiiert<br />
x<br />
Widerspruchsmatrix<br />
y<br />
z<br />
Parameter<br />
Lösungen (Grundprinzipien)<br />
Schritt 1: Welcher Parameter<br />
soll verbessert werden?<br />
Schritt 2: Welcher Parameter<br />
verändert sich nicht bzw.<br />
verändert sich unzulässig?<br />
Schritt 3: Welche Prinzipien<br />
könnten das Problem lösen?<br />
Schritt 4: Welche Prinzipien<br />
kommen als Lösung in Betracht?<br />
Prof. Dr. Manfred König -59-<br />
08.03.2004
Systematisch-analytische Methoden<br />
TRIZ – Beispiel<br />
Konflikttabelle :<br />
„Geschwindigkeit“ soll verbessert werden, „Zuverlässigkeit“ wird hierbei verschlechtert. Die vier in der<br />
Patentliteratur gefundenen innovativen Prinzipien finden sich am Schnittpunkt von Zeile und Spalte.<br />
11 Vorbeugemaßnahmen<br />
35 Eigenschaftsänderung<br />
27 billige Kurzlebigkeit<br />
28 Mechanik ersetzen<br />
z.B. magn. Reifen,<br />
Lauffläche wird von der<br />
Felge abgestoßen<br />
Prof. Dr. Manfred König -60-<br />
08.03.2004
Systematisch-analytische Methoden<br />
Die vier Säulen von TRIZ und Werkzeuge<br />
TRIZ<br />
Systematik Wissen Analogie Vision<br />
Innovationscheckliste<br />
Ressourcencheckliste<br />
Idealität<br />
Operator MZK<br />
Zwerge-<br />
Modellierung<br />
Problem-<br />
Formulierung<br />
Objektmodellierung<br />
Effekte-Lexikon<br />
Internet-<br />
Recherchen<br />
Patent-<br />
Recherchen<br />
Konflikt<br />
Widerspruch<br />
Stoff-Feld-<br />
Modell<br />
S-Kurve<br />
Evolutionsgesetze<br />
Quelle: Herb, R. et al: TRIZ Der systematische Weg zur Innovation. Landsberg 2000<br />
Prof. Dr. Manfred König -61-<br />
08.03.2004
Systematisch-analytische Methoden<br />
TRIZ: Idealitätsprinzip<br />
Jede nachhaltige Verbesserung eines Systems muss dazu führen, dass sich der Grad der<br />
Idealität erhöht!<br />
„Ein idealer Rasenmäher ist nicht selbstfahrend oder geräuschlos, sondern ein Rasenmäher,<br />
der nicht gebraucht wird!“<br />
1. Identifiziere alle Hilfsfunktionen des Systems<br />
Kann die Hilfsfunktion ersetzt werden, z.B. Bewegen eines Rasenmähers?<br />
2. Sind Komponenten vorhanden, die keine Funktion mehr übernehmen<br />
bzw. deren Funktion durch andere Komponenten ersetzt werden kann?<br />
3. Kann die ausführende Komponente die unerwünschte Nebenwirkung<br />
eliminieren?<br />
(z.B. selbstfahrender Rasenmäher)<br />
4. Kann die ausführende Komponente durch etwas anderes ersetzt werden?<br />
(z.B. Rasenmäher vs. Ziege)<br />
5. Kann der Bedarf an einer bestimmten Funktion eliminiert werden?<br />
(z.B. wachstumshemmende Chemikalie verhindert Rasenwachstum)<br />
6. Können vorhandene Ressourcen im System genutzt werden?<br />
Prof. Dr. Manfred König -62-<br />
08.03.2004
Systematisch-analytische Methoden<br />
TRIZ: Innovations-Checkliste<br />
1. Beschreibung des zu verbessernden Systems und dessen<br />
Umfeld<br />
(Wie erkläre ich es einem Kind?)<br />
- Systembezeichnung<br />
- Primäre nützliche Funktion<br />
2. Beschreibung der derzeitigen Systemstruktur<br />
3. Arbeitsweise des Systems<br />
- Wie arbeitet das System bei Ausübung der Primäre Nützlichen<br />
Funktionen (PNF)<br />
4. System-Umfeld<br />
Über-/Untersysteme, gleichberechtigte Systeme, Interaktion<br />
5. Verfügbare Ressourcen<br />
6. Detailinformationen zum System<br />
- Angestrebte Verbesserung,<br />
- wünschenswerte Systemstruktur,<br />
- zu eliminierende Nachteile, Wirkweise der Nachteile<br />
- Entwicklungsgeschichte von Problem und<br />
Lösungsversuchen<br />
7. Grenzen der Systemänderung<br />
Re-Design, Design-Änderung<br />
8. Analoge Lösungsansätze<br />
9. Auswahlkriterien für Lösungskonzepte<br />
Idealitätsprinzip<br />
Ressourcen Checkliste<br />
Welche Ressourcen sind vorhanden, um das<br />
Problem zu lösen?<br />
(mechanisch, thermisch, chemisch, magnetisch usw.)<br />
Vision, S-Kurve<br />
Prof. Dr. Manfred König -63-<br />
08.03.2004
Systematisch-analytische Methoden<br />
TRIZ: Operator Material-Zeit-Kosten<br />
Ziel: Durch überzogene realitätsferne Vorstellung kreative Denkansätze zu provozieren.<br />
Ins Unendliche steigern oder auf Null reduzieren:<br />
Größe des Objektes<br />
Zur Verfügung stehendes Material<br />
Zur Verfügung stehende Zeit<br />
Bewegungsgeschwindigkeit<br />
Kosten<br />
Beispiel: Wie lässt sich ein schweres Schiff auf weichem Schlick ankern?<br />
Kosten = Null!: Anker aus Wasser?<br />
Russ. Patent (Salamotov 1999): Anker mittels daran befestigten 50KW-Kühlelement anfrieren!<br />
Liefert pro 1 Tonne Gewicht bis zu 1.000 Tonnen Haltekraft<br />
Prof. Dr. Manfred König -64-<br />
08.03.2004
Systematisch-analytische Methoden<br />
TRIZ: Problemformulierung (Funktionen orientiert)<br />
Ausgangsverbindung<br />
im<br />
Lösungsmittel<br />
Ether lösen<br />
PSF<br />
(primäre schädliche<br />
Funktion)<br />
Gerät in Brand<br />
Endzündet<br />
Lösungsmittel<br />
sorgt für<br />
Bestrahlen<br />
der<br />
Ausgangsverbindung<br />
Kühlen des<br />
Lösungsmittels<br />
verursacht<br />
beseitigt<br />
Bildet<br />
Lösungsmitteldämpfe<br />
PNF<br />
(primäre nützliche<br />
Funktion)<br />
Bilden des Produktes<br />
Absorbieren<br />
von Licht<br />
Funktionsmodellierung als Grundlage für eine<br />
photochemische Synthese-Reaktion:<br />
Ursache-Wirkungs-Diagramm<br />
behindert<br />
Zerstören von<br />
Produkt<br />
und Edukt<br />
Erhöht Temperatur<br />
Standardfragen<br />
Finde einen Weg ...<br />
PNF ... sie zu verstärken<br />
sorgt für<br />
... alternativ vorzugehen<br />
... noch zu verstärken<br />
beseitigt ... um zu verstärken<br />
verursacht<br />
UND<br />
sorgt für<br />
... um den Widerspruch zu lösen<br />
Prof. Dr. Manfred König -65-<br />
08.03.2004<br />
PSF<br />
verursacht<br />
behindert<br />
... sie zu eliminieren<br />
... Vorteil daraus zu ziehen<br />
... um zu vermeiden<br />
... Vorteil daraus zu ziehen<br />
... um zu vermeiden<br />
... Vorteil daraus zu ziehen
Systematisch-analytische Methoden<br />
TRIZ: Objektmodellierung (Objekt bezogen)<br />
1. Graphische Darstellung der Verknüpfung aller Objekte eines Systems oder Prozesse<br />
Röhren<br />
leiten<br />
Heizung,<br />
Brenner<br />
überhitzt<br />
Kühlwasser<br />
Kessel<br />
2. Wertanalytische Untersuchung (auch mit Osborn-Methode lösbar)<br />
Erweitern, verbessern nützlicher Funktionen<br />
Vermeiden, umgehen, eliminieren schädlicher Funktionen<br />
Vermeiden, eliminieren teurer Funktionen und Systembestandteile<br />
Was wenig nutzt, viele Probleme bereitet und teuer ist, fliegt raus!<br />
kühlt<br />
schmilzt<br />
Prof. Dr. Manfred König -66-<br />
08.03.2004<br />
Erz<br />
enthält<br />
liefert<br />
Metall
Systematisch-analytische Methoden<br />
WOIS<br />
Widerspruch:<br />
Wiederspruchsorientierte Innovationsstrategie<br />
Denken in Systemen<br />
Bügeleisen in der Hand der Hausfrau soll einerseits leicht zu heben und zu<br />
bewegen sein, andererseits aber schwer auf den zu bügelnden Textilien lasten.<br />
Abstraktion:<br />
gesucht wird eine „krafterzeugende Gewichtsreduzierung“<br />
Lösung auf einer höheren Ebene:<br />
Magnetisierbares Bügelbrett:<br />
Das Bügeleisen wird erst in der Nähe des Wirkungsortes „Bügelbrett“ schwer,<br />
bleibt aber ansonsten leicht.<br />
Prof. Dr. Manfred König -67-<br />
08.03.2004
Systematisch-analytische Methoden<br />
Morphologische Analysen<br />
Morphologie befasst sich mit der Übertragung der Denkmethode von einem<br />
Gegenstandsgebiet auf ein anderes und versucht, methodische Lücken zu<br />
schließen. Im Vordergrund steht dabei, wie man sich an die Lösung eines<br />
Problems heranmacht. Ziel ist die totale Erfassung des Problemfeldes.<br />
Je allgemeiner Sie das Problem definieren, um so größer ist der Lösungsraum!<br />
Prof. Dr. Manfred König -68-<br />
08.03.2004
Systematisch-analytische Methoden<br />
Morphologischer Kasten (ZWICKY)<br />
1. Schritt: Problem wird allgemein vorgegeben<br />
„Mittels Kraftvehikel ein Objekt von einem Ort zu einem anderen Ort befördern“<br />
2. Schritt: Zerlegung des Problems in Problemelemente<br />
Intentionale Merkmale: sollen das Problem vollständig beschreiben:<br />
Art der Beförderungsmittel<br />
Medium der Beförderung<br />
Kraftquelle<br />
Extentionale Merkmale: für jedes Problemelement werden bekannte Problemlösungen gefunden:<br />
Art der Beförderungsmittel: Wagen, Korb, Brett<br />
Medium: Luft, Wasser, Fläche, Schiene, Rolle<br />
Kraftquelle: Druckluft, Dampf, Fließband<br />
3. Schritt: Erstellung des morphologischen Kastens<br />
Matrix aus intentionalen und extentionalen Merkmalen<br />
vertikale Kombination der Alternativen zu kreativen Lösungen<br />
Auswahl realisierbarer Alternativen<br />
Bei der Aufstellung der Matrix darf keine Wertung vorgenommen werden.<br />
Erst bei der Auswertung werden sämtliche Lösungen nach bestimmten Kriterien geprüft<br />
z.B.: unsinnig, schon vorhanden, wenig gut, gut, beste<br />
Prof. Dr. Manfred König -69-<br />
08.03.2004
Systematisch-analytische Methoden<br />
Morphologischer Kasten – Beispiel Rasenmäher<br />
Merkmale<br />
Schneidewerkzeug<br />
Energiequelle<br />
(Schneidewerkzeug)<br />
Fortbewegung des<br />
Rasenmähers<br />
Energiequelle<br />
(Fortbewegung)<br />
Rasentransport<br />
Rasenauffangbehälter<br />
Position<br />
(Rasenauffangbehälter)<br />
Steuerung Lenkrad Hebel Griff<br />
Ausprägungen / Lösungen<br />
1 2 3 4 5 6 7 8<br />
Lotrecht<br />
rotierendes<br />
Messer<br />
Körperkraft<br />
Räder Ketten gleitend Luftkissen<br />
Körperkraft<br />
Schwerkraft<br />
um<br />
Radachse<br />
rotierendes<br />
Messer<br />
Luftwirbel<br />
folgend<br />
Sensenprinzip<br />
Scherenprinzip<br />
Stromnetz Akku Mikrowellen Induktion Gas Öl Kohle<br />
Düse Saugprinzip Fließband ungelenkt<br />
Korb Sack Schlauch Kanister ohne<br />
rückwärtig seitlich oben veränderbar extern<br />
ferngesteuert<br />
Rotierende<br />
Sehne<br />
auf dem<br />
Rücken<br />
Sensorengesteuert<br />
geschultert<br />
Stromnetz Akku Mikrowellen Induktion Gas Öl Kohle<br />
Quelle: Anders Björk GmbH: 03 Morphologische Analyse. Im Internet: http://www.grauezelle.de/gz_kasten.html (29.01.2004)<br />
Programmierbar<br />
Beispiel einer<br />
morphologischen<br />
Analyse mit 1.728.000<br />
Alternativlösungen<br />
Bekannte Lösungen<br />
Interessante Alternativen<br />
Prof. Dr. Manfred König -70-<br />
08.03.2004
Systematisch-analytische Methoden<br />
Morphologischer Kasten - Beispiel <strong>II</strong><br />
Morphologischer Kasten über<br />
Mischungsprodukte am Beispiel der synthetischen Waschmittel<br />
Parameter Lösungsmöglichkeiten (Mischungskomponenten)<br />
Waschaktivität<br />
Bleichwirkung<br />
Wasserenthärtung<br />
Alkalisierung<br />
Optische Aufhellung Stilbenderivate Triazolderivate<br />
Schmutzdispergierung<br />
Schaumbildung<br />
Füll- und Trägerwirkung<br />
Anticaking-Wirkung<br />
Geruchsverbesserung<br />
Färbung<br />
Quelle: Vgl. Schlicksupp, H.: Ideenfindung. 3. Aufl. 1989, S. 180<br />
Seife Alkylbenzols<br />
ulfonate<br />
NaBo2 * H2O2 *<br />
3 H2O<br />
Na 3PO 4 * 12 H 2O *<br />
¼NaOCl<br />
Alkylsulfate ...<br />
C 3N 3O 3Cl 2Na ...<br />
Na2CO3 Na5P3O10 N(CH2COONa) 3 ...<br />
Natriumsilicate Kaliumsilicate ... ...<br />
Carboxymethylcellulose<br />
Fettsäureamide<br />
NaCl<br />
Benzolsulfonat<br />
...<br />
...<br />
Alcalisilicate<br />
Äthylenoxidaddukte<br />
Na 2SO 4<br />
Toluolsulfonat<br />
Äthylenverbindungen<br />
Prof. Dr. Manfred König -71-<br />
08.03.2004<br />
...<br />
...<br />
...<br />
Behenate<br />
...<br />
Magnesiumsilicat<br />
...<br />
...<br />
...<br />
...<br />
...<br />
...<br />
...<br />
...<br />
...
Systematisch-analytische Methoden<br />
Morphologischer Kasten - Beispiel <strong>II</strong>I<br />
Merkmale<br />
Einbauort<br />
Gehäusematerial<br />
Zugang<br />
Öffnung durch<br />
Ausprägungen<br />
1 2 3 4 5 6<br />
Stahlblech<br />
Armiertes<br />
Glas<br />
Verstärkter<br />
Kunststoff<br />
Verbundgewebe<br />
Klappe Schieber Deckel Türe ... ...<br />
Volumen ca. 1 dm³ 2 dm³ 5 dm³ 10 dm³ > 10 dm³<br />
Quelle: Vgl. Schlicksupp, H.: Ideenfindung. 3. Aufl. 1989, S. 143<br />
Grobkonzeption von Safes für Privathaushalte<br />
Wand Boden Tisch Schrank Installationen mobil<br />
Stahlguss<br />
Schlüssel Stecker Zahlencode Sonst. Code Chipkarte ...<br />
Prof. Dr. Manfred König -72-<br />
08.03.2004<br />
...
Systematisch-analytische Methoden<br />
Sequentielle Morphologie<br />
Problem der Morphologischen Vorgehensweise:<br />
Zu viele Lösungsmöglichkeiten!<br />
Reduktion durch<br />
Integration eines Bewertungsverfahrens in die morphologische Analyse<br />
Prof. Dr. Manfred König -73-<br />
08.03.2004
Systematisch-analytische Methoden<br />
Sequentielle Morphologie - Beispiel<br />
Entwicklung einer neuen Wandbauplatte für den Innenbereich privater<br />
Wohnhäuser<br />
1. Problemanalyse und Bestimmung der intentionalen Merkmale<br />
P1: Basismaterial<br />
P2: Beschaffungsform<br />
P3: Angebotsform<br />
P4: Material<br />
P5: Belastbarkeit<br />
P6: Verarbeitbarkeit<br />
...<br />
2. Definition von Bewertungskriterien, nach denen die Lösungen zu beurteilen sind und<br />
3. Gewichtung der Kriterien gemäß ihrer relativen Bedeutung für die Zielerreichung<br />
K1: Auslastung vorhandener Anlagen (1,0)<br />
K2: Anpassung an das Vertriebssystem (0,7)<br />
K3: Marktvolumen (0,7)<br />
K4: Investitionskosten (0,8)<br />
Prof. Dr. Manfred König -74-<br />
08.03.2004
Systematisch-analytische Methoden<br />
Sequentielle Morphologie – Beispiel (Wandbauplatte)<br />
4. Erstellen einer Korrelationsmatrix<br />
P1: Basismaterial<br />
P2: Beschaffungsform<br />
P3: Angebotsform<br />
P4: Material<br />
P5: Einsatzort<br />
P6: Verarbeitbarkeit<br />
K1 (0,1)<br />
Auslastung vorhandener<br />
Anlagen (1,0)<br />
0,8<br />
0,3<br />
0<br />
0,8<br />
0<br />
0<br />
5. Rangreihenbildung der Merkmale<br />
Wertigkeit der Merkmale<br />
P1: = 0,8 x 0,1 + 0 x 0,7 + 0 x 0,7 + 0,3 x 0,8 = 0,32<br />
P2: 0,27<br />
P3: 0,91<br />
P4: 0,91<br />
P5: 0,67<br />
P6: 0,67<br />
Wichtigste Gestaltungsparameter: P3, P4<br />
Sequentielle Reihenfolge: P3, P4, P5, P6, P1, P2<br />
K2 (0,7)<br />
K2: Anpassung an das<br />
Vertriebssystem<br />
0<br />
0<br />
0,5<br />
0<br />
0<br />
0<br />
K3 (0,7)<br />
K3: Marktvolumen (0,7)V<br />
K4 (0,8)<br />
K4: Investitionskosten (0,8)<br />
Prof. Dr. Manfred König -75-<br />
08.03.2004<br />
0<br />
0<br />
0,8<br />
0,5<br />
0,5<br />
0,5<br />
0,3<br />
0,3<br />
0<br />
0,6<br />
0,4<br />
0,4
Systematisch-analytische Methoden<br />
Sequentielle Morphologie – Beispiel (Wandbauplatte)<br />
6. Erstellung eines Morphologischen Kastens mit den beiden wichtigsten intentionalen<br />
Merkmalen<br />
7. Auflistung aller denkbaren Ausprägungen<br />
8. Ermittlung der optimalen Ausprägungskombinationen der beiden intentionalen<br />
Merkmale unter Berücksichtigung der Bewertungskriterien, die hoch mit den<br />
intentionalen Merkmalen korrelieren<br />
9. Sequentielle Ankopplung des nächstwichtigen Merkmals mit seinen günstigsten<br />
Ausprägungen<br />
1. Sequenz<br />
Merkmale Ausprägungen<br />
P3: Angebotsform Folie Matte Paste starre Elemente Pulver … ...<br />
P4: Material Holz Glas Keramik Lehm Disp.-Lehm Kunststoff Hanf<br />
2. Sequenz<br />
P5: Einsatzort Wohnbereich Sanitärbereich Vorratsräume Keller Schlafzimmer Küche Flur<br />
3. Sequenz<br />
usw.<br />
Vorteile<br />
Reduktion von Komplexität<br />
Fokussierung auf relevante Lösungen<br />
Prof. Dr. Manfred König -76-<br />
08.03.2004
Systematisch-analytische Methoden<br />
Funktionsanalyse<br />
Ähnlich wie morphologischer Kastens. Der Unterschied besteht lediglich darin, dass bei der<br />
Funktionsanalyse das Problem (Produkt) nicht durch Parameter, sondern durch einzelnen Funktionen<br />
aufgegliedert wird. Es werden möglichst viele <strong>Teil</strong>funktionen aufgezählt und für jede einzelne Funktion<br />
Lösungsmöglichkeiten gesucht.<br />
Sieben Schritte:<br />
1. Analyse und Definition des Produkts<br />
2. Zerlegung des Produktes in seine einzelnen Funktionen<br />
3. Anordnung der einzelnen Funktionen in der Vorspalte<br />
4. Zusammenstellung aller bekannten und denkbaren Lösungen für jede Einzelfunktion<br />
5. Zellenweises Eintragen der einzelnen Lösungsalternativen<br />
6. Kombination von Funktionserfüllungen für die verschiedenen Einzelfunktionen<br />
7. Auswahl zieladäquater Lösungen<br />
Vorteile: Vollständige Darstellung in verdichteter Form<br />
Reduktion der Anzahl an Lösungen, da eine Vielzahl konkreter technischer<br />
Lösungsmöglichkeiten der funktionalen Anforderungsbeschreibung genügt<br />
Kopplung mit Wertanalyse möglich.<br />
Nachteile: Aufgliederung der <strong>Teil</strong>funktionen und Auswahl der Lösungen ist sowohl<br />
schwierig als auch erfolgskritisch<br />
Prof. Dr. Manfred König -77-<br />
08.03.2004
Systematisch-analytische Methoden<br />
Funktionsanalyse<br />
Jeder Kombination der Ausprägungen ist ein Feld der Morphologischen Matrix<br />
zugeordnet<br />
Beispiel:<br />
Welche möglichen Produktnischen ergeben sich für Latentspeichermaterialien im Bereich<br />
Consumer Devices (phase change material) ?<br />
Merkmale Zielgruppen<br />
Anwendungen Kleinkinder alte Menschen Autofahrer Sportler kranke Menschen Berufstätige ...<br />
Wundbehandlung<br />
int.? vorhanden<br />
Wärmedecken<br />
int.?<br />
Bekleidung<br />
int.? int.?<br />
int.?<br />
Kühlboxen<br />
int.?<br />
Thermosbehälter<br />
...<br />
int.?<br />
int.?<br />
int.?<br />
Fragenbeispiele:<br />
Sind in den Feldern Lösungen enthalten?<br />
Ist ein Feld zur vertiefenden Untersuchung interessant?<br />
Was ist widersinnig, unsinnig, unrealistisch?<br />
Komplexe Sachverhalte werden erfasst, gegliedert und strukturiert dargestellt.<br />
Klare und vollständige Durchdringung.<br />
Denkbare Lösungsrichtungen werden nicht übersehen.<br />
Prof. Dr. Manfred König -78-<br />
08.03.2004
Systematisch-analytische Methoden<br />
Attribute Listing (CRAWFORD)<br />
1. Schritt: Zerlegung eines Produktes, Verfahrens, einer Leistung usw. in seine bzw. ihre<br />
Merkmale<br />
2. Schritt: Beschreibung der derzeitigen Ausführung aller Merkmale (Ist-Zustand)<br />
3. Schritt: Systematische Suche nach Variationsmöglichkeiten der Gestaltung eines jeden<br />
Merkmals<br />
4. Schritt: Auswahl und Realisation interessanter Variationen<br />
Einsatz: Bei Verbesserung bzw. Weiterentwicklung von bereits bestehenden<br />
Produkten-/Dienstleistungsveränderungen<br />
Gruppengröße:<br />
Gruppenzusammensetzung:<br />
Dauer:<br />
Vorbereitung:<br />
Vorteile:<br />
Nachteile:<br />
1 - 4<br />
Quelle: Vgl. Schlicksupp, H.: Ideenfindung. 3. Aufl. 1989, S. 90<br />
Heterogene Gruppen<br />
keine speziellen Anforderungen hinsichtlich Fachkenntnisse der <strong>Teil</strong>nehmer<br />
...<br />
Ist-Zustand der derzeitigen Lösung nach entsprechenden Merkmalen auflisten<br />
Im Vergleich zum Morphologischen Kasten geringere Anforderung an die<br />
<strong>Teil</strong>nehmer<br />
Orientiert sich zu sehr an bereits vorliegenden Lösungen – lediglich<br />
vorhandene Eigenschaften werden verändert<br />
Prof. Dr. Manfred König -79-<br />
08.03.2004
Systematisch-analytische Methoden<br />
Attribute Listing – Beispiel I<br />
Attribute-Listing für die Veränderung eines Schraubenziehers<br />
Frage: Wie kann jedes Merkmal verändert werden, damit die Veränderung sich positiv auswirkt?<br />
Merkmale derzeitige Lösungen mögliche andere Gestaltung<br />
Form (Griff)<br />
Material<br />
(Griff)<br />
Länge<br />
rund eckig<br />
Holz Kunststoff, Metall, Gummi<br />
10 cm variabel, klappbar<br />
... Eckiger Griff<br />
(Drehkrafterhöhung)<br />
Kunststoffgriff<br />
(Schutz vor Stromschlag)<br />
Prof. Dr. Manfred König -80-<br />
08.03.2004
Systematisch-analytische Methoden<br />
Attribute Listing – Beispiel <strong>II</strong><br />
Merkmale derzeitige Lösungen mögliche andere Gestaltung<br />
Form<br />
Zusätze<br />
Farbe<br />
Konsistenz<br />
Duft<br />
Verpackung<br />
Attribute-Listing für die Veränderung von Toilettenseife<br />
rechteckig<br />
mit Alkali, ohne<br />
Wirkstoffe<br />
Rund, oval,<br />
asymmetrisch, figürliche<br />
Formen<br />
Alkalifrei mit<br />
deodorierenden<br />
Zusätzen<br />
chamois Farbvarianten<br />
fest<br />
süßlich<br />
Papiereinschlag<br />
Hohl, evtl. ein Gegenstand<br />
eingegossen, schaumig, cremig,<br />
flüssig<br />
Herb, frisch, stark,<br />
schwach<br />
Faltschachtel, Cellophan, Kunststoffbeutel,<br />
Metallfolie, Leinen, wasserlöslicher<br />
„Lack“, flüssig in Spraydose<br />
Prof. Dr. Manfred König -81-<br />
08.03.2004
Systematisch-analytische Methoden<br />
Forced Relationship - (WHITING)<br />
Die Kombination mit artfremden Begriffen führt auf neue Spuren.<br />
Prinzip: Nicht zusammen gehörige Elemente werden gedanklich verbunden. Jedes Element<br />
wird mit jedem anderen in Beziehung gebracht.<br />
Ablauf:<br />
1. Es wird ein Oberbegriff für das zu lösende Problem gesucht<br />
2. Sammlung von Substantiven, die nichts mit dem zu lösenden Problem zu tun haben<br />
3. Die gefundenen Substantive werden mit dem Oberbegriff verknüpft, aus denen<br />
wiederum Ideen entwickelt werden können<br />
Die Methode ist am effektivsten, wenn möglichst viele Begriffskombinationen<br />
durchgespielt werden.<br />
Prof. Dr. Manfred König -82-<br />
08.03.2004
Systematisch-analytische Methoden<br />
Forced Relationship - Beispiel<br />
Problem/Aufgabe: Organisation einer Kundenveranstaltung<br />
Oberbegriff: Kundenveranstaltung<br />
Sammlung von Begriffen: Ozean, ...<br />
Wortverknüpfung: Kundenveranstaltung-Ozean<br />
Ideenentwicklung: Strandparty, Schifffahrt, „kulinarische Weltreise“,<br />
die Einladungen werden als Flaschenpost verschickt etc.<br />
Auslösender Impuls für Ideen<br />
Prof. Dr. Manfred König -83-<br />
08.03.2004
Systematisch-analytische Methoden<br />
Abnehmende Abstraktion (degressive Problemkreisanalyse)<br />
Nicht Produkte, Funktionen sind Ausgangspunkt, sondern Problemkreise<br />
Ausgangspunkt:<br />
Problemkreis Energiegewinnung<br />
Unterproblemkreis:<br />
durch Kohle, Erdgas<br />
<strong>Teil</strong>problemkreis:<br />
Bei Erdgas sind erforderlich: Förderanlage Verteilersysteme<br />
Als Verteilersystem<br />
kommen in Frage:<br />
Fernleitung<br />
Hauptanschlüsse<br />
usw.<br />
Hauptanschlüsse<br />
können sein:<br />
Kunststoffrohre<br />
Asbestrohre<br />
usw.<br />
Prof. Dr. Manfred König -84-<br />
08.03.2004
Systematisch-analytische Methoden<br />
Zunehmende Abstraktion (progressive Problemkreisanalyse)<br />
Konkret-gegenständliches Ausgangsproblem:<br />
Neuer Thermosbehälterverschluss<br />
Erstes Abstraktionsniveau: Worum geht es hier eigentlich?<br />
Warum ist das Ausgangsproblem entstanden?<br />
Warum werden Thermosbehälter verwendet?<br />
Wie kann man den gleichen oder einen ähnlichen Effekt sonst noch erreichen?<br />
Zweites Abstraktionsniveau: Worum geht es bei den Lösungsansätzen im ersten<br />
Abstraktionsniveau letztlich?<br />
Wie kann man einen gleichen oder ähnlichen Effekt sonst noch erreichen?<br />
z.B. Menschen wollen Durst / Hungergefühl befriedigen. Dieser Effekt könnte man vielleicht auch<br />
durch entsprechende Konzentrate oder sogar Pillen erzielen usw.<br />
Prof. Dr. Manfred König -85-<br />
08.03.2004
Systematisch-analytische Methoden<br />
KJ-Methode (KAWAKITA)<br />
Info<br />
Info<br />
Info<br />
Info<br />
Anwendung: analytischer Durchdringung komplexer Problembereiche<br />
Info<br />
Info<br />
Info<br />
Info<br />
Info<br />
Info<br />
Info<br />
Info Info Info Info<br />
Info<br />
Info<br />
Info<br />
Info<br />
Problembereich<br />
Info<br />
Info<br />
Info<br />
Info<br />
1. Problembeschreibung<br />
2. Informationen sammeln<br />
(Kärtchen)<br />
3. Cluster bilden nach inhaltlichem<br />
Zusammenhang<br />
4. Oberbegriffe für jeden Stapel<br />
bilden<br />
5. Beziehungen und<br />
Abhängigkeiten zwischen den<br />
Oberbegriffen untersuchen<br />
6. Erneut clustern usw.<br />
Prof. Dr. Manfred König -86-<br />
08.03.2004<br />
Info<br />
Info<br />
Info<br />
Info<br />
Info<br />
Info<br />
Info<br />
Info<br />
Info<br />
Info<br />
Oberbegriff Oberbegriff Oberbegriff Oberbegriff Oberbegriff Oberbegriff<br />
Oberbegriff<br />
Oberbegriff<br />
Oberbegriff<br />
Oberbegriff<br />
Oberbegriff<br />
Oberbegriff<br />
Oberbegriff<br />
Oberbegriff<br />
Oberbegriff<br />
Oberbegriff<br />
Vertiefe und konkretisiere die<br />
gefundenen Beziehungen, verwende<br />
dazu die jeweiligen Einzelkarten hinter<br />
den Oberbegriffen.<br />
neue Einsichten,<br />
Problemstellungen und<br />
Hypothesen
Systematisch-analytische Methoden<br />
KJ-Methode (KAWAKITA)<br />
Transparenz der Gesamtkomplexität eines Problems und erkennen möglicher<br />
Lösungsrichtungen<br />
A<br />
B<br />
C<br />
Oberbegriff<br />
Oberbegriff<br />
?<br />
Oberbegriff<br />
Oberbegriff<br />
Oberbegriff<br />
Oberbegriff<br />
Oberbegriff<br />
Oberbegriff<br />
Oberbegriff<br />
Oberbegriff<br />
Oberbegriff<br />
Oberbegriff<br />
neuer<br />
Aspekt<br />
Prof. Dr. Manfred König -87-<br />
08.03.2004
Systematisch-analytische Methoden<br />
Methodenkombination<br />
Die Kombination von Methoden bringt den Erfolg<br />
Für die Problemlösung bzw. Ideenfindung sind meist mehrere Methoden erforderlich<br />
Morphologie<br />
Checkliste<br />
Fragenkatalog<br />
Forced Relationship<br />
Synektik<br />
Ideengenerierung<br />
Brainstorming<br />
Prof. Dr. Manfred König -88-<br />
08.03.2004<br />
SIL<br />
......<br />
Tilmag<br />
WOIS<br />
TRIZ
Bewertung der Methoden<br />
Methoden sind nicht alles!
Ideenfindung<br />
Bewertung der intuitiv-kreativen Methoden im Überblick<br />
1 Brainstorming<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
Verfahren<br />
SIL<br />
Synektik<br />
Beurteilungskriterien<br />
Brainwriting<br />
(635 Methode)<br />
Mechanismen der<br />
Ideenproduktion<br />
Reifegrad<br />
der<br />
produzierten<br />
Ideen<br />
Komplexität der<br />
möglichen<br />
Problemlösungen<br />
bzw. Ideen<br />
Analogie zu<br />
bisherigen<br />
Produkten<br />
<strong>Teil</strong>nehmeranzahl<br />
Anforderung<br />
an<br />
<strong>Teil</strong>nehmer<br />
Dauer der<br />
Durchführung<br />
Durchführungs<br />
kosten<br />
1 2 3 4 5 6<br />
7<br />
8<br />
Freie Assoziationsketten<br />
durch<br />
Suspendierung der<br />
Kritik<br />
Freie Assoziationsketten<br />
durch<br />
Suspendierung der<br />
Kritik<br />
Freie Assoziationsketten<br />
unter<br />
Nutzung von<br />
Gruppen-synergien<br />
Bildung von<br />
Analogien zur<br />
Verfremdung und<br />
Problemlösung<br />
erste<br />
Anregung<br />
erste<br />
Anregung<br />
mittel bis<br />
hoch<br />
Vollständige<br />
auch physischkonstruktiveProblemlösungen<br />
bzw.<br />
deren gedankl.<br />
Modell<br />
i.d.R.<br />
gering eher hoch 10-12 gering sehr niedrig<br />
20-40 Min.<br />
gering<br />
mittel<br />
hoch<br />
(auch für techn.<br />
hoch-komplizierte<br />
Probleme)<br />
30 Min.<br />
eher hoch 6 gering<br />
sehr niedrig<br />
(Idealfall)<br />
mittel bis<br />
hoch<br />
TILMAG<br />
Transformation<br />
idealer Lösungselemente<br />
in Matrizen<br />
zur Bildung von<br />
Assoziationen und<br />
Suche von<br />
Gemeinsamkeiten<br />
hoch hoch<br />
gering<br />
fehlt bzw.<br />
gering<br />
2-3 Stunden<br />
1 Tag bis<br />
mehrere<br />
Wochen<br />
1 Tag bis<br />
mehrere<br />
Wochen<br />
Prof. Dr. Manfred König -90-<br />
08.03.2004<br />
6-8<br />
mind. 1<br />
(ideal 5-7)<br />
5-7<br />
mittel bis<br />
hoch<br />
hoch<br />
hoch bis<br />
sehr hoch<br />
(Schulung<br />
erforderl.)<br />
gering<br />
hoch<br />
hoch bis<br />
sehr hoch
Ideenfindung<br />
Bewertung der system.-analytischen Methoden im Überblick<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
Verfahren<br />
Beurteilungskriterien<br />
Morphologischer<br />
Kasten<br />
Funktionsanalyse<br />
Attribute Listing<br />
Sequentielle<br />
Morphologie<br />
Forced Relationship<br />
(Funktionskombination)<br />
Mechanismen der<br />
Ideenproduktion<br />
Reifegrad<br />
der<br />
produzierten<br />
Ideen<br />
Komplexität der<br />
möglichen<br />
Problemlösungen<br />
bzw. Ideen<br />
Analogie zu<br />
bisherigen<br />
Produkten<br />
<strong>Teil</strong>nehmeranzahl<br />
Anforderung<br />
an<br />
<strong>Teil</strong>nehmer<br />
Dauer der<br />
Durchführung<br />
Durchführungs<br />
kosten<br />
1 2 3 4 5 6<br />
7<br />
8<br />
totale Kombination<br />
aller denkbaren<br />
Parameteralternativen<br />
Kombination aller<br />
denkbaren<br />
Funktionsalternativen<br />
Veränderung<br />
bisheriger<br />
Eigenschaften/<br />
Funktionen<br />
Kombination aller<br />
denkbaren<br />
Parameteralternativen<br />
Zusammenführung<br />
bisher getrennter<br />
Funktionen zu<br />
Funktionskomplexen<br />
relativ<br />
vollständiges<br />
gedankliches<br />
Modell<br />
relativ<br />
vollständiges<br />
gedankliches<br />
Modell<br />
erste<br />
Anregung<br />
relativ<br />
vollständiges<br />
gedankliches<br />
Modell<br />
erste<br />
Anregung<br />
hoch<br />
(auch für techn.<br />
Komplizierte<br />
Probleme)<br />
hoch<br />
fehlt bzw.<br />
gering<br />
wenige Std.<br />
bis einige<br />
Tage<br />
wenige Std.<br />
hoch bis sehr<br />
gering 1-10 bis einige hoch<br />
hoch<br />
Tage<br />
wenige<br />
Stunden<br />
fehlt bzw.<br />
wenige Std.<br />
gering<br />
hoch bis sehr<br />
1-10 bis einige hoch<br />
hoch<br />
Tage<br />
wenige<br />
Stunden<br />
Prof. Dr. Manfred König -91-<br />
08.03.2004<br />
1-10<br />
gering eher hoch mind. 1<br />
für hoch-komplexe<br />
Probleme<br />
mittlere<br />
Komplexität<br />
hoch mind. 1<br />
hoch bis sehr<br />
hoch<br />
(Fachwissen)<br />
gering bis<br />
mittel<br />
gering bis<br />
mittel<br />
hoch<br />
sehr<br />
niedrig<br />
sehr<br />
niedrig
Ideenfindung<br />
Bewertung der system.-analytischen Methoden im Überblick <strong>II</strong><br />
Verfahren<br />
7 KJ-Methode<br />
8<br />
Mechanismen<br />
der Ideenproduktion<br />
Reifegrad<br />
der<br />
produzierten<br />
Ideen<br />
Komplexität der<br />
möglichen<br />
Problemlösungen<br />
bzw. Ideen<br />
Analogie zu<br />
bisherigen<br />
Produkten<br />
<strong>Teil</strong>nehmeranzahl<br />
Anforderung<br />
an<br />
<strong>Teil</strong>nehmer<br />
Dauer der<br />
Durchführung<br />
Durchführungs<br />
kosten<br />
1 2 3 4 5 6<br />
7<br />
8<br />
Analytische<br />
Zerlegung von<br />
Problemkreisen<br />
1 bis mehrere<br />
niedrig niedrig gering mind. 1 hoch gering<br />
Tage<br />
1 bis mehrere<br />
Problemkreisanalyse Abstraktion gering/mittel mittel bis hoch gering mind. 1 hoch<br />
mittel<br />
Tage<br />
9 TRIZ/WOIS<br />
Beurteilungskriterien<br />
Konstruierte<br />
Widersprüche,<br />
lässt<br />
Kompromisse<br />
nicht zu<br />
vollständige<br />
Problemlösungen<br />
hoch hoch 5-8<br />
hoch bis<br />
sehr hoch<br />
1 Tag bis<br />
mehrere<br />
Wochen<br />
hoch bis<br />
sehr hoch<br />
Prof. Dr. Manfred König -92-<br />
08.03.2004
Benchmarking<br />
zur Optimierung der Ideenfindungsphase<br />
Bausteine Ideenfindung<br />
Elemente Ausprägung<br />
Ideenquellen<br />
Prozess<br />
Methoden<br />
Kunden<br />
Institute<br />
Lead user<br />
etc.<br />
Project Hunting<br />
Organisatorische<br />
Vernetzung<br />
3 Ebenen Modell<br />
etc.<br />
Suchfeldanalyse<br />
Kreativitätstechniken<br />
Ideendatenbanken<br />
Anwendungsanalysen<br />
etc.<br />
Mögliche Benchmarks<br />
(Successful Practices)<br />
Identifikation von<br />
Problemfeldern<br />
Gestaltungspotential<br />
Handlungsoptionen<br />
für Umsetzung<br />
Prof. Dr. Manfred König -93-<br />
08.03.2004
Benchmarking<br />
Formen<br />
Cross-Check/<br />
Realitätscheck<br />
Umsetzung<br />
Ziel<br />
ganzheitlich<br />
z.B. Höhe F&E-Quoten und<br />
Finanzierungsformen für<br />
bestimmte Projekttypen<br />
branchenübergreifend<br />
stark<br />
Kennzahlenorientiert<br />
eher ähnliche<br />
Unternehmen<br />
z.B. Controlling von Forschung<br />
und Forschungsprojekten /<br />
Partner DC, Roche, Nokia, 3M<br />
wenig hoch<br />
standardisiert standardisiert<br />
Prof. Dr. Manfred König -94-<br />
08.03.2004
Kundenintegration<br />
Lead User Konzept<br />
Open Innovation
Kundenintegration<br />
Leadership durch Nutzenvision<br />
Aktuelle Kundenanforderungen<br />
Anpassung an Markttrends<br />
zum besten Wettbewerber aufschließen<br />
Kurzfristiger Vorsprung<br />
Meist nur noch marginale Verbesserungen<br />
Honorierung durch Kunden fraglich<br />
Zukünftige Kundenanforderungen (latente Bedürfnisse)<br />
Vision des zukünftigen Kundennutzen<br />
zukünftiger Kundennutzen antizipieren<br />
Wettbewerber überholen<br />
Markt gestalten<br />
Leadership<br />
Prof. Dr. Manfred König -96-<br />
08.03.2004
Kundenintegration<br />
Prozessanalysen von Kundenproblemen<br />
Produktideen durch Analyse der Anwendungsprozesse / Kundenprobleme<br />
<br />
<br />
Start-Prozess eines Autos<br />
a. a.<br />
b. b.<br />
c. c.<br />
d. d.<br />
e. e.<br />
f. f.<br />
g. g.<br />
Schlüssel finden<br />
Zum Auto gehen<br />
Aufschließen<br />
Tür öffnen<br />
Einsteigen<br />
Schlüssel einführen<br />
Motor starten<br />
Der Anfahr-Prozess<br />
Probleme Ansätze<br />
-Suchen<br />
--Piepen Piepen<br />
- -„Blinken“ „Blinken“<br />
- Wo steht das Auto ?<br />
- Parkhaus<br />
-Dunkelheit<br />
- Witterungsverhältnisse<br />
- Regen/Schnee<br />
-Verschleiß<br />
--Gewicht Gewicht<br />
-Kraft<br />
-<br />
- Beweglichkeit<br />
- Verschleiß<br />
- Schlüsselloch finden<br />
- Lenkradschloss<br />
- Kindersicherung<br />
- Lichtsignal<br />
- Warnblinklicht<br />
- Innenleuchte<br />
- Infrarot<br />
- Fingerabdruck<br />
Prof. Dr. Manfred König -97-<br />
08.03.2004<br />
?<br />
-Drehsitz<br />
- Fingerabdruck<br />
- Fingerabdruck<br />
+<br />
Druck
Kundenintegration<br />
Marktstufenübergreifende Orientierung<br />
Suche nach<br />
Anwendungen<br />
Häufig ausgerichtet<br />
auf<br />
Rationalisierungsfortschritte<br />
in den<br />
Zwischenstufen,<br />
Effizienzsteigerung<br />
Gefahr:<br />
Technologie-Push<br />
an<br />
Marktentwicklungen<br />
vorbei<br />
keine ganzheitliche<br />
Sicht<br />
Endnutzer (Bauherren)<br />
Baustoffhersteller<br />
Hersteller<br />
Baustoffhandel<br />
Bauunternehmer<br />
Notwendig: Integration von Lead Usern in den Innovationsprozess<br />
Prof. Dr. Manfred König -98-<br />
08.03.2004<br />
Demand Pull<br />
Gefahr:<br />
kurzfristige, aktuelle<br />
Anforderungen,<br />
klassische<br />
Marktforschung nicht<br />
ausreichend
Kundenintegration<br />
Prozessübergreifende Innovationskette<br />
Integration aller Beteiligten, insbesondere Lead User in ein<br />
Innovationsnetzwerk<br />
Nutzererwartungen<br />
Bauherr/<br />
Initiator<br />
Die wichtigste Gruppe „Nutzer“<br />
bleibt bei Baustoffen bisher<br />
weitgehend unberücksichtigt!<br />
Planung/<br />
Entwurf<br />
Architekt/<br />
Planer<br />
Baurealisation<br />
Bauunternehmen<br />
Handwerker Baustoffhandel<br />
Baustoffhersteller<br />
Bauherr/<br />
Architekt<br />
Zulieferer<br />
Baumaschinenhersteller<br />
Nutzung<br />
Bauherr/<br />
Nutzer<br />
Prof. Dr. Manfred König -99-<br />
08.03.2004
Kundenintegration<br />
Was sind Lead User ?<br />
Besonders fortschrittliche Anwender, die sowohl genügend motiviert als auch qualifiziert sind, wesentlich zur Entwicklung grundlegend<br />
neuer Produkte und Dienstleistungen beizutragen.<br />
Lead User sind Nachfrager bzw. Nutzer von Produkten, Systemen<br />
und/oder Dienstleistungen,<br />
deren aktuelle Bedürfnisse als beispielhaft für die zukünftige Entwicklung<br />
der Gesamtnachfrage auf einem Markt anzusehen sind,<br />
die einen wesentlichen Nutzen von der Befriedigung eines bestimmten<br />
Bedarfs erwarten, weshalb sie eher bereit sind, diesbezüglich Daten<br />
zur Verfügung zu stellen,<br />
häufig bereits eigene Innovationen im Hinblick auf die Entwicklung von<br />
Lösungsmöglichkeiten für Ihre Problemstellung durchgeführt haben,<br />
so stark an der Problemlösung interessiert sind, daß sie sogar häufig<br />
selbst Prototypen entwickeln,<br />
Umsatz und Unternehmensgröße sind für die Auswahl nicht entscheidend, vielmehr<br />
Innovationsaktivitäten, Innovationsquote, F&E-Quote, Penetrationsfähigkeit, Referenzpotenzial,<br />
Innovationspotential, Image, Wachstumschancen,<br />
Prof. Dr. Manfred König - 100 -<br />
08.03.2004
Kundenintegration<br />
Open Innovation – Erweiterung des Lead User Ansatzes<br />
Closed Innovation<br />
Unternehmen generiert, entwickelt,<br />
vermarktet seine eigenen Ideen mit<br />
Hilfe seiner eigenen F&E-Abteilung<br />
Open Innovation<br />
Unternehmen generiert, entwickelt,<br />
vermarktet seine eigenen Ideen und Ideen<br />
anderer Unternehmen und untersucht neue<br />
Möglichkeiten, die In-House-Idee auf den<br />
Markt zu bringen, in dem Wege außerhalb<br />
der gegenwärtigen Geschäftsfelder<br />
angewandt werden. Innovationsimpulse<br />
von außerhalb werden aufgenommen<br />
und zu erfolgreichen Innovationen<br />
weiterentwickelt.<br />
Quelle: Chesbrough 2002<br />
Prof. Dr. Manfred König - 101 -<br />
08.03.2004
Kundenintegration<br />
Paradigmenwechsel<br />
Closed Innovation Paradigma<br />
Je mehr wir über den Kunden wissen, desto<br />
besser können wir für ihn entwickeln<br />
Informationen über Kunden über Marktforschung<br />
Gefahr von Missverständnissen bei der<br />
Übersetzung der Kundenwünsche in<br />
Produktanforderungen<br />
Kunde ist Initiator und Berater<br />
Open Innovation Paradigma<br />
Mache den Kunden zum Mitentwickler und nutze<br />
sein Wissen<br />
Kunde nimmt an <strong>Teil</strong>en der Wertschöpfung des<br />
Herstellers teil oder übernimmt diese sogar<br />
Weiterentwicklung des Lead User Ansatzes<br />
Kunde des Kunden als Partner<br />
(Wertschöpfungspartner)<br />
St. Gallen 2002<br />
Prof. Dr. Manfred König - 102 -<br />
08.03.2004
Kundenintegration<br />
Open Innovation<br />
Verlagerung des Ideenfindungs- und Entwicklungsprozesses auf den Kunden<br />
Idee vom Kunden<br />
entwickelt vom Kunden<br />
Verbreitung durch Kunden<br />
Werbung durch Kunden<br />
Entwicklungsumgebung<br />
entwickelt vom Kunden<br />
Open<br />
Source<br />
Softwarelizenz, gibt dem<br />
Nutzer das Recht, den<br />
Quellcode zu lesen, zu<br />
ändern und die Änderung<br />
Dritten zugänglich zu<br />
machen.<br />
keine Gegenleistung<br />
keine Eigentumsrechte<br />
Beispiele:<br />
Linux (Betriebssystem)<br />
Appache (Web-Server)<br />
Gruppe von Nutzern ist aktiv an<br />
der Entwicklung beteiligt<br />
Open<br />
Innovation<br />
Anwender/Anwendungen:<br />
Nestle‘ Fertiggerichte<br />
Prof. Dr. Manfred König - 103 -<br />
08.03.2004<br />
IBM<br />
Sony (Play-Station)<br />
LEGO-Baukästen<br />
P&G (reflect.com)<br />
Open Enzyklopädien (z.B. www.wikipedia.com)<br />
Open Law (eon.law.harvard.edu/openlaw)<br />
OSCar-Projekt (Automobilentwicklung)<br />
BMW Mini Car
Kundenintegration<br />
Beispiel Open Innovation<br />
Unternehmen Innovation Flavours Fragrances, Hersteller von Aromen für Nahrungsmittelindustrie<br />
Kunde wählt<br />
Informationen am<br />
Bildschirm aus,<br />
verändert, entwickelt<br />
eigenes<br />
Geschmacksdesign<br />
Datenbank von<br />
Geschmacksprofilen<br />
Interaktive Geschmacksentwicklung Online<br />
Internet-basiertes Tool-Kit<br />
Info an Prototyping-Anlage<br />
Test der Probe und weitere<br />
zeitnahe Veränderungen<br />
durch den Kunden<br />
Kunde Lieferant<br />
Variante: Prototyping-Anlage wird beim Kunden integriert<br />
Prof. Dr. Manfred König - 104 -<br />
08.03.2004
Kundenintegration<br />
Frühe Einbindung<br />
Idea<br />
Generation<br />
Opportunity<br />
Analysis<br />
Idea<br />
Selection<br />
Opportunity<br />
Identification<br />
Concept<br />
Definition<br />
Kunden in alle Elemente der<br />
Frühphase einbinden,<br />
damit viele Innovationsimpulse<br />
in die nächste Phase gegeben<br />
werden können<br />
Product-<br />
Development<br />
Market<br />
Entry<br />
Prof. Dr. Manfred König - 105 -<br />
08.03.2004