A r b e i t s b e r i c h t - Hochschule Ludwigshafen am Rhein
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8.2.2.2 Innovationsanstoß<br />
Ein Erfolgsfaktor der Dienstleistungsunternehmen ist laut Fraunhoferstudie das aktive Agieren,<br />
also die Nutzung von Auslösern in Form von Kundenanfragen und die Nutzung neuer<br />
technischer Möglichkeiten, während die weniger erfolgreichen Unternehmen eher auf externen<br />
Druck wie Wettbewerbsdruck oder veränderte Rahmenbedingungen reagieren, sich somit<br />
passiver verhalten (vgl. Fraunhofer-Institut für Arbeitswissenschaft und Organisation IAO<br />
1999, S. 73). Diese generalisierende These bestätigen unsere Erfahrungen in den Arbeitskreisen<br />
mit KMU. Um jedoch eine breitere Basis für diese Bestätigung zu finden war es notwendig,<br />
weitere KMU hierzu zu befragen. Dieser Befragung lag die folgende Hypothese<br />
zugrunde:<br />
Hypothese 2: Kleine und mittlere Dienstleister entwickeln Dienstleistungsangebote<br />
reaktiv.<br />
Die befragten Unternehmen gaben an, dass der Kundenwunsch der typische Auslöser für die<br />
Entwicklung einer neuen Dienstleistung darstellt, gefolgt von dem Aufkommen einer vielversprechenden<br />
Idee und der Weiterentwicklung eines speziell für einen Kunden entwickelten<br />
Angebots (Abbildung 13).<br />
Kundenwunsch<br />
Aufkommen einer vielversprechenden Idee<br />
Eine speziell für einen Kunden entwickelte<br />
Dienstleistung ist für weitere interessant<br />
Gesättigte Märkte<br />
Konkurrenten bringen neue Dienstleistungsangebote<br />
auf den Markt<br />
Absatzprobleme bei bestehenden Dienstleistungen<br />
22%<br />
17%<br />
26%<br />
37%<br />
38%<br />
33%<br />
42%<br />
35%<br />
28%<br />
42%<br />
58% 83%<br />
70%<br />
54%<br />
76%<br />
78%<br />
74%<br />
72%<br />
0% 25% 50% 75% 100%<br />
Abbildung 13: Typische Auslöser für Innovationen<br />
Alle Befragten (n=37)<br />
Innovationsfähigkeit:<br />
positiv (n=18)<br />
negativ (n=19)<br />
Das Reagieren auf Konkurrenzangebote oder gesättigte Märkte spielt eine geringere Rolle.<br />
Absatzprobleme bei bestehenden Dienstleistungen sind nur bei wenigen KMU typische Auslöser.<br />
Geht man von der Innovationsreaktion auf Kundenanfragen als aktivem Innovationsverhalten<br />
aus, dann deuten die Ergebnisse eher auf ein aktives Entwickeln von Dienstleistungen<br />
hin. Das ist jedoch so nicht haltbar. Wir sind der Meinung, dass aktives Vorgehen<br />
Eigeninitiative des Unternehmens und nicht Warten auf Kundenanfragen, um dann zu reagieren,<br />
sowie antizipatives Innovationsverhalten voraussetzt. Das verlangt frühzeitige Markt-<br />
und Technologierecherchen, Trendforschung sowie das Erkennen von vor allem potentiellen<br />
Kundenwünschen, die häufig von den Kunden nicht artikuliert werden können.<br />
Deutliche Unterschiede lassen sich erkennen, wenn man den Grad der Innovationsfähigkeit<br />
von KMU einbezieht. Sowohl für die „positiven“ Innovationsaktiven als auch die „negativen“<br />
Innovationsaktiven ist zwar der Kundenwunsch der Hauptauslöser von Innovationen, die<br />
innovationsfähigeren Unternehmen nennen jedoch die "aktiveren" Auslöser, Kundenwunsch,<br />
Aufkommen vielversprechender Ideen und Entwicklung nach Kundenwunsch, weit häufiger,