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A r b e i t s b e r i c h t - Hochschule Ludwigshafen am Rhein

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Wir können also festhalten, dass die "einfachsten" Techniken <strong>am</strong> häufigsten eingesetzt werden,<br />

dies deckt sich auch mit unseren Erfahrungen aus den Projekten mit KMU. Dennoch<br />

verfügen viele Unternehmen über eine breite Palette von Techniken. Der geringe Bekanntheitsgrad<br />

der Ideenfindungstechniken Synektik (31%) und Morphologie (36%) und der sehr<br />

häufige Einsatz des in der Literatur als nicht optimal eingeschätzten Brainstorming zeigt,<br />

dass bei den KMU durch die Vermittlung solcher Techniken und den Einsatz verschiedener<br />

auf das konkrete Problem abgestimmter Kreativitätstechniken ein Potential vorliegt, das zu<br />

mehr und besseren kreativen Ideen führen könnte.<br />

Wie sich die Angaben zu den Innovationswerkzeugen nach der Variable Innovationsfähigkeit<br />

unterscheiden zeigt ebenfalls die Abbildung 12. Die positiv innovationsaktiven Unternehmen<br />

nutzen eine viel breitere Palette von Werkzeugen. Projektmanagement gehört dort zum<br />

Standard. Machbarkeitsstudien und Nutzwertanalysen sind dort die bevorzugten Werkzeuge.<br />

Dennoch gibt es auch dort zum Teil beträchtliche Know-how-Lücken. Dies betrifft die Methoden<br />

Blueprinting und Molekular-Modelle, die eine systematische Entwicklung von Dienstleistungselementen<br />

ermöglichen, phasenübergreifende Verfahren wie Quality Function Deployment<br />

und vor allem das Conjoint Measurement zur Messung von Kundenpräferenzen und<br />

Teilnutzenwerte.<br />

Die im Sachgüterbereich seit längerem angewandten Methoden QFD und Conjoint-<br />

Verfahren werden meist von Marktforschungsinstituten und Unternehmensberatungen<br />

durchgeführt und umgesetzt. Die Kosten dieser Fremdleistungen übersteigen nach Meinung<br />

der Unternehmensvertreter in den Arbeitskreisen häufig das Budget von KMU. Diese oft<br />

durch Unwissen geprägte Meinung könnte einer der Gründ dafür sein, weshalb KMU seltener<br />

externe Institute in den Innovationsprozess einbeziehen. Wir sind der Meinung, dass<br />

gerade bei der externen Hilfe und bei den Kreativitätstechniken große Potentiale für KMU<br />

liegen. Wir haben in den Arbeitskreisen und Projekten mit Unternehmen feststellen können,<br />

dass grundsätzlich alle Werkzeuge des Innovationsmanagement in KMU eingesetzt werden<br />

können. Restriktionen ergeben sich lediglich von der Komplexität der Methodenaufbereitung<br />

und vom zeitlichen Aufwand her. Viele dieser Werkzeuge sind bei KMU einsetzbar, ohne<br />

dass dies das dafür notwendige Know-how, die Budgets und die Fähigkeiten der Mitarbeiter<br />

überfordern würde. Der Einsatz maßgeschneiderter Methoden könnte die Problemlösungsfähigkeiten<br />

der Unternehmen verbessern. Dafür müssten allerdings die KMU diese Methoden<br />

zuerst einmal kennen.<br />

Es bleibt folgendes festzustellen: Die Hypothese „kleine und mittlere Dienstleister nutzen<br />

selten die Werkzeuge des Innovationsmanagements“ können wir so nicht bestätigen. KMU<br />

setzen verschiedene Werkzeuge ein. Wir vermuten allerdings, dass es eher einzelne Instrumente<br />

sind und der Instrumenteneinsatz nicht konsequent über alle Phasen des Innovationsprozesses<br />

erfolgt.<br />

Weiterhin stellt sich die Frage, was die Unternehmen konkret unter den Methoden Projektmanagement,<br />

Checklisten und Brainstorming verstehen, ob es sich hierbei nur um ungeplante<br />

Te<strong>am</strong>sitzungen oder sorgfältig durchgeführte standardisierte Verfahren handelt. Dieser<br />

Frage sind wir an späterer Stelle nachgegangen. Innovationsfähigere Unternehmen nutzen<br />

eine breitere Palette von Methoden. Dennoch bestehen auch bei dieser Gruppe Wissenslücken<br />

hinsichtlich der Methoden. Diese Befunde lassen auf Informations- und Qualifikationsbedarf<br />

bei KMU schließen.

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