A r b e i t s b e r i c h t - Hochschule Ludwigshafen am Rhein
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als im Dienstleistungssektor, dann kann angenommen werden, dass durch die Implementierung<br />
des Innovationsmanagement und ein systematisches Vorgehen bei Dienstleistungsinnovationen<br />
im Dienstleistungssektor ähnliche Werte erreicht werden können, wie im verarbeitenden<br />
Gewerbe.<br />
Die Entwicklung der Innovationsaktivitäten im Dienstleistungssektor spiegelt das Bild wieder,<br />
das sich bereits bei der Betrachtung von Bruttowertschöpfung und Erwerbstätigkeit in diesem<br />
Sektor gezeigt hat. Die Branchen Handel, Verkehr- und Nachrichtenübermittlung stagnieren,<br />
während viele „moderne“ Dienstleistungsbranchen wie EDV-Dienstleister und -Beratungen<br />
zunehmende Innovationsaktivitäten zeigen. Unabhängig davon, was dabei die Ursache und<br />
was die Wirkung dieser Entwicklung ist, lässt sich vermuten, dass innovationsaktive<br />
Dienstleister für die Zukunft besser gerüstet sein werden.<br />
Generalisierend werden den Dienstleistungsunternehmen Defizite bei Innovationsprozessen<br />
und der Gestaltung von Dienstleistungen unterstellt (vgl. Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft<br />
und Organisation IAO 1999, S. 58). Von daher stellt sich die Frage, ob dies auch auf<br />
kleine und mittlere Dienstleistungsunternehmen zutrifft und wie ggf. dort die Innovationsfähigkeit<br />
gesteigert werden kann. Der effiziente Einsatz von Methoden des Innovationsmanagement<br />
und die möglichst reibungslose Übertragung von bereits in der Sachgüterindustrie<br />
bewährten Methoden dürfte hierbei eine wesentliche Rolle spielen.<br />
7.4 Einsatz und Nutzung von Methoden des Innovationsmanagement bei kleinen<br />
und mittleren Dienstleistungsunternehmen (KMU)<br />
Aus den praktischen Erfahrungen in Projekten mit den <strong>am</strong> Forschungsprojekt beteiligten Unternehmen<br />
konnten wir feststellen, dass die Methoden des produktorientierten Innovationsmanagement<br />
grundsätzlich auf KMU übertragbar sind. Allerdings war auch erkennbar, dass<br />
der Anspruch, den Transfer eins zu eins realisieren zu können, im Regelfall zum Scheitern<br />
führt. Zum einen ist bei manchen Methoden für KMU der Komplexitätsgrad zu hoch (z.B.<br />
Suchfeldanalyse, Quality Function Deployment), zum anderen werden einige Methoden den<br />
zeitlichen Anforderungen von KMU nicht gerecht (z.B. Morphologie, Synektik). Einfache Methoden,<br />
z.B. für die Ideenfindung (Checklist-Verfahren, Brainstorming, Brainwriting,<br />
Blueprint), lassen sich dagegen in den KMU leicht vermitteln. Der Einbezug von Methoden<br />
als Fremdleistungen (z. B. Test des Dienstleistungskonzeptes per Conjoint-Analyse) überfordert<br />
häufig das Budget kleiner und mittlerer Unternehmen.<br />
Insofern ist den KMU zu empfehlen, die im Sachgüterbereich bewährten Methoden je nach<br />
Unternehmensgröße, Ressourcenausstattung und bereits vorliegenden Erfahrungen auf ein<br />
ihren Gegebenheiten angemessenes Komplexitätsniveau und hinsichtlich ihrer zeitlichen<br />
Beanspruchung auf ein praktikables Niveau zu reduzieren. „Second-Best-Lösungen“ sind<br />
komplexen Methoden vorzuziehen.<br />
Die Projektarbeit zeigte weiterhin, dass das Verständnis und die Bereitschaft für das Innovationsmanagement<br />
und die Nutzung von Tools bei größeren KMU und Großunternehmen<br />
deutlich weiter entwickelt sind, als bei kleinen KMU, obwohl die Problemlage für alle identisch<br />
ist (vgl. Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO 1999, S. 58). So<br />
konnte bei dem Energieversorger MVV Mannheim die Suchfeldanalyse, bei der Mercedes-<br />
Benz Niederlassung Mannheim die Implementierung einer Balanced Scorecard für das Innovationscontrolling,<br />
bei der Endres und Hauser GmbH das methodische Vorgehen bei der