A r b e i t s b e r i c h t - Hochschule Ludwigshafen am Rhein
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eachtet werden, dass Prozessinnovationen im Dienstleistungssektor häufig mit Produktinnovationen<br />
verkoppelt sind und sie deshalb nicht zwingend eine Zunahme der ges<strong>am</strong>ten<br />
Innovationsaktivitäten bedeuten (vgl. Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung ZEW<br />
1999a, S. 4).<br />
Bei vielen Industrieunternehmen ist die Entwicklung von neuen Produkten in einer Forschungs-<br />
& Entwicklungsabteilung (F&E) mit einem eigenen Budget etabliert. Unternehmen,<br />
z.B. der Pharmaindustrie, der Automobilindustrie, aber auch Kosmetik- oder Lebensmittelhersteller<br />
entwickeln permanent neue Produkte. Demgegenüber ist die Entwicklung von<br />
neuen Produkten im Dienstleistungssektor nur selten in einer eigenen Abteilung organisiert<br />
(vgl. Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO 1999, S. 65).<br />
Die Innovationsaufwendungen lagen im verarbeitenden Gewerbe 1997 bei durchschnittlich<br />
5% vom Umsatz, im Dienstleistungsgewerbe stagnierten sie in den letzten Jahren und lagen<br />
bei 1,7% vom Umsatz. Gründe für diese Differenz sind neben den organisatorischen Unterschieden<br />
die geringeren Umsatzrenditen - besonders im Handel. Die dennoch ähnlich hohen<br />
Innovationsraten erklären sich z.T. daraus, dass im Dienstleistungssektor Innovationen vor<br />
allem durch Investitionen in neue IT- und Telekommunikationseinrichtungen entstehen, während<br />
im verarbeitenden Gewerbe die Entwicklungsaktivitäten im Schnitt zu 66% aus laufenden<br />
Ausgaben wie etwa den Personalkosten bestehen (vgl. Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung<br />
ZEW 1999b, S. 6).<br />
Im Dienstleistungssektor muss man die deutlichen Unterschiede in der Entwicklung der verschiedenen<br />
Branchen beachten. In den Bereichen Handel und Verkehr sinken sowohl die<br />
Innovationsaktivitäten als auch die Innovationsaufwendungen. Andere Bereiche wie etwa die<br />
Banken und Versicherungen oder die EDV-Dienstleister konnten deutliche Zunahmen verbuchen.<br />
Die Folge daraus ist, dass der Umsatzanteil, der mit neuentwickelten Dienstleistungen<br />
getätigt wird, in den innovationsaktiven Branchen deutlich höher liegt.<br />
Die Ziele bei der Entwicklung von neuen Produkten können sehr unterschiedlich sein, ein<br />
wichtiger Indikator für den Erfolg ist jedoch der Anteil der Produktinnovationen <strong>am</strong> Umsatz.<br />
Für 1997 ergab sich bei den untersuchten Unternehmen folgendes Bild (vgl. Zentrum für<br />
Europäische Wirtschaftsforschung ZEW 1999b,<br />
S. 4):<br />
• Umsatzanteil mit Produktinnovationen 1997 in %:<br />
- Dienstleistungssektor 17,6%<br />
♦ davon Handel/Verkehr 15,5%<br />
♦ davon: ohne Handel/Verkehr 25,3%<br />
- Verarbeitendes Gewerbe 39,0%<br />
Der Umsatzanteil der Produktinnovationen liegt im verarbeitenden Gewerbe deutlich höher<br />
als bei den Dienstleistern. In den Bereichen Handel/Verkehr ist er dabei niedriger als bei den<br />
anderen Dienstleistern. Es zeigt sich, dass zwar der Anteil an Innovatoren bei Dienstleistern<br />
und verarbeitendem Gewerbe vergleichbar ist, das Ergebnis der Innovationsaktivitäten jedoch<br />
nicht. Es lässt sich ein Zus<strong>am</strong>menhang vermuten zwischen dem Formalisierungsgrad,<br />
dem Budget und dem Ergebnis. Unterstellt man, dass im verarbeitenden Gewerbe das Innovationsmanagement<br />
weiter verbreitet ist und die Vorgehensweise dort systematischer erfolgt