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HMDI Telegramm 20 / 2011 - Feuerwehr Maintal

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Hessisches Ministerium<br />

des Innern und für Sport<br />

Projekt Digitalfunk<br />

BOS Hessen<br />

Februar | <strong>20</strong>11<br />

Basisstationen: Zentrale Komponenten des Digitalfunknetzes<br />

In den letzten Jahren sind die Vorbereitungen für die<br />

Einführung des Digitalfunks für die Behörden und<br />

Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) in<br />

Hessen kontinuierlich vorangeschritten. Sowohl beim<br />

Netzaufbau als auch bei den Vorbereitungen für den<br />

späteren Regelbetrieb konnten gute Fortschritte erzielt<br />

werden.<br />

Das Digitalfunknetz ist ähnlich wie die kommerziellen<br />

Mobilfunknetze aufgebaut. Beide sind in sogenannte<br />

»Funkzellen« unterteilt, die jeweils über eine Basisstation<br />

verfügen. Wird bei einem Funkgerät die<br />

Sendetaste gedrückt, dann baut es die Verbindung<br />

zur nächstgelegenen Basisstation auf. Über eine<br />

Vermittlungsstelle wird die Kommunikation mit den<br />

Grundsätzlicher Aufbau des Digitalfunknetzes<br />

Legende: TBS – Tetra-Basisstation; DXT – Vermittlungsstelle;<br />

DXTT – Transitvermittlungsstelle; Lst – Leitstelle<br />

<strong>Telegramm</strong><br />

<strong>20</strong>/<strong>20</strong>11<br />

gewünschten Gesprächspartnern sichergestellt. Dieses<br />

<strong>Telegramm</strong> stellt die verschiedenen Typen von<br />

Basisstationen vor und beschreibt ihre unterschiedlichen<br />

Komponenten.<br />

Die wesentlichen Komponenten des Netzes sind die<br />

Basisstationen, von denen nach dem derzeitigen Planungsstand<br />

in Hessen rund 410 errichtet werden. Diese<br />

hohe Standortdichte bietet eine sehr gute Funkversorgung<br />

und wird in der Endausbaustufe eine Alarmierung<br />

in Siedlungsflächen über das neue digitale<br />

Funknetz gewährleisten. Zum Jahresende <strong>20</strong>10 standen<br />

bereits 160 Basisstationen baufertig zur Verfügung.<br />

HESSEN de<br />

effizient verwalten


Beispiel einer ortsfesten Basisstation für die Innenraumaufstellung.<br />

Im linken Schrank befinden sich die Gleichrichter<br />

mit den Batterien, im rechten eine Tetrabasisstation TB3.<br />

Grundsätzlicher Aufbau des Digitalfunknetzes<br />

Die Basisstationen werden in den folgenden Varianten<br />

erstellt:<br />

• ortsfeste Basisstation für die Innenraumaufstellung<br />

als Normalkapazitäts-Funkzelle (NKFZ) und Hochkapazitäts-Funkzelle<br />

(HKFZ).<br />

• begehbare, ortsfeste Outdoor-Basisstation in einem<br />

festen Baukörper oder als Container-Variante.<br />

(Varianten: Normalkapazitäts- und Hochkapazitäts-<br />

Funkzelle.)<br />

• nicht begehbare ortsfeste Basisstation als Outdoor-<br />

Station in einem festen Baukörper oder als Container-Variante.<br />

(Varianten: Normalkapazitäts- und<br />

Hochkapazitäts-Funkzelle.)<br />

• bahntaugliche, nichtbegehbare Outdoor-Basisstation<br />

als Container-Variante. (Varianten: Normalkapazitäts-<br />

und Hochkapazitäts-Funkzelle.)<br />

• ortsfeste Basisstation für Luftfahrzeuge (LFFZ), also<br />

Rettungs- und Polizeihubschrauber,<br />

• ortsfeste Basisstation für die Objektversorgung,<br />

• mobile Basisstation.<br />

Die Reichweite einer Basisstation liegt bei maximal 58<br />

km; eine Luftfahrtzelle kann maximal 83 km überbrükken.<br />

Die maximale Reichweite im Freifeld wird von der<br />

maximal zulässigen Laufzeit zwischen Endgerät und<br />

Basisstation begrenzt.<br />

In der Mehrzahl der Fälle werden für den BOS-<br />

Digitalfunk keine eigenen Funkmasten errichtet, sondern<br />

Miet- und Nutzungsverträge bei bereits bestehenden<br />

Anlagenstandorten abgeschlossen.<br />

Beispiel einer begehbaren, ortsfesten Outdoor-Basisstation<br />

als Container-Variante.<br />

Die Komponenten einer Basisstation<br />

Jede Basisstation verfügt über folgende wesentlichen<br />

Komponenten:<br />

• Systemtechnik (Typenbezeichnung TB3), TB steht für<br />

Tetra Basestation<br />

• Unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV) mit einer<br />

Spannung von 48 V einschließlich Batterien, Gleichrichter<br />

und Steuergerät. Damit wird eine Stromversorgung<br />

bei Ausfall der regulären Versorgung für<br />

die Dauer von vier·Stunden in der Regel sichergestellt.<br />

Sollte die Unterbrechung länger andauern, erfolgt die<br />

Einspeisung mit einem Notstromaggregat.<br />

• Antennen einschließlich Verkabelung zur funktechnischen<br />

Versorgung,<br />

• falls erforderlich, wird ein antennennaher Vorverstärker<br />

(AVV) eingesetzt.<br />

• GPS-Antenne. Diese Antenne dient bei ortsfesten<br />

Basisstationen nicht der Standortermittlung. Vielmehr<br />

ist sie zum Empfang des hochgenauen GPS-<br />

Zeitsignals erforderlich. Dieses ist für die Zeitsynchronisation<br />

des Funksignals wichtig.<br />

Selbstverständlich sind aufgrund des komplexen<br />

Aufbaus weitere Zusatzeinheiten und Funktionalitäten<br />

vorhanden. Diese aufzuzählen würde den Umfang dieses<br />

Beitrags sprengen.<br />

Die vorstehend genannten Technikkomponenten werden<br />

von dem Systemlieferanten – in Deutschland von<br />

EADS-Cassidian – geliefert, installiert und integriert.<br />

Die Bundesländer, so auch Hessen, haben die Verantwortung<br />

für die Bereitstellung des freien Zugangs zur


Lieferung der Systemtechnik an den Standort zu gewährleisten.<br />

Die Übertragungsstrecken (sowohl Leased Lines (E1)<br />

als auch Richtfunk-Anbindungen) sind nicht im<br />

Lieferumfang enthalten. Die Bereitstellung liegt in der<br />

Verantwortung des jeweiligen Bundeslandes bzw. des<br />

Bundes in dessen Verantwortungsbereich.<br />

Mobile Basisstationen als Ergänzung zum bestehenden<br />

Funknetz<br />

Bei dem längeren Ausfall einer Basisstation oder zur<br />

Abdeckung von kurz- und mittelfristigen größeren<br />

Leistungsanforderungen an das BOS-Digitalfunknetz<br />

werden mobile Basisstationen (mBS) zum Einsatz kommen.<br />

Beispielhafte Einsatzfälle sind Großereignisse (Sportveranstaltungen<br />

und Events, Besuch von ausländischen<br />

Staatsoberhäuptern etc.).<br />

Muster unterschiedlicher Ausbaustufen von mobilen<br />

Basisstationen.<br />

Umzug des Projektes Digitalfunk BOS Hessen<br />

Denn in diesen Fällen reicht die normale Kapazität des<br />

festen Funknetzes möglicherweise nicht mehr aus und<br />

muss lokal und zeitlich begrenzt erweitert werden.<br />

Mobile Basisstationen dienen als Ergänzung zum festen<br />

Funknetz. Dies gilt nur für Einzelrufe und sehr<br />

bedingt für Gruppenrufe, wenn die mobile Basisstation<br />

einen sonst nicht abgedeckten Bereich ausleuchtet.<br />

Ortsfeste Basisstationen für die Objektversorgung<br />

Die geplante Netzabdeckung sieht die Versorgung von<br />

Gebäuden mit der Kommunikationsmöglichkeit im<br />

TMO-Betrieb vor. TMO steht für Trunked Mode<br />

Operation. Damit wird der Funkbetrieb über eine<br />

Basisstation realisiert.<br />

Einige Großobjekte sind bautechnisch so massiv bzw.<br />

groß gestaltet (Hochhäuser, Tiefgaragen, Industriebauten<br />

etc.), dass die geplante Funkversorgung nicht ausreicht.<br />

Gleiches gilt beispielsweise für U-Bahn-Stationen oder<br />

lange Tunnel. Hier sind Funkgespräche nur im Direct<br />

Mode (DMO) – also mit den Funkgeräten untereinander<br />

ohne Nutzung einer Basisstation – möglich.<br />

Die Objektfunkversorgung schließt diese Lücke im<br />

Netz durch Einsatz weiterer aktiver Komponenten und<br />

eines weit verzweigten Antennensystems. Dabei gibt<br />

es gerade im TMO verschiedene technische Lösungsmöglichkeiten.<br />

Der Einbau einer Objektfunkversorgungsanlage<br />

gewährleistet also die direkte Ansprache<br />

der Leitstelle und alle anderen Optionen, die im<br />

Digitalfunknetz möglich sind.<br />

Das Projekt Digitalfunk BOS Hessen ist zum Jahreswechsel umgezogen. Die Besucheranschrift lautet: Teutonenstraße 3 in<br />

65187 Wiesbaden. Das Gebäude befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Polizeipräsidium Westhessen. Briefe erreichen<br />

das Projekt weiterhin über die Adresse: Hessisches Ministerium des Innern und für Sport, Projekt Digitalfunk BOS Hessen,<br />

Friedrich-Ebert-Allee 12, 65185 Wiesbaden.<br />

Um die Fragen zielgerichtet und nutzerorientiert bearbeiten zu können, gibt es für jede Zielgruppe einen zuständigen<br />

Ansprechpartner:<br />

Kommunen Dr. Richard Georgi Telefon 06 11/3 53-14 00<br />

<strong>Feuerwehr</strong>en, Hilfsorganisationen Marcus Bauer Telefon 01 51/29 21 89 38<br />

Polizei Hans-Jürgen Müller Telefon 01 51/29 21 89 32<br />

Impressum <strong>Telegramm</strong> Projekt Digitalfunk BOS Hessen • <strong>20</strong>|<strong>20</strong>11 • 3. Jg. • Februar <strong>20</strong>11 • Hrsg: Hessisches Ministerium des Innern und<br />

für Sport, Friedrich-Ebert-Allee 12, 65185 Wiesbaden in Zusammenarbeit mit dem Projekt Digitalfunk BOS Hessen • Redaktion: Marcus<br />

Bauer und Günter Fenchel • E-Mail: digitalfunk@hmdis.hessen.de • Telefax: 06 11/3 53-26 99 • Internet: www.digitalfunk.hessen.de<br />

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