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Vom Heimatvere<strong>in</strong> zum ...<br />

E<strong>in</strong>en beson<strong>der</strong>en Schwerpunkt bildet die<br />

Öffentlichkeitsarbeit: Wie mache ich<br />

Informationsmaterial, wie gehe ich mit <strong>der</strong><br />

Presse um, wie verbreite ich Informationen<br />

über die Vere<strong>in</strong>sarbeit so<br />

wirkungsvoll wie möglich.« Außerdem<br />

befassen sich die Schulungen mit Fragen<br />

zum Zuwan<strong>der</strong>ungsgesetz und zu<br />

Integrationskursen, zum Schul- und<br />

Ausbildungssystem <strong>in</strong> Bielefeld und<br />

Umgebung, zum Arbeitsmarkt und zur<br />

Arbeitssuche. Dazu wurden entsprechende<br />

Experten und Referenten<br />

e<strong>in</strong>geladen, die <strong>auch</strong> direkte E<strong>in</strong>blicke <strong>in</strong><br />

die Materie vermitteln konnten. Mit <strong>der</strong><br />

Qualität und Wissensvermittlung <strong>der</strong><br />

Schulungen waren die Beteiligten<br />

zufrieden und brachten <strong>auch</strong> eigene<br />

Impulse e<strong>in</strong>.<br />

Emir Ali Sag, Mitarbeiter des<br />

Interkulturellen Büros, erkennt wichtige<br />

<strong>in</strong>tegrative Ressourcen <strong>in</strong> den e<strong>in</strong>zelnen<br />

Organisationen: »Diese Vere<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>d<br />

Sprachrohre und erreichen Migrant<strong>in</strong>nen<br />

und Migranten besser <strong>als</strong> die Stadt selbst.<br />

Außerdem führt dieses Projekt zu e<strong>in</strong>em<br />

Konzept zur Beteiligung an <strong>der</strong><br />

Kommunalpolitik: Die Migranten können<br />

aus ihrer Perspektive ausdrücken, wo es<br />

Schwierigkeiten gibt und e<strong>in</strong>en Beitrag zur<br />

verbesserten Integration leisten.« Die<br />

Beauftragten hätten e<strong>in</strong> starkes Interesse,<br />

ihre Lobby <strong>in</strong> <strong>der</strong> kommunalen und<br />

Landespolitik zu stärken. Günter<br />

Garbrecht ist sozialdemokratischer<br />

Stadtrat <strong>in</strong> Bielefeld und von <strong>der</strong><br />

Zusammenarbeit mit Migrantenorganisationen<br />

überzeugt: »Ich halte diese<br />

Initiative für e<strong>in</strong>en wichtigen Beitrag zur<br />

För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Integration <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Kommune. So f<strong>in</strong>den nicht nur<br />

Neuzuwan<strong>der</strong><strong>in</strong>nen und Neuzuwan<strong>der</strong>er,<br />

son<strong>der</strong>n <strong>auch</strong> Migrant<strong>in</strong>nen und<br />

Migranten, die seit längerer Zeit hier leben,<br />

<strong>in</strong> den Vere<strong>in</strong>en Rat und Unterstützung,<br />

Hilfe beim Umgang mit Behörden und<br />

Tipps zur Alltagsbewältigung.« Dazu sei es<br />

wichtig, verlässliche Ansprechpartner <strong>in</strong><br />

diesen Organisationen zu gew<strong>in</strong>nen, die<br />

<strong>der</strong> Kommune, den Schulen o<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

Jugendhilfe <strong>als</strong> Mittler zur Verfügung<br />

stehen können.<br />

E<strong>in</strong> Punkt ist für Grewe, Ali Sag und Özer<br />

für das Gel<strong>in</strong>gen <strong>der</strong>artiger Projekte<br />

beson<strong>der</strong>s wichtig, wie die Auslän<strong>der</strong>beauftragte<br />

ausführt: »Bürgerschaftliches<br />

Engagement ist heutzutage wichtiger<br />

denn je, jedoch sollte man nie das Gefühl<br />

bekommen, ausgenutzt zu werden. Auch<br />

wenn es nur e<strong>in</strong> ger<strong>in</strong>ger Betrag ist,<br />

erhalten die Vere<strong>in</strong>e für ihre engagierte<br />

Arbeit e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e f<strong>in</strong>anzielle Aufwandsentschädigung.<br />

Sie ist e<strong>in</strong>e Anerkennung<br />

und e<strong>in</strong>e Motivation für das Ehrenamt.«<br />

Emmanuel Adewale Oyeniran ist <strong>der</strong><br />

Bildungs- und Integrationsbeauftragte <strong>der</strong><br />

Nigeria Union of Students Bielefeld<br />

Environs (NUSBG). Se<strong>in</strong>e Organisation<br />

nahm an dem Projekt teil und ist sehr<br />

zufrieden: »Früher war je<strong>der</strong> Vere<strong>in</strong> nur<br />

für sich. Nun treffen wir uns regelmäßig<br />

zum Erfahrungs- und Informationsaustausch.<br />

Me<strong>in</strong>e Organisation profitiert<br />

von den Schulungen, an denen ich<br />

teilnehme. Außerdem s<strong>in</strong>d wir im Umgang<br />

mit Presse und Politik sicherer geworden.«<br />

Auch was die Verwaltung betrifft, hat se<strong>in</strong>e<br />

Organisation nun e<strong>in</strong> stärkeres Auftreten,<br />

berichtet Oyeniran: »<strong>Das</strong> Verhältnis hat<br />

sich verän<strong>der</strong>t, wir machen mehr<br />

E<strong>in</strong>druck und haben das Gefühl, dass wir<br />

ernster genommen werden. Als e<strong>in</strong>zelner<br />

Vere<strong>in</strong> kann man nicht viel ausrichten,<br />

beson<strong>der</strong>s wenn man ke<strong>in</strong>e Lobby hat.<br />

Nun kommen verschiedene Län<strong>der</strong> und<br />

Mentalitäten zusammen und sprechen mit<br />

e<strong>in</strong>er Zunge.«<br />

Cemalett<strong>in</strong> Özer <strong>steht</strong> h<strong>in</strong>ter dem<br />

Konzept und ist überzeugt, dass es weitere<br />

Früchte tragen wird. So wird Bedarf<br />

identifiziert, beispielsweise nach mehr<br />

Kooperation mit den Behörden und<br />

an<strong>der</strong>en Vere<strong>in</strong>en, nach Weiterbildungsmöglichkeiten<br />

sowie nach mehr f<strong>in</strong>anzieller<br />

Unterstützung, um <strong>in</strong> den<br />

Organisationen e<strong>in</strong>en guten Job machen<br />

zu können: »Die Vere<strong>in</strong>saktivitäten s<strong>in</strong>d<br />

e<strong>in</strong> wichtiger Bestandteil des kommunalen<br />

Zusammenlebens. Diese<br />

Netzwerke sollten von staatlicher Seite<br />

unbed<strong>in</strong>gt gepflegt werden, denn sie s<strong>in</strong>d<br />

Motoren <strong>der</strong> Integration.«<br />

Ansprechpartner<br />

Annegret Grewe<br />

Auslän<strong>der</strong>beauftragte<br />

Interkulturelles Büro <strong>der</strong><br />

Stadt Bielefeld<br />

Telefon 0521 - 51 3403<br />

annegret.grewe@bielefeld.de<br />

www.bielefeld.de/de/rv/<br />

ds_stadtverwaltung/<strong>in</strong>t/ib<br />

Cemalett<strong>in</strong> Özer<br />

Geschäftsführer<br />

Mozaik Consult<strong>in</strong>g<br />

Telefon 0521 - 329 709 0<br />

oezer@mozaik.de<br />

www.mozaik.de<br />

DAS ZITAT<br />

»Ich halte diese Initiative für e<strong>in</strong>en<br />

wichtigen Beitrag zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

Integration <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kommune. So<br />

f<strong>in</strong>den nicht nur Neuzuwan<strong>der</strong><strong>in</strong>nen<br />

und Neuzuwan<strong>der</strong>er, son<strong>der</strong>n <strong>auch</strong><br />

Migrant<strong>in</strong>nen und Migranten, die seit<br />

längerer Zeit hier leben, <strong>in</strong> den<br />

Vere<strong>in</strong>en Rat und Unterstützung,<br />

Hilfe beim Umgang mit Behörden<br />

und Tipps zur Alltagsbewältigung.«<br />

Günter Garbrecht(SPD), MdL,<br />

Stadtrat <strong>in</strong> Bielefeld 1989 bis 2010<br />

NETZWERKE SCHAFFEN – POTENZIALE VON MIGRANTENORGANISATIONEN BÜNDELN<br />

Stichwort<br />

»Gesellschaftliche<br />

Teilhabe sichern«<br />

128 129<br />

STUDIE<br />

<strong>Das</strong> Landesbüro Berl<strong>in</strong> <strong>der</strong> Friedrich-Ebert-Stiftung (seit 2007 Forum Berl<strong>in</strong>)<br />

hat im 2006 e<strong>in</strong>e Studie veröffentlicht, <strong>in</strong> <strong>der</strong> die gesellschaftliche Teilhabe<br />

von Migrant<strong>in</strong>nen und Migranten <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> erforscht worden ist. Untersuchungen<br />

und Experten<strong>in</strong>terviews veranschaulichen auf <strong>in</strong>formative Weise<br />

die Beteiligung von organisierten und nicht organisierten Migranten am<br />

lokalen Geschehen.<br />

Die Studie kann im Internet abgerufen werden:<br />

www.fes-landesbuero-berl<strong>in</strong>.de/doku/Studie.Partizipation.pdf<br />

Stichwort<br />

»LAGA NRW«<br />

Der Landes<strong>in</strong>tegrationsrat Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen (LAGA NRW) wurde 1996<br />

gegründet und ist das demokratisch legitimierte Vertretungsorgan <strong>der</strong><br />

Auslän<strong>der</strong>beiräte im Land Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen.<br />

Mit ihrem Landeszusammenschluss geben sich die kommunalen<br />

Migrantenvertretungen e<strong>in</strong> Forum, das ihre Interessen und Anliegen<br />

aufgreift und dadurch ihre Arbeit vor Ort unterstützt und verbessert.<br />

Die LAGA tritt für die kulturelle, soziale, rechtliche und politische<br />

Gleichstellung <strong>der</strong> <strong>in</strong> NRW lebenden Migrant<strong>in</strong>nen und Migranten e<strong>in</strong>.<br />

Hierbei arbeitet die LAGA mit allen Institutionen und Organisationen<br />

zusammen, die sich gleichermaßen an diesen Grundsatz gebunden fühlen.<br />

Sie ist dabei ke<strong>in</strong>er Partei, son<strong>der</strong>n nur dem Geme<strong>in</strong>wohl verpflichtet.<br />

Dadurch leistet die LAGA e<strong>in</strong>en Beitrag zum friedlichen Zusammenleben<br />

<strong>der</strong> zugewan<strong>der</strong>ten und angestammten Menschen <strong>in</strong> NRW.<br />

Mehr Informationen unter<br />

www.laga-nrw.de

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