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1<br />

E<strong>in</strong>leitung<br />

Spracherwerb im Vor- und<br />

Grundschulbereich för<strong>der</strong>n<br />

Die K<strong>in</strong><strong>der</strong>gärten und Grundschulen<br />

stehen vor neuen Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

und e<strong>in</strong>em verän<strong>der</strong>ten Bildungsauftrag.<br />

<strong>Das</strong> Problem <strong>der</strong> Sprachverständigung<br />

bei den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n, bed<strong>in</strong>gt<br />

<strong>auch</strong> durch e<strong>in</strong>en hohen Migrantenanteil<br />

an Kitas und Schulen, stellt sich<br />

nicht erst seit kurzem. Die För<strong>der</strong>ung<br />

des Erwerbs <strong>der</strong> deutschen Sprache<br />

<strong>steht</strong> daher im Vor<strong>der</strong>grund, vorschulische<br />

Angebote werden ausgebaut<br />

und <strong>der</strong> Bildungsauftrag beson<strong>der</strong>s<br />

<strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>gärten gestärkt.<br />

Die Empfehlung auf Seiten <strong>der</strong><br />

Wissenschaft lautet klar: Es muss<br />

durch den erhöhten Bedarf mit <strong>der</strong><br />

sprachlichen För<strong>der</strong>ung von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n<br />

so früh wie möglich begonnen<br />

werden, möglicherweise bereits vor<br />

dem K<strong>in</strong><strong>der</strong>gartenalter. Dies bezieht<br />

sich jedoch nicht nur auf das Erlernen<br />

<strong>der</strong> deutschen Sprache. Es wird<br />

vermehrt darauf gesetzt, K<strong>in</strong><strong>der</strong> mit<br />

Migrationsh<strong>in</strong>tergrund <strong>auch</strong> <strong>in</strong> ihrer<br />

Erstsprache zu stärken. Wissenschaftliche<br />

Erkenntnisse belegen, dass<br />

durch die Wahrung und För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

Kenntnisse <strong>der</strong> Herkunftssprache das<br />

Erlernen e<strong>in</strong>er weiteren Sprache, <strong>in</strong><br />

diesem Falle des Deutschen, entscheidend<br />

begünstigt wird.<br />

Berücksichtigt werden hier nicht nur<br />

optimierte Lernvoraussetzungen für<br />

den Schulunterricht und das Ziel,<br />

jedem K<strong>in</strong>d die bestmögliche sprachliche<br />

För<strong>der</strong>ung zukommen zu lassen,<br />

son<strong>der</strong>n <strong>auch</strong> das Pr<strong>in</strong>zip <strong>der</strong> Anerkennung.<br />

E<strong>in</strong>e nichtdeutsche Herkunftssprache,<br />

welche beispielsweise<br />

vorrangig im familiären Umfeld <strong>der</strong><br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> gesprochen wird, erfährt somit<br />

<strong>auch</strong> außerhalb des eigenen Heimes<br />

e<strong>in</strong>e Aufwertung und Gleichberechtigung.<br />

Nach wie vor erfahren<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund im<br />

jungen Alter e<strong>in</strong>e Stigmatisierung,<br />

wenn sie des Deutschen nicht<br />

SPRACHERWERB IM VOR- UND GRUNDSCHULBEREICH FÖRDERN<br />

ausreichend mächtig s<strong>in</strong>d und e<strong>in</strong>e<br />

weitere, an<strong>der</strong>en K<strong>in</strong><strong>der</strong>n fremde<br />

Sprache sprechen. E<strong>in</strong>en positiven<br />

Faktor bildet das Potenzial <strong>der</strong> Mehrsprachigkeit,<br />

das es zukunftsorientiert<br />

zu för<strong>der</strong>n und auszuweiten gilt. Die<br />

Ressource dieses Potenzi<strong>als</strong> ist noch<br />

immer nicht allgeme<strong>in</strong> anerkannt, wird<br />

jedoch immer relevanter auf dem<br />

Arbeitsmarkt und bei <strong>der</strong> gesellschaftlichen<br />

Entwicklung.<br />

Die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Sprachkenntnisse<br />

bildet die Grundlage, die K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

benötigen, um <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schule dem<br />

Unterricht folgen zu können. Berufliche<br />

Chancen, soziale Integration und<br />

politische Teilhabe an <strong>der</strong> Gesellschaft<br />

gehen damit eng e<strong>in</strong>her. Jedoch<br />

können die Arbeit und die Verantwortung<br />

nicht nur bei K<strong>in</strong><strong>der</strong>gärten<br />

und Grundschulen liegen. Hiermit<br />

ergibt sich e<strong>in</strong>e weitere große<br />

Herausfor<strong>der</strong>ung: Nur e<strong>in</strong>e enge<br />

Zusammenarbeit zwischen Eltern und<br />

ErzieherInnen bzw. LehrerInnen kann<br />

gewährleisten, dass beson<strong>der</strong>s K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund effektiv<br />

geför<strong>der</strong>t und motiviert werden<br />

können. Dazu muss das Vertrauen und<br />

das Engagement <strong>der</strong> Elternschaft<br />

gewonnen und die Wichtigkeit <strong>der</strong><br />

Zweisprachigkeit wie <strong>auch</strong> die<br />

Notwendigkeit <strong>der</strong> Anerkennung des<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>garten- und Schulsystems<br />

vermittelt werden.<br />

Aufgrund starker Kulturunterschiede<br />

treten K<strong>in</strong><strong>der</strong> mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund<br />

oftm<strong>als</strong> wie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e neue Welt<br />

e<strong>in</strong>, wenn sie e<strong>in</strong>en deutschen<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>garten o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Grundschule <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> ersten Zeit besuchen. Daher ist<br />

<strong>auch</strong> die Bereitschaft <strong>der</strong> ErzieherInnen<br />

bzw. LehrerInnen notwendig, sich auf<br />

diese verän<strong>der</strong>ten Lehrbed<strong>in</strong>gungen<br />

e<strong>in</strong>zulassen, Offenheit und Anerkennung<br />

gegenüber an<strong>der</strong>en Lebensweisen<br />

und Kulturen zu zeigen. Die<br />

Zusammenarbeit mit den Eltern unterstützt<br />

diesen Prozess entscheidend,<br />

womit e<strong>in</strong>e Kommunikation und<br />

gegenseitige Wertschätzung entstehen<br />

können. Dazu müssen jedoch –<br />

<strong>auch</strong> zugunsten <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> – die elterlichen<br />

Deutschkenntnisse geför<strong>der</strong>t<br />

werden.<br />

Die folgenden Projekte haben sich <strong>in</strong><br />

dieser H<strong>in</strong>sicht <strong>als</strong> vorbildhaft erwiesen<br />

und e<strong>in</strong>e positive Wirkung auf die<br />

Entwicklung <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> – und <strong>der</strong><br />

Eltern – verzeichnen können.<br />

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