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5<br />

E<strong>in</strong>leitung<br />

För<strong>der</strong>ung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schule<br />

Unterschiedliche Bildungsvoraussetzungen<br />

und Bildungsniveaus<br />

beson<strong>der</strong>s aufgrund <strong>der</strong> sozialen und<br />

ethnischen Herkunft <strong>der</strong> Schüler<strong>in</strong>nen<br />

und Schüler führen vor allem <strong>in</strong> den<br />

weiterführenden Schulen dazu, dass<br />

<strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Schülerschaft e<strong>in</strong>e starke<br />

Heterogenität herrscht. Nirgendwo<br />

sonst wie <strong>in</strong> Deutschland wirkt sich<br />

dies nach den PISA-Erhebungen so<br />

negativ auf die Zukunftschancen <strong>der</strong><br />

Jugendlichen aus.<br />

Beson<strong>der</strong>s betroffen von diesen<br />

Voraussetzungen s<strong>in</strong>d Schüler mit<br />

Migrationsh<strong>in</strong>tergrund. In vielen Fällen<br />

fehlt im Elternhaus die nötige Unterstützung,<br />

um die Ressourcen <strong>der</strong><br />

Jugendlichen zu för<strong>der</strong>n. Diese<br />

Benachteiligung mündet <strong>in</strong> erhebliche<br />

Schwierigkeiten, wenn es nach<br />

Beendigung <strong>der</strong> Schule auf die Suche<br />

nach e<strong>in</strong>em Arbeitsplatz o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>er<br />

Ausbildung geht. Statistiken belegen,<br />

dass bei <strong>der</strong> vorherrschenden Ausbildungsplatznot<br />

Jugendliche mit<br />

Migrationsh<strong>in</strong>tergrund beson<strong>der</strong>s<br />

schlecht abschneiden.<br />

An<strong>der</strong>erseits haben viele Schüler mit<br />

Migrationsh<strong>in</strong>tergrund den herausragenden<br />

Vorteil, dass sie von Anfang<br />

an zweisprachig aufwachsen, sofern<br />

dies vom Elternhaus geför<strong>der</strong>t wird.<br />

Dieses Potenzial darf nicht brach<br />

liegen, da es e<strong>in</strong>e wichtige Qualifikation<br />

für die spätere berufliche<br />

Orientierung wie <strong>auch</strong> die persönliche<br />

Entwicklung se<strong>in</strong> kann. Viele Arbeitgeber<br />

haben mittlerweile dieses<br />

Potenzial erkannt und berücksichtigen<br />

Mehrsprachigkeit, die durch e<strong>in</strong>en<br />

Migrationsh<strong>in</strong>tergrund bed<strong>in</strong>gt ist,<br />

verstärkt bei E<strong>in</strong>stellungen. Insofern<br />

kann diesen Jugendlichen e<strong>in</strong> Vorteil<br />

verschafft werden durch e<strong>in</strong>en Faktor,<br />

<strong>der</strong> zu oft noch <strong>als</strong> defizitär betrachtet<br />

wird.<br />

Hierzu bedarf es <strong>der</strong> gezielten und<br />

<strong>in</strong>dividuellen För<strong>der</strong>ung durch die<br />

Schule, <strong>der</strong> Anerkennung <strong>der</strong> Herkunft<br />

dieser Schüler und ihrer Kultur und<br />

Erstsprache. Sie müssen erfahren<br />

können, dass ihr Umfeld das Potenzial<br />

<strong>der</strong> Mehrsprachigkeit und <strong>der</strong><br />

<strong>in</strong>terkulturellen Kompetenz wertschätzt<br />

und nicht <strong>als</strong> Nachteil wertet.<br />

Dies kann die Jugendlichen <strong>in</strong> ihrem<br />

Selbstverständnis motivieren und ihre<br />

vor<strong>der</strong>gründig nachteilig ausgelegte<br />

Position <strong>als</strong> klaren Pluspunkt<br />

aufwerten.<br />

Der Schule alle<strong>in</strong> darf diese Aufgabe<br />

jedoch nicht zugeschoben werden.<br />

Ohne die entsprechende Unterstützung<br />

<strong>der</strong> Familie ist Erfolg nur<br />

schwer zu erreichen. Deshalb muss um<br />

die Eltern aktiv geworben werden. E<strong>in</strong>e<br />

<strong>in</strong>tensive Beratung und Zusammenarbeit<br />

zwischen Elternhaus und Bildungse<strong>in</strong>richtung<br />

kann die Schüler<strong>in</strong>nen<br />

und Schüler mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund<br />

gezielt und effektiv<br />

för<strong>der</strong>n und motivieren. Eltern, die<br />

selbst nicht ausreichend die deutsche<br />

Sprache beherrschen o<strong>der</strong> sich mit<br />

dem Schulsystem nicht auskennen,<br />

können ihren K<strong>in</strong><strong>der</strong>n wenig helfen<br />

o<strong>der</strong> <strong>als</strong> Vorbild fungieren. Sie sollten<br />

e<strong>in</strong> echtes Interesse daran haben, dass<br />

ihre K<strong>in</strong><strong>der</strong> zweisprachig aufwachsen,<br />

um sich <strong>in</strong> beiden Gesellschaften<br />

zurechtf<strong>in</strong>den zu können. Die<br />

E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>der</strong> Eltern <strong>in</strong> das schulische<br />

Leben begünstigt diese Voraussetzungen.<br />

Mittlerweile unterstützen viele Schulen<br />

die Eltern <strong>der</strong> Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler<br />

bei diesem Vorhaben, för<strong>der</strong>n die<br />

Erstsprache bewusst und <strong>in</strong>tensiv auf<br />

die beson<strong>der</strong>e Qualifikation <strong>der</strong><br />

Mehrsprachigkeit h<strong>in</strong> und siedeln die<br />

Institution Schule höher an <strong>als</strong> bloß<br />

e<strong>in</strong>en Ort des Lernens, son<strong>der</strong>n <strong>auch</strong><br />

<strong>der</strong> sozialen Interaktion. Im Folgenden<br />

werden e<strong>in</strong>ige engagierte Beispiele<br />

FÖRDERUNG IN DER SCHULE<br />

angeführt, die zeigen, wie man die<br />

För<strong>der</strong>ung von Schülern mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Schule und die<br />

damit verbundene Elternarbeit<br />

erfolgreich <strong>in</strong> die Praxis umsetzen<br />

kann.<br />

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