Referat Tobias Faix - Bund Freier evangelischer Gemeinden FeG
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Impulstag missonarische<br />
Diakonie 2013<br />
Thema: Als Gemeinde sich selbst & den<br />
Ort neu entdecken.<br />
<strong>Tobias</strong> <strong>Faix</strong>
Was heute Morgen wichtig ist:<br />
Gottes Anliegen & Auftrag<br />
Bedürfnisse und Träume der Menschen<br />
um uns herum<br />
Unsere Möglichkeiten als Gemeinde
Wo haben wir Grund zum<br />
Danken?<br />
Glaubensfreiheit: Wir können Glauben wann und<br />
wo wir wollen<br />
Materiellen Reichtum: Gemeindehäuser,<br />
Spendengelder etc.<br />
Geistliche Geschichte: Reformation, Freikirchliche<br />
Geschichte, Gemeidnegeschichte etc.<br />
Tolle Ressourcen: Materiealien, Bücher etc.<br />
Unglaubliche christliche Netzwerke: <strong>Bund</strong>, Allianz,<br />
AcK, Ökumene etc.<br />
Menschen mit unterschiedlichsten Begabungen<br />
Staatliche Absicherung: Bildung, Infrastruktur, Rente<br />
etc.
Hans-Joachim Eckstein<br />
„Eine Hoffnung, die unsere Gegenwart<br />
nicht tiefgreifend verändert, ist nicht<br />
wirklich aus der Zukunft bei uns<br />
angekommen. Denn da wo Hoffnung<br />
einkehrt, verwandelt sich die<br />
Gegenwart.“
Nikolaus von Zinzendorf lehrte,<br />
dass jeder Christ drei Bekehrungen<br />
brauche:<br />
erstens eine Bekehrung von der Welt zu<br />
Christus<br />
zweitens eine Bekehrung zur Gemeinde<br />
drittens eine Bekehrung zurück zur Welt
Johann Hinrich Wichern<br />
(1808-1881):<br />
1. Diakonie ohne Evangelisation ist ziellos!<br />
2. Evangelisation ohne Diakonie ist fruchtlos!<br />
3. Evangelistische Diakonie hat die<br />
Gesellschaft im Blick!<br />
4. „Ganzheitliche Rettung“ beinhaltet auch<br />
eine aktive Auseinandersetzung mit<br />
Zeitströmungen!<br />
5. Deutschland erreichen – und dabei von<br />
Christen aus anderen Ländern lernen!
Trennung von „Welt“ und<br />
„Gemeinde“<br />
• Geht nicht auf die Bibel zurück, sondern auf eine<br />
(neu)platonischePhilosophie<br />
• Trennung von „Geist“ und Körper“<br />
• Dualismus: Geist = gut; Körper = schlecht<br />
• „Leibfeindlichkeit“<br />
• Bewahrungspädagogik: Abschirmung vor der<br />
Welt<br />
• „Kulturpessimismus“<br />
• Trennung von „liberaler“ und „evangelikaler“<br />
Mission in den 60/70er Jahren: liberal = Tat;<br />
evangelikal = Wort
Reich<br />
Gottes<br />
Welt<br />
(Kultur)
Reich<br />
Gottes<br />
Welt<br />
(Kultur)
Konsequenzen: Reich Gottes<br />
„Die Ausbreitung des Reiches Gottes als<br />
verändernde und heilende Kraft in der<br />
sozialen Wirklichkeit dieser Welt. Dies zeigt<br />
sich in den individuell-persönlichen und den<br />
strukturellen Ebenen des Lebens, sowohl in<br />
der Gemeinde als auch in der gesamten<br />
Lebenswelt.“
Linien des AT aufnehmen um das<br />
NT & das Reich Gottes zu<br />
verstehen:<br />
Der Mensch als Imago Dei (Ebenbild Gottes)<br />
Schalom als versöhnende Gemeinschaft<br />
Exodus als Model der Befreiung und Geschichtsbegriff<br />
Sabbat, Sabbatjahr, Jubeljahr als strukturelle Umsetzung<br />
des Schalom Gottes<br />
Propheten als korrigierende Stimme Gottes<br />
Das Königreich Gottes als Hoffnung auf das was kommt
Der Geist Gottes des HERRN ist auf mir, weil<br />
der HERR mich gesalbt hat. Er hat mich<br />
gesandt, den Elenden gute Botschaft zu<br />
bringen, die zerbrochenen Herzen zu<br />
verbinden, zu verkündigen den<br />
Gefangenen die Freiheit, den<br />
Gebundenen, dass sie frei und ledig sein<br />
sollen; 2 zu verkündigen ein gnädiges Jahr<br />
des HERRN und einen Tag der Vergeltung<br />
unsres Gottes, zu trösten alle Trauernden<br />
JESAJA 61,1-2
LUKAS 4:<br />
Und er kam nach Nazareth, wo er aufgewachsen war,<br />
und ging nach seiner Gewohnheit am Sabbat in die<br />
Synagoge und stand auf und wollte lesen. 17 Da wurde<br />
ihm das Buch des Propheten Jesaja gereicht. Und als er<br />
das Buch auftat, fand er die Stelle, wo geschrieben<br />
steht (Jesaja 61,1-2): 18 »Der Geist des Herrn ist auf mir,<br />
weil er mich gesalbt hat, zu verkündigen das<br />
Evangelium den Armen; er hat mich gesandt, zu<br />
predigen den Gefangenen, dass sie frei sein sollen, und<br />
den Blinden, dass sie sehen sollen, und den<br />
Zerschlagenen, dass sie frei und ledig sein sollen, 19 zu<br />
verkündigen das Gnadenjahr des Herrn.« 20 Und als er<br />
das Buch zutat, gab er's dem Diener und setzte sich.<br />
Und aller Augen in der Synagoge sahen auf ihn. 21 Und<br />
er fing an, zu ihnen zu reden: Heute ist dieses Wort der<br />
Schrift erfüllt vor euren Ohren.
„Was ist leichter zu sagen? Steh auf,<br />
nimm dein Bett und geh oder deine<br />
Sünden sind dir vergeben?“<br />
„Dein Reich komme, wie im Himmel so auf<br />
Erden“ (Mt 6)<br />
Gottes Autorität im Himmel und auf Erden<br />
(Mt 28)<br />
Wort & Tat gehören zusammen (Mk 7)<br />
Diakonie & Evangelisation (Apg 2-6)
Die Heilsbotschaft des<br />
Evangeliums<br />
1. Mensch – Gott (Joh 3,16; Rö 5,10)<br />
2. Mensch – sich selbst (Mt 22,36-40)<br />
3. Mensch – Nächsten (Mt 5,38-48; Rö<br />
12,18)<br />
4. Mensch – Natur (Joh 3,17; Kol<br />
1,15ff)
Ebenen der Veränderung:<br />
1. Ebene der persönlichen Veränderung und seinem<br />
unmittelbaren Umfeld (z.B. Ehe & Familie, Nachbarschaft,<br />
Beruf)<br />
2. Ebene der Kirche & Gemeinschaften, einer Gestaltung einer<br />
versöhnenden Gemeinschaft vor Ort im Sinne einer<br />
Kontrastgesellschaft zur Welt<br />
3. Ebene der Verkündigung des angebrochenen Reiches Gottes<br />
(in Form von des gerechten Handelns am Nächsten, der<br />
verwirklichten Nächstenliebe/Barmherzigkeit, Proklamation<br />
und Heilung)<br />
4. Ebene der prophetischen Kritik: Anklage personaler &<br />
struktureller Sünde und Aufruf zur Umkehr. Aktive Mitarbeit<br />
an Transformation sündiger Strukturen, Systeme, sowie des<br />
Gemeinwesens
Gesandt im Heiligen Geist<br />
Apg. 1,8: Ihr werdet die Kraft des<br />
Heiligen Geistes empfangen …<br />
werdet meine Zeugen sein.<br />
Die Gemeinde wird nur dank der<br />
Wirksamkeit des Heiligen Geistes. Sie<br />
kann daher auch nur einen Geistlichen<br />
Lebensstil führen.
Die Grundlagen der Gemeinde:<br />
Zeugnis (Martyria): Sie beginnt mit Zeugnis (Apg.<br />
1,8; 2,1ff).<br />
Dienen: (Diakonia): Sie tut und dann redet sie<br />
(Apg. 3,1ff).<br />
Gemeinschaft: (Koinonia): Sie lebt in<br />
Gemeinschaft (Apg. 2,42).<br />
Gottesdienst (Leiturgia): Sie lebt zur Ehre Gottes<br />
(Apg. 2-5).
Der Lebenszyklus der Urgemeinde<br />
Gottesdienst<br />
Gemeinschaft<br />
Zeugnis<br />
Dienst
Paradigmenwechsel<br />
nach Kuhn
Nach dem Sturm der gesellschaftlichen Veränderung<br />
passen viele unserer Antworten im Leben und Glauben<br />
nicht mehr….
Experten können uns alles in der objektiven<br />
Welt erklären, aber wir verstehen unser<br />
eigenes Leben immer weniger. Kurzum: Wir<br />
leben in der post-modernen Welt, wo alles<br />
möglich ist und so gut wie nichts gewiss.<br />
Vaclav Havel, Ex Präsident der<br />
Tschechischen Republik, Club of Rome
Gesellschaft voll Hoffnung:<br />
„Immer mehr Menschen wollen die Gestaltung der<br />
eigenen Zukunft und der Zukunft ihrer Kommune bis<br />
zur Weltgestaltung selbst in die Hand nehmen. Sie<br />
verlangen von Unternehmen mehr Transparenz über<br />
ihr ökologisches und soziales Verhalten und von den<br />
Regierungen mehr Engagement, dieses Verhalten<br />
von der Wirtschaft wirksam einzufordern. Ebenso<br />
erwarten sie von sozialen Organisationen immer<br />
mehr Transparenz über deren Mitverwendung und<br />
deren tatsächliche ökosoziale Wirkungen.“Peter<br />
Spiegel
Jürgen Moltmann<br />
Wer auf Christus hofft, kann sich<br />
nicht mehr abfinden mit der<br />
gegebenen Wirklichkeit, (...)<br />
beginnt an ihr zu leiden, ihr zu<br />
widersprechen.
Diakonisches Handeln heißt<br />
als Gemeinde öffentlich<br />
handeln!<br />
Wie werden wir wahrgenommen?<br />
Welche Bedeutung haben wir?<br />
Was passiert, wenn wir nicht mehr<br />
da sind?
Schwanallee 57, Marburg
Hilfe Kontextanalyse:
KONTEXTANALYSE ALS SEHHILFE FÜR<br />
DIE GEMEINDE:
Warum brauchen wir eine<br />
Sehhilfe?
Kulturelle Kluft<br />
Kulturunterschied<br />
(Sprachbedeutung,<br />
Milieu, Bildung etc.)<br />
Sünde<br />
Gott
1. Vision, Plan & Potenzial<br />
Geschichte der Gemeinde verstehen und<br />
entdecken<br />
Welche Gaben, Fähigkeiten, welche Stellung hat<br />
Gott uns geschenkt?<br />
Was ist offensichtlich? Was wird offenbart?<br />
Mitgliederprofile fertig stellen<br />
Gemeindeprofil erstellen<br />
Mögliche Allianzen zusammen stellen<br />
Was wollen wir? Was ist die Vision des Ganzen?
Die eigene Geschichte<br />
kennen:<br />
„Es ist ein großer Irrtum zu<br />
glauben, die Geschichte<br />
beeinflusst einen nicht,<br />
solange man sie nicht kennt.“<br />
Prof. Dr. Arbogast Schmitt
Ehrlich werden:<br />
Wie viel vom ausgegebenen Geld fließt in die<br />
Gemeindeentwicklung nach innen?<br />
Wie viele der angebotenen Veranstaltungen<br />
drehen sich um die Bedürfnisse der eigenen<br />
Leute?<br />
Wie viel Zeit setzen die Hauptamtlichen für die<br />
Gemeinde ein? Wie viel für die Menschen in der<br />
Nachbarschaft/im eigenen Ort?
Potenzial entdecken &<br />
Nutzen:<br />
Welche Stärken besitzt unsere Gemeinde?<br />
Welche Schwächen hindern uns daran, unsere<br />
Ziele zu erreichen?<br />
Welche Chancen bzw. Gelegenheiten bieten<br />
sich uns?<br />
Welche Gefahren bzw. Risiken sehen wir auf uns<br />
zukommen?
2. Den eigenen Ort<br />
entdecken<br />
Wie sieht die Lebenswelt aus, in der wir<br />
leben?<br />
Die subjektive Landkarte erstellen<br />
Welche Probleme sind sichtbar und stellen<br />
eine Herausforderung für die Menschen<br />
dar?<br />
Welche negativen Kräfte wirken?<br />
Welche positiven Erscheinungen sind zu<br />
verzeichnen?
Kontextanalyse als<br />
generationsübergreifende<br />
Arbeit<br />
Die Sehhilfen der Kontextanalyse sind immer<br />
generationsübergreifend, nur dann kann<br />
überhaupt das ganze Spektrum der Lebenswelt<br />
vor Ort abgezeichnet werden. Kinder und<br />
Jugendliche sind genauso gefragt wie Familien<br />
und Senioren.
3. Die religiöse Karte lesen<br />
Offene Augen und prophetische<br />
Einsicht. Gabe der Erkenntnis<br />
gefragt.<br />
Spirituelles Erfassen des Kontextes:<br />
Christliche Landkarte erstellen<br />
Frage nach der prophetischen<br />
Vision für die Stadt<br />
Offenbarungstheologische Analyse
Die religiöse Karte lesen:
4. Die Lebenswelt verstehen<br />
Die Menschen sehen:<br />
Teilnehmende Beobachtung<br />
Milieus erkunden und verstehen<br />
(inklusiv das eigene und der<br />
eigenen Gemeinde)<br />
Konsequenzen (Post)<br />
aktive Stadtteilbegehung<br />
(beispielsweise mit Aktivinterviews)
Die Lebenswelt erfassen<br />
Beschreiben Sie die Freizeitbeschäftigungen in<br />
Ihrem Milieu<br />
Beschreiben Sie typische Orte für das Milieu<br />
Beschreiben Sie, wie Familiensituationen<br />
aussehen<br />
Beschreiben Sie Vereine, Kultur, Kinder- und<br />
Jugendarbeit, Bildungsinitiativen, Stiftungen etc.<br />
Die gesammelten Antworten geben einen guten<br />
Überblick über die Lebenswelt des Milieus und<br />
über die Sprachfähigkeit der eigenen Gemeinde.
Den Glauben sprachfähig<br />
machen<br />
Welche Rolle spielen Glaube, Spiritualität und<br />
Werte in dem gewählten Milieu?<br />
Wie bzw. in welcher Form könnte eine<br />
Kommunikation der guten Nachricht für das<br />
Milieu besonders "anschlussfähig" sein?<br />
Welche biblischen Inhalte sind für dieses Milieu<br />
besonders relevant?<br />
Für welche Aspekte des Evangeliums und welche<br />
biblischen Wahrheiten ist das Milieu besonders<br />
offen/ansprechbar?
5. Die Netzwerke verstehen<br />
& nutzen<br />
Die Netzwerke des Ortes verstehen: Wie arbeite<br />
ich mit bestehenden Organisatoren und<br />
fertigen Kontextanalysen und frei zugängigen<br />
Daten (Sozialamt, Hochbauamt, Jugendamt,<br />
Gleichstellungsbeauftragt(e), Bürgermeister<br />
etc.)<br />
Christliche Netzwerke: Allianz, AcK etc.<br />
Experteninterviews mit Bürgermeister, Sozialamt,<br />
Zeitungen, Lokaljournalisten, Vereinen<br />
Nadelmethode
6. Evaluierung und<br />
Anwendung<br />
Keine Angst vor Konsequenzen<br />
Qualitätskontrolle hat nur Sinn, wenn sie in<br />
einer Auswertung ernst genommen wird.<br />
Es ist der Geist Gottes, der uns in alle<br />
Wahrheit führt!<br />
Auswertungen sind da, um Schwächen im<br />
Programm zu erkennen und abzubauen.<br />
Auswertungen ermöglichen Kurskorrekturen.
Herausforderungen &<br />
Problemfelder<br />
Diakonisches Handeln beginnt bei mir und bei<br />
der Gemeinde und wird diese verändern<br />
Veränderung braucht Zeit: Strukturen, Menschen<br />
Veränderung macht Angst: „Werde ich auf der<br />
Strecke bleiben?“<br />
Missionarische Diakonie: Wer macht mit?<br />
Kommunikation als Schlüssel<br />
Vision: Wo wollen wir als Gemeinde hin? Was ist<br />
unser Auftrag?
100<br />
75<br />
50<br />
25<br />
( t )<br />
Kommunikationsdichte (K)<br />
am Beispiel von „Kommunikationsdichte in<br />
Change-Management-Prozessen<br />
0<br />
1 2 3 4 5 6 7<br />
Normal Stress<br />
(K)<br />
5
Grundlagen:<br />
In Abhängigkeit vom Geist Gottes<br />
Nicht alles gleichzeitig!<br />
Pläne sind da, um sich daran zu halten.<br />
Nicht jeder hat das Sagen –<br />
Führungsprinzipien einhalten.<br />
Kontrolle ist wichtig – Verurteilung ist Sünde!<br />
Neuanfang möglich.
Grundlagen:<br />
Gebet<br />
Apostolische und prophetische Führung<br />
Gaben der Leitung, der Prophetie gefragt.<br />
Ganzheitliches Konzept der Mission<br />
Ziele benennen<br />
Arbeitsschritte festlegen<br />
Personal bestimmen<br />
Qualitäts-Kontrollmechanismen einbauen