11.10.2013 Aufrufe

Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre

Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre

Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Grundlage <strong>der</strong> <strong>Betriebswirtschaftslehre</strong> ( Script 7 ) 1<br />

<strong>Grundlagen</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Betriebswirtschaftslehre</strong><br />

[ WS 2010/ 2011 ]<br />

S c r i p t<br />

( Teil 7 )<br />

[ Dr. Lenk ]


Grundlage <strong>der</strong> <strong>Betriebswirtschaftslehre</strong> ( Script 7 ) 2<br />

10.2 Dynamische Verfahren ..........................................................................................................3<br />

10.2.1 Finanzmathematische Begriffe.......................................................................................3<br />

10.2.1.1 Barwert....................................................................................................................3<br />

10.2.1.2 Endwert...................................................................................................................4<br />

10.2.1.3 Jahreswert...............................................................................................................4<br />

10.2.2 Kapitalwertmethode........................................................................................................6<br />

10.2.3 Methoden des internen Zinsfußes..................................................................................8<br />

10.2.4 Annuitätenmethode ........................................................................................................9<br />

10.3 A B C - Analyse .............................................................................................................15<br />

10.3.1 <strong>Grundlagen</strong>...................................................................................................................15<br />

10.3.2 Analyse - Ablauf ...........................................................................................................16


10.2 Dynamische Verfahren<br />

Grundlage <strong>der</strong> <strong>Betriebswirtschaftslehre</strong> ( Script 7 ) 3<br />

Im Gegensatz zu den statischen Investitionsrechnungen zeichnen sich die dynamischen<br />

Investitionsrechnungen dadurch aus, dass sie sich auf mehrere Perioden beziehen.<br />

Man rechnet nicht mit Durchschnittswerten, son<strong>der</strong>n mit Zahlungsströme, die während <strong>der</strong> ganzen<br />

Nutzungsdauer <strong>der</strong> Investition auftreten. Der unterschiedliche Anfall von Einnahmen und Ausgaben<br />

wird berücksichtigt.<br />

Einen Mechanismus, den unterschiedlichen Anfall von EINNAHMEN und AUSGABEN zu<br />

berücksichtigen, stellt die Zinsrechnung dar. Sie ist das Kernstück <strong>der</strong> DYNAMISCHEN<br />

VERFAHREN. Um vergleichbare Werte zu erhalten, bezieht man daher alle Zahlungsvorgänge auf<br />

einen gemeinsamen Zeitpunkt, den sogenannten KALKULATIONSZEITPUNKT (KZP).<br />

10.2.1 Finanzmathematische Begriffe<br />

10.2.1.1 Barwert<br />

Der Barwert einer zukünftigen Einzahlung o<strong>der</strong> zukünftigen Auszahlung ist <strong>der</strong> Wert,<br />

<strong>der</strong> sich durch Abzinsung ergibt. Mit seiner Hilfe kann man feststellen welchen Wert eine o<strong>der</strong><br />

mehrere während einer Betrachtungsperiode geleistete Zahlungen zu Beginn <strong>der</strong><br />

Betrachtungsperiode haben.<br />

Barwert, auch Gegenwartswert = Wert, <strong>der</strong> sich durch Abzinsung ergibt.<br />

Bei einmaliger Zahlung zu ENDE <strong>der</strong> Betrachtungsperiode ergibt sich <strong>der</strong> Barwert durch<br />

Multiplikation des Zeitwertes <strong>der</strong> Zahlung mit dem Abzinsungsfaktor.<br />

1<br />

K0 = Kn x ( 1 + i ) n<br />

K0 = Barwert<br />

Kn = Kapital am Ende des n-ten Jahres<br />

i = Kalkulationszinssatz<br />

Beispiel :<br />

Aufgrund eines Pachtvertrages werden 10 Jahre lang 1.200 €/Jahr<br />

für ein Grundstück gezahlt.<br />

Würde die gesamte Pacht zu Beginn <strong>der</strong> Pachtdauer auf einmal entrichtet,<br />

wäre bei einem Zinssatz von 8 % folgen<strong>der</strong> Betrag zu zahlen :<br />

1,08 10 - 1<br />

K0 = 1.200 x 1,08 10 x ( 1,08 - 1 )<br />

= 1.200 x 6,710081<br />

= 8.052,10


10.2.1.2 Endwert<br />

Grundlage <strong>der</strong> <strong>Betriebswirtschaftslehre</strong> ( Script 7 ) 4<br />

Der Endwert von Einnahmen o<strong>der</strong> Ausgaben ist <strong>der</strong> Wert, <strong>der</strong> sich durch Aufzinsung ergibt.<br />

Mit seiner Hilfe kann festgestellt werden, welchen Wert eine o<strong>der</strong> mehrere während einer<br />

Betrachtungsperiode geleistete Zahlungen am Ende <strong>der</strong> Betrachtungsperiode haben<br />

Bei einmaliger Zahlung ergibt sich <strong>der</strong> ENDWERT durch Multiplikation des Zeitwertes <strong>der</strong> Zahlung<br />

mit dem Aufzinsungsfaktor.<br />

Kn = K0 x q n<br />

Beispiel : Es werden zum Ende eines jeden Jahres 1.000 € bereitgestellt.<br />

Der Zinssatz beträgt 5 % .<br />

Am Ende des 10. Jahres beträgt das Kapital :<br />

1,0510 - 1<br />

K10 = 1.000 x 1,05 = 1.000 x 12,577893 = 12.577,89<br />

10.2.1.3 Jahreswert<br />

Finanzmathematisch lässt sich nicht nur <strong>der</strong> Wert einer Zahlung zu Beginn o<strong>der</strong> zum Ende einer<br />

Vergleichsperiode ermitteln, son<strong>der</strong>n auch die jährlich in gleicher Höhe anfallenden Werte, die sich<br />

aus einem bestimmten auf den Beginn o<strong>der</strong> das Ende <strong>der</strong> Vergleichsperiode bezogenen Wert<br />

ergeben.<br />

Bei Zahlung eines jetzt fälligen Betrages in mehreren Teilbeträge, die jeweils gleich hoch sind um<br />

am Ende je<strong>der</strong> Periode ( = 1 Jahr ) geleistet werden.<br />

i x ( 1 + i ) n<br />

Kapitalwie<strong>der</strong>gewinnungsfaktor = ( 1 + i ) n - 1<br />

Beispiel :<br />

Ein Versicherungsnehmer will sich die fällige Versicherungssumme von 80.000 €<br />

in 10 jährliche Raten auszahlen lassen.<br />

Als Zinssatz sind 8 % anzusetzen.<br />

Danach erhält er jährlich :<br />

1,08 10 x ( 1,08 10 - 1 )<br />

e = 80.000 x ( 1,08 10 - 1 )<br />

= 80.000 x 0,149029<br />

= 11.922,32


BEISPIELE :<br />

1. Ermittlung des Endkapitals :<br />

Grundlage <strong>der</strong> <strong>Betriebswirtschaftslehre</strong> ( Script 7 ) 5<br />

Am 31.12.09 werden auf <strong>der</strong> Bank 1000,00 € mit 8% Zinsen für 2 Jahre angelegt.<br />

Wie hoch ist <strong>der</strong> Betrag am 31.12.2011 ?<br />

K n = K 0 X z (t)<br />

Hier :<br />

K n = 1.000 € X (1,08) 2<br />

K n = 1.166,40 €<br />

2. Ermittlung des Anfangskapitals um bestimmtes Endkapital zu erreichen :<br />

K n = Endwert<br />

K 0 = Wert im Zeitpunkt t 0<br />

[KLÜMPER/S. 413-414]<br />

Welcher Betrag muß am 31.12.09 angelegt werden,<br />

um bei <strong>der</strong> Verzinsung von 8% am 31.12.11 1.166,40 € zur Verfügung zu haben ?<br />

ENDKAPITAL (K n ) = Anfangskapital (K 0 ) X z (t)<br />

1<br />

ANFANGSKAPITAL (K 0 ) = z (t) X Endkapital (K n )<br />

im Bsp.:<br />

K0 = 1 1<br />

(1,08) 2 X 1.166,40 = 1,1664 X 1.166,40<br />

K 0 = 1.000 €


10.2.2 Kapitalwertmethode<br />

Grundlage <strong>der</strong> <strong>Betriebswirtschaftslehre</strong> ( Script 7 ) 6<br />

Der kapitalwert ist in dynamischer Betrachtungsweise die Differenz <strong>der</strong> Barwerte einer<br />

Einnahmenreihe und einer Ausgabenreihe.<br />

KAPITALWERT = BARWERT - BARWERT<br />

aller EINZAHLUNGEN aller AUSZAHLUNGEN<br />

KAPITALWERT = Σ ( E n - A n ) X (1 + i) n<br />

Eine Investition ist vorteilhaft, wenn ihr Kapitalwert gleich null o<strong>der</strong> positiv ist.<br />

KAPITALWERTFAKTOR = Barwert aller Einzahlungen<br />

Barwert aller Auszahlungen<br />

Bei <strong>der</strong> Kapitalwertmethode werden alle einer Investition zuzurechnende Einzahlungen und<br />

Auszahlungen mithilfe des Abzinsungsfaktors abgezinst.<br />

Tabelle zum Abzinsungsfaktor :<br />

Jahr 5% 6% 7% 8% 9% 10% 11% 12%<br />

1 0,952381 0,943396 0,934579 0,925926 0,917431 0,909091 0,900901 0,892857<br />

2 0,907029 0,889996 0,873439 0,857339 0,841680 0,8264446 0,811622 0,797194<br />

3 0,863838 0,839619 0,816298 0,793832 0,772183 0,751315 0,731191 0,711780<br />

4 0,822702 0,792094 0,762895 0,735030 0,708425 0,683013 0,658731 0,635518<br />

5 0,783526 0,747258 0,712986 0,680583 0,649931 0,620921 0,593451 0,567427<br />

6 0,746215 0,704961 0,666342 0,630170 0,596267 0,564474 0,534641 0,506631<br />

7 0,710681 0,665057 0,622750 0,583490 0,547034 0,513158 0,481658 0,452349<br />

8 0,676839 0,627412 0,582009 0,540269 0,501866 0,466507 0,433926 0,403883<br />

9 0,644609 0,591898 0,543934 0,500249 0,460428 0,424098 0,390925 0,360610<br />

10 0,613913 0,558395 0,508349 0,463193 0,422411 0,385543 0,352184 0,321973


Für die Studenten :<br />

Beispiel I :<br />

Grundlage <strong>der</strong> <strong>Betriebswirtschaftslehre</strong> ( Script 7 ) 7<br />

Die Chemie AG beabsichtigt, eine Investition vorzunehmen.<br />

Zwei Alternativen stehen zur Auswahl :<br />

Maschine I : Sie kostet 90.000 € und ist 6 Jahre nutzbar.<br />

Ihr Liquidationserlös wird mit 15.000 € angesetzt.<br />

Als Zahlungsströme werden angenommen :<br />

Jahre Einzahlungen Auszahlungen<br />

1. Jahr 52.000 38.000<br />

2. Jahr 56.000 35.000<br />

3. Jahr 65.000 39.000<br />

4. Jahr 62.000 38.000<br />

5. Jahr 55.000 40.000<br />

6. Jahr 48.000 37.000<br />

Maschine II : Sie kostet ebenfalls 90.000 € und ist 6 Jahre nutzbar.<br />

Ihr Liquidationserlös wird mit 5.000 € angesetzt.<br />

Als Zahlungsströme werden angenommen :<br />

Jahre Einzahlungen Auszahlungen<br />

1. Jahr 60.000 41.000<br />

2. Jahr 68.000 42.000<br />

3. Jahr 67.000 40.000<br />

4. Jahr 55.000 35.000<br />

5. Jahr 48.000 36.000<br />

6. Jahr 40.000 32.000<br />

Ermitteln Sie die vorteilhaftere <strong>der</strong> Maschinen mithilfe <strong>der</strong> Kapitalwertmethode<br />

Und berücksichtigen Sie dabei einen Kalkulationszinssatz in Höhe von 8 % !<br />

Beispiel II:<br />

Die Firma beabsichtigt eine Investition. Die Anschaffungskosten werden mit 100.000 € , die<br />

Nutzungsdauer mit 5 Jahren und <strong>der</strong> Kalkulationszinsfuß mit 8 % angenommen.<br />

Es liegen weiterhin folgende Daten vor :<br />

Jahr Einzahlungen Auszahlungen<br />

1 110.000 85.000<br />

2 95.000 70.000<br />

3 105.000 70.000<br />

4 100.000 65.000<br />

5 90.000 80.000<br />

Ermitteln Sie den Kapitalwert !


10.2.3 Methoden des internen Zinsfußes<br />

Grundlage <strong>der</strong> <strong>Betriebswirtschaftslehre</strong> ( Script 7 ) 8<br />

Durch diese Methode wird die Rendite des in einer Investition gebundenen Kapitals errechnet. Im<br />

Gegensatz zur statischen „Rentabilitätsrechnung“ , bezieht man hier den unterschiedlichen<br />

zeitlichen Ablauf <strong>der</strong> Zahlungen mit ein.<br />

Für die Studenten :<br />

Bei einer Maschine mit einem Anschaffungswert von 100.000 € und einer Nutzungsdauer von fünf<br />

Jahren ergeben sich bei den Kalkulationszinssätzen von 8 % und 12% folgende Schätzungen<br />

bezüglich <strong>der</strong> Einzahlungen und Auszahlungen :<br />

Jahr Einzahlungen Auszahlungen<br />

1 130.000 120.000<br />

2 84.000 49.000<br />

3 62.000 37.000<br />

4 109.000 74.000<br />

5 82.000 52.000


10.2.4 Annuitätenmethode<br />

Grundlage <strong>der</strong> <strong>Betriebswirtschaftslehre</strong> ( Script 7 ) 9<br />

Die Annuitätenmethode ist eng verwand mit <strong>der</strong> Kapitalwertmethode. Im Grunde ist sie eine<br />

Umkehrung <strong>der</strong> Kapitalwertmethode<br />

Hier geht man von einem bestimmten Wert zu Beginn eines Zeitraumes aus und verteilt ihn in<br />

gleichen Beträgen auf die Jahre im Zeitraum. Sie bezieht sich auf den Periodenerfolg, in dem sie<br />

die durchschnittlichen jährlichen Einnahmen den durchschnittlichen jährlichen Ausgaben<br />

gegenüberstellt.<br />

Die so ermittelte Summe <strong>der</strong> Barwerte ( = Kapitalwert ) werden danach in gleiche jährliche<br />

Überschüsse ( = Annuitäten ) aufgeteilt, indem sie mit dem Kapitalwie<strong>der</strong>gewinnungs-faktor<br />

multipliziert werden.<br />

Praktisches Beispiel :<br />

Wenn jemand ein Darlehen aufnimmt, werden bei fest vereinbarten Prozentsätzen für Zins und<br />

Tilgung die dafür zu zahlenden absoluten Beträge in dem Maße immer geringer, in dem die<br />

ursprüngliche Schuld getilgt wird. Um aber zu erreichen, dass <strong>der</strong> Zahlbetrag stets gleich bleibt, wird<br />

eine Annuität ermittelt, die Zins- und Tilgungsanteile in variablem Verhältnis enthält. Das heißt, dass<br />

mit <strong>der</strong> abnehmenden Schuld verschiebt sich dieses Verhältnis so, dass die Zinsanteile abnehmen<br />

und die Tilgungsanteile zunehmen, wobei die Summe aus beiden Teilen sich nicht än<strong>der</strong>t. Die<br />

Zahllast bleibt also immer gleich.


Grundlage <strong>der</strong> <strong>Betriebswirtschaftslehre</strong> ( Script 7 ) 10<br />

Kapitalwie<strong>der</strong>gewinnungsfaktor


Grundlage <strong>der</strong> <strong>Betriebswirtschaftslehre</strong> ( Script 7 ) 11<br />

Ein Invest.Objekt hat einen Anschaffungswert in Höhe von 80.000 €<br />

und Überschüsse von :<br />

25.000 € im 1. Jahr<br />

30.000 € im 2. Jahr<br />

40.000 € im 3. Jahr<br />

20.000 € im 4. Jahr<br />

10.000 € im 5. Jahr<br />

* <strong>der</strong> Kalkulationszinssatz beträgt 7 %<br />

* man geht von einer Nutzungsdauer von 5 Jahren aus<br />

* ein Liquidationserlös fällt nicht an<br />

Jahr Überschuss Abzinsfaktor Barwert<br />

1 25.000 0,9346 23.365<br />

2 30.000 0,8734 26.202<br />

3 40.000 0,8163 32.652<br />

4 20.000 0,7629 15.258<br />

5 10.000 0,7130 7.130<br />

Summe 104.607<br />

Anschaffungswert 80.000<br />

Kapitalwert 24.607<br />

Der so ermittelte Kapitalwert wird in gleiche jährliche Überschüsse ( = Annuitäten ) aufgeteilt, in dem<br />

er mit dem Kapitalwie<strong>der</strong>gewinnungsfaktor multipliziert wird.<br />

Annuität = Kapitalwert x Kapitalwie<strong>der</strong>gewinnungsfaktor<br />

Annuität = 24.607 x 0,2439<br />

= 6.000,65 € / Jahr


für die Studenten :<br />

zu a) Einzelinvestition :<br />

Beispiel ( 1 ) :<br />

Grundlage <strong>der</strong> <strong>Betriebswirtschaftslehre</strong> ( Script 7 ) 12<br />

Sie sollen die Annuitäten eines Investitionsobjektes mit einem Anschaffungswert<br />

von 80.000 € ermitteln.<br />

Man geht davon aus, dass dieses Objekt nach <strong>der</strong> Nutzungsdauer von fünf Jahren zu einem Preis<br />

von 1.000 € verkauft werden kann.<br />

Gemäß den Angaben des Herstellers muss man mit folgenden Betriebskosten rechnen :<br />

1. Jahr : 400<br />

2. Jahr : 600<br />

3. Jahr : 600<br />

4. Jahr : 1.000<br />

5. Jahr : 1.400<br />

Dennoch geht man von Wartungskosten im dritten Jahr in Höhe von 8.000 € aus.<br />

Bei Ihren Berechnungen gehen Sie bitte von einem Kalkulationszinssatz von 7 % aus<br />

und beachten Sie, dass alle Ausgaben mit Ausnahme des Anschaffungspreises nachschüssig sind.<br />

Errechnen Sie folgende Annuitäten :<br />

a) Annuität ohne Restwert, Wartungskosten und Betriebskosten<br />

b) Annuität unter Berücksichtigung des Restwertes<br />

c) Annuität unter Berücksichtigung <strong>der</strong> Wartungskosten<br />

d) Annuität unter Berücksichtigung <strong>der</strong> Betriebskosten


für die Studenten :<br />

zu b) Alternative - Investition :<br />

Grundlage <strong>der</strong> <strong>Betriebswirtschaftslehre</strong> ( Script 7 ) 13<br />

Zwei alternative Investitionsobjekte stehen zur Auswahl :<br />

* Investitionsobjekt I : Anschaffungswert : 60.000 €<br />

* Investitionsobjekt II : Anschaffungswert : 70.000 €<br />

Nutzungsdauer für beide Investitionsobjekte : 4 Jahre<br />

Liquidationserlös fällt nicht an<br />

Kalkulationszinssatz : 10,0 %<br />

vorhandene Daten :<br />

Investitionsobjekt I :<br />

Investitionsobjekt II :<br />

Jahr Überschuss<br />

1 18.000<br />

2 25.000<br />

3 25.000<br />

4 20.000<br />

Jahr Überschuss<br />

1 18.000<br />

2 30.000<br />

3 30.000<br />

4 25.000


für die Studenten :<br />

zu c) Ersatzzeitpunkt :<br />

( 1 )<br />

Grundlage <strong>der</strong> <strong>Betriebswirtschaftslehre</strong> ( Script 7 ) 14<br />

Ein in Betrieb befindliches Investitionsobjekt hat einen Anschaffungswert von 150.000 €<br />

und erbringt jährliche Überschüsse von 20.000 €.<br />

Bei sofortigem Ersatz beträgt <strong>der</strong> Liquidationserlös 8.000 €.<br />

Bei Ersatz in <strong>der</strong> nächsten Periode beträgt <strong>der</strong> Liquidationserlös 5.000 €.<br />

Ein neues Investitionsobjekt mit einem Anschaffungswert von 165.000 € würde jährliche<br />

Überschüsse in Höhe von 30.000 € erbringen.<br />

Als Liquidationserlös werden nach einer Nutzungsdauer von 8 Jahren mit 3.000 €<br />

gerechnet.<br />

Der Kalkulationszinssatz beträgt 8 %.<br />

( 2 )<br />

Es soll geprüft werden, ob es vorteilhaft ist, eine in Betrieb befindliche Maschine jetzt<br />

o<strong>der</strong> erst später zu ersetzen.<br />

Es liegen folgende Daten vor :<br />

Alte Maschine Neue Maschine<br />

Anschaffungswert 200.000<br />

Liquidationserlös<br />

bei sofortigem Ersatz 10.000<br />

bei Ersatz nächste Periode 5.000<br />

nach <strong>der</strong> Nutzungsdauer 0 2.000<br />

Nutzungsdauer 10 10<br />

Der Kalkulationszinssatz beträgt 7 %<br />

Ermitteln Sie den Ersatzzeitpunkt, wenn die jährlichen Überschüsse <strong>der</strong> alten<br />

Maschine 30.000 €, die jährlichen Überschüsse <strong>der</strong> neuen Maschine 50.000 €<br />

betragen !


10.3 A B C - Analyse<br />

10.3.1 <strong>Grundlagen</strong><br />

Grundlage <strong>der</strong> <strong>Betriebswirtschaftslehre</strong> ( Script 7 ) 15<br />

Die Zahl <strong>der</strong> zu beschaffenden Materialien kann eine Größenordnung annehmen, bei <strong>der</strong> eine<br />

ausführliche und gründliche Bereitstellungsplanung für jede einzelne Materialart aus<br />

organisatorischen, insbeson<strong>der</strong>e aber aus wirtschaftlichen Gründen von vornherein ausscheidet.<br />

Aus diesem Grunde muss sich das Produktionsmanagement methodisch auf die für den<br />

Leistungserstellungsprozeß wichtigen Einsatzgüter konzentrieren und den Planungsaufwand für<br />

Materialien von nur geringer ökonomischer Bedeutung so klein wie möglich halten.<br />

Eine effiziente produktionsbezogene Planung des Materialeinsatzes läßt sich verwirklichen, indem<br />

die einzelnen Materialarten zunächst mit Hilfe <strong>der</strong> sogenannten ABC-Analyse nach ihren Mengen-<br />

Wert - Verhältnissen klassifiziert werden.<br />

Bei <strong>der</strong> ABC-Analyse handelt es sich um eine quantitative Mengen-Wert-Analyse, die in allen<br />

Funktionsbereichen einer Industrieunternehmung zum Einsatz kommen kann.<br />

Gemäß ihren absoluten Wertigkeiten ( Erlöse, Deckungsbeiträge , Beschaffungskosten, Lagerhaltungskosten<br />

etc. ) werden die einzelnen Materialposten in eine absteigend sortierte Rangfolge gebracht.<br />

Bei A-Gütern handelt es sich um Materialien, mit einem geringen mengenmäßigen Anteil, aber<br />

hohen Wertanteil.<br />

Bei den B-Gütern handelt es sich um Materialien, mit einem mittlerem mengenmäßigen Anteil, und<br />

mittlerem Wertanteil.<br />

Die unter den C-Gütern eingeteilte Materialien haben einen hohen mengenmäßigen Anteil, aber<br />

geringen Wertanteil.


10.3.2 Analyse - Ablauf<br />

Grundlage <strong>der</strong> <strong>Betriebswirtschaftslehre</strong> ( Script 7 ) 16<br />

Die Erfassung des Zahlenmaterials erfolgt, indem <strong>der</strong> Jahresbedarf an Materialien tabellarisch<br />

zusammengestellt wird.<br />

Analyse - Schritte .<br />

1. Zuerst die IST-Daten aufgenommen.<br />

Das heißt :<br />

* Materialnummer<br />

* <strong>der</strong> mengenmäßige Jahresbedarf<br />

* <strong>der</strong> Preis des einzelnen Materials pro Mengeneinheit<br />

2. Errechnung des „Absoluten und Relativen Verbrauchswert im Jahr“<br />

und Vergabe von Rangnummern für die einzelnen Materialnummern<br />

Hierbei erhält die Materialnummer mit dem höchsten wertmäßigen Jahresbedarfswert<br />

Rang 1.<br />

* ABSOLUTER VERBRAUCHSWERT : Menge X Preis<br />

* RELATIVER VERBRAUCHSWERT :<br />

a) Der gesamte wertmäßige Jahresbedarf wird durch Addition <strong>der</strong> wertmäßigen<br />

Jahresbedarfswerte <strong>der</strong> einzelnen Materialnummern ermittelt.<br />

b) Der gesamte wertmäßige Jahresbedarf wird gleich 100 % gesetzt.<br />

c) Der Prozentanteil des Jahresbedarfs je<strong>der</strong> einzelnen Materialnummer<br />

im Verhältnis zum gesamten wertmäßigen Jahresbedarf wird ermittelt :<br />

Wertmäßiger Jahresbedarf <strong>der</strong> einzelnen Materialnummer X 100<br />

Prozentanteil = Gesamter wertmäßiger Jahresbedarf


für Studenten Aufgabe 10.3.2 (1) :<br />

Material-<br />

nummer<br />

Absoluter<br />

WERT-<br />

Verbrauch<br />

Material- Jahresbedarf<br />

Preis<br />

nummer (Stck / m / kg ) (je Mengeneinheit)<br />

1 100.000 3,00<br />

2 37.500 18,00<br />

3 180.000 1,00<br />

4 105.000 36,00<br />

5 250.000 2,80<br />

6 10.000 20,00<br />

7 20.000 40,00<br />

8 55.000 5,00<br />

9 175.000 1,40<br />

10 97.500 38,00<br />

kumulierter<br />

WERT-<br />

Verbrauch<br />

Grundlage <strong>der</strong> <strong>Betriebswirtschaftslehre</strong> ( Script 7 ) 17<br />

Verbrauch<br />

je Klasse<br />

Klasse Absoluter<br />

MENGEN-<br />

Verbrauch<br />

kumulierter<br />

MENGEN-<br />

Verbrauch<br />

Verbrauch<br />

ja Klasse<br />

€ € % % Stück Stück % %<br />

Klasse


Grundlage <strong>der</strong> <strong>Betriebswirtschaftslehre</strong> ( Script 7 ) 18


für Studenten Aufgabe 10.3.2 (2) :<br />

Einführung in die Wirtschaftswissenschaften ( Script 7 ) 19<br />

Materialnummer Jahresbedarf<br />

(Stck / m / kg )<br />

Preis<br />

(je Mengeneinheit)<br />

B1 5 124,00<br />

B2 45 14,00<br />

B3 40 95,00<br />

B4 10 10,00<br />

B5 25 1,20<br />

B6 125 2,00<br />

B7 40 3,00<br />

B8 35 120,00<br />

B9 100 1,00<br />

B10 75 2,00

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!