MATHE-FIT KURS WS 2012/13 - Fachbereich Mathematik und ...
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<strong>MATHE</strong>-<strong>FIT</strong> <strong>KURS</strong> <strong>WS</strong> <strong>2012</strong>/<strong>13</strong><br />
Darmstadt, September <strong>2012</strong>
Programm für den Kurs<br />
1 Mengen<br />
2 Rechnen mit Brüchen<br />
3 Summen- <strong>und</strong> Produktzeichen<br />
4 Die binomischen Formeln<br />
5 Rechnen mit Quadratwurzeln<br />
6 Potenzen <strong>und</strong> allgemeine Wurzeln<br />
7 Logarithmen<br />
8 Lineare Gleichungen<br />
9 Geradengleichungen in der x-y-Ebene<br />
10 Lineare Gleichungssysteme<br />
11 Quadratische Gleichungen<br />
12 Parabeln<br />
<strong>13</strong> Ungleichungen <strong>und</strong> Beträge<br />
14 Gr<strong>und</strong>lagen der ebenen Geometrie<br />
15 Trigonometrische Funktionen. Bogenmaß<br />
16 Literaturverzeichnis<br />
FB <strong>Mathematik</strong> <strong>und</strong> Naturwissenschaften
1 Mengen<br />
Def. Eine Menge ist die Gesamtheit bestimmter, wohlunterschiedener Objekte, wobei von<br />
jedem Objekt eindeutig feststeht, ob es zur Menge gehört oder nicht. Die zu einer Menge<br />
gehörenden Objekte heißen Elemente der Menge. Besitzt eine Menge endlich viele Elemente,<br />
spricht man von einer endlichen Menge, sonst heißt sie unendliche Menge.<br />
Notierung der Menge in aufzählender Form oder in beschreibender Form (Bsp.1)<br />
Schreibweisen:<br />
Das Element x ist in der Menge M enthalten<br />
Das Element x ist in der Menge M nicht enthalten<br />
M = { } = ¢ Die Menge M enthält kein Element oder M ist die leere Menge<br />
Logische Zeichen: Bsp.2:<br />
FB <strong>Mathematik</strong> <strong>und</strong> Naturwissenschaften
1 Mengen<br />
Relationen zwischen Mengen (Bsp.3 + Bild.1)<br />
Gleichheit:<br />
Teilmenge:<br />
Bsp.:<br />
natürliche Zahlen:<br />
ganze Zahlen:<br />
rationale Zahlen:<br />
reelle Zahlen:<br />
komplexe Zahlen:<br />
1.1.2 Operationen zwischen Mengen<br />
Vereinigung:<br />
Durchschnitt:<br />
Differenz, Komplementärmenge:<br />
Komplementärmenge<br />
FB <strong>Mathematik</strong> <strong>und</strong> Naturwissenschaften
1 Mengen<br />
Rechenregeln für Operationen zwischen Mengen<br />
FB <strong>Mathematik</strong> <strong>und</strong> Naturwissenschaften
2 Rechnen mit Brüchen<br />
Ein positiver Bruch kann als Quotient zweier natürlicher Zahlen als endlicher<br />
oder als unendlicher periodischer Dezimalbruch (Dezimalzahl) dargestellt werden.<br />
Erweitern <strong>und</strong> Kürzen von Brüchen<br />
Der Wert eines Bruches bleibt unverändert, falls Zähler <strong>und</strong> Nenner mit der<br />
gleichen Zahl multipliziert (erweitert) oder durch die gleiche Zahl dividiert<br />
(gekürzt) werden. Es gilt also<br />
Ein Bruch kann immer durch den ggT von Zähler <strong>und</strong> Nenner gekürzt werden.<br />
Im Zähler <strong>und</strong> Nenner dürfen nur gemeinsame Faktoren gekürzt werden. Falls<br />
im Zähler oder Nenner Summen stehen, können gemeinsame Faktoren<br />
ausgeklammert werden, durch die dann gekürzt wird, z.B.<br />
Eine Summe wird durch eine Zahl gekürzt, indem jeder Summand durch diese<br />
Zahl gekürzt wird.<br />
FB <strong>Mathematik</strong> <strong>und</strong> Naturwissenschaften
2 Rechnen mit Brüchen<br />
Zwei Brüche heißen gleichnamig, wenn sie den gleichen Nenner besitzen.<br />
Zwei Brüche sind gleich genau dann, wenn gilt:<br />
Addition (Subtraktion) von Brüchen<br />
Gleichnamige Brüche werden addiert, indem die Zähler addiert (subtrahiert)<br />
werden <strong>und</strong> das Ergebnis durch den gemeinsamen Nenner geteilt wird.<br />
Beliebige Brüche müssen vor der Addition (Subtraktion) gleichnamig gemacht<br />
werden. Dazu müssen sie so erweitert werden, dass ihre Nenner gleich sind. Als<br />
gemeinsamer Nenner kann z.B. der Hauptnenner oder das Produkt der Nenner<br />
gewählt werden.<br />
FB <strong>Mathematik</strong> <strong>und</strong> Naturwissenschaften
2 Rechnen mit Brüchen<br />
Multiplikation <strong>und</strong> Division von Brüchen<br />
Ein Bruch wird mit einer Zahl multipliziert, indem der Zähler mit dieser Zahl<br />
multipliziert wird.<br />
Ein Bruch wird durch eine Zahl dividiert, indem man seinen Nenner mit der Zahl<br />
multipliziert.<br />
Zwei Brüche werden miteinander multipliziert, indem man das Produkt der<br />
Zähler durch das Produkt der Nenner dividiert (Zähler mal Zähler <strong>und</strong> Nenner<br />
mal Nenner).<br />
Ein erster Buch wird durch einen zweiten Bruch dividiert, indem der erste Bruch<br />
mit dem Kehrwert des zweiten multipliziert wird. Es gilt also<br />
Dabei müssen alle Nenner von Null verschieden sein.<br />
FB <strong>Mathematik</strong> <strong>und</strong> Naturwissenschaften
2 Rechnen mit Brüchen<br />
Teilbarkeitsregeln<br />
Eine natürliche Zahl ist genau dann teilbar durch<br />
2, wenn ihre letzte Ziffer eine 0, 2, 4, 6 oder 8 ist, sonst nicht,<br />
5, wenn ihre letzte Ziffer ein 0 oder 5 ist,<br />
10, wenn ihre letzte Ziffer eine 0 ist,<br />
3, wenn die Quersumme durch 3 teilbar ist,<br />
9, wenn die Quersumme durch 9 teilbar ist,<br />
4, wenn ihre letzten beiden Ziffern eine Zahl ergeben, die durch 4<br />
teilbar ist,<br />
25, wenn ihre letzten beiden Ziffern eine Zahl ergeben, die durch<br />
25 teilbar<br />
8,wenn ihre letzten drei Ziffern eine Zahl ergeben, die durch 8<br />
teilbar ist,<br />
125, wenn ihre letzten drei Ziffern eine Zahl ergeben, die durch<br />
125 teilbar.<br />
FB <strong>Mathematik</strong> <strong>und</strong> Naturwissenschaften
Primzahlen 2, 3, 5, 7, 11, …<br />
Praktische Anwendung: Eine wichtige Rolle spielen Primzahlen in der<br />
Kryptographie:<br />
Viele Verschlüsselungssysteme, beispielsweise RSA, basieren darauf,<br />
dass zwar sehr schnell große Primzahlen multipliziert werden können,<br />
andererseits aber kein effizientes Faktorisierungsverfahren bekannt ist.<br />
So ist es innerhalb von Sek<strong>und</strong>en problemlos möglich, zwei 500stellige<br />
Primzahlen zu finden <strong>und</strong> miteinander zu multiplizieren. Mit den<br />
heutigen Methoden würde die Rückgewinnung der beiden Primfaktoren<br />
aus diesem 999-stelligen oder 1000-stelligen Produkt dagegen<br />
Millionen von Jahren benötigen. Primzahlen werden auch bei der<br />
Programmierung von Hashtabellen verwendet.<br />
FB <strong>Mathematik</strong> <strong>und</strong> Naturwissenschaften
3 Summen- <strong>und</strong> Produktzeichen<br />
Falls viele Summanden addiert (bzw. subtrahiert) werden müssen, entsteht i. A.<br />
ein sehr unübersichtlicher Ausdruck. Um eine einfachere <strong>und</strong> übersichtlichere<br />
Darstellung zu erreichen, führt man das Summenzeichen ein.<br />
Für zwei ganze Zahlen m <strong>und</strong> n mit m
3 Summen- <strong>und</strong> Produktzeichen<br />
Aus den Rechenregeln für die Addition (Subtraktion) <strong>und</strong> Multiplikation mit einer<br />
Konstante folgt:<br />
Vorsicht: Allgemein gilt:<br />
Ausgeartete Summen<br />
Für m = n besteht die Summe aus einem einzigen Summanden a n :<br />
Ferner hat es sich als nützlich erwiesen, für n = m − 1 eine leere Summe zu<br />
definieren:<br />
Man beachte, dass dieses der einzige Fall mit n < m ist, der sinnvoll definiert<br />
werden kann. Im Gegensatz zur Integralnotation bleibt die Summe für n
3 Summen- <strong>und</strong> Produktzeichen<br />
In Analogie zum Summenzeichen werden die durch den Index i beschriebenen<br />
Zahlen miteinander multipliziert.<br />
Für beliebige reelle Zahlen a i stellt<br />
das Produkt aller Zahlen a i von i gleich m bis n dar.<br />
Falls alle a i gleich a sind, gilt:<br />
n<br />
∏<br />
i=<br />
m<br />
=a (n-m+1) a = a⋅<br />
a⋅...<br />
⋅a<br />
= (n-m+1)-te Potenz von a<br />
FB <strong>Mathematik</strong> <strong>und</strong> Naturwissenschaften
4 Die binomischen Formeln<br />
(a + b) 2 = a 2 + 2 a b + b 2<br />
(a - b) 2 = a 2 - 2 a b + b 2<br />
(a + b) (a - b) = a 2 - b 2<br />
Anwendung:<br />
Rechnungen vereinfachen (Berechnen von Quadraten)<br />
Umwandlung in Produkte (Durch "geschicktes Hinsehen„ für quadratische<br />
Gleichung)<br />
Terme kürzen<br />
"Verschönerung" von Wurzelausdrücken (Rationalmachen des Nenners)<br />
FB <strong>Mathematik</strong> <strong>und</strong> Naturwissenschaften
5 Rechnen mit Quadratwurzeln<br />
X= heißt die Wurzel (Quadratwurzel) von y, falls x 2 = y ist.<br />
Die Zahl y heißt der Radikand.<br />
Da das Quadrat x 2 einer reellen Zahl nichtnegativ ist, können Wurzeln nur aus<br />
nichtnegativen Zahlen y>= 0 gezogen werden<br />
Falls man allgemeine Quadratwurzeln als nichtnegativ festsetzt, hat für a> 0<br />
die Gleichung x 2 = y die beiden Lösungen <strong>und</strong> .<br />
Manchmal werden auch beide Werte <strong>und</strong> als Wurzeln<br />
bezeichnet. Wir setzen jedoch hier .<br />
Quadratwurzeln können rationale <strong>und</strong> irrational Zahlen sein, wie z.B. .<br />
Geometrische Bedeutung:<br />
Quadratfunktion x 2 = y (rot <strong>und</strong> blau).<br />
Durch Spiegelung allein der blauen Hälfte<br />
an der Winkelhalbierenden des I. Quadranten<br />
entsteht<br />
das Schaubild der Quadratwurzelfunktion (grün).<br />
Bild 1. Quadratfunktion<br />
FB <strong>Mathematik</strong> <strong>und</strong> Naturwissenschaften
5 Rechnen mit Quadratwurzeln<br />
Für das Rechnen mit Quadratwurzeln gelten folgende Eigenschaften<br />
Aus einer Summe darf die Wurzel nicht gliedweise gezogen werden. Im<br />
Allgemeinen ist.<br />
Allgemein ist also<br />
Gliedweises Wurzelziehen ist nur bei Produkten <strong>und</strong> Quotienten nichtnegativer<br />
Zahlen erlaubt.<br />
Falls in Summen gemeinsame Faktoren auftreten, aus denen die Wurzel<br />
einfacher gezogen werden kann, so müssen diese Faktoren ausgeklammert<br />
werden.<br />
FB <strong>Mathematik</strong> <strong>und</strong> Naturwissenschaften
6 Potenzen <strong>und</strong> allgemeine Wurzeln<br />
Def. n sei eine natürliche <strong>und</strong> a eine reelle Zahl. Die n-te Potenz a n der Zahl a<br />
ist das n-fache Produkt der Zahl a mit sich selbst, d.h.<br />
a heißt Basis (Gr<strong>und</strong>zahl) <strong>und</strong> n Exponent (Hochzahl).<br />
Merke: Die n-te Potenz einer negativen Zahl ist bei gerader Hochzahl n positiv<br />
<strong>und</strong> bei ungerader Hochzahl negativ. Speziell gilt<br />
Für jede natürliche Zahl n ist 2n gerade <strong>und</strong> 2n + 1 <strong>und</strong> 2n - 1 ungerade. Damit<br />
gilt<br />
Potenzgesetze:<br />
FB <strong>Mathematik</strong> <strong>und</strong> Naturwissenschaften
6 Potenzen <strong>und</strong> allgemeine Wurzeln<br />
Potenzen mit ganzzahligen Exponenten<br />
Im Quotienten können Faktoren a gekürzt werden <strong>und</strong> zwar<br />
Es müssen noch Potenzen mit negativen Zahlen (für n< m) <strong>und</strong> die Potenz a 0 = 1<br />
(für n = m) eingeführt werden:<br />
FB <strong>Mathematik</strong> <strong>und</strong> Naturwissenschaften
6 Potenzen <strong>und</strong> allgemeine Wurzeln<br />
n-te Wurzeln (Potenzen mit dem Exponenten 1/n)<br />
Falls x n = a gilt, ist die n-te Wurzel aus a. Dabei heißt a der<br />
Radikand <strong>und</strong> n der Wurzelexponent (Wurzelhochzahl).<br />
Die n-te Wurzel aus a ist also die Zahl, deren n-te Potenz gleich a ist.<br />
n-te Wurzel als Potenzen mit Exponenten 1/n:<br />
Eindeutigkeit von Wurzeln<br />
Für a>=0 ist die n-te Wurzel aus a, also diejenige nichtnegative Zahl x, deren<br />
n-te Potenz gleich a ist, d.h. >=0 x n =a.<br />
Bemerkung: Mit diesem Wurzelbegriff besitzt für a>=0 die Gleichung x n =a<br />
die einzige Lösung , falls n ungerade ist <strong>und</strong> für gerades n die<br />
beiden Lösungen ± . Für gerades n hat im Falle a> 0 die Gleichung<br />
x n = -a < 0 keine Lösung. Für ungerades n lautet die Lösung x = - .<br />
Eigenschaften:<br />
FB <strong>Mathematik</strong> <strong>und</strong> Naturwissenschaften
6 Potenzen <strong>und</strong> allgemeine Wurzeln<br />
Potenzen mit rationalen Exponenten<br />
Für beliebige natürliche Zahlen m <strong>und</strong> n setzt man<br />
Eigenschaften:<br />
Für Potenzen mit rationalen Exponenten gelten dieselben Rechenregeln wie<br />
für Potenzen mit ganzen Hochzahlen.<br />
Der Wert einer Potenz mit gebrochener (rationaler) Hochzahl bleibt<br />
unverändert, wenn die Hochzahl erweitert oder gekürzt wird:<br />
FB <strong>Mathematik</strong> <strong>und</strong> Naturwissenschaften
6 Potenzen <strong>und</strong> allgemeine Wurzeln<br />
Lösungen von Potenzgleichungen<br />
Eine Gleichung der Form x a = b, wenn a von Null verschieden ist, heißt<br />
Potenzgleichung. Für b > 0 hat die Potenzgleichung mindestens eine Lösung.<br />
Die positive Lösung der Potenzgleichung x a = b, a 0, b > O lautet<br />
Bei ganzzahligen geraden Exponenten n besitzt die Potenzgleichung x n = b,<br />
b > 0 die beiden Lösungen<br />
Bei ungeradem n hat die Gleichung x n = b, b > 0 die einzige Lösung x =<br />
während für b < 0 die einzige Lösung ist:<br />
Bild 2. Potenzfunktionen mit<br />
positivem Exponenten<br />
Bild 3. Potenzfunktionen mit<br />
negativem Exponenten<br />
FB <strong>Mathematik</strong> <strong>und</strong> Naturwissenschaften
7 Logarithmen<br />
Def.: Für jedes a > 0 mit a 1 <strong>und</strong> jedes b > 0 hat die Gleichung a x = b genau<br />
eine Lösung. Diese Lösung heißt Logarithmus von b zur Basis a <strong>und</strong> wird mit<br />
x = log a (b) bezeichnet. (d.h. der Potenzwert ist gesucht )<br />
Es gilt also x = log a (b) a x = b.<br />
Beachte:<br />
Der Logarithmus ist für 0 <strong>und</strong> negative Zahlen nicht definiert<br />
d.h. b kann nur eine positive Zahl > 0 sein , wenn x = log a (b)<br />
y kann von - Unendlich bis + Unendlich reichen<br />
Logarithmen zur Basis 10 heißen dekadische<br />
Logarithmen (Zehner- Logarithmen).<br />
Man bezeichnet sie mit lg(b) oder log(b), also<br />
X = lg(b) 10 x = b.<br />
Logarithmen zur Basis e heißen natürliche<br />
Logarithmen. Man bezeichnet sie mit ln(b).<br />
Es gilt also x = ln(b) = log e(b) e x =b.<br />
Bild 4. Logarithmus zur Basis<br />
2 (grün), e (rot), 1/2 (blau)<br />
FB <strong>Mathematik</strong> <strong>und</strong> Naturwissenschaften
7 Logarithmen<br />
Rechenregeln für beliebige Logarithmen<br />
1.<br />
2.<br />
3.<br />
4.<br />
5.<br />
6.<br />
7.<br />
8.<br />
FB <strong>Mathematik</strong> <strong>und</strong> Naturwissenschaften
7 Logarithmen<br />
Lösungen von Exponentialgleichungen<br />
Eine Gleichung a x = b mit a, b> 0 heißt Exponentialgleichung. Durch<br />
Logarithmieren geht sie über in x•lg(a) = lg(b).<br />
Für lg(a) 0 a 1 erhält man die Lösung der Exponentialgleichung a x = b,<br />
a,b>0, a 1<br />
Logarithmen zu verschiedenen Basen<br />
Die Logarithmen zur Basis c erhält man, indem man die Logarithmen zur Basis a<br />
durch die Konstante logac dividiert.<br />
FB <strong>Mathematik</strong> <strong>und</strong> Naturwissenschaften
8 Lineare Gleichungen<br />
Eine Bestimmungsgleichung, in der die Unbekannte x nur mit Zahlen multipliziert<br />
<strong>und</strong> addiert wird, heißt linare Gleichung mit einer Unbekannten.<br />
In einer linearen Gleichung darf die Unbekannte nur in der ersten Potenz<br />
vorkommen <strong>und</strong> nicht mit sich selbst multipliziert werden.<br />
Die Lösungsmenge einer Bestimmungsgleichung bleibt unverändert, falls<br />
folgende Rechenoperationen durchgeführt werden (äquivalente Umformungen):<br />
1) Addition (Subtraktion) der gleichen Zahl auf beiden Seiten.<br />
2) Division beider Seiten durch eine Zahl c 0.<br />
3) Multiplikation beider Seiten mit einer Zahl c 0.<br />
Falls mit Hilfe dieser zulässigen Umformungen die Gleichung in die Form x = b<br />
übergeführt werden kann, ist b die Lösung der Ausgangsgleichung.<br />
Für eine umgeformte Gleichung der Art a • x = b gibt es drei<br />
Lösungsmöglichkeiten:<br />
1. Fall: a 0 => x = b ist die einzige Lösung.<br />
2. Fall: a = 0; b 0 (0 • x= b 0) => es gibt keine Lösung.<br />
3. Fall: a= 0; b= 0 (0 • x= 0) => jedes beliebige ist Lösung<br />
(unendlich viele Lösungen).<br />
FB <strong>Mathematik</strong> <strong>und</strong> Naturwissenschaften
8 Lineare Gleichungen<br />
Praktische Lösung von linearen Bestimmungsgleichungen:<br />
1. Schritt: Falls x im Nenner auftritt, wird die Gleichung mit dem<br />
Hauptnenner durchmultipliziert (x 0) .<br />
2. Schritt: Auflösung von Klammern.<br />
3. Schritt: Zusammenfassen der Glieder mit <strong>und</strong> ohne x auf beiden Seiten<br />
der Gleichung.<br />
4. Schritt: Umformung der Gleichung derart, dass auf einer Seite der<br />
Ausdruck<br />
a • x <strong>und</strong> auf der anderen Seite die Zahl b entsteht:<br />
a • x = b oder b = a • x.<br />
5. Schritt: Falls a 0 ist, lautet die Lösung x = b/a<br />
(Division beider Seiten durch a).<br />
Falls die Gleichung 0 • x = b 0 entsteht, gibt es keine Lösung. Dies wird bereits<br />
erkennbar, falls z.B. die Gleichung 5x + 8 = 5x + <strong>13</strong> entsteht.<br />
Für 0 • x = 0 ist jedes Lösung. Das wird früher erkennbar, falls auf beiden<br />
Seiten die gleichen Terme entstehen.<br />
FB <strong>Mathematik</strong> <strong>und</strong> Naturwissenschaften
9 Geradengleichungen<br />
in der x-y-Ebene<br />
Koordinatengleichung einer Geraden<br />
Die sog, lineare Funktion y = mx + b, m <strong>und</strong> b reelle Konstante<br />
stellt die Gleichung einer Geraden g in der x-y-Ebene dar. Alle Punkte P (x, y),<br />
deren Koordinaten x, y diese Gleichung erfüllen, liegen auf dieser Geraden.<br />
In der Geradengleichung y = mx + b stellt b den Achsenabschnitt auf der y-<br />
Achse dar. m ist die Steigung. Wenn x um eine Einheit vergrößert wird, ändert<br />
sich y um m Einheiten. Bei positiver Steigung wächst y, bei negativer Steigung<br />
nimmt y entsprechend ab. Im Falle m = 0 stellt y= b eine zur x-Achse parallele<br />
Gerade dar.<br />
Beispiel 1: y=1,5x+1.<br />
Für x = 0 stellt y = 1 den Achsenabschnitt<br />
auf der y-Achse dar. m = 1,5 ist die Steigung<br />
der Gerade. Wenn x um eine Einheit vergrößert wird,<br />
wächst y um m = 1,5 Einheiten.<br />
Bild 5. Beispiel 1<br />
FB <strong>Mathematik</strong> <strong>und</strong> Naturwissenschaften
9 Geradengleichungen<br />
in der x-y-Ebene<br />
Punkt-Steigungs-Formel<br />
Die Gerade soll durch einen vorgegebenen Punkt P(x 0 , y 0 ) mit den Koordinaten x 0<br />
<strong>und</strong> y 0 gehen <strong>und</strong> die Steigung m besitzen. Dann lautet die Gleichung der<br />
Geraden<br />
y – y 0 = m • (x – x 0 ) oder<br />
y = mx + y 0 – mx 0 .<br />
=b<br />
Bild 6. Punkt-Steigungs- Formel<br />
FB <strong>Mathematik</strong> <strong>und</strong> Naturwissenschaften
9 Geradengleichungen<br />
in der x-y-Ebene<br />
Zwei-Punkte-Formel<br />
Durch zwei verschiedene Punkte P 1 (x 1, y 1) <strong>und</strong> P 2 (x 2, y 2) mit den Koordinaten<br />
(x 1, y 1) bzw. (x 2, y 2) geht genau eine Gerade. Für x 1 x 2 folgt aus dem<br />
Strahlensatz die Gleichung<br />
(Zwei-Punkte-Formel).<br />
Bild 11. Zwei-Punkte-Formel<br />
FB <strong>Mathematik</strong> <strong>und</strong> Naturwissenschaften
9 Geradengleichungen<br />
in der x-y-Ebene<br />
Achsenabschnittsformel<br />
Dabei ist a der vorzeichenbehaftete Achsenabschnitt<br />
auf der x-Achse <strong>und</strong> b der Abschnitt auf der y-Achse.<br />
Diese Formel gilt nur für a, b 0, also für Geraden,<br />
die nicht durch den Koordinatenursprung gehen.<br />
Bild 7. Achsenabschnittsformel<br />
Schnitt zweier Geraden<br />
Zwei Geraden gl : y = mlx + bl ; g2 : y= m2x + b2 sind parallel (ml = m2 ). Parallele Geraden besitzen keinen Schnittpunkt<br />
oder sind identisch. Nichtparallele Geraden besitzen genau einen Schnittpunkt.<br />
Als Lösung von mlx + b1 = m2x + b2 (Gleichsetzungsmethode) erhält man die x-<br />
Koordinate des Schnittpunktes. Durch Einsetzen dieses x-Wertes erhält man die<br />
y-Koordinate des Schnittpunktes.<br />
Orthogonale Geraden<br />
Die beiden Geraden gl : y = mIx + bl <strong>und</strong> gz : y= mZx + b2 stehen aufeinander<br />
senkrecht (sind orthogonal), falls für ihre beiden Steigungen m1 <strong>und</strong> m2 gilt<br />
m1 • m2 = -1<br />
FB <strong>Mathematik</strong> <strong>und</strong> Naturwissenschaften
10 Lineare Gleichungssysteme<br />
Def.: Eine Gleichung mit mehreren Unbekannten (Variablen) heißt linear, wenn<br />
die Unbekannten nur in der ersten Potenz vorkommen <strong>und</strong> keine Produkte von<br />
Unbekannten auftreten.<br />
Def.: Ein lineares Gleichungssystem besteht aus mehreren linearen<br />
Gleichungen, die gleichzeitig erfüllt sein müssen.<br />
Lineare Gleichungssysteme mit zwei Unbekannten<br />
Def.: Eine Gleichung der Form a 1 x + a 2 y = b, a 1, a 2 , b ;<br />
a 1 , a 2 nicht beide gleich Null, ist eine lineare Gleichung in x <strong>und</strong> y.<br />
Alle Punkte P (x, y), deren Koordinaten diese lineare Gleichung erfüllen, liegen<br />
auf einer Geraden in der Zahlenebene.<br />
Für a 2 0 geht diese Gleichung nach Division durch a 2 über in<br />
m = - a 1/a 2 ist die Steigung <strong>und</strong> b/a2 der Abschnitt auf der y-Achse.<br />
Falls a 2 verschwindet <strong>und</strong> a 1 von Null verschieden ist, gilt a 1 • x = b => x = b/a 1.<br />
Da alle x-Werte konstant sind, handelt es sich um eine Gerade, die parallel zur y-<br />
Achse verläuft.<br />
FB <strong>Mathematik</strong> <strong>und</strong> Naturwissenschaften
10 Lineare Gleichungssysteme<br />
Wir beschränken uns auf die Behandlung zweier Gleichungen mit zwei<br />
Unbekannten<br />
a11 • x + a12 • y = b1 a21 • x + a22 • y = b2 Dabei sind die Koeffizienten a11, a12, a21, a22 <strong>und</strong> die rechten Seiten b1, b2 vorgegebene reelle Zahlen. Lösungen dieses Gleichungssystems (x, y) sind alle<br />
Zahlenpaare, die beide Gleichungen gleichzeitig erfüllen. Geometrisch sind also<br />
alle funkte P (x, y) zu bestimmen, die gleichzeitig auf beiden Geraden liegen.<br />
Dabei gibt es folgende<br />
Fälle:<br />
1) Es gibt genau eine Lösung, d.h. die Geraden schneiden sich in genau<br />
einem Punkt.<br />
2) Es gibt unendliche viele Lösungen, d.h. die beiden Geraden sind<br />
identisch (fallen zusammen).<br />
3) Es gibt keine Lösung, d.h. die beiden Geraden sind parallel <strong>und</strong><br />
voneinander verschieden.<br />
FB <strong>Mathematik</strong> <strong>und</strong> Naturwissenschaften
10 Lineare Gleichungssysteme<br />
Methoden:<br />
1. Die Einsetzungsmethode<br />
1. Auflösen einer der beiden Gleichungen nach einer Unbekannten.<br />
2. Einsetzen des für diese Unbekannte erhaltenen Ausdrucks in die andere Gleichung.<br />
3. Auflösung dieser Gleichung nach der (verbliebenen) einzigen Unbekannten.<br />
4. Einsetzen dieser Unbekannten in 1). Dadurch erhält man die Lösung für die zweite<br />
Unbekannte.<br />
Falls in 3) ein Widerspruch entsteht, gibt es keine Lösung.<br />
Falls in 3) eine Identität, z.B. 5x + 7 = 5x + 7 oder 5 = 5 entsteht, gibt es unendlich viele<br />
Lösungen.<br />
2. Die Glcichsetzungsmethode<br />
Bei der Gleichsetzungsmethode werden beide Gleichungen nach derselben Unbekannten<br />
aufgelöst. Gleichsetzen der Ausdrücke für diese Unbekannte liefert eine Gleichung für die<br />
andere Unbekannte. Einsetzen der Lösung in die im ersten Schritt aufgelöste Gleichung ergibt<br />
die Lösung für die andere Unbekannte.<br />
3. Die Additionsmethode<br />
Bei der Additionsmethode werden beide Gleichungen so durchmultipliziert, dass bei der<br />
Addition (Subtraktion) dieser multiplizieren Gleichungen eine Unbekannte wegfällt. Dadurch<br />
entsteht eine Gleichung für eine Unbekannte. Aus einer der beiden Ausgangsgleichungen erhält<br />
man dann die Lösung für die andere Unbekannte.<br />
FB <strong>Mathematik</strong> <strong>und</strong> Naturwissenschaften
10 Lineare Gleichungssysteme<br />
Lineare Gleichungen mit drei Unbekannten<br />
Bei drei linearen Gleichungen mit drei Unbekannten wird in<br />
einer Gleichung nach einer Unbekannte aufgelöst <strong>und</strong> der<br />
entstehende Ausdruck in die beiden anderen Gleichungen<br />
eingesetzt. Dadurch entstehen zwei lineare Gleichungen mit<br />
zwei Unbekannten, die mit Einsetzungs-, Gleichsetzungs<strong>und</strong><br />
Additionsmethode gelöst werden können.<br />
Durch die Einsetzungs-, Gleichsetzungs- <strong>und</strong><br />
Additionsmethode wird die Lösungsmenge eines linearen<br />
Gleichungssystems nicht verändert. Falls dabei eine nicht<br />
lösbare Gleichung oder ein Widerspruch entsteht, ist das<br />
lineare Gleichungssystem nicht lösbar.<br />
Die Lösung eines linearen Gleichungssystems mit mehr als<br />
drei Unbekannten wird mit dem sog. Gaußschen<br />
Algorithmus berechnet.<br />
Jede Lösung eines linearen Gleichungssystems muss durch<br />
Einsetzen in alle gegebenen Gleichungen überprüft werden.<br />
Bild 9. LGS mit 3 Unbkten.<br />
Bild 10. LGS mit 3 Unbkten.<br />
FB <strong>Mathematik</strong> <strong>und</strong> Naturwissenschaften
11 Quadratische Gleichungen<br />
Die reinquadratische Gleichung ax 2 + c = 0, a 0 ist nur für –c/a >= 0<br />
lösbar:<br />
Für –c/a > 0 besitzt sie die beiden Lösungen<br />
Für c = 0 gibt es nur die einzige Lösung x = 0.<br />
Im Falle –c/a < 0 gibt es keine reelle Lösung.<br />
Die spezielle quadratische Gleichung ax 2 + bx = 0, a 0 besitzt die beiden<br />
Lösungen:<br />
FB <strong>Mathematik</strong> <strong>und</strong> Naturwissenschaften
11 Quadratische Gleichungen<br />
Die allgemeine quadratische Gleichung<br />
Jede quadratische Gleichung der Form ax 2 +bx+c=0; a,b,c , a 0<br />
kann durch Division durch a auf die Normalform<br />
gebracht werden.<br />
Über die Lösungsmöglichkeiten entscheidet die sog. Diskriminante D = p2 - 4q,<br />
aus der die Wurzel gezogen werden muss.<br />
1. Fall: D < 0: die rechte Seite ist negativ, da links ein Quadrat steht, gibt<br />
es keine reelle Lösung.<br />
2. Fall: D = 0: es gibt nur eine Lösung<br />
3. Fall: D > 0: es gibt zwei verschiedene Lösungen<br />
<strong>und</strong><br />
FB <strong>Mathematik</strong> <strong>und</strong> Naturwissenschaften
11 Quadratische Gleichungen<br />
Drei Lösungsfälle:<br />
FB <strong>Mathematik</strong> <strong>und</strong> Naturwissenschaften
11 Quadratische Gleichungen<br />
Satz von Vieta (nur für quadratische Gleichungen in Normalform)<br />
Die Normalform<br />
x 2 + px + q = 0<br />
besitze die beiden Lösungen x 1 <strong>und</strong> x 2. Dann gilt<br />
x 1 + x 2= -p <strong>und</strong> x 1 • x z = q.<br />
Der Koeffizient p von x stellt also die negative Summe der Lösungen dar,<br />
während das konstante Glied q gleich dem Produkt der beiden Lösungen ist.<br />
Anwendung des Satzes von Vieta<br />
1) Mit Hilfe des , Satzes von Vieta lassen sich quadratische Gleichungen in<br />
Normalform angeben, die zwei vorgegebene Lösungen x 1 <strong>und</strong> x 2 besitzen:<br />
(x - x 1) • (x - x 2) = x 2 - (x 1 + x 2) • x + x 1 • x 2 = 0.<br />
2) Über -p = x l + x z <strong>und</strong> q = x l • x z kann bequem nachgeprüft werden, ob<br />
die zwei berechneten Werte x 1 <strong>und</strong> x 2 tatsächlich Lösungen sind (auf das<br />
Vorzeichen achten!).<br />
3) Mit Hilfe der Lösungen x 1, x 2 kann die quadratische Gleichung in<br />
Produktform geschrieben werden<br />
x 2 + px + q = (x - x 1) • (x - x 2) = 0.<br />
4) Aus x l + x 2 = -p kann aus einer Lösung bequem die zweite Lösung<br />
berechnet werden.<br />
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11 Quadratische Gleichungen<br />
Polynomdivision bei einer bekannten Lösung x 1 :<br />
Aus x 2 + px + q = (x – x 1 ) • (x - x 2 ) = 0<br />
folgt dann durch Division durch (x – x 1 )<br />
(x 2 + px + q) : (x – x 1 ) = x - x 2 = 0<br />
Diese Division geht ohne Rest auf <strong>und</strong> ergibt unmittelbar die zweite Lösung.<br />
Wurzelgleichungen, die auf quadratische Gleichungen führen<br />
Gleichungen mit Wurzeln, in deren Radikanden die Unbekannte x vorkommt,<br />
heißen Wurzelgleichungen. Falls nur eine Wurzel der Form auftritt<br />
<strong>und</strong> außerhalb der Wurzel die Unbekannte x nur linear vorkommt, bietet sich<br />
folgender Lösungsweg an<br />
1. Bringe die Wurzel alleine auf eine Seite.<br />
2. Quadriere diese ungeformte Gleichung.<br />
3. Löse die entstehende Gleichung.<br />
4. Überprüfe, welche dieser Lösungen die Ausgangsgleichung tatsächlich erfüllt.<br />
Achtung:<br />
Das Quadrieren stellt keine äquivalente Umformung einer Gleichung dar.<br />
Durch das Quadrieren einer Wurzelgleichung kann sich Anzahl der Lösungen<br />
vergrößern. Daher muss unbedingt die Probe durchgeführt werden.<br />
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11 Quadratische Gleichungen<br />
Gleichungen, die durch Substitution auf quadratische Gleichungen führen<br />
1. Substitutionsmethode<br />
Für eine vorgegebene Funktion f (x) soll die Gleichung<br />
a • (f(x)) 2 + b • f(x) + c = 0<br />
gelöst werden.<br />
Durch die Substitution u = f(x) geht diese Gleichung über in<br />
au 2 + bu + c = 0,<br />
also in eine quadratische Gleichung in der Unbekannten u. Falls diese<br />
Gleichung die Lösungen u 1 <strong>und</strong> u 2 besitzt, erhält man die Lösungen x der<br />
Ausgangsgleichung als Lösungen der Gleichungen<br />
f(x) = u 1 <strong>und</strong> f(x) = u 2 .<br />
2. Biquadratische Gleichungen<br />
Gleichungen der Form<br />
ax 4 + bx 2 + c = 0, a 0<br />
heißen biquadratische Gleichungen. Durch die Substitution x 2 = u geht die<br />
biquadratische Gleichung über in<br />
au 2 + bu + c = 0,<br />
also in eine quadratische Gleichung in u.<br />
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11 Quadratische Gleichungen<br />
2. Biquadratische Gleichungen<br />
Eine biquadratische Gleichung ax 4 + bx 2 + c = 0, a 0 kann wie folgt gelöst<br />
werden:<br />
1) Substitution x 2 = u.<br />
2) Lösung der quadratischen Gleichung au 2 + bu + c= 0.<br />
1. Fall: Die quadratische Gleichung besitzt keine nichtnegative Lösung. Dann<br />
besitzt die biquadratische Gleichung keine reelle Lösung.<br />
2. Fall: Die quadratische Gleichung besitze die nichtnegativen Lösungen<br />
(u 1 = u 2 ist dabei möglich). Dann besitzt die biquadratische Gleichung die<br />
Lösungen<br />
Die Anzahl der reellen Lösungen einer biquadratischen Gleichung liegt zwischen<br />
Null <strong>und</strong> vier.<br />
Gleichungen mit Brüchen mit Unbekannten im Nenner<br />
Manche Gleichungen mit Brüchen, deren Nenner die Unbekannte x enthalten,<br />
können durch Multiplikation mit dem Hauptnenner in eine quadratische<br />
Gleichung in x überführt werden. Eine Lösung dieser quadratischen Gleichung ist<br />
jedoch nur dann Lösung der Ausgangsgleichung, falls für diesen Wert keiner der<br />
Nenner verschwindet.<br />
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12 Parabeln<br />
Nach oben geöffnete Normalparabeln<br />
Der Graph der Funktion y=x 2 stellt eine nach oben geöffnete<br />
Normalparabel dar, deren Scheitel (Tiefpunkt) S im<br />
Koordinatenursprung (Nullpunkt) liegt. Die y-Achse ist<br />
Symmetrieachse.<br />
Diese Standard-Normalparabel werde parallel zu den beiden<br />
Koordinatenachsen verschoben <strong>und</strong> zwar um x o Einheiten<br />
in x-Richtung <strong>und</strong> y o Einheiten in y-Richtung. x o <strong>und</strong> y o sind<br />
dann die Koordinaten des Scheitels S. Die Funktion besitzt<br />
die Darstellung<br />
y – y 0 = (x - x o ) 2 , d.h. y= y 0 +(x - x o ) 2 .<br />
Bild 11.Normalparabeln<br />
Der Graph der Funktion y = y 0 + (x – x 0) 2 stellt eine nach oben geöffnete<br />
Normalparabel dar. Der Scheitelpunkt S(x 0 , y o ) besitzt die Koordinaten x o <strong>und</strong><br />
y o . Die Parallele zur y-Achse durch den Scheitel S ist Symmetrie-Achse.<br />
Für x o ,y o > 0 wird die Standard-Normalparabel nach rechts (oben) verschoben,<br />
für x o ,y o < 0 nach links (unten).<br />
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12 Parabeln<br />
Beispiel 2:<br />
Gesucht sind die Gleichungen<br />
der nach oben geöffneten<br />
Normalparabeln mit den<br />
angegebenen Scheitelpunkten<br />
a) S(0;1,5); y= 1,5 + x 2 ;<br />
b) S(3; 0); y=(x - 3) 2 ;<br />
c) S(-1,5;-2); y = -2+(x + 1,5) 2<br />
d) S (2; -2); y = -2 + (x - 2) 2 .<br />
Bild 12. Beispiel 2<br />
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12 Parabeln<br />
Jede Funktion y = x 2 + px + q stellt eine nach oben geöffnete Normalparabel dar.<br />
Die Koordinaten des Scheitels S erhält man durch die quadratische Ergänzung.<br />
Aus<br />
folgt<br />
Der Scheitel S besitzt die Koordinaten<br />
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12 Parabeln<br />
Nach unten geöffnete (gespiegelte) Normalparabeln<br />
Durch Spiegelung an der x-Achse geht die Normalparabel y = x 2 über in y = -x 2 .<br />
Der Graph dieser Funktion ist eine nach unten geöffnete Normalparabel mit<br />
dem Scheitel im Koordinatenursprung.<br />
Parallelverschiebung ergibt die allgemeine Darstellung.<br />
Der Graph der Funktion y = y 0 - (x - x o ) 2 stellt eine nach unten geöffnete<br />
Normalparabel dar. Der Scheitelpunkt S(x o , y o ) besitzt die Koordinaten x o <strong>und</strong><br />
y o .<br />
Der Graph der Funktion<br />
stellt eine nach unten geöffnete Normalparabel dar mit dem Scheitel<br />
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12 Parabeln<br />
Beispiel 3:<br />
Folgende Parabeln sollen<br />
skizziert werden<br />
a) y = -x 2 ;<br />
b) y = 1 - (x - 3) 2<br />
Bild <strong>13</strong>. Beispiel 3<br />
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12 Parabeln<br />
Allgemeine Parabeln<br />
Die Funktionsgleichung<br />
ist für a> 1 eine in y-Richtung gestreckte,<br />
für 0 < a < 1 eine in y-Richtung gestauchte<br />
Normalparabel. Das Streckungsverhältnis<br />
lautet a: 1 für a> 1.<br />
Für a< 0 kommt zur Streckung oder<br />
Stauchung im Verhältnis lal : 1 (lal . = Betrag von a)<br />
noch eine Spiegelung an der x-Achse hinzu.<br />
Die Funktionsgleichung y = y o + a • (x - x o ) 2 , a 0<br />
stellt eine allgemeine Parabel dar mit dem<br />
Scheitelpunkt S(xo, Yo).<br />
Bild 14. Allgemeine Parabeln<br />
Für a> 0 ist die Parabel nach oben, für a< 0 nach unten geöffnet. Diese Parabel<br />
geht aus der entsprechenden Standardparabel durch Streckung in y-Richtung im<br />
Verhältnis lal : 1 hervor. Dabei ist lal der Betrag von a mit<br />
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12 Parabeln<br />
Jede Funktionsgleichung<br />
stellt eine allgemeine Parabel dar<br />
mit dem Scheitel<br />
Beispiel 4:<br />
a) y = 2x2 + 8x + 5<br />
b) y = -1/2x2 + 3x – 2<br />
c) y = 1/2x2 – x + 2<br />
Bild 15. Beispiel 4<br />
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12 Parabeln<br />
Nullstellen von Parabeln – quadratische Gleichungen<br />
Die Nullstellen, also diejenigen, an denen die Parabel y = ax 2 + bx + c die<br />
x-Achse schneidet, erhält man die Lösung der quadratische Gleichung (y = 0)<br />
ax 2 + bx + c = 0.<br />
Diese Gleichung geht über in<br />
Division durch a liefert<br />
Falls der Scheitel einer nach oben geöffneten Parabel oberhalb der x-Achse bzw.<br />
einer nach unten geöffneten Parabel unterhalb der x-Achse liegt, gibt es keine<br />
reellen Nullstellen. Andernfalls lauten die Lösungen<br />
Dabei stellt<br />
die x-Koordinate des Scheitels S der Parabel dar.<br />
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12 Parabeln<br />
Schnitt einer Parabel mit einer Geraden<br />
Die Berechnung der Schnittpunkte der Parabel y = ax 2 + bx + c mit der<br />
Geraden y = mx + b erfolgt durch Gleichsetzen:<br />
ax 2 + bx + c = mx + b.<br />
Falls diese Gleichung keine Lösung besitzt, gibt es keinen Schnittpunkt, sonst<br />
liefern die Lösungen x 1 <strong>und</strong> x 2 die x-Koordinaten der Schnittpunkte<br />
P 1 (x 1; mx 1 + b); P 2 (x 2; mx 2 + b).<br />
Beispiel 5<br />
Gegeben ist die Parabel<br />
y = -1/2x 2 + 5x – 19/2<br />
sowie die beiden Geraden<br />
g 1 : y = 1/2x – 2;<br />
g 2 : y = 1/3x + 2.<br />
Gesucht:<br />
Scheitelgleichung der Parabel<br />
Parabel<br />
Schnittpunkte<br />
Bild 16. Beispiel 5<br />
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12 Parabeln<br />
Schnitt zweier Parabeln<br />
Die Berechnung der Schnittpunkte der beiden Parabeln<br />
p 1: y = a 1 x 2 + b 1 x + c 1 ; p 2: y = a 2 x 2 + b 2 x + c 2<br />
erfolgt durch Gleichsetzen:<br />
a 1 x 2 + b 1 x + c 1 = a 2 x 2 + b 2x + c 2.<br />
Falls diese Gleichung keine Lösung besitzt, schneiden sich die beiden Parabeln<br />
nicht, sonst liefern die Lösungen dieser (quadratischen) Gleichung die x-<br />
Koordinaten der Schnittpunkte. Im Falle a 1 = a 2 entsteht eine lineare Gleichung<br />
mit genau einer Lösung für b 1 b 2.<br />
Die y-Koordinaten der Schnittpunkte erhält man durch Einsetzen der<br />
x-Koordinaten in eine der beiden Parabelgleichungen.<br />
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12 Parabeln<br />
Beispiel 6<br />
Gegeben sind<br />
Gesucht:<br />
x-Werte der Schnittpunkte von<br />
p1 <strong>und</strong> p2 x-Werte der Schnittpunkte von<br />
p1 <strong>und</strong> p3 x-Werte der Schnittpunkte von<br />
p2 <strong>und</strong> p3 Bild 17. Beispiel 6<br />
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<strong>13</strong> Ungleichungen <strong>und</strong> Beträge<br />
Zwischen zwei beliebigen reellen Zahlen<br />
a <strong>und</strong> b besteht genau eine der drei Beziehungen<br />
a < b (a ist kleiner als b)<br />
a = b (a ist gleich b)<br />
a > b (a ist größer als b)<br />
Bild 18. Ungleichungen<br />
a b (a ungleich b) bedeutet entweder a < b oder a > b. Die Bezeichnung<br />
a > b bzw. a < b (a kleiner gleich b) besagt, dass a entweder kleiner oder<br />
gleich b, also nicht größer als b ist. Von den beiden Beziehungen a < b oder<br />
a = b kann höchstens eine richtig sein.<br />
Beziehungen der Art a < b, a > b, a < b, a > b , wobei a <strong>und</strong> b auch<br />
mathematische Ausdrücke sein können, heißen Ungleichungen.<br />
Für das Rechnen mit Ungleichungen gelten folgende Eigenschaften<br />
Aus a < b <strong>und</strong> b < c => a < c.<br />
Aus a < b => a + c < b + c für beliebiges c.<br />
Aus a < b => a • c < b • c für beliebiges c > 0;<br />
a • c > b • c für beliebiges c < 0.<br />
Aus a < b <strong>und</strong> c < d => a + c < b + d.<br />
Bei doppelten Ungleichungen a < b < c müssen gleichzeitig beide Ungleichungen<br />
a < b <strong>und</strong> b < c erfüllt sein. b liegt dann echt zwischen a <strong>und</strong> c.<br />
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<strong>13</strong> Ungleichungen <strong>und</strong> Beträge<br />
Intervalle<br />
Zweiseitig begrenzte Intervalle bestehen aus allen reellen Zahlen, die<br />
zwischen den beiden Grenzen liegen. Dabei können die Randpunkte (Grenzen)<br />
dazugenommen oder weggelassen werden. Für a < b gibt es folgende Intervalle<br />
abgeschlossen: [a; b] = {x l a < x < b}<br />
offen: (a; b) = {x l a < x < b}<br />
halboffen: (a; b] = {x l a < x < b}<br />
halboffen: [a; b) = {x l a < x < b}<br />
Bild 19. Zweiseitig begrenzte Intervalle<br />
Die eckigen Klammern [ , ] bedeuten, dass die Intervallgrenzen zum Intervall<br />
gehören, bei r<strong>und</strong>en Klammern ( , ) gehören die Intervallgrenzen nicht dazu.<br />
Zweiseitig begrenzte Intervalle werden also durch doppelte Ungleichungen<br />
beschrieben.<br />
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<strong>13</strong> Ungleichungen <strong>und</strong> Beträge<br />
Intervalle<br />
Einseitig begrenzte Intervalle werden durch eine einzige Ungleichung<br />
beschreiben, z.B.<br />
(-co, a) = {x l x < a} offen, nach oben begrenzt;<br />
(-co, a] = {x l x < a} abgeschlossen, nach oben begrenzt;<br />
(a, +co) = {x l x > a} offen, nach unten begrenzt;<br />
[a, +co ) = {xlx > a} abgeschlossen, nach unten begrenzt.<br />
Bei (halb-)offenen Intervallen werden häufig auch folgende Bezeichnungen<br />
benutzt<br />
(a, b) = ]a, b[;<br />
(a, b] = ]a, b];<br />
[a, b) = [a, b[<br />
Intervalle treten z.B. als Lösungsmengen linearer oder quadratischer<br />
Ungleichungen auf.<br />
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<strong>13</strong> Ungleichungen <strong>und</strong> Beträge<br />
Lineare Ungleichungen mit einer Variablen<br />
Falls in einer Ungleichung die Variable x nur in der ersten Potenz vorkommt,<br />
handelt es sich um eine lineare Ungleichung, z. B. ax + b < c.<br />
Zur Bestimmung der Lösungsmenge L wird die Ungleichung durch wiederholte<br />
Addition <strong>und</strong> Multiplikation so umgeformt, dass x isoliert auf einer Seite steht.<br />
Dabei ändert eine Addition <strong>und</strong> die Multiplikation mit einer positiven Zahl die<br />
Ungleichung nicht, während bei der Multiplikation mit c < 0 das Zeichen > in <<br />
übergeht <strong>und</strong> umgekehrt. Die Ungleichheitszeichen kehren sich in diesem Fall<br />
um.<br />
Falls in einer Ungleichung ein Bruch vorkommt, dessen Nenner die Variable x<br />
enthält, wird dieser Nenner dadurch beseitigt, dass die Ungleichung mit dem<br />
Nenner durchmultipliziert wird.<br />
Dabei müssen für den Nenner Fallunterscheidungen gemacht werden. Bei<br />
positivem Nenner bleibt das Ungleichheitszeichen erhalten, während es bei<br />
der Multiplikation mit einem negativen Nenner umgekehrt werden muss.<br />
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<strong>13</strong> Ungleichungen <strong>und</strong> Beträge<br />
Beträge <strong>und</strong> Abstände. Ungleichungen mit Beträgen<br />
Der Betrag einer Zahl a<br />
|a| =<br />
a für a > 0<br />
-a für a < 0<br />
kann als Abstand dieser Zahl vom Nullpunkt auf dem Zahlenstrahl erklärt<br />
werden<br />
Für a > 0 gilt somit a = lal <strong>und</strong> für a < 0 a = -lal.<br />
Bei der Berechnung von Beträgen fest vorgegebener reeller Zahlen gibt es im<br />
allgemeinen keine Probleme. So ist z.B.<br />
|5| = 5; |-7| = 7; |0| = 0; |-1| = 1<br />
unmittelbar plausibel. Beim Buchstabenrechnen ist jedoch nicht unmittelbar<br />
ersichtlich, ob die entsprechende Zahl positiv oder negativ ist. Dann müssen zur<br />
Beseitigung des Betragszeichens Fallunterscheidungen gemacht werden.<br />
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<strong>13</strong> Ungleichungen <strong>und</strong> Beträge<br />
Eigenschaften der Beträge<br />
|-al = lal<br />
la • bl = lal • |bl<br />
-lal < a < lal (folgt aus a = lal für a > O, a = -la lfür a < 0)<br />
la + bl < lal + |bl (Dreiecksungleichung).<br />
Der Betrag la - bl stellt den Abstand zwischen a <strong>und</strong> b dar.<br />
Alle reellen Zahlen x, welche bei vorgegebenem x o die Ungleichung |x –x o l < d<br />
erfüllen, dürfen von x o höchstens den Abstand d haben. Die Lösungsmenge<br />
dieser Betragsungleichung ist somit das abgeschlossene Intervall<br />
[x 0 - d; x 0 + d] = {x | x o – d < x < x 0 + d}.<br />
Bei Ungleichungen mit Beträgen müssen zur Beseitigung der Betragszeichen<br />
wegen<br />
a für a > 0<br />
|a| =<br />
-a für a < 0<br />
die beiden Fallunterscheidungen a > 0 <strong>und</strong> a < 0 gemacht werden.<br />
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<strong>13</strong> Ungleichungen <strong>und</strong> Beträge<br />
Quadratische Ungleichungen<br />
Ungleichungen, bei denen eine Variable nur in der zweiten <strong>und</strong> evtl. in der ersten<br />
Potenz vorkommt, heißen quadratische Ungleichungen.<br />
Reinquadratische Ungleichungen<br />
Ungleichungen der Art x 2 < a; x 2 < a; x 2 > a; x 2 > a<br />
heißen reinquadratische Ungleichungen.<br />
Die reinquadratische Ungleichung x 2 < a besitzt für a < 0 keine reelle Lösung<br />
<strong>und</strong> für a > 0 die Lösungsmenge<br />
Die reinquadratische Ungleichung x2 > a besitzt für<br />
a < 0 die Lösungsmenge L = |R (alle reellen Zahlen) <strong>und</strong> für<br />
a > 0 die Lösungsmenge<br />
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<strong>13</strong> Ungleichungen <strong>und</strong> Beträge<br />
Allgemeine quadratische Ungleichungen<br />
Ungleichungen der Form<br />
ax 2 + bx + c > 0 bzw. ax 2 + bx + c > 0<br />
bzw. ax 2 + bx + c < 0 bzw. ax 2 + bx + c < 0<br />
heißen quadratische Ungleichungen.<br />
FB <strong>Mathematik</strong> <strong>und</strong> Naturwissenschaften
14 Gr<strong>und</strong>lagen der ebenen<br />
Geometrie<br />
Dreieck<br />
In einem Dreieck beträgt die Summe der drei Winkel 180°,<br />
d.h. a+ ß + y = 180°.<br />
Die Länge einer Seite ist kleiner als die Summe der Längen der beiden übrigen<br />
Seiten, also<br />
a < b + c; b < a + c; c < a + b. (Dreiecksbedingung)<br />
Der Inhalt der Fläche des Dreiecks ist halb so groß<br />
wie der Inhalt des umschriebenen Rechtecks. Damit<br />
gilt: Der Flächeninhalt eines Dreiecks ist gleich der<br />
Hälfte des Produkts einer Seitenlänge mit der Höhe.<br />
Bild 20. Dreieck<br />
Bild 21. Flächeninhalt<br />
FB <strong>Mathematik</strong> <strong>und</strong> Naturwissenschaften
14 Gr<strong>und</strong>lagen der ebenen<br />
Geometrie<br />
In einem beliebigen Dreieck schneiden sich die Höhen, Seitenhalbierenden<br />
<strong>und</strong> Winkelhalbierenden jeweils in einem Punkt.<br />
Bild 22. Höhen, Seitenhalbierenden <strong>und</strong> Winkelhalbierenden<br />
Der Schnittpunkt der Seitenhalbierenden teilt diese im Verhältnis 2:1, d.h. der an<br />
der Spitze liegende Teil der Seitenhalbierenden ist doppelt so lang wie der<br />
andere Teil.<br />
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14 Gr<strong>und</strong>lagen der ebenen<br />
Geometrie<br />
Satz von Pythagoras:<br />
Im rechtwinkligen Dreieck ist die Summe der Quadrate der Längen der Katheten<br />
gleich dem Quadrat der Länge der Hypothenuse.<br />
Für y = 90° gilt a 2 + b 2 = c 2 .<br />
Bild 23. Satz von Pythagoras:<br />
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14 Gr<strong>und</strong>lagen der ebenen<br />
Geometrie<br />
Zwei Dreiecke sind ähnlich, wenn sie in ihren Winkeln<br />
übereinstimmen.<br />
Falls zwei Dreiecke in zwei Winkeln übereinstimmen,<br />
ist auch die 3. Winkel gleich. Diese Eigenschaft folgt<br />
aus der Winkelsumme<br />
a + ß + y = 180°; a‘ + ß‘ + y‘ = 180°.<br />
In ähnlichen Dreiecken stimmen die Verhältnisse der<br />
drei entsprechenden Seiten überein, es gilt also<br />
Hieraus folgt<br />
die Verhältnisse der entsprechenden Seiten sind also<br />
gleich.<br />
Bild 24. Ähnliche Dreiecke<br />
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14 Gr<strong>und</strong>lagen der ebenen<br />
Geometrie<br />
Strahlensätze<br />
In den ähnlichen Dreiecken ABC <strong>und</strong> AB'C' stimmen die Verhältnisse<br />
entsprechender Seiten überein.<br />
Bezeichnet man mit PQ die Länge der Verbindungsstrecke vom Punkt P zum<br />
Punkt Q, so gilt<br />
Bild 25. Strahlensätze Bild 26. Strahlensätze<br />
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14 Gr<strong>und</strong>lagen der ebenen<br />
Geometrie<br />
Viereck<br />
In einem Viereck beträgt die Winkelsumme 360°,<br />
d.h. a + ß + y + S = 360°.<br />
Durch jede der beiden Diagonalen kann ein Viereck<br />
in zwei Dreiecke zerlegt werden.<br />
Falls jeweils die beiden gegenüberliegenden Seiten<br />
parallel sind, heißt das Viereck Parallelogramm.<br />
Parallelogramm:<br />
Umfang U = 2a + 2b<br />
Flächeninhalt F = a • h a (Seitenlänge mal Höhe).<br />
Bild 27. Viereck<br />
Bild 28. Parallelogramm<br />
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14 Gr<strong>und</strong>lagen der ebenen<br />
Geometrie<br />
Ein Viereck (Parallelogramm) mit vier rechten<br />
Winkeln ist ein Rechteck.<br />
Rechteck:<br />
Umfang U = 2a + 2b<br />
Flächeninhalt F = a • b (Länge mal Breite).<br />
Bild 29. Rechteck<br />
Ein Rechteck mit gleichen Seitenlängen ist ein Quadrat.<br />
Quadrat: .<br />
Umfang U = 4a<br />
Flächeninhalt F = a2 a<br />
Bild 30. Quadrat<br />
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14 Gr<strong>und</strong>lagen der ebenen<br />
Geometrie<br />
Ein Viereck mit zwei parallelen Seiten ist ein Trapez.<br />
Flächeninhalt eines Trapezes<br />
a = Länge der Gr<strong>und</strong>seite<br />
c = Länge der Deckseite<br />
h = Höhe<br />
Bild 31. Trapez<br />
Das eingezeichnete Rechteck mit den Seitenlängen h <strong>und</strong> (a + c)/2 besitzt den<br />
gleichen Flächeninhalt wie das Trapez.<br />
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14 Gr<strong>und</strong>lagen der ebenen<br />
Geometrie<br />
Vieleck<br />
Ein n-Eck (n > 3) wird von einem<br />
geschlossenen Streckenzug, der n<br />
verschiedene in einer Ebene liegende<br />
Punkte (Eckpunkte) miteinander<br />
verbindet, gebildet. Dabei dürfen keine<br />
Überschneidungen auftreten <strong>und</strong> keine<br />
zwei aufeinanderfolgende Streckenzüge<br />
auf einer Geraden liegen.<br />
Ein n-Eck heißt regelmäßig falls alle n<br />
Seiten gleich lang <strong>und</strong> alle n Innenwinkel<br />
gleich groß sein.<br />
Alle n Eckpunkte eines regelmäßigen<br />
n-Ecks liegen auf dem Umkreis.<br />
Die Winkelsumme im n-Eck beträgt<br />
(n - 2) • 180° für n > 3.<br />
Bild 32. Vieleck<br />
Bild 33. regelmäßiges Sechseck<br />
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14 Gr<strong>und</strong>lagen der ebenen<br />
Geometrie<br />
Kreis<br />
r = Radius<br />
d = 2r = Durchmesser<br />
Kreis mit dem Radius r<br />
Flächeninhalt F = pi • r 2<br />
Umfang U = 2 • r • pi<br />
Kreisausschnitt<br />
Länge des Kreisbogens mit dem Mittelpunktswinkel :<br />
Flächeninhalt des Kreissektors mit dem Mittelpunktswinkel<br />
.<br />
Bild 34. Kreis<br />
Bild 35. Kreisausschnitt<br />
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15 Trigonometrische<br />
Funktionen. Bogenmaß<br />
Trigonometrische Funktionen im rechtwinkligen Dreieck<br />
Im rechtwinkligen Dreieck gilt<br />
Bild 36. rechtwinkliges Dreieck<br />
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15 Trigonometrische<br />
Funktionen. Bogenmaß<br />
Bogenmaß auf dem Einheitskreis<br />
Ein Einheitskreis ist ein Kreis mit dem Radius r= 1.<br />
Sein Umfang ist U = 2 • pi.<br />
Im Einheitskreis kann jedem orientierten Winkel das<br />
(vorzeichenbehaftete) Bogenmaß x = x( ) zugeordnet<br />
werden. Dabei läuft die mathematisch positive<br />
<br />
Orientierung gegen die Uhrzeigerdrehung.<br />
x verhält sich zum Gesamtumfang U = 2 • pi wie<br />
zum vollen Winkel 360°. Damit erhält man die<br />
Umrechnungsformel vom Grad- ins Bogenmaß<br />
Im Einheitskreis kann beliebig gewählt werden.<br />
Dem Winkel = 540° entsprechen 1 1 /2 Kreisumfänge,<br />
also<br />
Bild 37. Bogenmaß<br />
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15 Trigonometrische<br />
Funktionen. Bogenmaß<br />
Tabelle 1. Spezielle Winkel im Bogenmaß<br />
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15 Trigonometrische<br />
Funktionen. Bogenmaß<br />
Sinus- <strong>und</strong> Kosinusfunktion<br />
Für eine allgemeine Definition betrachtet man<br />
einen Punkt P mit den Koordinaten (x,y) auf dem<br />
Einheitskreis, also nach dem Satz von Pythagoras<br />
gilt sin2x + cos2x = 1. Der Ortsvektor von P<br />
schließt mit der x-Achse einen Winkel ein. Der<br />
Koordinatenursprung (0,0), der Punkt (x,0) auf der<br />
x-Achse <strong>und</strong> der Punkt P(x,y) bilden ein<br />
rechtwinkliges Dreieck.<br />
Die Ankathete des Winkels ist die Strecke<br />
zwischen (0,0) <strong>und</strong> (x,0) <strong>und</strong> hat die Länge x, es<br />
gilt also<br />
Die Gegenkathete des Winkels ist die Strecke<br />
zwischen (x,0) <strong>und</strong>(x,y), <strong>und</strong> hat die Länge y, es<br />
gilt also<br />
Bild 38. Sinus <strong>und</strong> Kosinus<br />
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15 Trigonometrische<br />
Funktionen. Bogenmaß<br />
Die y-Koordinate eines Punktes im ersten<br />
Quadranten des Einheitskreises entspricht<br />
also dem Sinus des Winkels zwischen seinem<br />
Ortsvektor <strong>und</strong> der x-Achse, die x-Koordinate<br />
dem Kosinus des Winkels. Setzt man diese<br />
Definition in den anderen Quadranten fort, so<br />
lassen sich Sinus <strong>und</strong> Kosinus für beliebige<br />
Winkel definieren.<br />
Nach einer Kreisumdrehung (= 2 • pi)<br />
„wiederholen" sich die alten Funktionswerte.<br />
Für x <strong>und</strong> x + 2•pi fallen die entsprechenden<br />
Punkte auf den Einheitskreis zusammen. Ihre<br />
Koordinaten stimmen somit überein. Es gilt<br />
also<br />
Sinus <strong>und</strong> Kosinus sind also periodische<br />
Funktionen mit der Periode 2 • pi.<br />
Klip 1. Sinus <strong>und</strong> Kosinus<br />
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15 Trigonometrische<br />
Funktionen. Bogenmaß<br />
In Abhängigkeit vom Bogenmaß x<br />
sind in der Skizze die beiden<br />
Funktionen<br />
y= sin x <strong>und</strong> y= cos x<br />
graphisch dargestellt.<br />
Es gilt:<br />
Die Funktionswerte liegen zwischen<br />
-1 <strong>und</strong> + 1,<br />
die Grenzen mit eingeschlossen.<br />
Wegen sin(-x) = -sin(x) ist<br />
y = sin(x) eine ungerade Funktion<br />
(Punktsymmetrie zum Koordinatenursprung).<br />
y = cos(x) ist wegen cos (-x) = cos(x)<br />
eine gerade Funktion<br />
(die y-Achse ist Symmetrie-Achse).<br />
Bild 39. Sinus <strong>und</strong> Kosinus<br />
Tabelle 2. Sinus- Kosinuswerte<br />
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15 Trigonometrische<br />
Funktionen. Bogenmaß<br />
Tangens- <strong>und</strong> Kotangensfunktion<br />
Nach dem Strahlensatz gilt<br />
sinx : tanx = cosx : 1.<br />
Hieraus<br />
Aus den beiden ähnlichen Dreiecken ergibt sich cot:<br />
Bild 40. Tangens <strong>und</strong> Kotangens<br />
Die Funktion y = tan(x) hat an den Stellen x = (2k + 1) • pi/2 , k = 0, ± 1, ± 2,...<br />
Polstellen. An diesen Stellen verschwindet der Nenner. Falls sich x von links einer<br />
Polstelle nähert, wachsen die Funktionswerte unbeschränkt gegen + co. Bei einer<br />
Annäherung von rechts gegen die Polstellen fallen die Funktionswerte gegen - co.<br />
Die Funktion y = cot(x) hat an den Stellen x = k • pi, k= 0, ± 1, ± 2,... Polstellen.<br />
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15 Trigonometrische<br />
Funktionen. Bogenmaß<br />
Beide Funktionen sind ungerade <strong>und</strong> besitzen die Perioden, es gilt also<br />
tan (-x) = -tan(x); cot (-x) = -cot(x);<br />
tan (x + pi) = tan x; cot (x + pi) = cot x.<br />
Bild 41. Tangens Bild 42. Kotangens<br />
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16 Literaturverzeichnis<br />
Preuß/Wenisch; Lehr- <strong>und</strong> Übungsbuch <strong>Mathematik</strong> 1, Fachbuchverlag Leipzig im Hanser<br />
Verlag<br />
Pfeifer /Schuchmann; Kompaktkurs <strong>Mathematik</strong>, Oldenbourg Verlag<br />
Bosch; Brückenkurs <strong>Mathematik</strong>, Oldenbourg Verlag<br />
Heinrich/Severin; Training <strong>Mathematik</strong>, Bd. 1 Gr<strong>und</strong>lagen, Oldenbourg Verlag<br />
Stingl; Einstieg in die <strong>Mathematik</strong> für Fachhochschulen, Hanser Verlag<br />
http://www.mathematische-basteleien.de/<br />
http://de.wikipedia.org/wiki/(<strong>Mathematik</strong>)<br />
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