Lineare Transformationen von R3: Spiegelungen und Drehungen
Lineare Transformationen von R3: Spiegelungen und Drehungen Lineare Transformationen von R3: Spiegelungen und Drehungen
Lineare Transformationen von R 3 : Spiegelungen und Drehungen Waehle ein rechtwinkliges Koordinatensystem und zugehoerige Basisvektoren e 1,e 2,e 3 von R 3 . Sei E die Ebene . Die Spiegelung s E an E ist eine bijektive lineare Abbildung R 3 R 3 mit s E (e 1) = e 1 s E (e 2) = e 2 s E (e 3) = -e 3
- Seite 2 und 3: Produkt von Spiegelungen an orthogo
- Seite 4 und 5: Die Drehung • Sei g eine Gerade i
- Seite 6 und 7: • Er sei senkrecht zu g. Der drit
- Seite 8 und 9: Die Scherung • Die Scherung ist e
- Seite 10 und 11: • Die Matrix der Abbildung lautet
- Seite 12 und 13: • Ist (a,b) t der Richtungsvektor
- Seite 14 und 15: Die Regel von Sarrus • | a 11 a 1
- Seite 16 und 17: • Dann |a, b|=a 1 *b 2 . Der Abso
- Seite 18 und 19: Orientierung einer Basis von R 2
- Seite 20 und 21: • Drehungen von R 2 sind orientie
- Seite 22 und 23: Orientierung einer Basis von R 3
- Seite 24 und 25: Orientierung in R 3 und das Prinzip
- Seite 26 und 27: Determinante als Volumenmass • Di
- Seite 28 und 29: • Fallen zwei der Vektoren zusamm
- Seite 30 und 31: Beispiel: Die Flaeche der Ellipse
- Seite 32 und 33: • Literatur zur linearen Algebra:
- Seite 34 und 35: Literatur zur numerischen linearen
- Seite 36 und 37: Literatur zur projektiven Geometrie
<strong>Lineare</strong> <strong>Transformationen</strong> <strong>von</strong> R 3 :<br />
<strong>Spiegelungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Drehungen</strong><br />
Waehle ein rechtwinkliges Koordinatensystem<br />
<strong>und</strong> zugehoerige Basisvektoren<br />
e 1,e 2,e 3 <strong>von</strong> R 3 . Sei E die Ebene .<br />
Die Spiegelung s E an E ist eine bijektive<br />
lineare Abbildung R 3 R 3 mit<br />
s E (e 1) = e 1<br />
s E (e 2) = e 2<br />
s E (e 3) = -e 3
Produkt <strong>von</strong> <strong>Spiegelungen</strong> an<br />
orthogonalen Ebenen<br />
Die <strong>Spiegelungen</strong> an E = <strong>und</strong><br />
F= haben folgende Matrizen bzgl.<br />
der Basis e 1,e 2,e 3:<br />
| 1 0 0 | | 1 0 0 |<br />
M E= | 0 1 0 | M F= | 0 -1 0 |<br />
| 0 0 -1 | | 0 0 1 |
Das Produkt der <strong>Spiegelungen</strong> wird dann<br />
durch die folgende Matrix beschrieben:<br />
| 1 0 0 |<br />
M EM F = | 0 -1 0 |<br />
| 0 0 -1 |<br />
Also ist das Produkt der zwei <strong>Spiegelungen</strong><br />
die 180 Grad Drehung um die Achse .
Die Drehung<br />
• Sei g eine Gerade im <strong>R3</strong> die den Ursprung<br />
enthaelt. Die Drehung um g um den<br />
Winkel hat die Matrixdarstellung<br />
• | 1 0 0 |<br />
• | 0 cos -sin |<br />
• | 0 sin cos |<br />
• Dabei ist der erste Koordinatenvektor der<br />
Richtungsvektor <strong>von</strong> g, die anderen beiden<br />
stehen senkrecht auf g.
• Das Produkt zweier <strong>Spiegelungen</strong> ist eine<br />
Drehung um den doppelten Winkel<br />
zwischen den beiden Ebenen.<br />
• Seien E1 <strong>und</strong> E2 zwei Ebenen im <strong>R3</strong> die<br />
den Ursprung enthalten. Die beiden<br />
Ebenen schneiden sich in einer Geraden<br />
g. Waehle den ersten Koordinatenvektor<br />
als den Richtungsvektor <strong>von</strong> g. Der zweite<br />
Koordinatenvektor liege in E2.
• Er sei senkrecht zu g. Der dritte<br />
Koordinatenvektor stehe senkrecht auf<br />
den anderen beiden. Alle drei haben<br />
Laenge 1. Die Spiegelung an E1 hat die<br />
Matrix<br />
• | 1 0 0 |<br />
• | 0 1 0 |<br />
• | 0 0 -1 |
• Die Spiegelung an E2 hat die Matrix<br />
• | 1 0 0 |<br />
• | 0 cos2 sin 2 |<br />
• | 0 sin 2 –cos 2 |<br />
• Dies sieht man an den Bildern der drei<br />
Basisvektoren.<br />
• Das Produkt der beiden Matrizen ergibt<br />
genau die Matrix der Drehung um den<br />
ersten Basisvektor mit Winkel .
Die Scherung<br />
• Die Scherung ist eine lineare Abbildung in<br />
der Ebene, bei der eine Gerade fest bleibt.<br />
Alle Punkte der Ebene behalten ihren<br />
Abstand zu der festen Geraden. Waehlt<br />
man eine Orthogonalbasis die den<br />
Richtungsvektor der Geraden als ersten<br />
Vektor enthaelt, so ist eine Matrix der<br />
Scherung:
• | 1 |<br />
| 0 1 |<br />
• Ist (a,b) t der Richtungsvektor der Geraden<br />
mit Laenge 1, so lautet die Matrix des<br />
Basiswechsels<br />
• | a –b |<br />
| b a |
• Die Matrix der Abbildung lautet dann<br />
• | a –b | | 1 | | a b |<br />
| b a | | 0 1 | | -b a |<br />
• Dies ist<br />
• | 1- ab a 2 |<br />
| - b 2 1+ ab |<br />
Dabei haben wir a 2 + b 2 =1 verwendet.
Die Spiegelung<br />
• Die Spiegelung erhaelt eine Gerade, die<br />
Spiegelachse, <strong>und</strong> alle Abstaende <strong>und</strong><br />
Winkel. Die Orientierung kehrt sich aber<br />
um. Enthaelt eine Orthogonalbasis einen<br />
Richtungsvektor der Spiegelachse, so<br />
lautet die Matrix der Spiegelung<br />
• |1 0|<br />
|0 -1|
• Ist (a,b) t der Richtungsvektor der<br />
Spiegelgeraden mit Laenge 1, so lautet die<br />
Matrix des Basiswechsels<br />
• | a –b |<br />
| b a |
• Die Matrix der Spiegelung lautet dann<br />
• | a –b | | 1 0 | | a b |<br />
| b a | | 0 -1 | | -b a |<br />
• Dies ist<br />
• | a 2 - b 2 2ab |<br />
| 2ab b 2 - a 2 |
Die Regel <strong>von</strong> Sarrus<br />
• | a 11 a 12 a 13 | a 11 a 12 a 13 a 11 a 12<br />
• | |<br />
• | a 21 a 22 a 23 | = a 21 a 22 a 23 a 21 a 22<br />
• | |<br />
• | a 31 a 32 a 33 | a 31 a 32 a 33 a 31 a 32<br />
•<br />
• = a 11 a 22 a 33 + a 12 a 23 a 31 + a 13 a 21 a 32 -<br />
• - a 13 a 22 a 31 – a 11 a 23 a 32 – a 12 a 21 a 33 .
Die Determinante als Flaechenmass<br />
• Seien a, b Vektoren in R 2 . Sei [a, b] die<br />
Matrix mit Spaltenvektoren a, b. Dann ist<br />
die Flaeche des <strong>von</strong> a, b aufgespannten<br />
Parallelogramms gleich dem Absolutbetrag<br />
der Determinante |a, b|.<br />
• Beweis: Durch eine Drehung koennen wir<br />
annehmen a=(a 1 ,0) t . Man beachte, dass<br />
die Matrix D der Drehung Determinante 1<br />
hat, also |Da,Db|=|D[a,b]|=|D|*|a,b|=|a,b|.
• Dann |a, b|=a 1 *b 2 . Der Absolutbetrag <strong>von</strong><br />
b 2 ist die Hoehe des Parallelogramms. Also<br />
Flaeche = Gr<strong>und</strong>linie*Hoehe =<br />
Absolutbetrag <strong>von</strong> a 1 *b 2 .<br />
• Bemerkung: Da die Determinante positiv<br />
oder negativ sein kann, liegt es nahe, auch<br />
fuer die Flaeche ein Vorzeichen<br />
einzufuehren. Dies fuehrt zum Begriff der<br />
orientierten Flaeche. Dieser Begriff der<br />
Orientierung uebertraegt sich auf R n fuer<br />
alle n.
Orientierung einer Basis <strong>von</strong> R 1
Orientierung einer Basis <strong>von</strong> R 2<br />
• Eine Basis (a, b) <strong>von</strong> R 2 heisst positiv<br />
orientiert, falls der gegen den Uhrzeigersinn<br />
genommene Winkel <strong>von</strong> a nach b kleiner<br />
als 180 Grad ist.<br />
• Satz: Eine Basis (a, b) <strong>von</strong> R 2 ist genau<br />
dann positiv orientiert, wenn die<br />
Determinante der Matrix mit Spalten a, b<br />
positiv ist.
• a b<br />
a b
• <strong>Drehungen</strong> <strong>von</strong> R 2 sind<br />
orientierungserhaltende Abbildungen:<br />
• | cos t -sin t |<br />
• | | = 1<br />
• | sin t cos t |<br />
• <strong>Spiegelungen</strong> sind orientierungsumkehrend<br />
• | 1 0 |<br />
• | | = -1<br />
• | 0 -1 |
Die Determinante als Flaechenmass<br />
• Die Determinante einer reellen 2×2 Matrix<br />
ist die orientierte Flaeche des <strong>von</strong> den<br />
Spaltenvektoren aufgespannten<br />
Parallelogramms. Dabei ist das Vorzeichen<br />
+, falls die zwei Vektoren positiv orientiert<br />
sind.<br />
• Die Axiome DET1 bis DET3 fuer die<br />
orientierte Flaeche sind leicht<br />
nachzupruefen.
Orientierung einer Basis <strong>von</strong> R 3<br />
• Sei (a, b, c) eine Basis <strong>von</strong> R 3 . Wir<br />
definieren die Orientierung dieser Basis wie<br />
folgt als positiv oder negativ:<br />
• Sei S 2 die Oberflaeche der Einheitskugel<br />
um 0. Seien A, B, C die Schnittpunkte der<br />
Strahlen R + a, R + b , R + c mit S 2 .<br />
• Sei G der Grosskreis auf S 2 durch A, B<br />
(d.h. der Schnitt <strong>von</strong> S 2 mit der <strong>von</strong> a, b<br />
aufgespannten Ebene).
• Da a, b, c linear unabhaengig sind, liegt C<br />
nicht auf G. Ferner sind A <strong>und</strong> B nicht<br />
diametral entgegengesetzte Punkte, also<br />
gibt es einen eindeutig bestimmten<br />
kuerzesten Weg <strong>von</strong> A nach B auf G.<br />
• Durchlaeuft man G in der Richtung dieses<br />
Weges, so liegt C auf der linken oder<br />
rechten Seite. (Wie bei der B<strong>und</strong>esbahn: In<br />
Fahrtrichtung links bzw. rechts aussteigen.)<br />
Entsprechend sagen wir die Basis (a, b, c)<br />
ist positiv, bzw. negativ orientiert.
Orientierung in R 3 <strong>und</strong> das Prinzip<br />
des Korkenziehers<br />
• Die folgenden Phaenomene haengen in<br />
enger Weise zusammen:<br />
• 1. Eine Basis <strong>von</strong> R 3 ist entweder positiv<br />
oder negativ orientiert.<br />
• 2. Ein Schraubgewinde ist entweder rechtsoder<br />
linksdrehend.<br />
• 3. Ein Korkenzieher ist entweder rechtsoder<br />
linksdrehend.
Determinante <strong>und</strong> Orientierung<br />
• Satz: Eine Basis <strong>von</strong> <strong>R3</strong> ist genau dann<br />
positiv orientiert, wenn die Matrix mit diesen<br />
Spaltenvektoren positive Determinante hat.
Determinante als Volumenmass<br />
• Die Determinante einer reellen 3×3 Matrix<br />
ist das orientierte Volumen des <strong>von</strong> den<br />
Spaltenvektoren aufgespannten<br />
Parallelepipeds. Dabei ist das Vorzeichen<br />
+, falls die drei Vektoren positiv orientiert<br />
sind.<br />
• Im folgenden sollen die Axiome DET1 bis<br />
DET3 fuer das orientierte Volumen gezeigt<br />
werden.
Volumen im R 3<br />
• Multipliziert man einen der Vektoren mit<br />
einem Skalar, so aendert sich das<br />
orientierte Volumen genau um diesen<br />
Faktor.<br />
• Fasst man das Parallelogramm das <strong>von</strong> a<br />
<strong>und</strong> b gegeben wird als Gr<strong>und</strong>flaeche auf,<br />
so ist das Volumen proportional zur Hoehe.<br />
Addiert man nun zwei Vektoren c <strong>und</strong> c', so<br />
addieren sich die zugehoerigen Hoehen<br />
<strong>und</strong> damit die Volumina. Dies zeigt DET1.
• Fallen zwei der Vektoren zusammen, so<br />
hat das Parallelepiped Hoehe 0 <strong>und</strong> damit<br />
Volumen 0. Dies zeigt DET2.<br />
• Ist die Matrix die Einheitsmatrix, so ist das<br />
Parallelepiped der Einheitswuerfel mit<br />
Volumen gleich 1. Dies zeigt DET3.
Die Determinante einer linearen<br />
Transformation <strong>von</strong> R n<br />
• Seien v 1 ,...,v n Vektoren in R n . Wir<br />
definieren das orientierte Volumen des <strong>von</strong><br />
v 1 ,...,v n aufgespannten n-Spats als die<br />
Determinante | v 1 ,...,v n |.<br />
• Sei T eine reelle n×n Matrix. Die<br />
zugeordnete lineare Transformation <strong>von</strong> R n<br />
bildet v 1 ,...,v n auf Tv 1 ,...,Tv n ab. Wegen<br />
|Tv 1 ,...,Tv n | = |T| * |v 1 ,...,v n | folgt:<br />
• Eine lineare Transformation T <strong>von</strong> R n<br />
aendert das orientierte Volumen um den<br />
Faktor det(T).
Beispiel: Die Flaeche der Ellipse<br />
• Sei T die Matrix diag(r,s). Die zugeordnete<br />
Transformation <strong>von</strong> R 2 bildet den Punkt mit<br />
Koordinaten (x,y) auf den Punkt mit<br />
Koordinaten (x',y') ab, wobei<br />
x' = rx ,<br />
y' = sy<br />
• Also ist das Bild des Einheitskreises<br />
x 2 + y 2 = 1 die Ellipse<br />
(x' / r) 2 + (y' / s) 2 = 1
• Bei dieser Abbildung wird die Flaeche um<br />
den Faktor det(T)=rs verzerrt. Also ist die<br />
Flaeche der Ellipse: rs .<br />
• Bemerkung: Es gibt keine aehnlich<br />
einfache Formel fuer die Veraenderung der<br />
Laenge einer Kurve unter einer linearen<br />
Transformation <strong>von</strong> R 2 . Die Berechnung<br />
des Umfangs einer Ellipse fuehrt auf die<br />
schwierige Theorie der elliptischen<br />
Integrale.
• Literatur zur linearen Algebra:<br />
• Bosch, Siegfried <strong>Lineare</strong> Algebra 2. Aufl.<br />
Springer 2003<br />
• Fischer, Gerd <strong>Lineare</strong> Algebra 14. Aufl.<br />
Vieweg 2003<br />
• Grauert, Hans <strong>Lineare</strong> Algebra <strong>und</strong><br />
analytische Geometrie 1999<br />
• Jaenich, Klaus <strong>Lineare</strong> Algebra 10. Aufl.<br />
Springer 2004<br />
• Kowalsky, Michler <strong>Lineare</strong> Algebra 11.<br />
Auflage de Gruyter 1998<br />
• Stroth, Gernot <strong>Lineare</strong> Algebra<br />
Heldermann 1995
Literatur zur linearen Algebra<br />
• Bosch, Siegfried <strong>Lineare</strong> Algebra 2. Aufl. Springer 2003<br />
• Fischer, Gerd <strong>Lineare</strong> Algebra 14. Aufl. Vieweg 2003<br />
• Grauert, Hans <strong>Lineare</strong> Algebra <strong>und</strong> analytische<br />
Geometrie 1999<br />
• Jaenich, Klaus <strong>Lineare</strong> Algebra 10. Aufl. Springer 2004<br />
• Kowalsky, Michler <strong>Lineare</strong> Algebra 11. Auflage de<br />
Gruyter 1998<br />
• Stroth, Gernot <strong>Lineare</strong> Algebra Heldermann 1995
Literatur zur numerischen linearen<br />
Algebra<br />
Gentle, James Numerical linear algebra for<br />
applications in statistics / James E. Gentle.<br />
Springer, c1998.<br />
• Numerical linear algebra is one of the most<br />
important subjects in the field of statistical<br />
computing. Statistical methods in many areas of<br />
application require computations with vectors<br />
and matrices. This book describes accurate and<br />
efficient computer algorithms for
• factoring matrices, solving linear systems<br />
of equations, and extracting eigenvalues<br />
and eigenvectors. Although the book is not<br />
tied to any particular software system, it<br />
describes and gives examples of the use<br />
of modern computer software for<br />
numerical linear algebra.".<br />
• Dongarra, Jack Numerical linear algebra<br />
for high-performance computers<br />
Philadelphia : Society for Industrial and<br />
Applied Mathematics, c1998.
Literatur zur projektiven Geometrie<br />
• Baer, Reinhold linear algebra and<br />
projective geometry Acad. Press 1966<br />
• Coxeter, projective geometry, Springer<br />
1987<br />
• Pickert, Guenther Analytische Geometrie,<br />
Geest & Portig 1976
Literatur zu Maple<br />
• Heck, Andre Introduction to Maple 3rd ed.<br />
Springer 2003<br />
• Kofler, Michael, Maple 5. Aufl. Addison<br />
Wesley 2002<br />
• Westermann, Thomas Mathematische<br />
Probleme loesen mit MAPLE Springer<br />
2003