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November - Euroregion Elbe/Labe

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Stadt, Archäologen und weitere Partner haben das Projekt ArchaeoMontan<br />

angeschoben. Noch fehlen aber Fördermittel.<br />

Dieser Gipsabguss eines Wandreliefs, den hier Karsten Bauch vom<br />

archäologischen Landesamt hält, und das in einem Dippser Bergwerk<br />

entdeckt wurde, könnte eines der Exponate der geplanten<br />

Wanderausstellung sein. Foto: Egbert Kamprath<br />

Seit 2008 werden in Dippoldiswalde europaweit einmalige Funde<br />

aus Silberbergwerken geborgen, von denen die ältesten schon im<br />

letzten Drittel des 12. Jahrhunderts entstanden sind. Seit diesen<br />

sensationellen Entdeckungen steht die Frage, wie mit den jahrhundertealten Schätzen weiter<br />

verfahren werden soll, das heißt: wie sie der Nachwelt erhalten, weiter erforscht und der<br />

Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden können.<br />

Die Lösung könnte lauten: ArchaeoMontan. So heißt das Projekt, welches das Landesamt für<br />

Archäologie, die Stadt Dippoldiswalde, das sächsische Oberbergamt und Partner aus Tschechien auf<br />

den Weg gebracht haben.<br />

Förderantrag ist gestellt<br />

Hintergrund ist, dass weder das Archäologische Landesamt noch Dippoldiswalde die personelle und<br />

finanzielle Kraft hätten, eine so große Aufgabe zu stemmen. So entstand die Idee, dafür die<br />

Fördermöglichkeiten des Ziel-3-Programms zu nutzen, sagt Dr. Christiane Hemker vom<br />

Archäologischen Landesamt. Dieses Programm hat zum Ziel, die Zusammenarbeit von Sachsen und<br />

Tschechien zu fördern. Auch im Böhmischen finden sich viele Spuren mittelalterlichen Bergbaus.<br />

Daher bietet sich eine solche Zusammenarbeit an. Mit dem tschechischen geologischen Dienst, dem<br />

Archäologischen Institut zur Pflege des Erbes Nordwest-Böhmens, einer Uni in Usti nad <strong>Labe</strong>m und<br />

Museen in Karlovy Vary und Jáchymov konnten die nötigen Partner auf tschechischer Seite<br />

gewonnen werden.<br />

Ein Antrag auf Fördermittel für das Projekt ArchaeoMontan liegt inzwischen bei der Sächsischen<br />

Aufbaubank (SAB) vor. Der Dippser Oberbürgermeister Ralf Kerndt (Unabhängige Bürger) hofft,<br />

dass noch in diesem Monat eine Entscheidung fällt. Benötigt werden rund vier Millionen Euro. Das<br />

Geld soll vor allem genutzt werden, um zum einen den mittelalterlichen Bergbau weiter erforschen<br />

zu können. Bis zu den Funden von Dippoldiswalde war der eher ein Randthema in der sächsischen<br />

Archäologie. Dazu wird das Landesamt personell und technisch aufrüsten.<br />

Zum anderen soll eine Wanderausstellung gestaltet werden, die über dieses Bergbaukapitel des<br />

sächsisch-böhmischen Raumes informiert und natürlich auch einen Teil der Funde präsentiert. Die<br />

Wanderausstellung soll ab Ende 2014 auf deutscher und tschechischer Seite gezeigt werden<br />

können. Das große Ziel ist, ihr dann ab 2015, spätestens 2016 in Dippoldiswalde in einem Zentrum<br />

für den mittelalterlichen Bergbau Sachsen eine feste Heimstatt zu bieten. Deshalb ist die museale<br />

Präsentation auch der Part von Dippoldiswalde innerhalb des Projektes, zu dem auch noch weitere<br />

Grabungen, jährliche Tagungen und Workshops gehören.<br />

Zusätzliches Personal nötig<br />

Von den rund vier Millionen Euro Projektkosten entfallen etwa 566000 Euro auf die Stadt. Davon<br />

sollen knapp 482000 Euro durch EU-Mittel abgedeckt werden. Der restliche Betrag wird durch<br />

Eigenleistungen der Mitarbeiter des Museums, der Stadtverwaltung und des Bauhofes aufgebracht.<br />

In Dippoldiswalde wird auch der Sitz des Ausstellungssekretariates sein. Laut Projekt sind<br />

anderthalb zusätzliche Planstellen vorgesehen.<br />

Mit der Gestaltung der Ausstellung selbst sollen spezielle Büros beauftragt werden. Investiert<br />

werden muss unter anderem in klimatisierte Vitrinen. Weitere Mittel werden eingesetzt, um mithilfe<br />

von Plakaten und anderen Werbemitteln die Wanderausstellung weithin bekannt zu machen. Die<br />

Eröffnung der Ausstellung Ende 2014 ist im Rahmen einer weiteren internationalen Tagung in<br />

Dippoldiswalde vorgesehen.<br />

Ob all diese Vorstellungen aufgehen, hängt von den Fördermillionen der EU ab, ohne die es nicht<br />

geht. Dr. Hemker ist da aber zuversichtlich. Seitens der SAB habe es ein positives Echo gegeben,<br />

sagt sie.

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