November - Euroregion Elbe/Labe
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ist nicht einmal der imposante, abends angeleuchtete Leitmeritzer Dom richtig zu erkennen, wenn<br />
man nicht genau vor ihm steht.<br />
Das gleiche Bild findet sich derzeit in weiten Teilen des Landes. Die seit Anfang <strong>November</strong><br />
anhaltende Inversionswetterlage hat eine dichte Glocke über Tschechien gelegt, aus der nur die<br />
Berggipfel herausragen. Neben Nordböhmen sind vor allem Nordmähren, Mittelböhmen und die<br />
wegen ihrer Kessellage immer besonders gepeinigte Hauptstadt Prag betroffen. Aber in diesem<br />
<strong>November</strong> erfasst der Smog auch Gegenden, die sonst nie davon betroffen waren wie Südmähren<br />
oder die Hana, das Gebiet um Olomouc (Olmütz). In Kladruby, dem größten und berühmtesten<br />
Gestüt des Landes, dürfen seit Tagen selbst die Pferde nicht mehr aus den Ställen.<br />
Die Krankenhäuser melden einen Ansturm von Patienten, die Atembeschwerden haben. 33 Prozent<br />
der Kinder in der Gegend von Ostrava (Mährisch-Ostrau) leiden mittlerweile unter Asthma, mehr<br />
als 20 Prozent unter allergischem Schnupfen, 30 Prozent unter Ekzemen, die von der<br />
Umweltverschmutzung verursacht wurden.<br />
Größtes Sorgenkind in Nordmähren/Schlesien ist der Stahlkonzern Arcelor-Mittal. Und das, obwohl<br />
das Unternehmen in den letzten Jahren mehrere Milliarden Kronen in den Umweltschutz gesteckt<br />
hat. Da jedoch im benachbarten Polen noch fünf Jahre lang eine Ausnahmegenehmigung der EU für<br />
die Schwerindustrie gilt, schwappt immer wieder der Dreck über die Grenze nach Tschechien.<br />
Im Frühjahr, als Ostrava zuletzt massiv unter Smog litt, konnten die Menschen kostenlos mit der<br />
Straßenbahn fahren. Dafür hat die Stadt heute kein Geld mehr. Stattdessen hat Oberbürgermeister<br />
Petr Kajnar den tschechischen Staat wegen Untätigkeit im Umweltschutz verklagt. Eine rasche<br />
Verbesserung der Lage erwartet er dennoch nicht: „Ich schätze, dass wir nicht früher als in zehn<br />
Jahren den guten europäischen Durchschnitt von 25 Mikrogramm Feinstaub im Jahresdurchschnitt<br />
erreichen werden.“<br />
Ein Problem, dass Kajnar mit vielen anderen tschechischen Stadtvätern teilt, ist die zunehmende<br />
Luftbelastung durch private Haushalte. Da Brennstoffe immer teurer werden, wandert immer<br />
häufiger alles Mögliche und Unmögliche in die Öfen - von mit Sägemehl oder Bohnerwachslappen<br />
gefüllten Plastikflaschen bis hin zu zerkleinerten Autoreifen. Ein Drittel der Luftverschmutzung rührt<br />
aus den privaten Haushalten her und macht das Atmen selbst in Gegenden schwer, in denen es<br />
keinerlei Industrie gibt.<br />
Kajnar fordert denn auch für die Kommunen das Recht ein, die Heizungen von Privatleuten<br />
regelmäßig kontrollieren zu können. Wer dort Unrat verbrennt, soll zur Kasse gebeten werden.<br />
Kontrollen sind aber nur schwer durchsetzbar. Das Prager Umweltministerium plant jetzt ein<br />
Pilotprojekt für Nordmähren und will die Errichtung umweltfreundlicherer Heizsysteme<br />
subventionieren. Das alles ist aber Zukunftsmusik. Der Smog jetzt ist real. Und er wird andauern.<br />
Die Meteorologen sagen, vor Ende <strong>November</strong> wird sich die dramatische Lage nicht wesentlich<br />
ändern.<br />
ALTENBERG<br />
Deutscher mit Drogen auf A17 erwischt<br />
Dienstag, 22. <strong>November</strong> 2011<br />
(Sächsische Zeitung)<br />
Für einen 22-jährigen Deutschen endete der Ausflug in die Tschechische<br />
Republik mit zwei Strafanzeigen.<br />
Die Bundespolizei hat am vergangenen Freitag auf der A17 in einer Routinekontrolle einen 22jährigen<br />
Deutschen mit Drogen und Sprengkörpern gestellt. In den Abendstunden kontrollierten die<br />
Beamten einen Opelfahrer. Trotz der Dunkelheit entging den Beamten nicht, dass dieser kurz vor<br />
seiner Kontrolle etwas aus dem Fenster seines Wagens warf.<br />
Bei der nachfolgenden Suche an der Straße fanden die Beamten schließlich eine Plastiktüte mit<br />
Cannabis. Die Drogen hat der Mann zuvor in Tschechien gekauft und wollte nicht, dass die<br />
Betäubungsmittel von den Beamten in seinem Fahrzeug gefunden werden. Bei der Durchsuchung<br />
des Fahrzeuges stellten die Beamten auch noch verbotene Feuerwerkskörper fest.