Energiesparend Bauen Sanieren & Wohnen - OÖ Energiesparverband
Energiesparend Bauen Sanieren & Wohnen - OÖ Energiesparverband Energiesparend Bauen Sanieren & Wohnen - OÖ Energiesparverband
Energiesparend Bauen Sanieren & Wohnen
- Seite 2 und 3: VORWORT Bauen, Sanieren und Sparen
- Seite 4 und 5: ENERGIE- BERATUNG O.Ö. Energiespar
- Seite 6 und 7: SCHRITTE ZUM TRAUMHAUS Der Bau eine
- Seite 8 und 9: DER ENERGIE- AUSWEIS Was ist der En
- Seite 10 und 11: FÖRDERUNG FÜR ENERGIESPARENDES BA
- Seite 12 und 13: DAS NIEDRIGST- ENERGIEHAUS Von eine
- Seite 14 und 15: DAS PASSIVHAUS Passivhäuser sind G
- Seite 16 und 17: FÖRDERUNG FÜR ENERGIESPARENDES SA
- Seite 18 und 19: DIE RICHTIGE SANIERUNG Wann sollte
- Seite 20 und 21: BARRIEREFREIE BAUWEISE Barrierefrei
- Seite 22 und 23: AUSSENWÄNDE Grundsätzlich ist zun
- Seite 24 und 25: FENSTER UND AUSSENTÜREN Alte Fenst
- Seite 26 und 27: GESCHOSSDECKEN Dämmung der oberste
- Seite 28 und 29: DACHNEUBAU UND -AUSBAU Die ausreich
- Seite 30 und 31: WINTERGARTEN Was kann der Wintergar
- Seite 32 und 33: WÄRME - DÄMMUNG Die Auswahl an D
- Seite 34 und 35: BAUBIOLOGIE & BIOLOGISCHE BAUSTOFFE
- Seite 36 und 37: ÖKOLOGISCHE DÄMMSTOFFE AUS NACHWA
- Seite 38 und 39: SOMMERLICHE ÜBERHITZUNG In den ver
- Seite 40 und 41: SOLARANLAGEN Über eine Million m 2
- Seite 42 und 43: WARMWASSER- BEREITUNG Jederzeit war
- Seite 44 und 45: HEIZEN MIT BIOMASSE Viele Gründe s
- Seite 46 und 47: HEIZEN MIT HOLZPELLETS Holzpellets
- Seite 48 und 49: HEIZEN MIT UMGEBUNGS-/ FERNWÄRME W
- Seite 50 und 51: HEIZKOSTEN- ABRECHNUNG Die jährlic
<strong>Energiesparend</strong><br />
<strong>Bauen</strong> <strong>Sanieren</strong> & <strong>Wohnen</strong>
VORWORT<br />
<strong>Bauen</strong>, <strong>Sanieren</strong> und Sparen<br />
Oberösterreichs Wohnbau geht es in erster Linie darum, Energie zu sparen.<br />
Und das nicht zum Selbstzweck, sondern für die Bürger, welche mit steigenden<br />
Preisen konfrontiert sind. Energie sparend zu bauen, bedeutet auch, bei den<br />
Betriebskosten zu sparen.<br />
Die Politik hat die Aufgabe, die günstigsten Voraussetzungen dafür zu schaffen,<br />
dass die Bürger energiesparend wohnen können. Schwerpunkt sind nicht nur<br />
der Neubau oder bestimmte Formen von energiesparendem <strong>Bauen</strong>.<br />
Die Politik muss auch die Voraussetzungen schaffen, dass durch <strong>Sanieren</strong> es zu<br />
Einsparungen im Energiebereich kommt. Das Potential in diesem Bereich ist<br />
sehr groß. Im Neubaubereich soll keine bestimmte Form mittels Vorschriften<br />
bevorzugt werden. Dem Bürger bzw. dem Bauträger muss die Freiheit gelassen<br />
werden, sich selbst für ein Produkt entscheiden zu können.<br />
Mittels entsprechende Vorschriften und Verordnungen sollen Energiesparen<br />
und wirtschaftliches Interesse vereinbar werden. Denn übertriebene Kennzahlen<br />
tragen sicherlich nicht zu kostengünstigem <strong>Bauen</strong> und <strong>Wohnen</strong> bei.<br />
Wir müssen den Spagat schaffen, mit unseren natürlichen Ressourcen sorgsam<br />
umzugehen und nachhaltige Werte zu schaffen. Gleichzeitig muss die regionale<br />
mittelständische Bauwirtschaft gefördert werden.<br />
Ihr Wohnbau-Landesrat<br />
Dr. Manfred Haimbuchner
O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />
Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at
ENERGIE-<br />
BERATUNG<br />
O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> -<br />
kompetente Energieberatung aus einer Hand<br />
Der O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> ist eine vom Land<br />
<strong>OÖ</strong> eingerichtete Institution und die zentrale Anlaufstelle<br />
für produktunabhängige Energieinformation.<br />
Nutzen Sie das umfassende Beratungsangebot<br />
des O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong>es - egal, welche<br />
Energiefragen Sie ansprechen möchten, die fachkundigen<br />
Energieberater/innen des O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong>es<br />
geben umfassende Antworten.<br />
Manche Fragen lassen sich oft schon am Telefon<br />
klären. Bei weitergehenden Fragen besteht die<br />
Möglichkeit einer Einzelberatung durch eine/n Energieberater/in.<br />
Eine Einzelberatung kann telefonisch unter 0800-<br />
205-206 angefordert werden. Die Beratung findet<br />
entweder im Büro des/der Beraters/in statt, oder<br />
der/die Berater/in kommt zu Ihnen ins Haus. Sie<br />
können dann ca. 1,5 Stunden lang Ihre Anliegen<br />
besprechen.<br />
O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />
Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at<br />
Welche Beratungsfelder gibt es ?<br />
Sie können die Beratung zum Beispiel zu<br />
folgenden Fragen anfordern:<br />
• Sie planen den Neubau Ihres Einfamilienhauses?<br />
• Sie denken an eine Sanierung Ihres Einfamilienhauses?<br />
• Sie möchten Ihre Heizung erneuern?<br />
• Sie wollen eine Solaranlage einbauen?<br />
• Sie haben eine Frage zu Energiesparmaßnahmen?<br />
• Sie planen die Anschaffung energiesparender<br />
Elektrogeräte?<br />
• Sie brauchen eine Auskunft zu Energieförderungen?<br />
• Sie interessieren sich für "Ökostrom"?<br />
Sie möchten zum Beispiel Ihre Heizung erneuern,<br />
haben aber noch keine genaue Vorstellung, wofür<br />
Sie sich entscheiden sollen. Der/die Energieberater/in<br />
sagt Ihnen, welche Möglichkeiten in Ihrem<br />
Fall bestehen und gibt einen Überblick über die<br />
Kosten sowie die jeweiligen Fördermöglichkeiten.<br />
Oder Sie wollen die Sonnenenergie nutzen und<br />
eine Solaranlage einbauen, sind aber unsicher,<br />
ob Ihre Dachneigung und die Dachrichtung ideal<br />
sind. Der/die Energieberater/in berät Sie unabhängig<br />
und produktneutral, sagt Ihnen, welche Möglichkeiten<br />
in Ihrem Fall günstig sind und welche<br />
Förderungen Sie in Anspruch nehmen können.<br />
01
00 01<br />
Welche<br />
Beratungsaktionen gibt es noch?<br />
● Wohnbauförderung<br />
Individuelle Energieberatung für Neubau und Sanierung,<br />
wenn Sie um die Wohnbauförderung für<br />
energiesparende Bauweise (Neubau und Sanierung,<br />
Eigenheim) ansuchen.<br />
Mittlerweile sind diese Beratungen so erfolgreich,<br />
dass bereits über 85.000 Familien beim <strong>Energiesparverband</strong><br />
beraten wurde.<br />
Die Neubauberatung wird in 12 Orten in Oberösterreich<br />
angeboten, wobei bei der Sanierungsberatung<br />
die Berater/innen des <strong>Energiesparverband</strong>es<br />
immer zu dem jeweiligen Objekt kommen,<br />
um sich vor Ort von dem Bauvorhaben ein Bild<br />
zu machen. Bei der Beratung kann sich auch jeder/jede<br />
Häuslbauer/in zu zusätzlichen Dämm-<br />
Maßnahmen verpflichten, um so eine noch höhere<br />
Förderung zu bekommen. Diese Zusatzverpflichtung<br />
bringt dann zudem noch neben der höheren<br />
Förderung niedrigere Heizkosten und ein<br />
behaglicheres Heim für die nächsten Jahre und<br />
Jahrzehnte mit sich.<br />
● Energieberatung für<br />
Gewerbe und Industrie<br />
Kompetente Unterstützung für Gewerbe- und Industriebetriebe<br />
bei der Umsetzung von Energie-<br />
Effizienzmaßnahmen und der Nutzung erneuerbarer<br />
Energieträger.<br />
● Energieberatung für Gemeinden<br />
Energieberatung für öffentliche Gebäude, Unterstützung<br />
bei Energiekonzepten, Gemeinde-Energieberatungstage.<br />
Wie kommen Sie zu<br />
Ihrer Energieberatung?<br />
Melden Sie Ihren Beratungswunsch<br />
einfach telefonisch beim<br />
O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong><br />
(Hotline: 0800-205-206)<br />
O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />
Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at
SCHRITTE ZUM<br />
TRAUMHAUS<br />
Der Bau eines Einfamilienhauses erfordert sehr<br />
sorgfältige Planung und Überlegung. Eine wichtige<br />
Unterstützung bietet dabei eine Energieberatung,<br />
die durch das Land Oberösterreich / Abteilung<br />
Wohnbauförderung ermöglicht wird.<br />
Der Weg zum Traumhaus<br />
Nutzen Sie die Möglichkeit, eine produktunabhängige<br />
Energie beratung des O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong>es<br />
in Anspruch zu nehmen. Je früher Sie die Beratung<br />
durchführen, umso besser können Sie den<br />
kompetenten Rat von Fachleuten nutzen und mögliche<br />
Verbesserungsvorschläge noch berücksichtigen.<br />
Im Rahmen der erhöhten Wohnbauförderung für<br />
energiesparende Bauweise und energiesparende<br />
Sanierung wird eine Energie beratung vom O.Ö.<br />
Energiespar verband durchgeführt.<br />
Bei einem Neubau planen Sie idealerweise folgenden Ablauf:<br />
An wen wende ich mich ?<br />
1. Bankinstitut<br />
2. Architekt/in, Planer/in,<br />
Baufirma<br />
3. Gemeinde (Magistrat)<br />
4. O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong><br />
5. O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong><br />
6. Gemeinde (Magistrat)<br />
7. Land O.Ö., Abt. Wohn-<br />
bauförderung<br />
8. Baufirma/ Bauwerber/in<br />
9. Darlehensgeber<br />
Was passiert ?<br />
• Information über Finanzierungsmöglichkeiten, Erstellen des Finanzierungs<br />
planes, Formular Bauteilbeschreibung mitnehmen<br />
• Bauplanung beginnen (Bauplan, Angebote einholen, Konstruktion<br />
überlegen), Energieausweis erstellen<br />
• Bauanzeige bzw. Bauansuchen stellen<br />
• Ansuchen um die Wohnbauförderung für energie sparende<br />
Bauweise mittels Formular Bauteilbeschreibung und Bauplan<br />
• Energieberatung durch den O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong>: Sie erhalten<br />
einen Termin zur Energieberatung, können Ihr Bauvorhaben mit unabhängigen<br />
Energieberater/innen besprechen und allenfalls noch<br />
Verbesserungen vornehmen.<br />
• Baugenehmigung wird erteilt bzw. Baufreistellung erfolgt<br />
• bewilligter Bauplan bzw. Baufreistellung liegt vor<br />
• Ansuchen um Wohnbauförderung und vorzeitigen Baubeginn stellen<br />
• Erteilung des vorzeitigen Baubeginns<br />
• Förderungszusicherung erfolgt<br />
• Baubeginn, Errichtung des Rohbaus<br />
• Ausstellung der Rohbaubestätigung für den Darlehensgeber<br />
• Auszahlung der Wohnbauförderung<br />
O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />
Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at<br />
02
00 02<br />
Wie hilft der O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> beim Neubau ?<br />
Förderwerber/in<br />
• schickt vollständigen Bauplan (Kopie),<br />
Energieaus weis (Kopie) und ausgefüllte<br />
Bauteil beschreibung an: O.Ö.<br />
Energiespar verband Landstraße 45,<br />
4020 Linz<br />
• kommt zur Energieberatung<br />
(an 12 Beratungsstellen in <strong>OÖ</strong>.)<br />
• erforderliche Energiekennzahl wird<br />
nicht erreicht<br />
• verpflichtet sich, diese zusätzlichen<br />
Maßnahmen zu setzen<br />
• erforderliche Energiekennzahl<br />
wird erreicht<br />
• Energie-Zertifikat bei Abt. Wohnbau-<br />
förderung einreichen<br />
O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong><br />
• berechnet mit Ihren Unterlagen die<br />
Nutzheiz-Energiekennzahl<br />
• lädt Sie zu einer Energieberatung<br />
(ca. 1 Stunde) ein<br />
• führt Energieberatung durch<br />
• informiert Sie über mögliche zusätzliche<br />
Maßnahmen (z.B. höhere Dämmstärke)<br />
• berechnet die neue Energiekennzahl<br />
mit den vorgeschlagenen Maßnahmen<br />
• schickt Ihnen Energie-Zertifikat<br />
Wie hilft der O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> im Sanierungsfall ?<br />
Förderwerber/in<br />
• schickt vollständigen Bauplan (Kopie)<br />
und ausgefüllte Bauteilbeschreibung<br />
an: O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong><br />
Landstraße 45, 4020 Linz<br />
• Energieberatung,*<br />
(vor Ort in Ihrem Haus)<br />
• erforderliche Energiekennzahl wird<br />
nicht erreicht<br />
• Zertifikat zusammen mit den bezahlten<br />
Rechnungen Ihrem Antrag auf Sanierungsförderung<br />
bei der Abt. Wohnbauförderung<br />
beilegen<br />
O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong><br />
• Energieberater/in bereitet sich<br />
auf individuelle Beratung vor<br />
• vereinbart Termin für die<br />
Energieberatung<br />
• führt Energieberatung durch<br />
• berechnet aus Ihren Unterlagen<br />
die Nutzheiz-Energiekennzahl<br />
• informiert Sie über mögliche zusätzliche<br />
Maßnahmen (z.B. höhere Dämmstärke)<br />
• schickt Ihnen ein Zertifikat<br />
Zeitrahmen<br />
ca. 4-5 Wochen<br />
ca. 1-2 Wochen<br />
einige Tage<br />
Zeitrahmen<br />
ca. 2-3 Wochen<br />
ca. 2-3 Wochen<br />
ca. 1 Woche<br />
Ein erhöhter Annuitätenzuschuss für das Darlehen eines Geldinstitutes wird ausbezahlt.<br />
*nicht bei Sanierung von Einzelbauteilen<br />
ca. 6-8 Wochen<br />
Alle Informationen rund um die Wohnbauförderung erhalten Sie beim Land Oberösterreich<br />
Abteilung Wohnbauförderung, LDZ, Bahnhofplatz 1, 4021 Linz, T: 0732/7720-14143,<br />
E: wo.post@ooe.gv.at, I: www.ooe.gv.at/foerderung/Wohnbau/<br />
O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />
Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at
DER ENERGIE-<br />
AUSWEIS<br />
Was ist der Energieausweis?<br />
Der Energieausweis ist eine Art Typenschein für Ihr<br />
Haus und beschreibt die Gesamt-Energieeffizienz<br />
des Gebäudes. Er enthält wertvolle Informationen,<br />
wie z.B. den Heizenergiebedarf - damit können Sie<br />
Ihren Energieverbrauch fürs Heizen und somit auch<br />
die Heizkosten abschätzen.<br />
Seit Anfang 2008 gibt es in Österreich und Europa<br />
den Energieausweis für Gebäude. In Österreich ist<br />
der Energieausweis nichts Neues – seit der gesetzlichen<br />
Einführung im Jahr 1999 wurden in <strong>OÖ</strong> über<br />
100.000 Ausweise bereits ausgestellt, es gibt aber<br />
doch einige wichtige Ergänzungen und Neuerungen.<br />
bis 10 kWh/m²a<br />
11 - 15 kWh/m²a<br />
16 - 25 kWh/m²a<br />
26 - 50 kWh/m²a<br />
51 - 100 kWh/m²a<br />
101 - 150 kWh/m²a<br />
151 - 200 kWh/m²a<br />
202 - 250 kWh/m²a<br />
über 250 kWh/m²a<br />
O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />
Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at<br />
Wann ist ein Energieausweis<br />
erforderlich?<br />
• bei Neubau, Zubau, Umbau oder umfassender<br />
Sanierung eines Gebäudes (<strong>OÖ</strong> Baurecht)<br />
• bei Verkauf, Vermietung, Verpachtung eines Gebäudes<br />
(Ö. Energieausweisvorlagegesetz für bestehende<br />
Gebäude gültig seit 1.1.2009)<br />
• bei Gebäuden mit einer Größe von über 1.000 m²<br />
- für größere Menschenansammlungen – zum verpflichtenden<br />
Aushang an einer gut sichtbaren Stelle<br />
(für bestehende Gebäude gültig seit 1.1.2009)<br />
Neu ist die Energieausweis-Pflicht für Nicht-Wohngebäude<br />
und dass der Energieausweis nunmehr für<br />
10 Jahre gilt.<br />
Was steht im Energieausweis NEU<br />
für Wohngebäude?<br />
Im Energieausweis NEU für Wohngebäude finden<br />
Sie unter anderem folgende Angaben:<br />
Der Energieausweis besteht aus einer ersten Seite<br />
mit einer Effizienzskala, einer zweiten Seite mit detaillierten<br />
Energie- und Gebäude-Daten und einem<br />
Anhang. Form und Inhalt sind genormt, der Energieausweis<br />
ist eine Urkunde.<br />
Der Energieausweis für<br />
Wohngebäude enthält:<br />
• den Heizwärmebedarf des Gebäudes (HWB)<br />
• den Warmwasser-Wärmebedarf (WWWB)<br />
• den Heiztechnik-Energiebedarf des Gebäudes<br />
(HTEB)<br />
• den Endenergiebedarf des Gebäudes (HEB)<br />
• Empfehlungen für Maßnahmen<br />
Zusätzlich ist auch nachzuweisen, dass das Wohngebäude<br />
sommertauglich ist (ÖNORM B 8110 Teil 3)<br />
und keine sommerliche Überhitzung eintreten<br />
kann.<br />
03
03<br />
Was bedeuten die Energiekennzahlen?<br />
Kernstück des Energieausweises sind die Energiekennzahlen.<br />
Sie ermöglichen - wie die Angabe des<br />
Treibstoffverbrauches in Litern pro 100 km beim<br />
PKW – einen Vergleich mit anderen Gebäuden.<br />
In Oberösterreich wird bereits seit 1993 die Nutzheiz-Energiekennzahl<br />
(NEZ) im Rahmen der Wohnbauförderung<br />
berechnet. Diese Zahl ist eine geometriebereinigte<br />
Vergleichszahl, die die jährlich<br />
zur Raumheizung benötigte Wärme je Quadratmeter<br />
Fläche angibt. Dabei werden die Energieverluste<br />
(Transmissions- und Lüftungsverluste) und<br />
die solaren und inneren Gewinne eines Gebäudes<br />
(die sich aus der Gebäudeform, der Gebäudeausrichtung,<br />
den verwendeten Baumaterialien etc. ergeben)<br />
auf die beheizte Fläche des Gebäudes bei<br />
einer standardisierten Kompaktheit bezogen.<br />
Im Energieausweis NEU finden Sie als wesentlichste<br />
Energiekennzahl den Heizwärmebedarf (HWB), er<br />
gibt an, wie hoch der zu erwartende jährliche Wärmebedarf<br />
für die Beheizung Ihres Hauses (in Kilowattstunden<br />
pro Quadratmeter beheizter Bruttogrundfläche)<br />
ist.<br />
Dieser kann vom tatsächlichen Verbrauch u. a. auf<br />
Grund des Benutzerverhaltens abweichen.<br />
Als Summe von Heizwärmebedarf und Warmwasserwärmebedarf<br />
(pro m² Bruttogeschoßfläche) sowie<br />
Heiztechnik-Energiebedarf finden Sie im Energieausweis<br />
NEU mit dem Heizenergiebedarf (HEB) auch<br />
eine Angabe zum Endenergiebedarf Ihres Wohngebäudes.<br />
Im Unterschied zum HWB berücksichtigt<br />
der HEB auch die Verluste Ihres Heizsystems (Hilfsenergie,<br />
Verteil- und Speicherverluste etc).<br />
kWh/m 2<br />
160<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
150<br />
110<br />
gesamter<br />
Gebäudebestand<br />
Bau-Gesetz 94<br />
90<br />
Bau-Gesetz 99<br />
75<br />
Förderung 93<br />
70<br />
Förderung 95<br />
Energiesparhaus<br />
Förderung 97<br />
50 50<br />
Mindeststandard<br />
WBF 07<br />
Niedrigenergiehaus<br />
Förderung 99<br />
Mindeststandard<br />
45<br />
WBF 09<br />
Niedrigstenergiehaus<br />
Förderung 05<br />
Passivhaus<br />
Förderung 05<br />
O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />
Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at<br />
68<br />
Bau-Gesetz 08<br />
65<br />
57<br />
Bau-Gesetz 10<br />
30<br />
10
FÖRDERUNG FÜR<br />
ENERGIESPARENDES<br />
BAUEN<br />
<strong>Energiesparend</strong>es <strong>Bauen</strong><br />
<strong>Energiesparend</strong> <strong>Bauen</strong> bedeutet, durch optimale<br />
Gebäudeplanung und gute Wärmedämmung die<br />
Wärmeverluste nach außen zu minimieren und<br />
durch eine Südorientierung der Fensterflächen solare<br />
Gewinne zu nutzen. Die Lüftungswärmeverluste<br />
werden mit einer kontrollierten Wohnraumlüftung<br />
mit Wärmerückgewinnung gering gehalten.<br />
Bereits seit 1993 wird in Oberösterreich für die Errichtung<br />
eines energiesparenden Hauses nach dem<br />
Modell des O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong>es, im Auftrag<br />
der Wohnbauabteilung, eine erhöhte Wohnbauförderung<br />
gewährt. Voraussetzung für diese Förderung<br />
sind ein Energieberatungsgespräch durch den O.Ö.<br />
<strong>Energiesparverband</strong> und der Nachweis über die<br />
energiesparende Bauweise, anhand der „Nutzheiz-<br />
Energiekennzahl“ (NEZ). Diese Kennzahl ist ein<br />
Maß für den jährlichen Heizwärmebedarf pro Quadratmeter<br />
und hilft, ähnlich wie z.B. die Angabe<br />
des Benzinverbrauchs pro 100 km bei einem Auto,<br />
die Energiesparqualität festzustellen.<br />
Die Berechnung der Nutzheiz-Energiekennzahl<br />
wird vom O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> – auf Basis der<br />
von dem/der Förderwerber/in eingereichten Unter-<br />
O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />
Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at<br />
lagen (Bauplan und Bauteilbeschreibung) – durchgeführt.<br />
Die Bauwerber/innen werden dann zu<br />
einer Energieberatung eingeladen, die von einer/m<br />
geschulten Energieberater/in durchgeführt wird.<br />
Suchen Sie rechtzeitig vor Baubeginn beim O.Ö.<br />
<strong>Energiesparverband</strong> um die Förderung für energiesparendes<br />
<strong>Bauen</strong> an. Damit tragen Sie bei, dass es<br />
bei der gesamten Förderabwicklung zu keiner Verzögerung<br />
kommt und Sie wertvolle Energiespartipps<br />
rechtzeitig vor Baubeginn erhalten.<br />
Der ideale Ablauf<br />
• 1. Schritt: Bauplanentwurf und Planerstellung<br />
• 2. Schritt: mind. 8 Wochen vor Baubeginn beim<br />
O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> ansuchen<br />
• 3. Schritt: Ansuchen um Baugenehmigung bei<br />
der Baubehörde und Ansuchen um Wohnbauförderung<br />
beim Land Oberösterreich<br />
• 4. Schritt: Baubeginn<br />
Wohnbauförderung – Neubau<br />
Die Förderung zur Errichtung von Eigenheimen<br />
durch natürliche Personen, gewerbliche Bauträger<br />
und gemeinnützige Bauvereinigungen besteht bei:<br />
• Reihenhäusern, Doppelhäusern und<br />
• sonstigen Eigenheimen (Mindestgröße 80 m²) in<br />
der Gewährung von nichtrückzahlbaren Zinsenzuschüssen<br />
zu Hypothekardarlehen, abhängig von<br />
der erreichten Nutzheiz-Energiekennzahl (NEZ):<br />
● Oö. Niedrigenergiehaus:<br />
47.000 € bei einer NEZ von höchstens 45 kWh/m²<br />
und Jahr; Eigenheime mit einer NEZ von mehr als<br />
45 kWh/m² und Jahr werden nicht mehr gefördert.<br />
● Oö. Niedrigstenergiehaus:<br />
54.000 € bei einer NEZ von höchstens 30 kWh/m²<br />
und Jahr<br />
● Oö. Passivhaus:<br />
59.000 € bei einer NEZ von höchstens 10 kWh/m²<br />
und Jahr<br />
04
04<br />
Erhöhung des geförderten Hypothekardarlehens:<br />
• 10.000 € für jedes Kind<br />
• 3.000 € für barrierefreie Bauweise<br />
• 5.000 € für Verwendung von ökologischen Dämmstoffen<br />
aus nachwachsenden Rohstoffen. Dabei<br />
müssen sämtliche Außenbauteile (Außenwand,<br />
oberste Decke/Dach, Kellerdecke, erdanliegende<br />
Böden - ausgenommen erdberührende Dämmung)<br />
zu 100 % mit nachwachsenden ökologischen<br />
Dämmstoffen versehen werden. Zusätze gegen<br />
Feuer, Wasser und Schädlinge sowie Stützfasern<br />
sind zulässig. Nachwachsende ökologische Dämmstoffe<br />
sind z.B. Flachs, Hanf, Holzfaser, Schafwolle,<br />
Stroh, Zellulose und Kork. Die Wärmeleitfähigkeit<br />
(Lambda-Wert) des Dämmstoffes muss 0,06 W/mK<br />
oder kleiner sein.<br />
Bei Reihen- und Doppelhäusern gilt<br />
darüber hinaus:<br />
• Erhöhung um 18.000 € sofern die Anlage aus<br />
mind. 3 Reihen-bzw. zwei Doppelhäusern besteht<br />
(nicht mehr als durchschnittlich 400 m²<br />
Grund pro Eigenheim)<br />
• es werden nur Niedrigstenergie- und Passivhäuser<br />
gefördert<br />
• die Reihen- und Doppelhäuser müssen über eine<br />
zusammenhängende thermische Hülle verfügen<br />
• bei Errichtung in Form eines Mietkaufes beträgt<br />
das geförderte Hypothekardarlehen bei einer NEZ<br />
von höchstens 30 kWh/m²a -> 87.000 €, bei einer<br />
NEZ von höchstens 10 kWh/m²a -> 92.000 €.<br />
Weitere Voraussetzungen:<br />
• Einsatz eines innovativen klimarelevanten<br />
Hauptheizsystems:<br />
– Heizungssystem auf Basis emissionsarmer, biogener<br />
Brennstoffe (Pellets, Hackgut, Stückholz)<br />
– elektrisch betriebenes Heizungswärmepumpensystem<br />
mit einer Jahresarbeitszahl von zumindest<br />
4 (bei Luft-Wärmepumpen 3,5), die Wärmepumpe<br />
wird zumindest für die ersten drei<br />
Jahre nach Bezug nachweislich mit Strom betrieben,<br />
der zu 100 Prozent aus erneuerbaren<br />
Energieträgern erzeugt wird<br />
– elektrisch betriebenes Heizungswärmepumpensystem<br />
mit einer Jahresarbeitszahl von zumindest<br />
4 (bei Luft- Wärmepumpen 3,5), die Wärmepumpe<br />
wird mit einer thermischen Solaranlage<br />
mit mindestens 4 m² Aperturfläche zur<br />
Warmwasserbereitung kombiniert<br />
– elektrisch betriebenes Heizungswärmepumpensystem<br />
mit einer Jahresarbeitszahl von zumindest<br />
4 (bei Luft-Wärmepumpen 3,5), die Wärmepumpe<br />
wird mit einer netzgekoppelten Photovoltaikanlage<br />
mit mindestens 1kW peak kombiniert<br />
– Fern- oder Nahwärme aus hocheffizienter Kraft-<br />
Wärme-Koppelungs-Anlage oder sonstiger Abwärme,<br />
die andernfalls ungenutzt bleibt<br />
– Fernwärme mit einem Anteil erneuerbarer Energie<br />
von zumindest 80 %<br />
– Erdgas-Brennwert- bzw. Flüssiggas-Brennwert-<br />
Anlagen in Kombination mit thermischen Solaranlagen<br />
mit mindestens 4 m² Aperturfläche<br />
ODER der Bezug eines von der Förderstelle<br />
anerkannten Erdgas-Biogas-Produktes (für die<br />
Dauer der Gewährung der Zinsenzuschüsse der<br />
Eigenheimförderung).<br />
• Kohle, Heizöl und Elektroheizungen dürfen<br />
als Hauptheizsystem nicht verwendet werden<br />
• Ökologische Mindestkriterien:<br />
– HFKW-freie und HFCKW-freie Wärmedämm-<br />
stoffe und Baustoffe (siehe periodisch aktuali-<br />
sierte Liste des Klimaschutzbeauftragten)<br />
– Brennwerttechnik bei Gaskessel<br />
– selbsttätig wirkende Einrichtungen zur raum-<br />
bzw. zonenweisen Regelung der Raumtem-<br />
peratur (zB Thermostatventil)<br />
– Niedertemperaturverteilsystem (Vorlauf-/<br />
Rücklauftemperatur max. 55/45 °C)<br />
– bei Umwälzpumpen sind gemäß Energiever-<br />
brauchs-Kennzeichnung (EU-Energie-Label)<br />
nur Pumpen der Klasse A, A+ und A++ zulässig<br />
– ein wassergetragenes Heizsystem ist vorzuseh-<br />
en (ausgenommen bei Passivhäusern)<br />
– Elektrische Durchlauferhitzer zur Warm-<br />
wasser-Bereitung sind nicht zulässig<br />
– ein Nachweis über die einzuhaltende Ver-<br />
meidung der sommerlichen Überwärmung ge-<br />
mäß ÖNORM 8110-3 ist auf Verlangen vor-<br />
zulegen (z.B. bei > 30% Fensteranteil der<br />
Außenwand oder > 45% einer Fassade)<br />
– luftdichte Gebäudehülle mit n 50 -Wert kleiner<br />
oder gleich 1,5 [1/h] bei Niedrigstenergie-<br />
häusern und kleiner oder gleich 0,6 [1/h] bei<br />
Passivhäusern<br />
– Vermeidung von Zirkulationsleitungen für die<br />
Warmwasserversorgung<br />
– fachgerechte hydraulische Einregulierung der<br />
Wärmeverteilungs/abgabe-Systeme.<br />
Nähere Information: Land <strong>OÖ</strong>.,<br />
Abt. Wohnbauförderung, Tel. 0732/7720-14144<br />
oder O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong>, Tel. 0800-205-206<br />
O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />
Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at
DAS NIEDRIGST-<br />
ENERGIEHAUS<br />
Von einem Niedrigstenergiehaus spricht man,<br />
wenn eine Nutzheiz-Energiekennzahl (NEZ) von<br />
höchstens 30 Kilowattstunden pro Quadratmeter<br />
und Jahr (kWh/m²,a) erreicht bzw. unterschritten<br />
wird. Die Vorteile eines Niedrigstenergie-<br />
hauses sind u.a. ein höherer Wohnkomfort, geringere<br />
Energiekosten und eine erhöhte Wohnbauförderung.<br />
Wie wird ein Gebäude<br />
zum Niedrigstenergiehaus?<br />
● Die Energiekennzahl (NEZ):<br />
Dokumentiert wird das Niedrigstenergiehaus durch<br />
das Erreichen einer Nutzheiz-Energiekennzahl von<br />
höchstens 30 kWh/m²,a. Diese Kennzahl gibt den<br />
jährlichen Heizenergiebedarf pro Quadratmeter<br />
an und ist ein Maß für die „Energiequalität“ des<br />
Hauses. Erreicht werden kann sie durch eine gute<br />
Planung, die neben einer kompakten Bauweise<br />
auch die Nutzung der solaren Gewinne durch eine<br />
Südorientierung der Fensterflächen berücksichtigt.<br />
Voraussetzung ist weiters eine sehr gute Wärmedämmung<br />
der Gebäudehülle und im Regelfall eine<br />
kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung<br />
zur Verringerung der Lüftungswärmeverluste.<br />
Weiters sollte auf die Vermeidung von Wärmebrücken<br />
bei sämtlichen Bauteilanschlüssen und<br />
Bauteilübergängen geachtet werden.<br />
● Sehr gute Wärmedämmung:<br />
Gute Dämmeigenschaften der Bauteile (niedrige<br />
U-Werte) senken den Energiebedarf. Gute Wärmedämmung<br />
heißt z.B. 3-Scheiben-Wärmeschutzverglasung<br />
bei den Fenstern (U-Werte des gesamten<br />
Fensters von 1,0 bis 0,8 W/m²K), Dämmung<br />
der obersten Geschoßdecke mit mindestens 30 cm<br />
und der Kellerdecke mit mind. 16 – 20 cm Wärmedämmung.<br />
Bei den Außenwänden bedeutet gute<br />
Wärmedämmung z.B: ein 50 cm hochporosierter<br />
Hochlochziegel, ein 25 bzw. 30 cm Hochlochziegel<br />
mit 16 – 20 cm Dämmung oder eine Holzriegelwand<br />
mit 25 – 30 cm Dämmung.<br />
O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />
Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at<br />
Richtwerte für den Bau<br />
eines Niedrigstenergiehauses:<br />
U-Werte (W/m²K)<br />
Fenster 1,0<br />
Außenwand 0,16<br />
oberste Geschoßdecke 0,12<br />
Kellerdecke 0,20<br />
Worauf muss ich beim Bau<br />
eines Niedrigstenergiehauses<br />
besonders achten?<br />
● Kontrollierte Wohnraumlüftung:<br />
Voraussetzung für das Erreichen eines Niedrigstenergiestandards<br />
ist in der Regel der Einsatz einer<br />
kontrollierten Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung.<br />
Dabei wird die zugeführte Luftmenge<br />
genau dem hygienischen Frischluftbedarf angepasst.<br />
Zusätzlich kann die in der Abluft enthaltene<br />
Wärme zur Vorerwärmung der Zuluft genutzt werden.<br />
Mit der Lüftungsanlage können bis zu 90 %<br />
der in der Abluft enthaltenen Energie zurückgewonnen<br />
werden. Bei richtiger Planung und Benutzung<br />
können in einem Durchschnittshaushalt<br />
2.000 – 3.000 kWh Energie pro Jahr eingespart<br />
werden, Voraussetzung ist eine luftdichte Gebäudehülle.<br />
Gute Anlagen benötigen im Gegenzug<br />
max. 300 kWh Strom jährlich für den Betrieb.<br />
05
05<br />
● Luftdichtheit:<br />
Ein wichtiges Kriterium bei der Umsetzung eines<br />
Niedrigstenergiehauses ist eine luftdichte Gebäudehülle.<br />
Sie sorgt dafür, dass Bauteile nicht übermäßig<br />
auskühlen, Bauschäden sowie Schimmelbildung<br />
vermieden werden und keine unkontrollierten<br />
Lüftungsverluste auftreten.<br />
Typische Leckagen bei Gebäuden, denen besonderes Augenmerk<br />
geschenkt werden sollte, sind u.a:<br />
1 Tür zwischen beheiztem Kellerflur und unbeheiztem Kellerraum<br />
2 Anschluss der Kellerdecke an die Außenwand<br />
3 Durchführung der Sanitärleitung durch die Decke über kaltem<br />
Keller<br />
4 Durchführung der Kellerdecke durch die Innenwand<br />
5 Anschlüsse der Außentür<br />
6 Fenster- und Fensterbankanschlüsse<br />
7 Übergang der Außenwand zur Luftdichtungsebene des Schrägdaches<br />
8 Durchführung der Sanitärleitung<br />
9 Anschlüsse der Luftdichtungsebene an die Drempelabmauerung<br />
10 Anschluss des Dachflächenfensters<br />
11 Anschluss der Bodenluke<br />
12 Anschluss der Luftdichtungsebene an die Giebelmauer<br />
13 Schornsteindurchführung<br />
● Luftdichtheitstest:<br />
Idealerweise wird die Gebäudedichtheit durch einen<br />
Luftdichtheitstest nachgewiesen. Dabei wird ein<br />
Gebläse in einer Öffnung angebracht und der Luftvolumenstrom<br />
bei Über- und Unterdruck bei einer<br />
Druckdifferenz von 50 Pascal bestimmt. Der stündliche<br />
Luftwechsel durch Gebäudeundichtheiten wird<br />
auf das Raumvolumen bezogen. Dieser „nL50-Wert“<br />
stellt einen Qualitätsnachweis über die Dichtheit der<br />
Gebäudehülle dar. Für Gebäude mit einer mechanischen<br />
Belüftung ist gem. Oö. Bautechnikverordnung<br />
ein nL50-Wert von maximal 1,5 pro Stunde<br />
(= 1,5-facher Leck-Luftwechsel pro Stunde) gefordert,<br />
idealerweise liegt der Wert unter 1,0 pro Stunde.<br />
Bei der Luftdichtheitsmessung sollten folgende<br />
Messrichtlinien beachtet werden: Die Messung sollte<br />
in der kleinstmöglichen Öffnung und erst nach<br />
Montage von hülldurchdringenden und -berührenden<br />
Installationen (Elektriker, Installateur, Lüftungstechniker)<br />
erfolgen. Die Haustüre muss bereits eingebaut<br />
sein und es sollen keine provisorischen Abdichtungen<br />
(ausgenommen Kanal- und Lüftungsrohre)<br />
vorgenommen werden.<br />
● Wärmebrücken:<br />
Wärmebrücken sind Schwachstellen des Gebäudes,<br />
bei denen an örtlich begrenzten Stellen mehr<br />
Wärme verloren geht als durch andere, gut gedämmte<br />
Flächen. Beim Bau eines Niedrigstenergiehauses<br />
ist es wichtig, Wärmebrücken zu minimieren.<br />
Diese treten typischerweise v.a. an folgenden<br />
Bauteilübergängen auf:<br />
- Fensteranbindung (Laibung, Sturz, Fensterbrett,<br />
Rollladenkasten)<br />
- Anbindung der Kellerdecke an den Keller (Kellerwände)<br />
- Anbindung der Außen- und Innenwände an die<br />
Kellerdecke / Fundamentplatte<br />
- Anbindung Außenwände an die Dachkonstruktion.<br />
Warum lohnt es sich, ein<br />
Niedrigstenergiehaus zu bauen?<br />
● Höherer Wohnkomfort:<br />
Ein behagliches Raumklima durch eine sehr gute<br />
Wärmedämmung und eine luftdichte Gebäudehülle<br />
erhöht wesentlich den Wohnkomfort. Die<br />
kontrollierte Wohnraumlüftung sorgt durch richtig<br />
dosierte Frischluft für ein angenehmes Raumklima.<br />
● Geringe Energiekosten für’s Heizen:<br />
Die Energiekennzahl von max. 30 kWh/m² und<br />
Jahr bedeutet eine wesentliche Energieeinsparung<br />
und halbiert die Heizkosten annähernd gegenüber<br />
herkömmlichen Neubauten gemäß Baugesetz.<br />
● Erhöhte Wohnbauförderung:<br />
Niedrigstenergiehäuser werden vom Land <strong>OÖ</strong><br />
besonders gefördert. Im Rahmen der Wohnbauförderung<br />
erhalten Sie bei der Errichtung von Eigenheimen<br />
(Eigenheimen als Teil einer Gesamtan-<br />
lage/Reihenhäuser und bei sonstigen Eigenheimen)<br />
ein gefördertes Hypothekardarlehen von 54.000 <br />
(plus Zuschläge für Kinder, barrierefreies <strong>Bauen</strong>,<br />
ökologische Dämmstoffe und Reihenhaus).<br />
Suchen Sie rechtzeitig vor Baubeginn beim O.Ö.<br />
<strong>Energiesparverband</strong> um die erhöhte Wohnbauförderung<br />
für energiesparendes <strong>Bauen</strong> an und Sie erhalten<br />
im Rahmen der Energieberatung wertvolle<br />
Energiespartipps rechtzeitig vor Baubeginn.<br />
Nähere Information:<br />
O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong>, Landstraße 45,<br />
4020 Linz, Energiespar-Hotline: 0800/205 206<br />
zum Ortstarif, info@energiesparverband.at,<br />
www.energiesparverband.at bzw.<br />
Abteilung Wohnbauförderung,<br />
Tel: 0732-7720-14143<br />
O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />
Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at
DAS PASSIVHAUS<br />
Passivhäuser sind Gebäude, die auch ohne herkömmliches<br />
Heizsystem in unseren Breiten ein<br />
behagliches Raumklima bieten können. Im Wesentlichen<br />
reicht die „passive“ Nutzung der Sonneneinstrahlung<br />
durch die Fenster – daher der Name<br />
– und die Wärmeabgabe von Geräten und Bewohnern<br />
aus, um das Gebäude während der Heizsaison<br />
auf einer angenehmen Innentemperatur zu<br />
halten. Der Jahresheizwärmebedarf liegt laut den<br />
oberösterreichischen gesetzlichen Regelungen bei<br />
Passivhäusern bei 10 kWh/m²a und darunter. Passivhäuser<br />
brauchen damit nur rund 1/5 der Heizenergie<br />
von Neubauten nach der derzeitigen Bauordnung.<br />
In der Regel deckt eine kleine Heizanlage<br />
den (geringen) Wärmebedarf.<br />
Durch die Ausstattung des Passivhauses mit stromsparenden<br />
Haushaltsgeräten kann eine weitere Reduktion<br />
des Energieverbrauchs erzielt werden.<br />
Wodurch wird ein Gebäude<br />
zum Passivhaus?<br />
Der Bau eines Passivhauses erfordert eine exakte<br />
und umfassende Planung. Passivhäuser haben eine<br />
besonders gute Wärmedämmung, vermeiden Wärmebrücken<br />
und haben eine hohe Luftdichtheit. Eine<br />
optimale Nutzung der Sonnenenergie erfolgt<br />
durch Südorientierung des Hauses sowie spezielle<br />
Fenster mit großer Dämmwirkung und hoch lichtdurchlässiger<br />
Verglasung. Der verbleibende Restenergiebedarf<br />
wird dann im Idealfall durch erneuerbare<br />
Energieträger (z.B. thermische Solaranlage<br />
zur Warmwasserbereitung und Holz-Pelletsofen)<br />
O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />
Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at<br />
gedeckt. Die Mehrkosten für die Errichtung eines<br />
Passivhauses werden im Idealfall durch die erhöhte<br />
Wohnbauförderung abgedeckt.<br />
● Geringste Wärmeverluste<br />
Dämmung<br />
Die Wärmedämmwerte (U-Werte) der Bauteile liegen<br />
unter 0,12 W/m²K. Eine hochgedämmte Außenwand<br />
ist Grundvoraussetzung für ein Passivhaus.<br />
Mauersteine mit 20 bis 30 cm Wärmedämmung<br />
oder Holzriegelkonstruktionen mit 30 bis<br />
40 cm Dämmung sind üblich. Die Wärmedämmung<br />
der obersten Geschoßdecke beträgt bis zu<br />
einem halben Meter. Und auch die Wärmeverluste<br />
nach unten (Keller) werden mit hohen Dämmstärken<br />
von 20 bis 30 cm klein gehalten.<br />
Bei den Fenstern wird auf einen guten Wärmedämmwert<br />
von Verglasung und Rahmen geachtet.<br />
Wärmeschutzverglasung (U-Wert < 0,6 W/m²K)<br />
und supergedämmte Fensterrahmen mit reduziertem<br />
Verlust am Glasrand sind erforderlich. Der<br />
Gesamt-U-Wert (Uw, Glas und Rahmen) sollte<br />
möglichst unter 0,8 W/m²K liegen. Wichtig bei der<br />
Auswahl der Fenster ist auch, wie viel Sonnenenergie<br />
durch die Fenster ins Haus kommt. Der Gesamtenergiedurchlassgrad<br />
(g-Wert) sollte möglichst<br />
über 50 % liegen.<br />
Luftdichtheit<br />
Die Dämmung eines Gebäudes ist nur dann wirksam,<br />
wenn die Gebäudehülle auch luftdicht ist. Die<br />
Gebäudedichtheit wird durch eine Luftdichtheitsmessung<br />
nachgewiesen. Der so gemessene Luftwechsel<br />
bezogen auf das Raumluftvolumen (n 50 ) muss beim<br />
Passivhaus 0,6 [1/h] pro Stunde unterschreiten.<br />
Wärmebrücken<br />
Besonderes Augenmerk muss bei einem Passivhaus<br />
auf eine wärmebrückenfreie Konstruktion gelegt<br />
werden.<br />
00 06
06<br />
● Passive Sonnenenergienutzung<br />
Durch eine Ausrichtung der Fenster nach Süden<br />
kann die passive Sonnenenergienutzung optimiert<br />
werden. Große Glasflächen in andere Himmelsrichtungen<br />
sollten vermieden werden. Ein Fensteranteil<br />
an der Südfassade von 30 bis 50 % bringt<br />
beim Passivhaus einen Beitrag zur Raumheizung<br />
von nahezu 40 %. Vor allem bei großen Fensterflächen<br />
muss aber wegen Überhitzungsgefahr im<br />
Sommer eine Abschattung vorgesehen werden.<br />
● Effektiv Lüften<br />
Passivhäuser werden über eine kontrollierte Wohnraumlüftung<br />
automatisch mit Frischluft versorgt.<br />
Die kontrollierte Wohnraumlüftung garantiert eine<br />
dauerhaft gute Raumluftqualität bei gleichzeitiger<br />
Energieeinsparung durch Wärmerückgewinnung<br />
aus der Abluft. Eine zusätzliche Vorerwärmung der<br />
Frischluft über einen Erdwärmetauscher (z.B. Sole-<br />
Erdwärmetauscher) ist möglich und empfehlenswert.<br />
Damit wird der Nachheizbedarf weiter gesenkt<br />
und die Vereisungsgefahr im Wärmetauscher<br />
ausgeschlossen. Im Sommer kann damit eine<br />
Abkühlung der Luft erfolgen, es sollte aber keine<br />
Klimaanlage verwendet werden. Ein Sonnenschutz<br />
wird dadurch nicht ersetzt und ist erforderlich.<br />
● Etwas Heizen<br />
Auch wenn der Heizenergiebedarf sehr gering<br />
ist, muss fallweise trotzdem geheizt werden. Bei<br />
einem Passivhaus ohne Heizung würde bei ungünstigen<br />
Wetterbedingungen die Innenraumtemperatur<br />
auf etwa 16° C fallen. Aus Umweltschutzgründen<br />
sollte die erforderliche Wärmeversorgung<br />
mit erneuerbaren Energieträgern erfolgen, z.B. mit<br />
einem kleinen Holz-Pelletsofen. Eine elektrische<br />
Direktheizung ist nicht erlaubt.<br />
● Warmwasser bereiten<br />
Sonnenkollektoren übernehmen im Sommer die<br />
Warmwasserbereitung, im Winter kann die Erwärmung<br />
mit dem Haustechniksystem erfolgen.<br />
● Gesamtenergieverbrauch<br />
Um den Gesamtenergieverbrauch des Gebäudes<br />
gering zu halten, sollten alle elektrischen Verbraucher<br />
möglichst energiesparend sein. Achten Sie<br />
beim Kauf von Elektrogeräten daher unbedingt auf<br />
deren Strombedarf.<br />
Ziel ist es, dass der gesamte Endenergiebedarf<br />
für Heizung, Warmwasser und Haushaltsgeräte<br />
42 kWh/m² und Jahr nicht überschreitet.<br />
O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />
Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at
FÖRDERUNG FÜR<br />
ENERGIESPARENDES<br />
SANIEREN<br />
<strong>Energiesparend</strong>es <strong>Sanieren</strong><br />
Eine Förderung für die Sanierung von Wohnhäusern<br />
und Wohnungen wird grundsätzlich in Form<br />
von Annuitätenzuschüssen gewährt. Die Förderhöhen<br />
betragen:<br />
a) 25 % Annuitätenzuschuss u.a. bei der energiesparenden<br />
Sanierung von Einzelbauteilen – dazu<br />
müssen Mindest-Wärmedämmwerte (U-Werte)<br />
erreicht werden – oder<br />
b) 30 %, 35 % oder 40 % Annuitätenzuschuss bei<br />
der gesamthaften energiesparenden Sanierung –<br />
dafür ist eine Nutzheiz-Energiekennzahl (NEZ)<br />
von 75, 65, 45 oder 15 kWh/m²a zu erreichen.<br />
Bei gesamthafter energiesparender Sanierung, deren<br />
Ausführung ab dem 1. 1. 2009 begonnen wurde<br />
und deren Rechnungsdatum zwischen 1. 1. 2009<br />
und 30. 6. 2010 liegt, besteht die Möglichkeit<br />
alternativ zum Annuitätenzuschuss einen Direktzuschuss<br />
zu beantragen.<br />
Voraussetzungen:<br />
• Die Erteilung der Baubewilligung muss zum Zeitpunkt<br />
des Ansuchens mind. 20 Jahre zurückliegen.<br />
• Förderbar sind nur solche Sanierungsarbeiten, die<br />
durch gewerblich befugte Unternehmen durchgeführt<br />
oder deren Vornahme durch Materialrechnungen<br />
in der Höhe von mindestens 150 €<br />
nachgewiesen worden sind. Die Rechnungen<br />
dürfen nicht älter als 2 Jahre sein.<br />
Wie ist die Vorgangsweise?<br />
1. Schicken Sie bitte möglichst vor Beginn der Sanierung<br />
einen Bauplan und eine vollständig ausgefüllte<br />
Bauteilbeschreibung an den O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong>,<br />
Landstraße 45, 4020 Linz.<br />
2. Unser/e Energieberater/in vereinbart mit Ihnen den<br />
Termin für die verpflichtende Energieberatung.<br />
3. Der O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> errechnet aus<br />
Ihren Unterlagen die Nutzheiz-Energiekennzahl.<br />
4. Nach absolvierter Beratung und mit dem Erreichen<br />
der Energiekennzahl wird Ihnen ein Zertifikat<br />
zugeschickt, das Sie gemeinsam mit den<br />
bezahlten Rechnungen Ihrem Antrag auf Sanierungsförderung<br />
beim Land <strong>OÖ</strong> beilegen.<br />
5. Ein entsprechender Annuitätenzuschuss (Direktzuschuss)<br />
wird von der Wohnbauförderstelle<br />
nach absolvierter Beratung und Nachweis der<br />
bezahlten Rechnungen gewährt.<br />
6. Es werden Kontrollen der Sanierungsmaßnahmen<br />
durchgeführt.<br />
a) 25 % Annuitätenzuschuss wird gewährt:<br />
1. Bei einer Sanierung ohne Verbesserung des Energiestandards<br />
2. Bei der Sanierung einzelner, zusammengehöriger<br />
Bauteile, wenn folgender energietechnischer<br />
Mindeststandard (höchstzulässige U-Werte bzw.<br />
Mindest-Dämmstärken) erreicht wird:<br />
Bauteil max.<br />
U-Wert<br />
(W/m 2 K)<br />
Außendecken, Dach,<br />
oberste Geschoßdecke<br />
≤ 0,15<br />
Dachschrägen ≤ 0,18<br />
Fenster & Türen<br />
gegen Außenluft<br />
Austausch des<br />
Fensterglases<br />
Außenwände/Wände<br />
gegen Dachraum &<br />
Garagen<br />
Decken & Wände zu<br />
unbeheiztem Keller<br />
Erdberührte Wände &<br />
Fußböden<br />
Unbeheizte Keller<br />
gegen Außenluft<br />
Dämmstarke Fensterlaibung<br />
O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />
Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at<br />
Beispiel/<br />
Anmerkung<br />
Betondecke mit 26<br />
cm Dämmplatten<br />
Dämmung zw. den<br />
Sparren mit 24 cm<br />
≤ 1,20 gemäß Prüfzeugnis<br />
≤ 1,10<br />
≤ 0,25<br />
≤ 0,35<br />
≤ 0,35<br />
≤ 0,5<br />
≤ 3 cm<br />
Wärmeschutzverglasung<br />
25 cm Ziegelwand<br />
mit 14 cm Vollwärmeschutz<br />
10 cm Dämmung<br />
auf der Unterseite<br />
10 cm Dämmung<br />
im Fußbodenaufbau<br />
bezogen auf eine<br />
Wärmeleitfähigkeit<br />
von 0,04 W/m 2 K<br />
07
07<br />
Ist es aufgrund der vorhandenen Bausubstanz<br />
technisch nicht möglich oder zumutbar, die definierten<br />
U-Werte zu erreichen, so können vom<br />
O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> für das konkrete Sanierungsvorhaben<br />
abweichende U-Werte festgelegt<br />
werden. (z.B. bei Denkmalschutz)<br />
3. Erneuerung von Heizkesseln:<br />
In Gebäuden, in denen zumindest eine NEZ von<br />
75 kWh/m²a bereits durch frühere Maßnahmen<br />
erreicht wurde. Bei der Erneuerung von Heizkesseln<br />
für fossile Brennstoffe sind nur Brennwertgeräte<br />
förderbar.<br />
Was geschieht, wenn die<br />
Mindest-Wärmedämmwerte nicht<br />
erreicht werden?<br />
Bei einer Überschreitung der Mindest-Wärmedämmwerte<br />
lt. Ihrem Ansuchen gibt es die Möglichkeit im<br />
Zuge einer Energieberatung höhere Dämmstärken<br />
festzulegen, um die geforderten Werte zu erreichen.<br />
Im Anschluss erhalten Sie ein Zertifikat und Sie können<br />
um den 25%-igen Annuitätenzuschuss beim Land<br />
<strong>OÖ</strong> ansuchen. Ohne zusätzliche Maßnahmen wird<br />
bei Überschreiten der Mindest-Wärmedämmwerte<br />
keine Förderung gewährt. Vor Beginn der Sanierung<br />
ist mit dem O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> ein Beratungsgespräch<br />
zu führen.<br />
b) Annuitätenzuschuss bei gesamt-<br />
hafter, energiesparender Sanierung:<br />
• 30 % Annuitätenzuschuss bei einer NEZ von<br />
75 kWh/m² und Jahr<br />
• 35 % Annuitätenzuschuss bei einer NEZ von<br />
65 kWh/m² und Jahr<br />
• 40 % Annuitätenzuschuss bei einer NEZ von<br />
45 kWh/m² und Jahr<br />
• 40 % Annuitätenzuschuss bei einer NEZ von<br />
15 kWh/m² und Jahr (Passivhaussanierung -<br />
andere Rückzahlungsmodalitäten)<br />
Förderung von Häusern bis zu<br />
3 Wohnungen:<br />
• Annuitätenzuschüsse werden höchstens bis zu<br />
einer Darlehenssumme von 37.000 € pro Wohnhaus<br />
gewährt<br />
• bei einem Passivhaus beträgt die höchste bezuschusste<br />
Darlehenssumme 40.000 €<br />
• werden ökologische Dämmstoffe aus nachwachsenden<br />
Rohstoffen verwendet, so erhöht sich das<br />
Darlehen um 3.000 €. Dabei müssen sämtliche<br />
Außenbauteile (Außenwand, oberste Decke/Dach,<br />
Kellerdecke, erdanliegende Böden - ausgenommen<br />
erdberührende Dämmung) zu 100 % mit<br />
nachwachsenden ökologischen Dämmstoffen versehen<br />
werden. Zusätze gegen Feuer, Wasser und<br />
Schädlinge sowie Stützfasern sind zulässig. Nachwachsende<br />
ökologische Dämmstoffe sind z.B.<br />
Flachs, Hanf, Holzfaser, Schafwolle, Stroh, Zellulose<br />
und Kork. Die Wärmeleitfähigkeit (Lambda-Wert)<br />
des Dämmstoffes muss 0,06 W/mK oder<br />
kleiner sein.<br />
• + 3.000 € bei Brennwertkessel (Heizlastberechnung<br />
erforderlich)<br />
Ökologische Mindestkriterien<br />
Bei der Sanierung von Wohnhäusern mit bis zu 3<br />
Wohnungen sind die folgenden ökologischen Mindestkriterien<br />
einzuhalten:<br />
• HFKW-freie und HFCKW-freie Wärmedämmstoffe<br />
und Baustoffe (siehe periodisch aktualisierte<br />
Liste des Klimaschutzbeauftragten)<br />
• bei nachträglichem Einbau einer Wohnraumlüftungsanlage<br />
mit Wärmerückgewinnung ist eine<br />
luftdichte Gebäudehülle mit n 50 -Wert kleiner<br />
oder gleich 1,5 [1/h] auszuführen<br />
• bei Erneuerung der Heizanlage ist ein wassergetragenes<br />
System vorzusehen (ausgenommen Passivhaus)<br />
• fachgerechte hydraulische Einregulierung der<br />
Wärmeverteilungs/abgabe-Systeme.<br />
• bei Erneuerung der Warmwasserbereitung keine<br />
Durchlauferhitzer<br />
• bei Erneuerung der Umwälzpumpen zumindest<br />
A-Pumpen<br />
Nähere Information: Land <strong>OÖ</strong>.,<br />
Abt. Wohnbauförderung, Tel. 0732/7720-14144<br />
oder O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong>, Tel. 0800-205-206<br />
O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />
Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at
DIE RICHTIGE<br />
SANIERUNG<br />
Wann sollte man an<br />
eine Sanierung denken ?<br />
Die Sanierung von bestehenden Gebäuden ist sowohl<br />
vom ökonomischen als auch vom ökologischen<br />
Standpunkt gesehen eine sinnvolle Investition.<br />
Durch verbesserten Wärme schutz sparen Sie Heizkosten,<br />
tragen damit zum Umwelt schutz bei und erhöhen<br />
auch die Behaglichkeit in Ihrem Zuhause.<br />
Grundsätzlich können Sie davon ausgehen, dass<br />
bei einem über 20 Jahre alten Gebäude einzelne<br />
Sanierungsmaßnahmen notwendig sein können.<br />
Auf Grund der raschen Entwicklung bei Baumaterialien<br />
und Dämmstandards benötigen neue Niedrigenergiehäuser<br />
nur mehr rund ein Drittel der Energie<br />
zum Beheizen als herkömmliche Gebäude.<br />
Als Faustregel gilt: Dividieren Sie die jährlichen<br />
Heizkosten durch die Quadrat meteranzahl der<br />
beheizten Fläche. Ist der Wert größer als 10 Euro/m<br />
2 , sollten Sie an Wärme dämm maßnahmen<br />
denken. Eine umfassende, gesamthafte Sanierung<br />
ist meist die beste Lösung, Sie können aber auch<br />
schrittweise einzelne Maßnahmen setzen.<br />
Empfehlenswert ist dabei folgende Reihenfolge:<br />
1) Oberste Geschoßdecke dämmen:<br />
Diese Maßnahme bringt mit relativ geringen Kosten<br />
häufig die größten Einsparungen (siehe Beispiel).<br />
2) Fenstertausch:<br />
Beim Fenstertausch sollte auf einen möglichst kleinen<br />
U-Wert der Fenster geachtet werden. Den bes-<br />
ten Wärmeschutz bietet ein Dreischeiben-Wärmeschutzglas<br />
mit U-Werten von 0,5 – 0,7 W/m 2 K.<br />
3) Fenster sanieren:<br />
Manchmal lassen sich Fenster auch mit einfachen<br />
Maßnahmen, wie Einstellen der Beschläge oder Erneuerung<br />
der Dichtungen, sanieren und ein sofortiger<br />
Fenstertausch ist nicht unbedingt erforderlich.<br />
Ev. kann auch ein Glastausch sinnvoll sein.<br />
4) Kellerdecke von unten dämmen:<br />
Mindestens 10 cm zusätzliche Wärmedämmung an<br />
der Keller decke schafft Abhilfe bei "kalten" Fußböden.<br />
O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />
Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at<br />
5) Außenwände dämmen:<br />
Idealerweise verbinden Sie eine ohnehin notwendige<br />
Fassadenerneuerung mit einer Wärmedämmung<br />
der Außenwände. Nicht nur aus<br />
Energiespar gründen, sondern auch aus bauphysikalischen<br />
Erwägungen ist eine Mindestdämmstärke<br />
von 14 –20 cm empfehlenswert.<br />
6) Warmwasserbereitung im Sommer<br />
von der Heizung trennen:<br />
Wird das Warmwasser im Sommer mit der Heizungsanlage<br />
bereitet, ist der Heizkessel für diesen<br />
Zweck in der Regel zu groß dimensioniert.<br />
Idealerweise nutzen Sie Sonnenkollektoren zur<br />
Warmwas serbereitung im Sommer und verwenden<br />
nur im Winter die Heizungsanlage.<br />
7) Heizung sanieren:<br />
Auch ohne Heizungstausch lassen sich mit einfachen<br />
Maßnahmen Verbesserungen erzielen, wie<br />
z.B. durch Dämmen der Verteilleitungen, Einbau<br />
einer modernen Regelung und von Thermostatventilen,<br />
durch einen Pufferspeicher bei Festbrennstoffen<br />
oder durch den Einbau von effizienten Umwälzpumpen.<br />
8) Heizkessel tauschen:<br />
Nach erfolgter Sanierung des Hauses ist der Energie<br />
bedarf wesentlich geringer und der Heizkessel<br />
daher meist überdimensioniert. Bei einer Heizungserneuerung<br />
sollten Sie die Möglichkeit zum Umstieg<br />
auf erneuerbare Energieträger, die vom Land<br />
Oberösterreich gefördert werden, nutzen.<br />
08
08<br />
Beispiel:<br />
Sanierung eines<br />
Wohngebäudes<br />
2 x 120 m 2 Geschoßfläche, 11 m x 11 m Außenabmessung,<br />
Energieverbrauch vor der Sanierung<br />
ca. 6.000 Liter Öl (~16 t CO 2 ), teilbeheizt (bei<br />
Vollbeheizung ca. 8.100 Liter).<br />
1) Dämmung der obersten Geschoßdecke:<br />
vor Sanierung: . ............................... 3 cm Wärmedämmung<br />
Maßnahme: . ................................. 30 cm Wärmedämm platten<br />
Materialkosten: . .............................. ca. 2.000 Euro<br />
Energieeinsparung: . ............................ 10.800 kWh (ca. 1.500 Liter Öl)<br />
2) Dämmung der Kellerdecke:<br />
vor Sanierung: . ............................. 3 cm Schlackenschüttung<br />
Maßnahme: . ................................. 12 cm Wärmedämmung (Kellerdecke Unterseite)<br />
Materialkosten: . .............................. ca. 2.500 Euro<br />
Energieeinsparung: . ............................ 5.400 kWh (ca. 700 Liter Öl)<br />
3) Fenstertausch:<br />
vor Sanierung: . ............................... Verbundfenster<br />
Maßnahme: . ................................. neue Fenster mit Wärmeschutzglas<br />
Material- und Arbeitskosten: . .................... ca. 15.000 Euro<br />
Energieeinsparung: . ............................ 3.300 kWh (ca. 450 Liter Öl)<br />
4) Dämmung der Außenwände:<br />
vor Sanierung: . ............................... 30 cm Lochziegel<br />
Maßnahme: . ................................. 16 cm Wärmedämmplatten<br />
Material- und Arbeitskosten: . .................... ca. 18.000 Euro<br />
Energieeinsparung: . ............................ 21.000 kWh (ca. 2.800 Liter Öl)<br />
5) Solaranlage zur Warmwasserbereitung:<br />
vor Sanierung: . ............................... Warmwasserbereitung mit Heizkessel<br />
Maßnahme: . ................................. 10 m 2 Sonnenkollektoren<br />
Material- und Arbeitskosten: . .................... ca. 7.000 Euro<br />
Energieeinsparung: . ............................ 3.500 kWh (ca. 700 Liter Öl)<br />
6) Heizkesseltausch:<br />
vor Sanierung: . ............................... Ölkessel (nach Sanierung überdimensioniert)<br />
Maßnahme: . ................................. moderne Pelletsheizanlage<br />
Material- und Arbeitskosten: . .................... ca. 12.000 Euro<br />
Energieverbrauch nach der Sanierung (vollbeheizt): .........ca. 4.000 kg Pellets (entspricht 1.900 Liter Öl, CO 2 -neutral)<br />
O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />
Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at
BARRIEREFREIE<br />
BAUWEISE<br />
Barrierefreies <strong>Bauen</strong> bedeutet <strong>Bauen</strong> für alle Menschen<br />
mit allen Veränderungen, die im Laufe eines<br />
jeden Lebens eintreten können. Barrierefreies <strong>Bauen</strong><br />
bringt daher für alle Menschen Vorteile, nicht<br />
nur für Ältere und Menschen mit physischen Beeinträchtigungen.<br />
Im oö. Baurecht sind daher Bestimmungen aufgenommen,<br />
die die barrierefreie Gestaltung baulicher<br />
Anlagen und den „anpassbaren Wohnbau“ bei bestimmten<br />
Bauvorhaben verpflichtend vorsehen.<br />
Auch die Wohnbauförderung unterstützt die barrierefreie<br />
Bauweise, so erhöht sich das geförderte Hypothekardarlehen<br />
um 3.000 Euro, wenn das Eigen-<br />
heim barrierefrei errichtet wird.<br />
Kriterien für barrierefreies <strong>Bauen</strong><br />
1) Zugang und Eingangsebene<br />
Der Zugang zum Wohnhaus, zum Wohnschlafraum,<br />
zum WC, zur Dusche und zur Küche in der<br />
Eingangsebene muss barrierefrei errichtet werden.<br />
„Barrierefreier“ Hauptzugang zur Wohn-<br />
ebene heißt:<br />
• ein maximaler Niveauunterschied von 3 cm ist<br />
einzuhalten, anderenfalls ist eine Zufahrtsrampe<br />
vorzusehen. (lt. ÖNORM B 1600)<br />
• die Eingangstür muss eine durchgangslichte Breite<br />
von mindestens 90 cm aufweisen, die Türflügelbreite<br />
sollte jedoch 100 cm nicht überschreiten.<br />
(lt. ÖNORM B 1600)<br />
• auf beiden Seiten der Eingangstür ist ein ausreichend<br />
großer Anfahrbereich vorzusehen d.h.<br />
mindestens 120 cm tief und 150 cm breit bzw.<br />
auf der Türaufgehseite mindestens 200 cm tief<br />
und ebenfalls 150 cm breit. (lt. ÖNORM B<br />
1600)<br />
O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />
Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at<br />
Mindestanforderungen an die Rampe:<br />
(lt. ÖNORM B 1600)<br />
• Die Steigung darf maximal 6 % betragen (z.B.:<br />
bei 2 Stufen mit insgesamt 36 cm Höhe entspricht<br />
dies einer Rampenlänge von mindestens<br />
6 m).<br />
• Die Rampenbreite muss mindestens 120 cm betragen.<br />
• Am Anfang und am Ende der Rampe sind horizontale<br />
Bewegungsflächen von mindestens 150 cm<br />
Länge vorzusehen.<br />
In der Eingangsebene muss ein Wohnschlafraum,<br />
ein WC, ein Badbereich (Dusche) sowie eine Küche<br />
vorhanden sein.<br />
09
09<br />
2) Sanitär- und Badbereich<br />
Die Installationen im Sanitär- und Badbereich<br />
müssen so ausgeführt werden, dass eine nachträgliche<br />
rollstuhlgerechte Nutzung ohne weitergehende<br />
bauliche Maßnahmen möglich ist. Eine Verlegung<br />
von Sanitäranschlüssen und Leitungen darf<br />
nicht erforderlich sein. Diese Nutzungsmöglichkeit<br />
ist mit einem maßgenauen Detailplan nachzuweisen.<br />
Eine Bewegungsfläche mit einem Durchmesser<br />
von mindestens 150 cm ist freizuhalten. Die Bewegungsfläche<br />
darf nicht im Schwenkbereich<br />
der Tür liegen (lt. ÖNORM B 1600). Türen müssen<br />
eine Durchgangslichte von mindestens 80<br />
cm haben.<br />
Mindestanforderungen an den Duschbereich:<br />
• Der Duschplatz kann ausgeführt sein als:<br />
– eine geflieste Fläche mit Gefälle zum Bodenablauf<br />
– eine herkömmliche Duschtasse oder Badewanne,<br />
wobei die Abflussinstallation so ausgeführt<br />
sein muss, dass ein nachträglicher Einbau<br />
eines rollstuhlgerechten Duschbereichs möglich<br />
ist<br />
4) Empfohlene Raumgrößen für den Sanitär- und Badbereich (Beispiele):<br />
Bad mit WC und Dusche –<br />
235 cm x 290 cm:<br />
235<br />
150<br />
290<br />
130<br />
90 90<br />
Bad mit WC und Badewanne –<br />
235 cm x 225 cm:<br />
235<br />
20 60 90 45<br />
65<br />
• Der Platzbedarf für eine barrierefreie Dusche<br />
beträgt mindestens 90 cm x 130 cm, der zusätzliche<br />
Platzbedarf an der Längsseite der Dusche<br />
beträgt mindestens 90cm. (lt. ÖNORM B 1600)<br />
Mindestanforderungen an den WC-Bereich:<br />
• Der Platzbedarf neben der WC-Schale beträgt<br />
mindestens 90 cm oder alternativ dazu vor der<br />
WC-Schale mindestens 120 cm. (lt. ÖNORM B<br />
1600)<br />
• Eine Bewegungsfläche mit einem Durchmesser<br />
von mindestens 150 cm ist freizuhalten. Die Bewegungsfläche<br />
darf nicht im Schwenkbereich<br />
der Tür liegen. (lt. ÖNORM B 1600)<br />
3) Die Türen müssen eine Durchgangs-<br />
lichte von mindestens 80 cm haben<br />
Weitere Information:<br />
• O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong><br />
• Bausachverständige der Abteilung Umwelt-/Bau-<br />
und Anlagentechnik und der Bezirksbauämter<br />
• technische und rechtliche Grundlagen für barrierefreies<br />
<strong>Bauen</strong> finden Sie auf der Homepage<br />
des Landes <strong>OÖ</strong> www.ooe.gv.at (unter: Themen/<br />
<strong>Bauen</strong> und <strong>Wohnen</strong>/Barrierefreies <strong>Bauen</strong>)<br />
150<br />
225<br />
75<br />
WC – 215 cm x 165 cm:<br />
O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />
Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at<br />
215<br />
55<br />
65<br />
150<br />
165<br />
90
AUSSENWÄNDE<br />
Grundsätzlich ist zunächst zu entscheiden, ob eine<br />
Massivbauweise (z.B. Ziegelbau), eine leichte<br />
Bauweise (Holzbau) oder eine Kombination gewählt<br />
werden soll. Einige Beispiele ver schiedener<br />
Außenwandkonstruktionen:<br />
Massivbauweise<br />
● Einschaliges Mauerwerk<br />
besteht aus Baustoffen, die gleichzeitig statische<br />
Funktion übernehmen und dämmen wie z.B.<br />
hochporosierte Ziegel, Blähton, Beton, Gasbeton<br />
oder Kalksandstein. Um Niedrigenergiehaus-<br />
Standard zu erreichen, ist meist eine zusätzliche<br />
Wärmedämmung erforderlich. Vorteile dieser<br />
langjährig bewährten Bauweise: ausreichender<br />
Schallschutz und Wärmespeicherung durch hohes<br />
Wandgewicht.<br />
Möglicher Aufbau:<br />
• Innenputz<br />
• Hochwärmedämmendes Mauerwerk (50 cm)<br />
• Außenputz<br />
● Einschaliges Mauerwerk mit<br />
Wärmedämmverbundsystem<br />
(Vollwärmeschutz)<br />
Bei Außendämmungen wird die gesamte Gebäudehülle<br />
durch die Dämmung erfasst, vorhandene<br />
Wärmebrücken (Deckenkränze, Fenster stürze,<br />
Sockel,...) werden beseitigt und bestehende Putzschäden<br />
überdeckt. Die Kondensationsgefahr<br />
(Schimmelbildung) an den Wänden in den Wohnräumen<br />
wird bei ordnungsgemäßer Verarbeitung<br />
stark herabgesetzt. Die äußere Putzschicht soll<br />
wasserdampfdurchlässig sein, damit anfallende<br />
Luftfeuchtigkeit nach außen abgeleitet wird.<br />
Möglicher Aufbau:<br />
• Innenputz<br />
• Mauerwerk (25-30 cm)<br />
• Wärmedämmplatten (mind. 16 cm)<br />
• Außenputz<br />
Innenputz<br />
Massivwand<br />
Vollwärmeschutz, mind. 16 cm<br />
O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />
Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at<br />
● Einschaliges Mauerwerk<br />
mit hinterlüfteter Fassade<br />
Hier wird das Dämmmaterial zwischen einer<br />
Lattung eingebracht, auch eine Konterlattung<br />
mit einer zweiten Dämmschicht ist möglich<br />
und sinnvoll. Die Hinterlüftung wird mit einer<br />
weiteren Lattung sichergestellt.<br />
Möglicher Aufbau:<br />
• Innenputz<br />
• Mauerwerk (25-30 cm)<br />
• Wärmedämmung zwischen Lattung (mind. 16 cm)<br />
• Winddichte, diffusionsoffene Folie<br />
• Hinterlüftung<br />
• Außenfassaden (z.B. Holz, Blech)<br />
Innenputz<br />
Massivwand<br />
Montagelattung + Querlattung<br />
dazw. mind. 16 cm Dämmung<br />
diffusionsoffene Folie<br />
Hinterlüftung<br />
Fassade<br />
● Zweischaliges Mauerwerk<br />
Die innere Schale übernimmt hier die statische<br />
Funktion, die Vorsatzschale gewährleistet langlebigen<br />
Witterungsschutz. Dazwischen sorgt eine<br />
Kern dämmung für Wärmeschutz.<br />
Möglicher Aufbau:<br />
• Innenputz<br />
• Hochlochziegel (25 cm)<br />
• Wärmedämmung (mind. 16 cm)<br />
• Vormauerung (12 cm Ziegel)<br />
• Außenputz<br />
00 10
00 10<br />
● Einschaliges Mauerwerk mit Innendämmung<br />
Eine Innendämmung ist bauphysikalisch ungünstig<br />
und sollte nur in Ausnahmefällen (keine andere<br />
Möglichkeit, historische Bauten) bzw. bei Wochenendhäusern,<br />
die rasch aufgeheizt werden sollen,<br />
eingesetzt werden.<br />
• Nachteile einer innenliegenden Dämmung:<br />
Die Oberflächentemperaturen an der Bauteilinnen-<br />
seite steigen (gewollter Effekt), dadurch kühlt der gedämmte<br />
Bauteil aber mehr aus als ohne Innendämmung.<br />
An den Anschlussstellen (Decken, Wände<br />
Holzbauweise<br />
Die tragende Konstruktion besteht aus Holz, zwischen<br />
den Holzstehern befindet sich die Wärmedämmung.<br />
Besonders zu beachten ist die Winddichtheit<br />
außen (Windbremse) und die Luftdichtheit<br />
(gleichzeitig Dampfbremse) innen.<br />
Achten Sie bei den Stößen der Folien darauf, dass<br />
sich diese überlappen und verklebt sind.<br />
● Holzriegelbau (bei Fertigteil häusern)<br />
Zur Vermeidung von Wärmebrücken wird die Wärmedämmung<br />
(mind. 25 cm) zwischen der Holzkonstruktion<br />
in zwei Bahnen waagrecht und senkrecht<br />
verlegt.<br />
Innenverkleidung<br />
Installationsebene<br />
Holzbauplatte<br />
Naturdampfbremse = Luftdiche Ebene<br />
Holzständerkonstruktion<br />
dazw. Dämmung<br />
Diffusionsoffene Holzbauplatte<br />
Windbremse<br />
Hinterlüftung<br />
Fassade<br />
und Böden) treten größere Temperaturdifferenzen<br />
auf, es entstehen neue Wärmebrücken und in vielen<br />
Fällen durch Kondensat auch Schimmelbildung.<br />
Die Dämmstoffe einer Innendämmung müssen in<br />
der Regel durch eine Dampfsperre (immer an der inneren<br />
Seite der Dämmung) vor Raumluftfeuchtigkeit<br />
geschützt werden oder es werden spezielle Dämmplatten<br />
(z.B. Kalzium-Silikatplatten verwendet.<br />
Bei der Verwendung von Wandheizungen ist eine<br />
Innendämmung notwendig und unproblematisch.<br />
Möglicher Aufbau:<br />
• Innenverkleidung<br />
• Installationsebene (inkl. Dämmung)<br />
• Holzbauplatte<br />
• Dampfbremse luftdicht verlegt<br />
• Holzkonstruktion mit Wärmedämmung<br />
zwischen den Holzstehern (20-30 cm)<br />
• Holzbauplatte<br />
• Winddichtung<br />
• Hinterlüftung<br />
• Außenfassade<br />
● Holzriegelwand mit Vollwärmeschutz<br />
Speziell bei Fertigteilhäusern wird an der Außen-<br />
seite manchmal auch ein Vollwärmeschutz angebracht.<br />
● Doppelwandsystem<br />
Ist eine „Blockwand-Optik“ gewünscht, können<br />
zwei Blockbohlenwände mit Wärmedämmung dazwischen,<br />
verwendet werden.<br />
O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />
Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at
FENSTER UND<br />
AUSSENTÜREN<br />
Alte Fenster und Außentüren führen zu hohen Ener-<br />
gieverlusten und oft auch einem unbehaglichen<br />
Wohnklima. Bei tiefen Außen temperaturen kühlen<br />
die Scheiben ab (Eisblumen) und entziehen den<br />
Wohnräumen einseitig Wärmestrahlung. Auch bei<br />
abgedichteten Fugen sammelt sich an der Scheiben-<br />
innenseite kühle Luft, dies ist oft Ursache für Kondensatbildung<br />
und Beschlagen der Fenster und unangenehmer<br />
Zuglufterscheinungen im Raum.<br />
Durch die Sanierung oder Erneuerung unzureichender<br />
Fenster und Türen mit energiesparenden<br />
Wärmeschutzverglas ungen, Rahmenmaterialien<br />
und Dichtungen werden die Energieverluste<br />
erheblich verringert, der Schallschutz verbessert<br />
und die Wohnbehaglichkeit erhöht.<br />
Sonneneinstrahlung<br />
Wärmeabstrahlung<br />
O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />
Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at<br />
● Wärmeschutz<br />
Die Förderrichtlinien schreiben derzeit für Fenster<br />
einen „Wärmedurchgangskoeffizienten“ von<br />
zumindest U = 1,2 W/m 2 K oder kleiner vor. Standardverglasungen<br />
weisen bereits einen U-Wert von<br />
1,0 W/m 2 K auf, Spezialausführungen können auch<br />
einen U-Wert von 0,5 W/m 2 K erreichen. Beachten<br />
Sie beim Fensterkauf, dass der U-Wert des Rahmenmaterials<br />
meist schlechter ist als der Verglasungs-U-<br />
Wert. U-Werte von Fensterrahmen reichen von 1,2<br />
bis 1,5 W/m 2 K (Standard-Rahmen) bis hin zu 0,7 W/<br />
m 2 K (hochgedämmte Rahmen). Entscheidend ist der<br />
U-Wert des gesamten Fensters (Uw = Ug (Glas) + Uf<br />
(Rahmen)). Für einen guten Gesamt-U-Wert (Uw-<br />
Wert) ist auch das Material des Glasrandverbundes<br />
(Abstandhalter zwischen den Glasscheiben) entscheidend.<br />
Neben dem U-Wert ist auch der Energiedurchlassgrad<br />
(g-Wert) der Verglasung entscheidend.<br />
Dieser Wert beschreibt, wieviel Strahlung und damit<br />
Sonnenenergie das Glas in den Raum hineinlässt<br />
und sollte über 50 % liegen.<br />
Die Verglasung<br />
● Zweischeiben-Isolierglas<br />
Isolierglas gibt es als Zwei- oder Dreischeiben-Isolierglas<br />
(ohne Gasfüllung und Metallbedampfung<br />
bis 1990). Die Scheiben sind über einen Aluminium-Randverbund<br />
miteinander verbunden. Eine<br />
Zweischeiben-Isolierverglasung (Glas-U-Wert 2,9<br />
bis 3,1 W/m 2 K) ist heute bereits durch die Wärmeschutzverglasung<br />
"überholt" und darf nicht mehr<br />
eingesetzt werden.<br />
● Zweischeiben-Wärmeschutzglas<br />
Stand der Technik ist ein Wärmeschutzglas (Glas-<br />
U-Wert 1,1 W/m 2 K), das sich auch in vorhandene<br />
Fensterrahmen einbauen lässt. Die Dämm eigenschaften<br />
sind gegenüber Isolierglas um ca. 50<br />
bis 60 % verbessert. Dafür sorgen eine Edelgasfüllung<br />
im Scheibenzwischenraum, eine dünne,<br />
nicht sichtbare Metallbedampfung der raumseitigen<br />
Scheibe im Zwischenraum und das Material<br />
(Edelstahl oder Kunststoff) des Abstandhalters.<br />
00 11
00 11<br />
● Dreischeiben-Wärmeschutzglas<br />
Diese Glasart wird immer öfter verwendet und<br />
bietet mit U-Werten von 0,5 bis 0,7 W/m 2 K den<br />
heute besten Wärmeschutz unter allen Verglasungsarten.<br />
Die Dämmwir kung wird durch die<br />
dritte Scheibe, eine Metallbedampfung auf zwei<br />
Scheibenober flächen und eine Edelgasfüllung<br />
(Argon, Krypton) erreicht. Ein Spezial-Randverbund<br />
reduziert die Wärmebrücken (z.B. Edelstahl<br />
oder Hochleistungs-Kunststoff).<br />
● Rahmenmaterial<br />
Das Rahmenmaterial (15 bis 35 % der Fensteröffnung)<br />
ist mitentscheidend für die Energieeinsparung.<br />
Holzrahmen weisen zumeist die besten<br />
Dämmeigenschaften auf. Es gibt sie auch mit<br />
einer äußeren Aluminiumver kleidung als Witterungsschutz.<br />
Für Kunststoff rahmen wird meistens<br />
Hart-PVC, aber auch Hart-Polyurethan eingesetzt.<br />
PVC ist ein End produkt der Chlorchemie und sollte<br />
aus Umweltschutz gründen begrenzt eingesetzt<br />
werden. Bei Metallrahmen (Aluminium, Stahl) hat<br />
sich die Dämmqualität in den letzten Jahren deutlich<br />
verbessert, erreicht jedoch nicht die Werte<br />
von Holz- oder Kunststoff rahmen.<br />
● Beschläge und Fensteröffnungsarten<br />
Grundsätzlich gilt, je weniger Funktionen die Beschläge<br />
auszuführen haben, um so höher ist ihre<br />
Wartungsfreiheit und die Fugendichtigkeit. Beschläge<br />
gehören auch regelmäßig gewartet und<br />
neu eingestellt.<br />
● Sanierung vorhandener Fenster<br />
Ist die Substanz der vorhandenen Rahmen noch<br />
gut, kann sich eine Sanierung lohnen. Ein kurzer<br />
Überblick über die wichtigsten Sanierungsmöglichkeiten:<br />
Fugendichtigkeit verbessern<br />
Dichtungsmaterialien werden angebracht. Eine<br />
dauerhafte, wenn auch kostenintensive Lösung ist<br />
das Einfräsen elastischer Dichtungsbänder (Lippenprofil<br />
aus Silikonkautschuk) in den Flügelrahmen.<br />
Die Haltbarkeit beträgt 5 - 10 Jahre.<br />
Beachten Sie aber, dass bei Räumen mit Feuerstellen<br />
gewährleistet sein muss, dass nach der Fugendichtung<br />
noch genügend Verbrennung s luft in<br />
die Räume gelangt.<br />
Wärmeschutzverglasung in bestehenden Rahmen<br />
Die vorhandene Verglasung wird durch ein Wärmeschutzglas<br />
ausgetauscht. Die Wärmeverluste<br />
über die Scheibe können um bis zu 70 % zurückgehen.<br />
Die Kosten liegen etwa 30 % niedriger als<br />
der Einbau neuer Fenster.<br />
● Richtige Fenstermontage (ÖNORM B 5320)<br />
Beim Einbau von Fenstern sind unter anderem aus<br />
bauphysikalischen Gründen zwei Abdichtungs -<br />
ebenen sinnvoll, nämlich<br />
• eine äußere zur Sicherstellung der Schlagregendichtheit<br />
und<br />
• eine innere, um zu vermeiden, dass feuchte<br />
Raumluft bis an die kalten Anschlussbauteile<br />
gelangen kann.<br />
• Achten Sie darauf, dass die<br />
Anschlussfugen zwischen<br />
Fenster und angrenzendem<br />
Bauwerk gedämmt und<br />
winddicht verschlossen sind<br />
(ÖNORM Montage)<br />
• und die Wärmedämmung<br />
den Fensterstock mind.<br />
3 cm überdeckt<br />
● Außentüren<br />
Hauseingangstüren stellen einen Teil der Gebäudehülle<br />
dar und müssen daher neben dem Einbruchs-<br />
und Schallschutz auch den Witterungs-<br />
und Wärmeschutz erfüllen. Der bei Türen zu erzielende<br />
Wärmeschutz ist weitgehend vom Material<br />
des Rahmens und Blattes, deren Dicke und<br />
der Dichtheit der Anschluss- und Bewegungsfugen<br />
abhängig. Bei Türen an windigen Stellen kann ein<br />
Windfang eingeplant oder nachträglich angebaut<br />
werden. Bodendichtungen (Hohl- und Bürstenprofile)<br />
sowie Dichtungsbänder und -leisten bieten<br />
auch nachträglich noch gute Möglichkeiten,<br />
die Tür abzudichten.<br />
O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />
Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at
GESCHOSSDECKEN<br />
Dämmung der obersten Geschoßdecke:<br />
Ein beträchtlicher Teil der eingesetzten Heizenergie<br />
geht über die oberste Geschoß decke verloren.<br />
Zusätzliche Wärme dämmung in diesem Bereich<br />
ist oft eine der preiswertesten Energiesparmaßnahmen.<br />
Wenn Sie z.B. eine bestehende Dach bodendecke<br />
mit bisher nur wenigen Zenti metern Dämmung mit<br />
einer zusätzlichen Wärme dämmschicht von bis zu<br />
25 bis 30 cm Gesamtdämmdicke versehen, ergeben<br />
sich Energieeinsparungen von bis zu 100 kWh<br />
(entspricht 10 Liter Erdöl) pro m 2 und Jahr. Neben<br />
der Energieeinsparung wird auch die Behaglichkeit<br />
der darunter liegenden Räume erheblich gesteigert.<br />
Ausgewählte Beispiele von Deckenaufbauten<br />
● Oberste Geschoßdecke<br />
Aufbau mit Holzkonstruktion (Zangendecke)<br />
• Begehbare Platten (Brandschutzplatten)<br />
auf Holzschalung<br />
• Dämmung (Dämmmatten und/oder lose Dämmung)<br />
zwischen Holzkonstruktion,<br />
30 cm<br />
• Dampfbremse<br />
• Montagelattung<br />
• Untersicht (F30) (Innenverkleidung)<br />
Brandschutzplatten<br />
Holzschalung (Sparschalung)<br />
Dämmung, 30 cm<br />
Deckenkonstruktion<br />
Dampfbremse<br />
Rauschalung<br />
Untersicht<br />
Aufbau mit Estrich<br />
• Estrich<br />
• Dämmplatten, mind. 30 cm<br />
• Massivdecke<br />
• Untersicht (Innenputz)<br />
O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />
Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at<br />
● Zwischendecke<br />
• Bodenbelag<br />
• Estrich<br />
• Trennschicht<br />
• Trittschalldämmung<br />
(biegeweiche Dämmplatten)<br />
• Dämmung<br />
• Tragende Decke<br />
• Untersicht (Innenputz)<br />
Bodenbelag<br />
Estrich<br />
Folie<br />
Trittschalldämmung<br />
Trittfeste Dämmung<br />
Decke<br />
Untersicht<br />
● Kellerdecke/Fußboden<br />
Aufbau mit Estrich<br />
• Bodenbelag<br />
• Estrich (ev. Fußbodenheizung)<br />
• Trennschicht (Folie)<br />
• Trittschalldämmung<br />
• Dämmplatten 14–20 cm<br />
• Kellerdecke<br />
• ev. 6–12 cm Dämmung von unten, nach Erfordernis<br />
• Untersicht (Innenputz)<br />
00 12
12<br />
● Fußbodenaufbau mit Polsterhölzer<br />
• Bodenbelag<br />
• Blindboden bzw. begehbare Platten<br />
• Dampfbremse<br />
• Dämmung zwischen Polsterhölzer, 16 - 20 cm<br />
• Trittschalldämmung<br />
• Kellerdecke<br />
• ev. 8 - 12 cm Dämmung von unten<br />
• Untersicht (Innenputz)<br />
Bodenbelag<br />
Blindboden<br />
Dampfbremse<br />
Dämmung zw. Polsterhölzern<br />
Trittschalldämmung<br />
Decke<br />
ev. Dämmung<br />
Untersicht<br />
● Erdanliegender Boden mit Estrich<br />
• Bodenbelag<br />
• Estrich<br />
• Trennschicht (Folie)<br />
• Trittschalldämmung<br />
• Wärmedämmung, 14 - 20 cm<br />
• Feuchtigkeitsisolierung<br />
• Unterbeton (Fundamentplatte)<br />
• ev. Dämmung (8 - 12 cm)<br />
• Rollierung<br />
Bodenbelag<br />
Estrich<br />
Trittschalldämmung<br />
Trittfeste Dämmung<br />
Feuchtigkeitsisolierung<br />
Unterbeton<br />
ev. Dämmung<br />
Rollierung<br />
● Dämmschüttungen<br />
Dämmschüttungen aus Polystyrolgranulat werden<br />
aus recycleten EPS-Platten produziert, die fein zerrieben<br />
werden. Um die Tragfähigkeit zu erhöhen, wird<br />
ein Bindemittel dazugemischt. Bei zementgebundenen<br />
Polystyrolgranulaten, die hauptsächlich auf der<br />
Baustelle gemischt und verarbeitet werden, sollte darauf<br />
geachtet werden, dass der Zementanteil richtig<br />
dimensioniert wird. Bei zu geringer Zugabe von<br />
Zement entstehen nach der Einbringung sogenannte<br />
Setzungsrisse. Wird zuviel Zement dazugemischt,<br />
verschlechtert sich die Dämmwirkung (Lambda-Wert).<br />
Klebergebundene oder kunstharzgebundene Granulate<br />
werden entweder vom Werk trocken vorgemischt<br />
und erreichen hiebei bessere Dämmwerte (Prüfzeugnis).<br />
Soll ein besonderer U-Wert erreicht werden,<br />
kann auch eine Mischform von Dämmschüttung mit<br />
darüberliegender Dämmplatte verarbeitet werden.<br />
● Decken über Außenluft<br />
Bei Geschoßdecken, die beheizte Wohnräume<br />
nach unten gegen die Außenluft abgrenzen, besteht<br />
besonders die Gefahr von Wärmebrücken, wie<br />
z.B. bei Decken über offenen Durchfahrten, Garagen<br />
oder auskragenden Gebäude teilen. Eine sehr<br />
gute Wärmedämmung (zusätzliche Dämmung von<br />
unten) ist daher erforderlich.<br />
● Balkon über Wohnraum/Terrassen<br />
Bei Decken, die beheizte Wohnräume nach oben<br />
gegen die Außenluft abgrenzen, ist besonders auf<br />
eine wasserundurchlässige Ausführung (wasserabweisende<br />
Bauteilschicht, Verwendung von wasserbeständigem<br />
Dämm material und gute Feuchtigkeitsisolierung)<br />
zu achten. Beachten Sie auch<br />
die Konstruk tionshöhe in der Planungsphase (eine<br />
Absen kung der Decke könnte erforderlich sein).<br />
● Flachdächer<br />
Flachdächer sind besonders hohen Belastungen<br />
ausgesetzt, der Aufbau sollte nur von Fach betrieben<br />
ausgeführt werden. Eine Dampfsperre und hohe<br />
Anforderungen an die Dachab dichtung sind Voraussetzung.<br />
Wird das Dach als Gründach ausgeführt,<br />
kann das gerade im städtischen Bereich eine<br />
wesentliche Verbes serung des Kleinklimas bringen.<br />
Wetterfester Abschluss<br />
Schalung<br />
Hinterlüftung<br />
Diffusionsoffene Dachbahn<br />
Schalung<br />
Dachbalken 20–30 cm<br />
dazw. Dämmung<br />
Querbalken 10 cm<br />
dazw. Dämmung<br />
Dampfbremse<br />
Untersicht<br />
O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />
Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at
DACHNEUBAU<br />
UND -AUSBAU<br />
Die ausreichende Wärmedämmung nach oben<br />
(oberste Geschoßdecke bzw. Dach) ist sehr wichtig<br />
und verbessert die Energiebilanz des Hauses<br />
ganz wesentlich. Ein Dachboden ausbau ermöglicht<br />
die Schaffung von zusätzlichem Wohnraum.<br />
Durch kompakte Bauweise und gute Wärmedämmung<br />
kann damit auch Energie gespart und der<br />
Wohnkomfort wesentlich verbessert werden.<br />
● Wärmedämmung<br />
Achten Sie auf ausreichende Wärmedämmung<br />
im Dachbereich. Laut Oö. Bautechnik-Verordnung<br />
beträgt der Mindestwärmeschutz U = 0,20<br />
W/m 2 K. Dieser Wert sollte aber bei modernen<br />
Niedrigenergie bauten und bei nachträglichem<br />
Dachgeschoß ausbau deutlich unterschritten und<br />
U-Werte unter 0,15 W/m 2 K angestrebt werden.<br />
Erreicht wird dieser gute Wärmeschutz durch 25<br />
bis 35 cm Wärmedämmung.<br />
Als Dämmstoffe eignen sich Schüttmaterialien<br />
(z.B. Perlite, Zellulose) und Platten (z.B. Schafwolle,<br />
Mineralwolle, Hanf, Flachs, Holzweichfaserplatten).<br />
Daneben sollte auf eine ausreichende<br />
Dämmung von Wänden zum unbeheizten Dachraum<br />
und zu den sogenannten Abseitenräumen<br />
geachtet werden.<br />
● Feuchtigkeits schutz & Dichtheit<br />
Richtig ausgeführter Feuchtigkeitsschutz (Schutz vor<br />
Kondenswasser und Schlagregen) ist gerade beim<br />
Dachgeschoßausbau sehr wichtig. Damit Bauschäden<br />
vermieden werden, sollten Dach konstruktionen<br />
nach heutigem Stand der Technik nach außen diffusionsoffen<br />
sein und nach innen über eine luftdicht<br />
verlegte Dampfbremse verfügen.<br />
O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />
Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at<br />
Die Dampfbremse verringert den Eintritt der<br />
Raumluftfeuchte in die Konstruktion, die diffusionsoffene<br />
Unterdachbahn ermöglicht das Entweichen<br />
der in die Dämmschicht eingedrungenen<br />
Luftfeuchtigkeit nach außen. Sowohl Dampfbremse<br />
als auch die äußere Winddichtung müssen bei<br />
Stoßstellen, Anschlüssen und Durchbrüchen luftdicht<br />
verklebt werden.<br />
Der Anschluss des Dachaufbaus an die Wand<br />
ist wegen möglicher Undichtheiten eine besonders<br />
heikle Zone. Luftdurchlässigkeit hat<br />
negative Auswirkungen auf den Wohnkomfort<br />
(es "zieht'" unangenehm) und der Wärmeschutz<br />
wird stark vermindert. Ein weiteres Problem<br />
ist, dass die feuchte Luft in die Konstruktion<br />
eindringt und zu kondensieren beginnt, die<br />
Wärmedämmung und der ganze Aufbau werden<br />
feucht und Bauschäden sind die Folge.<br />
Um ein Eindringen von feuchter Luft in die Konstruktion<br />
zu verhindern, ist auf eine sorgfältige,<br />
luftdichte Anbringung der Dampfbremse an der<br />
Innenseite zu achten.<br />
13
13<br />
Dachkonstruktionen<br />
● Vollsparrendämmung<br />
ohne Hinterlüftung<br />
Dabei wird an der Außenseite eine diffusion soffene<br />
Folie oder Platte als Schutz gegen eindringendes<br />
Wasser angebracht. Der Diffusionswiderstand<br />
der einzelnen Schichten soll dabei<br />
unbedingt von innen nach außen abnehmen.<br />
Dadurch wird einer Durchfeuchtung der Konstruktion<br />
vorgebeugt.<br />
Innen wird eine, an den Stößen verklebte und zu<br />
allen Anschlüssen abgedichtete, Dampf bremse<br />
angebracht, um ein Eindringen von Feuchtigkeit<br />
in die Konstruktion zu verhindern. Dieser Aufbau<br />
ist heute Stand der Technik und ermöglicht höhere<br />
Dämmstärken.<br />
Möglicher Aufbau:<br />
• Dachlattung und Dachdeckung<br />
• Konterlattung (Hinterlüftung)<br />
• dampfdurchlässige (diffusionsoffene) Unterdachbahn,<br />
winddicht verlegt<br />
• Vollschalung<br />
• Sparren (Zangen) mit Aufdoppelung,<br />
dazwischen 26 - 30 cm Dämmung<br />
• Dampfbremse luftdicht verlegt<br />
• Installationsebene<br />
• Innenverkleidung<br />
Dachhaut<br />
Lattung<br />
Konterlattung (Hinterlüftung)<br />
Diffusionsoffene Unterdachbahn<br />
Holzbauplatte<br />
Sparren dazw. Dämmung (mind. 16 cm)<br />
Querlattung dazw. Dämmung (mind. 10 cm)<br />
Dampfbremse = luftdichte Ebene<br />
Montageebene (Installationsebene)<br />
Innenausbau (F30)<br />
● Aufsparrendämmung<br />
Sollen die Sparren im Raum sichtbar bleiben, wird<br />
meist eine Aufsparrendämmung gewählt.<br />
Dachhaut<br />
Lattung<br />
Konterlattung<br />
Diffusionsoffene Unterdachbahn<br />
Dämmplatten 26 cm<br />
Dampfbremse<br />
Holzschalung (F30)<br />
Sparren<br />
Möglicher Aufbau:<br />
• Dachlattung und Dacheindeckung<br />
• Konterlattung (Hinterlüftung)<br />
• dampfdurchlässige Unterdachbahn,<br />
winddicht verlegt<br />
• 26 - 30 cm Dämmung<br />
• Dampfbremse<br />
• Vollschalung (F30)<br />
• Sichtsparren<br />
Dachhaut<br />
Lattung<br />
Konterlattung<br />
Diffusionsoffene Unterdachbahn<br />
Dämmplatten<br />
Dampfbremse<br />
Holzschalung (F30)<br />
Sparren<br />
● Zwischensparren-, Vollsparren-<br />
Dämmung mit Hinterlüftung<br />
Dabei handelt es sich um ein "Kaltdach" mit<br />
Durchlüftungsraum zwischen Wärmedämm schicht<br />
und Unterdach. Wurde nach außen eine dampfdichte<br />
Bahn (z.B. Bitumen) angebracht, so ist eine<br />
Hinterlüftung von 4 cm unbedingt erforderlich.<br />
Am Dachfirst muss das Austreten der Luft ermöglicht<br />
werden und im Bereich der Mauerbank<br />
muss ein Zuluftschlitz mit Insekten gitter vorgesehen<br />
werden (frühere Konstruktionsform, manchmal<br />
in der Sanierung notwendig).<br />
Achten Sie darauf, dass die Hinterlüftungsebene<br />
nicht durch Dachflächen fenster und Gaupen unterbrochen<br />
wird. Insgesamt birgt diese Konstruktion<br />
die Gefahr mangelnder Wind dichtheit und hohen<br />
Feuchtigkeitseintrages von außen und wird daher<br />
vor allem bei bestehenden Objekten beim Dachgeschoßausbau<br />
verwendet. Eine Dampf bremse<br />
bzw. Dampfsperre nach innen, die sehr sorgfältig,<br />
luftdicht verlegt werden muss, ist unbedingt erforderlich.<br />
O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />
Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at
WINTERGARTEN<br />
Was kann der<br />
Wintergarten?<br />
Wintergärten sind der Traum vieler Häusl bauer.<br />
Damit der Wunsch nach "der grünen Idylle Wintergarten"<br />
aber nicht die Energie bilanz Ihres Niedrigenergiehauses<br />
verschlechtert, sollten einige<br />
grundsätzliche Hinweise berücksichtigt werden:<br />
Ein Wintergarten ist ein Pufferraum, möglichst<br />
nach Süden ausgerichtet. Scheint im Winter die<br />
Sonne, wird die erwärmte Luft aus dem Wintergarten<br />
bewusst für die Wohnraumbelüftung eingesetzt.<br />
Statt Fenster zu öffnen, strömt dann warme<br />
Frischluft aus dem Wintergarten in den Wohnraum.<br />
Im Sommer, wenn es im Wintergarten heiß<br />
ist, bleiben die Türen zum Haus geschlossen und<br />
die Wärme wird im Wintergarten weggelüftet. So<br />
kann ein richtig geplanter und genutzter Wintergarten<br />
sich durchaus positiv auf die Energiebilanz<br />
eines Hauses auswirken.<br />
Umgekehrt kann der Wintergarten jedoch auch<br />
zum "Energiefresser" werden. Mängel bei der Planung<br />
können sich später in Überhitzung im Sommer<br />
oder in zu tiefen Temperaturen im Winter<br />
auswirken. Und wer im Winter die Tür zum Wintergarten<br />
wegen frostempfindlicher Pflanzen offen<br />
lässt oder den Wintergarten gar heizt, braucht sich<br />
über hohe Heizkosten nicht wundern.<br />
Eine wesentliche Voraussetzung ist, sich zunächst<br />
über die Nutzungsweise des Wintergartens<br />
klar zu werden. Betrachtet man den Wintergarten<br />
als ganzjährig genutzten Wohnraum, so<br />
wird er zwangsläufig zum Energieverschwender.<br />
Wird der Wintergarten beheizt, benötigt er mehr<br />
Energie, als durch ihn gewonnen werden kann.<br />
Sieht man hingegen den Wintergarten als Pufferraum,<br />
in dem man sich an sonnigen Tagen, wenn<br />
es draußen zu kühl ist, aufhält, kann er zur Energieeinsparung<br />
beitragen. Laut Bautechnikgesetz<br />
ist ein Wintergarten ein unbeheizbarer, belüftbarer<br />
und zum angrenzenden Raum nicht dauernd<br />
geöffneter verglaster Vorbau.<br />
O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />
Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at<br />
Richtige<br />
Wintergartenplanung<br />
Um die Sonneneinstrahlung maximal nutzen zu<br />
können, sollte ein Wintergarten grundsätzlich<br />
nach Süden bzw. Südwesten ausgerichtet sein<br />
und im Idealfall über 2 Stockwerke reichen. Ein<br />
wichtiger Faktor ist bei einem Wintergarten natürlich<br />
die Verglasung. Eine Wärmeschutzverglasung<br />
mit möglichst niedrigem U-Wert (< 1,0 W/m 2 K) ist<br />
empfehlenswert. Schrägver glasungen und Westorientierung<br />
sollten eher vermieden werden, hier<br />
kommt es ohne Verschattung leicht zu sommerlicher<br />
Überhitzung. Etwa 10 bis 20 % der Glasfläche<br />
sollten Sie für den Sommer als Lüftungsöffnungen<br />
vorsehen. Ideal sind eine Querlüftung und<br />
Belüftungsöffnungen ganz oben und ganz unten.<br />
Bei der Auswahl der Pflanzen sollte darauf geachtet<br />
werden, dass diese auch leichte Frosttemperaturen<br />
überstehen.<br />
14
14<br />
Auch im Fall des Wintergartens gilt: ein guter<br />
Wärmeschutz ist die wichtigste Voraussetzung für<br />
die Nutzung der Sonnenenergie. Vernach lässigen<br />
Sie daher nicht die Wärmedämmung der Außenwand<br />
zwischen Wohnung und Wintergarten. Da<br />
der Wintergarten grundsätzlich als unbeheizter<br />
Raum gilt, muss er gänzlich vom Wohnraum getrennt<br />
und die an den Wintergarten anschließende<br />
Gebäudeaußen wand genauso wie alle anderen<br />
Außenwände wärmegedämmt ausgeführt sein.<br />
Schwere Baustoffe (z.B. Ziegel, Steine, Beton) im<br />
Wintergarten sollen die Temperaturschwan kungen<br />
ausgleichen, Wärme zeitversetzt abgeben und<br />
Überhitzungen vermeiden.<br />
In der zum Wintergarten führenden Außenwand<br />
sollten möglichst große Glasflächen vorgesehen<br />
werden, damit Sie in den dahinter liegenden Räumen<br />
noch ausreichend Tageslicht erhalten.<br />
Passive<br />
Sonnenergienutzung<br />
Die Art der passiven Sonnenenergienutzung kann<br />
vom einfachen Fenster, das optimal nach Süden<br />
ausgerichtet ist, bis zum Wintergarten reichen.<br />
Um ein Fenster zu einem guten passiven "Sonnenkollektor"<br />
zu machen, müssen die folgenden Voraussetzungen<br />
eingehalten werden:<br />
• Südorientierung der Fensterflächen<br />
• Wärmeschutzverglasung<br />
• Geringste Verschattung (Pflanzen, Balkone,<br />
Nachbarbebauung)<br />
• Möglichst geringe Scheibenverschmutzung<br />
• Keine zugezogenen Gardinen<br />
• Flink regelbares Heizungssystem<br />
• Ausreichende Speichermasse im Raum<br />
• Kein übermäßiges Weglüften der Sonneneinstrahlung<br />
in der Übergangsjahreszeit<br />
Wichtig ist dabei auch, dass für entsprechende<br />
Beschattungseinrichtungen gesorgt wird, um eine<br />
Überhitzung im Sommer zu vermeiden<br />
O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />
Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at
WÄRME -<br />
DÄMMUNG<br />
Die Auswahl an Dämmstoffen ist sehr groß,<br />
es ist daher oft schwierig, den für den jeweiligen<br />
Einsatzbereich richtigen Dämmstoff auszuwählen.<br />
Der Dämmstoff im Kellerbereich muss<br />
zum Beispiel andere Eigenschaften haben als ein<br />
Dämmstoff an der Außenwand oder im Dachbodenbereich.<br />
Neben den Kosten sollten bei der<br />
Dämmstoffwahl vor allem folgende Aspekte berücksichtigt<br />
werden:<br />
• Wärmeleitfähigkeit ( = Lambda) und Wärmedurchgangskoeffizent<br />
(U-Wert)<br />
• Dampfdiffusion<br />
• Druckfestigkeit, Belastbarkeit<br />
• Umweltbelastung und Energiebedarf bei der<br />
Herstellung, Wiederverwendung/Entsorgung<br />
● Wärmeleitfähigkeit ( in W/mK)<br />
Die eigentliche Funktion, die Wärmeverluste zu reduzieren,<br />
wird mit der Wärmeleitzahl Lambda ( )<br />
beurteilt. Je kleiner der -Wert, umso besser die<br />
Dämmwirkung. Schlechtere -Werte können aber<br />
durch höhere Dämmstoffstärken ausgeglichen werden.<br />
Die Wärmeleitfähigkeit von üblichen Dämmmaterialien<br />
liegt in der Regel zwischen 0,035 und<br />
0,045 W/mK.<br />
O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />
Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at<br />
● Wärmedurchgangskoeffizient<br />
(U-Wert in W/m 2 K)<br />
Der U-Wert ist ein Maß für die Wärmeverluste<br />
durch einen Bauteil und bezieht neben der Wärmeleitzahl<br />
auch die Dicke der Bauteilschicht ein.<br />
Je kleiner der U-Wert, desto besser ist die Wärmedämmung.<br />
● Dampfdiffusion<br />
Die Dampfdiffusion wird durch den μ-Wert<br />
(sprich: [mü-Wert] = Dampfdiffusionswiderstand)<br />
beschrieben und mit der Materialstärke des Bauteils<br />
multipliziert. Der so ermittelte Wert sollte<br />
von innen nach außen abnehmen, damit der<br />
Transport der Luftfeuchtigkeit nach außen nicht<br />
behindert wird. Ist dies nicht gewährleistet, muss<br />
auf der Innenseite eine Dampfbremse angebracht<br />
werden, um das Eindringen der Feuchtigkeit in die<br />
Konstruktion zu bremsen. Feuchtigkeit im Dämmstoff<br />
vermindert nämlich in der Regel die Dämmwirkung<br />
und kann Bauschäden hervorrufen.<br />
● Dämmstoffe im Vergleich<br />
Grundsätzlich ist es wichtig, dass man gut, d.h.<br />
mit entsprechender Stärke, dämmt. Beim Ver gleich<br />
von Dämmstoffen kann Folgendes mit einbezogen<br />
werden: Die Umweltbelastungen und der Energieverbrauch<br />
bei der Dämmstoff herstellung sind vor<br />
allem bei Zellulose, Schafwolle, Flachs und Hanf<br />
sehr gering. Die relativ größte Umweltbelastung<br />
und den größten Energiebedarf bei der Herstellung<br />
verursacht Polyurethan, gefolgt von Polystyrol (siehe<br />
Infoblatt "Baubiologie & biologische Baustoffe").<br />
● Wärmedämmverbundsysteme<br />
(Vollwärmeschutz)<br />
Es handelt sich um eine außen aufgeklebte und<br />
häufig auch gedübelte Wärmedämmschicht, die<br />
dann verspachtelt und verputzt wird. Achten Sie<br />
auf die Qualität der verwendeten Materialien<br />
und eine sorgfältige Verarbeitung, um eine hohe<br />
Lebensdauer zu gewährleisten.<br />
15
15<br />
Neue Dämmtechnologien<br />
● Transparente Wärmedämmung (TWD)<br />
Wärmedämmsysteme mit transparenter Wärme -<br />
dämm ung (TWD) ermöglichen einen Wärme fluss<br />
von außen nach innen, indem Sonnenlicht in<br />
Wärme umgewandelt wird. Damit kann in diesem<br />
Bereich, je nach Ausrichtung, eine über das Jahr<br />
positive Energiebilanz erzielt werden.<br />
● Vakuumdämmung<br />
Um eine Verringerung der Dämmstoffdicke bei<br />
gleichbleibendem Wärmeschutz zu erreichen,<br />
wird bei der Vakuumdämmung die Luft aus dem<br />
Isolationsvolumen abgepumpt (evakuiert). Dieses<br />
Prinzip ist seit langem bei der Thermos kanne bekannt<br />
und wird nun erstmals auch bei der Gebäude-Vakuumdämmung<br />
eingesetzt.<br />
● Solarfassade<br />
Eine neue Methode der Fassadendämmung ist die<br />
Solarfassade. Es handelt sich dabei um ein hoch<br />
wärmedämmendes Fassadensystem, dessen Kernelement<br />
eine Solarwabe bildet, die in einer Glasfassade<br />
integriert ist. Die tief stehende Wintersonne<br />
dringt in die Solarwabe ein und erwärmt<br />
Häufig gestellte Fragen<br />
zum Thema Wärmedämmung<br />
● Kann man zuviel dämmen?<br />
Je nach Dämmstoff kann gesamtökologisch durchaus<br />
bis zu 50 cm gedämmt werden, da erst ab<br />
dieser Dämmstärke der Energiebedarf für Produktion,<br />
Transport und Entsorgung des Dämmstoffes<br />
etwa die Höhe der eingesparten Energie erreicht.<br />
Eine wirtschaftlich optimale Dämmstärke liegt bei<br />
der massiven Außenwand derzeit bei rund 16 bis<br />
20 cm. Ein Zuviel in Bezug auf Behaglichkeit gibt<br />
es nicht, denn mit jedem Zentimeter Dämmung<br />
steigt das Wohlbefinden durch die höheren Oberflächentemperaturen<br />
der Innenwandflächen.<br />
● Dämmung und Dampfdichte?<br />
Oft werden Dämmmaßnahmen mit dem Argument<br />
unterlassen, die „Atmung“ der Wand werde<br />
beeinträchtigt. Insgesamt erfolgt aber der Dampfaustausch<br />
nur bis zu 5 % über die Gebäude-<br />
hülle. Der überwiegende Teil des Wasserdampfes<br />
wird durch das Lüften abgeführt. Wichtig ist in<br />
diese. Das Fassadenpaneel wird vor eine statisch<br />
tragende Außenwand bzw. in ein Pfosten-Riegel<br />
System montiert. Dies funktioniert sowohl bei<br />
Massivwänden als auch bei Leichtwänden.<br />
diesem Zusammenhang eine luftdichte Gebäudehülle<br />
(Dampfbremse sauber verkleben), damit<br />
keine Feuchtigkeit in die Baukonstruktion eindringen<br />
kann.<br />
● Soll ich die Südwand nicht bzw.<br />
weniger dämmen?<br />
Nein! Sowohl aus energetischer als auch aus finanzieller<br />
Sicht sind unterschiedliche Dämmstärken<br />
nicht sinnvoll. Solare Gewinne durch die<br />
Wand gibt es (außer bei der transparenten Wärmedämmung)<br />
eigentlich nicht, die Sonne vermindert<br />
nur geringfügig die Verluste. Solare Gewinne<br />
erzielen Sie vor allem durch hochwertige Fenster,<br />
die bevorzugt auf der Südfassade angeordnet<br />
werden sollten und mittels aktiver Systeme wie<br />
einer Solaranlage.<br />
O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />
Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at
BAUBIOLOGIE<br />
& BIOLOGISCHE<br />
BAUSTOFFE<br />
Baubiologie beschäftigt sich mit den Beziehungen<br />
zwischen Gebäuden und der Gesundheit<br />
des Menschen. Ein wesentlicher Bestandteil der<br />
Baubiologie ist die Bauökologie, die sich mit der<br />
nachhaltigen Rohstoffnutzung und Energie beim<br />
<strong>Bauen</strong> beschäfigt. Wichtige Beurteilungskriterien<br />
der Baubiologie sind:<br />
● Wohnklima<br />
Baumaterialien haben einen großen Einfluss auf<br />
das Wohlbefinden, so empfindet man zum Beispiel<br />
einen Raum mit "warmen" Oberflächen, wie<br />
Holz, behaglicher als mit "kalten" Oberflächen<br />
wie Fliesen oder Metall. Neben der Wahl der richtigen<br />
Materialien ist auch auf die gesundheitsverträgliche<br />
Oberflächen behandlung (Farben, Lacke)<br />
und den Einsatz von umweltfreundlichen Reinigungsmitteln<br />
zu achten.<br />
● Rohstoff- und Energieverbrauch<br />
Heimische Materialien, die in großen Mengen<br />
verfügbar sind, sowie nachwachsende Rohstoffe<br />
(Holz) sind ökologisch sinnvoller als mit hohem<br />
Energieaufwand hergestellte und weit transportierte<br />
Materialien. Auch der Materialkreislauf<br />
durch Wiederverwertbarkeit vermindert den Rohstoffverbrauch.<br />
● "<strong>Bauen</strong> mit der Natur"<br />
„<strong>Bauen</strong> mit der Natur“ ist mehr als die Verwendung<br />
von mehr oder weniger natürlichen Materialien<br />
oder einer Solaranlage. Ökologisch bauen<br />
setzt grundlegende Planung voraus, die mit der<br />
richtigen Wahl des Bauplatzes beginnt (Zersiedelung<br />
und daraus resultierendes Verkehrsproblem)<br />
und auch die Größe des Hauses einbezieht. Naturnahes<br />
<strong>Bauen</strong> reicht von der Baustoffwahl über<br />
die Entsorgung von Baurestmassen und die naturnahe<br />
Garten gestaltung bis hin zur schadstoffarmen<br />
Innenraumgestaltung.<br />
O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />
Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at<br />
● Ersatz klimaschädigender<br />
Baumaterialien<br />
Als wesentlichen Schritt zu einer ökologischen<br />
Wohnbauförderung verlangt das Land <strong>OÖ</strong> von<br />
den Förderwerbern den Verzicht auf klimaschädigende<br />
Baumaterialien, wenn gleichwertige Alternativprodukte<br />
vorliegen. In einer sogenannten Positivliste<br />
sind diese gleichwertigen Alternativprodukte<br />
aufgelistetet. Diese Positiv- und Negativliste<br />
betreffend dem Ersatz klimaschädigender Stoffe<br />
im Wohnbau finden Sie unter: www.esv.or.at (unter<br />
Förderungen/Wohnbau).<br />
16
16<br />
Einige Baustoffe im Vergleich:<br />
● Ziegel:<br />
sehr gute raumklimatische Eigenschaften, je<br />
nach Dichte gute Wärmedämmung bzw. Wärmespeicherung,<br />
lokal vorhandener Baustoff.<br />
● Holz:<br />
nachwachsender Rohstoff, kann Feuchtigkeit in<br />
großen Mengen aufnehmen und abgeben, begünstigt<br />
ein angenehmes Raumklima und schafft<br />
"warme" Oberflächen. Wichtig ist, den konstruktiven<br />
Holzsschutz zu beachten und auf chemische<br />
Holzschutzmittel zu verzichten.<br />
● Lehm:<br />
vielseitig verwendbarer Baustoff, gut feuchtigkeitsregulierend,<br />
geringster Energieeinsatz bei der Herstellung.<br />
● Naturstein:<br />
vielfältig verwendbar; praktisch unbegrenzte Lebensdauer,<br />
guter Wärmespeicher und schalldämmend,<br />
allerdings ist zusätzliche Wärme dämmung<br />
erforderlich.<br />
● Putze:<br />
Schadstoffemissionen sind bei Kunstputzen aus<br />
Kunstharzen und organischen Lösungsmitteln<br />
möglich, zur Vermeidung dieser Emissionen soll-<br />
ten daher Kalk-Gipsputze oder Lehmputze für den<br />
Innenraum und Kalk-Zementputze oder Silikatputze<br />
für den Außen bereich eingesetzt werden.<br />
● Bindemittel:<br />
Lufthärtende Bindemittel (Kalke) sind feuchteregulierend,<br />
in Herstellung und Verarbeitung unbedenklich,<br />
allerdings nur im Innenbereich einsetzbar.<br />
Produkte mit Trass (Trasskalk, Trasszement<br />
etc.) sind dagegen auch im Außenbereich einsetzbar.<br />
Zement hat ein schlechtes Feuchteverhalten<br />
und ist in der Herstellung sehr energieintensiv.<br />
● Putzträgerplatten:<br />
Hier gibt es eine große Auswahl an umweltfreundlichen<br />
Materialien, wie z.B. Hartfaser-, Holzwolleleichtbauplatten,<br />
Hanf- oder Schilf matten.<br />
● Dämmstoffe:<br />
Grundsätzlich ist jeder Dämmstoff als Energiesparmaßnahme<br />
sinnvoll, die richtige Auswahl eines<br />
umweltfreundlichen Dämm materials hängt<br />
vom Anwendungsbereich ab. Zu den bauökologisch<br />
empfehlenswerten Produkten zählen u.a.<br />
Kork, Schafwolle, Perlite, Zellulose, Flachs, Hanf<br />
oder Holzfaserdämmplatten.<br />
Problembereiche können Bereiche mit erhöhten<br />
Anforderungen an die Feuchte resistenz (wie<br />
Flachdächer, Kellersockel dämmungen, Bodenplatten,<br />
Gründach etc.) sein.<br />
Umweltfreundlich produzierte Produkte für diese<br />
Bereiche sind meist mit Kohlen dioxid (XPS-Produkte)<br />
oder Kohlen wasserstoffen (PU-Platten) anstelle<br />
von halogenierten Verbindungen geschäumt.<br />
Als ökologische Ersatzstoffe können in vielen Fällen<br />
auch Schaumglas oder EPS-Automaten platten<br />
eingesetzt werden. Achten Sie beim Einkauf auf<br />
Dämmstoffe ohne halogenierte Kohlenwasserstoffe<br />
(H-FKW-frei). Polyurethan-Montage schäume<br />
(PU-Schäume) sollten auch mit alternativem Treibmittel<br />
möglichst sparsam verwendet werden.<br />
O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />
Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at
ÖKOLOGISCHE<br />
DÄMMSTOFFE AUS<br />
NACHWACHSENDEN<br />
ROHSTOFFEN<br />
Ökologische Dämmstoffe, die aus nachwachsenden<br />
Rohstoffen hergestellt werden, sollten aus Umweltschutzgründen<br />
bevorzugt eingesetzt werden. Es gibt<br />
eine Reihe von Dämmstoffen, die ökologischen Kriterien<br />
entsprechenden, d.h. die Umweltbelastung<br />
und der Energiebedarf bei der Herstellung sind gering,<br />
keine gesundheitliche Beeinträchtigung bei<br />
der Nutzung, die Entsorgung ist unproblematisch<br />
bzw. eine Wiederverwendbarkeit ist gegeben.<br />
Neben den Materialeigenschaften (z.B. diffusionsoffen,<br />
feuchtigkeitsregulierend), ist beim Vergleich<br />
von Dämmstoffen auch die Wärmeleitfähigkeit<br />
ein wichtiges Kriterium. Je kleiner die Wärmeleitzahl<br />
Lambda ( - in W/mK) ist, umso besser ist die<br />
Dämmwirkung. Schlechtere Lambda-Werte können<br />
durch höhere Dämmstoffstärken ausgeglichen werden.<br />
Die Wärmeleitfähigkeit (Lambda-Wert) der folgenden<br />
ökologischen Dämmstoffe liegt in der Regel<br />
zwischen 0,04 und 0,05 W/mK.<br />
Informieren Sie sich über Förderungen für ökologische<br />
Dämmstoffe.<br />
Schafwolle<br />
Durch die natürliche Kräuselung, die hohe Elastizität<br />
und das feuchtedynamische Verhalten unterscheidet<br />
sich Wolle von anderen Faserdämmstoffen.<br />
Schafwolle nimmt bis zu 30 Gewichtsprozent<br />
an Feuchtigkeit auf, ohne dass sich die<br />
Wärmeleitfähigkeit verändert. Schafwolle hat einen<br />
sehr geringen Wasserdampfwiderstand und<br />
kann neben der Luftfeuchtigkeit auch Schadstoffe<br />
aus der Raumluft aufnehmen. Schafwolle kann<br />
als Wärmedämmung von Wänden, Dächern und<br />
Decken sowie von Luftkanälen und Heizungsrohren<br />
eingesetzt werden. Die Wärmeleitfähigkeit<br />
liegt bei ca. 0,04 W/mK.<br />
O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />
Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at<br />
Flachs<br />
Dämmstoffe aus Flachs (und auch aus Hanf) besitzen<br />
eine hohe Formbeständigkeit, sie schrumpfen<br />
nicht im eingebauten Zustand. Durch natürliche<br />
Bitterstoffe sind die Dämmstoffe von Natur aus resistent<br />
gegen Schädlingsbefall durch Insekten oder<br />
Nagetiere. Die Flachskurzfaser wird mechanisch verfilzt.<br />
Unter Verwendung von Klebern (z.B. Kartoffelstärke)<br />
oder mit Vliesbildnern (Kunststofffasern) werden<br />
die Kurzfasern geschichtet und zu unterschiedlich<br />
starken Dämmstoffmatten verarbeitet. Zum Einsatz<br />
kommt Flachs im Wand-, Decken- und Dachbereich.<br />
Hanf<br />
Bei der Herstellung von Dämmplatten und Filzen<br />
werden Hanf- und Flachsfasern zum Teil miteinander<br />
vermischt. Das Hanfstroh wird in Fasern und<br />
Schäben (Bruchstücke der Stängelrinde) getrennt.<br />
Aus Fasern werden Dämmvliese, die im Wand-,<br />
Decken- und Dachbereich eingesetzt werden, hergestellt.<br />
Schäben werden vorwiegend als Dämm-<br />
und Ausgleichschüttungen für Fußböden und Decken<br />
eingesetzt. Hanf ist von Natur aus, wie Flachs,<br />
resistent gegen Schädlingsbefall.<br />
17
17<br />
Kork<br />
Kork kommt vor allem aus den Korkeichenwälder<br />
im Mittelmehrraum. Alle 9 bis 10 Jahre lässt sich<br />
die Korkeiche schälen, ohne dass der Baum dabei<br />
Schaden nimmt. Die Herstellung von Kork erfolgt<br />
durch Mahlen von geschälter Korkrinde zu Granulat,<br />
das mit Heißdampf behandelt wird. Durch Expansion<br />
des Granulates und Bindung durch die korkeigenen<br />
Harze entstehen Blöcke, die nach einer<br />
Ablüftzeit zu Platten geschnitten werden.<br />
Stroh<br />
Stroh hat eine hohe Wärmedämmqualität, der Aufwand<br />
für den Einbau bei der vorgefertigten Bauweise<br />
ist mit konventionellen Dämmstoffen vergleichbar.<br />
Stroh ist außerdem regional verfügbar und<br />
kostengünstig. Schimmelbildung ist bei fachgerechter<br />
Konstruktion nicht gegeben. Das Brandverhalten<br />
und die Setzung im Bauteil ist mit anderen<br />
Dämmstoffen vergleichbar.<br />
Holzfaserdämmplatten<br />
Holzfaserdämmplatten werden aus Schwach- und<br />
Resthölzern von Fichten oder Kiefern erzeugt. Holz<br />
und Holzwerkstoffe sind bauphysikalisch hochwertige<br />
Produkte, die bei entsprechender Nutzung<br />
praktisch unbegrenzt verfügbar sind. Die Einsatzmöglichkeiten<br />
von Holzfaserdämmplatten sind sehr<br />
vielfältig und reichen von der Fußbodendämmung<br />
über Vollwärmeschutz bis zur Aufsparrendämmung.<br />
Dank der guten Wärmespeicherung bieten Holzfaserdämmplatten<br />
auch einen hervorragenden Schutz<br />
gegen sommerliche Überhitzung. Holzfaserdämmplatten<br />
sind wasserdampfdurchlässig und haben gute<br />
Schallschutzeigenschaften.<br />
Zellulose<br />
Zellulose ist mit Flammschutzmittel vermischtes,<br />
zerfasertes Altpapier und wird als Schüttung oder<br />
auch eingeblasen verwendet. Hauptanwendungsgebiete<br />
für Zellulose sind die Dämmung von Dachschrägen<br />
und Wänden im Leichtbau. Beim Einblasen<br />
wird Zellulose mit Maschinen unter Druck eingebracht<br />
und verdichtet. Zellulose ist auch in Plattenform<br />
lieferbar und kann auf senkrechte Schalungen<br />
sogar aufgespritzt werden. Eine Verarbeitung<br />
durch einen lizenzierten Fachbetrieb ist unbedingt<br />
empfehlenswert, da das richtige Einblasen<br />
von grundlegender Bedeutung für die Dämmwirkung<br />
ist.<br />
O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />
Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at
SOMMERLICHE<br />
ÜBERHITZUNG<br />
In den vergangenen Jahrzehnten wurde der<br />
Schwerpunkt beim <strong>Bauen</strong> vor allem auf gute Wärmedämmung<br />
gelegt, das Problem der sommerlichen<br />
Überhitzung fand bisher wenig Beachtung.<br />
Nicht zuletzt durch einige sehr heiße Sommer,<br />
rückt das Thema aber nun in den Mittelpunkt. War<br />
bisher ein Konzept gegen sommerliche Überhitzung<br />
vor allem bei Bürogebäuden eine unabdingbare<br />
Voraussetzung beim Neubau, ist nun auch bei<br />
der Planung eines Einfamilienhauses der Nachweis<br />
über die Vermeidung der sommerlichen Überwärmung<br />
(ÖNORM B 8110-3) zu führen. Große Glasflächen,<br />
wie im Neubau üblich, sind bei guter Verglasung<br />
und richtiger Planung des Sonnenschutzes<br />
dennoch möglich.<br />
Verminderung des<br />
Wärmeeintrags<br />
Wie beim Heizenergie Sparen gilt auch hier: vermeiden<br />
vor reparieren. Der erste Schritt sollte<br />
sein, den Licht- und Wärmeeintrag durch die Sonne<br />
in der Planungsphase genau zu überlegen und<br />
zu lenken. Daneben wirkt eine ausreichende Speichermasse<br />
als stabilisierendes Element für die Innenraumtemperatur.<br />
Erst danach folgt der Einsatz<br />
von Kühlsystemen.<br />
Der sommerliche Wärmeeintrag eines<br />
Gebäudes wird bestimmt von:<br />
• Dauer der Sonneneinstahlung<br />
• Einstrahlungswinkel<br />
• Verhältnis verglaste Fläche zu nichttransparenter<br />
Fläche (Mauern)<br />
• Glasqualität: Transmissionsgrad, Energiedurchlassgrad<br />
und U-Wert<br />
• Wärmedurchgang und Wärmekapazität von Außenmauern<br />
• Verschattung durch Sonnenschutz, auskragende<br />
Bauteile, Bepflanzung etc.<br />
• interne Wärmequellen (Personen, Beleuchtung,<br />
Geräte)<br />
• Lüftung und Luftwechselrate<br />
6 %<br />
27 %<br />
46 %<br />
O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />
Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at<br />
Strahlungsbilanz am Fenster<br />
13 %<br />
14 %<br />
27 %<br />
13 %<br />
17 %<br />
16 %<br />
) 54 %<br />
5 % )<br />
48 %<br />
86 %<br />
mit innenliegender Jalousie mit außenliegender Jalousie<br />
aus „Handbuch der passiven Kühlung“<br />
„ Glasarchitektur“<br />
14 %<br />
Der Verglasungsanteil orientiert sich an der erforderlichen<br />
Belichtung der Räume, der jeweiligen<br />
Architektur und der Umgebung. Der Anteil an<br />
Glasflächen sollte max. 50 Prozent der Fassadenfläche<br />
betragen.<br />
Grundsätzlich gilt, dass Glasfassaden ohne technische<br />
Klimatisierung nur mit großem technischen<br />
und finanziellen Aufwand zu beherrschen sind<br />
und an Süd und Westseiten häufig keinen ausreichenden<br />
Schutz vor sommerlicher Überhitzung<br />
gewährleisten können.<br />
18
18<br />
Sonnenschutz<br />
Bei Gebäuden ist auf den besonnten Fassaden ein<br />
Sonnenschutz wichtig. Beschichtungen von Gläsern<br />
gewährleisten bis dato keinen ausreichenden<br />
Schutz vor Überhitzung. Ein wirksamer Sonnenschutz<br />
in Kombination mit natürlicher Lüftung ermöglicht<br />
unter hiesigen klimatischen Bedingungen<br />
den Verzicht auf technische Klimatisierung.<br />
Zu unterscheiden ist zwischen:<br />
• Passivem, feststehendem Sonnenschutz:<br />
feststehende Überstände, Auskragungen oder<br />
Schilde über den Glasflächen. Diese Maßnahmen<br />
wirken allerdings wegen des Einstrahlungswinkels<br />
nur auf der Südfassade, auf anderen Fassadenseiten<br />
verhindern sie die Sonneneinstrahlung nicht,<br />
mindern aber im Gegenzug den Tageslichtertrag.<br />
• Aktivem, beweglichem Sonnenschutz:<br />
solche Systeme können vor der Fassade, im Scheibenzwischenraum<br />
oder innen angeordnet sein. Außenseitige<br />
Sonnenschutzsysteme mindern den Wärmeeintrag<br />
wesentlich stärker als innenliegende Systeme.<br />
Abschattungsvorrichtung Faktor<br />
Keine Abschattungsvorrichtung 1,00<br />
Außenjalousie, Fensterläden mit Jalousiefül- 0,27<br />
lung (beweglich, unterlüftet, Belichtung ohne<br />
künstliche Beleuchtung möglich)<br />
Zwischenjalousie 0,53<br />
Innenjalousie (je nach Farbe und Material) 0,75<br />
Beschattungswirksame Vordächer, Balkone<br />
und horizontale Lamellenblende<br />
0,32<br />
Markisen (seitlicher Lichteinfall möglich) 0,43<br />
Rolläden, Fensterläden mit voller Füllung 0,32<br />
Helle Innenvorhänge, Reflektionsvorhänge<br />
und Innenmarkisen<br />
0,75<br />
Bepflanzung 0,50-1,00<br />
Richtwerte für Abschattungsfaktoren gem. ÖNORM<br />
Speichermasse<br />
Das stabilisierende Element der Innenraumtemperatur<br />
ist die Speichermasse des Gebäudes. Je mehr<br />
Speichermasse vorhanden ist, umso träger ist das<br />
Temperaturverhalten, d.h. umso langsamer wird<br />
die Wärme aufgenommen und umso wirkungsvoller<br />
die kühle Luft gespeichert. In der Regel ist<br />
durch die vorhandenen massiven Bauteile (Betondecken,<br />
gemauerte Innenwände) ausreichend<br />
Speichermasse gegeben. Diese Bauteile sollten<br />
allerdings nicht durch Verkleidungen (z.B. abgehängte<br />
Decken etc.) von der kühlenden Nachtluft<br />
abgeschirmt werden.<br />
Kühlen<br />
Bei längeren Sonnenperioden im Sommer müssen<br />
manche Gebäude gekühlt werden. Dies kann<br />
durch passive, hybride oder aktive Kühlung geschehen.<br />
Nachtkühlung<br />
Die einfachste Form passiver Kühlung ist die<br />
Nachtkühlung. Diese wirkt, wenn die Nachttemperatur<br />
für mindestens fünf Stunden unter 21°C<br />
liegt. Dies ist in unseren Klimazonen nahezu immer<br />
gegeben.<br />
Die Fensterlüftung als einfachste Form verlangt<br />
allerdings eine entsprechende Disziplin der<br />
Nutzer/innen. Durch Einsatz von Querlüftungen<br />
kann das Ergebnis leicht verbessert werden. Mit einem<br />
mechanischen Lüftungssystem kann die Wärme<br />
nachts gezielt abgeführt werden, zu beachten<br />
ist allerdings der Energieaufwand der Geräte.<br />
Als passive Kühlung bezeichnet man Systeme,<br />
die ohne mechanische Antriebe arbeiten. Dazu<br />
gehören bauliche Vorkehrungen zum sommerlichen<br />
Wärmeschutz, Beschattung und Belüftung<br />
und z.B. Pflanzen.<br />
Hybride Systeme gründen auf einfachen<br />
haustechnischen Komponenten und nutzen natürliche<br />
Kältequellen wie z. B. Erdreich, kühle Nachtluft,<br />
Grundwasser in Verbindung mit Speichermedien<br />
wie z. B. Betondecken.<br />
Aktive Systeme wie z. B. Kältemaschinen wer-<br />
den vor allem in größeren Objekten eingesetzt,<br />
wenn aus Planungsdefiziten oder speziellen Nutzungsansprüchen<br />
besondere Wärmelasten entstehen,<br />
verursachen aber zusätzlichen Stromverbrauch.<br />
O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />
Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at
SOLARANLAGEN<br />
Über eine Million m 2 thermische Solaranlagen sind<br />
in Oberösterreich bereits installiert.<br />
Die Vorteile der Sonnenenergienutzung liegen auf<br />
der Hand: kostenlose, umweltfreundliche Energienutzung<br />
sichert Ihre Unabhängig keit. Solaranlagen<br />
können optisch ansprechend in das Dach integriert<br />
werden und werden vom Land Oberösterreich gut<br />
gefördert. Sonnenenergie steht bei uns sowohl für<br />
Warmwasser als auch zur Unterstützung der Raumheizung<br />
in Wohnhäusern wie auch für Unternehmen<br />
und öffentliche Einrichtungen in überreichem<br />
Maß zur Verfügung.<br />
Eine richtig dimensionierte Solaranlage kann im Eigenheim<br />
übers Jahr gesehen durchschnittlich 70 %<br />
Ihres Warmwasserbedarfes decken. Voraussetzung<br />
für einen wirtschaftlichen Einsatz zur Raumheizung<br />
ist ein sehr gut gedämmtes Gebäude, die Solaranlage<br />
unterstützt dabei das Hauptheizsystem.<br />
Solarabsorber für Schwimmbäder sichern im Sommer<br />
umweltfreundlich warmes Badewasser.<br />
● Wie funktioniert die Solaranlage?<br />
Solaranlagen wandeln die Sonneneinstrahlung<br />
in Wärme um und führen diese über ein Wärmeträgermedium<br />
einem Verbraucher (Warmwasserspeicher,<br />
Raumheizung, Schwimm bad) entweder<br />
direkt oder über einen Wärmetauscher zu.<br />
Das Herz der Solaranlage ist der Kollektor.<br />
Welche Kollektor-<br />
typen werden<br />
bei uns eingesetzt?<br />
● Schwimmbad-Absorber<br />
sind als Kunststoffabsorber ausgeführt und werden<br />
auf Grund ihrer begrenzten Leistungsfähigkeit<br />
hauptsächlich für Wassererwärmung im<br />
Schwimmbad verwendet.<br />
O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />
Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at<br />
● Flachkollektor<br />
wird für die Warmwasserbereitung und die Raumheizung<br />
in der Übergangszeit verwendet. Er besteht<br />
im Wesentlichen aus Kollektor gehäuse, Absorber,<br />
Wärmedämmung und transparenter Abdeckung<br />
(Glas). Die einfallende Sonnenstrahlung<br />
durchdringt das Glas und trifft auf den Absorber<br />
(beschichtete Metallplatte). Dieser wandelt die<br />
Strahlungs energie der Sonne durch Absorption in<br />
Wärme um (siehe Abb.).<br />
● Vakuumkollektoren<br />
(meist Röhrenkollektoren)<br />
Durch Evakuierung des Raumes zwischen Glasabdeckung<br />
und Absorber werden die Verluste sehr<br />
stark reduziert. Vakuumkollek toren weisen eine<br />
hohe Leistungsfähigkeit bei großen Temperaturdifferenzen<br />
zwischen Absorber und Umgebung auf,<br />
sind allerdings auch höher im Preis.<br />
● CPC-Kollektor<br />
Bei thermischen CPC-Sonnenkollektoren (Compound<br />
Parabolic Concentrator) wird die einfallende<br />
Solarstrahlung in der Regel mit Hilfe von Spiegeln<br />
auf die Absorberfläche gelenkt, wo die Strahlungsenergie<br />
in Wärme umgelenkt wird. Die Absorberfläche<br />
soll dabei möglichst klein gehalten<br />
werden, da eine kleinere heiße Oberfläche zu geringeren<br />
Wärmeverlusten führt.<br />
19
19<br />
Die wichtigsten Bestandteile<br />
einer Solaranlage<br />
Die eingestrahlte Sonnenenergie wird vom Kollektor<br />
(1) in Wärme umgewandelt. Diese Wärme<br />
wird über ein Wärmeträgermedium (Wasser-Frostschutzgemisch)<br />
in Rohrleit ungen (2) in einen<br />
Warmwasserspeicher (3) trans portiert.<br />
Dort wird die Wärme über den unteren Wärmetauscher<br />
(4) an das Nutz wasser übertragen Die Speicherung<br />
über mehrere Tage sollte möglich sein.<br />
Bei unzureichender Sonneneinstrahlung erfolgt die<br />
Nachheizung (5). Das über den Wärmetauscher<br />
abgekühlte Wasser fließt dann zum Kollektor zurück.<br />
Das Wärmeträgermedium wird mit Hilfe<br />
einer Pumpe (6) umgewälzt.<br />
Eine elektronische Steuerung (7) sorgt dafür, dass die<br />
Pumpe nur dann in Gang gesetzt wird, wenn ein<br />
Energiegewinn vom Kollektor zu erwarten ist. Sowohl<br />
der Speicher als auch die Rohrleitungen sollen gut wärmegedämmt<br />
sein, um Wärmeverluste zu vermeiden.<br />
Zur weiteren Grundausstattung der Anlage gehört<br />
ein Manometer (8), das am Besten in der Nähe des<br />
Speichers montiert wird. Durch das Ausdehnungsgefäß<br />
(9) werden Volums änderungen der Flüssigkeit<br />
bei wechselnden Temperaturen ausgeglichen und<br />
der Betriebs druck der Anlage gleichmäßig gehalten.<br />
Die Schwerkraftbremse (11) verhindert bei Stillstand<br />
der Anlage den Rückfluss der Wärme nach oben.<br />
Ein Überdruckventil (10) ist als Sicherheitsablassventil<br />
bei überhöhtem Druck zuständig. Ein<br />
Entlüftungsventil (12) wird an der höchsten Stelle<br />
montiert, damit in der Installation vorhandene<br />
Luft entweichen kann. Füll- und Entleerhähne<br />
komplettieren die Anlage.<br />
Durch den Einbau eines Wärmemengenzählers<br />
(13) können Sie die gewonnene Energie und das<br />
Funktionieren der Anlage genau feststellen.<br />
Dimensionierung<br />
Zur richtigen Dimensionierung der Solaranlage<br />
sollten Sie zunächst Ihren Warmwasser verbrauch<br />
abschätzen. Als Richtwert gilt ein täglicher Warmwasserbedarf<br />
von 30-50 l/Person.<br />
Grundlage für die Richtwerte im Einfamilien haus<br />
sind "solare Deckungsgrade" um die 70 %, d.h. 70 %<br />
Ihres jährlichen Warmwasserbedarfs deckt die Sonne.<br />
Diese Auslegung bringt außerhalb der Heizperiode<br />
eine fast 100 %ige solare Deckung.<br />
Für einen 4-Personen-Haushalt benötigen Sie für<br />
die Warmwasserbereitung eine ca. 8 m 2 große Solaranlage<br />
mit einem mindestens 400 Liter-Speicher.<br />
• Täglicher Warmwasserbedarf:<br />
30 - 50 l/Person<br />
• Empfohlene Kollektorfläche:<br />
Flachkollektor ca. 2 m 2 /Person<br />
Vakuumkollektor ca. 1,5 m 2 /Person<br />
• Empfohlenes Speichervolumen:<br />
zwei- bis dreifacher Tagesbedarf<br />
• Empfohlene Kollektorneigung:<br />
ab 30° bis 90°<br />
• Empfohlene Ausrichtung: S, SO, SW<br />
• Für Heizungsunterstützung empfiehlt es<br />
sich, Anlagengrößen ab 16 m 2 vorzusehen.<br />
Solar Keymark –<br />
Zertifizierung für Sonnenkollektoren<br />
Prüfsiegel und Prüfzeichen gibt es sehr viele, die<br />
Übersicht wird daher immer schwieriger, da diese<br />
sich auch in den Prüf- und Überwachungskriterien<br />
stark unterscheiden.<br />
Um dieser „Zeichenflut“ entgegenzuwirken, haben<br />
die Europäischen Normungsorganisationen<br />
CEN und CENELEC das europäische Qualitätszeichen<br />
SOLAR KEYMARK geschaffen, mit dem<br />
ein Hersteller durch eine aussagekräftige Zertifizierung<br />
den Anwendern und Verbrauchern die<br />
Qualität seiner Produkte dokumentiert.<br />
Die Solar-Keymark Zertifizierung ist von einer vom<br />
CEN Zertifizierungsrat (Europäisches Kommitee für<br />
Normung) anerkannte Prüfstelle durchzuführen.<br />
Neben der Produktzertifizierung muss der Kollektorhersteller<br />
ein Qualitätsmanagementsystem in<br />
seinem Betrieb eingeführt haben.<br />
Nähere Info: www.solarkeymark.com (Englisch)<br />
O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />
Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at
WARMWASSER-<br />
BEREITUNG<br />
Jederzeit warmes Wasser in ausreichender Menge<br />
zur Verfügung zu haben, ist heute für uns selbstverständlich.<br />
Im Gesamtenergieverbrauch eines<br />
Haushalts stellt die Warmwassererzeugung, nach<br />
der Heizung, den zweitgrößten Posten dar (Treibstoffverbrauch<br />
für Mobilität nicht mitgerechnet).<br />
Eine effiziente und umweltfreundliche Art der<br />
Warmwassererwärmung erfolgt während der<br />
Heizperiode mit der Heizung und im Sommer mit<br />
einer Solaranlage.<br />
● Richtwerte zum Warmwasserbedarf<br />
Der durchschnittliche Warmwasserverbrauch<br />
(55° C) im Haushalt beträgt:<br />
• sparsam (nur duschen): 15 bis 25 l<br />
(ca. 1 kWh) pro Person und Tag<br />
• durchschnittlich (1 Vollbad pro Woche):<br />
25 bis 45 l (ca. 2 kWh) pro Person und Tag<br />
• nicht sparsam (2 Vollbäder pro Woche):<br />
50 bis 90 l (ca. 3 kWh) pro Person und Tag<br />
Das Benutzerverhalten hat einen sehr großen Einfluss<br />
auf den Warmwasserverbrauch: duschen<br />
O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />
Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at<br />
statt baden, niedrigere Temperaturen und Wasserspararmaturen<br />
helfen mit, den Warmwasserverbrauch<br />
zu senken.<br />
● Speichersysteme<br />
Soll eine Badewanne mit 150 Liter Warmwasser<br />
in 10 Minuten gefüllt werden, so benötigt man eine<br />
sehr hohe Leistung (~50 kW) des Warmwasserbereiters.<br />
Sieht man jedoch einen entsprechend<br />
großen Speicher (Boiler) vor, kann die Heizleistung<br />
stark reduziert werden. Speicher systeme<br />
werden daher zur "Warmwasser erwärmung auf<br />
Vorrat" eingesetzt.<br />
Für die Dimensionierung des Speichers ist vor allem<br />
die Art der Warmwasserbereitung im Sommer<br />
von Bedeutung. Rechnet man einen durchschnittlichen<br />
täglichen Warmwasser bedarf von<br />
50 l/Person, so ist für einen 4-Personen-Haushalt<br />
ein 200-Liter-Speicher erforderlich.<br />
Wird das Warmwasser im Sommer von einer Solaranlage<br />
erwärmt, sollte jedoch mindestens der zweifache<br />
Tagesbedarf an Speichervolumen zur Verfügung<br />
stehen, um auch einen sonnenlosen Tag zu<br />
überbrücken (mind. 400 Liter Speicher bei 4 Personen).<br />
Ein mit Nachtstrom betriebener Elektrospeicher<br />
erfordert ebenfalls eine größere Dimensionierung<br />
als ein ständig beheizter Speicher.<br />
Angeboten werden unter anderem Registerspeicher<br />
(Rohrschlangen geben die Wärme an das<br />
umgebende Wasser ab), Pufferspeicher mit Trinkwasserbereitung,<br />
Kombispeicher für Warmwasser<br />
und Heizung, Elektro speicher mit eingebauter E-<br />
Patrone und Wärmepumpe.<br />
Sind die Entnahmestellen sehr weit auseinander<br />
(> 20 m) oder/und wird selten Warmwasser entnommen,<br />
empfiehlt es sich, Kleinspeicher (mit<br />
Vorschaltgerät) für die dezentrale Warmwasserversorgung<br />
(Küchen spüle, Handwaschbecken etc.)<br />
mit 5 oder 10 Liter Inhalt als Ober- oder Untertischspeicher<br />
vorzusehen.<br />
20
20<br />
Zur Vermeidung von unnötigen Speicherver lusten<br />
des Warmwasserspeichers ist ausreichende Wärmedämmung<br />
von entscheidender Bedeutung. Die<br />
Dämmstärke des Speichers soll mindestens 12 cm<br />
betragen, bei Großspeichern sind mind. 20 cm<br />
empfehlenswert.<br />
● Durchlaufsysteme<br />
Durchlaufsysteme erwärmen die jeweils benötigte<br />
Menge Warmwasser. Es sind hohe Wärmeleistungen<br />
erforderlich (für ein Waschbecken ~20 kW),<br />
um in kurzer Zeit ausreichend Warmwasser zu erhalten.<br />
Erhältlich sind vor allem Gas- und Elektro-Durchlauferhitzer.<br />
Beachten Sie, dass elektrische<br />
Durchlauferhitzer nicht mehr zulässig sind<br />
(Wohnbauförderung).<br />
● Warmwasserverteilung<br />
Bei der Verteilung des Warmwassers zu den einzelnen<br />
Entnahmestellen ergeben sich die größten<br />
Verluste der Warmwasserversorgung. Das in<br />
der Leitung zwischen Warmwasserbereitung und<br />
Verbraucher verbleibende Wasser kühlt aus und<br />
wurde daher umsonst erwärmt. Eine ausreichende<br />
Wärmedämmung der Verteilleitungen ist daher<br />
besonders wichtig.<br />
Beim Verteilungs konzept sollten folgende Aspekte<br />
berücksichtigt werden:<br />
• Standort des Warmwassererzeugers möglichst<br />
nahe an der Hauptentnahmestelle<br />
• Effiziente Leitungsanordnung (keine Umwege)<br />
• Kleinstmögliche Rohrdimensionierung<br />
• Ausreichende Dämmung der Leitungen (Rohrquerschnitt<br />
= Dämmstärke, mind. 20 mm)<br />
• Möglichst niedrige Warmwassertemperaturen:<br />
Speicher nicht über 60° C erhitzen, höhere<br />
Temperaturen fördern die Verkalkung, die Bakterien<br />
werden bereits bei ca. 60° C abgetötet<br />
• Kunststoffrohre anstatt Eisen-/ Metallrohre<br />
• Zirkulationsleitung:<br />
Zirkulationsleitungen werden vor allem in<br />
größeren Gebäuden eingebaut, um lange Wartezeiten<br />
auf Warmwasser zu vermeiden. Zirkulationsleitungen<br />
müssen ausreichend gedämmt<br />
und die Zirkula tionspumpe mit einer Zeitschaltung<br />
versehen sein.<br />
Bei Ein- und Zweifamilienwohnhäusern sind<br />
Zirku lations leitungen in der Regel nicht erforderlich.<br />
• Korrosionsschutz und Verkalkung:<br />
Korrosions schutz ist für alle warmwasserführenden<br />
Teile notwendig. Edelstahl- oder Kunststoffrohre<br />
sind heute üblicher Standard. Durch Verkalkung<br />
können Rohrleitungsquer schnitte verengt<br />
und auch der Wärmedurch gang bei Wärmetauschern<br />
stark behindert werden. Temperaturen<br />
über 60° C fördern die Verkalkung.<br />
● Energiespartipps<br />
• Ein Vollbad braucht dreimal so viel Energie<br />
wie Duschen.<br />
• Spararmaturen verringern den Warmwasserverbrauch<br />
bei gleichem Komfort.<br />
• Mit tropfenden Wasserhähnen werden bis zu<br />
2.000 Liter Wasser pro Jahr vergeudet.<br />
O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />
Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at
HEIZEN MIT<br />
BIOMASSE<br />
Viele Gründe sprechen für das Heizen mit Biomasse.<br />
Biomasse ist ein umweltfreundlicher,<br />
CO 2 -neutraler, heimischer Brennstoff und hilft,<br />
den Treibhauseffekt zu vermindern. Egal für<br />
welchen Brennstoff Sie sich entscheiden, ob<br />
Scheitholz, Hackschnitzel oder Pellets oder ob<br />
Sie einen Anschluss an eine Biomasse-Nahwärmeanlage<br />
überlegen - mit modernen Biomasse-<br />
Heizanlagen ist komfortables Heizen möglich.<br />
Zudem gibt es attraktive Förderungen.<br />
Scheitholz - Hackgut - Pellets<br />
● Grundlagen der Holzverbrennung<br />
Holz enthält neben Kohlenstoff, Wasserstoff und<br />
Sauerstoff auch unterschiedlich viel Wasser. Als<br />
Maß für die Feuchtigkeit wird der Wassergehalt (bezogen<br />
auf die Gesamtmasse) bzw. die Holzfeuchte<br />
(bezogen auf die Trockensubstanz) verwendet.<br />
Je mehr Wasser im Holz enthalten ist, umso geringer<br />
ist sein Heizwert. Der durchschnittliche Heizwert<br />
für alle Holzarten beträgt ca. 4 kWh pro Kilogramm<br />
trockenes Holz. Lufttrockenes Holz, wie<br />
für die meisten Holzfeuerungen benötigt, erfordert<br />
eine mindestens einjährige Lagerung unter<br />
Dach bei Hackschnitzel bzw. eine zweijährige<br />
Lager ung bei Stückholz.<br />
Zur Holzverbrennung werden hohe Tempera turen<br />
benötigt. Merkmale guter Holzfeue rungen sind:<br />
• einstellbare Primärluft in die Glutzone<br />
• Sekundärluft in die Flammenzone<br />
• ungekühlte Glut und Flamme<br />
• stufenlose Heizleistungsanpassung<br />
O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />
Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at<br />
Nach dem vollständigen Ausbrand kann das Abgas<br />
stark gekühlt werden, um Abgas verluste zu<br />
minimieren. Ein guter Wärme austausch führt zu<br />
Druckverlust, so dass oft ein Ventilator eingebaut<br />
wird.<br />
Holzfeuerungssysteme<br />
● Holz-Pelletsfeuerung<br />
Pellets aus gepresstem, naturbelassenem Holz<br />
sind ein hochwertiger Brennstoff für automatisch<br />
beschickte Holzfeuerungen. Da Holz pelletsanlagen<br />
auch im kleinen Leistungs bereich erhältlich<br />
sind, eignen sie sich sehr gut für moderne<br />
Niedrig- bzw. Niedrigstenergiehäuser.<br />
Pellets benötigen gegenüber einer Hack schnitzel -<br />
heizung nur etwa ein Viertel des Lagervolumens,<br />
in jedem Einfamilienhaus findet sich üblicherweise<br />
genügend Lagerplatz für den Brennstoffbedarf<br />
eines Jahres. Die Zustellung der Pellets erfolgt in<br />
der Regel mit einem Tankwagen, die Pellets werden<br />
direkt in den Lagerraum eingeblasen.<br />
21
21<br />
● Hackschnitzelheizung<br />
Die Verfeuerung von Holz in Form von Hackschnitzel<br />
passiert durch automatische Zuführung<br />
des Brennstoffs aus einem Vorratsbehälter mittels<br />
Förderschnecke. Die Verbrennung erfolgt entweder<br />
"vor dem Kessel" (Vorofenfeuerung: die Hackschnitzel<br />
werden unter gleichzeitiger Luftbeimischung<br />
im Vorofen verbrannt) oder im bzw. "unter<br />
dem Kessel" (Unterschub- oder Retortenfeuerung).<br />
Das Teillastverhalten ist gut, ein Speicher entfällt.<br />
Die regulierbare Transportschnecke ermöglicht eine<br />
leistungsgerechte Förderung des Brennstoffs in<br />
die Feuermulde des Kessels. Das Lager wird meist<br />
so dimensioniert, dass mit dem Inhalt die Versorgung<br />
für 2 bis 8 Wochen gesichert ist.<br />
● Holzvergaserkessel<br />
Holzvergaserkessel (auch Gebläse-, Vergaser-,<br />
oder Turbokessel) in Kombination mit einem Pufferspeicher<br />
gewährleisten einen hohen Bedienungskomfort,<br />
eine sehr gute Leistungsanpassung<br />
ist möglich. Voraussetzungen sind großes Füllraumvolumen,<br />
trockenes Holz und ein Pufferspeicher<br />
mit mindestens 10-fachem Inhalt (in Liter<br />
Wasser) des Füllraumes im Heizkessel. Die Ausstattung<br />
mit einer Lambda sonde für die vollständige<br />
Verbrennung bei verschiedenen Lastfällen ist<br />
heute Stand der Technik. Dadurch kann die Energieausnutzung<br />
des Brennholzes optimiert und ein<br />
sehr hoher Komfort erreicht werden.<br />
● Stückholzkessel<br />
Händisch beschickte Stückholzkessel sollten, um<br />
die Verbrennungsqualität zu verbessern, möglichst<br />
mit Volllast betrieben und ein Pufferspeicher eingesetzt<br />
werden.<br />
● Tischherde<br />
Auch Holzkochherde (Tischherde) können zu einem<br />
vollwertigen Heizsystem in attraktivem Design<br />
mit Speicher und Wassererwärmer ausgebaut werden.<br />
Es muss jedoch eine hohe Verbrennungsqualität<br />
mit niedrigen Emissionen gewährleistet sein.<br />
● Kachelofen<br />
Eine Kombination von schadstoffarmer Feuerung<br />
und Behaglichkeit stellt der altbewährte Kachelofen<br />
dar. Er hat die gewünschte heiße Brennkammer,<br />
allerdings auch hohe Abgastemperaturen.<br />
Auch verschiedene Systeme einer Kachelofen-<br />
Ganzhausheizung sind am Markt erhältlich (z.B.<br />
Wärmetauscher entweder im Heizgasstrom, im<br />
Warmluftstrom oder im keramischen Speicher angeordnet,<br />
System bestehend aus Kachelofen, Solaranlage,<br />
Pufferspeicher und Strahlungsflächen).<br />
● Einzelraumheizungen<br />
Hierzu zählen Öfen, offene Kamine, Kaminöfen<br />
etc. Steigender Beliebtheit erfreuen sich Pellets-<br />
Kaminöfen. Vor allem in neuen Gebäuden mit<br />
sehr geringem Wärmebedarf (Passiv-, Niedrigstenergiehäuser)<br />
werden sie auch als alleiniges<br />
Hauptheizsystem verwendet. Die Beschickung<br />
kann hier auch automatisch aus einem Vorratsbehälter<br />
erfolgen. Nicht nur im Neubau, auch in der<br />
Sanierung ist der Austausch eines Heizungskessels<br />
gegen einen Pelletskessel oft einfach möglich. Es<br />
ist zu beachten, dass der Raum durch den Kamin<br />
ständig warme Luft verliert, wenn der Ofen nicht<br />
betrieben wird. Ausreichende Luftzufuhr ist für<br />
eine gute Verbrennung erforderlich.<br />
● Typenprüfung und wiederkehrende<br />
Überprüfung von Heizungsanlagen<br />
Heizungsanlagen dürfen nur in Verkehr gebracht<br />
werden, wenn Sie die Emissionsgrenzwerte lt.<br />
Oö. Luftreinhalte- & Energietechnikgesetz erfüllen<br />
(Abnahmebefund) und an der Feuerstätte ein Typenschild<br />
angebracht ist.<br />
Für Feuerungsanlagen bis 15 kW ist eine wiederkehrende<br />
Überprüfung alle 3 Jahre auf Sicherheitsvorschriften<br />
vorgesehen (Prüfbericht).<br />
Daneben enthält die Oö. Heizungsanlagen- und<br />
Brennstoffverordnung (Oö. HaBV 2005) auch einige<br />
Vereinfachungen bezüglich Aufstellung von<br />
Biomasse-Heizanlagen (Feuerungsanlagen bis 15<br />
kW dürfen z.B. unter bestimmten Voraussetzungen<br />
auch außerhalb vom Heizraum in einem Aufstellungsraum<br />
betrieben werden) und Lagerung von<br />
Biomasse-Brennstoffen (bestimmte Mengen dürfen<br />
auch im Heiz-/Aufstellungsraum gelagert werden).<br />
O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />
Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at
HEIZEN MIT<br />
HOLZPELLETS<br />
Holzpellets sind ein umweltfreundlicher Brennstoff.<br />
Allein in Oberösterreich sind bereits über<br />
20.000 Pellets-Zentralheizungen in Betrieb. Die<br />
Anlagen sind sowohl im Neubau als auch bei einer<br />
Heizungsmodernisierung geeignet. Die Pellets-<br />
anlieferung erfolgt komfortabel, eine Platz sparende<br />
Lagerung des Brennstoffs ist möglich.<br />
● Was sind Holzpellets?<br />
Holzpellets sind zylindrische Presslinge aus trokkenem,<br />
naturbelassenem Restholz (z.B. Säge- und<br />
Hobelspäne) mit einem Durchmesser von 6 bis 8<br />
mm und einer Länge von 10 bis 30 mm. Sie werden<br />
ohne Beigabe von chemischem Bindemittel unter<br />
hohem Druck gepresst und haben einen sehr<br />
niedrigen Wassergehalt. Der Heizwert von 2 kg<br />
Pellets entspricht ca. jenem von 1 Liter Öl. 1m 3<br />
Pellets hat ein Gewicht von 650 kg. Die Herstellung<br />
von Holzpellets ist in der ÖNORM M 7135<br />
geregelt.<br />
● Pelletsanlieferung und Lagerung<br />
Holzpellets sind beim Hersteller oder dem Brennstoffhandel<br />
erhältlich. Die Zustellung erfolgt vorwiegend<br />
mit Tankwagen ähnlich der Heizöllieferung.<br />
Die Pellets werden direkt in den Lagerraum<br />
eingeblasen und die Abluft abgesaugt. Die<br />
Tankwagen verfügen in der Regel über einen<br />
Pumpschlauch mit max. 30 m Länge. Der Pelletslagerraum<br />
(bzw. die Befüllkupplungen) sollte daher<br />
maximal 30 m von der Hauszufahrt entfernt sein.<br />
Die Größe des benötigten Lagerraumes hängt vom<br />
Gebäude ab, sollte jedoch so groß gewählt werden,<br />
dass eine Jahresbrennstoffmenge (= ca. 3.000<br />
bis 5.000 kg für ein Einfamilienhaus) eingelagert<br />
werden kann.<br />
Als Faustregel gilt: pro 1 kW Heizlast = 0,9 m 3 Lagerraum<br />
(inkl. Leerraum).<br />
Beispiel:<br />
O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />
Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at<br />
• Einfamilienhaus mit einer Heizlast von 8 kW<br />
3.200 kg Pellets/Jahresbedarf<br />
• 8 kW Heizlast x 0,9 m 3<br />
7,2 m 3 Lagerraumvolumen (inkl. Leerraum)<br />
• 7,2 m 3 : 2,5 m (Raumhöhe)<br />
3 m 2 Lagerraumfläche<br />
• Vorgeschlagene Größe = 1,5 x 2 m<br />
3 m 2 Lagerraumfläche<br />
• 5,1 m 3 nutzbares Volumen<br />
= 3.300 kg Pellets<br />
Damit der Pelletslagerraum auch vollständig entleert<br />
wird, wird empfohlen, im Lagerraum einen<br />
Zwischen-Schrägboden einzubauen.<br />
Die Wände und die Geschoßdecke des Pellets-<br />
lagerraumes und des Heizraumes müssen der<br />
Brandwiderstandsklasse F 90 entsprechen. Wie<br />
auch bei anderen Heizsystemen ist die Heizraumtür<br />
und die Tür des Lagerraumes als Brandschutztür<br />
(mind. T 30) auszuführen.<br />
Für Biomasse-Heizanlagen gelten lt. Oö. HaBV<br />
2005 (Oö. Heizungsanlagen- und Brennstoffverordnung)<br />
vereinfachte Bestimmungen hinsichtlich<br />
Aufstellung und Lagerung, wie zB:<br />
• Die Aufstellung von Feuerungsanlagen bis 15<br />
kW ist unter bestimmten Voraussetzungen auch<br />
außerhalb von Heizräumen in Aufstellungsräumen<br />
(F30 für Wände und Decke reicht) zulässig.<br />
• Bei Feuerungsanlagen bis 50 kW dürfen bis 15<br />
m³ Pellets auch in Aufstell- oder Heizräumen<br />
(außerhalb von Lagerräumen) bzw. im Freien gelagert<br />
werden.<br />
22
22<br />
Die Pelletsheizung -<br />
Anlagensysteme und Komponenten<br />
● Anlage mit Schnecke:<br />
Diese sehr häufige Variante ermöglicht eine gute<br />
Raumaustragung und stellt eine einfache und kostengünstige<br />
Lösung dar. Voraussetzung ist, dass<br />
sich Lagerraum und Heizraum un mittel bar nebeneinander<br />
befinden.<br />
● Anlage mit Vakuumsaugsystem:<br />
Ermöglicht flexible Lösungen (Heizraum befindet<br />
sich nicht unmittelbar neben dem Lager raum) bei<br />
maximaler Schlauchlänge von 20 m und maximaler<br />
Steighöhe von 6 m.<br />
● Pelletslagerung im Tank:<br />
Die Pelletslagerung ist auch in einem Gewebe-<br />
oder Stahlblechtank möglich, der in einem Kellerraum<br />
oder im Freien aufgestellt werden kann. Als<br />
Faustregel können 0,6 m³ Tankinhalt pro kW Heizlast<br />
gerechnet werden. Die Tanks sind in Größen<br />
bis 11 m³ erhältlich.<br />
Ist kein entsprechender Kellerraum vorhanden,<br />
gibt es auch die Möglichkeit, einen Erdtank, der<br />
unterirdisch außerhalb des Gebäudes eingegraben<br />
wird, einzusetzen.<br />
Eine relativ neue Möglichkeit der Pelletslagerung<br />
(für Heizanlagen bis max. 50 kW und max. 15 m³<br />
Pellets) ist die Aufstellung eines eigenen Lagerbehälters<br />
im Freien (z.B. Heizzentrale, Container).<br />
Dort kann auch die gesamte Heizanlage untergebracht<br />
werden.<br />
● Anlage mit integriertem<br />
Solarschichtspeicher:<br />
Bei Anlagen, die mit einem Solarspeicher kombiniert<br />
sind, erwärmt der Brenner direkt den oberen<br />
Teil des Speichers. Der Gesamtwirkungsgrad der<br />
Biomasse- und Solaranlage wird erhöht.<br />
● Kompaktanlage mit Vorratsbehälter:<br />
Neben dem Heizkessel befindet sich ein Vorratsbehälter<br />
mit einem Fassungsvermögen von etwa<br />
1 m 3 (ca. 650 kg). Der Vorratsbehälter muss manuell<br />
ein- bis zweimal monatlich befüllt werden.<br />
● Einzelöfen:<br />
Vor allem in Passiv- und Niedrigstenergiehäusern<br />
beliebt sind Pelletsöfen im kleinen Leistungsbereich.<br />
Der Brenner wird aus einem Vorratsbehälter<br />
automatisch beschickt. Die Öfen sind auch mit<br />
Wassertasche erhältlich und funktionieren wie eine<br />
klassische Zentralheizung.<br />
● Asche:<br />
Anlagen mit automatischer Reinigung und Aschenkomprimierung<br />
sind erhältlich. Eine Aschenentleerung<br />
ist in der Regel nur alle 6 Wochen erforderlich,<br />
die reine Holzasche kann kompostiert<br />
werden.<br />
O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />
Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at
HEIZEN MIT<br />
UMGEBUNGS-/<br />
FERNWÄRME<br />
Wärmepumpen zur Beheizung nutzen die Umgebungswärme<br />
und elektrischen Strom zur Wärmeerzeugung.<br />
In der Wärmepumpe zirkuliert ein Kältemittel, das<br />
einer Wärmequelle (z.B. Erdreich, Luft oder Grundwasser)<br />
Wärme entzieht und dabei verdampft. Das<br />
dampfförmige Kältemittel wird in einem elektrisch<br />
betriebenen Kompressor verdichtet. Dadurch erhöht<br />
sich die Temperatur so weit, dass die der Wärmequelle<br />
entzogene Energie im Verflüssiger an das<br />
Heizsystem abgegeben werden kann. Durch die<br />
Wärmeabgabe wird das Kältemittel wieder flüssig<br />
und der Kreislauf beginnt von vorne.<br />
Meist werden mit Wärmepumpen Endtemperaturen<br />
von max. 50° C erreicht. Der Einsatz<br />
einer Niedertemperaturheizung (Fußboden- und<br />
Wandheizung) für die Raumheizung ist daher bei<br />
Verwendung einer Wärmepumpe empfehlenswert,<br />
das Temperaturniveau (Vorlauf der Heizung) sollte<br />
nicht mehr als 35° C betragen.<br />
Voraussetzung für den sinnvollen Einsatz von<br />
Wärmepumpen ist eine sehr gute Wärme dämmung<br />
des Gebäudes.<br />
O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />
Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at<br />
● Arten von Wärmepumpen<br />
Nach eingesetzter Wärmequelle unterscheidet<br />
man Luft-, Wasser- und Erdreich-Wärmepumpen.<br />
Abhängig von der Betriebsweise spricht man von<br />
monovalentem Betrieb (die Wärmepumpe übernimmt<br />
alleine die Wärme versorgung) und bivalentem<br />
Betrieb (zusätzlich zur Wärmepumpe wird<br />
noch ein anderes Heizungssystem eingesetzt).<br />
Beim bivalentem Betrieb deckt z.B. die Wärmepumpe<br />
bis zu einer bestimmten Außentemperatur<br />
den Wärme bedarf alleine ab, unterhalb dieser<br />
Temperatur übernimmt der Heizkessel allein oder<br />
zusätzlich die Beheizung.<br />
● Erdreich-Wärmepumpen<br />
Je nach der Art, wie Wärme aus dem Erdreich geholt<br />
wird, unterscheidet man Sole-Wärme pumpen<br />
(der Wärmeentzug findet über das Trägermittel<br />
Sole statt) und Systeme mit Direktverdampfung<br />
des Kältemittels.<br />
Dabei werden Rohrschlangen (Flächenkollektor)<br />
im Erdreich in frostfreier Tiefe verlegt. Der erforderliche<br />
Platzbedarf beträgt das rund 1,5 bis 2-fache<br />
der beheizten Wohnfläche (abhängig vom Dämmstandard<br />
des Gebäudes).<br />
Eine weitere Möglichkeit ist das Niederbringen<br />
eines Bohrloches, in dem dann das Kältemittel<br />
(bzw. Sole) zirkuliert. Die Bohrtiefe sollte mindestens<br />
1 m je m 2 beheizter Wohnfläche betragen.<br />
23
23<br />
● Grundwasser-Wärmepumpen<br />
Die Temperatur des Grundwassers in Tiefen von<br />
10 m und mehr schwankt im Verlauf eines Jahres<br />
nur geringfügig und beträgt im Mittel etwa 10°C.<br />
Bevor mit dem Bau begonnen wird, ist es sinnvoll,<br />
eine Probebohrung durchzuführen. Vor der Installation<br />
sollten folgende Punkte beachtet werden:<br />
– das Grundwasser muss in ausreichender Menge<br />
zur Verfügung stehen, der Grundwasserspiegel<br />
sollte nicht tiefer als 15 m liegen. Der Wasserbedarf<br />
beträgt ca. 160 Liter/Stunde je kW Heizleistung<br />
(Spreizung 4 K).<br />
– Um den Edelstahl-Wärmetauscher vor Korrosion<br />
zu schützen, dürfen gewisse Grenzwerte (Wasser-<br />
analyse) nicht überschritten werden.<br />
– Die minimale Temperatur des Grundwassers darf<br />
8 °C nicht unterschreiten und nicht auf unter<br />
4°C abgekühlt werden.<br />
– Der Entnahme- und der Schluckbrunnen sollten<br />
so weit wie möglich, mindestens jedoch 15 m<br />
entfernt, angeordnet werden.<br />
Zu beachten ist auch, dass ein wasserrechtliches<br />
Genehmigungsverfahren erforderlich ist.<br />
● Leistungs- und Arbeitszahl<br />
Um die Effizienz der Wärmepumpe zu be stim men,<br />
verwendet man die Leistungs- und Arbeits zahl.<br />
Die Leistungszahl (COP) gibt das Verhältnis von<br />
abgegebener Wärmeleistung zu der dafür erforderlichen<br />
elektrischen Leistung an.<br />
Die Arbeitszahl bezeichnet hingegen das Verhältnis<br />
von abgegebener Wärmemenge zu eingesetzter<br />
Energiemenge.<br />
Während die Leistungszahl eine Momentaufnahme<br />
(Leistung) darstellt, gibt die Jahresarbeitszahl<br />
(JAZ) eine genauere Aussage über die Effizienz<br />
der Wärmepumpe.<br />
Achten Sie darauf, dass eine Mindest-Jahresarbeitszahl<br />
erreicht wird. Diese ist nach der Richtlinie<br />
VDI 4650 z. B. vom Installateur zu ermitteln.<br />
Sie sollte mindestens 4,5 bei Erdwärme- oder Wasser-Wärme<br />
pumpen betragen. Die Jahres arbeitszahl<br />
können Sie mit dem Wärmemengenzähler und<br />
dem Stromzähler für die Wärmepumpe und deren<br />
Hilfsantriebe einfach feststellen.<br />
● Andere Einsatzbereiche<br />
Zur Warmwasserbereitung können außerhalb der<br />
Heizperiode Luft-Wärmepumpen verwendet werden.<br />
Zu beachten ist allerdings, dass der Wirkungsgrad<br />
mit sinkender Außenlufttem peratur geringer<br />
wird. Wärmepumpen werden häufig auch<br />
zur Kühlung und Abwärmenutzung bzw. in Klimageräten<br />
eingesetzt.<br />
Heizen mit Fernwärme<br />
Fernwärme ist ein für die Abnehmer einfaches und<br />
komfortables Heizsystem. Wärme, die z.B. bei der<br />
Energieerzeugung aus Industrie und Gewerbe oder<br />
in Kraftwerken (Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen)<br />
entsteht, kann so sinnvoll für die Raumheizung<br />
eingesetzt werden.<br />
Biomasse-Nah- und Fernwärmeanlagen, die z.B.<br />
Restholz aus der Forstwirtschaft nutzen, oder Geothermie-Fernwärmeanlagen<br />
sind gerade für den<br />
ländlichen Bereich eine gute Alternative zu Einzelheizungsanlagen.<br />
Der Vorteil für die Abnehmer ist, dass kein eigener<br />
Wärmeerzeuger erforderlich ist (was Kosten und<br />
Platz spart), sondern nur eine "Übergabestation",<br />
welche das Fernwärmenetz mit dem eigenen Wärmeverteilsystem<br />
verbindet.<br />
O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />
Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at
HEIZKOSTEN-<br />
ABRECHNUNG<br />
Die jährliche Heizkostenabrechnung im Mehrfamilienhaus<br />
wirft oft Fragen auf und ist nicht immer<br />
einfach nachzuvollziehen.<br />
Wie setzen sich die<br />
Heizkosten zusammen?<br />
In der Regel besteht die Summe der Heiz- und<br />
Warmwasserkosten aus drei Kostenblöcken:<br />
1. Grundkostenanteil:<br />
Kosten für die Wärmebereitstellung und für die<br />
Leitungsverluste, unabhängig vom individuellen<br />
Verbrauch, nach beheizbarer Nutzfläche aufgeteilt.<br />
2. Verbrauchskosten (Arbeitspreis pro<br />
kWh verbrauchter Energie):<br />
Entgelt für die verbrauchte Wärmemenge, abhängig<br />
vom individuellen Heizverhalten.<br />
Gibt es bezüglich dieser prozentuellen Aufteilung<br />
keine Vereinbarung zwischen Wärmeabgeber und<br />
Nutzer, so erfolgt die Verteilung lt. HeizKG zu 65<br />
% nach dem Verbrauch und zu 35 % nach der<br />
beheizbaren Nutzfläche (Rahmen: 55-75 % Verbrauchskosten).<br />
3. Daneben fallen noch „sonstige Kos-<br />
ten“ an, die nach der beheizbaren<br />
Nutzfläche aufgeteilt werden, z.B. für<br />
• Bedienung, Überwachung und Wartung der Anlage<br />
• Ersatz von Verschleißteilen oder der Messvorrichtungen<br />
• Kosten der Ablesung der Messgeräte und der Abrechnung<br />
• Reinigung der Anlage und des Betriebsraumes<br />
• Gerätebeistellungskosten bzw. Kosten der Nutzung<br />
anderer technischer Hilfsmittel zur Verbrauchserfassung<br />
Ist eine getrennte Erfassung von Heiz- und Warmwasserverbrauch<br />
nicht möglich, so sieht das<br />
HeizKG eine Aufteilung von 70 % Heiz- und 30 %<br />
Warmwasserkosten vor (Rahmen: 60-80 % Heizkosten).<br />
O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />
Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at<br />
Wie wird der<br />
Verbrauch ermittelt?<br />
Durch die Montage von Verbrauchserfassungsgeräten<br />
kann eine individuelle Abrechnung erfolgen.<br />
Gibt es keine Verpflichtung für die Ausstattung<br />
der einzelnen Objekte/Wohnungen mit Messvorrichtungen,<br />
so kann jede/r Bewohner/in unter bestimmten<br />
Voraussetzungen eine solche Ausstattung<br />
auf Antrag beim zuständigen Bezirksgericht verlangen.<br />
Sind keine Messvorrichtungen vorhanden/<br />
erforderlich, erfolgt die Abrechnung idR. nach beheizbarer<br />
Nutzfläche.<br />
In der Regel wird das Ablesen der Verbrauchserfassungsgeräte<br />
von spezialisierten Unternehmen<br />
durchgeführt. Folgende Verbrauchserfassungsgeräte<br />
sind üblich:<br />
• Verdunster:<br />
Bei sogenannten „Verdunsterröhrchen“ wird die<br />
Temperatur des Heizkörpers auf die im „Verdunster“<br />
befindliche Ampulle übertragen, die Spezialflüssigkeit<br />
verdunstet. Je heißer der Heizkörper<br />
wird und je länger diese Wärme auf das Röhrchen<br />
einwirkt, umso größer ist die Verdunstungsmenge.<br />
Erst die Summe der Verbrauchseinheiten aller<br />
Wohnungen im Verhältnis zu den gesamten Heizkosten<br />
ermöglicht die Errechnung der Kosten für<br />
einzelne Wohnungen.<br />
• Elektronische Heizkostenverteiler:<br />
Elektronische Heizkostenverteiler erfassen mit einem<br />
Fühler Heizkörpertemperaturen präziser,<br />
schneller und feiner abgestuft als es mit nicht elektronischen<br />
Messmethoden möglich ist.<br />
• Wärmemengenzähler:<br />
Wärmemengenzähler ermöglichen eine physikalisch<br />
exakte Wärmemessung. Der Wärmeverbrauch<br />
wird aus der Temperaturdifferenz zwischen Heizungsvorlauf<br />
und -rücklauf sowie der Durchflussmenge<br />
errechnet und in kWh oder MWh angezeigt.<br />
• Wasserzähler:<br />
Wasserzähler werden in das Rohrleitungsnetz eingebaut<br />
und zeigen den Wasserverbrauch in m³ an.<br />
24
24<br />
Die Jahresabrechnung<br />
Die gesamten Kosten sind jeweils für einen Zeitraum<br />
von 12 Monaten abzurechnen, wobei das<br />
Kalenderjahr (1.1. bis 31.12.) oder ein anderer<br />
Zeitraum (Heizperiode, z.B. 1.7. bis 30.6.) festgelegt<br />
werden kann. Jeder Wärmeabnehmer muss<br />
spätestens 6 Monate nach Ende der Abrechnungsperiode<br />
eine Abrechnungsübersicht erhalten. Diese<br />
sollte zumindest folgende Punkte umfassen:<br />
• Beginn, Ende der Abrechnungsperiode<br />
• Heiz- und/oder Warmwasserkosten für das gesamte<br />
Gebäude, getrennt nach Energiekosten<br />
und sonstigen Kosten<br />
• Gesamtverbrauch für das Gebäude (Heizung<br />
und/oder Warmwasser)<br />
• Beheizbare Nutzfläche des Gebäudes<br />
• Beheizbare Nutzfläche des jeweiligen Nutzungsobjektes<br />
• Verhältnis zwischen den nach den Verbrauchsanteilen<br />
und den nach der beheizbaren Nutzfläche<br />
zu tragenden Energiekosten<br />
• Auf das jeweilige Nutzungsobjekt entfallender<br />
betragsmäßiger Anteil an den Energiekosten und<br />
an den sonstigen Kosten<br />
• Während der Abrechnungsperiode geleistete<br />
Vorauszahlungen (monatliche Teilbeträge) und<br />
das sich ergebende Guthaben bzw. die Nachforderung<br />
• Ort und Zeitraum an dem in die Abrechnung<br />
Einsicht genommen werden kann<br />
• Hinweis auf die Folgen der Abrechnung<br />
65%** nach<br />
Messergebnissen<br />
Energiekosten<br />
Warmwasser<br />
30%*<br />
Energiekosten<br />
Öl, Gas, Kohle, Biomasse, Strom<br />
für z. B. Pumpe od. Brenner<br />
Arbeitspreis<br />
verbrauchsabhängig<br />
35%** nach der<br />
beheizbaren Nutzfläche<br />
65%** nach<br />
Messergebnissen<br />
Begriffe<br />
• MWh = eine Million Wattstunden, =<br />
1.000 Kilowattstunden (kWh)<br />
• HeizKG = Heizkostenabrechnungsgesetz:<br />
regelt, wie Heizkosten abzurechnen sind<br />
• „Kaltmiete“ = die Verrechnung der Kosten<br />
für Heizung und Warmwasser erfolgt<br />
über eine externe Energieabrechnungsfirma<br />
(eigener Wärmelieferungsvertrag).<br />
Alles Wichtige<br />
auf einen Blick<br />
• Die Heizkosten setzen sich zusammen aus:<br />
– Grundkostenanteil: wird durch das Heizverhalten<br />
nicht beeinflusst und ist auch zu<br />
bezahlen, wenn nicht oder nur gering geheizt<br />
wurde (ca. 35 %)<br />
– Verbrauchskosten: abhängig von Ihrem individuellen<br />
Verbrauch (ca. 65 %)<br />
– sonstige Kosten (nach beheizbarer Nutzfläche<br />
aufgeteilt)<br />
• Verbrauchskosten werden durch Ablesen<br />
von Erfassungsgeräten (z.B. Verdunster, elektronische<br />
Heizkostenverteiler, Wärmemengenzähler)<br />
ermittelt.<br />
• Aus der Anzahl der Verbrauchseinheiten bei<br />
Verdunstungszählern kann daher nicht unmittelbar<br />
auf die Höhe der Heizkosten geschlossen<br />
werden.<br />
• In der Jahresabrechnung werden die geleisteten<br />
Akontozahlungen den tatsächlich im<br />
Abrechnungszeitraum angefallenen Kosten<br />
gegenübergestellt. Sie bildet die Basis für die<br />
monatlichen Teilbeträge im nächsten Jahr.<br />
HEIZKOSTEN – Warmwasser und Heizung<br />
Energiekosten<br />
Heizung<br />
70%*<br />
35%** nach der<br />
beheizbaren Nutzfläche<br />
Heizkostenabrechnungsgesetz – HeizKG<br />
*Aufteilungsrahmen gem. § 9 min. 60% – max.<br />
80% Heizung min. 20% – max. 40% Warmwasser;<br />
ohne Vereinbarung gilt: 70% Heiz- / 30% Warmwasserkosten<br />
und 65% nach Verbrauch / 35% nach<br />
beheizbarer Nutzfläche<br />
**Abweichend ist eine Aufteilung – einstimmig<br />
zu vereinbaren – möglich Rahmen<br />
gem. § 10, min. 55% – max. 75 % nach<br />
Verbrauch; bei Wärmelieferverträgen<br />
min. 55% nach Verbrauch<br />
sonst. Kosten des Betriebes<br />
Betreuung & Wartung, Ersatz v.<br />
Verschleißteilen, Messgeräte, Abrechnung<br />
Grundpreis, Messpreis<br />
verbrauchsunabhängig<br />
sonstige Kosten<br />
Warmwasser<br />
sonstige Kosten<br />
Heizung<br />
30%* 70%*<br />
Kosten sind nach der<br />
beheizbaren Nutzfläche aufzuteilen<br />
© Christopher Schmid<br />
O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />
Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at
WÄRMEABGABE-<br />
SYSTEME<br />
Moderne Wärmeabgabesysteme sind als Niedertemperatursysteme<br />
mit großen Wärme abgabeflächen<br />
und niedrigen Heizwasser temperaturen ausgeführt.<br />
Größere Wärmeabgabe flächen mit niedrigeren<br />
Temper aturen ermöglichen bei gleicher thermischer<br />
Emp findung des Nutzers eine niedrigere Raumlufttemperatur<br />
und damit niedrigere Energiekosten.<br />
Durch die geringeren Oberflächentemperaturen der<br />
Heizkörper und Wärmeabgabeflächen wird die Behaglichkeit<br />
erhöht und Energie gespart.<br />
Früher wiesen Heizkörper und Radiatoren häufig<br />
Temperaturen über 70° C auf, um den Raum erwärmen<br />
zu können. Bei den heute üblichen Niedertemperatursystemen<br />
reichen hingegen Auslegungstemperaturen<br />
von 25 bis 55° C aus.<br />
Im Fall einer Sanierung ist zu beachten, dass Niedertemperatursysteme<br />
wesentlich größere Abgabeflächen<br />
("Heizkörper") benötigen, um den Raum<br />
behaglich zu erwärmen.<br />
Im Neubau werden aufgrund der guten thermischen<br />
Qualität der Bauhülle Abgabesysteme auf<br />
niedrige Temperatur dimensioniert. Hier reichen<br />
kleinere Heizflächen aus.<br />
Niedrigere Heiz wasser temperaturen erleichtern auch<br />
die Einbindung einer Solaranlage zur Raumheizung.<br />
● Flächenheizungen<br />
Flächenheizungen - vor allem Wand- und Fußbodenheizungen<br />
- bieten bei bestimmten Wärmeerzeugern<br />
auf Grund niedriger Ausle gungstemperaturen<br />
erhöhte Wirkungsgrade (geringste<br />
Rohrleitungs- und Verteilungs verluste).<br />
Rasche Temperaturänderungen sind allerdings<br />
durch die Trägheit von Flächenheizungen nicht<br />
möglich. Für den sinnvollen Einsatz von Flächenheizungen<br />
ist jedenfalls ein gut gedämmter Bauteil<br />
Voraussetzung (U-Wert von Boden und Wand<br />
maximal 0,25 W/m 2 K).<br />
● Wandheizung<br />
Durch die gleichmäßige Wärmeverteilung liefert die<br />
Wandheizung größte Behaglichkeit. Bei der Wandheizung<br />
werden Rohrschlangen in der Außenwand<br />
(Innenseite) verlegt. Der warme Vorlauf sollte in Bodennähe,<br />
der kühlere Rücklauf weiter oben verlegt<br />
sein, damit knapp über dem Boden mehr und<br />
O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />
Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at<br />
in Kopfhöhe weniger Wärme abgegeben wird. Die<br />
Wandheizung wird in erster Linie unter und neben<br />
Fenstern an der Innenseite der Außenwand<br />
verlegt. Damit wird bereits ab 18° C Raumtemperatur<br />
ein sehr behagliches Raumklima erreicht.<br />
Als Faustregel kann für ein durchschnittliches Einfamilienhaus<br />
mit 40 % der beheizten Wohnnutzfläche<br />
als erforderliche Wandheizfläche gerechnet<br />
werden, eine genaue Berechnung ist jedoch erforderlich.<br />
Die Einrichtung sollte daher bereits vorab<br />
genau geplant werden.<br />
● Fußbodenheizung<br />
Bedingt durch den höheren Fußbodenaufbau bei<br />
einer Fußbodenheizung ist eine frühe Planung erforderlich.<br />
Die meisten Bodenbeläge mit geringem<br />
Wärmedurchlasswiderstand sind verwendbar, d.h.<br />
Holzböden sind beschränkt einsetzbar, von Teppichböden<br />
ist abzuraten. Besonderer Wert sollte<br />
auch auf die Dämmung zum unbeheizten Keller<br />
gelegt werden (mindestens 14 cm Dämmplatten).<br />
Zu beachten ist dabei die Längenausdehnung der<br />
Rohrmaterialien bei Temperaturerhöhung. Für ausschließlich<br />
fußbodenbeheizte Gebäude ist eine<br />
außentemperaturgeführte Vorlauftemperaturregelung<br />
geeignet. Jede Raumtem peratur kann gesondert<br />
eingestellt werden.<br />
Aus physiologischen Gründen darf in Wohn-, Aufenthalts-<br />
und Büroräumen eine Fußbodenober-<br />
flächentemperatur von ca. 27° C nicht überschritten<br />
werden. Das entspricht Leistungs abgaben von<br />
etwa 80 Watt/m 2 und erfordert eine ausreichende<br />
Wärmedämmung des Hauses.<br />
25
25<br />
● Niedertemperatur-Radiatoren<br />
Niedertemperatur-Radiatoren ermöglichen rasche<br />
Temperaturänderungen und damit einen sparsamen<br />
Heizbetrieb. Unterschiedlichen Temperaturwünschen<br />
der Bewohner (z.B. hohe Raumtemperatur<br />
im Bad) kann rasch entsprochen werden.<br />
Damit die erforderliche Heiz leistung mit Hilfe<br />
von Radiatoren auch bei niedrigen Heizwassertemperaturen<br />
(max. 55° C) erreicht werden kann,<br />
sollte die Außen temperaturregelung über eine<br />
Heizkurve genau eingestellt werden. Radiatoren<br />
nicht mit Möbel ”verstecken” bzw. mit Vorhängen<br />
verdecken, damit die warme Luft frei zirkulieren<br />
kann.<br />
● Pumpen<br />
Die Heizungsumwälzpumpe sorgt für den Transport<br />
des vom Wärmeerzeuger erwärmten Wassers zu<br />
den Heizkörpern.<br />
Weniger gepumpt ist besser…<br />
Besprechen Sie mit Ihrem Installateur den Einsatz<br />
der Pumpen:<br />
• nur so viele Pumpen, wie wirklich erforderlich<br />
sind, einsetzen;<br />
• Pumpen in der notwendigen Leistungsstufe anschaffen<br />
(nicht überdimensionieren), Pumpenleistung<br />
ist am Typenschild angegeben;<br />
• Pumpen auf geringst möglicher Stufe betreiben,<br />
Beispiel: eine 49-Watt-Pumpe benötigt auf Stufe<br />
1 nur 21, auf Stufe 3 jedoch 49 Watt!<br />
• Pumpen in nicht benötigten Zeiten (Sommer)<br />
bzw. in Zeiten mit geringer Anforderung (Übergangssaison)<br />
auf geringer Leistungsstufe betreiben<br />
bzw. abschalten.<br />
• Pumpe auf Heizungssystem abstimmen „hydraulischer<br />
Abgleich“<br />
• Auf das Energie-Pickerl achten (nur Energieeffizienzklasse<br />
A)<br />
• online Pumpentest: www.pumpentest.at<br />
Stromkosten-Beispiel Umwälzpumpe*:<br />
15 W 49 W 68 W<br />
Stromverbrauch (kWh/Saison) 60 196 272<br />
Stromkosten 11 35 49 <br />
Stromkosten in 15 Jahren 165 525 735 <br />
Jährliche Strommehrkosten 24 38 <br />
Mehrkosten in 15 Jahren 360 570 <br />
* 4.000 Stunden im Jahr (Heizsaison, 24 Stunden/Tag, auf Stufe 3<br />
betrieben); Anschaffungskosten der Geräte nicht berücksichtigt.<br />
18 ct/kWh Stromkosten<br />
Hydraulischer Abgleich von<br />
Heizungsanlagen<br />
Das Heizungswasser fließt nach dem Prinzip des geringsten<br />
Widerstands durch das Heizsystem. Bei nicht<br />
einregulierten Anlagen führt dieser Weg durch die der<br />
Umwälzpumpe nächstgelegenen Heizkörper. Weiter<br />
entfernte Heizkörper werden nicht ausreichend<br />
versorgt und die zugehörigen Räume werden nicht<br />
warm. Es ist oft üblich, zur Abhilfe stärkere Pumpen<br />
einzubauen und/oder die Vorlauftemperatur zu erhöhen.<br />
Die Folge sind höherer Energieverbrauch, Strömungsgeräusche<br />
im Heizsystem und teilweise überhitzte<br />
Räume wegen der schlechten Regelbarkeit.<br />
Nur durch eine hydraulische Einregulierung, mit der<br />
für alle Heizkörper / Heizflächen ähnliche Widerstände<br />
erzeugt werden, ist dieses Problem mit optimalem<br />
Energieeinsatz zu lösen. Der hydraulische<br />
Abgleich ist von einer Fachfirma durchzuführen.<br />
O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />
Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at
KONTROLLIERTE<br />
WOHNRAUM-<br />
LÜFTUNG<br />
Für ein gesundes, angenehmes Raumklima ist regelmäßiges<br />
Lüften erforderlich. Der Frischluftbedarf<br />
hängt von der Personenanzahl und Raumnutzung<br />
ab, die notwendige Lüftungsdauer wird<br />
auch von den Witterungsverhältnissen bestimmt.<br />
Oft wird zu wenig gelüftet, was ungesunde Raumluft,<br />
hohe Luftfeuchte und Schimmelgefahr zur<br />
Folge hat. Häufig bleiben Fenster in der Heizsaison<br />
geöffnet oder gekippt und es wird zuviel gelüftet,<br />
was wiederum die Heizkosten in die Höhe<br />
treibt. Eine kontrollierte Wohnraumlüftung passt<br />
die zugeführte Luftmenge genau dem erforderlichen<br />
Frischluftbedarf an. Bei gut wärmegedämmten<br />
Niedrigstenergiehäusern wird mit einer Lüftungsanlage<br />
mit Wärmerückgewinnung bis zu<br />
90% der in der Abluft enthaltenen Energie zurückgewonnen.<br />
Funktionsweise<br />
Kalte Außenluft wird direkt von außen oder über<br />
einen Erdwärmetauscher angesaugt und gefiltert,<br />
im Lüftungsgerät erfolgt dann die Erwärmung der<br />
Frischluft. Die Luft strömt über ein Rohrsystem in<br />
die Wohn- und Schlafräume ein und weiter über<br />
Gänge in Küche, Bad und WC. Dort wird die verbrauchte<br />
Luft über das Rohrsystem abgesaugt und<br />
zum Lüftungsgerät geführt, wo der Großteil der<br />
darin enthaltenen Wärme berührungsfrei im Wärmetauscher<br />
an die frische Zuluft übertragen wird.<br />
Die abgekühlte verbrauchte Luft wird ins Freie geblasen.<br />
Filter im Gerät verhindern das Verschmutzen<br />
der Anlage und erhöhen die Luftqualität.<br />
O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />
Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at<br />
Technische Daten<br />
Der Wärmerückgewinnungsgrad (= Anteil der in<br />
der Abluft enthaltenen Energie, der an die Zuluft<br />
übertragen wird) liegt bei guten Anlagen über<br />
70%. Die rückgewonnene Wärmeenergie sollte im<br />
Verhältnis zur eingesetzten elektrischen Antriebsenergie<br />
möglichst hoch sein. Werte von über<br />
20 kWh Wärme je kWh elektrischem Strom sind<br />
möglich. Bei richtiger Planung, dichter Gebäudehülle,<br />
richtiger Geräteauswahl und Benutzung<br />
können in einem Durchschnittshaushalt fürs Heizen<br />
2.000 - 3.000 kWh Energie pro Jahr eingespart<br />
werden. Gute Lüftungsanlagen benötigen im<br />
Gegenzug rund 300 kWh Strom jährlich für den<br />
Betrieb.<br />
Planung & Ausführung<br />
Ein Lüftungsgerät hat in der Regel drei Betriebsstufen<br />
(Grund-, Normal- und Partylüftung). Das Gerät<br />
sollte schalldämpfend montiert, leicht zugänglich<br />
und einfach zu reinigen sein. Beim Rohrsystem<br />
sollte auf eine möglichst kurze und einfache Ausführung<br />
sowie auf eine Reinigungsmöglichkeit geachtet<br />
werden. Um Schallübertragung zu vermeiden,<br />
werden in den Luftleitungen Schalldämpfer<br />
eingebaut sowie weitere schalldämpfende Maßnahmen<br />
getroffen. Filter bei Abluftventilen und<br />
bei der Außenluftansaugung verhindern das Verschmutzen<br />
des Systems und erhöhen die Luftqualität.<br />
Die frische Außenluft kann mittels Erdwärmetauscher<br />
bzw. Solekreislauf über Frosttemperatur<br />
vorerwärmt werden, im Sommer kann die einströmende<br />
Luft etwas abgekühlt werden. Eine Lüftungsanlage<br />
ist aber keinesfalls eine Klimaanlage!<br />
Störende Luftbewegung: Bei richtiger Planung und<br />
Ausführung der Lüftungsanlage kommt es zu keinen<br />
unangenehmen Zugerscheinungen. Eine ge-<br />
26
26<br />
zielte Ventilanordnung und richtiges Einstellen der<br />
Luftmengen in den jeweiligen Räumen verhindern<br />
spürbaren Luftzug. Eine Lüftungsanlage muss regelmäßig<br />
gewartet werden: Reinigung bzw. Tausch<br />
der Filter alle drei Monate, viele Anlagen besitzen<br />
eine automatische Filterüberwachung, Kontrolle<br />
des Rohrnetzes und (so vorhanden) des Erdwärmetauschers<br />
alle 2-3 Jahre. Bei der Installation eines<br />
Kaminofens muss unbedingt darauf geachtet werden,<br />
dass dieser eine externe Luftzuführung hat,<br />
sonst könnten sich unter besonders ungünstigen<br />
Voraussetzungen Verbrennungsgase im Wohnraum<br />
verbreiten. Dunstabzugshauben sollten im Umluftbetrieb<br />
geführt werden. Damit die Lüftungsanlage<br />
die gewünschten Erwartungen erfüllen kann, ist eine<br />
luftdichte Ausführung der Gebäudehülle erforderlich.<br />
Dafür ist eine Luftdichtheitsmessung sehr<br />
empfehlenswert. Ein Messwert von n = 1,5 1/h<br />
(1,5-facher Luftwechsel pro Stunde bei 50 Pascal<br />
Druckunterschied) darf lt. Oö. Bautechnikverordnung<br />
bei Be- und Entlüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung<br />
nicht überschritten werden.<br />
Gute Gründe für eine<br />
kontrollierte<br />
Wohnraumlüftung<br />
● Höherer Wohnkomfort:<br />
Die kontrollierte Wohnraumlüftung sorgt durch<br />
richtig dosierte Frischluft immer für ein angenehmes<br />
Raumklima. Raumluftfeuchte, Gerüche und<br />
Schadstoffe werden laufend abtransportiert.<br />
● Lärmbelastung:<br />
Fenster können geschlossen bleiben und Lärm<br />
von draußen kann nicht herein. Das Lüftungsgerät<br />
selbst sollte möglichst leise sein, z.B. nicht lauter<br />
als ein Kühlschrank. Eine Geräuschübertragung zu<br />
und zwischen den Wohnräumen wird mit Schalldämpfer<br />
verhindert.<br />
● Fenster öffnen:<br />
Natürlich können Sie die Fenster öffnen und im<br />
Sommer kann die Lüftungsanlage auch abgeschaltet<br />
werden.<br />
● Hilfe für Allergiker:<br />
Der Einsatz von speziellen Filtern (z.B. Pollenfilter)<br />
bringt vor allem Allergikern eine spürbare Erleichterung.<br />
● Niedrigstenergiehaus-Standard<br />
bedeutet geringe Energiekosten<br />
fürs Heizen:<br />
Eine kontrollierte Wohnraumlüftung ist neben einer<br />
sehr guten Wärmedämmung und einer luftdichten<br />
Gebäudehülle eine wesentliche Voraussetzung für<br />
das Erreichen des Niedrigstenergiehaus-Standards.<br />
Die Energiekennzahl von max. 30 kWh/m² und<br />
Jahr bedeutet eine wesentliche Energieeinsparung<br />
und halbiert etwa die Heizkosten gegenüber herkömmlichen<br />
Neubauten gemäß Bauordnung.<br />
● Trockene Luft bei Lüftungsanlagen:<br />
Bei richtigem Lüften herrscht grundsätzlich in Gebäuden<br />
mit oder ohne Lüftungsanlage die gleiche<br />
Luftfeuchtigkeit. Bei besonders kalten Außentemperaturen<br />
wird in der Regel in Häusern ohne<br />
Wohnraumlüftung zu wenig gelüftet. Trockene<br />
Luft ist in Verbindung mit Staub ein Problem. Bei<br />
Häusern mit Lüftungsanlagen ist die Trockenheit<br />
der Luft aufgrund der geringeren Staubbelastung<br />
deutlich weniger merkbar.<br />
● Erhöhte Wohnbauförderung:<br />
Niedrigstenergiehäuser mit Wohnraumlüftungsanlagen<br />
mit Wärmerückgewinnung werden vom<br />
Land <strong>OÖ</strong> besonders gefördert.<br />
O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />
Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at
WÄRMEBRÜCKEN<br />
Wärmebrücken sind Schwachstellen des Gebäudes,<br />
bei denen an örtlich begrenzten Stellen mehr<br />
Wärme verloren geht als durch andere, gut gedämmte<br />
Flächen. Ursachen sind häufig Baufehler<br />
an Konstruktionsübergängen wie mangelnde Wärmedämmung,<br />
fehlerhafte Bauausführung, aber<br />
auch konstruktive und geometrische Ursachen<br />
wie Erker, auskragende Balkone, Gebäudekanten<br />
etc. Einfache, kompakte Bauformen vermindern<br />
die Gefahr von Wärmebrücken.<br />
Was bewirken<br />
Wärmebrücken?<br />
● Erhöhter Energieverbrauch:<br />
Wämebrücken erhöhen den Heizwärmebedarf, da<br />
zum Ausgleich der geringeren Oberflächentemperatur<br />
an den Wärmebrücken eine höhere Raumlufttemperatur<br />
erforderlich ist.<br />
● Beeinträchtigung der Behaglichkeit:<br />
Große Wärmebrücken verursachen geringere<br />
Oberflächentemperaturen und führen häufig zu<br />
Zugerscheinungen, die das Wohlbefinden erheblich<br />
beeinträchtigen.<br />
● Gefahr von Schimmelbildung:<br />
Unkontrollierter Luftaustausch durch Fugen und<br />
Ritzen sowie "kalte" Wände an Stellen mit Wärmebrücken<br />
können zur Kondensation der Luftfeuchtigkeit<br />
führen, und die Gefahr von Schimmelbildung<br />
steigt.<br />
● Gefährdung der Bausubstanz:<br />
Bei längerer Durchfeuchtung durch auftretendes<br />
Kondensat kann es zu Bauschäden kommen.<br />
Bauthermografie<br />
Wärmebrücken können von Expert/innen festgestellt<br />
werden, aber auch durch eine thermografische<br />
Aufnahme des Gebäudes mit einer Wärmebildkamera<br />
sichtbar gemacht werden. Oberflächentemperaturen<br />
können mit der Thermografie<br />
sehr gut sichtbar gemacht und in Farben dargestellt<br />
werden.<br />
O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />
Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at<br />
1 Auflager der Kellertreppe auf der Bodenplatte<br />
2 Fußpunkt der Treppenhauswand auf der<br />
Bodenplatte<br />
3 Seitlicher Anschluss der Kellertreppe an<br />
Kellerwand<br />
4 Anschluss der Kellerwand an Kellerdecke<br />
und Erdgeschoß-Trennwand<br />
5 Anschluss der Kellerwand an Kellerdecke<br />
und Erdgeschoß-Außenwand<br />
6 Auskragende Erkerbodenplatte<br />
7 Auskragendes Eingangspodest<br />
8 Fensteranschlag und Fensterbank<br />
9 Auskragende Balkone, Vordach<br />
10 Giebelmauerkronen gegen Außenluft<br />
11 Zarge des Dachflächenfensters gegen Auß-<br />
enluft<br />
12 In den kalten Spitzboden hinaufragende<br />
Innenwände<br />
27
27<br />
Typische Wärmebrücken<br />
Wärmebrücken treten typischerweise an Übergängen<br />
von einem Bauteil auf den anderen auf<br />
(z.B. Wand/Deckenanschluss). Es sollte daher bei<br />
allen Übergängen auf sorgfältige Bauaus führung<br />
geachtet werden.<br />
● Fundament, Sockelbereich:<br />
• Wird kein Keller vorgesehen oder ragt der Keller<br />
zur Gänze aus dem Erdreich heraus, sollte unter<br />
der Fundamentplatte eine wasserabweisende<br />
Dämmplatte verlegt werden.<br />
• Eine Sockeldämmung verhindert, dass die Kälte<br />
über die Kellerdecke und -wand in das Mauerwerk<br />
gelangt.<br />
● Außenwandbereich:<br />
• Heizkörpernischen sollten nächträglich gedämmt<br />
werden.<br />
• Gebäudekanten haben eine größere äußere,<br />
wärmeabstrahlende als innere, wärmeaufnehmende<br />
Oberfläche. Dadurch kommt es bei<br />
schlecht gedämmten Gebäuden im Eckbereich<br />
zu wesentlich niedrigeren Oberflächentemperaturen.<br />
• Bei Innenwärmedämmung kommt es vor allem<br />
im Eckbereich Außenwand/Decke zu Wärmebrücken.<br />
Kann die Innendämmung nicht durch<br />
eine Außendämmung ersetzt werden, sollte auch<br />
die Innenwand, mindestens 1 m vom Anschlusspunkt<br />
weg, gedämmt werden.<br />
● Fenster, Außentüren:<br />
• Überlager (Stürze) sind aus statischen Gründen<br />
großteils aus Stahlbeton mit einer schlechteren<br />
Wärmedämmung als die Außenwand. Sie gehören<br />
daher jedenfalls zusätzlich gedämmt.<br />
• Rollladenkästen müssen rundum gut ge dämmt<br />
sein, um die Entstehung einer Wärme brücke zu<br />
vermeiden.<br />
• Eine Wärmedämmung der Leibung und der<br />
sorgfältige Einbau sind zu beachten.<br />
• Außentüren und Zimmertüren zu unbeheizten<br />
Räumen sollten an allen vier Seiten gut abgedichtet<br />
werden.<br />
● Decke:<br />
Da Beton eine schlechtere Wärmedämm wirkung<br />
hat, sollten die Deckenanschlüsse gut gedämmt<br />
werden. Außenseitig ist eine Deckenrostdämmung<br />
erforderlich.<br />
● Balkon:<br />
Bei auskragenden Balkonplatten sind Wärmebrücken<br />
nur sehr schwer zu verhindern. Die<br />
Balkonplatte müsste zur Gänze mit Wärmedämmung<br />
ummantelt werden. Eine gute Lösung<br />
stellt in diesem Fall eine vollkommene thermische<br />
Trennung des Balkons auf einer neuen<br />
Tragkonstruktion dar.<br />
● Dach:<br />
• Bei Flachdächern muss auch die Attika (Mauer<br />
an der Stirnseite) außen und innen gut gedämmt<br />
werden.<br />
O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />
Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at
GEBÄUDE-<br />
DICHTHEIT<br />
Eine luftdichte Gebäudehülle und gute Wärmedämmung<br />
sind wichtige Grundlagen für energiesparendes<br />
<strong>Bauen</strong>. Während die Wärmedämmung<br />
Wärmeverluste vermindert, sorgt die luftdichte<br />
Gebäudehülle dafür, dass keine störenden Zugerscheinungen<br />
auftreten, wir uns in einem behaglichen<br />
Raumklima wohl fühlen können, Bauteile<br />
nicht ungleichmäßig auskühlen oder Bauschäden<br />
sowie Schimmel bildung entstehen.<br />
● Anforderungen an die Gebäudedichtheit<br />
Die erforderliche Dichtheit der Gebäudehülle<br />
ist auch in der Oö. Bautechnikverordnung festgeschrieben.<br />
Die Gebäudedichtheit sollte durch<br />
eine Luftdichtheit s messung nachgewiesen werden.<br />
Dabei wird ein Gebläse in der Haustüröffnung<br />
angebracht und der Luftvolumenstrom bei<br />
Über- und Unterdruck bei einer Druckdifferenz<br />
von 50 Pascal bestimmt. Der stündliche Luftwechsel<br />
wird auf das Raumvolumen bezogen. Dieser<br />
"n L50 -Wert" stellt einen Qualitätsnachweis über die<br />
Dichtheit der Gebäudehülle dar. Die Oö. Bautechnikverordnung<br />
sieht vor, dass bei Gebäuden mit<br />
einer natürlichen Belüftung der 3-fache Luftwechsel<br />
nicht überschritten werden darf. Für Gebäude mit<br />
einer mechanischen Belüftung ist entsprechend dieser<br />
Verordnung ein n L50 -Wert von maximal 1,5 h -1<br />
(= 1,5-facher Luftwechsel pro Stunde), für die Passivhausförderung<br />
0,6 h -1 , gefordert.<br />
● Leichtbau/vorgefertigter Bauteil<br />
Fugen un dicht heiten treten häufig in jenen Bereichen<br />
auf, die vor Ort ausgeführt werden (z.B. Verbindungen<br />
zwischen Wänden, Wänden mit Böden<br />
bzw. Decken und Dachkonstruktionen und<br />
beim Fenstereinbau).<br />
● Dachbereich<br />
Ausgebaute Dachgeschoße<br />
Bei ausgebauten Dachgeschoßen ist raumseitig eine<br />
Dampfbremse erforderlich, die auch ordnungsgemäß<br />
verklebt werden muss. Praktisch bei allen<br />
Konstruktionsübergängen können Fugenundichtheiten<br />
auftreten.<br />
Einbindung von Dachflächenfenstern<br />
Hier treten häufig Fugenundichtheiten zwischen<br />
Dämmebene, Fensterstock und Dachkonstruktion<br />
bedingt durch einen nicht ordnungsgemäßen<br />
Fenstereinbau auf. Achten Sie darauf, dass die<br />
Dampfbremse am Fensterstock angeklebt wird.<br />
O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />
Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at<br />
● Typische Leckagen bei Gebäuden<br />
1 Tür zwischen beheiztem Kellerflur<br />
und Kellerraum<br />
2 Anschluss der Kellerdecke an die Außenwand<br />
3 Durchführung der Sanitärleitungen durch die<br />
Decke über kaltem Keller<br />
4 Durchführung der Kellerdecke durch die<br />
Innenwand<br />
5 Anschlüsse der Außentür<br />
6 Fenster- und Fensterbankanschlüsse<br />
7 Übergang der Außenwand zur Luftdichtungsebene<br />
des Schrägdaches<br />
8 Durchführung der Sanitärleitungen<br />
9 Anschlüsse der Luftdichtungsebene an die<br />
Drempelabmauerung<br />
10 Anschluss des Dachflachenfensters<br />
11 Anschluss der Bodenluke<br />
12 Anschluss der Luftdichtungsebene an die<br />
Giebelmauer<br />
13 Schornsteindurchführung<br />
Dachbodentreppen<br />
Auch Dachbodentreppen werden manchmal fehlerhaft<br />
eingebaut. Dies wirkt sich besonders nachteilig<br />
aus, wenn keine Dichtungen vorhanden<br />
sind. Massive Wärmeverluste und auch Kondensations<br />
probleme können die Folge sein. Dämmstoffplatten<br />
am Deckel der Treppe, ein gedämmter<br />
und luftdichter Ausstiegskasten und, falls möglich,<br />
eine umlaufende Dichtung sind zu empfehlen.<br />
28
28<br />
● Außenwände<br />
Bei den heute üblichen massiven oder leichten<br />
Außenwandkonstruktionen werden die gesetzlich<br />
geforderten Wärmedämmwerte durchwegs<br />
erreicht. Nicht beachtet wird jedoch oft, dass eine<br />
Wandkonstruktion auch Undichtheiten aufweisen<br />
kann. Bei massiven Wandkonstruk tionen kann<br />
dies so aussehen: Ziegelhohl kammern stehen,<br />
wenn die Mörtelfuge nicht vollflächig ausgeführt<br />
wurde, im gesamten Gebäude miteinander in Verbindung.<br />
Durch (unverputzte) vorstehende Ziegelreihen,<br />
aber auch durch Risse im Außenputz, können<br />
Luftverbindungen zwischen innen und außen<br />
entstehen.<br />
Leichte Außenwandkonstruktionen (Holzständer-<br />
oder Stahlkonstruktionen) sollten raumseitig mit<br />
luftdichten Materialien (Folien, Baupapier, Faserplatten<br />
usw.) abgedichtet sein. Schwach stellen treten<br />
häufig bei Konstruktions übergängen auf. Auch<br />
im Anschlussbereich zwischen Wand und Fußboden<br />
bzw. Decke müssen die Folien dicht angeschlossen<br />
werden.<br />
Fensteranschlüsse müssen sehr dicht hergestellt<br />
werden. 2 Abdichtungsebenen sind sinnvoll: eine<br />
äußere Ebene zur Sicher stellung der Schlagregendichtheit<br />
und eine innere Ebene, die verhindert,<br />
dass feuchte Raumluft bis an die kalten Anschlussbauteile<br />
gelangt.<br />
● Elektroinstallation<br />
Die Rohre der Elektroinstallation sind im gesamten<br />
Haus verlegt, Luftverbindungen zwischen den<br />
Geschoßen und Räumen sowie der Außenluft sind<br />
damit gegeben. Mit den Installationsschläuchen<br />
sollte daher die Dichtheitsebene nie durchstoßen<br />
werden. Im Trockenausbau ist innenseitig eine Installationsebene<br />
vorzusehen.<br />
● Luftdichte<br />
Konstruktionsausführungen<br />
Konstruktionen müssen zweifach gegen Luftundichtheiten<br />
geschützt werden: An der Außenseite<br />
ist eine diffusionsoffene Wind dichtung erforderlich;<br />
an der Raumseite sollte eine Luftdichtung<br />
(Dampfbremse bzw. Dampf sperre) vollflächig luftdicht<br />
ausgeführt werden. Auch bei Anschlüssen<br />
und Übergängen ist auf eine optimale Luftdichtheit<br />
zu achten.<br />
● Tipps beim Dachausbau<br />
• Eine diffusionsoffene, außenseitige Wind bremse<br />
verhindert die Durchlüftung der Wärmedämmung.<br />
• Eine raumseitige Dampfbremse wird luftdicht<br />
an alle Bauteile (Dachflächenfenster, Kamine,<br />
Wände, Dachbodentreppe etc.) angeschlossen.<br />
• Eine Installationsebene gewährleistet, dass die<br />
luftdichte Ebene nicht durchstoßen wird.<br />
● Tipps beim Ziegelmauerwerk<br />
• Das Ziegelmauerwerk ist oben mit einem Mörtelband<br />
abgeschlossen.<br />
• Der Innenputz reicht bis an die Rohdecke und<br />
endet nicht bei der Fußbodenoberkante.<br />
• Vorstehende Ziegelscharen werden nach unten<br />
abgedichtet.<br />
● Tipps bei der Holzriegelwand<br />
• Eine innenseitige Installationsebene gewährleistet,<br />
dass die luftdichte Ebene nicht durchstoßen<br />
werden muss.<br />
• Die raumseitige Dampfbremse schließt luftdicht<br />
an Geschoßdecke und Fußboden an.<br />
• Die außenseitige Windbremse schließt luftdicht<br />
an die Kelleraußenwand an.<br />
• Luftdichter Anschluss der Windbremse bei den<br />
Fensterstößen.<br />
• Luftdichter Abschluss bei Konstruktionsdurchbrüchen.<br />
• Luftdichtheitsmessung<br />
O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />
Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at
RICHTIG LÜFTEN<br />
Für ein gesundes, angenehmes Raumklima ist regelmäßiges<br />
Lüften äußerst wichtig. Sehr häufig<br />
wird durch zu viel oder falsches Lüften unnötig<br />
Energie verschwendet oder umgekehrt für zu wenig<br />
Frischluft gesorgt und dadurch ein ungesundes<br />
Raumklima geschaffen. Richtiges Lüften ist daher<br />
wichtig, um Schimmelbildung zu verhindern!<br />
Lüften nach Bedarf<br />
Die ideale Luftwechselrate hängt im Wesentlichen<br />
von der Lüftungsart (Fenster gekippt oder<br />
ganz offen) und vom Frischluftbedarf (Personenanzahl,<br />
Raumnutzung) ab. Die energiesparendste<br />
Art, Wohnungen zu lüften, orientiert sich am tatsächlichen<br />
Frischluftbedarf und erfolgt durch weites<br />
Öffnen der Fenster am besten mit Querlüftung,<br />
d.h. gegenüberliegende Fenster werden geöffnet.<br />
5 Min.<br />
im Dezember, Jänner, Februar<br />
10 Min.<br />
im März, November<br />
15 Min.<br />
im April, Oktober<br />
● Regeln für bedarfsorientiertes Lüften<br />
• Raumweise lüften<br />
• Gekippte Fenster führen meist zu überhöhten<br />
Luftwechselraten. Die dauernde Kippstellung<br />
ist nur von Mai bis September sinnvoll. Im Winterhalbjahr<br />
sollten Fenster am besten kurz und<br />
weit geöffnet werden (sog. "Stoßlüftung" und<br />
wo möglich Querlüftung).<br />
• Da bei der empfehlenswerten "Stoßlüftung" der<br />
Luftaustausch sehr rasch erfolgt, ist diese Lüftungsart<br />
im Winter nur dann energiesparend,<br />
wenn das Fenster kurz geöffnet wird (etwa 5<br />
Minuten).<br />
• Die Dauer des Fensteröffnens an das Außenklima<br />
(Kälte, Wind) anpassen. Faustregel: Je kälter<br />
draußen, desto kürzer lüften.<br />
O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />
Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at<br />
Empfohlene<br />
Lüftungs weise für ver -<br />
schiedene Wohnräume<br />
● Wohnräume<br />
• Lüften bei Betreten des Raumes<br />
• Einmal stündlich querlüften<br />
● Schlafzimmer<br />
In Schlafräumen entsteht besonders viel Wasserdampf<br />
pro Nacht (ca. 1 Liter pro Person), richtiges<br />
Lüften ist hier beson ders wichtig.<br />
• Morgens und abends ausreichend querlüften.<br />
• Zusätzlich morgens 1/2 Stunde nach dem Aufstehen<br />
nochmals querlüften (damit wird auch<br />
die in Bettwäsche und Matratzen befindliche<br />
Feuchtigkeit abtransportiert).<br />
• Auch wenn Sie in der Heizperiode gerne in einem<br />
unbeheizten Raum schlafen, sollten Sie<br />
das Schlafzimmer tagsüber beheizen (Gefahr<br />
von Schimmelbildung).<br />
• Besonders ungünstig ist es, in der kalten Jahreszeit<br />
die Tür zu den Wohnräumen zu öffnen,<br />
um das Schlafzimmer etwas zu "temperieren".<br />
Dabei strömen große Luftfeuchtemengen ein,<br />
die von der kühleren Schlafzimmerluft nicht<br />
aufgenommen werden können und kondensieren<br />
(Schimmelgefahr).<br />
• Wer gerne bei offenem Fenster schläft, sollte jedenfalls<br />
Durchzug vermeiden (geschlossene<br />
Schlafzimmertür und mit einer Fugendichtung<br />
abgedichtet), maximal ein Fenster kippen oder<br />
idealerweise "Dosierlüfter", mit denen sich der<br />
Kippgrad des Flügels stufenlos einstellen lässt,<br />
verwenden.<br />
29
29<br />
● Badezimmer<br />
In Bädern entstehen die größten Feuchtigkeit s-<br />
belastungen, Sie sollten daher folgende Lüftungsgewohnheiten<br />
einhalten:<br />
• Sofort nach dem Duschen oder Baden ausreichend<br />
lüften.<br />
• Zusätzlich ca. 1/2 Stunde danach nochmals<br />
ausreichend lüften (damit wird auch die in<br />
Materialien wie Putze, Textilien etc. befindliche<br />
Feuchtigkeit abtransportiert).<br />
• Auch im Badezimmer sollte in der Heiz periode<br />
nicht ständig das Fenster gekippt werden.<br />
• WC-Lüfter sollte nicht ständig in Betrieb sein<br />
● Küche<br />
• Dunstabzug<br />
● Wenig benutzte Räume<br />
• Beim Betreten ausreichend lüften.<br />
• Zumindest einmal täglich lüften.<br />
• Nicht ständig Fenster gekippt lassen .<br />
• Zumindest geringfügig beheizen.<br />
● Kellerräume<br />
• Im Prinzip gelten die gleichen Regeln wie für<br />
Wohnräume: je kälter es draußen ist, desto<br />
kürzer lüften.<br />
• Eine kritische Zeit für Kellerräume stellt das<br />
Frühjahr dar, wenn in den Wänden noch die<br />
Winterkälte steckt, draußen aber schon<br />
warmes Wetter mit hoher Luftfeuchtigkeit<br />
herrscht.<br />
• Vorzugsweise nur nachts lüften (dann ist die<br />
Außenluftfeuchtigkeit am geringsten).<br />
• im Sommer nur kurz lüften<br />
• keine Dauerlüftung<br />
Häufige Fragen<br />
zum richtigen Lüften<br />
1. Ist zuwenig Lüften<br />
gesundheitsschädlich?<br />
Ja, aber...<br />
Wurde auf Umweltfreundlichkeit bei den Baumaterialien,<br />
der Ausstattung der Wohnung und bei<br />
der Verwendung von Putzmitteln usw. geachtet,<br />
muss nicht so viel gelüftet werden. Voraussetzung<br />
ist aber, dass die Bausubstanz "in Ordnung" ist,<br />
damit die Raumluftfeuchtigkeit nicht zu Schimmelbildung<br />
führt.<br />
2. Müssen Außenwände<br />
"atmungsfähig" sein?<br />
Nein, der Luftaustausch durch die Wände<br />
zwischen drinnen und draußen erfolgt auch bei<br />
einer "atmungsfähigen" Außenwand nur bis zu<br />
5 % über die Gebäudehülle.<br />
3. Was tun, wenn die Luft<br />
zu trocken ist?<br />
Stellen Sie zunächst mittels Hygrometer die tatsächliche<br />
Luftfeuchtigkeit fest. Sinkt die Luftfeuchtigkeit<br />
unter 30 %, dann hilft z.B. das Abdichten<br />
von Fenster- und Türfugen und ausreichende Beheizung<br />
der Wohnräume. Luftbefeuchter werden<br />
damit überflüssig. Zimmerpflanzen können zu einem<br />
guten Raumklima beitragen.<br />
4. Kommt zuviel Feuchtigkeit<br />
in den Wohnraum, wenn<br />
bei Regen gelüftet wird ?<br />
Nein, denn die Raumluft ist in der Regel feuchter<br />
als die Außenluft. Ein Beispiel: bei einer Raumluft<br />
mit 20°C und 60 % Luftfeuchtigkeit ist auch<br />
"gesättigte“ Außen luft (Regen) bei einer Temperatur<br />
von weniger als +12°C absolut trockener.<br />
O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />
Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at
SCHIMMEL-<br />
BILDUNG IN<br />
WOHNRÄUMEN<br />
Schimmelpilze sind ein fixer Bestandteil unserer<br />
mikrobiologischen Umgebung. Gesundheit liche<br />
Auswirkungen treten vor allem bei immungeschwächten<br />
Personen und Klein kindern auf. Viele<br />
Pilzsporen sind so klein, dass sie in die Bronchien<br />
gelangen und Erkrankungen hervorrufen können.<br />
● Wie entsteht Schimmel?<br />
Das Wachstum von Schimmelpilzen wird durch<br />
ein bestimmtes Temperaturniveau, eine bestimmte<br />
Luft- bzw. Materialfeuchtigkeit und einen<br />
entsprechenden Nährboden begünstigt. Die Beseitigung<br />
der Ursachen ist die einzige Möglichkeit,<br />
die Entstehung von Schimmel pilzen dauerhaft<br />
zu verhindern.<br />
Ursachen<br />
der Schimmelbildung<br />
Neben falschem Lüften sind v. a. Baumängel<br />
Hauptursache von Schimmelbildung.<br />
● Mangelnde Wärmedämmung<br />
Durch unzureichende Wärmedämmung sinkt die<br />
Innen ober flächentemperatur der Bauteile. Bei Unterschreiten<br />
der Taupunkttemperatur kommt es zur<br />
Kondensatbildung und in der Folge zum Schimmelwachstum.<br />
● Innendämmung<br />
Bei Innendämmung besteht besonders die Gefahr<br />
von Wärmebrücken. Durch die geringe Bauteil-<br />
O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />
Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at<br />
temperatur erhöht sich die Gefahr von Feuchteschäden<br />
bereits bei kleinen Lücken in der Dämmung<br />
und Undichtheiten bei Verleg ung der<br />
Dampfbremse.<br />
● Baurestfeuchte<br />
Die Verarbeitung der meisten Baustoffe (z.B. Gips,<br />
Mörtel, Beton) erfordert erhebliche Mengen Wasser.<br />
Das gebundene Wasser trocknet erst über einen<br />
längeren Zeitraum aus. Rasches <strong>Bauen</strong> verhindert<br />
aber das Austrocknen der Wände und<br />
Decken vor dem Bezug des Hauses. Das Trocknen<br />
des Gebäudes muss daher von den Bewohnern<br />
übernommen werden (Entfeuchtungs geräte,<br />
erhöhte Beheiz ung und Lüftung).<br />
● Wärmebrücken<br />
Im Bereich der Wärmebrücke sinkt die Innenoberflächentemperatur<br />
der Außenbauteile stark<br />
ab, dies führt zur Kondensation der Raumluft und<br />
in der Folge zur Schimmel bildung.<br />
● Mängel in der Bauausführung<br />
Fehler in der Bauausführung (falsche Wahl von<br />
Materialien, Mängel in der Ausführung) sind Ursache<br />
für Wärmebrücken, aber auch für Luftundichtheiten<br />
in der Konstruktion.<br />
● Schimmelbildung hinter<br />
Einbauten / Möbeln<br />
Wandverkleidungen, Möbel oder Vorhänge wirken<br />
wie eine Dämmschicht vor der Wand. Die<br />
dahinterliegenden Flächen können von der Raumluft<br />
nicht erwärmt werden und kühlen aus, Kondenswasser<br />
kann sich bilden, und die Gefahr von<br />
Schimmelpilzen ist gegeben.<br />
● Tauwasserbildung an Fenstern<br />
Während der kalten Jahreszeit tritt immer wieder<br />
Tauwasser am Rand von Fenstern auf. Passiert<br />
dies in geringen Mengen, ist dies in der Regel<br />
unproblematisch. Sind jedoch große Flächen<br />
der Scheibe ständig mit Tauwasser beschlagen,<br />
können Feuchteschäden entstehen.<br />
30
30<br />
Checkliste zur<br />
Vermeidung von<br />
Schimmelbildung<br />
• An erster Stelle steht die Überprüfung der<br />
Lüftungsgewohnheiten (Querlüftung drei-<br />
bis viermal täglich, 5 bis 15 Minuten lang).<br />
• Kontrolle der Raumlufttemperaturen.<br />
Die Differenzen innerhalb einer Wohnung<br />
sollen 4°C nicht überschreiten.<br />
• Feuchtigkeit durch Backen, Kochen, Duschen,<br />
Baden oder Waschen sofort und direkt ins Freie<br />
ableiten. Keine Verteilung der Feuchtigkeit in<br />
der Wohnung durch geöffnete Türen.<br />
• Technische Hilfsmittel (Entlüftungs ein richtungen<br />
z.B. in Bad und Küche).<br />
• Regelmäßige Messung der relativen Luftfeuchtigkeit<br />
mit einem Hygrometer. 55 %<br />
relative Luftfeuchtigkeit ist als Ober grenze einzuhalten.<br />
Kommt es weiterhin zu Schimmel-<br />
bildung, sollte ein Sachverständiger zu Rate<br />
gezogen werden.<br />
• Einrichtungsgegenstände (Schränke, Vorhänge,<br />
großflächige Bilder) mit einem Mindestabstand<br />
von 5 cm zur Wand aufstellen. Möbel nicht zu<br />
eng anordnen, Raumaußenecken möglichst<br />
freihalten.<br />
• Verwendung diffusionsoffener Wandverkleidungen,<br />
keine oberflächenversiegelnden<br />
Tapeten und Baumaterialien verwenden.<br />
• Wärmedämmung der Bauteile überprüfen.<br />
• Austrocknung feuchter Bauteile vor jeder<br />
Sanierung!<br />
• Zusätzliche Wärmedämmung immer außen-<br />
seitig anbringen.<br />
Maßnahmen zur<br />
Schimmelbekämpfung<br />
Wenn nur der Schimmel, nicht aber die Ursache<br />
für die Entstehung beseitigt wird, kann der<br />
Befall in relativ kurzer Zeit wieder erfolgen. Da<br />
Schimmelbildung in erster Linie mit Feuchtigkeit<br />
zu tun hat, ist unbedingt die Ursache der erhöhten<br />
Feuchtigkeit zu entfernen. Dies kann durch<br />
Änderung des Nutzer verhaltens (Lüften) oder Sanierung<br />
der Bau mängel (zusätzliche Wärmedämmung,<br />
Abdich tungsmaßnahmen) geschehen.<br />
● Mechanische Schimmelentfernung<br />
Zunächst müssen die befallenen Materialien (Tapeten,<br />
Teppichböden, Putz) entfernt werden. Bei<br />
kleinflächigem Befall ist dies mit einer Drahtbürste<br />
möglich, bei stärkerem Befall muss die gesamte<br />
Putzschicht abgetragen werden. Das Mauerwerk<br />
sollte möglichst lange austrocknen, bevor eine neue<br />
Putzschicht aufgetragen wird. Dabei ist jedoch<br />
darauf zu achten, dass nicht unnötig Pilzsporen<br />
in die Luft freigesetzt werden. Das Tragen einer<br />
Staubmaske, einer Schutzbrille sowie von Handschuhen<br />
ist em p fehlenswert. Die ehemals befallenen<br />
Stellen können nach dem Austrocknen mittels<br />
"Sanierputz" neu verputzt werden.<br />
● Chemische Schimmelentfernung<br />
Chemikalien zur Schimmelbekämpfung beinhalten<br />
häufig Verbindungen, die für den Menschen<br />
nicht unbedenklich sind. Mit nachstehenden<br />
"Hausmitteln" kann der oberflächliche Schimmel<br />
bekämpft werden:<br />
• 5-%ige Essiglösung<br />
• Wasser, Brennspiritus und Salicylsäure im<br />
Verhältnis 90:10:2<br />
• 5-%ige Sodalösung (Apotheke)<br />
● Anstriche<br />
Damit der Schimmel nicht gleich wieder kommt, verwenden<br />
Sie am besten mineralische Kalk- und Silikatfarben.<br />
Leim- oder Dispersionsfarben sowie Tapeten<br />
sollten bei Schimmelpilzrisiko gemieden werden.<br />
Information auch bei:<br />
Land Oberösterreich<br />
UAbt. Umwelt- und Anlagentechnik, Technische<br />
Schimmelberatung<br />
T: 0732-7720-14543<br />
O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />
Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at
FEUCHTE<br />
MAUERN<br />
Bei Feuchtigkeit im und am Haus sollten Sie rasch<br />
handeln, da Feuchtigkeit einerseits eine Gefahr für<br />
die Bausubstanz darstellt und zu ernsten Bauschäden<br />
führen bzw. andererseits auch für die Gesundheit<br />
und das Wohlbefinden der Bewohner/innen<br />
nachteilig sein kann. Wichtig ist zunächst, die Ursache<br />
der Feuchtigkeit festzustellen:<br />
● Baufeuchte<br />
Die Verarbeitung der meisten Baustoffe (z.B. Gips,<br />
Mörtel, Beton) erfordert erhebliche Mengen an<br />
Wasser. Das gebundene Wasser trocknet erst über<br />
einen längeren Zeitraum aus. Eine sehr rasche<br />
Bauweise verhindert aber das Austrocknen der<br />
Wände und Decken vor dem Bezug des Hauses.<br />
Das Trocknen des Gebäudes muss daher von den<br />
Bewohnern übernommen werden. Die noch im<br />
Gebäude vorhandene Feuchtigkeit kann entweder<br />
vor Bezug des Hauses mit Entfeuchtungsgeräten<br />
oder nach dem Bezug durch erhöhte Beheizung<br />
und Lüftung der Räume abtransportiert werden.<br />
● Luftfeuchtigkeit von innen<br />
In einem von vier Personen bewohnten Einfamilienhaus<br />
fallen täglich bis zu 10 Liter Wasser<br />
als Wasserdampf an (Duschen/Baden, Kochen,<br />
Wäsche trocknen, Atmung etc.). Bei ungenügender<br />
Entlüftung der Räume können dadurch hohe<br />
Feuchtigkeits konzentrationen auftreten. Ausreichendes<br />
und richtiges Lüften der Räume ist daher<br />
eine Grundvoraussetzung, um Feuchtigkeitsschäden<br />
und Schimmelbildung zu vermeiden (siehe<br />
Infoblatt "Richtig Lüften").<br />
● Nässe von innen<br />
Vor allem durch Rohrbrüche bzw. in Nass räumen<br />
durch Spritzwasser ausgelöst.<br />
● Nässe von außen<br />
Die umfangreichsten Sanierungsmaßnahmen erfordert<br />
Nässe, die von außen in das Gebäude eindringt.<br />
Die Vermeidung von Feuchtig keitsschäden<br />
durch aufsteigende Feuchtigkeit (Grundwasser,<br />
Bodenfeuchte), seitliche Feuchtig keit (Hangwasser,<br />
Sickerwasser) oder Oberflächenwasser (Witterungseinflüsse)<br />
ist daher ein wesentlicher Teil der<br />
O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />
Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at<br />
Baukon struktion. Vor allem bei älteren Objekten<br />
ist oft eine nachträgliche Feuchtigkeitssanierung<br />
erforderlich.<br />
● Seitliche Feuchtigkeit<br />
Um seitlich eindringende Feuchtigkeit zu verhindern,<br />
hilft in den meisten Fällen eine gute Vertikalabdichtung<br />
mit einer richtig angelegten Drainage.<br />
Dabei wird das Mauerwerk bis zur Fundamentunterkante<br />
freigelegt. Das Funda ment sollte<br />
wenn möglich einige Monate offen bleiben, um<br />
austrocknen zu können. Verlegen Sie dann ein<br />
Drainagerohr mit etwas Gefälle in einem Schotterbett.<br />
Das Fundament selbst wird vertikal mit einer<br />
Folie gegen Feuchtigkeit geschützt. Achten Sie<br />
darauf, dass keine Feuchtigkeit durch ablaufendes<br />
Wasser hinter die Folie gelangen kann.<br />
31
31<br />
Aufsteigende Feuchtigkeit<br />
Aufsteigende Bodenfeuchtigkeit ist meist dadurch<br />
gekennzeichnet, dass nur bis zu einer gewissen<br />
Höhe Feuchtigkeit sichtbar ist. Salze, die mit der<br />
Feuchtigkeit nach oben transportiert werden, machen<br />
die Schäden dann deutlich. Salze kristallisieren<br />
an der Oberfläche aus, Putze halten nicht<br />
mehr. Eine nachträgliche Sanierung ist auf folgende<br />
Art und Weise möglich:<br />
● Händisches Ausmauern<br />
Das Mauerwerk wird abschnittsweise ersetzt und<br />
neu ausgemauert. Dabei wird eine Dichtungsbahn<br />
mit eingebracht. Diese Methode ist sehr wirksam,<br />
allerdings auch sehr arbeitsaufwändig.<br />
● Metallblech-Verfahren<br />
In Mörtelfugen wird rostfreies Metallblech "eingeschossen".<br />
Diese sehr wirksame Methode ist<br />
allerdings nur bei durchgehenden Mauerfugen<br />
anwendbar und bei alten Steinmauern problematisch.<br />
● Injektionsmethode<br />
In kleinen Abständen werden Bohrlöcher ins Mauerwerk<br />
gebohrt und in diese Löcher ein bestimmtes<br />
Injektionsmaterial eingebracht (z.B. Kunststoffe,<br />
Silikone, Harze). Bei altem Mischmauerwerk<br />
mit großen Hohlräumen und Fugen ist darauf zu<br />
achten, dass das eingebrachte Mittel nicht durch<br />
Ritzen abfließt.<br />
● "Osmose-Verfahren"<br />
Bei dieser elektrophysikalischen Methode sollen<br />
durch das Anlegen einer Spannung bzw. durch<br />
Funkwellen, die ein elektromagnetisches Feld<br />
aufbauen, die Flüssigkeitsteilchen in eine bestimmte<br />
Richtung gelenkt werden. Dadurch soll<br />
die Ionenwanderung der Wassermoleküle und<br />
der damit aufsteigende Feuchtigkeitsstrom verhindert<br />
werden.<br />
Häufig bringt eine Vertikalabdichtung mit einer<br />
sorgfältig angelegten Drainage zur Beseitigung<br />
der seitlichen Feuchtigkeit auch bei aufsteigender<br />
Feuchtigkeit Abhilfe.<br />
Zusätzlich zu diesen Maßnahmen sollte eine<br />
oberflächliche Sanierung der betroffenen Stellen<br />
erfolgen. Der feuchte Putz muss dabei gründlich<br />
und ausreichend weit über die "sichtbar nassen"<br />
Stellen hinaus entfernt werden. Idealerweise wartet<br />
man einige Monate mit dem Neuverputz, um<br />
dem Mauerwerk Zeit zum Austrocknen zu geben.<br />
Wurde die Ursache der Feuchtigkeit durch eine<br />
der oben beschriebenen Maßnahmen behoben,<br />
kann mit einem "Sanierputz" neu verputzt werden.<br />
Sanierputze verfügen über eine gute Dampfdurchlässigkeit,<br />
binden Salze und sind daher robuster<br />
gegen Feuchtigkeit als herkömmliche Putze. Als<br />
Anstriche verwenden Sie am besten mineralische<br />
Kalk- und Silikatfarben. Leim-, Kasein- oder Dispersionsfarben<br />
sollten bei Feuchtig keitsproblemen<br />
nicht verwendet werden.<br />
O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />
Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at
RICHTIG HELL<br />
ZU HAUSE<br />
Gute und effiziente<br />
Beleuchtung – was ist das?<br />
Schön hell und richtig günstig – jeder Wohnraum<br />
bietet viele Möglichkeiten für eine ansprechende<br />
Gestaltung mit Licht. Effiziente Beleuchtung bedeutet<br />
aber niemals „schlechtes Licht“, im Gegenteil:<br />
Mit modernen Lampen können Sie häufig bei<br />
besserem Beleuchtungskomfort Strom sparen.<br />
Die wichtigsten Lampen im<br />
Wohnbereich:<br />
● Glühlampen:<br />
Die herkömmlichen Glühlampen wandeln nur ca.<br />
5 % der elektrischen Energie in sichtbares Licht<br />
um, der Rest ist Wärme. Die mittlere Lebensdauer<br />
liegt bei nur ca. 1.000 Stunden (~ 1 Jahr). Sie sollten<br />
daher nur dort eingesetzt werden, wo Energiesparlampen<br />
nicht geeignet sind.<br />
● Energiesparlampen:<br />
Eine Vielfalt an Modellen für verschiedene Einsatzbereiche<br />
und optische Ansprüche ist auf dem Markt.<br />
Achten Sie auf die richtige Lampe für den gewünsch-<br />
Einsparung<br />
()<br />
5 Glühlampen<br />
á 60 W<br />
5 Energiesparlampen<br />
á 12 W<br />
Lampenkosten<br />
pro Jahr<br />
3,50 5,83 <br />
Stromkosten<br />
pro Jahr<br />
54 10,80 <br />
Gesamtkosten<br />
pro Jahr<br />
57,50 16,63 <br />
Jährliche<br />
Einsparung<br />
40,87 <br />
Strompreis 0,18 /kWh, 1.000 Betriebsstunden pro Jahr, Energiesparlampe,<br />
6.000 Stunden Lebensdauer, 7 (inkl. MWSt.), Glühlampe,<br />
1.000 Stunden Lebensdauer, 0,70 (inkl. MWSt.), Lampenkosten<br />
pro Jahr = Kaufpreis x Betriebsstunden/Lebensdauer<br />
O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />
Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at<br />
ten Einsatzbereich. Energiesparlampen weisen eine<br />
rund 5- bis 12-fache Lebensdauer und eine 5-fache<br />
Lichtausbeute gegenüber Glühlampen auf. Es gibt<br />
bereits Energiesparlampen, die dimmbar (ausdrücklicher<br />
Hinweis auf der Verpackung) und schaltfest<br />
sind, d. h., die Lebensdauer hängt kaum vom Ein-/<br />
Ausschaltzyklus ab. Neben der Stromkostenersparnis<br />
erzeugen Energiesparlampen auch wesentlich weniger<br />
Wärme und helfen mit, Überhitzung von Räumen<br />
oder Arbeitsflächen zu vermeiden.<br />
Energiesparlampen gibt es in verschiedenen Lichtfarben<br />
(z.B. „warm-weiß“ für den Wohnbereich,<br />
„neutralweiß“ für den Arbeitsplatz). Energiesparlampen<br />
gehören ordnungsgemäß entsorgt und<br />
nicht in den Restmüll.<br />
● Halogen-Glühlampen:<br />
Halogen-Glühlampen sind keine Energiesparlampen!<br />
Vorteile der Halogen-Glühlampe sind eine<br />
höhere Lichtausbeute, die längere Lebensdauer<br />
von bis zu 5.000 Stunden und die optischen Möglichkeiten<br />
(kleine Abmessung). Gegenüber Energiesparlampen<br />
schneiden sie im Verbrauch aber<br />
deutlich schlechter ab.<br />
Wenn Halogen, dann sogenannte Niedervolt-Halogen-Glühlampen<br />
mit einer Infrarotbeschichtung<br />
(”IRC-Lampen“) verwenden. Diese verbrauchen<br />
rund ein Drittel weniger Strom. Um Stand-by<br />
Stromverbrauch zu vermeiden, müssen Halogenlampen<br />
richtig ausgeschaltet sein. Wenn der Transformator<br />
auch nach dem Ausschalten am Stromnetz<br />
bleibt, ist dies durch leichtes Brummen oder<br />
Abgeben von Wärme erkennbar – Stecker ziehen<br />
oder Steckdosenleiste verwenden.<br />
32
32<br />
Beleuchtungsplanung<br />
● Leuchtstofflampen:<br />
Leuchtstoff-Lampen gibt es in unterschiedlichen<br />
Formen, sie sind wesentlich effizienter als Glühlampen<br />
und weisen eine sehr lange Lebensdauer auf.<br />
Empfehlenswert sind sogenannte T5-Lampen (T5 =<br />
5/8 Zoll = ca. 16 mm Ø). Im Haushaltsbereich werden<br />
Leuchtstofflampen vor allem für Arbeitsflächen<br />
in Küchen, Keller- und Hobbyräumen eingesetzt.<br />
Falls in Ihrem Fall möglich, planen Sie die Wohnräume<br />
so, dass Sie weitestgehend Tageslicht nutzen<br />
können. Bei Kunstlicht ist – neben einer guten Allgemeinbeleuchtung<br />
des Raumes – eine der jeweiligen<br />
Tätigkeit entsprechende Beleuchtungsstärke wichtig.<br />
Planungstipps:<br />
• Wo möglich, Tageslicht nutzen<br />
• Blendung vermeiden (z. B. Leuchten mit Schirmen<br />
oder Blenden)<br />
• Lampen mit guter Farbwiedergabe für Wohnbereich<br />
• Indirekte Beleuchtung erfordert 2- bis 3-mal<br />
mehr Lichtleistung<br />
• Räume mit hellen Wänden und Böden benötigen<br />
„weniger Licht“<br />
• Gute Allgemeinbeleuchtung und zusätzliche<br />
Beleuchtung der Arbeitsflächen<br />
• Leselicht schräg von hinten anordnen<br />
• Hell-/Dunkel-Unterschiede im Gesichtsfeld vermeiden<br />
Tipps für die richtige Anordnung der<br />
Beleuchtungskörper<br />
● Eingangs- und Treppenbereiche:<br />
Ausreichende Helligkeit und ein blendfrei beleuchteter<br />
Hauseingang, z. B. durch 2 abgeschirmte<br />
Leuchten in mehr als 2 m Höhe.<br />
● Küche und Arbeitsraum:<br />
Ideal ist eine gute Allgemeinbeleuchtung an der<br />
Decke und die zusätzliche Beleuchtung der einzelnen<br />
Arbeitsflächen (z.B. Leuchten an der Vorderkante<br />
der Oberschränke). Ausgeprägte Lichtinseln<br />
(z.B. Strahler an Wänden oder Regalen) erzeugen<br />
im Sommer unerwünscht hohe Strahlungswärme.<br />
● Essplatz:<br />
Für den Essplatz eignet sich eine besonders gut gegen<br />
Blendung abgeschirmte Leuchte (z. B. Pendelleuchte)<br />
Zwischen Tischoberkante und Leuchtenunterkante<br />
sollten ca. 60 cm eingehalten werden.<br />
Mit einem Dimmer lässt sich die Helligkeit der jeweiligen<br />
Stimmung anpassen.<br />
● Wohnzimmer:<br />
Lichtinseln und gezielt eingesetzte Beleuchtung können<br />
Akzente schaffen. Ideale Beleuchtung für gesellige<br />
Unterhaltung ermöglicht ungehinderten Blickkontakt,<br />
die Gesichter dürfen weder im Dunkeln<br />
liegen noch direkt angestrahlt werden, ein Dimmer<br />
ist vorteilhaft. Für den Fernsehbereich sollte<br />
eine geringe Raumbeleuchtung – am besten hinter<br />
dem Fernsehgerät angebracht – verwendet werden.<br />
Das richtige Leselicht kommt schräg von hinten<br />
(z. B. Stehleuchte).<br />
● Home Office:<br />
Die Arbeitsplatzbeleuchtung kann ergänzend zur<br />
Allgemeinbeleuchtung erfolgen. Eine gute Lösung<br />
ist das Zwei-Komponenten-System: dimmbare<br />
Pendel- oder Stehleuchten kombiniert mit individuell<br />
zuschaltbaren Schreibtischleuchten.<br />
● Kinderzimmer:<br />
Bei der Schreibtischbeleuchtung sollte das Licht<br />
seitlich einstrahlen (bei Rechtshändern von links)<br />
und mit einem lichtundurchlässigen Schirm gegen<br />
direkten Einblick abgeschirmt sein. Neben dem<br />
Schreibtisch-Bereich muss ein Kinder-/Spielzimmer<br />
eine helle, gleichmäßige Beleuchtung haben.<br />
Günstig sind Deckenleuchten mit lichtstreuender<br />
Abdeckung, die das Licht in alle Ecken verteilen.<br />
● Schlafzimmer:<br />
Günstig ist eine gleichförmig strahlende Leuchte<br />
unter der Deckenmitte. Als Lesebeleuchtung kann<br />
z. B. eine schwenkbare Leuchte am Nachttisch eingesetzt<br />
werden. Eine andere Möglichkeit ist die indirekte<br />
Raumbeleuchtung mit Leuchtstofflampen<br />
vom Kopfende des Bettes her, kombiniert mit der<br />
Lesebeleuchtung.<br />
● Badezimmer:<br />
Gleichmäßiges Licht am Spiegel erreicht man am<br />
besten durch beidseitig angebrachte langgestreckte<br />
Leuchten. Die Allgemeinbeleuchtung kann dann<br />
durch eine Deckenleuchte mit lichtstreuender Abdeckung<br />
erfolgen.<br />
O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />
Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at
HOHE STROM-<br />
KOSTEN –<br />
NICHT BEI MIR!<br />
Wussten Sie, dass über ein Drittel des privaten<br />
Stromverbrauchs auf Kosten von Kühlschrank &<br />
Co geht? Ob Waschmaschine, Kühlschrank oder<br />
E-Herd – Haushaltsgeräte bleiben heute in der Regel<br />
10 – 15 Jahre an Ihrer Seite und sind echte<br />
„Lebensabschnittspartner“. Deshalb lohnt es sich,<br />
beim Kauf nicht nur auf den Preis und den Komfort,<br />
sondern auch auf die Energie-Effizienz des<br />
neuen Gerätes zu achten. Auch im Betrieb kann –<br />
gewusst wie – viel gespart werden.<br />
Auch Kleinvieh macht Mist: Ob PC, Notebook,<br />
Drucker oder Modem - in vielen Haushalten ist<br />
dieser Bereich bereits einer der größten Stromverbraucher,<br />
vergleichbar mit Beleuchtung oder<br />
Kühlgeräten. Der Stand-by-Verbrauch aller Geräte<br />
beträgt rund 10% der Stromkosten im Haushalt<br />
– hier kann oft mit sehr einfachen Mitteln gespart<br />
werden.<br />
Typische Verteilung des Stromverbrauchs<br />
im Durchschnittshaushalt:<br />
4-Personen-Haushalt<br />
Stand-by, Home-Office,<br />
TV und sonstige Kleingeräte.............970 kWh/Jahr 23,0 %<br />
Pumpen, Hilfsenergie Heizung,<br />
Lüftungsanlage (Einfamilienhaus)......800 kWh/Jahr 19,0 %<br />
Elektroherd....................................540 kWh/Jahr 13,0 %<br />
Beleuchtung...................................420 kWh/Jahr 10,0 %<br />
Wäschetrockner.............................420 kWh/Jahr 10,0 %<br />
Gefriergerät...................................350 kWh/Jahr 8,5 %<br />
Geschirrspüler................................320 kWh/Jahr 7,5 %<br />
Kühlschrank...................................200 kWh/Jahr 4,5 %<br />
Waschmaschine.............................200 kWh/Jahr 4,5 %<br />
Summe..........................................4.220 kWh/Jahr<br />
O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />
Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at<br />
Wieviel bezahle ich wirklich?<br />
Der Strompreis für Haushalte setzt sich aus verschiedenen<br />
Komponenten (Energiepreis, Netzpreis<br />
inkl. Messpreis, Steuern und Abgaben) zusammen.<br />
Die tatsächlichen Stromkosten geteilt durch den<br />
Jahresstromverbrauch ergeben den von Ihnen bezahlten<br />
Strompreis pro Kilowattstunde.<br />
Und übrigens ist auf der Jahresstromrechnung auch<br />
auszuweisen, aus welchen Energieträgern der gekaufte<br />
Strom erzeugt wurde. Achten Sie daher auf<br />
die Stromkennzeichnung. Gemäß Regulierungsbehörde<br />
ist der Händlermix zu beachten, lassen Sie<br />
sich durch andere Angaben nicht verwirren.<br />
33
33<br />
Wieviel verbrauche ich wirklich?<br />
Hand aufs Herz, wissen Sie wie viel Strom Sie jährlich<br />
verbrauchen? Sie können den Stromverbrauch<br />
des letzten Jahres Ihrer jährlichen Stromrechnung<br />
entnehmen. Sobald Sie den Stromverbrauch (angegeben<br />
in kWh = Kilowattstunden) kennen, stellt<br />
sich die nächste Frage: Ist mein Stromverbrauch eigentlich<br />
zu hoch? Anhand der unten abgebildeten<br />
Tabelle können Sie abschätzen, ob Ihr Stromverbrauch<br />
niedrig, mittel oder hoch ist.<br />
Dem Stromräuber auf der Spur…<br />
Damit Sie Ihre Stromräuber aufspüren, können Sie<br />
sich beim O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> kostenlos ein<br />
Strommessgerät ausleihen. Mit diesem Messgerät<br />
können Sie den Stromverbrauch Ihrer Haushaltsgeräte<br />
überprüfen. Nicht messen können Sie in<br />
der Regel E-Herde, Heizungspumpen und andere<br />
Geräte, die fest angeschlossen sind.<br />
Ist mein Stromverbrauch hoch?<br />
Stromverbrauch OHNE und MIT elektrischer<br />
Warmwasserbereitung (Angaben in kWh/Jahr)<br />
OHNE elektr. Warmwasserbereitung<br />
1 Personen-Haushalt<br />
MIT elektr. Warmwasserbereitung<br />
OHNE elektr. Warmwasserbereitung<br />
2 Personen-Haushalt<br />
MIT elektr. Warmwasserbereitung<br />
OHNE elektr. Warmwasserbereitung<br />
3 Personen-Haushalt<br />
MIT elektr. Warmwasserbereitung<br />
OHNE elektr. Warmwasserbereitung<br />
4 Personen-Haushalt<br />
MIT elektr. Warmwasserbereitung<br />
Energie-Effizienz ist käuflich!<br />
Achten Sie beim Kauf von E-Geräten auf das Energie-Pickerl.<br />
Das Pickerl weist die Energieeffizienz-<br />
Klassen A bis G aus - A steht für den niedrigsten<br />
Energieverbrauch, G für den höchsten - und muss<br />
gut sichtbar am Gerät angebracht sein. A+ und A++<br />
- Geräte sind noch um viel sparsamer als A-Geräte.<br />
A++ - Kühlgeräte verbrauchen zum Beispiel im Vergleich<br />
zu einem A-Gerät rund die Hälfte weniger<br />
Strom.<br />
Für welche Geräte gibt es das Pickerl?<br />
Geräte beste Energie-Klassen<br />
Kühl- und Gefriergeräte A++<br />
Waschmaschine A+, A<br />
Waschtrockner A<br />
Geschirrspüler A<br />
Elektro-Backöfen<br />
Lampen:<br />
A<br />
– Energiesparlampen<br />
A<br />
– Halogenlampen<br />
B<br />
– Leuchtstofflampen<br />
A<br />
– Glühlampen<br />
E<br />
Klimageräte A<br />
Heizungs-Umwälzpumpen A<br />
niedrig mittel hoch<br />
unter 1.250 1.250 bis 2.330 über 2.330<br />
unter 1.750 1.750 bis 2.830 über 2.830<br />
unter 2.120 2.120 bis 3.940 über 3.940<br />
unter 3.020 3.020 bis 4.840 über 4.840<br />
unter 2.720 2.720 bis 5.040 über 5.040<br />
unter 4.020 4.020 bis 6.340 über 6.340<br />
unter 3.100 3.100 bis 5.760 über 5.760<br />
unter 4.800 4.800 bis 7.460 über 7.460<br />
O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />
Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at<br />
153
ELEKTROGERÄTE<br />
IM HAUSHALT<br />
Kühlen & Gefrieren<br />
Etwa 8 % des Stromverbrauchs im Haushalt entfällt<br />
auf den Kühlschrank und 9 % auf Gefriergeräte<br />
– Tendenz steigend!<br />
Der Blick aufs Pickerl lohnt sich!<br />
„A+ Geräte“ benötigen um bis zu 40 % weniger,<br />
„A++ Geräte“ um bis zu 45 % weniger Strom als A-<br />
Geräte. Der Kauf eines energiesparenden Modelles<br />
macht sich über die Lebensdauer gerechnet bezahlt.<br />
So können Sie zum Beispiel mit einem A++<br />
Kühlschrank gegenüber einem B-Gerät 20 € jährlich<br />
– immerhin über 300 € in 15 Jahren – sparen!<br />
So viel bringt das „A++“:<br />
A++ A<br />
Stromverbrauch (kWh/Jahr) 84 150<br />
Stromkosten 15 27 <br />
Stromkosten in 15 Jahren 225 405 <br />
jährliche Strom-Mehrkosten<br />
(im Vergleich zum A++ Gerät)<br />
12 <br />
Mehrkosten in 15 Jahren 180 <br />
Standgerät, ohne Gefrierfach, 150 Liter, 18 ct/kWh Stromkosten<br />
Anschaffungskosten der Geräte nicht berücksichtigt<br />
„Kühlen“ kommt billiger als „gefrieren“:<br />
Je mehr „Sterne“, desto kälter die Temperatur und<br />
desto höher der Stromverbrauch. Falls ein Gefriergerät<br />
vorhanden ist, kann beim Kühlschrank auf<br />
das Gefrierfach verzichtet werden. Ein ***-Sterne<br />
Kühlschrank verbraucht täglich ca. 20-30 % mehr<br />
Strom als ein Kühlschrank ohne Gefrierfach.<br />
Welches Gefriergerät passt für mich?<br />
Eine Gefriertruhe bietet bei etwa gleicher Größe<br />
mehr Einlagerungsraum als ein Gefrierschrank und<br />
spart rund 15 %, ist allerdings nicht so übersichtlich<br />
wie ein Gefrierschrank. Bei einer Kühl-Gefrier-Kombination<br />
sollten 2 getrennte Kältekreisläufe vorhanden<br />
sein und beide Teile getrennt zu öffnen sein.<br />
Wieviel „Kaltes“ brauche ich?<br />
Kaufen Sie ein Gerät, das Ihren Bedürfnissen entspricht.<br />
Ein großes Gerät ist sparsamer als zwei<br />
kleinere Modelle.<br />
Richtig aufgestellt spart Strom:<br />
Ein Kühlschrank verbraucht weniger Strom, wenn er<br />
möglichst kühl aufgestellt ist. Der Aufstellort sollte<br />
O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />
Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at<br />
nicht neben einer Wärmequelle (z.B. E-Herd, Heizkörper<br />
oder direkte Sonneneinstrahlung) sein. Gefriergeräte<br />
stellt man, wenn möglich, am Besten im<br />
Keller oder in einem unbeheizten Raum auf. Steht<br />
das Gerät unter einer Arbeitsplatte, sollten in dieser<br />
Lüftungsschlitze vorhanden sein. Achten Sie darauf,<br />
dass diese immer frei gehalten werden und mind. 5<br />
cm Abstand zur Wand vorhanden sind.<br />
Richtig eingestellt spart Strom:<br />
Beim Kühlschrank reicht in der Regel eine Innentemperatur<br />
von 7°C (erste Stufe) – dies spart gegenüber<br />
einer Temperatur von 5°C rund 15 %<br />
Strom. Bei Gefriergeräten reicht meist eine Lagertemperatur<br />
von minus 18°C aus.<br />
Richtig gepflegt spart Strom:<br />
Geräte ohne Abtau-Automatik sollten regelmäßig<br />
abgetaut werden, spätestens aber, wenn die Dicke<br />
der Eisschicht 1 cm übersteigt. „No-frost“-Geräte<br />
ersparen Ihnen das lästige Abtauen, verbrauchen<br />
aber mehr Strom. Zu schnelles Vereisen kann auch<br />
am schlechten Schließen der Türen liegen. Kontrollieren<br />
Sie daher die Türdichtungen regelmäßig.<br />
34
34<br />
Waschen Trocknen<br />
Rund 7 % des Stromverbrauchs entfallen in einem<br />
Durchschnittshaushalt auf Wäsche waschen.<br />
3 x "A/A/A" ist am Besten:<br />
Die 3 "A" am Geräte-Pickerl kennzeichnen den<br />
Energieverbrauch, die Wasch- und die Schleuderwirkung.<br />
Es gibt auch A+ Geräte (freiwillige Kennzeichnung),<br />
die noch sparsamer sind.<br />
So viel bringt A+:<br />
Der Kauf eines energiesparenden Modelles macht<br />
sich über die Lebensdauer gerechnet bezahlt. So<br />
können Sie z.B. mit einer A+ Waschmaschine gegenüber<br />
einem B-Gerät 62 € jährlich sparen!<br />
Stromkosten-Beispiel Waschmaschine:<br />
A+ A<br />
Stromverbrauch (kWh/Jahr) 173 216<br />
jährliche Stromkosten 31 39 <br />
Stromkosten in 15 Jahren 467 585 <br />
jährliche Strom-Mehrkosten (im Vergleich<br />
zum A+ Gerät)<br />
8 <br />
Mehrkosten in 15 Jahren 118 <br />
Unterbaugerät, 5 kg, 4 Waschvorgänge pro Woche, 18 ct/kWh<br />
Stromkosten, Anschaffungskosten der Geräte nicht berücksichtigt<br />
Nicht zu groß kaufen:<br />
Zunehmend werden Waschmaschinen mit 6 kg<br />
oder mehr angeboten. Überlegen Sie, ob Sie diese<br />
Füllmenge benötigen.<br />
Die Sache mit den halben Portionen ...<br />
die Programmfunktion “½“ reduziert bei halber<br />
Beladung zwar den Wasser- und Stromverbrauch –<br />
aber nicht auf die Hälfte! Es gilt daher: voll Befüllen<br />
ist am Effizientesten und auch zweimal Sparprogramm<br />
braucht mehr Energie als einmal voll!<br />
Zu heiß gebadet ...<br />
bei 60° Programm wird 85 % des Stromverbrauchs für<br />
das Aufheizen benötigt. Versuchen Sie, statt mit 95°<br />
mit 60° und statt mit 60° mit 40° zu waschen.<br />
Waschmaschinen mögen‘s warm:<br />
Rund 70 % des Stromverbrauchs wird für das Aufheizen<br />
des Wassers verwendet. Insbesondere, wenn<br />
Sie eine Solaranlage haben und Ihre Waschmaschine<br />
keinen Warmwasseranschluss besitzt, können<br />
Sie mit einem Vorschaltgerät Abhilfe schaffen.<br />
Wäsche trocknen braucht rund dreimal so viel<br />
Strom wie Wäsche waschen – hier lohnt sich ein<br />
sparsamer Betrieb umso mehr.<br />
Nicht gekauft kann besser sein ...<br />
Wäschetrockner, wenn möglich, vermeiden. Am<br />
energiesparendsten sind noch immer Wäscheleine<br />
und Wäscheständer.<br />
Der Blick aufs Pickerl lässt erschaudern ...<br />
Auf das Energie-Pickerl achten und möglichst sparsame<br />
Geräte kaufen. Ablufttrockner erreichen derzeit<br />
meist nur die Effizienzklasse „C“, Kondensationstrockner<br />
gibt es auch als „A-Geräte“.<br />
Waschen & Trocknen im Doppelpack?<br />
Nur wenn Sie aus Platzgründen keinen Wäschetrockner<br />
aufstellen können, ist die Anschaffung eines<br />
Waschtrockners (Waschmaschine und Trockner<br />
in einem Gerät) sinnvoll. Das Fassungsvermögen<br />
beim Trocknen ist in der Regel hier nur halb so groß<br />
wie beim Waschen, die Energieeffizienz ist schlechter<br />
und auch der Wasserverbrauch ist sehr hoch.<br />
Stromkosten-Beispiel Wäschetrockner:<br />
„gutes“ A „schlechtes“ A C<br />
Stromverbr. (kWh/Jahr) 281 499 832<br />
jährliche Stromkosten 50 90 150 <br />
Stromkosten in 15 Jahren<br />
jährliche Strom-Mehr-<br />
750 1.350 2.250 <br />
kosten (im Vergleich<br />
zum „guten“ A Gerät)<br />
40 100 <br />
Mehrkosten in 15 Jahren 600 1.500 <br />
Kondensationstrockner, 7 kg, 4 Trockenvorgänge pro Woche, 18 ct/<br />
kWh Stromkosten, Anschaffungskosten der Geräte nicht berücksichtigt<br />
Stromverbrauch bei 1.400 U/min<br />
Nur voll beladen ist effizient ...<br />
Bei halber Beladung halbiert sich der Stromverbrauch<br />
nicht, sondern sinkt höchstens um ein Drittel.<br />
Je besser die "Vorarbeit" ...<br />
Wäsche gut schleudern (mindestens 1.200 Um-<br />
drehungen) und "lose aufgeschüttelt" in den Trockner<br />
geben.<br />
Nicht übers Ziel hinausschießen ...<br />
Textilien nicht übertrocknen. Ideal sind Feuchtigkeitssensoren,<br />
die automatisch abschalten.<br />
Gut belüftet, trocknet es besser ...<br />
Zum Trocknen ist ein gut belüfteter Raum erforderlich.<br />
O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />
Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at
Kochen Geschirrspülen<br />
Rund 12 % des Stromverbrauchs entfallen auf das<br />
Kochen und Backen.<br />
Energie-Pickerl: Für E-Herde gibt es noch kein Energie-Pickerl,<br />
für elektrische Backöfen hingegen schon.<br />
Welches Kochfeld? Cerankochfelder brauchen um 10-<br />
20 % weniger Strom als herkömmliche Kochmulden<br />
mit gusseisernen Platten. Kochfelder mit Induktionstechnik<br />
sind besonders effizient, allerdings in der Anschaffung<br />
teuer und erfordern eigenes Kochgeschirr.<br />
Gut bedeckt ist viel gespart ... Kochen ohne Dekkel<br />
erfordert bis zu 3x soviel Energie.<br />
Auf die richtige Größe kommt‘s an ... Das Kochgeschirr<br />
sollte in der Größe zur Kochplatte passen und<br />
einen ebenen Boden aufweisen.<br />
Restwärme nutzen ... 5-10 Minuten vor Garzeitende<br />
die Kochplatte ausschalten (nachgaren).<br />
Nicht „verwässern“ ... Zu viel Wasser beim Garen verbraucht<br />
unnötig Strom. Vorquellen verkürzt die Garzeit.<br />
Für den Tee bleibt der Herd kalt ... Elektrische<br />
Wasserkocher erhitzen Wasser wesentlich effizienter<br />
als die Herdplatte.<br />
Backen<br />
Vorheizen – nein danke! Das Vorheizen des<br />
Backofens ist meist unnötig.<br />
Das Backrohr bleibt zu ... Backrohr nur öffnen,<br />
wenn unbedingt nötig (ca. 20% Wärmeverlust).<br />
Umluft statt Ober-/Unterhitze ... Beim Backen<br />
mit Umluft kann die Temperatur um 20 - 30°C<br />
niedriger als bei Ober-/Unterhitze sein.<br />
Selbstreinigung sparsam einsetzen ... Selbstreinigende<br />
Backöfen sind zwar bequem, verbrauchen<br />
aber einiges an Strom.<br />
Restwärme nutzen ... Bei längeren Backzeiten<br />
(über 40 Minuten) 10 Minuten früher abschalten.<br />
Kleine Geräte für kleine Speisen ... Für kleine<br />
Mengen sind Toaster, Kleingrill oder die Mikrowelle<br />
sparsamer als das Backrohr.<br />
Mikrowelle spart nicht immer ... Die Mikrowelle<br />
ist nur bei kleinen Mengen (1-2 Portionen) und<br />
beim Erwärmen sparsamer als der Herd.<br />
O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />
Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at<br />
Aus Energiespargründen brauchen Sie auf die Geschirrspülmaschine<br />
nicht zu verzichten, mit der<br />
Hand abzuwaschen ist in der Regel – verglichen mit<br />
energieeffizienten Spülmaschinen – nicht sparsamer.<br />
Geschirrspüler mögen‘s heiß ... Wenn Sie eine<br />
Solaranlage haben, sollten Sie auf die Anschlussmöglichkeit<br />
des Geschirrspülers an die Warmwasserleitung<br />
achten.<br />
Stromkosten-Beispiel Geschirrspüler:<br />
„gutes“ A „schlechtes“ A<br />
Stromverbrauch (kWh/Jahr) 216 322<br />
jährliche Stromkosten 39 58 <br />
Stromkosten in 15 Jahren 585 870 <br />
jährliche Strom-Mehrkosten (im<br />
Vergleich zum „guten“ A Gerät)<br />
19 <br />
Mehrkosten in 15 Jahren 285 <br />
12 Gedecke / 60 cm Breite, 5 Spülvorgänge pro Woche;<br />
Anschaffungskosten der Geräte nicht berücksichtigt, 18 ct/kWh<br />
Stomkosten<br />
Darf‘s ein bisschen mehr sein? Geschirrspüler voll<br />
beladen: zweimal halb voll ist auch mit Sparprogrammen<br />
schlechter als einmal voll.<br />
„Vorwäsche“ nicht nötig ... Das Geschirr heiß vorzuspülen,<br />
ist in der Regel nicht nötig.<br />
Richtig eingestellt ... Wenn möglich, Energiespar-<br />
oder Umweltprogramm einstellen (spült meist bei<br />
50°C).<br />
35
35<br />
Stand-by-Verbrauch<br />
Stand-by ist unnötiger Stromverbrauch, der häufig<br />
unterschätzt wird und in einem durchschnittlichen<br />
Haushalt rund 10 % der Stromkosten beträgt!<br />
Wie erkenne ich Stand-by-Betrieb?<br />
Zum Beispiel am leuchtend roten Kontrolllämpchen<br />
oder an Zeitanzeigen, bei manchen Geräten<br />
ist der Transformator vor dem Hauptschalter und<br />
verbraucht auch nach dem Ausschalten Strom.<br />
"Energieräuber" können z. B. sein:<br />
TV, Video- / DVD-Recorder, Sat-Receiver, HiFi-Anlagen,<br />
Computer, Monitore und Peripheriegeräte,<br />
Radio, Ladegeräte, elektrische Zahnbürsten, Anrufbeantworter,<br />
Fax, Espressomaschinen, elektrische<br />
Durchlauferhitzer, Radiowecker, Waschmaschine,<br />
jede Uhr, Halogen-Spotlampen, Designer-<br />
Leuchten.<br />
Aus sollte wirklich Aus sein:<br />
richtig abschalten, Stecker ziehen oder Steckerleis-te<br />
verwenden, Ladegeräte nach dem Ladevorgang<br />
ausstecken.<br />
Schaltbare Steckerleiste:<br />
Mit einem Fingerdruck bzw. Fußhebel können<br />
mehrere Geräte gleichzeitig ab-/eingeschalten<br />
und gleichzeitig vollständig vom Stromnetz getrennt<br />
werden. Bei Steckdosenschalter entfällt das<br />
”Stecker-Ziehen“.<br />
Stromsparbox (z. B. Power Safer):<br />
wird zwischen Steckdose und Gerät montiert, erkennt<br />
den Stand-by-Modus und unterbricht die<br />
Stromverbindung. TV, Video können wie gewohnt<br />
per Fernbedienung ein-/ausgeschalten werden.<br />
Netzfreischalter:<br />
Sie unterbrechen die Stromversorgung für den Bereich<br />
und werden vor allem für Kinderzimmer und<br />
Schlafräume eingesetzt.<br />
Home Office<br />
Ob PC, Notebook, Drucker oder Modem – sie<br />
sind auch zu Hause kaum mehr wegzudenken. In<br />
vielen Haushalten ist dieser Bereich bereits einer<br />
der größten Stromverbraucher!<br />
PC oder Notebook?<br />
Wenn Ihnen die standardmäßig eingebauten Komponenten<br />
genügen, ist ein Notebook die beste und<br />
energiesparendste Lösung.<br />
PC-Ausstattung mit Folgen ...<br />
Die technische Ausstattung wirkt sich entscheidend<br />
auf den Stromverbrauch aus. Prozessor, Grafikkarte<br />
und Mainboard machen zusammen rund<br />
75 % des Stromverbrauchs eines Computers aus.<br />
Wer sieht in die Röhre?<br />
Wenn es doch ein PC sein soll, dann ist ein Flachbildschirm<br />
(TFT oder LCD) mit bis zu 75 % weniger<br />
Stromverbrauch als ein herkömmlicher Röhrenmonitor<br />
(CTR) deutlich sparsamer.<br />
Wie schaut‘s in der Peripherie aus?<br />
Vergleichen Sie beim Kauf von Drucker, Scanner,<br />
Modem & Co den Energieverbrauch im Normalbetrieb<br />
und im Stand-by-Modus.<br />
Abschalten tut gut!<br />
Schalten Sie den Bildschirm bei längeren Pausen<br />
ab. Drucker und andere Peripheriegeräte (Scanner,<br />
etc.) nur bei Bedarf einschalten, Modem und Router<br />
für den Internetzugang ausschalten.<br />
Bildschirmschoner sind unnötig<br />
Bildschirmschoner verbrauchen Strom und sind bei<br />
modernen Bildschirmen nicht erforderlich! Am Besten<br />
Sie aktivieren die Funktion "Monitor ausschalten“<br />
in der Energieversorgung Ihres Computers.<br />
Energiesparfunktion des PCs aktivieren ...<br />
Einzelne Systemkomponenten werden automatisch<br />
abgeschalten, wenn sie nicht benötigt werden.<br />
Steckdosenleiste mit Master-Slave-Funktion:<br />
Beim Abschalten des Computers werden alle<br />
angeschlossenen Geräte automatisch vom Stromnetz<br />
getrennt.<br />
Damit Sie Ihre Stromräuber aufspüren, können Sie<br />
sich beim O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> kostenlos ein<br />
Strommessgerät ausleihen.<br />
O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />
Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at
PHOTOVOLTAIK -<br />
STROM AUS<br />
DER SONNE<br />
In Österreich strahlt die Sonne je nach Lage eine Energiemenge<br />
von etwa 950 bis 1.200 kWh pro Jahr<br />
auf jeden Quadratmeter ein. Dies entspricht in etwa<br />
dem jährlichen Strom verbrauch einer Person in<br />
Österreich und dem Energieinhalt von 100 I Heizöl.<br />
Was liegt also näher, als die Sonnenenergie auch zur<br />
Strom erzeugung zu nutzen. Sonnenstrom wird in<br />
Oberösterreich derzeit bereits in rund 2.000 Photo-<br />
voltaik-Anlagen (PV-Anlagen) erzeugt.<br />
● Wie funktioniert die<br />
solare Stromgewinnung?<br />
Als Photovoltaik bezeichnet man die direkte Umwandlung<br />
von Lichtenergie in elektrische Energie.<br />
Die Stromgewinnung aus Sonnenlicht erfolgt mit<br />
Hilfe von Solarzellen vollkommen emissions- und<br />
geräuschfrei. Sobald Sonne auf die Solarzellen<br />
scheint, baut sich eine elektrische Spannung auf<br />
und es fließt Gleichstrom. Je größer die Einstrahlung<br />
ist, umso größer ist auch der Stromfluss. Der<br />
Strom wird meist durch einen Wechselrichter in<br />
Wechselstrom umgewandelt, entweder direkt vom<br />
Verbraucher genutzt oder in das Stromnetz des<br />
Netz betreibers eingespeist. Ist kein Stromnetz vorhanden,<br />
kann der erzeugte Strom in Batterien gespeichert<br />
werden (z.B. Almhütten).<br />
● Was sind Solarzellen ?<br />
Zur Herstellung von Solarzellen wird heute fast<br />
ausschließlich Silizium als Grundmaterial verwendet.<br />
Eine Solarzelle besteht aus zwei Siliziumschichten,<br />
die unterschiedliche physikalische<br />
Eigenschaften besitzen. An den Grenzflächen der<br />
Schichten bildet sich ein elektrisches Feld, das<br />
die bei Lichteinstrahlung entstehenden freien Ladungsträger<br />
trennt. Dadurch baut sich zwischen<br />
den Metallkontakten der Zelle eine elektrische<br />
Spannung auf, so dass bei Anschluss eines Verbrauchers<br />
Strom fließt.<br />
O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />
Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at<br />
Es gibt bereits eine Vielzahl unterschiedlicher Solarzellentypen.<br />
Bei der "klassischen" Solarzelle<br />
aus Silizium werden dünne Siliziumscheiben auf<br />
ein Trägermaterial, z.B. eine Metallplatte, aufgebracht.<br />
Bei der Dünnschicht-Solarzelle werden<br />
Halbleiter materialien verdampft und auf<br />
Glas bzw. Metall- oder Kunststofffolien aufgebracht.<br />
Bei den Solarzellen-Materialien ist monokristallines,<br />
polykristallines oder amorphes Silizium<br />
aber auch Kupfer-Indium-Diselenid (CIS)<br />
in Verwendung. Amorphe Zellen haben einen<br />
niedrigen Wirkungsgrad, aber auch niedrigere<br />
Herstellungskosten. Mit Farbstoffen können bei<br />
manchen Materialien auch unterschiedlich gefärbte<br />
Zellen erzeugt werden, die klassische Photovoltaikfarbe<br />
ist ein metallisch schimmerndes<br />
Blau (polykristalline Zelle).<br />
36
36<br />
● Was bringt die Photovoltaikanlage ?<br />
Von der eingestrahlten Energie lassen sich je<br />
nach Standort, Ausrichtung und verwendeter<br />
Technik zwischen 80 und 120 kWh Strom pro<br />
m 2 Modulfläche erzeugen. Ein 8 bis 10 m 2 großer<br />
Solargenerator kann eine elektrische Leistung<br />
von etwa 1.000 Watt erzeugen und wird deshalb<br />
als 1 kWp-Anlage (Wp = Watt-Peak) bezeichnet.<br />
1 kWp installierte Leistung erzeugt in Österreich<br />
- je nach Standort - einen Energieertrag von<br />
Welche Systeme gibt es ?<br />
Man unterscheidet vor allem zwischen Inselanlagen<br />
und netzgekoppelten Anlagen.<br />
● Inselanlagen<br />
Inselanlagen sind nicht mit dem Stromnetz verbunden.<br />
Sie werden hauptsächlich dort eingesetzt,<br />
wo aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten<br />
eine Netzanbindung nicht in Frage kommt,<br />
z.B. bei Ferienhäusern, Berghütten oder auch<br />
als mobile Anwendungen im Kraftfahrzeug-<br />
und Bootsbereich, weiters bei Telekommuni-<br />
kat ionseinrichtungen und Pumpsystemen für Trinkwasserversorgungen<br />
und zu Bewässerungs zwecken.<br />
ca. 800 kWh bis 1.000 kWh pro Jahr. Eine optimale<br />
Ausrichtung der PV-Anlage in unseren Breiten<br />
ist bei 30° Dachneigung und Südausrichtung<br />
gegeben. Eine Abweichung um 45° nach Südosten<br />
oder Südwesten vermindert den Energieertrag<br />
nur um 5-10 %. Auch eine senkrechte Fläche<br />
(Solarfassade = 90°) empfängt noch bis zu<br />
70 % der Energiemenge. Verschattung (auch Teilverschattung)<br />
sollte vermieden werden.<br />
● Netzparallelbetrieb<br />
Bei netzgekoppelten Anlagen wird der mit einer<br />
PV-Anlage gewonnene Strom in das öffentliche<br />
Stromnetz eingespeist. Teure und wartungsintensive<br />
Batterieanlagen können so entfallen. Das<br />
Stromnetz dient quasi als Energiespeicher. Über<br />
den Wechselrichter wird der solar erzeugte Gleichstrom<br />
in netzkonformen Wechselstrom (230V, 50<br />
Hz) umgeformt und mit dem Netz synchronisiert.<br />
In Oberösterreich typisch sind im Privatbereich<br />
Anlagen mit 2 - 5 kWp, die Kosten pro 1 kWp<br />
belaufen sich, je nach Anlagengröße auf ca. 4.000<br />
Euro.<br />
O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />
Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at
WASSER SPAREN<br />
& REGEN-<br />
WASSERNUTZUNG<br />
Wasser ist ein kostbarer Rohstoff, und in vielen<br />
Gebieten Europas führt der verschwenderische<br />
Umgang bereits zu einem deutlichen Absinken<br />
des Grundwasserspiegels. Das gefährdet nicht<br />
nur die Trinkwasserversorgung, sondern wirkt sich<br />
auch negativ auf die Natur und die Landwirtschaft<br />
aus. Wassersparmaßnahmen und Regenwassernutzung<br />
stellen eine sinnvolle Möglichkeit dar,<br />
kostbares Trinkwasser zu sparen.<br />
Wasser verwenden statt verschwenden<br />
In einem durchschnittlichen Haushalt verbraucht<br />
jede Person rund 150 Liter Trinkwasser pro Tag -<br />
150 Liter, von denen aber nur 3 Prozent zum Kochen<br />
und Trinken verwendet werden. Den größten<br />
Anteil, rund 32 Prozent unseres Trinkwassers,<br />
spülen wir in der Toilette (oft ohne Spartaste) hinunter.<br />
WCs mit sechs Liter Spülkasteninhalt und<br />
Wasserstopp-Taste leisten daher einen erheblichen<br />
Beitrag zum Wasser-Sparen. Spararmaturen<br />
bei Duschköpfen, an Waschtischen und allen anderen<br />
Wasserhähnen helfen sparen. Auch richtiges<br />
Nutzerverhalten, z.B. sparsamer Betrieb von<br />
Waschmaschine und Geschirrspüler, helfen mit,<br />
den Wasserverbrauch zu senken.<br />
● Als Verbrauchsrichtwerte pro Person gelten:<br />
Verwendungszweck<br />
WC-Spülung mit (ohne) Spartaste<br />
Waschmaschine<br />
Baden und Duschen<br />
Sonstige Körperpflege<br />
Geschirrspülen<br />
Kochen und Trinken<br />
Wohnungsreinigung<br />
Sonstiges (Auto, Garten)<br />
Summe<br />
Liter pro Tag<br />
32 (48)<br />
25<br />
55<br />
10<br />
8<br />
4<br />
7<br />
9<br />
150 (166)<br />
Für die Gartenbewässerung sind rund 6 m 3 pro 100 m 2 und Jahr zu bewässernder Fläche erforderlich.<br />
O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />
Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at<br />
m 3 pro Jahr<br />
11,5 (17,5)<br />
9<br />
20<br />
4<br />
3<br />
1,5<br />
2,5<br />
3<br />
54,5 (60,)<br />
37
37<br />
Regenwassernutzung<br />
Bei Neubauten kann eine Regenwassersammelanlage<br />
von Anfang an eingeplant werden. Das<br />
gesammelte Wasser kann für die Toilettenspülung,<br />
die Waschmaschine und den Garten verwendet<br />
werden.<br />
Statt des Trink wasseranschlusses wird hierfür ein<br />
kleines Regenwasserleitungsnetz in allen Toiletten<br />
installiert; bei Regenwassermangel wird<br />
Trinkwasser in die Regenwasserinstallation eingespeist.<br />
Wichtig ist, dass die Regenwasser leitung<br />
und Trinkwasserleitung vollkommen getrennt ausgeführt<br />
werden und keine direkte Verbindung<br />
zwischen den beiden Leitungs systemen hergestellt<br />
wird. Für das Hauswasser leitungsnetz sind<br />
PE-Rohre Nirostarohren vorzuziehen. Verzinkte<br />
Leitungen sind wegen Korrosionsgefahr ungeeignet.<br />
Regenwasser muss bei Verwendung im Haushalt<br />
gefiltert werden. Je nach Verwendungs -<br />
zweck sind verschiedene Filterstufen notwendig.<br />
So reicht zum Beispiel bei Verwendung für<br />
die Toilettenspülung ein einfacher Filtertopf.<br />
Wird für die Regenwassernutzung in der Waschmaschine<br />
ein Feinfilter eingesetzt, ist eine regelmäßige<br />
Kontrolle des Filters wegen Verkei-<br />
m ungs gefahr nötig. Selbstreinigungsfeinfilter sind<br />
zu empfehlen.<br />
Bei der Wahl des Wasserspeichers sollten Sie neben<br />
der einfachen Reinigungsmöglichkeit darauf<br />
achten, dass das Wasser möglichst kühl bleibt,<br />
da ab 15°C eine starke Vermehrung von Bakterien<br />
eintritt. Ob man einen externen oder internen<br />
Speicher wählt, hängt von den örtlichen Gegebenheiten<br />
(Platzverhältnisse im Keller bzw. Garten)<br />
ab. Metalltanks sind mit Ausnahme von Edelstahlbehältern<br />
wegen der Korrosionsgefahr als Regenwasserspeicher<br />
nicht geeignet. Das Regenwasser<br />
kann beispielsweise auch in einer Außenzisterne<br />
gesammelt werden, die beim Bau im Zuge<br />
der Ausschach tungsarbeiten gesetzt wird. Die<br />
durchschnittliche Größe des Regenwasserspeichers<br />
für ein Einfamilienhaus liegt bei 5 bis 10 m 3 ,<br />
abhängig vom Einsatzbereich und dem angestrebten<br />
Deckungsgrad.<br />
Für eine genaue Berechnung der Speicherdimensionierung<br />
ist neben dem Wasserbedarf<br />
auch der Regenertrag und die Dachfläche zu bedenken.<br />
Formel:<br />
Beispiel Linz:<br />
Dachfläche<br />
x Niederschlagsmenge<br />
x Abflussbeiwert<br />
= Regenertrag<br />
Dachfläche<br />
x 900 Liter / m 2<br />
Niederschlagsmenge<br />
x 0,75 (Abflussbeiwert für<br />
Ziegeldächer)<br />
= Regenertrag<br />
O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />
Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at
VERKEHR<br />
Klimafreundlich mobil sein<br />
So kann jede/r von uns klimafreundlich mobil sein:<br />
• Kurze Strecken zu Fuß gehen:<br />
Jede zehnte Autofahrt ist im Schnitt kürzer als<br />
einen Kilometer - da kann überlegt werden,<br />
zu Fuß zu gehen.<br />
• Fahrrad benutzen:<br />
Gerade in den ersten drei Kilometern ist der<br />
Spritverbrauch von PKW sehr hoch. Lt. Herstellerangaben<br />
verbraucht mancher Mittelklassewagen<br />
direkt nach dem Start 30-40 Liter<br />
Sprit auf 100 Kilometer. Nach einem Kilometer<br />
beträgt der Verbrauch 20 Liter/100 km. Erst<br />
nach vier Kilometer hat der Motor den optimalen<br />
Verbrauch. Zudem sind Sie vor allem<br />
im Stadtgebiet mit dem Fahrrad oft schneller<br />
am Ziel, Sie stehen nicht im Stau und ersparen<br />
sich zeitraubende Parkplatzsuche.<br />
• Öffentliche Verkehrsmittel benutzen:<br />
Wer eine Jahreskarte für den öffentlichen Verkehr<br />
hat, ist um ein Vielfaches günstiger als<br />
mit dem PKW unterwegs. Nutzen Sie in Städ-<br />
O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />
Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at<br />
Beim Stichwort „Energiesparen“ denk man meist<br />
an das Haus und die Wohnung und vergisst dabei,<br />
dass auf das Auto im Durchschnitt fast die Hälfte<br />
des gesamten Energieverbrauchs eines Haushalts<br />
entfällt. Umweltbewusstsein beginnt hier z.B. bereits<br />
bei der Wahl des Grundstückes, das keine langen<br />
Autofahrten zur Arbeit oder Schule erfordert.<br />
Einige der folgenden Vorschläge werden Ihnen<br />
wahrscheinlich bekannt sein, vielleicht bekommen<br />
Sie Lust, den einen oder anderen auszuprobieren.<br />
ten das gute Netz an öffentlichen Verkehrsmitteln.<br />
• Mit Bus oder Bahn zur Arbeit pendeln:<br />
Wer die Möglichkeit hat, mit Bus oder Bahn<br />
zur Arbeit zu pendeln, spart Geld, schont die<br />
Umwelt und kann z.B. entspannt die Zeitung<br />
lesen.<br />
• Carsharing:<br />
Wer weniger als 12.000 Kilometer pro Jahr<br />
mit dem Auto fährt, steigt meist mit Carsharing<br />
günstiger aus als mit dem eigenen Auto.<br />
• Achten Sie beim Autokauf auf den Spritverbrauch:<br />
Im Durchschnitt fährt ein privater<br />
Haushalt mit einem Auto rund 15.000 km im<br />
Jahr. Ein um einen Liter pro 100 Kilometer geringerer<br />
Verbrauch erspart 150 Liter Sprit pro<br />
Jahr. Entscheidungshilfen beim Autokauf bietet<br />
z.B. auch die Auto-Umweltliste des Verkehrs-<br />
Club Schweiz.<br />
38
38<br />
Tipps für den Kauf alltagstauglicher Fahrräder<br />
Wenn Sie das Fahrrad als „Verkehrsmittel“ z.B. für<br />
die Fahrt zur Arbeit oder zum Einkaufen - und weniger<br />
als Freizeit-Sportgerät - nutzen möchten,<br />
sollten Sie beim Kauf auf Alltagstauglichkeit achten.<br />
Mountainbikes oder Straßenrennräder sind<br />
Sportgeräte, die für den Alltagseinsatz nicht geeignet<br />
sind.<br />
• Anforderungen an ein alltagstaugliches<br />
Fahrrad:<br />
passen Sie das Fahrrad an Ihre Wünsche/<br />
Bedürfnisse an, wie aufrechte oder sportliche<br />
Sitzhaltung, Nabenschaltung mit Rücktrittsbremse,<br />
Kettenschaltung mit großem Übersetzungsbereich<br />
oder die Möglichkeit, einen Anhänger<br />
zu verwenden. Wichtig ist auch ein<br />
für Sie passender, bequemer Sattel. Ein stabiler<br />
Gepäckträger mit der Möglichkeit einen<br />
Korb zu montieren, Radständer, wo das Fahrrad<br />
auch mit beladenem Gepäckträger stehen<br />
bleibt, fest montierte Kotflügel, stabiler Rahmen,<br />
Kettenschutz, eine zuverlässig funktionierende<br />
Schaltung und eine gute Lichtanlage<br />
(Nabendynamo und LED-Beleuchtung setzen<br />
sich dzt. durch) gehören zu einem alltagstauglichen<br />
Fahrrad.<br />
• vor dem Kauf eine Probefahrt machen:<br />
nur so erkennen Sie, ob z.B. der Rahmen und<br />
der Sattel für Sie passen<br />
• Diebstahlschutz ist wichtig:<br />
guten Schutz bieten Bügelschlössen und Panzerkabelschlösser<br />
• Abstellplatz:<br />
sorgen Sie für einen leicht zugänglicher Abstellplatz<br />
beim Haus<br />
• Richtige Bekleidung (z.B. Regenponcho) und<br />
Helm aufsetzen<br />
• Jährliches Service für Schaltung und Bremsen<br />
• Elektrofahrräder:<br />
Unterstützung beim Treten erreichen Sie durch<br />
ein Elektrofahrrad. Auch hier zählt beim Kauf:<br />
Achten Sie auf die Qualität.<br />
O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />
Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at
Elektro-Mobilität – die Zukunft?<br />
Elektro-Fahrzeuge verringern die Abhängigkeit<br />
von Erdöl und sind auch eine Chance für den Klimaschutz,<br />
wenn entsprechenden Rahmenbedingungen<br />
gegeben sind. In Österreich waren 2008<br />
146 Elektro-Autos zugelassen, knapp 2.600 PKW<br />
hatten einen Hybridmotor – von insgesamt 4,28<br />
Millionen PKW. Das Potenzial ist aber sehr groß<br />
und es wird für Europa für 2020 ein Anteil von bis<br />
zu 14% am PKW-Bestand prognostiziert.<br />
Der große Vorteil von Elektro-Autos gegenüber<br />
Benzin-und Diesel-PKW ist, dass beim Fahren keine<br />
Abgase entstehen. Die besonders kleinen und<br />
gesundheitsschädlichen Partikel, die nur durch<br />
Verbrennung entstehen, werden bei Elektro-Fahrzeugen<br />
vollständig vermieden. Die Emissionen der<br />
Elektro-Mobilität entstehen bei der Stromerzeugung<br />
und sind je nach Energiequelle verschieden<br />
hoch.<br />
Ein Elektro-Auto verbraucht für 100 Kilometer<br />
10-25 kWh Strom.<br />
Elektro-Fahrzeuge benötigen eine Batterie, die<br />
auch die Reichweite von Elektro-Fahrzeugen bestimmt.<br />
Üblich sind Reichweiten von 100-200<br />
Kilometer, wenn man bedenkt, dass in Österreich<br />
Hybrid<br />
Otto- oder Dieselmotor + Elektromotor<br />
O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />
Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at<br />
98% der Autofahrten kürzer als 100 Kilometer<br />
sind (95% sind sogar kürzer als 50 Kilometer), ist<br />
das für den überwiegenden Teil der Autofahrten<br />
ausreichend.<br />
Eine Alternative sind auch Hybrid-Fahrzeuge, hier<br />
sorgt neben dem Verbrennungsmotor ein Elektroantrieb<br />
Treibstoff einzusparen.<br />
Quelle: Autoumweltliste, Verkehrs-Club der Schweiz<br />
Diverse Treibstoffe + Strom Diverse Treibstoffe + Strom Strom + Diverse Treibstoffe Strom<br />
Funktionsweise<br />
Vorteile<br />
Nachteile<br />
Plug-In Hybrid<br />
Otto- oder Dieselmotor + Elektromotor<br />
Der Hybrid-Antrieb besteht aus der Kombination eines Verbrennungs- und eines Elektromotors.<br />
Ein komplexes Steuersystem regelt, wann welcher Antrieb zum Einsatz kommt.<br />
Elektromotor senkt den Treibstoffverbrauch. Plug-In-Hybride könnnen am<br />
Stromnetz aufgeladen werden.<br />
Ideal im Stadtverkehr dank Rekuperierung der Bremsenergie.<br />
Hohes Fahrzeuggewicht verursacht Mehrverbrauch speziell bei Überlandfahrten.<br />
Hybrid mit Range Extender<br />
Otto- oder Dieselmotor + Elektromotor<br />
Range-Extender-Motor erhöht die<br />
Reichweite.<br />
Rein elektrisch fahren in der Stadt<br />
möglich „Billiger“ Treibstoff<br />
Technologie (noch) teuer.<br />
Keine Modelle auf dem Markt.<br />
Elektromotor<br />
Beim Elektromotor wird elektrische<br />
Energie in mechanische Bewegungsenergie<br />
umgewandelt.<br />
Elektromotor liefert vom Start weg<br />
maximales Drehmoment und ist sehr<br />
effizient.<br />
Bei nachhaltiger Stromproduktion<br />
emissionsfreier Betrieb.<br />
Hohe Anschaffungskosten.<br />
Oft geringe Reichweite und lange<br />
Batterieladezeiten.<br />
39
39<br />
Energiespartipps beim Auto-Fahren<br />
• Klimaanlagen als Spritschlucker:<br />
Ein kleiner Motor muss im Extremfall fast ein<br />
Viertel seiner Kraft für die Kühlung aufbringen.<br />
Solange der Verkehr zügig rollt, liegt der Mehrverbrauch<br />
einer Klimaanlage zwischen 0,5 und<br />
1,5 Litern. Ganz anders dagegen im Stadtverkehr:<br />
dort gibt es einen Mehrverbrauch von bis<br />
zu 5,7 Litern pro 100 Kilometer, zusätzlich zum<br />
Betrieb ohne Klimaanlage! Wer aber glaubt, eine<br />
Klimaanlage würde nur an wenigen Tagen im<br />
Jahr wirklich so viel verbrauchen, der irrt nach:<br />
wenn eine Klimaautomatik auf 20 Grad eingestellt<br />
ist und es draußen so kühl ist, dass der<br />
Innenraum eigentlich geheizt werden müsste,<br />
läuft die Klimaanlage trotzdem automatisch mit,<br />
um eventuell feuchte Luft zu trocknen.<br />
• Richtiger Reifendruck:<br />
Im Durchschnitt verliert ein Reifen pro Monat<br />
0,1 bar an Druck. Bereits bei 0,2 bar zu wenig<br />
Druck steigt der Treibstoffverbrauch um 1 Prozent.<br />
Überprüfen Sie daher den Reifendruck<br />
monatlich, mindestens aber alle 2 Monate und<br />
generell 0,5 bar höher als angegeben pumpen.<br />
• Niedrig tourig fahren:<br />
Je höher die Drehzahl, umso mehr Sprit braucht<br />
der Motor. Niedrig tourig fahren verringert auch<br />
den Verkehrslärm: ein PKW mit 50 km/h im<br />
2. Gang wird so laut empfunden wie 20 PKW,<br />
die im 4. Gang 50 km/h fahren.<br />
• Keinen unnötigen Ballast mitführen:<br />
100 kg Mehrgepäck erhöhen den Spritverbrauch<br />
um einen halben Liter. Dachträger sollten daher<br />
nicht unnötig mitgeführt werden. Übrigens:<br />
fahren Sie im Sommer nicht mit Winterreifen.<br />
• Hohes Tempo vermeiden:<br />
wer 150 statt 130 km/h fährt, verbraucht um<br />
zwei Liter pro 100 Kilometer mehr Sprit, Tempo<br />
100 statt 130 spart zwei Liter pro 100 Kilometer.<br />
Im Durchschnitt ist der Verbrauch bei der<br />
Höchstgeschwindigkeit bis zu doppelt so hoch<br />
wie bei dreiviertel der Höchstgeschwindigkeit.<br />
• Vorausschauend fahren:<br />
Anfahren und beschleunigen verbrauchen viel<br />
Sprit. Im Stadtverkehr kann viel Sprit gespart<br />
werden, wenn man z.B. darauf achtet, ob Ampeln<br />
in 200 oder 300 Meter rot sind oder nicht.<br />
O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />
Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at
ENERGIESPARTIPPS<br />
Beim Neukauf von Elektrogeräten ist es, neben anderen<br />
Kriterien, zum Beispiel wichtig, auch auf das<br />
Energiepickerl (Klasse „A“, „A+“, „A++“) zu achten<br />
und nur stromsparende Modelle zu kaufen.<br />
Um den Stromverbrauch von Haushaltsgeräten zu<br />
überprüfen, können Sie sich auch beim O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong><br />
ein Strommessgerät ausborgen<br />
(misst auch Stand-by Verbrauch).<br />
Viele einfache Energiespar-Maßnahmen können<br />
Sie sofort und ohne bzw. mit nur geringen Investitionskosten<br />
umsetzen. Hier einige Energiespartipps<br />
für Ihren Haushalt:<br />
Tipps zur Senkung der Heizkosten<br />
• Kurz und kräftig lüften („stosslüften“), Fenster im<br />
Winter nicht ständig kippen<br />
• Heizkörper nicht durch Vorhänge, Möbel oder<br />
Heizkörperverbau verdecken<br />
• Heizkörper regelmäßig entlüften (vor allem,<br />
wenn es „gluckert“)<br />
• Tür- und Fensterfugen abdichten<br />
• Rollläden oder „dicke“ Vorhänge in der Nacht<br />
schließen<br />
• 1°C weniger Raumtemperatur bedeutet eine<br />
Einsparung von bis zu 6%<br />
• auch bei längerer Abwesenheit oder in der Nacht<br />
kann die Raumtemperatur gesenkt werden<br />
• Umwälzpumpe auf möglichst niedrige Leistungsstufe<br />
einstellen – je nach Alter der Pumpe ev.<br />
Tausch überlegen, unter www.pumpentest.at können<br />
Sie die Effizienz Ihrer Umwälzpumpen testen<br />
• ev. nachträglich Heizkörper-Thermostatventile<br />
einbauen bzw. wenn vorhanden, diese richtig<br />
einstellen<br />
• Dämmung frei liegender Heizungsrohre (im Keller)<br />
• Überhitzung im Sommer z.B. durch Außen-<br />
jalousien minimieren<br />
Tipps für energiesparende<br />
Warmwasserbereitung<br />
• Warmwassertemperatur nicht zu hoch einstellen<br />
(60°C reicht)<br />
• tropfende Wasserhähne abdichten – ein tropfender<br />
Wasserhahn verschwendet monatlich bis zu<br />
180 l (Warm-)Wasser<br />
• Wasserspararmaturen senken den (Warm-)<br />
Wasserverbrauch bei gleichem Komfort<br />
• Duschen statt Baden hilft mit, die Kosten für die<br />
Warmwasserbereitung zu senken<br />
• wenn möglich, Warmwasser im Sommer nicht<br />
mit der Heizung erwärmen, sondern z.B. mit<br />
einer Solaranlage<br />
• dafür geeignete Waschmaschine und Geschirrspüler<br />
an das mittels Solaranlage erwärmte<br />
Warmwasser anschließen<br />
Tipps zur Vermeidung „heimlicher<br />
Stromfresser“ (Stand-by Verbrauch)<br />
• heimlicher Stromverbrauch („stand-by“<br />
Verbrauch) entsteht, wenn Elektrogeräte Strom<br />
verbrauchen, auch wenn sie nicht verwendet<br />
werden, wie z.B. bei Fernseher, Computer,<br />
Radiogeräte, Ladegeräte für Handys, PCs,<br />
Radiowecker, Schnurlostelefone usw.<br />
• erkennbar ist dieser Verbrauch u.a. an leuchtenden<br />
Kontrolllämpchen oder an Zeitanzeigen<br />
• in einem durchschnittlichen Haushalt kann<br />
dieser Verbrauch, ohne dass die Geräte betrieben<br />
werden, rund 70 € jährlich betragen<br />
• solche Elektrogeräte sollten daher immer zur<br />
Gänze ausgeschalten werden, am besten ist es,<br />
eine schaltbare Steckerleiste zu verwenden oder<br />
den Stecker zu ziehen<br />
O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />
Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at<br />
40
40<br />
Stromspartipps für das Home<br />
office – PC & Co<br />
• Fernseher: kein Dauerbetrieb im Hintergrund<br />
• den Monitor Ihres PCs ab 10 Minuten Pause am<br />
besten ausschalten<br />
• keine Bildschirmschoner verwenden<br />
• Energiesparfunktion des PCs aktivieren<br />
• beim Neukauf Notebook und Flachbildschirme<br />
bevorzugen, diese sind wesentlich sparsamer als<br />
PCs und Röhrenmonitore<br />
Tipps für energiesparendes Kochen,<br />
Kühlen & Waschen<br />
• Elektrogeräte wie Waschmaschine, Wäschetrockner<br />
oder Geschirrspüler nur vollständig<br />
befüllt betreiben<br />
• wählen Sie die Waschtemperatur möglichst<br />
niedrig, bei wenig verschmutzter Wäsche<br />
können Sie auf die Vorwäsche verzichten<br />
• Waschmaschine abschalten, wenn Programm<br />
zu Ende ist, Zeitvorwahl bei programmierbaren<br />
Waschmaschinen verursacht oft lange Stand-by<br />
Phasen<br />
• Trockner - wenn möglich – vermeiden und<br />
Wäsche auf der Wäscheleine trocknen. Wenn<br />
das nicht möglich ist, Wäschetrockner (2 Geräte)<br />
statt Waschtrockner (1 Gerät) verwenden und<br />
die Wäsche nicht „übertrocken“, den Aufstellraum<br />
gut lüften und eine hohe Schleuderdrehzahl<br />
bei Trocknereinsatz wählen<br />
• Kühl- und Gefriergeräte an einem möglichst<br />
kühlen und trockenen Ort aufstellen und bei<br />
Einbaugeräten Lüftungsgitter frei halten<br />
• Temperatur im Kühlschrank nicht zu niedrig einstellen<br />
(+5 bis +10°C), Gerätetür nur kurz öffnen<br />
und keine warmen Speisen hinein geben<br />
• sobald sich Eisschichten bilden, abtauen<br />
• Gefriergut im Kühlschrank auftauen<br />
• beim Kochen sparen Sie Strom, indem Sie einen<br />
Deckel auf den Kochtopf geben, nicht mit Töpfen<br />
kochen, die kleiner als die Herdplatte sind,<br />
ev. einen Schnellkochtopf verwenden und die<br />
Restwärme nutzen, indem Sie die Herdplatte bereits<br />
vor Entnahme des Kochtopfes ausschalten<br />
• Vorheizen des Backrohrs ist in der Regeln unnötig<br />
• die Mikrowelle ist nur bei kleinen Mengen und<br />
beim Erwärmen sparsamer als der E-Herd<br />
• bei Verwendung eines Geschirrspülers Geschirr<br />
nicht vorher heiß abspülen und Energiesparprogramme<br />
verwenden<br />
• Wasserkocher erhitzen Wasser kostengünstiger<br />
als der E-Herd<br />
• Kaffeemaschine, Wasserkocher, etc. regelmäßig<br />
entkalken<br />
• eine Thermoskanne hält den Kaffee kostenlos<br />
warm, nicht so die Warmhalteplatte der Kaffeemaschine<br />
Tipps für eine energiesparende<br />
Beleuchtung<br />
• Licht, wenn es nicht benötigt wird, ausschalten<br />
• Energiesparlampen statt Glühlampen verwenden<br />
• wenn Halogenlampen eingesetzt werden, solche<br />
mit Infrarotbeschichtung („IRC-Lampen“)<br />
verwenden<br />
• indirekte Beleuchtung (z.B. Deckenstrahler)<br />
sparsam einsetzen, erfordert 2-3 mal mehr Lichtleistung<br />
• Bewegungsmelder, Zeitschaltuhren, Dämmerungsschalter,<br />
Dimmer für wenig bzw. sehr<br />
unterschiedlich benutzte Räume oder die<br />
Außenbeleuchtung einsetzen<br />
• Beleuchtungskörper regelmäßig reinigen<br />
• helle Farben für Böden, Wände und Decken<br />
• Weihnachtsbeleuchtung sparsam einsetzen<br />
(Zeitschaltuhren), LED Lichterketten sind am<br />
sparsamsten<br />
Wertvolle Hinweise zum Energiesparen und weiterführende<br />
Information zu vielen Energie-Themen<br />
finden Sie auch in den Publikationen des O.Ö.<br />
<strong>Energiesparverband</strong>es<br />
Alle Broschüren können Sie kostenlos auf der Home-<br />
page www.energiesparverband.at downloaden<br />
oder beim O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> anfordern.<br />
O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />
Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at
FACHBEGRIFFE<br />
Annuitätenzuschuss<br />
Zuschuss zu den Rückzahlraten (inkl. Zinsen) für<br />
einen Kredit.<br />
Aperturfläche<br />
Solare Lichteintrittsfläche eines Sonnenkollektors<br />
(ohne Rahmenfläche), Förderkriterium.<br />
g-Wert (Gesamtenergiedurchlassgrad)<br />
Der g-Wert von Fensterverglasungen gibt an, wie<br />
viel der auf das Fensterglas auftreffenden Sonnenstrahlung<br />
in den Wohnbereich eindringen kann.<br />
Bei einer handelsüblichen 2-Scheiben-Wärmeschutzverglasung<br />
ist der g-Wert ca. 60 %.<br />
O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />
Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at<br />
Jahresarbeitszahl (JAZ) /<br />
Leistungszahl (COP)<br />
Um die Effizienz einer Wärmpumpe zu bestimmen,<br />
verwendet man Leistungs- und Arbeitszahl.<br />
Die Leistungszahl gibt das Verhältnis von abgegebener<br />
Wärmeleistung zu der dafür erforderlichen<br />
elektrischen Leistung an. Die Arbeitszahl bezeichnet<br />
hingegen das Verhältnis von abgegebener<br />
Wärmemenge zu eingesetzter Energie menge.<br />
Während die Leistungsziffer eine Momentaufnahme<br />
(Leistung) darstellt, gibt die Arbeitszahl den<br />
Mittelwert, der über einen längeren Zeitraum festgestellten<br />
Leistungsziffern an und gibt als Jahresarbeitszahl<br />
eine genauere Aussage über die Effizienz<br />
der Wärmepumpe.<br />
Kilowattstunde (kWh)<br />
Energieeinheit; mit 1 kWh kann z.B. eine<br />
100-Watt-Glühbirne 10 Stunden brennen oder 30<br />
Liter Wasser von 8° auf 37° C erwärmt werden.<br />
Luftdichtheitsmessung<br />
Eine luftdichte Gebäudehülle ist eine Grundvoraussetzung<br />
energiesparenden <strong>Bauen</strong>s. Eine<br />
Luftdichtheitsmessung (auch bekannt unter der<br />
Firmenbezeichnung "Blower-Door-Test") dient zur<br />
Feststellung der Luftdichtheit der Gebäude hülle.<br />
Sobald die Dampfbremse aufgebracht und das<br />
Haus verputzt ist, wird in der Haustüröffnung ein<br />
Ventilator angebracht und Luft aus dem Haus gesogen.<br />
Zur Bewertung der Dichtheit der Gebäudehülle<br />
wird die Menge der durch Fugen und Ritzen<br />
nachströmenden Luft gemessen. Die Luftmenge<br />
wird auf das Raumvolumen bezogen.<br />
Entsprechend der Oö. Bautechnikverordnung darf<br />
der n 50 -Wert maximal 3 erreichen (= 3-facher Luftwechsel<br />
pro Stunde). Bei Gebäuden mit kontrollierter<br />
Wohnraumlüftung darf der n 50 -Wert nicht<br />
mehr als 1,5 betragen, bei Passivhäusern muss er<br />
deutlich unter 1,0 (angestrebt werden 0,6) liegen.<br />
41
41<br />
(Relative) Luftfeuchtigkeit<br />
Die Luft nimmt - abhängig von der Temperatur - nur<br />
eine bestimme Menge an Feuchtigkeit in Form von<br />
Wasserdampf auf. Warme Luft kann mehr Feuchtigkeit<br />
speichern als kalte Luft. Wird feuchte, warme<br />
Luft abgekühlt, so steigt die relative Luftfeuchtigkeit<br />
bis zur Sättigung (100 %) an. Kühlt sich die Luft<br />
weiter ab, so wird Wasserdampf ausgeschieden.<br />
Im Freien entsteht Nebel, in Wohnräumen passiert<br />
die Abkühlung der Raumluft in Raumecken und an<br />
Wärme brücken mit der Folge von Kondenswasser<br />
(Schwitz wasser) und Schimmelbildung. Richtiges<br />
Lüften kann mithelfen, das zu verhindern.<br />
Nutzheiz-Energiekennzahl<br />
Die Nutzheiz-Energiekennzahl (NEZ) ist eine Art<br />
"Normenergieverbrauch" in Heizenergie pro Quadratmeter<br />
und Jahr wie es auch beim PKW mit der<br />
Angabe des Treibstoffverbrauches in Litern pro 100<br />
km üblich ist und bewertet den Energie bedarf zur<br />
Raumheizung.<br />
Passivhaus / Niedrigenergiehaus<br />
Niedrigstenergiehaus<br />
In Oberösterreich gesetzlich definierter Energiestandard<br />
für Eigenheime. Maß ist die Nutzheiz-<br />
Energie kennzahl von 10 kWh/m 2 a (Passivhaus),<br />
30 kWh/m 2 a (Niedrigstenergiehaus), 45 kWh/m 2 a<br />
(Niedrigenergiehaus), Stand 2010<br />
Typenprüfung /<br />
wiederkehrende Prüfung<br />
Das Oö. Luftreinhalte- und Energie technikgesetz<br />
2002 u. die Oö. HaBV 2005 (Oö. Heizungsanlagen<br />
- & Brennstoffverordnung) sieht für jede neu<br />
errichtete oder wesentlich geänderte Feuerungsanlage<br />
vor der erstmaligen Inbetriebnahme eine<br />
Überprüfung vor (Typenprüfung - eine Art Pickerl<br />
für die Heizung). Darüber muss ein Abnahmebefund<br />
erstellt werden. Dies gilt auch, wenn<br />
die Heizungsanlage länger als ein Jahr stillgelegt<br />
war (bei Heizungsanlagen unter 50 kW länger als<br />
3 Jahre). Feuerungsanlagen müssen nicht nur vor<br />
der erstmaligen Inbetriebnahme, sondern auch<br />
laufend im Betrieb überprüft werden.<br />
Folgende Überprüfungspflichten sind vorgesehen:<br />
• bis zu 15 kW - alle 3 Jahre auf Sicherheitsvorschriften<br />
• über 15 kW bis 50 kW - alle 2 Jahre auf Sicherheits-<br />
und Umweltvorschriften<br />
• über 50 kW - jährlich auf Sicherheits- und Umweltvorschriften<br />
Das Ergebnis der Überprüfung ist in einem Prüfbericht<br />
festzuhalten und vom Betreiber der Feuerungsanlage<br />
bis zur nächsten Überprüfung aufzubewahren<br />
sowie auf Verlangen vorzulegen.<br />
Wasserdampfdiffusion / Diffusionswiderstand<br />
(μ - Wert) / Dampfbremse<br />
Luftfeuchtigkeit durchdringt Baukonstruktionen in<br />
der Regel von der warmen zur kalten Seite – dies<br />
wird als Wasserdampfdiffusion (μ - Wert, sprich:<br />
m -Wert) bezeichnet. Zwischen Bereichen unterschiedlicher<br />
Temperatur und Luftfeuchtig keit findet<br />
ein Luftfeuchtigkeitsausgleich statt. Der Diffusionswiderstand<br />
ist ein Material kennwert, der angibt,<br />
um wieviel mal größer der Luftfeuchtigkeitstransport<br />
im Vergleich zu einer gleich dicken Luftschicht<br />
ist. Dampf bremsen vermindern den Eintritt<br />
von Luft feuchtig keit in die Konstruktion, diffusionsoffene<br />
Folien lassen die Luftfeuchtigkeit nahezu<br />
ungehindert durch.<br />
Wärmedurchgangskoeffizient<br />
(U-Wert in W/m 2 K)<br />
Der U-Wert ist ein Maß für den Wärmeverlust<br />
durch eine Bauteilkonstruktion. Je kleiner der U-<br />
Wert, desto besser ist die Wärme dämmwirkung<br />
und umso geringer der Energieverlust.<br />
Gleiche Dämmwirkung wie 10 cm Wärmedämmung<br />
erreichen:<br />
• 570 cm Beton<br />
• 170 cm Vollziegel<br />
• 40 cm porosierter<br />
Hochlochziegel<br />
• 35 cm Holz<br />
• 23 cm Wärmedämmputz<br />
• 10 cm Wärmedämmung<br />
Wärmeleitfähigkeit ( -Wert)<br />
Die eigentliche Funktion des Dämmstoffes, die<br />
Wärmeverluste zu reduzieren, wird mit der Wärmeleitzahl<br />
Lambda ( -Wert, sprich: Lambda-<br />
Wert) beurteilt. Je kleiner der -Wert, umso<br />
besser die Dämmwirkung. Schlechtere -Werte<br />
können aber durch höhere Dämm stoffstärken ausgeglichen<br />
werden. Die Wärme leit fähigkeit üblicher<br />
Dämmmaterialien liegt in der Regel<br />
zwischen 0,035 und 0,05 W/mK, Stahlbeton hat<br />
im Gegensatz dazu einen -Wert von 2,3.<br />
O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />
Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at
Herausgeber:<br />
O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong><br />
Dr. Gerhard Dell<br />
A-4020 Linz<br />
Landstraße 45<br />
T: 0732-7720-14380<br />
F: 0732-7720-14383<br />
E: office@esv.or.at<br />
I: www.energiesparverband.at<br />
ZVR 171568947<br />
Angaben ohne Gewähr<br />
Linz, Februar 2010<br />
Redaktion:<br />
Mag. Christine Öhlinger<br />
in Zusammenarbeit mit:<br />
Mag. Christiane Egger<br />
Ing. Karl Fürstenberger<br />
Ing. Wolfgang Hirner<br />
Günter Primetzhofer