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Prozesswärme Prozesskälte

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<strong>Prozesswärme</strong>/<strong>Prozesskälte</strong><br />

28<br />

Solare <strong>Prozesswärme</strong><br />

Unter “solarer <strong>Prozesswärme</strong>“ versteht man die Nutzung<br />

thermischer Sonnenenergie in Gewerbe- und Industriebetrieben<br />

zur Erzeugung von Warmwasser für <strong>Prozesswärme</strong>.<br />

Solare <strong>Prozesswärme</strong> eignet sich vor allem für Betriebe,<br />

die insbesondere in der warmen Jahreszeit <strong>Prozesswärme</strong><br />

auf einem niedrigen Temperaturniveau – jedenfalls unter<br />

100°C, besser unter 50°C – benötigen. Mit Solarenergie<br />

wird dabei die für verschiedene Prozesse (wie z.B.<br />

Waschen & Reinigen, Beheizung von Bädern & Kesseln,<br />

Trocknung, Vorerwärmung) benötigte Wärme erzeugt.<br />

Rund 30 % des industriellen Wärmebedarfs in Europa<br />

liegen auf einem Temperaturniveau von unter 100°C.<br />

Der O.Ö. Energiesparverband hat eine einfache Checkliste<br />

erstellt, mit deren Hilfe ein Unternehmen einfach<br />

feststellen kann, ob der Einsatz von solarer <strong>Prozesswärme</strong><br />

im konkreten Fall grundsätzlich eine sinnvolle Möglichkeit<br />

darstellen könnte. Wenn folgende Fragen mit “Ja“<br />

beantwortet werden können, kann solare <strong>Prozesswärme</strong> in<br />

Ihrem Betrieb grundsätzlich in Betracht gezogen werden:<br />

Gibt es einen <strong>Prozesswärme</strong>bedarf mit einem<br />

Temperaturniveau von unter 100°?<br />

Stehen Dach-oder sonstige Flächen für die Montage<br />

einer thermischen Solaranlage zur Verfügung?<br />

Ist diese Fläche nach Süden/Südosten/Südwesten<br />

orientiert bzw. ein Flachdach?<br />

Benötigen Sie während der Sommermonate fossile<br />

Energieträger für <strong>Prozesswärme</strong>?<br />

Falls Sie zumindest eine der Fragen mit “Nein“ beantworten<br />

müssen, wird die Umsetzung solarer <strong>Prozesswärme</strong><br />

in dem Unternehmen wahrscheinlich nur schwer möglich<br />

sein – gerne steht der O.Ö. Energiesparverband zur<br />

Absicherung der Ergebnisse zur Verfügung.<br />

Weiters gibt es in der Checkliste auch eine Reihe von weiteren<br />

Fragen, die überwiegend mit “Ja“ beantwortet werden<br />

sollten, um gute Voraussetzungen für solare <strong>Prozesswärme</strong><br />

zu haben. Details: www.solar-process-heat.eu<br />

<strong>Prozesskälte</strong><br />

<strong>Prozesskälte</strong> wird in verschiedensten Bereichen benötigt:<br />

sie kühlt Waren in Lagerhäusern, Lebensmittel in<br />

Geschäftsräumen, Maschinen und Anlagen, etc. Die<br />

Kälteversorgung kann auf Basis von Wasser, Luft oder<br />

mit erzeugter Kälte aus einer Kälteanlage erfolgen. Bei<br />

der Kälteanlage existieren im Wesentlichen die beiden<br />

Hauptverfahren: der Kompressionskälteprozess und der<br />

Absorptionskälteprozess.<br />

Energiespartipps <strong>Prozesskälte</strong><br />

Vermeidung unnötiger innerer Wärmelasten<br />

(Beleuchtung, Türrahmenheizung, Abtauen, etc.)<br />

Vermeidung unnötiger äußerer Wärmelasten:<br />

Vermeidung sommerlicher Überhitzung durch:<br />

– Wärmedämmung<br />

– Sonnenschutz<br />

– Kaltluftvorhänge, Türdichtungen, Abdeckungen für<br />

offene Kühlungen<br />

– Minimierung der Öffnungszeiten von Kühlräumen<br />

– Trennung in Heißzone und Kaltzone<br />

Kühltemperatur nicht tiefer wählen als unbedingt notwendig<br />

regelmäßige Wartung der Kälteanlagen<br />

regelmäßige Reinigung der Wärmetauschflächen<br />

(Kondensator und Verdampfer)<br />

Wärmedämmung der kälteführenden Anlagenteile und<br />

Rohrleitungen<br />

unterstützte Wärmeabfuhr der Kälteanlagen unterstützen<br />

durch möglichst kalte Luft, schattige<br />

Aufstellung des Kondensators, Wasserkühlung etc.<br />

Anpassung der Abtauung an die Erfordernisse (Wochenende,<br />

Raumfeuchte, Jahreszeit, Duschsatz, etc.)<br />

richtige Dimensionierung der Kälteanlage, Verbundanlagen<br />

Einzelanlagen vorziehen, Verwendung drehzahlgeregelter<br />

Kompressoren, etc.<br />

Nutzung der Abwärme der Kälteanlage,<br />

siehe Kapitel “Wärmerückgewinnung“<br />

richtige Beladung der Kühlmöbel<br />

solare Kühlung überlegen<br />

Kühlen mit Biomasse<br />

Es gibt auch bereits Anlagen, die Biomasse nicht nur zum Heizen sondern auch zum Kühlen einsetzen. So kann<br />

mittels einer Absorptionskältemaschine Kälte erzeugt werden. Insgesamt ist der Einsatz von Biomasse zum Kühlen<br />

vor allem dann interessant, wenn Biomasse gleichzeitig zum Heizen eingesetzt wird. Aus ökologischer Sicht punktet<br />

Biomasse vor allem durch die CO 2 Einsparung.<br />

Solare Kühlung<br />

Ein neues Anwendungsgebiet der Solarthermie, das in den kommenden Jahren vor allem für Nicht-Wohngebäude zunehmend<br />

an Bedeutung gewinnen wird, ist die solare Kühlung. Dabei wird die gewonnene Energie der Solaranlage mit<br />

einer thermischen Kältemaschine in Kälteenergie umgewandelt. Die Solaranlage hat in vielen Fällen eine Dreifachfunktion:<br />

Warmwasserbereitung, Heizungsunterstützung und Kühlung. Im Amtsgebäude der Bezirkshauptmannschaft<br />

Rohrbach wurde eine der ersten solaren Kühlanlagen installiert: Die 124 m² große Solaranlage, 2 x 4.000 l Pufferspeicher<br />

und eine 30 kW Absorptionskältemaschine sorgen im Sommer für die Kühlung des Gebäudes. Auch<br />

Hersteller von Sonnenkollektoren haben in ihren Firmengebäuden schon mehrfach solare Kühlanlagen installiert.

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