Prozesswärme Prozesskälte
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<strong>Prozesswärme</strong>/<strong>Prozesskälte</strong><br />
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Solare <strong>Prozesswärme</strong><br />
Unter “solarer <strong>Prozesswärme</strong>“ versteht man die Nutzung<br />
thermischer Sonnenenergie in Gewerbe- und Industriebetrieben<br />
zur Erzeugung von Warmwasser für <strong>Prozesswärme</strong>.<br />
Solare <strong>Prozesswärme</strong> eignet sich vor allem für Betriebe,<br />
die insbesondere in der warmen Jahreszeit <strong>Prozesswärme</strong><br />
auf einem niedrigen Temperaturniveau – jedenfalls unter<br />
100°C, besser unter 50°C – benötigen. Mit Solarenergie<br />
wird dabei die für verschiedene Prozesse (wie z.B.<br />
Waschen & Reinigen, Beheizung von Bädern & Kesseln,<br />
Trocknung, Vorerwärmung) benötigte Wärme erzeugt.<br />
Rund 30 % des industriellen Wärmebedarfs in Europa<br />
liegen auf einem Temperaturniveau von unter 100°C.<br />
Der O.Ö. Energiesparverband hat eine einfache Checkliste<br />
erstellt, mit deren Hilfe ein Unternehmen einfach<br />
feststellen kann, ob der Einsatz von solarer <strong>Prozesswärme</strong><br />
im konkreten Fall grundsätzlich eine sinnvolle Möglichkeit<br />
darstellen könnte. Wenn folgende Fragen mit “Ja“<br />
beantwortet werden können, kann solare <strong>Prozesswärme</strong> in<br />
Ihrem Betrieb grundsätzlich in Betracht gezogen werden:<br />
Gibt es einen <strong>Prozesswärme</strong>bedarf mit einem<br />
Temperaturniveau von unter 100°?<br />
Stehen Dach-oder sonstige Flächen für die Montage<br />
einer thermischen Solaranlage zur Verfügung?<br />
Ist diese Fläche nach Süden/Südosten/Südwesten<br />
orientiert bzw. ein Flachdach?<br />
Benötigen Sie während der Sommermonate fossile<br />
Energieträger für <strong>Prozesswärme</strong>?<br />
Falls Sie zumindest eine der Fragen mit “Nein“ beantworten<br />
müssen, wird die Umsetzung solarer <strong>Prozesswärme</strong><br />
in dem Unternehmen wahrscheinlich nur schwer möglich<br />
sein – gerne steht der O.Ö. Energiesparverband zur<br />
Absicherung der Ergebnisse zur Verfügung.<br />
Weiters gibt es in der Checkliste auch eine Reihe von weiteren<br />
Fragen, die überwiegend mit “Ja“ beantwortet werden<br />
sollten, um gute Voraussetzungen für solare <strong>Prozesswärme</strong><br />
zu haben. Details: www.solar-process-heat.eu<br />
<strong>Prozesskälte</strong><br />
<strong>Prozesskälte</strong> wird in verschiedensten Bereichen benötigt:<br />
sie kühlt Waren in Lagerhäusern, Lebensmittel in<br />
Geschäftsräumen, Maschinen und Anlagen, etc. Die<br />
Kälteversorgung kann auf Basis von Wasser, Luft oder<br />
mit erzeugter Kälte aus einer Kälteanlage erfolgen. Bei<br />
der Kälteanlage existieren im Wesentlichen die beiden<br />
Hauptverfahren: der Kompressionskälteprozess und der<br />
Absorptionskälteprozess.<br />
Energiespartipps <strong>Prozesskälte</strong><br />
Vermeidung unnötiger innerer Wärmelasten<br />
(Beleuchtung, Türrahmenheizung, Abtauen, etc.)<br />
Vermeidung unnötiger äußerer Wärmelasten:<br />
Vermeidung sommerlicher Überhitzung durch:<br />
– Wärmedämmung<br />
– Sonnenschutz<br />
– Kaltluftvorhänge, Türdichtungen, Abdeckungen für<br />
offene Kühlungen<br />
– Minimierung der Öffnungszeiten von Kühlräumen<br />
– Trennung in Heißzone und Kaltzone<br />
Kühltemperatur nicht tiefer wählen als unbedingt notwendig<br />
regelmäßige Wartung der Kälteanlagen<br />
regelmäßige Reinigung der Wärmetauschflächen<br />
(Kondensator und Verdampfer)<br />
Wärmedämmung der kälteführenden Anlagenteile und<br />
Rohrleitungen<br />
unterstützte Wärmeabfuhr der Kälteanlagen unterstützen<br />
durch möglichst kalte Luft, schattige<br />
Aufstellung des Kondensators, Wasserkühlung etc.<br />
Anpassung der Abtauung an die Erfordernisse (Wochenende,<br />
Raumfeuchte, Jahreszeit, Duschsatz, etc.)<br />
richtige Dimensionierung der Kälteanlage, Verbundanlagen<br />
Einzelanlagen vorziehen, Verwendung drehzahlgeregelter<br />
Kompressoren, etc.<br />
Nutzung der Abwärme der Kälteanlage,<br />
siehe Kapitel “Wärmerückgewinnung“<br />
richtige Beladung der Kühlmöbel<br />
solare Kühlung überlegen<br />
Kühlen mit Biomasse<br />
Es gibt auch bereits Anlagen, die Biomasse nicht nur zum Heizen sondern auch zum Kühlen einsetzen. So kann<br />
mittels einer Absorptionskältemaschine Kälte erzeugt werden. Insgesamt ist der Einsatz von Biomasse zum Kühlen<br />
vor allem dann interessant, wenn Biomasse gleichzeitig zum Heizen eingesetzt wird. Aus ökologischer Sicht punktet<br />
Biomasse vor allem durch die CO 2 Einsparung.<br />
Solare Kühlung<br />
Ein neues Anwendungsgebiet der Solarthermie, das in den kommenden Jahren vor allem für Nicht-Wohngebäude zunehmend<br />
an Bedeutung gewinnen wird, ist die solare Kühlung. Dabei wird die gewonnene Energie der Solaranlage mit<br />
einer thermischen Kältemaschine in Kälteenergie umgewandelt. Die Solaranlage hat in vielen Fällen eine Dreifachfunktion:<br />
Warmwasserbereitung, Heizungsunterstützung und Kühlung. Im Amtsgebäude der Bezirkshauptmannschaft<br />
Rohrbach wurde eine der ersten solaren Kühlanlagen installiert: Die 124 m² große Solaranlage, 2 x 4.000 l Pufferspeicher<br />
und eine 30 kW Absorptionskältemaschine sorgen im Sommer für die Kühlung des Gebäudes. Auch<br />
Hersteller von Sonnenkollektoren haben in ihren Firmengebäuden schon mehrfach solare Kühlanlagen installiert.