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Namensbeitrag Harald Draub, Leiter der Vertriebsdirektion Europa für Handelsblatt-Newsletter Österreich 6.864 Zeichen Aktuelle Entwicklungen auf den europäischen Gasmärkten Harald Draub, Leiter der Vertriebsdirektion Europa, E.ON Ruhrgas AG Die europäischen Gasmärkte sind derzeit durch ein hohes Maß an Unsicherheit geprägt. Dazu tragen zum einen Entwicklungen auf den globalen Gasmärkten, zum anderen die Verbrauchsentwicklung in Europa bei. Im Jahr 2009 lag der Erdgasverbrauch um 7 Prozent unter Vorjahresniveau. Auch wenn für das laufende Jahr eine Stabilisierung zu erwarten ist, wird es noch einige Zeit dauern, bis der europäische Gasverbrauch wieder das Vorkrisenniveau des Jahres 2008 erreicht. Gleichzeitig ist Erdgas zurzeit weltweit, vor allem aber in Europa, im Überfluss vorhanden. Das ist neben der Wirtschaftskrise insbesondere auf die verstärkte Förderung von so genanntem Unconventional Gas in den USA und den dadurch stark gesunkenen Importbedarf zurückzuführen. In den USA entfällt heute etwa die Hälfte der gesamten Erdgasproduktion auf Unconventional Gas. Nach eigenen Angaben förderten die Vereinigten Staaten im vergangenen Jahr mit 519 Mrd. Kubikmetern erstmals mehr Erdgas als Russland. Erdgasmengen, die eigentlich für den amerikanischen Markt bestimmt waren, landen in Europa. Zudem haben Produzentenländer wie Katar in den letzten Jahren massiv in Verflüssigungskapazitäten investiert, so dass große Mengen verflüssigten Erdgases (LNG) zur Verfügung stehen und ihren Weg – auch aufgrund der krisenbedingten Absatzverluste in den asiatischen Märkten - nach Europa finden. In der Folge erleben wir zurzeit ein Überangebot mit Erdgas und sinkende Preise an den Handelsmärkten, die wiederum die überwiegend ölpreisgebundenen Mengen aus den langfristigen Lieferverträgen unter Druck setzen. Die Gaswirtschaft trägt der veränderten, schwierigen Marktsituation u.a. durch Anpassungen in den langfristigen Lieferverträgen mit den Produzenten Rechnung. Diese Verträge werden das Rückgrat der europäischen Erdgasbeschaffung bleiben. Sie stehen für Verlässlichkeit und Versorgungssicherheit und bieten zudem die notwendigen Anpassungsflexibilitäten. 1/3 Namensbeitrag Handelsblatt

<strong>Namensbeitrag</strong><br />

Harald <strong>Draub</strong>, Leiter der Vertriebsdirektion Europa<br />

für Handelsblatt-Newsletter Österreich<br />

6.864 Zeichen<br />

Aktuelle Entwicklungen auf den europäischen Gasmärkten<br />

Harald <strong>Draub</strong>, Leiter der Vertriebsdirektion Europa, E.ON Ruhrgas AG<br />

Die europäischen Gasmärkte sind derzeit durch ein hohes Maß an Unsicherheit<br />

geprägt. Dazu tragen zum einen Entwicklungen auf den globalen Gasmärkten,<br />

zum anderen die Verbrauchsentwicklung in Europa bei. Im Jahr 2009 lag der<br />

Erdgasverbrauch um 7 Prozent unter Vorjahresniveau. Auch wenn für das laufende<br />

Jahr eine Stabilisierung zu erwarten ist, wird es noch einige Zeit dauern,<br />

bis der europäische Gasverbrauch wieder das Vorkrisenniveau des Jahres 2008<br />

erreicht.<br />

Gleichzeitig ist Erdgas zurzeit weltweit, vor allem aber in Europa, im Überfluss<br />

vorhanden. Das ist neben der Wirtschaftskrise insbesondere auf die verstärkte<br />

Förderung von so genanntem Unconventional Gas in den USA und den<br />

dadurch stark gesunkenen Importbedarf zurückzuführen. In den USA entfällt<br />

heute etwa die Hälfte der gesamten Erdgasproduktion auf Unconventional Gas.<br />

Nach eigenen Angaben förderten die Vereinigten Staaten im vergangenen Jahr<br />

mit 519 Mrd. Kubikmetern erstmals mehr Erdgas als Russland.<br />

Erdgasmengen, die eigentlich für den amerikanischen Markt bestimmt waren,<br />

landen in Europa. Zudem haben Produzentenländer wie Katar in den letzten<br />

Jahren massiv in Verflüssigungskapazitäten investiert, so dass große Mengen<br />

verflüssigten Erdgases (LNG) zur Verfügung stehen und ihren Weg – auch<br />

aufgrund der krisenbedingten Absatzverluste in den asiatischen Märkten - nach<br />

Europa finden. In der Folge erleben wir zurzeit ein Überangebot mit Erdgas<br />

und sinkende Preise an den Handelsmärkten, die wiederum die überwiegend<br />

ölpreisgebundenen Mengen aus den langfristigen Lieferverträgen unter Druck<br />

setzen.<br />

Die Gaswirtschaft trägt der veränderten, schwierigen Marktsituation u.a. durch<br />

Anpassungen in den langfristigen Lieferverträgen mit den Produzenten Rechnung.<br />

Diese Verträge werden das Rückgrat der europäischen Erdgasbeschaffung<br />

bleiben. Sie stehen für Verlässlichkeit und Versorgungssicherheit und<br />

bieten zudem die notwendigen Anpassungsflexibilitäten.<br />

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Bei der Entwicklung des deutschen und europäischen Erdgasverbrauchs müssen<br />

wir auch die mittel- bis langfristige Perspektive im Blick behalten: Das<br />

derzeitige Überangebot wird nicht von Dauer sein. Es kann schon in einigen<br />

Jahren weltweit zu einer Verknappung der verfügbaren Erdgasmengen und zu<br />

einem steigenden Verbrauch kommen. Die Experten streiten noch darüber,<br />

wann und in welcher Höhe.<br />

In ihrem World Energy Outlook geht die International Energy Agency (IEA)<br />

von einer Zunahme des weltweiten Erdgasverbrauchs zwischen 17 und 42 Prozent<br />

im Jahr 2030 aus. Die Prognosen sind stark abhängig vom Einsatz des<br />

Erdgases in der Stromerzeugung. Die Vorhersagen für Europa reichen von einem<br />

leichten Rückgang bis hin zu einem Anstieg um bis zu 18 Prozent. Bei<br />

möglicher steigender Nachfrage kann Erdgas seine Erfolgsgeschichte in Europa<br />

fortsetzen. Es ist nicht nur Brücken-, sondern grüne Zukunftsenergie.<br />

Um den Markterfolg des Erdgases zu unterstützen, bietet E.ON Ruhrgas ihren<br />

Kunden – lokalen und regionalen Gasversorgern, Industriekunden und Kraftwerksbetreibern<br />

– eine breite Palette von Einzelprodukten, die sich an den individuellen<br />

Bedürfnissen der Kunden orientieren. Services in den Bereichen<br />

Marketing und Technik runden das Angebot ab. E.ON Ruhrgas hat drei Produktlinien<br />

entwickelt, die das bisherige Produktportfolio erweitern und vereinfachen:<br />

E.ON BasisGas richtet sich an diejenigen Kunden, die ihren Gasbedarf gut<br />

abschätzen können. Die Einzelprodukte sind standardisiert und bieten teilweise<br />

Preisvorteile.<br />

E.ON PaketGas steht für kundenorientierte Paketlösungen wie beispielsweise<br />

das Grüne Paket mit CO2-neutraler Gaslieferung sowie das Handelsstart-Paket,<br />

mit dem Kunden einen Teil ihres Gaseinkaufs über Produkte<br />

des Terminmarktes abdecken.<br />

E.ON ModulGas ist wie ein Baukastensystem mit großer Flexibilität aufgebaut.<br />

Kunden können ihre Beschaffungslösung weitgehend frei zwischen<br />

Lieferkonzepten wie Vollversorgung oder Lieferungen nach vereinbarten<br />

Fahrplänen bzw. Preismodellen wie Formel- oder Festpreis zusammenstellen.<br />

Das Unternehmen bringt damit die Entscheidung zum Kunden. Er hat die Wahl<br />

zwischen verschiedenen Produkten - von der Vollversorgung bis hin zur Beschaffung<br />

mit handelsbasierten Elementen. E.ON Ruhrgas nutzt Chancen des<br />

Wettbewerbs und bringt die Gaskompetenz des Unternehmens ein.<br />

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Auch international aufgestellte Großkunden bei Strom und Gas stehen mit ihren<br />

sehr spezifischen Bedürfnissen im Fokus. Im E.ON-Konzern wurde eine<br />

neue Organisation, die Global Sales Organisation, aufgebaut. Will beispielsweise<br />

ein Industriekonzern mit Produktionsstätten in Österreich, Großbritannien<br />

und Italien Strom und Gas aus einer Hand beziehen, kann er bei E.ON mit<br />

einem zentral verantwortlichen Ansprechpartner über das Gesamtpaket verhandeln.<br />

Flexible Produkte und Dienstleistungen sind eine wichtige Voraussetzung für<br />

den Markterfolg. Noch dazu überzeugen die Anwendungsmöglichkeiten des<br />

Erdgases. Sofort verfügbar, technisch ausgereift und bezahlbar ist die klimaschonende<br />

Basistechnik Brennwert. Als effiziente Nachfolgetechnologien stehen<br />

Mikro-KWK und Gaswärmepumpe in den Startlöchern. E.ON Ruhrgas<br />

arbeitet mit Hochdruck an der breiten Markteinführung. Hocheffiziente Mikro-<br />

KWKs und später – ab etwa 2015 – die Brennstoffzelle werden Kernelemente<br />

eines smart grids sein.<br />

Was im Kleinen gilt, gilt auch im großen Maßstab. Gaskraftwerke können einen<br />

wichtigen Beitrag im smart energy system der Zukunft leisten. Sie sind<br />

flexibel einsetzbar, können Stromangebot und –nachfrage ausgleichen und sind<br />

damit eine ideale Ergänzung zu erneuerbaren Energien. Strom in Europa wird<br />

heute zu etwa einem Fünftel auf Erdgasbasis produziert. Diesen Anteil gilt es<br />

auszubauen. Gaskraftwerke sind deutlich klimaschonender als die Stromerzeugung<br />

mit anderen fossilen Energieträgern wie z.B. Kohle und zudem vergleichsweise<br />

günstig zu errichten.<br />

Schließlich kann Erdgas im Mobilitätssektor punkten. Fahrzeuge mit Erdgasantrieb<br />

stoßen rund 20 Prozent weniger Kohlendioxid aus als ein vergleichbarer<br />

Benziner. Diese Antriebstechnik ist heute einsetzbar und ermöglicht nicht nur<br />

Klimaschutz, sondern auch Kostensenkung: Erdgasfahrer sparen bares Geld<br />

beim Tanken. Viele Automobilhersteller bieten mittlerweile technisch ausgereifte<br />

Serienprodukte an. Zudem wurde in den vergangenen Jahren die Erdgastankstelleninfrastruktur<br />

in Europa deutlich ausgebaut.<br />

Engagement für Energieeffizienz, Klimaschutz und Versorgungssicherheit -<br />

flexible Produkte und Services - intelligente und kundenorientierte Lösungen.<br />

Mit dieser Ausrichtung kann die Gaswirtschaft ihre Marktchancen auch unter<br />

neuen Rahmenbedingungen nutzen und die Erfolgsgeschichte des Erdgases in<br />

Europa fortschreiben.<br />

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