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Download Pdf - Österreichische Entwicklungszusammenarbeit

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© ADA/Heidi Liedler-Frank<br />

die Gleichberechtigung geht in fast allen ländern noch viel zu langsam voran.<br />

budget als hebel für Gleichstellung<br />

Weltweit sind Frauen männern gegenüber noch immer massiv benachteiligt. US-außenministerin<br />

hillary clinton und michelle Bachelet, Leiterin von UN Women, forderten in<br />

Busan mehr engagement in der Gleichstellungspolitik. Gender Budgeting ist ein Weg,<br />

um Gendergerechtigkeit über den Staatshaushalt zu fördern.<br />

d<br />

ie Entscheidung, wofür die Haushaltsgelder eines<br />

Staates ausgegeben werden, ist ein politisches Statement<br />

einer Regierung und hat großen Einfluss darauf,<br />

wie sich eine Gesellschaft entwickelt. Die Budgetgestaltung<br />

kann dazu beitragen, dass bestehende geschlechtsspezifische<br />

Unterschiede verstärkt, verringert oder abgebaut<br />

werden. Länder wie Ecuador und Nepal haben<br />

gendergerechte Budgetierung bereits als verpflichtenden<br />

Grundsatz in ihre haushaltsrechtlichen Regelungen aufgenommen.<br />

In Österreich bestimmt die Bundesverfassung,<br />

dass „Bund, Länder und Gemeinden bei der Haushaltsführung<br />

die tatsächliche Gleichstellung von Frauen und Männern<br />

anzustreben haben“. Im jährlichen Bundesfinanzgesetz<br />

hat jedes Ministerium auf jeder Budgetebene und damit<br />

für jede Verwaltungsebene zumindest ein – in seinen<br />

Auswirkungen auf die Gesellschaft sichtbares – Genderziel<br />

zu definieren. Dadurch wird Gender Budgeting zum allgemeinen<br />

Verwaltungsprinzip.<br />

Strategisch zu gerechter Verteilung<br />

Für diesen Weg setzt sich Österreich auch in der <strong>Entwicklungszusammenarbeit</strong><br />

ein – zum Beispiel über ein Projekt<br />

in Zusammenarbeit mit UN Women in Albanien, Bosnien<br />

und Herzegowina, Mazedonien und Moldau. Dieses unterstützt<br />

die Länder bei demokratischer Regierungsführung<br />

und fördert die Einbeziehung der Genderperspektive<br />

in Strategien und Budgetplanungen in so unterschiedlichen<br />

Bereichen wie ländlicher Entwicklung, Arbeit und<br />

Beschäftigung oder sozialer Sicherheit. Besonders geachtet<br />

wird dabei auf die Teilnahme von Frauen und der Zivilgesellschaft.<br />

Genaue Daten für gute ergebnisse<br />

Viel vehementer als die Erklärung von Paris 2005 und<br />

der Accra Aktionsplan 2008 widmet sich das Schlussdokument<br />

von Busan dem Thema Gender und Entwicklung.<br />

Ein eigener Aktionsplan soll dafür sorgen, dass Gleichstellung<br />

und das Empowerment von Frauen mit Nachdruck<br />

als entscheidende Voraussetzungen für die nachhaltige<br />

Entwicklung eines Landes verfolgt werden.<br />

Nach dem Motto „Nur was gemessen werden kann, bekommt<br />

auch Aufmerksamkeit“ werden in Zukunft stärker<br />

nach Geschlechtern getrennte Datenerhebungen gefördert.<br />

Dies erleichtert die Rechenschaftslegung über die<br />

Verwendung der öffentlichen Ausgaben und Entwicklungsgelder.<br />

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />

und Entwicklung (OECD) hat bereits 14 spezielle<br />

Indikatoren erarbeitet. Mithilfe detaillierter Daten lässt<br />

sich rascher feststellen, welche Ressourcen Frauen und<br />

Männern in den einzelnen Ländern zur Verfügung stehen<br />

und welcher speziellen Förderungen es noch bedarf. Auch<br />

ein internationaler Vergleich sollte möglich sein.<br />

Jetzt gilt es, die auf der Konferenz von Busan beschlossenen<br />

Übereinkommen auch umzusetzen und mit entsprechenden<br />

Maßnahmen zügig zu guten Ergebnissen zu<br />

kommen. ■<br />

Friederike Schwarzendorfer<br />

Budgetsektion im Bundesministerium für Finanzen<br />

Sonja Grabner<br />

Gender und Entwicklung in der ADA<br />

weltnachrichten 1/12 | www.entwicklung.at<br />

thEMa<br />

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