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Der Zahnbohrer - Museum für Energiegeschichte(n)

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<strong>Der</strong> <strong>Zahnbohrer</strong><br />

Sportliche Ärzte bringen Zähne<br />

in Schwung<br />

<strong>Der</strong> Besuch beim Zahnarzt gilt bei den meisten<br />

Men schen als äußerst unbeliebt. Grund <strong>für</strong> so<br />

manche Phobie ist nicht – wie oft vermutet wird –<br />

der kranke Zahn. Diese Schmerzen werden meist<br />

Angst vor dem Bohrer? Vielleicht wäre der Dame auf dem Werbeplakat<br />

von 1923 der Ersatzzahn erspart geblieben, wenn sie häufiger zum<br />

Zahnarzt gegangen wäre.<br />

<strong>Museum</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Energiegeschichte</strong>(n)<br />

bereitwillig über Wochen klaglos ertragen. Was den<br />

Kranken zögern lässt, ist die Angst vor einem Gerät:<br />

dem <strong>Zahnbohrer</strong>.<br />

Heute als unangenehm empfunden, verur sachte<br />

der <strong>Zahnbohrer</strong> in früheren Zeiten nicht nur Ma gengrummeln<br />

und Schweißausbrüche, sondern quälende<br />

Schmerzen. Schuld sind die so genannten<br />

Bohr schmerzen, die durch den vibrierenden Bohrer<br />

aus gelöst und auf die Nerven übertragen werden.<br />

Mittlerweile weiß man, dass erst ab einer Um ­<br />

drehungszahl von 175.000 Umdrehungen pro Minute<br />

die Vibrationen des Bohrers schnell genug sind, um<br />

keinen Bohrschmerz mehr hervorzurufen.<br />

Als 1871 der amerikanische Zahnarzt B. Mor rison<br />

seine Tretbohrmaschine entwickelte, stand<br />

seiner Kundschaft also noch einiges Leid bevor:<br />

Über eine Fußwippe trieb der sportliche Dentist<br />

1871


das Schwung rad an. Ein Keilriemen übertrug die<br />

Um drehungen auf den kleinen Metallbohrkopf.<br />

Glaubt man den Überlieferungen, soll er durch<br />

das schnelle Treten der Fußwippe bis zu 2.000<br />

Umdrehungen pro Mi nute erreicht haben – leider<br />

immer noch 173.000 zu wenig <strong>für</strong> eine komfortable<br />

Behand lung. Rund 30 Jahre lang verursachten diese<br />

Maschinen konkurrenzlos eine Zahnarzt­Phobie<br />

nach der an deren.<br />

Eine „neuzeitliche“ Schulzahnklinik<br />

um 1923.<br />

<strong>Museum</strong> <strong>für</strong> <strong>Energiegeschichte</strong>(n) Humboldtstraße 32 30169 Hannover<br />

T 05 11­12 31 16­3 49 41<br />

museum@energiegeschichte.de www.energiegeschichte.de<br />

Eine fortschrittliche<br />

Praxisausstattung hatte<br />

anno 1895 bereits einen<br />

batteriebetriebenen<br />

<strong>Zahnbohrer</strong>.<br />

1901<br />

Erst 1901 konnte das Leid ein wenig gemildert<br />

werden: Die Triumpf­Bohrmaschine von Siemens<br />

kam in die Praxen. <strong>Der</strong> kleine Elektromotor er sparte<br />

dem Zahnarzt die Fitnessübungen und dem<br />

Patienten die größten Qualen. Und heute? <strong>Zahnbohrer</strong><br />

schaffen 400.000 Um drehungen pro Minute,<br />

haben eine Wasserkühlung und bestehen aus Hartmetall<br />

und Diamant. Also, kein Grund mehr zum<br />

Jammern! Oder?<br />

Sammelblatt Nr. 1c

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