Aufgabenheft
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INFOTEXT 8:<br />
Ein Angebot erstellen und unterbreiten<br />
Wie kommen Preise für Materialkosten zu Stande?<br />
Handwerksbetriebe kaufen ihr Material bei Großhändlern oder zum Teil auch di-<br />
rekt bei den Herstellern. Diese haben Preislisten, in welchen der sogenannte Lis-<br />
tenpreis für alle einsehbar aufgeführt ist. Für diesen Listenpreis kann jeder und<br />
jede die will, das jeweilige Material oder Produkt kaufen. Auch der Kunde oder<br />
die Kundin könnte das Produkt für diesen Preis kaufen. Es handelt sich um einen<br />
Nettopreis, also einen Preis ohne Umsatzsteuer.<br />
Handwerksbetriebe bekommen jedoch normalerweise von den Großhändlern o-<br />
der Herstellern Rabatte eingeräumt. Das hängt damit zusammen, dass sie regel-<br />
mäßig größere Mengen von dem Großhändler oder Hersteller beziehen. Welchen<br />
Rabatt sie bekommen, hängt von dem Verhandlungsgeschick der Handwerksbe-<br />
triebe ab und davon, wie viel und wie regelmäßig sie insgesamt bei dem Händler<br />
oder Hersteller kaufen. Manchmal bekommen die Handwerksbetriebe auf be-<br />
stimmte Produkte zusätzlichen Rabatt. Zum Beispiel, wenn sie im Vergleich zu<br />
anderen Handwerksbetrieben eine besonders große Stückzahl eines Produkts<br />
vom Großhändler oder Hersteller kaufen.<br />
Werden vom Listenpreis die Rabatte abgezogen, so ergibt sich hieraus der Ein-<br />
kaufspreis für den Handwerksbetrieb. Handwerksbetriebe verkaufen jedoch die<br />
Materialien nicht zum Einkaufspreis, sondern berechnen in der Regel einen Auf-<br />
schlag, um ihre zusätzlichen Kosten zu decken (z. B. Lagerkosten, Transportkos-<br />
ten, Verwaltungskosten). Dabei achten sie darauf, dass der Verkaufspreis nicht<br />
höher liegt, als der Listenpreis, denn sonst besteht die Gefahr, dass ein Kunde<br />
oder eine Kundin das Material selbst beim Großhändler oder Hersteller kauft.<br />
Am Ende wird der Bruttopreis berechnet. Dies ist der Nettopreis zuzüglich der für<br />
den Kunden oder die Kundin geltenden Umsatzsteuer. Diese Steuer liegt in der<br />
Bundesrepublik Deutschland zur Zeit normalerweise bei 16 %.<br />
Folgende Abbildung zeigt das Beispiel einer Kalkulation für eine Solaranlage, wie<br />
sie im Handwerkerprogramm TopKontor 3.0 berechnet wird.<br />
Abbildung 9: Preiskalkulation in der Handwerkersoftware TopKontor 3.0