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Aufgabenheft

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Hessisches Ministerium<br />

für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung<br />

Anlagenmechaniker / Anlagenmechanikerin<br />

für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik<br />

Lernfeld 2b<br />

»Bearbeiten von Kundenaufträgen«<br />

Einen Kundenauftrag<br />

einwerben und umsetzen<br />

Zwei Lernsituationen<br />

für den Berufsschulunterricht<br />

Lernsituation 1:<br />

Einen Kundenauftrag einwerben<br />

- Aufgaben und Arbeitshilfen -


Inhalt<br />

Aufgabe 1: Was und wie wollen wir lernen? .........................................................1<br />

1. Schritt: Warum befassen wir uns mit dem Thema »Bearbeiten von<br />

Kundenaufträgen«?..................................................................1<br />

2. Schritt: Teams bilden...........................................................................1<br />

3. Schritt: Gemeinsam Lernziele formulieren .............................................2<br />

4. Schritt: Vereinbarungen zur Leistungsbewertung treffen ........................3<br />

5. Schritt: Regeln der Zusammenarbeit vereinbaren ..................................3<br />

Aufgabe 2: Inhalte, Ablauf und Zuständigkeiten bei einem Kundenauftrag<br />

analysieren ..................................................................................5<br />

1. Schritt: Typische Aufträge von SHK-Fachbetrieben ................................5<br />

INFOTEXT 1: Das Leistungsspektrum von SHK-Fachbetrieben..............................6<br />

INFOTEXT 2: Auftragsarten in SHK-Fachbetrieben ..............................................7<br />

2. Schritt: Der Ablauf eines Kundenauftrags ..............................................8<br />

3. Schritt: Die Erkundung vorbereiten .......................................................9<br />

4. Schritt: Kundenaufträge im Ausbildungsbetrieb erkunden.......................9<br />

INFOTEXT 3: Hinweise zur Erkundung! ............................................................10<br />

5. Schritt: Die Ergebnisse vergleichen und präsentieren ...........................11<br />

6. Schritt: Die Arbeitsergebnisse überprüfen und bewerten ......................11<br />

Aufgabe 3: Kundenkontakt herstellen .................................................................13<br />

1. Schritt: Verhalten beim ersten persönlichen Kundenkontakt .................13<br />

2. Schritt: Wege der Kontaktaufnahme ...................................................14<br />

INFOTEXT 4: Warten Sie nicht, bis die Kunden kommen ! ..................................15<br />

Aufgabe 4: Kundinnen und Kunden beraten........................................................17<br />

1. Schritt: Regeln einer guten Kundenberatung formulieren .....................17<br />

2. Schritt: Was interessiert Kundinnen und Kunden bei einer<br />

Beratung? .............................................................................18<br />

INFOTEXT 5: Wissenswertes über Erwartungen von Kundinnen und Kunden.......19


Was und wie wollen wir lernen?<br />

3. Schritt: Eine Kundenberatung vorbereiten........................................... 22<br />

INFOTEXT 6: Der Verlauf eines Beratungsgesprächs .........................................23<br />

4. Schritt: Eine Kundenberatung im Rollenspiel üben............................... 24<br />

Aufgabe 5: Ein Angebot erstellen und unterbreiten ........................................... 27<br />

1. Schritt: Inhalte und Aufbau eines Angebots erarbeiten ........................ 27<br />

INFOTEXT 7: Warum werden Angebote erstellt? ...............................................28<br />

2. Schritt: Wie werden Preise kalkuliert?................................................. 29<br />

INFOTEXT 8: Wie kommen Preise für Materialkosten zu Stande?........................30<br />

INFOTEXT 9: Wie kommen die Preise für Arbeitskräfte zu Stande? .....................31<br />

3. Schritt: Ein Angebot formulieren ........................................................ 34<br />

4. Schritt: Aufträge mit einer Handwerkersoftware bearbeiten ................. 34<br />

INFOTEXT 10: Nützliche Software für das Handwerk .........................................35<br />

INFOTEXT 11: Kundendaten im Programm TopKontor 3.0 aktualisieren ..............38<br />

INFOTEXT 12: Ein neues Pr ojekt in TopKontor 3. 0 anlegen................................41<br />

5. Schritt: Ein Angebot mit der Handwerkersoftware erstellen.................. 43<br />

INFOTEXT 13: Ein Angebot mit TopKontor 3.0 erstellen.....................................43<br />

6. Schritt: Das Angebot unterbreiten ...................................................... 50<br />

7. Schritt: Eine Auftragsbestätigung erstellen.......................................... 50<br />

INFOTEXT 14: Eine Auftragsbestätigung mit TopKontor 3.0 erstellen..................51<br />

Aufgabe 6: Wie und was haben wir gelernt? ...................................................... 55<br />

Den Lernprozess und die Leistungen bewerten........................................... 55


Was und wie wollen wir lernen?<br />

Aufgabe 1: Was und wie wollen wir lernen?<br />

Ziel dieser ersten Aufgabe ist es, sich gemeinsam ein Bild davon zu machen, was<br />

in den kommenden etwa 18 Unterrichtsstunden zum Thema »Einen Kundenauf-<br />

trag einwerben« auf Sie zu kommen wird.<br />

Dazu sollen Sie gemeinsam<br />

• klären, warum Sie sich mit dem Thema »Bearbeiten von Kundenaufträ-<br />

gen« von der Kundenanfrage bis zur Überprüfung der Kundenzufrieden-<br />

heit beschäftigen sollen,<br />

• Teams bilden, die im weiteren Verlauf des Unterrichts zusammenarbei-<br />

ten,<br />

• Lernziele formulieren, die im Unterricht erreicht werden sollen,<br />

• Vereinbarungen zur Bewertung Ihrer Leistungen treffen und<br />

• Regeln der Zusammenarbeit im Unterricht vereinbaren.<br />

1. Schritt: Warum befassen wir uns mit dem Thema<br />

»Bearbeiten von Kundenaufträgen«?<br />

Vielleicht stellen Sie sich die Frage, warum Sie sich mit dem Thema »Bearbeiten<br />

von Kundenaufträgen« befassen sollen. Sie wollen doch Handwerker oder Hand-<br />

werkerin werden und nicht Verkäufer oder Bürokauffrau. Diese Frage ist durch-<br />

aus berechtigt und soll beantwortet werden, bevor Sie in den eigentlichen Lern-<br />

prozess einsteigen.<br />

Gehen Sie in Ihrer Klasse der Frage nach, warum im Lehr-<br />

plan für die Berufsschule das Lernfeld »Bearbeiten von<br />

Kundenaufträgen« aufgenommen wurde? Notieren Sie die<br />

Diskussionsergebnisse.<br />

2. Schritt: Teams bilden<br />

Der Lehrer oder die Lehrerin hält für Sie Kleinaufträge aus dem SHK-Handwerk<br />

bereit, die Sie im weiteren Verlauf des Unterrichts bearbeiten sollen. Die Kleinauf-<br />

1


2<br />

Was und wie wollen wir lernen?<br />

träge sollen in Gruppen bearbeitet werden, die als Teams im SHK-Fachbetrieb<br />

SHK Vision GmbH zusammen arbeiten. Jedes Team ist für eine bestimmte Region<br />

(z. B. Norden, Osten, Süden, Westen) zuständig und soll mit seinem Kleinauftrag<br />

dazu beitragen, dass der SHK-Fachbetrieb SHK Vision GmbH erfolgreich am<br />

Markt wirtschaftet und dazu beiträgt, dass zufriedene Kundinnen und Kunden<br />

immer weniger Energie und Ressourcen verbrauchen.<br />

Das Motto der SHK Vision GmbH lautet daher auch<br />

„Unsere Kundinnen und Kunden sind mit unseren qualifizierten Mitar-<br />

beiterinnen und Mitarbeiter stets äußerst zufrieden und freuen sich,<br />

dass wir mit guter Beratung und qualitativ hochwertiger Arbeit nicht<br />

nur zu ihrer Zufriedenhei t beitragen, sondern auch einen Beitrag zum<br />

Schutz des Menschen und der Umwelt heute und in Zukunft leisten<br />

wollen.“<br />

Bilden Sie in etwa gleich große Teams. Schreiben Sie für<br />

alle sichtbar auf, wie sich die Teams zusammensetzen<br />

(z. B. auf einem großen Papierbogen) und welchen Klein-<br />

auftrag sie bearbeiten werden.<br />

3. Schritt: Gemeinsam Lernziele formulieren<br />

Das Formulieren von Lernzielen soll Ihnen dabei helfen, den roten Faden bei der<br />

Bearbeitung der Kleinaufträge nicht zu verlieren und immer wieder einzuschät-<br />

zen, ob Sie alles Wichtige gelernt und verstanden haben.<br />

Sehen Sie sich das Lernfeld 2b »Bearbeiten von Kunden-<br />

aufträgen« in Ihrer Arbeitsmappe genau an. Erarbeiten Sie<br />

gemeinsam Lernziele, die Sie in den folgenden Unterrichts-<br />

stunden erreichen wollen und notieren Sie sie.


Was und wie wollen wir lernen?<br />

4. Schritt: Vereinbarungen zur Leistungsbewertung<br />

treffen<br />

Damit Sie von Anfang an wissen, wie sich Ihre Mitarbeit und die Qualität der von<br />

Ihnen erstellten Materialien auf die Leistungsbewertung auswirkt, sollen zu Be-<br />

ginn Vereinbarungen zur Leistungsbewertung getroffen werden.<br />

Legen Sie gemeinsam mit Ihrer Lehrerin oder Ihrem Leh-<br />

rer fest, wie Ihre Leistungen im Unterricht bewertet wer-<br />

den sollen. Halten Sie auch in Ihrem Interesse die Verein-<br />

barungen in Ihrer Arbeitsmappe fest.<br />

5. Schritt: Regeln der Zusammenarbeit vereinbaren<br />

Es lernt sich leichter, wenn eine angenehme Atmosphäre in der Gruppe herrscht.<br />

Darum hilft es, sich vorher darüber Gedanken zu machen, wie die Zusammenar-<br />

beit aussehen und was im Umgang miteinander vermieden werden soll.<br />

Diskutieren Sie, wie Sie gerne miteinander arbeiten möch-<br />

ten und legen Sie Regeln der Zusammenarbeit im Unter-<br />

richt fest. Halten Sie die vereinbarten Regeln für alle sicht-<br />

bar (z. B. auf einem großen Papierbogen) und in Ihrer Ar-<br />

beitsmappe fest.<br />

3


Inhalte, Ablauf und Zuständigkeiten bei einem Kundenauftrag analysieren<br />

Aufgabe 2: Inhalte, Ablauf und Zuständig-<br />

keiten bei einem Kundenauftrag<br />

analysieren<br />

Um einen Kundenauftrag bearbeiten zu können, ist es wichtig zu wissen, welche<br />

Arbeiten in welcher Reihenfolge durchzuführen sind und wer für diese Arbeiten<br />

im Betrieb zuständig ist. In diesem Abschnitt soll darum erkundet werden, wie in<br />

SHK-Fachbetrieben Aufträge ablaufen und wie die Arbeiten in SHK-Fachbetrieben<br />

verteilt sind.<br />

In folgenden Schritten soll vorgegangen werden:<br />

• Typische Aufträge sammeln, die SHK-Fachbetriebe ausführen.<br />

• Die wichtigsten Schritte eines Kundenauftrags erarbeiten.<br />

• Fragen zu einer Erkundung des eigenen Ausbildungsbetriebs sammeln.<br />

• Den Fragen im eigenen Ausbildungsbetrieb nachgehen und die Ergeb-<br />

nisse aufzeichnen.<br />

• Die Ergebnisse im Team vergleichen und präsentieren.<br />

1. Schritt: Typische Aufträge von SHK-Fachbetrieben<br />

Für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von SHK-Fachbetrieben ist es wichtig zu<br />

wissen, welche Leistungen ihr SHK-Fachbetrieb bietet, damit sie Kundinnen und<br />

Kunden bei Anfragen entsprechend Auskunft geben können. SHK-Fachbetriebe<br />

können Aufträge in den Bereichen Wassertechnik, Wärmetechnik und Lufttechnik<br />

ausführen. Ergänzt werden diese Bereiche durch spezielle Technologien die dem<br />

Schutz der Umwelt dienen sollen (Umwelttechnik). Das Angebot ist jedoch in den<br />

einzelnen Handwerksbetrieben durchaus unterschiedlich.<br />

Die Arbeiten, die von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auszuführen sind, reichen<br />

von Wartung oder Reparatur von Anlagenkomponenten bis zur Neuinstallation<br />

und Sanierung ganzer Anlagen.<br />

5


6<br />

Inhalte, Ablauf und Zuständigkeiten bei einem Kundenauftrag analysieren<br />

Sammeln Sie Beispiele für Aufträge, die ein SHK-Fachbe-<br />

trieb ausführt. Tragen Sie die Beispiele in die dafür vorge-<br />

sehene Tabelle in Ihrer Arbeitsmappe ein und tauschen Sie<br />

die Ergebnisse in der Klasse aus. Zur Information können<br />

Sie die Infotexte „Das Leistungsspektrum von SHK-Fach-<br />

betrieben„ (S. 6) sowie „Auftragsarten in SHK-Fachbetrie-<br />

ben“ (S. 7) lesen.<br />

INFOTEXT 1:<br />

Das Leistungsspektrum von SHK-Fachbetrieben<br />

SHK-Fachbetriebe bieten Leistungen in den Bereichen Wassertechnik, Wärme-<br />

technik und Lufttechnik an. Einige angebotene Leistungen – wie zum Beispiel die<br />

Installation von Solarthermieanlagen oder Regenwassernutzungsanlagen – wer-<br />

den auch als Umwelttechnik bezeichnet, weil sie entwickelt wurden, um Ressour-<br />

cen und Energie einzusparen.<br />

Abbildung 1: Die Leistungsbereiche von SHK-Fachbetrieben<br />

Bei der Wassertechnik geht es um Zuleitungen und Abflüsse für Trink- und<br />

Brauchwassersysteme. Bei der Wärmetechnik geht es um verschiedene Hei-<br />

zungssysteme. Die Lufttechnik beschäftigt sich mit Technologien zur Sicherstel-<br />

lung eines ausreichenden Luftwechsels bzw. zur Reinigung von zu- oder abge-<br />

führter Luft. Der Umwelttechnik sind Technologien zuzuordnen, die eingesetzt<br />

werden, um einen Beitrag zur Verminderung des Ressourcenverbrauchs und von<br />

umweltbelastenden Emissionen zu leisten.<br />

Manchmal sind Technologien jedoch gleichzeitig unterschiedlichen Bereichen zu-<br />

zuordnen. So könnte zum Beispiel eine Anlage zur kontrollierten Wohnungslüf-


Inhalte, Ablauf und Zuständigkeiten bei einem Kundenauftrag analysieren<br />

tung mit Wärmerückgewinnung und Warmwasser-Heizregister sowohl der Wär-<br />

me- als auch der Luft- oder Umwelttechnik zugeordnet werden.<br />

INFOTEXT 2:<br />

Auftragsarten in SHK-Fachbetrieben<br />

Im Umgang mit Kundinnen und Kunden sind unterschiedliche Arten von Aufträ-<br />

gen zu erledigen:<br />

• Reparatur- und Austauscharbeiten sind kleinere Arbeiten die<br />

durchgeführt werden, wenn Störungen behoben oder Fehler an einzel-<br />

nen Teilen von Anlagen beseitigt werden müssen.<br />

• Modernisierungs- und Sanierungsarbeiten sind dagegen eher um-<br />

fangreich. Hier werden in Altbauten ganze Anlagen ausgetauscht oder<br />

durch andere ersetzt.<br />

• Neuinstallationen sind umfangreiche Arbeiten in Neubauten. Hier<br />

werden neue Anlagen eingebaut und in Betrieb genommen.<br />

• Wartungs- und Servicearbeiten sind regelmäßig wiederkehrende Ar-<br />

beiten die durchgeführt werden, um den einwandfreien Betrieb einer An-<br />

lage sicher zu stellen.<br />

Die Auftragsarten unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Dauer, des Materialauf-<br />

wands, des Arbeitsaufwands und des Abstimmungsbedarfs in und außerhalb des<br />

SHK-Fachbetriebs. So sind zum Beispiel Modernisierungs- und Sanierungsarbeiten<br />

durch einen wesentlich höheren Planungs-, Zeit- und Materialaufwand gekenn-<br />

zeichnet als Reparatur- und Austauscharbeiten. Häufig ist auch eine genaue Ab-<br />

stimmung mit anderen Gewerken erforderlich, wie dem Elektrohandwerk oder<br />

dem Innenausbau.<br />

7


8<br />

Inhalte, Ablauf und Zuständigkeiten bei einem Kundenauftrag analysieren<br />

2. Schritt: Der Ablauf eines Kundenauftrags<br />

Im Detail wird wahrscheinlich kein Kundenauftrag wie der andere sein. Aber es<br />

gibt zahlreiche Arbeiten, die bei jedem Kundenauftrag anfallen und die von be-<br />

stimmten Personen im SHK-Fachbetrieb übernommen werden müssen.<br />

Einigen Sie sich in Ihrer Klasse auf Schritte im Ablauf eines<br />

Kundenauftrags. Ordnen Sie den einzelnen Schritten die<br />

aus Ihrer Sicht notwendigen Tätigkeiten zu. In Abbildung 2<br />

finden Sie Schritte der Bearbeitung eines Kundenauftrags,<br />

die jedoch noch in eine Ordnung gebracht werden müssen.<br />

Notieren Sie die Schritte in gleichmäßigem Abstand im Ar-<br />

beitsblatt „Der Ablauf eines Kundenauftrags“ in Ihrer Ar-<br />

beitsmappe.<br />

Arbeit planen<br />

Im SHK-Fachbetrieb wird die<br />

Umsetzung des Auftrags geplant.<br />

Auftrag auswerten<br />

Der Auftrag wird dokumentiert.<br />

Eine Rechnung wird<br />

erstellt und versendet.<br />

Auftrag erteilen<br />

Der Kunde oder die Kundin<br />

erteilt dem SHK-Fachbetrieb<br />

den Auftrag, die notwendige<br />

Arbeiten durchzuführen.<br />

Angebot erstellen<br />

Dem Kunden oder der Kundin<br />

wird ein Angebot für eine<br />

Problemlösung unterbreitet.<br />

Auftrag analysieren<br />

Das Problem des Kunden/<br />

der Kundin wird genauer betrachtet.<br />

Kunde/Kundin<br />

informieren<br />

Dem Kunden oder der Kundin<br />

werden akzeptable<br />

Lösungen vorgeschlagen.<br />

Kundenanfrage<br />

Ein Kunde oder eine Kundin<br />

wendet sich mit einer Frage<br />

oder einem Problem an<br />

einen SHK-Fachbetrieb.<br />

Auftrag durchführen<br />

Der Auftrag wird von Mitarbeiterinnen<br />

oder Mitarbeitern<br />

des SHK-Betriebs durchgeführt.<br />

Abbildung 2: Schritte im Ablauf eines Kundenauftrags


Inhalte, Ablauf und Zuständigkeiten bei einem Kundenauftrag analysieren<br />

3. Schritt: Die Erkundung vorbereiten<br />

Sie haben sich darüber Gedanken gemacht, wie ein Kundenauftrag im Allgemei-<br />

nen abläuft. Sie sollen nun darüber nachdenken, wer in Ihrem Ausbildungsbe-<br />

trieb welche Aufgaben im Rahmen der einzelnen Schritte übernimmt.<br />

Sammeln Sie Fragen zu den Tätigkeiten, die im Rahmen<br />

von Kundenaufträgen auszuführen sind. Notieren Sie die<br />

Fragen zur Erkundung in Ihrer Arbeitsmappe!<br />

4. Schritt: Kundenaufträge im Ausbildungsbetrieb<br />

erkunden<br />

Suchen Sie sich einen kompetenten Gesprächspartner oder<br />

eine Gesprächpartnerin und gehen Sie den im Unterricht<br />

gesammelten Fragen nach. Notieren Sie die Ergebnisse.<br />

Beschaffen Sie Informationsmaterial, das Sie zur Bearbei-<br />

tung Ihres Kleinauftrags gebrauchen können (Prospekte,<br />

Preislisten, Produktbeschreibungen etc.). Hinweise zur<br />

Thema Erkundung finden Sie im Infotext „Hinweise zur Er-<br />

kundung!“ (S. 10).<br />

9


10<br />

INFOTEXT 3:<br />

Inhalte, Ablauf und Zuständigkeiten bei einem Kundenauftrag analysieren<br />

Hinweise zur Erkundung!<br />

Eine Erkundung zielt darauf ab, direkt Informationen über das Leben und die Ar-<br />

beit zu gewinnen, um hieraus etwas zu lernen.<br />

• Erkundungen ermöglichen einen neugierigen Blick in die Praxis.<br />

• Durch Erkundungen sind Einblicke und Einsichten möglich, die sonst un-<br />

entdeckt bleiben oder uninteressant wirken.<br />

• Erkundungen ermöglichen es, das Führen von Gesprächen zu üben.<br />

• Erkundungen machen deutlich, wie andere arbeiten und leben und was<br />

sie denken und wissen.<br />

• Erkundungen sind ein Erlebnis, wodurch die Erkenntnisse besser behal-<br />

ten werden können.<br />

Worauf ist bei einer Erkundung besonders zu achten?<br />

• Eine Erkundung sollte gut vorbereitet sein, damit alle wichtigen Fragen<br />

gestellt und Antworten gegeben werden können.<br />

• Die Ergebnisse der Erkundung müssen protokolliert oder anders fest-<br />

gehalten werden.<br />

• Das, was in der Praxis beobachtet wird, ist nicht immer gut, richtig oder<br />

die einzige Möglichkeit. Darum ist es wichtig, sich nach der Erkundung<br />

über die Eindrücke auszutauschen.<br />

Oftmals besteht bei Erkundungen die Möglichkeit, Materialien zu sammeln, mit<br />

denen die gesammelten Eindrücke gut veranschaulicht werden können. Es lohnt<br />

sich, die Gesprächspartnerinnen und -partner am Erkundungsort anzusprechen<br />

und nachzufragen.


Inhalte, Ablauf und Zuständigkeiten bei einem Kundenauftrag analysieren<br />

5. Schritt: Die Ergebnisse vergleichen und<br />

präsentieren<br />

Sie haben einen Überblick darüber gewonnen, wie in Ihrem Ausbildungsbetrieb<br />

der Kleinauftrag bearbeitet werden würde. Die Bearbeitung wird sich aber wahr-<br />

scheinlich in den in Ihrem Team vertretenen Ausbildungsbetrieben unterschei-<br />

den.<br />

Vergleichen Sie die Erkundungsergebnisse in Ihrem Team<br />

miteinander. Überlegen Sie, welche Vorgehensweise Sie<br />

für die SHK Vision GmbH in Ihrem Team als sinnvoll erach-<br />

ten und warum. Präsentieren Sie der Klasse, wie der Klein-<br />

auftrag in der gut organisierten SHK Vision GmbH bearbei-<br />

tet werden sollte.<br />

6. Schritt: Die Arbeitsergebnisse überprüfen und<br />

bewerten<br />

Überprüfen und bewerten Sie in Ihrer Klasse die Gruppen-<br />

arbeit und Ihre Ergebnisse.<br />

11


Kundenkontakt herstellen<br />

Aufgabe 3: Kundenkontakt herstellen<br />

Der Handwerksbetrieb ist auf Kundinnen und Kunden ebenso angewiesen wie<br />

Kundinnen und Kunden auf den Handwerksbetrieb. Aber Kundinnen und Kunden<br />

bestimmen, welchen Handwerksbetrieb sie mit einer Arbeit beauftragen. Darum<br />

ist es für einen Handwerksbetrieb wichtig, Kundinnen und Kunden zu gewinnen<br />

und an sich zu binden, wenn er wirtschaftlich erfolgreich sein will.<br />

In diesem Abschnitt geht es darum zu untersuchen, wie Kundinnen oder Kunden<br />

und SHK-Fachbetriebe zueinander finden und worauf zu achten ist, damit mög-<br />

lichst viele Kundinnen und Kunden gewonnen werden, zufrieden sind und sich<br />

kostensparend und ressourcenschonend verhalten.<br />

Folgenden Fragen soll nachgegangen werden:<br />

• Welche Tipps sollten bei einem ersten Kundenkontakt beachtet werden?<br />

• Wie finden Kundinnen oder Kunden einen geeigneten SHK-Fachbetrieb?<br />

• Wie können SHK-Fachbetriebe auf Kundinnen und Kunden zugehen?<br />

1. Schritt: Verhalten beim ersten persönlichen<br />

Kundenkontakt<br />

Nicht selten kommen Sie als Auszubildende und zukünftige Gesellen als Erste mit<br />

neuen Kundinnen und Kunden in direkten Kontakt. Wenn Kundinnen oder Kun-<br />

den einen positiven Eindruck von Ihnen bekommen, werden sie sich bei Bedarf<br />

eher wieder an Ihren Handwerksbetrieb wenden. Es ist darum auch für Auszubil-<br />

dende und Gesellen wichtig, sich richtig zu verhalten.<br />

13


14<br />

Kundenkontakt herstellen<br />

Abbildung 3: Wichtig! Der erste Kontakt mit dem Kunden<br />

Sehen Sie sich den Videoclip „Der erste Eindruck zählt!“<br />

an. Diskutieren Sie Ihre Eindrücke in der Klasse und for-<br />

mulieren Sie Tipps zum Verhalten beim ersten Kundenkon-<br />

takt. Notieren Sie die Tipps in Ihrer Arbeitsmappe.<br />

2. Schritt: Wege der Kontaktaufnahme<br />

Kundinnen und Kunden wenden sich an SHK-Fachbetriebe, wenn sie vor einem<br />

haustechnischen Problem stehen, dass sie nicht selbst lösen können, wollen oder<br />

dürfen (z. B. Arbeiten an gasbetriebenen Geräten).<br />

Abbildung 4: Eine Möglichkeit der Kontaktaufnahme: „Gelbe Seiten“<br />

Heutzutage sollten sich Handwerksbetriebe jedoch nicht darauf verlassen, dass<br />

Kundinnen und Kunden schon auf sie zukommen werden. Moderne und erfolgrei-


Kundenkontakt herstellen<br />

che Handwerksbetriebe treten aktiv an Kundinnen und Kunden heran, um sie ü-<br />

ber Angebote und Möglichkeiten zu informieren und zu beraten, die helfen Kos-<br />

ten zu reduzieren, die Umwelt zu schonen, sicherer sind, den neuesten Bestim-<br />

mungen entsprechen und mehr Komfort bieten.<br />

INFOTEXT 4:<br />

1. Erstellen Sie in Ihrem Team eine Liste von Mög-<br />

lichkeiten, wie heutzutage Handwerksbetriebe<br />

Kundinnen und Kunden aktiv ansprechen können<br />

(siehe auch Infotext 4 „Warten Sie nicht, bis die<br />

Kunden kommen!“).<br />

2. Entwickeln Sie anschließend ein Konzept für eine<br />

Sonderaktion der SHK Vision GmbH für Ihr Hand-<br />

lungsfeld (Wärmetechnik, Wassertechnik, Luft-<br />

technik, Umwelttechnik), die Ihnen besonders<br />

effektiv erscheint, um neue Kundinnen oder<br />

Kunden zu gewinnen.<br />

3. Präsentieren Sie Ihre Sonderaktion so, als ob Sie<br />

Ihren Chef von deren Erfolg überzeugen wollten.<br />

Warten Sie nicht, bis die Kunden kommen!<br />

Im Zeitalter der Baumärkte und Heimwerker sind SHK-Fachbetriebe darauf an-<br />

gewiesen, immer wieder neue Kundinnen und Kunden zu gewinnen und zu<br />

Stammkunden zu machen. Das gelingt vor allem dann, wenn Kundinnen und<br />

Kunden erkennen, dass ein SHK-Fachbetrieb im angemessenen Preis-Leistungs-<br />

Verhältnis eine qualitativ hochwertige Dienstleistung anbietet, die ihnen einen<br />

hohen Nutzen bringt.<br />

Die immer noch weit verbreitete Einstellung, dass Kundinnen und Kunden SHK-<br />

Fachbetriebe unbedingt brauchen und in den Betrieben nur auf die Anfragen der<br />

Kundinnen und Kunden gewartet werden muss, ist nicht mehr zeitgemäß. Viel-<br />

mehr müssen SHK-Fachbetriebe selbst aktiv werden und um Kundinnen und<br />

Kunden werben.<br />

Auch wenn viele SHK-Fachbetriebe über eine schlechte Auftragslage klagen, so<br />

ist doch darauf hinzuweisen, dass das Marktpotenzial insgesamt so schlecht nicht<br />

aussieht. So besteht z. B. ein erheblicher Bedarf in der sanitär-, heizungs- und<br />

15


16<br />

Kundenkontakt herstellen<br />

lüftungstechnischen Sanierung des Gebäudebestandes, und die sogenannte „Er-<br />

bengeneration“ bildet diesbezüglich durchaus einen attraktiven Kundenkreis, der<br />

auf Komfort, Qualität, Energieeffizienz und gute Kosten-Nutzen-Verhältnisse –<br />

und damit gute Handwerksarbeit – Wert legt.<br />

Abbildung 5: Sanierungsbedarf im Gebäudebestand<br />

Allerdings ist auch zu beobachten, dass viele mögliche Kundinnen und Kunden<br />

nicht gut genug über sinnvolle Gebäudesanierung informiert sind. Die Informati-<br />

onen über zinsgünstige Kredite und Einsparpotenziale, über moderne Technolo-<br />

gien und deren sinnvolle Kombination dringen oft nicht bis zu den möglichen<br />

Kundinnen und Kunden vor.<br />

Es kommt daher nicht nur darauf an, auf die Kontaktaufnahme von Kundinnen<br />

und Kunden zu reagieren und dann ein entsprechendes Angebot zu unterbreiten.<br />

Handwerksbetriebe sollten auf mögliche Kundinnen und Kunden zugehen, sie ak-<br />

tiv ansprechen und sie möglichst umfassend informieren. Dies beginnt mit Infor-<br />

mationen zum Sinn und Nutzen des Auswechselns von veralteten Toilettenspül-<br />

kästen und endet bei einem Konzept für eine energietechnische Komplettsanie-<br />

rung eines Ein- oder Zweifamilienhauses.<br />

Es kommt darauf an, dass SHK-Fachbetriebe gezielt nach Möglichkeiten suchen,<br />

auf sich aufmerksam zu machen (im Sinne von Werbung) und dass sie gleichzei-<br />

tig Wege finden, mögliche Kundinnen und Kunden aktiv anzusprechen.<br />

Welche Möglichkeiten in Frage kommen hängt dabei von der Größe und den fi-<br />

nanziellen Möglichkeiten des SHK-Fachbetriebs ebenso ab, wie von der Fantasie<br />

und den Kompetenzen der Betriebsinhaber bzw. –inhaberinnen sowie der Mitar-<br />

beiterinnen und Mitarbeiter.


Kundinnen und Kunden beraten<br />

Aufgabe 4: Kundinnen und Kunden beraten<br />

Oftmals entscheidet ein Beratungsgespräch mit dem Kunden oder der Kundin<br />

darüber, ob Sie einen Auftrag erhalten werden und welchen Umfang dieser hat.<br />

Eine gute Beratung erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass der Kunde oder die Kun-<br />

din zufrieden ist und sich auch später wieder an Ihren SHK-Fachbetrieb wendet.<br />

Sie sollen sich daher nun intensiver mit dem Thema Kundenberatung auseinan-<br />

der setzen. Folgende Lernschritte sind vorgesehen:<br />

• Sie erarbeiten Regeln zum Führen von Beratungsgesprächen.<br />

• Sie setzen sich mit unterschiedlichen Kundentypen und deren Erwartun-<br />

gen an das Handwerk auseinander.<br />

• Sie bereiten eine Kundenberatung zu Ihrem Kleinauftrag vor und bera-<br />

ten einen Kunden oder eine Kundin im Rollenspiel.<br />

1. Schritt: Regeln einer guten Kundenberatung<br />

formulieren<br />

Ob ein Kunde oder eine Kundin einem SHK-Fachbetrieb einen Auftrag erteilen<br />

wird, ist nicht zuletzt von einer guten Kundenberatung abhängig. Eine Beratung<br />

hat zum Ziel, verschiedene Alternativen aufzuzeigen und Entscheidungshilfen zu<br />

geben.<br />

Abbildung 6: Gute Beratung? Zufriedener Kunde!<br />

17


18<br />

Kundinnen und Kunden beraten<br />

Sehen Sie sich den Videoclip „Guter Rat lohnt sich!“ an.<br />

Diskutieren Sie, worauf es bei einer Kundenberatung an-<br />

kommt und stellen Sie Regeln für eine gute Kundenbera-<br />

tung auf. Notieren Sie die Regeln für die weitere Arbeit in<br />

Ihrer Arbeitsmappe.<br />

2. Schritt: Was interessiert Kundinnen und Kunden<br />

bei einer Beratung?<br />

Egal, ob Kundinnen oder Kunden sich an einen SHK-Fachbetrieb wenden oder<br />

umgekehrt, in jedem Fall verbinden sie mit der Anfrage den Wunsch, gut beraten<br />

zu werden. Die mit einer Beratung verbundenen Erwartungen unterscheiden sich<br />

von Kunde zu Kundin. Werden sie nicht erfüllt, besteht die Gefahr, dass sie sich<br />

anderweitig umsehen – zum Beispiel, indem sie Reparaturen selbst vornehmen<br />

und die Werkzeuge und Materialien dazu im Baumarkt kaufen. Darum sollte be-<br />

wusst auf die Kundinnen und Kunden eingegangen werden, ohne dabei das Ziel<br />

zu verfolgen, sie „über den Tisch zu ziehen“.<br />

Überlegen Sie, welchen Kundentypen Sie bislang begegnet<br />

sind. Schreiben Sie sie auf und beschreiben Sie deren Ei-<br />

genschaften und Verhaltensweisen (siehe auch Infotext 5<br />

„Wissenswertes über Erwartungen von Kundinnen und<br />

Kunden“).


INFOTEXT 5:<br />

Kundinnen und Kunden beraten<br />

Wissenswertes über Erwartungen von Kundinnen und Kunden<br />

Es reicht nicht aus, Kundinnen und Kunden lediglich als Nachfrager von Gütern<br />

zu sehen und zu behandeln. Denn sie wollen mehr und ihre Ansprüche sind weit-<br />

reichender als die pure Anbieter-Nachfrager-Beziehung „Geld gegen Leistung“<br />

vermuten lässt.<br />

Handwerkliche Produkte und Leistungen können nicht nur bei einem Handwerks-<br />

betrieb nachgefragt werden, sondern bei mehreren im Vergleich. Außerdem nei-<br />

gen Kundinnen und Kunden zunehmend dazu, zahlreiche, früher von Hand-<br />

werksbetrieben ausgeführte Arbeiten mit Materialien und Werkzeugen aus dem<br />

Baumarkt selbst auszuführen.<br />

Was ist also ausschlaggebend dafür, dass Kunden Heizanlagen, Sanitäreinrich-<br />

tungen oder Lüfter gerade bei einem speziellen Handwerksbetrieb nachfragen?<br />

Grundlegend dafür, dass ein Kunde oder eine Kundin sich mit seiner Nachfrage<br />

an einen SHK-Fachbetrieb wendet, ist das Vertrauen, ein möglichst hohes Maß an<br />

Bedürfnisbefriedigung – an Nutzen – in der Zusammenarbeit mit dem SHK-<br />

Fachbetrieb erreichen zu können. Und hierbei spielen die unterschiedlichsten Be-<br />

dürfnisse eine Rolle:<br />

• Kundinnen und Kunden wollen zunächst ihren Bedarf decken (unmit-<br />

telbarer Nutzen).<br />

• Kundinnen und Kunden wollen als Zusatznutzen Sicherheit haben; Si-<br />

cherheit bezüglich der Qualität, der Fachkompetenz, der Zuverlässigkeit,<br />

der Termintreue etc., kurz: Die Sicherheit, die Zusammenarbeit mit dem<br />

Betrieb nicht nachher bereuen zu müssen.<br />

• Kundinnen und Kunden wollen als Mensch wahrgenommen werden.<br />

Das heißt, sie wollen eine angenehme Atmosphäre, persönliche Anspra-<br />

che und freundliche, zuvorkommende Behandlung.<br />

• Kundinnen und Kunden wollen Anerkennung. Das heißt, sie wollen<br />

sich als Person bestätigt sehen durch Produkte mit Exklusivität und Pres-<br />

tigewert und dadurch, dass sie akzeptiert, ernst genommen und aufge-<br />

wertet werden.<br />

19


20<br />

Kundinnen und Kunden beraten<br />

Abbildung 7: Der König Kunde!?<br />

Produkte und Leistungen werden auch im SHK-Handwerk immer austauschbarer.<br />

Umso wichtiger ist es, sich durch das Besondere, durch das „Tüpfelchen auf dem<br />

I“, durch Zusatznutzen aus der Vielzahl der Wettbewerber hervorzuheben. Kun-<br />

denorientierung ist so ein echter Wettbewerbsfaktor. Jeder kauft lieber dort, wo<br />

er sich gut behandelt fühlt, und „gut“ heißt in diesem Zusammenhang „seinen<br />

Bedürfnissen entsprechend“.<br />

Ausgangspunkt für die Gestaltung aller Marktaktivitäten ist also die Frage, was<br />

Kundinnen und Kunden vom SHK-Fachbetrieb erwarten und wie man diesen Nut-<br />

zen und Zusatznutzen vermitteln kann.<br />

Die besondere Schwierigkeit besteht darin, dass Kundinnen und Kunden nicht „ü-<br />

ber einen Kamm zu scheren“ sind, dass es auch im Bereich der Kundenorientie-<br />

rung keine allgemeingültigen Lösungen gibt. Jeder Mensch ist anders! Bei den<br />

unterschiedlichsten Zielgruppen kommen unterschiedliche Bedürfnisse, Erwar-<br />

tungen und Ansprüche zum Tragen.<br />

Um bewusst auf Erwartungen von Kundinnen und Kunden eingehen zu können<br />

hilft es, sie in unterschiedliche Zielgruppen nach den Merkmalen ihrer Erwar-<br />

tungshaltung einzuteilen. Eine mögliche Unterscheidung zwischen unterschiedli-<br />

chen Kundentypen könnte z. B. nach folgenden Kriterien erfolgen:<br />

a) der umwelt- und gesundheitsbewusste Kundentyp<br />

b) der qualitätsbewusste Kundentyp<br />

c) der sicherheitsbewusste Kundentyp<br />

d) der prestigebewusste Kundentyp<br />

e) der preisbewusste Kundentyp<br />

f) der bequeme Kundentyp


Kundinnen und Kunden beraten<br />

Die meisten Kundinnen und Kunden werden mehreren dieser Kundentypen an-<br />

gehören, z. B. umwelt- und qualitätsbewusst sowie sparsam. Bei jedem Typ „zie-<br />

hen“ unterschiedliche Argumente. Für jeden sind unterschiedliche Nutzenaspekte<br />

ausschlaggebend dafür, welcher Handwerksbetrieb gewählt wird.<br />

Zum Beispiel Möbeltischlerei:<br />

• Umweltbewusste Kundinnen und Kunden bevorzugen Holz aus ökolo-<br />

gisch unbedenklich bewirtschafteten Wäldern und nicht oder natürlich<br />

behandeltes Holz.<br />

• Qualitätsbewusste Kundinnen und Kunden bevorzugen bestimmte halt-<br />

bare Holzarten und Qualitätsarbeit. Sie werden nur schwer für „Spiele-<br />

reien“ an Möbeln etc. zu gewinnen sein, die z. B. die Haltbarkeit min-<br />

dern.<br />

• Prestigebewusste hingegen möchten eher mit der Zeit gehen, sind für<br />

Veränderungen und Neuerungen im Möbeldesign etc. offener und möch-<br />

ten ihre Möbel als edle Stücke präsentieren.<br />

• Sicherheitsbewusste Kundinnen und Kunden werden z. B. eher Wert auf<br />

gefahrlose Handhabung und schadstofffreie Oberflächenbehandlung von<br />

Möbeln legen (z. B. wenn Kleinkinder im Haushalt sind).<br />

• Preisbewusste möchten lieber günstige Möbel kaufen und stecken dafür<br />

bei anderen Kriterien eher zurück.<br />

• Bequeme Kundinnen und Kunden möchten sich nicht um den Aufbau<br />

und die Pflege der Möbel kümmern müssen. Die Möbel sollten funktional<br />

und einfach zu handhaben sein.<br />

Zu ermitteln, welche Nutzenargumente für wen ausschlaggebend sein können<br />

und entsprechend darauf zu reagieren, ist Aufgabe aller Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter die Kundenkontakte haben. Werden hier Fehler gemacht, wird dem<br />

Kunden oder der Kundin z. B. ein Angebot unterbreitet, was für ihn gar nicht in<br />

Frage kommt, lässt es sie oder ihn günstigstenfalls kalt. Schlimmstenfalls jedoch<br />

fühlt er oder sie sich missverstanden.<br />

Hierzu ein Beispiel: Für manche Kunden eines Friseursalons ist ein persönliches<br />

Gespräch beim Haarschneiden wichtig. Wenn der Friseur das nicht erkennt und<br />

ihn stumm wie ein Fisch bedient, wird der Kunde ihn als unfreundlich oder lang-<br />

weilig wahrnehmen und möglicherweise nicht wiederkommen. Ein anderer Kunde<br />

jedoch möchte vielleicht in Ruhe gelassen werden. Wenn der Friseur mit ihm<br />

Konversation macht, dann wird er ihn als lästig oder geschwätzig empfinden und<br />

wird ebenfalls eher den Salon wechseln. Wenn der Friseur jedoch erkennt, wel-<br />

che Bedürfnisse der jeweilige Kunde hat und ihn entsprechend behandelt, wird<br />

21


22<br />

Kundinnen und Kunden beraten<br />

dieser wahrscheinlich wiederkommen – die Qualität der handwerklichen Leistung<br />

natürlich vorausgesetzt.<br />

3. Schritt: Eine Kundenberatung vorbereiten<br />

Regeln für eine gute Kundenberatung zu formulieren und Kundentypen zu ken-<br />

nen ist das Eine, eine gute Kundenberatung durchführen das Andere. Sie sollen<br />

sich darum nun auf ein Beratungsgespräch für Ihren Kleinauftrag vorbereiten und<br />

anschließend das Beratungsgespräch in einem Rollenspiel üben. Die Auszubilden-<br />

den, die an den Beratungsgesprächen nicht beteiligt sind, beobachten und geben<br />

anschließend ihre Rückmeldung.<br />

Planen Sie Ihr Beratungsgespräch. Schreiben Sie den ge-<br />

planten Verlauf auf. Sie können zur Vorbereitung des Bera-<br />

tungsgesprächs den Infotext 6 „Der Verlauf eines Bera-<br />

tungsgesprächs“ lesen und vorhandene Materialien (Pros-<br />

pekte, Preislisten, Produktbeschreibungen) nutzen.


INFOTEXT 6:<br />

Kundinnen und Kunden beraten<br />

Der Verlauf eines Beratungsgesprächs<br />

Kein Beratungsgespräch ist wie das Andere. Dazu sind die Menschen und deren<br />

Wünsche, Erwartungen und Wissen zu verschieden. Mitarbeiterinnen und Mitar-<br />

beiter des SHK-Handwerks sollten sich daher auf die Kundin oder den Kunden<br />

einstellen. Das bedeutet jedoch nicht, dass es nicht doch gewisse Gemeinsamkei-<br />

ten bei Beratungsgesprächen gibt. So ist zumindest der Ablauf von Beratungsge-<br />

sprächen meist ähnlich, weshalb es auch möglich ist, sich vorher zu überlegen,<br />

was in den einzelnen Phasen des Beratungsgesprächs besprochen werden könn-<br />

te. Ein Beratungsgespräch kann in sechs Phasen eingeteilt werden:<br />

Kontakt aufnehmen und und begrüßen<br />

Bedürfnisse ermitteln<br />

Alternativen anbieten und und vergleichen<br />

Nachfragen beantworten<br />

Entscheidung treffen<br />

Entscheidung bestätigen<br />

Abbildung 8: Sechs Phasen eines Beratungsgesprächs<br />

Kontakt aufnehmen und begrüßen<br />

Mit einer freundlichen Ansprache und Begrüßung wird der persönliche Kontakt<br />

zum Kunden oder zur Kundin hergestellt. Hier können Sie auch Ihren Namen<br />

nennen und den Namen der Firma, für die Sie arbeiten. Möglicherweise können<br />

Sie auch ansprechen, von wem Sie erfahren haben, dass der Kunde oder die<br />

Kundin eine Beratung wünscht. Wichtig ist insgesamt, dass schon zu Beginn des<br />

Gesprächs eine offene Gesprächsatmosphäre entsteht und deutlich wird, dass Sie<br />

sich für die Probleme und Wünsche des Kunden oder der Kundin interessieren.<br />

Bedürfnisse ermitteln<br />

In der zweiten Phase kommt es darauf an herauszubekommen, welche Wünsche,<br />

Absichten und Vorstellungen der Kunde oder die Kundin hat. Erst wenn Sie das<br />

Gefühl haben, die unterschiedlichen Bedürfnisse (zum Beispiel auch hinsichtlich<br />

Qualität, Umweltschonung, Kosten, Komfort oder Prestige) ermittelt zu haben, ist<br />

es sinnvoll, in die nächste Phase überzugehen.<br />

23


24<br />

Kundinnen und Kunden beraten<br />

Alternativen anbieten und vergleichen Für eine gute Beratung ist es erforderlich, mögliche Alternativen genau zu ken-<br />

nen und in für Kundinnen und Kunden verständlichen Worten darstellen zu kön-<br />

nen. Die Alternativen werden vorgestellt, wobei auf die unterschiedlichen Bedürf-<br />

nisse des Kunden oder der Kundin (zum Beispiel bezüglich der Qualität, dem<br />

Umweltnutzen, der Kosten, dem Komfort oder Prestigefragen) Rücksicht genom-<br />

men werden sollte. Heben Sie die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Alter-<br />

nativen deutlich hervor.<br />

Nachfragen beantworten<br />

Häufig sind mit der Darstellung und dem Vergleich der möglichen Alternativen<br />

noch nicht alle Fragen der Kundin oder des Kunden beantwortet. Manchmal wer-<br />

den sogar Aspekte genannt, die der Kunde oder die Kundin so noch nie bedacht<br />

hat und über die er oder sie sich erst einmal Klarheit verschaffen muss. Deswe-<br />

gen ist es wichtig, die Möglichkeit zu Nachfragen zu bieten und auf die Nachfra-<br />

gen einzugehen.<br />

Entscheidung treffen<br />

In dieser Phase der Kundenberatung kommt es darauf an, den Kunden oder die<br />

Kundin bei der Entscheidungsfindung zu unterstützen. Das heißt, Sie sollten dar-<br />

auf achten, welche Argumente wie abgewogen werden und ob sich dahinter<br />

möglicherweise noch Unklarheiten verbergen.<br />

Entscheidung bestätigen<br />

Die Entscheidung bestätigen heißt, dem Kunden oder der Kundin die Entschei-<br />

dung nochmals mit Begründung zu spiegeln. Wenn Ihre Ausführungen mit den<br />

Vorstellungen des Kunden oder der Kundin übereinstimmen, sollten Sie die Ihnen<br />

noch fehlenden Informationen zur Erstellung eines Angebots sammeln. Ergeben<br />

sich Unstimmigkeiten so ist es möglicherweise erforderlich, nochmals auf die un-<br />

terschiedlichen Alternativen und auf Nachfragen einzugehen. Achten Sie darauf,<br />

dass Sie dem Kunden oder der Kundin nicht das Gefühl vermitteln „schwer von<br />

Begriff“ zu sein, denn vielleicht haben Sie ja auch etwas noch nicht verständlich<br />

genug erklärt!<br />

4. Schritt: Eine Kundenberatung im Rollenspiel üben<br />

In einem Rollenspiel nehmen unterschiedliche Personen unterschiedliche Rollen<br />

ein. In einem Rollenspiel zur Kundenberatung stehen die Rollen der beratenden<br />

Person und der zu beratenen Person im Mittelpunkt. Rollenspiele leben davon,<br />

dass genau beobachtet wird, was passiert in der „gespielten“ Situation, um dar-


Kundinnen und Kunden beraten<br />

aus zu lernen. Es gibt also auch noch die Rolle des Beobachters oder der Beob-<br />

achterin, die genauso wichtig ist, wie die anderen beiden Rollen.<br />

Stellen Sie sich auf ihre Aufgaben im Rollenspiel zur Kun-<br />

denberatung ein und führen Sie das Rollenspiel durch:<br />

a) Als Beratender/Beratende<br />

Gehen Sie den geplanten Verlauf des Beratungsgesprächs<br />

noch einmal durch. Üben Sie einzelne Gesprächsabschnit-<br />

te, die Ihnen schwierig erscheinen. Beraten Sie einen Kun-<br />

den oder eine Kundin.<br />

b) Als Kunde/Kundin<br />

Nehmen Sie die Ihnen ausgehändigte Beschreibung eines<br />

Kunden oder einer Kundin zur Hand. Stellen Sie sich vor,<br />

Sie wären der Kunde oder die Kundin. Welche Fragen hät-<br />

ten Sie? Notieren Sie die Fragen in der Form „Mich würde<br />

interessieren …“. Lassen Sie sich intensiv beraten.<br />

c) Als Beobachter/Beobachterin<br />

Je genauer Sie beobachten und je besser Sie erklären<br />

können, was Sie an dem Beratungsgespräch gut oder<br />

schlecht fanden, um so mehr können alle aus Beratungs-<br />

gesprächen lernen. Schauen Sie sich darum den Beobach-<br />

tungsbogen „Beobachtungsbogen zur Kundenberatung“ in<br />

der Arbeitsmappe genau an. Bewerten Sie die einzelnen<br />

Beratungsgespräche.<br />

25


Ein Angebot erstellen und unterbreiten<br />

Aufgabe 5: Ein Angebot erstellen und<br />

unterbreiten<br />

Hat ein Kunde oder eine Kundin sich nach einem Beratungsgespräch entschie-<br />

den, so wird in der Regel ein Angebot erstellt. Dieses Angebot soll Kundinnen<br />

und Kunden ermöglichen, einen Überblick über die zu erwartenden Kosten zu be-<br />

kommen. Dies ist für den Kunden oder die Kundin Voraussetzung dafür entschei-<br />

den zu können, ob und welchem SHK-Fachbetrieb der Auftrag erteilt wird.<br />

Sie sollen nun für Ihren Kleinauftrag ein schriftliches Angebot erstellen und dem<br />

Kunden oder der Kundin unterbreiten. Dazu sind folgende Lernschritte vorgese-<br />

hen:<br />

• Sie setzen sich damit auseinander, aus welchen Teilen ein Angebot be-<br />

steht und wie es aufgebaut sein sollte.<br />

• Sie eignen sich das notwendige Wissen an, um Kundinnen und Kunden<br />

erklären zu können, wie Preise für Materialien und Arbeitskosten zu<br />

Stande kommen.<br />

• Sie formulieren ein schriftliches Angebot für Ihren Kleinauftrag.<br />

• Sie lernen eine Handwerkersoftware kennen, mit der die Auftragsbe-<br />

arbeitung automatisiert und systematisiert werden kann.<br />

- Sie überprüfen Kundendaten.<br />

- Sie erstellen ein Angebot mit der Handwerkersoftware.<br />

• Sie üben das Unterbreiten eines Angebots.<br />

• Sie erstellen eine Auftragsbestätigung und füllen einen Auftrags- und<br />

Arbeitszettel aus.<br />

1. Schritt: Inhalte und Aufbau eines Angebots<br />

erarbeiten<br />

Um ein Angebot erstellen zu können ist es erforderlich zu wissen, welche Inhalte<br />

in ein Angebot gehören und wie es üblicherweise aufgebaut ist, damit es den An-<br />

forderungen an geschäftlichen Briefverkehr genügt.<br />

27


28<br />

Ein Angebot erstellen und unterbreiten<br />

Diskutieren Sie, welche Inhalte in ein Angebot gehören.<br />

Zeichnen Sie auf einem DIN A4 Blatt auf, an welche Stelle<br />

welche Inhalte gehören. Heften Sie das DIN A4 Blatt in Ih-<br />

rer Arbeitsmappe ab.<br />

INFOTEXT 7:<br />

Warum werden Angebote erstellt?<br />

Ein Angebot ist eine rechtsverbindliche Aussage des Handwerksbetriebes für die<br />

zu erwartenden Kosten eines bestimmten Auftrags und die dafür erforderlichen<br />

Komponenten, Materialien, Werkzeuge, Tätigkeiten usw.<br />

In einem Angebot wird mitgeteilt, welche Arbeiten zu welchem Preis durchge-<br />

führt werden und welche Kosten pro Stück und insgesamt für Komponenten, Ma-<br />

terialien etc. entstehen. Das Angebot bildet für die Kundinnen und Kunden zum<br />

einen die Grundlage, um Preisvergleiche anzustellen. Zum anderen ist es für Sie<br />

eine Sicherheit, dass der Preis sich nicht ändert, wenn die Arbeiten wie im Ange-<br />

bot angegeben ausgeführt werden.<br />

Auch für den Handwerksbetrieb stellt das Angebot eine Sicherheit dar. Hat er die<br />

Arbeiten nach der Auftragsbestätigung wie im Angebot angegeben ausgeführt, so<br />

kann der Kunde oder die Kundin nicht nachträglich verlangen, den Preis für die<br />

Arbeiten zu reduzieren.<br />

Wie Sie sicher wissen, weichen die entgültigen Rechnungen aber durchaus von<br />

den im Angebot angegebenen Kosten ab. Das ist dann der Fall, wenn zusätzliche<br />

unvorhergesehene Arbeiten anfallen und Materialien oder Komponenten benötigt<br />

werden (z. B. wenn zusätzlich ein Reduzierstück in einer Wasserleitung eingebaut<br />

werden muss). Es kommt auch vor, dass Rechnungen niedriger ausfallen (z. B.,<br />

wenn eine im Angebot aufgeführte Arbeit nicht erforderlich war).<br />

Als Angebot an einen Kunden oder eine Kundin sind übrigens auch die Aussagen<br />

eines Handwerkers oder einer Handwerkerin in einem Beratungsgespräch zu wer-<br />

ten. Wenn dort – z. B. im Falle eines Kleinauftrags – Zahlen, Mengen und Preise<br />

genannt werden, sind diese ebenfalls verbindlich (wenn ein Bäcker ein belegtes<br />

Brötchen mit 2,65 € auszeichnet, darf er ja auch nicht plötzlich 2,95 € verlan-<br />

gen).


Ein Angebot erstellen und unterbreiten<br />

2. Schritt: Wie werden Preise kalkuliert?<br />

Obwohl Sie in der Regel als Auszubildende oder Gesellen nur wenig Einfluss auf<br />

die Kalkulation der Preise des SHK-Fachbetriebs nehmen können, ist es von Vor-<br />

teil, wenn Sie Kundinnen und Kunden, die nachfragen erläutern können, wie sich<br />

die Preise für den jeweiligen Auftrag zusammensetzen.<br />

Analysieren Sie, wie mit der Handwerkersoftware TopKon-<br />

tor 3.0 die Preise für Materialien (Abbildung 9 auf Seite 30)<br />

und Arbeitskräfte (Abbildung 11 auf Seite 33) kalkuliert<br />

werden.<br />

Bitte lesen Sie die Infotext 8 „Wie kommen Preise für Ma-<br />

terialkosten zu Stande?“ (S. 30) und Infotext 9 „Wie kom-<br />

men die Preise für Arbeitskräfte zu Stande?“ (S. 31). Ver-<br />

wenden Sie das Arbeitsblatt „Beispiele für die Kalkulation<br />

von Materialien und Arbeitskosten“, um die Ergebnisse Ih-<br />

rer Analyse aufzuschreiben.<br />

Noch eine Anmerkung: Nicht alle Firmen kalkulieren ge-<br />

nau so ihre Preise, wie es hier gezeigt wird. Es handelt<br />

sich um ein Beispiel, dass sich aus den Einstellung in der<br />

Handwerkersoftware TopKontor 3.0 ergib t.<br />

Es handelt<br />

sich aber um eine übliche Vorgehensweise und die Prinzi-<br />

pien einer Kalkulation werden deutlich.<br />

29


30<br />

INFOTEXT 8:<br />

Ein Angebot erstellen und unterbreiten<br />

Wie kommen Preise für Materialkosten zu Stande?<br />

Handwerksbetriebe kaufen ihr Material bei Großhändlern oder zum Teil auch di-<br />

rekt bei den Herstellern. Diese haben Preislisten, in welchen der sogenannte Lis-<br />

tenpreis für alle einsehbar aufgeführt ist. Für diesen Listenpreis kann jeder und<br />

jede die will, das jeweilige Material oder Produkt kaufen. Auch der Kunde oder<br />

die Kundin könnte das Produkt für diesen Preis kaufen. Es handelt sich um einen<br />

Nettopreis, also einen Preis ohne Umsatzsteuer.<br />

Handwerksbetriebe bekommen jedoch normalerweise von den Großhändlern o-<br />

der Herstellern Rabatte eingeräumt. Das hängt damit zusammen, dass sie regel-<br />

mäßig größere Mengen von dem Großhändler oder Hersteller beziehen. Welchen<br />

Rabatt sie bekommen, hängt von dem Verhandlungsgeschick der Handwerksbe-<br />

triebe ab und davon, wie viel und wie regelmäßig sie insgesamt bei dem Händler<br />

oder Hersteller kaufen. Manchmal bekommen die Handwerksbetriebe auf be-<br />

stimmte Produkte zusätzlichen Rabatt. Zum Beispiel, wenn sie im Vergleich zu<br />

anderen Handwerksbetrieben eine besonders große Stückzahl eines Produkts<br />

vom Großhändler oder Hersteller kaufen.<br />

Werden vom Listenpreis die Rabatte abgezogen, so ergibt sich hieraus der Ein-<br />

kaufspreis für den Handwerksbetrieb. Handwerksbetriebe verkaufen jedoch die<br />

Materialien nicht zum Einkaufspreis, sondern berechnen in der Regel einen Auf-<br />

schlag, um ihre zusätzlichen Kosten zu decken (z. B. Lagerkosten, Transportkos-<br />

ten, Verwaltungskosten). Dabei achten sie darauf, dass der Verkaufspreis nicht<br />

höher liegt, als der Listenpreis, denn sonst besteht die Gefahr, dass ein Kunde<br />

oder eine Kundin das Material selbst beim Großhändler oder Hersteller kauft.<br />

Am Ende wird der Bruttopreis berechnet. Dies ist der Nettopreis zuzüglich der für<br />

den Kunden oder die Kundin geltenden Umsatzsteuer. Diese Steuer liegt in der<br />

Bundesrepublik Deutschland zur Zeit normalerweise bei 16 %.<br />

Folgende Abbildung zeigt das Beispiel einer Kalkulation für eine Solaranlage, wie<br />

sie im Handwerkerprogramm TopKontor 3.0 berechnet wird.<br />

Abbildung 9: Preiskalkulation in der Handwerkersoftware TopKontor 3.0


INFOTEXT 9:<br />

Ein Angebot erstellen und unterbreiten<br />

Wie kommen die Preise für Arbeitskräfte zu Stande?<br />

Der Lohnverrechnungssatz, der Kundinnen und Kunden in Rechnung gestellt<br />

wird, unterscheidet sich in der Regel erheblich von dem Bruttolohn der Mitarbei-<br />

terinnen und Mitarbeiter. Manche Kundinnen und Kunden (und auch manche Ge-<br />

sellen und Auszubildenden) wundern sich über den Unterschied. Wie dieser zu<br />

Stande kommt, soll kurz erklärt werden.<br />

Abbildung 10: Eine Lohntüte aus dem<br />

Anfang des 20. Jahrhunderts<br />

Zunächst ist es wichtig zu wissen, dass der tariflich vereinbarte Bruttostunden-<br />

lohn für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch an Urlaubs- und Feiertagen, im<br />

Krankheitsfall oder während der Teilnahme an beruflicher Fortbildung und Bil-<br />

dungsurlaub weiter gezahlt wird. Aus den normalerweise ca. 252 Werktagen im<br />

Jahr werden dann schnell wirkliche 215 Arbeitstage (z. B. 30 Tage Urlaub, 3 Tage<br />

Krank, 4 Tage Fortbildung), auf die der Bruttolohn verteilt werden muss, damit<br />

dem Betrieb keine Verluste entstehen. Außerdem arbeiten die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter im Handwerk nicht den gesamten Arbeitstag bei Kundinnen und<br />

Kunden, sondern sie beladen auch noch ihr Servicefahrzeug, nehmen an Bespre-<br />

chungen teil und so weiter, sodass ihnen bestenfalls 7,0 Stunden für die Arbeit<br />

beim Kunden oder der Kundin übrig bleiben. Für einem Bruttolohn von 12,80 Eu-<br />

ro pro Stunde und einer 37,5 Stunden Woche ergibt sich folgender Jahresbrutto-<br />

lohn:<br />

31


32<br />

Ein Angebot erstellen und unterbreiten<br />

Euro h Arbeitstage<br />

Jahresbruttolohn = 12 , 80 ⋅ 7,<br />

5 ⋅ 252<br />

= 24.<br />

192<br />

h Tag Jahr<br />

Euro<br />

Jahr<br />

Hinzu zu rechnen sind außerdem noch Kosten wie Vermögenswirksame Leistun-<br />

gen (z. B. 78,00 Euro pro Jahr) und Leistungen wie Weihnachtsgeld (z. B. ½ Mo-<br />

natsgehalt, d. h. 1008,00 Euro) und Urlaubsgeld (z. B. ½ Monatsgehalt, d. h.<br />

nochmals 1008,00 Euro). Damit ergibt sich ein Jahresbruttoeinkommen von<br />

26.286,00 Euro.<br />

Verteilt auf 215 Arbeitstage mit je sieben Arbeitsstunden bei Kundinnen oder<br />

Kunden ergibt sich dann folgender Mittellohn:<br />

Euro<br />

26.<br />

286,<br />

00<br />

Mittellohn =<br />

Jahr<br />

= 17,<br />

47<br />

Arbeitstage<br />

h<br />

215<br />

⋅ 7,<br />

0<br />

Jahr Tag<br />

Euro<br />

h<br />

Dem Handwerksbetrieb entstehen neben den etwa 18 Euro aber noch weitere<br />

Kosten für die Arbeitskraft. So muss der Arbeitgeber laut Gesetz die Hälfte der<br />

Beiträge zur Kranken-, Pflege-, Arbeitslosen- und Rentenversicherung bezahlen.<br />

Diese werden auch als Sozialkosten bezeichnet. In der Tabelle unten sind die<br />

derzeit ungefähr geltenden Werte in % angegeben. Zu den 17,47 Euro pro Ar-<br />

beitsstunde kommen also noch einmal ca. 3,84 Euro hinzu, womit die Kosten der<br />

Arbeitskraft bereits 21,21 Euro pro Stunde betragen.<br />

Sozialversicherungsart Beitrag<br />

in %<br />

Beitrag<br />

in €<br />

Arbeitgeberbeitrag<br />

in €<br />

Krankenversicherung 14 2,45 1,23<br />

Pflegeversicherung 1,8 0,31 0,16<br />

Arbeitslosenversicherung 7 1,22 0,61<br />

Rentenversicherung 20 3,49 1,74<br />

Gesamt 43 7,47 3,74<br />

Weiterhin kommt noch die Unfallversicherung, die der Arbeitgeber vollständig<br />

übernehmen muss und deren Prämie abhängig ist vom Arbeitsverdienst aller Ver-<br />

sicherten und vom Grad der Unfallgefahr des Betriebes. Die Höhe der Unfallversi-<br />

cherung ist jedoch vergleichsweise gering.<br />

Kosten die dem Betrieb außerdem entstehen und die auf die Arbeitskosten umge-<br />

legt werden müssen sind die sogenannten Gemeinkosten. Dies sind zum Beispiel


Ein Angebot erstellen und unterbreiten<br />

• Mieten oder Unterhaltungskosten für Gebäude und Anlagen,<br />

• Energiekosten,<br />

• Abschreibungen für die Abnutzung von Maschinen, Werkzeugen, Fahr-<br />

zeugen usw.<br />

• Verwaltungskosten (z. B. für Personal das verwaltend tätig ist),<br />

• Prämien für die betriebliche Haftpflichtversicherung,<br />

• Prämien für die Gebäudeversicherung,<br />

• usw.<br />

Die Gemeinkosten werden oft in ihrer Höhe unterschätzt, müssen aber im Lohn-<br />

verrechnungssatz, der dem Kunden oder der Kundin in Rechnung gestellt, wird<br />

berücksichtigt werden, damit das Handwerksunternehmen ohne Verluste arbei-<br />

tet. Insgesamt können sich so leicht Gemeinkosten von über 100 % ergeben.<br />

Zuletzt möchte der Unternehmer sich z. B. noch gegen das Risiko absichern, dass<br />

ein Kunde oder eine Kundin einmal eine Rechnung nicht begleicht und selbstver-<br />

ständlich möchte er auch noch einen Gewinn erwirtschaften, den er investieren<br />

oder auch für sich behalten kann. Hier kann er je nach Auftragsumfang und Risi-<br />

ko variieren.<br />

Abbildung 11: Auszug aus dem Fenster „Lohnarten“<br />

33


34<br />

Ein Angebot erstellen und unterbreiten<br />

3. Schritt: Ein Angebot formulieren<br />

Mit den Inhalten, dem Aufbau und der Kalkulation von Material- und Arbeitskos-<br />

ten haben Sie wichtige Grundlagen zur Erstellung eines Angebots erarbeitet.<br />

Formulieren Sie ein Angebot für Ihren Kleinauftrag. Orien-<br />

tieren Sie sich bei Ihrem Angebot an der Vorlage und den<br />

Daten, die Sie im 1. und 2. Schritt erarbeitet haben.<br />

4. Schritt: Aufträge mit einer Handwerkersoftware<br />

bearbeiten<br />

In modernen Handwerksbetrieben werden die gesamte Auftragsbearbeitung und<br />

die für den Handwerksbetrieb wichtigen Informationen in einer Datenbank er-<br />

fasst. So besteht jederzeit ein Überblick über die eigene Kundschaft und die ab-<br />

geschlossenen und die laufenden Aufträge. Für diesen Zweck entwickeln Soft-<br />

ware-Firmen eigens für die besonderen Anforderungen des Handwerks Pro-<br />

gramme.<br />

Abbildung 12: Einloggen in die Handwerkersoftware TopKontor 3.0<br />

Lesen Sie den Infotext „Nützliche Software für das Hand-<br />

werk“ (S. 35) und machen Sie sich – wenn vorgesehen –<br />

mit der Handwerkersoftware TopKontor 3.0 vertraut. Aktu-<br />

alisieren Sie die Kundendaten (Infotext 11, S. 38 ) und le-<br />

gen Sie ein Projekt für Ihren Kleinauftrag an (Infotext 12,<br />

S. 41).


INFOTEXT 10:<br />

Ein Angebot erstellen und unterbreiten<br />

Nützliche Software für das Handwerk<br />

Für einen Handwerksbetrieb sind die schwierigsten Momente einer Kundenbezie-<br />

hung ihr Beginn und ihr Ende. Mit Hilfe von spezieller Software für das Handwerk<br />

ist es möglich, den Kontakt mit Kundinnen und Kunden systematisch zu pflegen<br />

und sie so möglichst lange an den Handwerksbetrieb zu binden. Sie ermöglicht<br />

es, Informationen über Kundinnen und Kunden sowie über Projekte in Beziehung<br />

zu setzen und mit relativ wenig Arbeitsaufwand gut zu betreuen.<br />

Wenn die Software konsequent und richtig eingesetzt wird, dann wirkt sich das in<br />

der Regel positiv auf den Erfolg des Unternehmens aus. Die Vorzüge einer sol-<br />

chen Software sind:<br />

• Der Zugriff auf die Kundendaten wird verbessert, sodass z. B. immer er-<br />

sichtlich ist, wann ein Kunde oder eine Kundin welchen Auftrag erteilt<br />

und zu welchen Konditionen bezahlt hat.<br />

• Im Handwerksbetrieb besteht eine Übersicht über neue, laufende und<br />

abgeschlossene Aufträge.<br />

• Die Pflege der Bestandkunden gestaltet sich einfach. Denn die einzelnen<br />

Kundinnen und Kunden sind in der Datenbank leicht zu finden und die<br />

Informationen leicht zu aktualisieren.<br />

• Abläufe zur Erstellung von Angeboten, Bestätigungen, Rechnungen,<br />

Mahnungen etc. können automatisiert werden.<br />

• Ungenutzte Verkaufspotenziale können ausgeschöpft werden (z. B. in<br />

dem Kundinnen und Kunden nach einer bestimmten Zeit angeschrieben<br />

werden, ob eine Wartung der Heizungsanlage gewünscht wird).<br />

• Die Kundenzufriedenheit nimmt zu, wenn z. B. Anfragen schnell und feh-<br />

lerfrei bearbeitet werden und der Handwerksbetrieb noch nachvollziehen<br />

kann, ob und welche Arbeiten er bei den einzelnen Kundinnen und Kun-<br />

den bereits ausgeführt hat.<br />

• Durch gezielte Ansprache können Kundinnen und Kunden auch zurück<br />

gewonnen werden, indem ihnen z. B. ein attraktives Angebot unterbrei-<br />

tet wird.<br />

Um dies leisten zu können, werden heutzutage nicht mehr nur Adressinformatio-<br />

nen gespeichert, die offenen Posten verwaltet und Auskünfte über den Rech-<br />

nungsstatus gegeben. Es werden zahlreiche Informationen gesammelt die erfor-<br />

derlich sind, um Kundengespräche effektiv zu führen. Zum Beispiel wird doku-<br />

mentiert, welche Anlagen und Komponenten installiert wurden.<br />

35


36<br />

Ein Angebot erstellen und unterbreiten<br />

Auf längere Sicht kann die Software zu mehr Umsatz und einer stabilen Auslas-<br />

tung des Handwerksbetriebs beitragen. Denn mit den gesammelten Kundendaten<br />

lässt sich eine Marketingstrategie aufbauen, um etwa Altkunden zu bestimmten<br />

Zeiten Modernisierungen erfolgreich anzubieten oder um die wirklich interessier-<br />

ten Kunden auf technische Innovationen aufmerksam zu machen.<br />

Wie Sie Abbildung 13 (Seite 37) entnehmen können, werden mit Hilfe der Soft-<br />

ware TopKontor 3.0 die unterschiedlichsten Informationen erfasst:<br />

• Anschrift: Die Namen der Kunden oder Firmen, Adressen, Telefon- und<br />

Faxnummern etc. werden eingegeben. Auf sie wird auch bei den auto-<br />

matisch erstellten Schreiben (Angebot, Bestätigung, Rechnung etc.) zu-<br />

rückgegriffen.<br />

• Ansprechpartner: Bei Firmen oder anderen Institutionen werden z. B. die<br />

Ansprechpartnerinnen und –partner und ihre Kontaktdaten gesondert<br />

eingetragen.<br />

• Bank: Die Bankverbindung wird festgehalten.<br />

• Konditionen: Die Konditionen bei der Vertragsgestaltung werden einge-<br />

geben (z. B. Skonto, Fälligkeitstage, Kreditwürdigkeit und –limit).<br />

• Zusatzfelder: Die meisten Programme sehen Felder zum Eingeben un-<br />

terschiedlichster Informationen vor, die systematisch ausgewertet wer-<br />

den können. In diesem Programm wurden 10 Zusatzfelder definiert, die<br />

zum Beispiel für gezielte Werbung, Aussagen zum Kundentyp oder ähn-<br />

liches genutzt werden könnten.<br />

• Weiteres: Sie können z. B. Internetadressen, die Entfernung zum Hand-<br />

werksbetrieb oder den Geburtstag des Kunden oder der Kundin in die<br />

Kartei aufnehmen.<br />

• Bemerkung: Hier besteht die Möglichkeit, unterschiedliche Bemerkungen<br />

zu notieren (wie ein Notiz-Zettel). Hier können zum Beispiel Notizen ü-<br />

ber das Ergebnis der Beratung gemacht werden.<br />

• Historie: Hier wird angezeigt, welche Aufträge (auch Projekte genannt)<br />

bei dem Kunden oder der Kundin durchgeführt wurden. Es ist zu erken-<br />

nen, welche Angebote, Bestätigungen Rechnungen, Mahnungen etc.<br />

wann für welchen Auftrag erstellt wurden. Jedes Dokument kann direkt<br />

angesehen und ausgedruckt werden.


Ein Angebot erstellen und unterbreiten<br />

Abbildung 13: Eingabemaske für Anschriftdaten einer handelsüblichen Software<br />

für Handwerksbetriebe (TopKontor 3.0)<br />

37


38<br />

INFOTEXT 11:<br />

Ein Angebot erstellen und unterbreiten<br />

Kundendaten im Programm TopKontor 3.0 aktualisieren<br />

Um die Kundendaten zu bearbeiten, muss das Fenster mit der Adressenliste an-<br />

gezeigt werden, aus dem eine Auswahl getroffen werden kann. Ist das Fenster<br />

beim Start des Programms noch nicht geöffnet, klicken Sie auf den Button mit<br />

den drei Figuren oben rechts.<br />

Hier klicken, um<br />

Kundenstammfenster<br />

zu öffnen<br />

Abbildung 14: Aufrufen des Adressenstammfensters<br />

Wählen Sie den Kunden oder die Kundin aus, deren Daten Sie prüfen und gege-<br />

benenfalls überarbeiten möchten. Um sich die Suche zu erleichtern, können Sie<br />

in das Feld Wortsuche den Nachnamen eingeben und auf Suchen Klicken. Ein<br />

Klick auf den Namen genügt, um die Auswahl zu treffen. Indem Sie auf Anschrift,<br />

Ansprechpartner, Bank etc. klicken, können Sie prüfen ob die Daten hinreichend<br />

sind. Möchten Sie Kundendaten ändern, müssen Sie unten rechts auf das nach<br />

unten zeigende Dreieck klicken. Dann können Sie oben die Daten bearbeiten.


Ein Angebot erstellen und unterbreiten<br />

Hier klicken, um<br />

Kundendaten zu<br />

bearbeiten<br />

Abbildung 15: Bearbeitung von Kundendaten<br />

Möchten Sie einen neuen Kunden oder eine neue Kundin hinzufügen, klicken Sie<br />

auf das Plus-Zeichen.<br />

Hier klicken, um<br />

neue Kund(inn)en<br />

hinzuzufügen<br />

Abbildung 16: Neue Kundinnen oder Kunden hinzufügen<br />

Zum Eingeben der Daten klicken Sie jeweils mit der Maus in das gewünschte Feld<br />

und geben die Daten ein. Achten Sie dabei darauf, dass Ihnen keine Fehler un-<br />

terlaufen. Denn die Daten werden später automatisch in die zu erstellenden Brie-<br />

39


40<br />

Ein Angebot erstellen und unterbreiten<br />

fe an den Kunden oder die Kundin eingefügt und es könnte peinlich sein, wenn<br />

zum Beispiel die Anrede „Sehr geehrter Herr Brigitte Müller“ lautet.<br />

Bei der Eingabe von Postleitzahlen und Orten sowie Bankleitzahlen und Banken<br />

greift das Programm auf Datenbanken zurück, die automatisch die richtige Kom-<br />

bination ergeben. Bei der Ortswahl wird sogar – wenn möglich – noch die Tele-<br />

fonvorwahl automatisch eingefügt.<br />

Wenn Sie mit Ihren Eingaben fertig sind, bestätigen Sie die Eingaben indem Sie<br />

auf den Haken rechts neben dem nach unten zeigenden Dreieck klicken.<br />

Hier klicken, um<br />

Eingaben zu<br />

bestätigen<br />

Abbildung 17: Bestätigen der Eingaben durch „Abhaken“


Ein Angebot erstellen und unterbreiten<br />

INFOTEXT 12:<br />

Ein neues Projekt in TopKontor 3.0 anlegen<br />

In der Regel ist ein Projekt jeweils einem Kunden oder einer Kundin zugeordnet.<br />

Wenn Sie ein Projekt anlegen wollen, wählen Sie zuerst im Adressenstammfens-<br />

ter einen Kunden oder eine Kundin aus. Dann klicken Sie auf das Ordnersymbol<br />

in der Mitte unten.<br />

Hier klicken, um<br />

ein neues Projekt<br />

anzulegen<br />

Abbildung 18: Ein neues Projekt anlegen<br />

Es öffnet sich ein Fenster, in dem Sie zunächst nur die Kurzbezeichnung für das<br />

neue Projekt eingeben sollten. Aus der Kurzbezeichnung sollte klar hervor gehen,<br />

worum es sich bei den Arbeiten handelt, denn die Kurzbezeichnung erscheint<br />

später automatisch in den Anschreiben an den Kunden oder die Kundin in der<br />

sogenannten Betreff-Zeile.<br />

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42<br />

Ein Angebot erstellen und unterbreiten<br />

Hier klicken und eine verständliche<br />

Kurzbezeichung<br />

für den Kleinauftrag eingeben.<br />

Abbildung 19: Eine Projektbezeichnung festlegen<br />

Wenn Sie die Projekt-Bezeichnung richtig eingegeben haben, bestätigen Sie Ihre<br />

Eingabe wieder – wie schon bei der Bearbeitung der Kundendaten – mit dem Ha-<br />

ken rechts neben dem nach unten zeigenden Dreieck.<br />

Nun erscheint in dem Feld „Dokumente des Projekts“ der Projektname. Er ist au-<br />

tomatisch dem vorher markierten Kunden oder der Kundin zugeordnet.


Ein Angebot erstellen und unterbreiten<br />

5. Schritt: Ein Angebot mit der Handwerkersoftware<br />

erstellen<br />

Erstellen Sie mit der Handwerksoftware ein Angebots-<br />

schreiben für Ihren Kleinauftrag. Nutzen Sie als Hilfestel-<br />

lung den Infotext 13.<br />

INFOTEXT 13:<br />

Ein Angebot mit TopKontor 3.0 erstellen<br />

Um ein Angebotsschreiben zu erstellen, markieren Sie das Projekt, indem Sie<br />

einmal die Projektbezeichnung in dem Fenster Dokumente des Projekts ankli-<br />

cken. Anschließend klicken Sie auf den Button mit dem Stift und dem Blatt Papier<br />

unten in der Mitte.<br />

Hier klicken, um<br />

ein neues Angebotsschreiben<br />

zu öffnen<br />

Abbildung 20: Ein neues Angebotsschreiben öffnen<br />

Es erscheint der Briefkopf eines Angebotsschreibens:<br />

43


44<br />

Ein Angebot erstellen und unterbreiten<br />

Abbildung 21: Ein neu eröffnetes Angebotsschreiben<br />

Wenn Sie sich das Angebotsschreiben in seinem Anfangszustand anschauen,<br />

werden Sie feststellen, dass bereits alle wichtigen und bisher vorhandenen In-<br />

formationen eingefügt sind: Anschrift, Datum, Betreff, Ansprache, Anfangssatz.<br />

Nun müssen Schritt für Schritt die zu erbringenden Leistungen und Materialien<br />

mit ihren jeweiligen Kosten eingefügt werden. Hierzu müssen Sie natürlich wis-<br />

sen, welche Leistungen erforderlich sind und welche Materialien Sie benötigen.<br />

Für Ihren Kleinauftrag halten sich die Positionen aber in Grenzen.<br />

Überlegen Sie, in welcher Reihenfolge Sie die Leistungen, Materialien und Ar-<br />

beitskosten einfügen wollen und klicken Sie zum Einfügen der ersten Position auf<br />

das große rote N in der Mitte der oberen Symbolleiste.


Ein Angebot erstellen und unterbreiten<br />

Hier klicken, um<br />

eine Position in das<br />

Angebotsschreiben<br />

einzufügen<br />

Abbildung 22: Eine Position in ein Angebotsschreiben einfügen<br />

Es erscheint nun folgendes Fenster:<br />

Abbildung 23: Eine Positionsart für das Angebotsschreiben auswählen<br />

45


46<br />

Ein Angebot erstellen und unterbreiten<br />

Je nach dem, in welcher Reihenfolge Sie die einzelnen Positionen einfügen möch-<br />

ten, wählen Sie Material, Leistungen oder Lohn. Die Auswahlmöglichkeiten „Text-<br />

bausteine“, „freier Text“ sowie „Untertitel“ sind für Sie nicht relevant. Einzig die<br />

Auswahl Blocküberschrift könnte noch interessant sein, wenn Sie die Positionen<br />

zum Beispiel in „Material“, „Arbeitskosten“ und „sonstige Leistungen“ unterteilen<br />

möchten.<br />

Wenn Sie „Material“ gewählt haben und nun auf „Weiter“ klicken erscheint nun<br />

folgendes Fenster in der unteren Bildschirmhälfte:<br />

Abbildung 24: Die Material-Auswahl öffnen<br />

Mit Hilfe der Wortsuche können Sie nun auf die Suche nach den von Ihnen benö-<br />

tigten Materialien gehen. Im angeführten Beispiel ist dies das Wort „Kollektor“.<br />

Das Fenster „Material Auswahl“ ändert sich wie folgt:<br />

Abbildung 25: Material suchen und in das Angebotsschreiben übernehmen<br />

Wählen Sie nun eine Materialposition aus, indem Sie sie einfach anklicken. Wenn<br />

Sie sicher sind, dass es die richtige Position ist, klicken Sie unten rechts auf den<br />

Button „Übernehmen“. Es erscheint folgendes kleines Fenster:


Ein Angebot erstellen und unterbreiten<br />

Abbildung 26: Die Materialmenge bestimmen<br />

Geben Sie die Materialmenge oder (im Falle von zu erbringenden Leistungen)<br />

den Umfang der Leistungen (z. B. Arbeitsstunden, -minuten oder Anfahrtskilome-<br />

ter) ein.<br />

Um von der Material- in die Leistungsauswahl (und umgekehrt) zu wechseln, kli-<br />

cken Sie unten rechts auf „Schließen“, dann erneut auf das große rote N in der<br />

oberen Symbolleiste und wählen dann die entsprechende Positionsart aus.<br />

Den Vorgang der Material- und Leistungsauswahl wiederholen Sie mit allen Posi-<br />

tionen die erforderlich sind (im Beispielfall eine „Solaranlage mit Flachkollektor<br />

inkl. Speicher 500 ltr“, 8 Stunden Arbeitskosten für einen Obermonteur, 8 Stun-<br />

den Arbeitskosten für einen Gesellen sowie für 54 km Fahrtkosten).<br />

Im Angebotsschreiben sind nun die einzelnen Positionen mit ihrer Menge, der<br />

Bezeichnung, dem Einzelpreis sowie dem Gesamtpreis aufgeführt.<br />

Abbildung 27: Die einzelnen Positionen wurden in das<br />

Angebotsschreiben eingefügt<br />

47


48<br />

Ein Angebot erstellen und unterbreiten<br />

Es fehlt nun noch der Abschluss mit den Netto- (ohne Umsatzsteuer) und Brutto-<br />

kosten (mit Umsatzsteuer) sowie ein Abschlusssatz. Um den Abschluss einzufü-<br />

gen, klicken Sie erneut auf das große rote N. Da Sie mittlerweile unterschiedliche<br />

Positionen eingefügt haben, können Sie nun auch die Positionsart „Abschluß“<br />

auswählen.<br />

Abbildung 28: Die Position „Abschluß“ auswählen,<br />

um das Angebotsschreiben fertig zu stellen<br />

Wenn Sie auf „Weiter“ geklickt haben, sieht das Angebotsschreiben in etwa wie<br />

folgt aus:<br />

Abbildung 29: Das fertiggestellte Angebotsschreiben<br />

Noch ein Tipp: Wenn Sie aus Versehen eine Position eingefügt haben, die Sie<br />

nicht einfügen wollten, dann klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Positi-


Ein Angebot erstellen und unterbreiten<br />

on. Es öffnet sich dann ein Fenster in dem auch die Möglichkeit besteht, die Posi-<br />

tion zu löschen.<br />

Über den Befehl Datei, Dokument drucken können Sie das Angebotsschreiben<br />

ausdrucken. Mit dem Befehl Datei, Dokument schließen verlassen Sie die Ange-<br />

botserstellung. Sie befinden sich nun in der Projektverwaltung. Nun erscheint in<br />

dem Feld „Dokumente des Projekts“ neben dem Projektnamen als ein unterge-<br />

ordnetes Dokument das Angebot mit seiner Nummer und der Betreff-Zeile.<br />

Abbildung 30: Die Arbeit am Angebotsschreiben ist beendet<br />

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50<br />

Ein Angebot erstellen und unterbreiten<br />

6. Schritt: Das Angebot unterbreiten<br />

Auf Grundlage von Angeboten entscheiden Kundinnen und Kunden (auch im Ver-<br />

gleich mit anderen Angeboten), ob sie einen Auftrag erteilen oder nicht. Für den<br />

Handwerker oder die Handwerkerin besteht die Möglichkeit, noch zu verhandeln<br />

und z. B. auf das Material einen Preisnachlass zu gewähren. Nimmt ein Kunde<br />

oder eine Kundin das Angebot an, wird eine Auftragsbestätigung erstellt (wie<br />

beim Angebot auch, kann eine Angebotsbestätigung auch mündlich erfolgen!).<br />

Übergeben Sie Ihrem Kunden oder Ihrer Kundin Ihr Ange-<br />

bot und erläutern Sie es in einem Rollenspiel. Gehen Sie<br />

dabei auf die Kostenkalkulation ein. Nutzen Sie als Beob-<br />

achter oder Beobachterin den in der Arbeitsmappe vorge-<br />

sehenen Beobachtungsbogen.<br />

7. Schritt: Eine Auftragsbestätigung erstellen<br />

Erstellen Sie eine Auftragsbestätigung auf Grundlage der<br />

Vereinbarungen mit dem Kunden oder der Kundin (Info-<br />

text 14 „Eine Auftragsbestätigung mit TopKontor 3.0<br />

erstellen“, S. 51). Füllen Sie den Auftrags- und Arbeitszet-<br />

tel in der Arbeitsmappe aus.


INFOTEXT 14:<br />

Ein Angebot erstellen und unterbreiten<br />

Eine Auftragsbestätigung mit TopKontor 3.0 erstellen<br />

Das Programm TopKontor 3.0 bietet die Möglichkeit, direkt aus einem Angebots-<br />

schreiben eine Auftragsbestätigung zu erstellen. Die Auftragsbestätigung können<br />

Sie dann den mit der Kundin oder dem Kunden ausgehandelten Bedingungen<br />

nachträglich anpassen.<br />

Erstellen Sie eine Auftragsbestätigung, indem Sie<br />

• in die Projektverwaltung wechseln,<br />

• das von Ihnen angelegte Projekt auswählen<br />

• und in der unteren Funktionsleiste auf das Blatt Papier mit dem kleinen<br />

Pfeil und dem Haken klicken.<br />

Hier klicken, um aus<br />

einem Angebot eine<br />

Auftragsbestätigung<br />

zu erstellen<br />

Abbildung 31: Aus einem Angebot eine Auftragsbestätigung erstellen<br />

Wenn Sie auf das Symbol klicken, wird eine Auftragsbestätigung geöffnet (siehe<br />

Abbildung 32). In dieser Auftragsbestätigung finden Sie die bereits im Angebot<br />

aufgeführten Positionen wieder. Es hat sich aber der Text vor und nach den Posi-<br />

tionen und Kosten geändert, und es ist vorgesehen, dass die Auftragsbestätigung<br />

unterschrieben wird.<br />

51


52<br />

Ein Angebot erstellen und unterbreiten<br />

Abbildung 32: Eine Auftragsbestätigung wird aus einem Angebot erstellt<br />

Sie können nun, wenn erforderlich, die Auftragsbestätigung bearbeiten. So kön-<br />

nen Sie zum Beispiel beim Material einen Nachlass oder auch Skonto auf den Ge-<br />

samtbetrag gewähren.<br />

Abbildung 33: Die Auftragsbestätigung an das Verhandlungsergebnis<br />

anpassen


Ein Angebot erstellen und unterbreiten<br />

Zum Beispiel einen Nachlass auf einzelne Positionen einfügen<br />

Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Position, auf die Sie einen Nachlass<br />

gewähren möchten, wählen in dem sich öffnenden Fenster „Zu- oder Abschlag“<br />

und anschließend „Rabatt anfügen“ aus. Sie können nun den zu gewährenden<br />

Nachlass in Prozent eingeben. Das Programm errechnet automatisch den neuen<br />

Gesamtpreis, die Nettosumme, die Umsatzsteuer und die Gesamtsumme.<br />

Falls Sie aus Versehen an der falschen Stelle einen Rabatt eingefügt haben, kön-<br />

nen Sie diesen auf dem gleichen Wege wieder entfernen.<br />

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Wie und was haben wir gelernt?<br />

Aufgabe 6: Wie und was haben wir gelernt?<br />

Den Lernprozess und die Leistungen bewerten<br />

Mit der Annahme Ihres Angebots ist die sogenannte Lernsituation „Einen Kun-<br />

denauftrag einwerben“ fast abgeschlossen.<br />

Am Anfang der Lernsituation haben Sie Lernziele formuliert und Vereinbarungen<br />

zur Leistungsbewertung und zur Zusammenarbeit getroffen. Mit dieser letzten<br />

Aufgabe sollen nun im Rückblick der Lernprozess und Ihre Leistungen bewertet<br />

werden.<br />

Diskutieren Sie in Ihrer Klasse folgende Fragen:<br />

Lernprozess:<br />

a) Wie zufrieden waren Sie mit dem Arbeitsmaterial?<br />

b) Wann waren Sie motiviert, wann weniger motiviert?<br />

c) Wie war die Zusammenarbeit in der Gruppe?<br />

d) Waren die Regeln der Zusammenarbeit brauchbar?<br />

Lernergebnisse:<br />

a) Wurden alle Ziele erreicht? Welche nicht?<br />

b) Wie schätzen Sie Ihre Leistungen ein?<br />

c) Wie schätzen Sie die Leistungen Ihrer Gruppe ein?<br />

Einigen Sie sich in Ihrer Klasse auf Verbesserungsvorschlä-<br />

ge für die kommenden Unterrichtseinheiten und halten Sie<br />

diese in Ihrer Arbeitsmappe fest.<br />

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