Der WILDCAT Bassman Plus (PDF, 7,2 MB) - EMSP

Der WILDCAT Bassman Plus (PDF, 7,2 MB) - EMSP Der WILDCAT Bassman Plus (PDF, 7,2 MB) - EMSP

emsp.tu.berlin.de
von emsp.tu.berlin.de Mehr von diesem Publisher
11.10.2013 Aufrufe

Abschlußbericht Mixed Signal Baugruppen 2006/7 Gitarrenverstärker WILDCAT WILDCAT BASSMAN Wenn man nun einen Strom in diese Last einprägt, dann wird der Resonanzkreis durch die Stromquelle in seiner durch die Energiezufuhr angestoßenen Eigenschwingung nicht bedämpft, denn der Ausgangswiderstand einer Stromquelle ist unendlich. Es findet lediglich eine Dämpfung durch den ohmschen Anteil der Last selbst statt. Damit ergibt sich im Resonanzfall eine Spannungsüberhöhung über der Last. Die im akustischen System vorhandenen Resonanzeigenschaften machen sich bei geringerer Dämpfung stärker im Klangbild bemerkbar. Klanglich hat Stromeinprägung zur Folge, dass die Bewegungen der Lautsprechermembran deutlich stärker von den dynamischen Eigenschaften der Lautsprechers selbst und des Gehäuses beeinflusst werden. Da der Rückgang des Stromes durch die Schwingspule bei höheren Frequenzen, bedingt durch deren Induktivität, durch eine Zunahme der Ausgangsspannung der Verstärkers kompensiert wird, ergibt sich durch die Stromeinprägung ein „spitzes“, höhenbetontes Klangbild. Die üblichen HiFi- oder Transistorendstufen arbeiten dagegen mit Spannungseinprägung, sie entsprechen prinzipiell einer Spannungsquelle mit vernachlässigbarem Innenwiderstand: Eingang U Vereinfachte Darstellung einer „üblichen“ Endstufe mit Spannungseinprägung Der geringe Ausgangswiderstand der Spannungsquelle führt dazu, daß die Eigenschwingungen des lastseitigen Resonanzkreises bedämpft werden. Die Spannung über der Last ist von der Frequenz unabhängig, im Resonanzfall ergibt sich ein Minimum des Stromflusses durch die Last. Die induktivitätsbedingte Zunahme der Impedanz der Schwingspule bei höheren Frequenzen führt, aufgrund der konstantgehaltenen Spannung, zu einem geringeren Stromfluß bei höheren Frequenzen. Die im Lautsprecher gespeicherte mechanische Energie induziert beim Rückkehren der Membran in ihre Ruheposition eine Spannung in die Schwingspule. Wenn die ansteuernde Endstufe einen geringen Ausgangsgwiderstand hat, dann wird die Schwingspule praktisch kurzgeschlossen, der damit in der Schwingspule entstehende Stromfluß wirkt der Rückbewegung der Membran entgegen. Letztendlich wird die gespeicherte Energie in der Endstufe in Wärme umgesetzt. Bei der Ansteuerung mit Stromeinprägung führt dagegen die in die Schwingspule induzierte Spannung zu keinem zusätzlichen Stromfluß, die Bewegung der Membran wird nicht gebremst. In der Praxis wird der tatsächlich wirksame Ausgangswiderstand einer Endstufe durch den Grad der angewendeten Spannungsgegenkopplung bestimmt. Je größer der Gegenkopplungsgrad, desto kleiner ist der resultierende Ausgangswiderstand der Endstufe. Dies ist sofort einsichtig, wenn man sich vergegenwärtigt, daß eine Spannungsüberhöhung am Ausgang der Endstufe, etwa durch eine Resonanz verursacht, über den Gegenkopplungspfad die resultierende Steuerspannung am Eingang der Endstufe reduziert, womit dem Anstieg der Ausgangsspannung entgegengewirkt wird. Eine „von sich aus“ als Stromquelle arbeitenden Endstufe wird also, durch das Hinzufügen einer Gegenkopplung, im Extremfall zu einer als Spannungsquelle arbeitenden Endstufe. LOAD Seite 3-60

Abschlußbericht Mixed Signal Baugruppen 2006/7 Gitarrenverstärker WILDCAT WILDCAT BASSMAN Im Bassman kann, mittels Variation des Gegenkopplungsfaktors über den Presence-Regler, der Ausgangswiderstand der Endstufe in weiten Grenzen eingestellt werden. Diese Einstellung ist von hoher musikalischer Wichtigkeit, je weniger man gegenkoppelt, desto „härter“ und durchdringender wird der Klangeindruck. Die Schaltung der Endstufe des WILDCAT Bassman Plus im Detail Das folgende Bild zeigt die Endstufe des WILDCAT Bassman Plus im Detail: Gegenkopplung In+ In- C1012 0.1uF 600V R1025 220K R1026 220K C1013 0.1uF 600V V1004A 5881 -BIAS1 -BIAS2 5 5 V1005A 5881 8 3 8 3 4 4 +430V +430V R1027 470R / 1W R1028 470R / 1W BR1001 0R0 BR1002 0R0 BR1003 0R0 BR1004 0R0 Die Endstufe des WILDCAT Bassman Plus +432V 3 6 9 J1011 AUSGANGSTRAFO HT rot A2 braun Mate-n-Lok A1 blau 8 Ohm grün CON9 4 Ohm gelb / grün 2 2 Ohm weiß 5 0 schwarz 1 4 7 8 BR1005 0R0 1 2 3 4 R1030 100/3W J1012 CON4 Mate-n-Lok Die Eingangssignale gelangen, wechselspannungsgekoppelt über C1012 und C1013 an die Gitter der Endröhren. Über die Gitterableitwiderstände R1025 und R1024 wird die negative Gittervorspannung von –48V an die Gitter der Röhren geführt. Im Gegensatz zum Originalgerät kann man die exakte Höhe der Gittervorspannung im Netzteil einstellen. Die Schirmgitter sind über R1027 und R1026 an die, „hinter“ der Siebdrossel im Netzteil abgegriffenen, daher brummfreien, Versorgungsspannung +430V angeschlossen. Durch die Widerstände ist eine geringfügige Rückwirkung des Schirmgitterstroms auf die Schirmgitterspannung vorhanden, man kann hier aber trotzdem von einem „reinen“ Pentodenbetrieb der Röhren ausgehen. Der Ausgangstrafo ist über den Stecker J1011 mit der Endstufenplatine verbunden. Die Anoden der Röhren treiben die beiden Enden der Primärwicklung, deren Mittelanzapfung an Hochspannung liegt. Die Null-Ohm-Brücken BR1001 bis BR1004 ermöglichen die Umpolung der Trafo-Primärwicklung um eine phasenrichtige Gegenkopplung sicherzustellen. Die „richtige“ Belegung der Trafo-Anschlüsse ist nicht dokumentiert. Es sind entweder BR1001 und BR1004 oder BR1002 und BR1003 bestückt. Seite 3-61

Abschlußbericht Mixed Signal Baugruppen 2006/7 Gitarrenverstärker <strong>WILDCAT</strong> <strong>WILDCAT</strong> BASSMAN<br />

Im <strong>Bassman</strong> kann, mittels Variation des Gegenkopplungsfaktors über den Presence-Regler, der<br />

Ausgangswiderstand der Endstufe in weiten Grenzen eingestellt werden. Diese Einstellung ist von<br />

hoher musikalischer Wichtigkeit, je weniger man gegenkoppelt, desto „härter“ und durchdringender<br />

wird der Klangeindruck.<br />

Die Schaltung der Endstufe des <strong>WILDCAT</strong> <strong>Bassman</strong> <strong>Plus</strong> im Detail<br />

Das folgende Bild zeigt die Endstufe des <strong>WILDCAT</strong> <strong>Bassman</strong> <strong>Plus</strong> im Detail:<br />

Gegenkopplung<br />

In+<br />

In-<br />

C1012<br />

0.1uF 600V<br />

R1025<br />

220K<br />

R1026<br />

220K<br />

C1013<br />

0.1uF 600V<br />

V1004A<br />

5881<br />

-BIAS1<br />

-BIAS2<br />

5<br />

5<br />

V1005A<br />

5881<br />

8 3<br />

8<br />

3<br />

4<br />

4<br />

+430V<br />

+430V<br />

R1027<br />

470R / 1W<br />

R1028<br />

470R / 1W<br />

BR1001 0R0<br />

BR1002 0R0<br />

BR1003 0R0<br />

BR1004 0R0<br />

Die Endstufe des <strong>WILDCAT</strong> <strong>Bassman</strong> <strong>Plus</strong><br />

+432V<br />

3<br />

6<br />

9<br />

J1011<br />

AUSGANGSTRAFO<br />

HT rot<br />

A2 braun<br />

Mate-n-Lok<br />

A1 blau 8 Ohm grün<br />

CON9<br />

4 Ohm gelb / grün<br />

2<br />

2 Ohm weiß<br />

5<br />

0 schwarz<br />

1<br />

4<br />

7<br />

8<br />

BR1005<br />

0R0<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

R1030<br />

100/3W<br />

J1012<br />

CON4<br />

Mate-n-Lok<br />

Die Eingangssignale gelangen, wechselspannungsgekoppelt über C1012 und C1013 an die Gitter<br />

der Endröhren. Über die Gitterableitwiderstände R1025 und R1024 wird die negative<br />

Gittervorspannung von –48V an die Gitter der Röhren geführt. Im Gegensatz zum Originalgerät kann<br />

man die exakte Höhe der Gittervorspannung im Netzteil einstellen.<br />

Die Schirmgitter sind über R1027 und R1026 an die, „hinter“ der Siebdrossel im Netzteil abgegriffenen,<br />

daher brummfreien, Versorgungsspannung +430V angeschlossen. Durch die Widerstände ist eine<br />

geringfügige Rückwirkung des Schirmgitterstroms auf die Schirmgitterspannung vorhanden, man<br />

kann hier aber trotzdem von einem „reinen“ Pentodenbetrieb der Röhren ausgehen.<br />

<strong>Der</strong> Ausgangstrafo ist über den Stecker J1011 mit der Endstufenplatine verbunden. Die Anoden der<br />

Röhren treiben die beiden Enden der Primärwicklung, deren Mittelanzapfung an Hochspannung liegt.<br />

Die Null-Ohm-Brücken BR1001 bis BR1004 ermöglichen die Umpolung der Trafo-Primärwicklung um<br />

eine phasenrichtige Gegenkopplung sicherzustellen. Die „richtige“ Belegung der Trafo-Anschlüsse ist<br />

nicht dokumentiert. Es sind entweder BR1001 und BR1004 oder BR1002 und BR1003 bestückt.<br />

Seite 3-61

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!