Der WILDCAT Bassman Plus (PDF, 7,2 MB) - EMSP

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Abschlußbericht Mixed Signal Baugruppen 2006/7 Gitarrenverstärker WILDCAT WILDCAT BASSMAN Die Analyse der Treiberstufe Hier findet sich die Vorgehensweise wieder, die bereits bei der Eingangsstufe angewendet wurde. Die im Originalschaltbild angegebene Versorgungsspannung der Treiberstufe ist 325V. Auf diesem Wert beruht die folgende Analyse der Stufe. Es soll nun der Arbeitspunkt der Treiberstufe bestimmt werden. Zunächst wird die Arbeitsgerade in das Kennlinienfeld eingetragen. Der tatsächliche Arbeitspunkt der Röhre muß auf dieser Gerade liegen. Hierzu kann der Kathodenwiderstand vernachlässigt werden. Unter der Annahme einer völlig gesperrten Röhre ergäbe sich ein Strom von 0mA, an der Anode würde die volle Versorgungsspannung von 325V anliegen. Unter der Annahme einer kurzgeschlossenen Röhre wäre die Spannung an der Anode 0V, es würde 325V / 100kOhm = 3,25mA fließen. Die Arbeitsgerade ist dann durch die Punkte (325V / 0mA) und (0V / 3,25mA) definiert. Auszug Datenblatt 12AX7 von General Electric mit Arbeitsgerade (pink) und Gittergerade (blau) Seite 3-22

Abschlußbericht Mixed Signal Baugruppen 2006/7 Gitarrenverstärker WILDCAT WILDCAT BASSMAN Der tatsächliche Arbeitspunkt liegt am Schnittpunkt der Arbeitsgeraden und der Gittergeraden. Die Gittergerade stellt die Abhängigkeit des Spannungsabfalls am Kathodenwiderstand (entspricht hier der Gittervorspannung) vom Anodenstrom dar. Der hier vorhandene Kathodenwiderstand ist 820 Ohm. Wenn man eine Gitterspannung von –1,5V (in Bezug auf die Kathode, die gegenüber der Masse positiv ist) annimmt, dann muß hierbei ein Anodenstrom von 1,5V / 820 Ohm = 1,8mA fließen. Wenn man eine Gitterspannung von –1V annimmt, dann muß hierbei ein Anodenstrom von 1V / 820 Ohm = 1,2 mA fließen. Die Gittergerade wird zwischen dem Schnittpunkte der Kurve für die Gittervorspannung –1,5V mit der 1,8mA-Achse und dem Schnittpunkt der Kurve für die Gittervorspannung –1V und der 1,2mA-Achse aufgespannt. Es kann nun der folgende Arbeitspunkt abgelesen werden: - Anodenstrom 1,4 mA, hieraus folgt eine Gittervorspannung von 1,4mA * 820 Ohm = 1,15V - Anodenspannung 180V => Potential der Anode 180V + 1,15V = 181V Die soeben ermittelte Anodenspannung stimmt mit der Angabe „180V“ im Originalschaltplan überein. Von dem nun bekannten Arbeitspunkt ausgehend, kann die Verstärkung der Stufe anhand des entsprechenden Diagramms im Datenblatt abgeschätzt werden. Hierzu wird der Verstärkungsfaktor µ und der Innenwiderstand rp abgelesen. Auszug Datenblatt 12AX7 von General Electric mit eingezeichneter Abschätzung des Verstärkungsfaktors und des Innenwiderstands Nachteilig an diesem Diagramm ist, daß die Werte nur für eine Anodenspannung von 100V zur Verfügung stehen, während die tatsächliche Anodenspannung ca.180V beträgt. Es werden jedoch die hier abgelesenen Werte verwendet, da die sonst übliche Methode der Bestimmung des Innenwiderstands mittels Anlegen einer Tangente im Kennlinienfeld ebenfalls fehlerbehaftet ist. Seite 3-23

Abschlußbericht Mixed Signal Baugruppen 2006/7 Gitarrenverstärker <strong>WILDCAT</strong> <strong>WILDCAT</strong> BASSMAN<br />

<strong>Der</strong> tatsächliche Arbeitspunkt liegt am Schnittpunkt der Arbeitsgeraden und der Gittergeraden. Die<br />

Gittergerade stellt die Abhängigkeit des Spannungsabfalls am Kathodenwiderstand (entspricht hier<br />

der Gittervorspannung) vom Anodenstrom dar. <strong>Der</strong> hier vorhandene Kathodenwiderstand ist 820<br />

Ohm.<br />

Wenn man eine Gitterspannung von –1,5V (in Bezug auf die Kathode, die gegenüber der Masse<br />

positiv ist) annimmt, dann muß hierbei ein Anodenstrom von 1,5V / 820 Ohm = 1,8mA fließen.<br />

Wenn man eine Gitterspannung von –1V annimmt, dann muß hierbei ein Anodenstrom von 1V / 820<br />

Ohm = 1,2 mA fließen.<br />

Die Gittergerade wird zwischen dem Schnittpunkte der Kurve für die Gittervorspannung –1,5V mit der<br />

1,8mA-Achse und dem Schnittpunkt der Kurve für die Gittervorspannung –1V und der 1,2mA-Achse<br />

aufgespannt.<br />

Es kann nun der folgende Arbeitspunkt abgelesen werden:<br />

- Anodenstrom 1,4 mA, hieraus folgt eine Gittervorspannung von 1,4mA * 820 Ohm = 1,15V<br />

- Anodenspannung 180V => Potential der Anode 180V + 1,15V = 181V<br />

Die soeben ermittelte Anodenspannung stimmt mit der Angabe „180V“ im Originalschaltplan<br />

überein.<br />

Von dem nun bekannten Arbeitspunkt ausgehend, kann die Verstärkung der Stufe anhand des<br />

entsprechenden Diagramms im Datenblatt abgeschätzt werden. Hierzu wird der Verstärkungsfaktor µ<br />

und der Innenwiderstand rp abgelesen.<br />

Auszug Datenblatt 12AX7 von General Electric mit eingezeichneter Abschätzung des<br />

Verstärkungsfaktors und des Innenwiderstands<br />

Nachteilig an diesem Diagramm ist, daß die Werte nur für eine Anodenspannung von 100V zur<br />

Verfügung stehen, während die tatsächliche Anodenspannung ca.180V beträgt. Es werden jedoch<br />

die hier abgelesenen Werte verwendet, da die sonst übliche Methode der Bestimmung des<br />

Innenwiderstands mittels Anlegen einer Tangente im Kennlinienfeld ebenfalls fehlerbehaftet ist.<br />

Seite 3-23

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