Der WILDCAT Bassman Plus (PDF, 7,2 MB) - EMSP

Der WILDCAT Bassman Plus (PDF, 7,2 MB) - EMSP Der WILDCAT Bassman Plus (PDF, 7,2 MB) - EMSP

emsp.tu.berlin.de
von emsp.tu.berlin.de Mehr von diesem Publisher
11.10.2013 Aufrufe

Abschlußbericht Mixed Signal Baugruppen 2006/7 Gitarrenverstärker WILDCAT WILDCAT BASSMAN Seite 3-12

Abschlußbericht Mixed Signal Baugruppen 2006/7 Gitarrenverstärker WILDCAT WILDCAT BASSMAN Es stehen vier Eingänge zur Verfügung, jeweils zwei Eingänge sind einer Eingangsstufe zugeordnet, die Ausgangssignale beider Eingangsstufen werden am Gitter der Treiberstufe summiert. Die beiden zu einer Eingangsstufe gehörenden Eingänge unterscheiden sich dadurch, daß bei einem der Eingänge das von der Gitarre kommende Signal mit seinem vollen Pegel an das Gitter der Eingangsröhre gelangt, während das Signal des anderen Eingangs in seinem Pegel halbiert wird. Hierbei ist die Funktion der Schaltkontakte der Eingangs-Klinkenbuchsen maßgeblich. Man erkennt, daß wenn das Gitarrenkabel in den Eingang „1“ gesteckt wird die beiden 68-kOhm- Widerstände parallelgeschaltet zwischen dem Eingangssignal und dem Gitter liegen, das Signal wird nicht abgeschwächt, die Widerstände bilden jedoch im Zusammenwirken mit der Miller-Kapazität der Eingangsstufe einen Tiefpaß, der hochfrequente Störsignale unterdrückt. Bei Stecken des Gitarrenkabels in den Eingang „2“ arbeiten die beiden 68-kOhm-Widerstände als Spannungsteiler, der das Eingangssignal um den Faktor 2 herunterteilt. Die auf das Gitter bezogenen Quellimpedanz des Spannungsteilers entspricht er Parallelschaltung beider Widerstände, so daß sich die Grenzfrequenz des mit der Miller-Kapazität gebildeten Tiefpasses nicht ändert. Die masseseitigen Kontakte der Klinkenbuchsen sind im Originalschaltplan nicht eingezeichnet. Die mit der Röhre 12AY7 aufgebaute Eingangsstufe führt, für beide Eingangskanäle, eine Spannungsverstärkung durch. Die beiden Eingangskanäle arbeiten mit einem gemeinsamen Kathodenwiderstand zur Gittervorspannungserzeugung. Die Ausgangssignale der Eingangsstufe gelangen über die Lautstärkeregler (VOL. 1M) und die Summationswiderstände (270K) an das Gitter der mit der Röhre 12AX7 aufgebauten Treiberstufe. Der „obere“ Lautstärkeregler ist mit einem Kondensator (0.0001uF) überbrückt, damit ergibt sich bei kleineren Lautstärken eine Höhenanhebung, daher die Bezeichnung „BRIGHT“ für den „oberen“ Eingang. In der Treiberstufe findet eine weitere Spannungsverstärkung statt. Das Ausgangssignal der Treiberstufe gelangt dann an die Kathodenfolgerstufe, die mit dem anderen System der Röhre 12AX7 aufgebaut ist. Diese Stufe ist ein Impedanzwandler, sie hat eine Spannungsverstärkung von nahe 1. Der Ausgangswiderstand dieser Stufe ist sehr gering. Die Kathodenfolgerstufe steuert, über das zwischengeschaltete Klangregelnetzwerk mit getrennten Einstellmöglichkeiten für Tiefen (BASS), Mitten (MIDDLE) und Höhen (TREBLE), die Phasensplitterschaltung an. Die Phasenspiltterschaltung ist eine Differenzverstärkerstufe, sie verstärkt die Differenz zwischen dem aus dem Klangregelnetzwerk kommende Eingangssignal und dem vom Lautsprecherausgang abgenommenen Ausgangssignal. Die Phasensplitterschaltung erzeugt zwei zueinander komplementäre Ausgänge, die dann die Endröhren der Gegentaktendstufe ansteuern. Die Phasensplitterschaltung ist mit einer weiteren Röhre 12AX7 aufgebaut. Die Stärke der mit dieser Stufe erzeugten Gegenkopplung wird mit dem PRESENCE-Potentiometer eingestellt. Dreht man dieses „ganz nach oben“ ist keine Gegenkopplung mehr vorhanden. Eine Besonderheit ist, daß das zur Gegenkopplung rückgeführte Signal nicht nur auf das Gitter des „unteren“ Röhresystems wirkt, sondern auch, durch Einkopplung in den beiden Röhrensystemen gemeinsamen Kathodenpfad, einen Gleichtaktanteil im Ausgangssignal verursacht, mit dem in der Stufe vorhandene Unsymmetrien ausgeglichen werden. Diese Phasensplitterschaltung, in Verbindung mit dem niederohmig angesteuerten, ihr vorgeschalteten Klangregelnetzwerk, ist das innovative Moment des damaligen FENDER Bassman 5F6-A, nie zuvor wurde eine derartige Phasenumkehrstufe in einem Gitarrenverstärker verwendet. Dieser Schaltungsteil ist für den einzigartigen Klang des Bassman maßgeblich. Experimente, bei denen selektiv Vor- oder Endstufenverzerrung herbeigeführt wurde {Master-Volume 1M log zwischen Klangregelnetzwerk und Phasensplitterstufe) haben gezeigt, daß die besonderen, intensiven, energiegeladenen Obertöne nur bei Herbeiführung der Endstufenverzerrung entstehen. Seite 3-13

Abschlußbericht Mixed Signal Baugruppen 2006/7 Gitarrenverstärker <strong>WILDCAT</strong> <strong>WILDCAT</strong> BASSMAN<br />

Es stehen vier Eingänge zur Verfügung, jeweils zwei Eingänge sind einer Eingangsstufe zugeordnet,<br />

die Ausgangssignale beider Eingangsstufen werden am Gitter der Treiberstufe summiert.<br />

Die beiden zu einer Eingangsstufe gehörenden Eingänge unterscheiden sich dadurch, daß bei<br />

einem der Eingänge das von der Gitarre kommende Signal mit seinem vollen Pegel an das Gitter der<br />

Eingangsröhre gelangt, während das Signal des anderen Eingangs in seinem Pegel halbiert wird.<br />

Hierbei ist die Funktion der Schaltkontakte der Eingangs-Klinkenbuchsen maßgeblich.<br />

Man erkennt, daß wenn das Gitarrenkabel in den Eingang „1“ gesteckt wird die beiden 68-kOhm-<br />

Widerstände parallelgeschaltet zwischen dem Eingangssignal und dem Gitter liegen, das Signal wird<br />

nicht abgeschwächt, die Widerstände bilden jedoch im Zusammenwirken mit der Miller-Kapazität der<br />

Eingangsstufe einen Tiefpaß, der hochfrequente Störsignale unterdrückt.<br />

Bei Stecken des Gitarrenkabels in den Eingang „2“ arbeiten die beiden 68-kOhm-Widerstände als<br />

Spannungsteiler, der das Eingangssignal um den Faktor 2 herunterteilt. Die auf das Gitter bezogenen<br />

Quellimpedanz des Spannungsteilers entspricht er Parallelschaltung beider Widerstände, so daß sich<br />

die Grenzfrequenz des mit der Miller-Kapazität gebildeten Tiefpasses nicht ändert.<br />

Die masseseitigen Kontakte der Klinkenbuchsen sind im Originalschaltplan nicht eingezeichnet.<br />

Die mit der Röhre 12AY7 aufgebaute Eingangsstufe führt, für beide Eingangskanäle, eine<br />

Spannungsverstärkung durch. Die beiden Eingangskanäle arbeiten mit einem gemeinsamen<br />

Kathodenwiderstand zur Gittervorspannungserzeugung.<br />

Die Ausgangssignale der Eingangsstufe gelangen über die Lautstärkeregler (VOL. 1M) und die<br />

Summationswiderstände (270K) an das Gitter der mit der Röhre 12AX7 aufgebauten Treiberstufe. <strong>Der</strong><br />

„obere“ Lautstärkeregler ist mit einem Kondensator (0.0001uF) überbrückt, damit ergibt sich bei<br />

kleineren Lautstärken eine Höhenanhebung, daher die Bezeichnung „BRIGHT“ für den „oberen“<br />

Eingang.<br />

In der Treiberstufe findet eine weitere Spannungsverstärkung statt. Das Ausgangssignal der Treiberstufe<br />

gelangt dann an die Kathodenfolgerstufe, die mit dem anderen System der Röhre 12AX7 aufgebaut<br />

ist. Diese Stufe ist ein Impedanzwandler, sie hat eine Spannungsverstärkung von nahe 1. <strong>Der</strong><br />

Ausgangswiderstand dieser Stufe ist sehr gering.<br />

Die Kathodenfolgerstufe steuert, über das zwischengeschaltete Klangregelnetzwerk mit getrennten<br />

Einstellmöglichkeiten für Tiefen (BASS), Mitten (MIDDLE) und Höhen (TREBLE), die Phasensplitterschaltung<br />

an.<br />

Die Phasenspiltterschaltung ist eine Differenzverstärkerstufe, sie verstärkt die Differenz zwischen dem<br />

aus dem Klangregelnetzwerk kommende Eingangssignal und dem vom Lautsprecherausgang<br />

abgenommenen Ausgangssignal. Die Phasensplitterschaltung erzeugt zwei zueinander<br />

komplementäre Ausgänge, die dann die Endröhren der Gegentaktendstufe ansteuern. Die<br />

Phasensplitterschaltung ist mit einer weiteren Röhre 12AX7 aufgebaut. Die Stärke der mit dieser Stufe<br />

erzeugten Gegenkopplung wird mit dem PRESENCE-Potentiometer eingestellt. Dreht man dieses<br />

„ganz nach oben“ ist keine Gegenkopplung mehr vorhanden. Eine Besonderheit ist, daß das zur<br />

Gegenkopplung rückgeführte Signal nicht nur auf das Gitter des „unteren“ Röhresystems wirkt,<br />

sondern auch, durch Einkopplung in den beiden Röhrensystemen gemeinsamen Kathodenpfad,<br />

einen Gleichtaktanteil im Ausgangssignal verursacht, mit dem in der Stufe vorhandene Unsymmetrien<br />

ausgeglichen werden.<br />

Diese Phasensplitterschaltung, in Verbindung mit dem niederohmig angesteuerten, ihr<br />

vorgeschalteten Klangregelnetzwerk, ist das innovative Moment des damaligen FENDER <strong>Bassman</strong><br />

5F6-A, nie zuvor wurde eine derartige Phasenumkehrstufe in einem Gitarrenverstärker verwendet.<br />

Dieser Schaltungsteil ist für den einzigartigen Klang des <strong>Bassman</strong> maßgeblich. Experimente, bei<br />

denen selektiv Vor- oder Endstufenverzerrung herbeigeführt wurde {Master-Volume 1M log zwischen<br />

Klangregelnetzwerk und Phasensplitterstufe) haben gezeigt, daß die besonderen, intensiven,<br />

energiegeladenen Obertöne nur bei Herbeiführung der Endstufenverzerrung entstehen.<br />

Seite 3-13

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!