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Der axiomatische Ursprung der Formel E = mc² - Ekkehard Friebe

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<strong>Der</strong> <strong>axiomatische</strong> <strong>Ursprung</strong> <strong>der</strong> <strong>Formel</strong> E = <strong>mc²</strong><br />

von <strong>Ekkehard</strong> <strong>Friebe</strong>, München<br />

<br />

In mo<strong>der</strong>nen Lehrbüchern wird behauptet, die <strong>Formel</strong><br />

E = <strong>mc²</strong><br />

(mit E = Energie, m = träge Masse und c = Geschwindigkeit des Lichtes)<br />

sei von Albert Einstein erstmals gefunden worden. Diese Aussage beruht auf einer Vielzahl<br />

von Irrtümern.<br />

Jedem akademisch ausgebildeten Naturwissenschaftler ist die <strong>Formel</strong><br />

E = ½mv²<br />

(mit E = Energie, m = träge Masse und v = Geschwindigkeit im allgemeinen)<br />

als die kinetische Energie <strong>der</strong> klassischen Mechanik bekannt. Beide <strong>Formel</strong>n wi<strong>der</strong>sprechen<br />

sich, da die <strong>Formel</strong> E = ½mv² für alle Geschwindigkeiten, d.h. auch für v = c gilt.<br />

Es soll deshalb nachstehend <strong>der</strong> <strong>Ursprung</strong> bei<strong>der</strong> <strong>Formel</strong>n historisch analysiert werden.<br />

Damit folgen wir <strong>der</strong> These MAX JAMMERs: „Was eigentlich Physik ist, kann nur historisch<br />

verstanden werden“. (JAMMER, M.: „<strong>Der</strong> Begriff <strong>der</strong> Masse in <strong>der</strong> Physik“, Darmstadt,<br />

1964)<br />

Da E = ½mv² angeblich die ältere <strong>Formel</strong> ist, soll sie zunächst betrachtet werden. Sie<br />

hat ihren <strong>Ursprung</strong> im Fallgesetz, das GALILEI zugeschrieben wird. Dieses lautet in <strong>der</strong><br />

ursprünglichen Form:<br />

s = k·t²<br />

(mit s = Weg, t = Zeit und k = Proportionalitätskonstante)<br />

Es wird hiermit die quadratische Abhängigkeit des Weges von <strong>der</strong> Zeit entsprechend den<br />

Meßergebnissen von GALILEI an <strong>der</strong> schiefen Ebene (nicht am schiefen Turm von Pisa)<br />

zutreffend wie<strong>der</strong>gegeben. Aber mehr auch nicht!!!.<br />

GALILEI setzte nämlich - entgegen <strong>der</strong> natürlichen Erfahrung - als AXIOM fest:<br />

„Alle Körper fallen (im luftleeren Raum und extrapoliert auf den senkrechten Fall) gleich<br />

schnell.“ Experimentell konnte er das natürlich nicht beweisen, da ihm die Mittel zur<br />

Herstellung eines geeigneten VAKUUMS fehlten. Also beschränkte er seine Experimente<br />

an <strong>der</strong> schiefen Ebene auf spezifisch schwere Körper, bei denen <strong>der</strong> Luftwi<strong>der</strong>stand<br />

weitgehend vernachlässigt werden konnte.<br />

Nun gingen die theoretischen Physiker ans Werk. Sie versuchten zu ergründen, was die<br />

Proportionalitätskonstante in GALILEIs <strong>Formel</strong> bedeutete.<br />

Aber so einfach war die Sache nicht. Denn von den Experimenten GALILEIs an <strong>der</strong><br />

schiefen Ebene bis zur Formulierung einer <strong>Formel</strong> für die Lehrbücher ist in <strong>der</strong> Rückschau<br />

ein wechselvoller Gang <strong>der</strong> Dinge zu beobachten. Wie <strong>der</strong> bekannte Wissenschaftskritiker<br />

Gotthard Barth in seinem Buch: „<strong>Der</strong> gigantische Betrug mit EINSTEIN“, Verlag<br />

„Wissen im Werden“, Son<strong>der</strong>band 8, 1987, S. 9/10 berichtet, gab es in <strong>der</strong> Anfangszeit<br />

vier verschiedene Fallgesetze.<br />

Gotthard Barth ergänzt dazu (Zitat):<br />

„Für den ,Fachmann' ist jene <strong>Formel</strong> richtig, die er weiß, d.h., die er in <strong>der</strong> Schule auswendig<br />

gelernt hat. In unserer autoritären Schule wird den Schülern verboten, selbst zu denken<br />

o<strong>der</strong> gar Fehler <strong>der</strong> Autorität zu sehen. Da für den Fachmann die Unverletzlichkeit <strong>der</strong><br />

Autorität hoch über <strong>der</strong> Wahrheit steht, fehlt ihm auch jede Möglichkeit, einen erkannten


Fehler zu berichtigen. Wir sehen immer wie<strong>der</strong>, daß nicht durch mangelnde Intelligenz,<br />

son<strong>der</strong>n durch das Fehlen jeden ethischen Verantwortungsbewußtseins die Wahrheit<br />

unterdrückt wird.“ (Zitatende)<br />

<strong>Der</strong> historische Werdegang zur Schaffung eines mathematisch formulierten Fallgesetzes<br />

verlief etwa wie folgt:<br />

Die Theoretiker erkannten, daß folgende drei Größen in enger Beziehung zueinan<strong>der</strong><br />

standen:<br />

Weg, Geschwindigkeit, Beschleunigung<br />

Denn es ist:<br />

Also:<br />

Geschwindigkeit die erste Ableitung (Differentiation) des Weges nach <strong>der</strong> Zeit,<br />

Beschleunigung die zweite Ableitung (Differentiation) des Weges nach <strong>der</strong> Zeit.<br />

v = ds/dt und b = d²s/dt²<br />

(mit s = Weg, v = Geschwindigkeit b = Beschleunigung t = Zeit)<br />

Aus <strong>der</strong> <strong>Formel</strong> für die Differentiation (entnommen aus einem Mathematik-Lehrbuch):<br />

d/dx [x m ] = m·x m-1<br />

ergibt sich, angewandt auf GALILEIs <strong>Formel</strong> s = k·t² , wobei t an die Stelle von x tritt:<br />

v = d/dt [k·t²] = 2·k·t<br />

b = d/dt [2·k·t] = 2·k<br />

Es bestand nun die Möglichkeit, durch Definition (also axiomatisch) die Erdbeschleunigung<br />

g gleich k o<strong>der</strong> gleich b zu setzen. Das war zunächst noch frei wählbar, da <strong>der</strong><br />

numerische (empirische) Wert von g erst hinterher zugeordnet zu werden brauchte.<br />

Wählt man g = k = ½·b, so ergibt sich für GALILEIs Fallgesetz:<br />

s = g·t² Fallgesetz A<br />

(mit s = Weg, g = Erdbeschleunigung, t = Zeit)<br />

Wählt man g = b = 2·k, d.h. k = ½·g, so ergibt sich für GALILEIs Fallgesetz:<br />

s = ½·g·t² Fallgesetz B<br />

(mit s = Weg, g = Erdbeschleunigung, t = Zeit)<br />

Diese letzte <strong>Formel</strong> (Fallgesetz B) ist nun das Fallgesetz, wie man es heute in den<br />

Schulbüchern findet. Es wurde durch Experimente aus den theoretischen Möglichkeiten<br />

herausgefiltert.<br />

Geht man nun zur kinetischen Energie über, die über das klassische Energie-Erhaltungsprinzip<br />

durch Definition (also axiomatisch) so festgelegt ist, daß die Energie vor und<br />

nach einem Fall dieselbe ist, so ergibt sich für das Fallgesetz B (Masse und Beschleunigung<br />

je als konstant angenommen):<br />

E = Energie = Kraft mal Weg<br />

P = Kraft = Masse mal Beschleunigung = m·b = m·g<br />

s = Weg = ½·g·t² (Fallgesetz B)<br />

v = Geschwindigkeit = ds/dt = d/dt [½·g·t²] = g·t<br />

E = Energie = (m·g)·(½·g·t²) = ½·m·(g²·t²) = ½·m·v²<br />

Dies ist die kinetische Energie, abgeleitet aus dem Fallgesetz B.


Geht man von Fallgesetz A aus, bei dem s = g·t² ist, so ergibt sich offenbar:<br />

E = Energie = (m·g)·(g·t²) = m·(g²·t²) = m·v²<br />

Dies ist die kinetische Energie, abgeleitet aus dem Fallgesetz A.<br />

Wir haben also jetzt zwei Energiegesetze:<br />

E = ½·m·v² und E = m·v²<br />

Die Wi<strong>der</strong>sprüchlichkeit wird hier beson<strong>der</strong>s deutlich.<br />

Setzt man nun in die Gleichung E = m·v² (nach Fallgesetz A) anstatt <strong>der</strong><br />

Geschwindigkeit v die Lichtgeschwindigkeit c ein, so folgt unmittelbar die „Einsteinsche“<br />

<strong>Formel</strong>:<br />

E = m·c²<br />

------------------------------------------------------------<br />

Richtigstellung:<br />

Die obige Ableitung zur Bestimmung <strong>der</strong> kinetischen Energie ausgehend von Fallgesetz A ist fehlerhaft.<br />

Richtig gestellt muß die Ableitung lauten:<br />

E = Energie = Kraft mal Weg<br />

P = Kraft = Masse mal Beschleunigung = m·b = 2·m·g<br />

s = Weg = g·t² (Fallgesetz A)<br />

v = Geschwindigkeit = ds/dt = d/dt [g·t²] = 2·g·t<br />

E = Energie = (2·m·g)·(g·t²) = 2·m·(g²·t²) = 2·m·[½·v]² = ½·m·v²<br />

Es ergibt sich also nach Richtigstellung wie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Ausdruck gemäß Fallgesetz B.<br />

------------------------------------------------------------<br />

Albert Einstein ist also das Opfer eines fehlerhaften Lehrbuches geworden. Gegenüber<br />

an<strong>der</strong>en Wissenschaftlern seiner Zeit, die ähnliche Energieformeln gefunden hatten, war<br />

bei ihm allerdings eines neu:<br />

Die Behauptung, daß die Lichtgeschwindigkeit absolut konstant sei. Dies war sein<br />

eigener Fehler. Siehe hierzu:<br />

Dr. Joachim Meyer: „Was haben Tycho und Albert miteinan<strong>der</strong> gemein?“<br />

<br />

<strong>Friebe</strong>: „Das Energie-Erhaltungs-Prinzip - Ursache zahlreicher Mißverständnisse“<br />

<br />

Aufgrund vorstehen<strong>der</strong> Darlegungen wird auch <strong>der</strong> bemerkenswerte Satz von Professor<br />

Dr. Roman U. SEXL verständlich (Zitat aus WEBER / MENDOZA: „Kabinett physikalischer<br />

Raritäten“, 1. Auflg., hrsg. von SEXL, R. U., Verlag Friedrich Vieweg, Wiesbaden, Bd. 1<br />

<strong>der</strong> Reihe: „Facetten <strong>der</strong> Physik“, Seite 146):<br />

„Mathematikunterricht ist <strong>der</strong> systematische Mißbrauch<br />

einer eigens dazu erfundenen <strong>Formel</strong>sprache.“<br />

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Weitere Literatur:

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