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S mmerw chen in Hitzacker (Elbe) - Elbe-Jeetzel-Zeitung

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5.<br />

29. Juli | 18.00 Uhr<br />

Sommerliche Musiktage<br />

30. Juli bis 7. August<br />

JULI 2011<br />

Kneipp-Kurort<br />

<strong>Hitzacker</strong> (<strong>Elbe</strong>)<br />

S <strong>mmerw</strong> <strong>chen</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>Hitzacker</strong> (<strong>Elbe</strong>)<br />

EINE SONDERVERÖFFENTLICHUNG VON<br />

ELBE-JEETZEL-ZEITUNG UND ELBE-JEETZEL-KIEBITZ


Wir bieten der Kunst e<strong>in</strong> Forum.<br />

Künstler gestalten ihr Krankenhaus.<br />

<br />

ca.35 m 2<br />

Im zukünftigen Neubau der Capio <strong>Elbe</strong>-<strong>Jeetzel</strong>-Kl<strong>in</strong>ik <strong>in</strong> Dannenberg<br />

bieten wir Kunst- und Kulturschaffenden aus dem Wendland die e<strong>in</strong>malige<br />

Gelegenheit, sich mit ihrem Werk „zu verewigen“. Gestalten Sie e<strong>in</strong>e<br />

Wandfläche von ca. 35 m2 (3 m Höhe, 11,50 m Breite) <strong>in</strong> der großzügig<br />

verglasten E<strong>in</strong>gangshalle – dem Herzstück Ihres neuen Krankenhauses<br />

<strong>in</strong> Dannenberg. Der Gew<strong>in</strong>ner wird von e<strong>in</strong>er Jury ermittelt und mit e<strong>in</strong>em<br />

Preisgeld von 1.000,- Euro unterstützt. Als Teilnehmer am Wettbewerb<br />

bieten wir Ihnen zusätzlich die Möglichkeit, Ihre Werke im Foyer und den<br />

Fluren des Krankenhauses zu präsentieren.<br />

In Dannenberg entsteht zurzeit das modernste Krankenhaus Niedersachsens.<br />

Der fast 40 Millionen Euro teure Neubau sichert die wohnortnahe<br />

mediz<strong>in</strong>ische Grundversorgung e<strong>in</strong>er ganzen Region. Die neue<br />

Capio <strong>Elbe</strong>-<strong>Jeetzel</strong>-Kl<strong>in</strong>ik verbessert zudem deutlich die Aufenthaltsqualität<br />

ihrer Patienten und auch ihrer Mitarbeiter. Das neue Krankenhaus<br />

– Eröffnung Frühjahr 2012 – gewährleistet somit auch zukünftig e<strong>in</strong>e<br />

qualitativ hochwertige mediz<strong>in</strong>ische Versorgung der Bevölkerung.<br />

Der Künstlerwettwerb „Kunst im Krankenhaus“ wird gefördert durch:<br />

<strong>Elbe</strong>-<strong>Jeetzel</strong>-<strong>Zeitung</strong>, Lüchow<br />

Ideenkonzept<br />

Wir bitten Sie, uns e<strong>in</strong>en kurzen<br />

Text (Ideenkonzept <strong>in</strong>kl. Skizzen)<br />

und e<strong>in</strong>ige Anmerkungen zu Ihrer<br />

Person (gerne auch persönliches)<br />

e<strong>in</strong>zurei<strong>chen</strong>.<br />

Anmeldung / E<strong>in</strong>sendeschluss<br />

Senden Sie Ihr Ideenkonzept bitte<br />

bis spätestens 30. Sept. 2011 an:<br />

Capio <strong>Elbe</strong>-<strong>Jeetzel</strong>-Kl<strong>in</strong>ik, Stichwort<br />

„Kunst im Krankenhaus“, Herman-<br />

Löns-Str. 2, 29451 Dannenberg<br />

Weitere Infos<br />

Zu unserem Gestaltungskonzept erteilt<br />

Ihnen Herr Merhof (Architektengruppe<br />

Schweitzer + Partner) unter<br />

Tel. 0531 7001272 gerne Auskunft.<br />

Wir freuen uns auf Ihre Vorschläge.


Der Sommer…<br />

… <strong>in</strong> <strong>Hitzacker</strong> ist zentral<br />

von e<strong>in</strong>em Ereignis geprägt,<br />

das über die Region h<strong>in</strong>aus<br />

Aufmerksamkeit f<strong>in</strong>det: die<br />

Sommerli<strong>chen</strong> Musiktage.<br />

Ihr 66. Jahr ist e<strong>in</strong> Jahr des<br />

Wechsels: Dr. Markus Fe<strong>in</strong><br />

gibt mit se<strong>in</strong>em zehnten Programm<br />

die künstlerische Leitung<br />

des Festivals <strong>in</strong> die<br />

Hände von Carol<strong>in</strong> Widmann.<br />

Der bisherige Intendant<br />

und se<strong>in</strong>e Nachfolger<strong>in</strong><br />

s<strong>in</strong>d aus diesem Anlass mit<br />

eigenen Beiträgen vertreten.<br />

E<strong>in</strong> weiterer Artikel blickt auf<br />

die „Ära Fe<strong>in</strong>“ zurück, und<br />

auch die Fotos im ersten Teil<br />

zeigen Konzerte aus dieser<br />

Zeit. E<strong>in</strong>em zweiten Ereignis<br />

der Sommerliche Musiktage<br />

gilt e<strong>in</strong> weiterer Artikel: Der<br />

Trägervere<strong>in</strong> des Festivals<br />

konnte im Februar se<strong>in</strong>en 60.<br />

Gründungstag begehen.<br />

Außerdem gibt es e<strong>in</strong>en<br />

Programmüberblick und<br />

Konzerttipps von Festival-<br />

Mitarbeiter<strong>in</strong>nen.<br />

Die „So<strong>mmerw</strong>o<strong>chen</strong>“ <strong>in</strong><br />

<strong>Hitzacker</strong>“ haben mehr zu<br />

bieten als Musik. Auf e<strong>in</strong>ige<br />

weitere Angebote des <strong>Elbe</strong>städt<strong>chen</strong>s<br />

Umgebung weisen<br />

der zweite Teil dieses<br />

Heftes und auch die Anzeigen<br />

h<strong>in</strong>.<br />

Viel Spaß bei der Lektüre<br />

Thomas Janssen<br />

von Carol<strong>in</strong> Widmann<br />

Als ich vor<br />

nunmehr sieben<br />

Jahren zum ersten<br />

Mal nach<br />

<strong>Hitzacker</strong> kam,<br />

um bei den<br />

Sommerli<strong>chen</strong><br />

Musiktagen aufzutreten,<br />

hätte<br />

ich nie im<br />

Traum daran gedacht,<br />

dass ich<br />

dieses wunderbare<br />

Festival e<strong>in</strong>mal aus e<strong>in</strong>er anderen Perspektive<br />

als der e<strong>in</strong>er Geiger<strong>in</strong> kennen lernen<br />

würde. Ich er<strong>in</strong>nere mich genau, wie<br />

ich im Hotel ke<strong>in</strong>en Bissen des wunderbaren<br />

Frühstücks essen konnte, weil ich vor<br />

me<strong>in</strong>er 11 Uhr-Mat<strong>in</strong>ee so nervös war. E<strong>in</strong><br />

hervorragender Ruf eilte den Sommerli-<br />

66. Sommerliche Musiktage <strong>Hitzacker</strong> 3<br />

Das kle<strong>in</strong>e Wunder<br />

von Dr. Markus Fe<strong>in</strong><br />

1993, me<strong>in</strong> erstes<br />

Jahr bei den Sommerli<strong>chen</strong>.<br />

Im Auto<br />

fahre ich von Hamburg<br />

aus <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e mir<br />

unbekannte Landschaft,<br />

die Weite<br />

atmet. In <strong>Hitzacker</strong><br />

angekommen, erlebe<br />

ich fast rauschhaft<br />

e<strong>in</strong> Festival, das<br />

mich vom ersten<br />

Tag an <strong>in</strong> den Bann<br />

zieht. Als Mitarbeiter des Festivalbüros kennen<br />

wir ke<strong>in</strong>e Nachrichten, nicht mal mehr unsere<br />

Freunde, wir kennen nur noch das nächste Konzert.<br />

18 Jahre später schlagen die Er<strong>in</strong>nerungen Kapriolen,<br />

wenn ich me<strong>in</strong>e Festival-Jahre <strong>in</strong><br />

<strong>Hitzacker</strong> vor me<strong>in</strong>em geistigen Auge vorüberziehen<br />

lasse. Die größte Überraschung? In aller<br />

Herrgottsfrühe, morgens um 4.30 Uhr, doch<br />

tatsächlich e<strong>in</strong>e Warteschlange an der Kasse für<br />

Daniel Otts Landschaftsmusik zum Sonnenaufgang<br />

zu sehen. Viele 100 Mens<strong>chen</strong> reiben sich<br />

den Schlaf aus den Augen und hören staunend<br />

Klängen zu, die von der anderen Elbseite herüberwehen.<br />

Die längsten M<strong>in</strong>uten? Sicherlich jene dreiviertel<br />

Stunde, die wir mit e<strong>in</strong>em spontan geführten<br />

Gespräch auf dem Podium zubr<strong>in</strong>gen, um die<br />

Verspätung des Cellisten beim Abschlusskonzert<br />

zu überbrücken. Als mir der Gesprächsstoff ausgeht,<br />

behaupte ich, e<strong>in</strong> Signal bekommen zu<br />

haben, dass der Cellist gerade angekommen sei –<br />

das war glatt gelogen, entpuppte sich dann aber<br />

zu me<strong>in</strong>er großen Erleichterung als wahr. Großer<br />

Zeit für neue Träume<br />

<strong>chen</strong> Musiktagen voraus, es war e<strong>in</strong>e Ehre,<br />

als junger Künstler e<strong>in</strong>geladen zu se<strong>in</strong>. Ich<br />

wollte auf ke<strong>in</strong>en Fall, dass me<strong>in</strong> erstes<br />

Mal <strong>in</strong> <strong>Hitzacker</strong> auch me<strong>in</strong> letztes Mal<br />

se<strong>in</strong> würde.<br />

Woher kam me<strong>in</strong> Respekt vor diesem<br />

Festival? Wofür stand <strong>Hitzacker</strong>? Für Innovation<br />

aus Tradition, für kluge Programme,<br />

für Inhalte. Für e<strong>in</strong> aufgeklärtes, neugieriges<br />

Publikum, das Innovation und Tradition<br />

nicht als Gegensätze sieht. Und das<br />

alles <strong>in</strong> der landschaftlich herrli<strong>chen</strong> Umgebung<br />

der Elbtalaue!<br />

Genau dies ist es, was ich nun – <strong>in</strong> alter<br />

Tradition, und doch mit Innovation – fortführen<br />

will und darf. Es wird e<strong>in</strong>ige Überraschungen<br />

geben <strong>in</strong> den nächsten Jahren,<br />

denn verschiedene Ideen liegen mir am<br />

Herzen, die ich <strong>in</strong> <strong>Hitzacker</strong> e<strong>in</strong>führen<br />

will. Dazu gehört beispielsweise, dass ich<br />

sehr jungen Musikern am Anfang ihrer musikalis<strong>chen</strong><br />

Laufbahn die Chance geben<br />

Applaus für den Cellisten und großer Applaus<br />

für e<strong>in</strong> grandioses Konzert.<br />

Me<strong>in</strong> bewegendstes Konzerterlebnis? Vielleicht<br />

die Aufführung von Olivier Messiaens<br />

„Quartett auf das Ende der Zeit“ durch Patricia<br />

Kopatsch<strong>in</strong>skaja, Sol Gabetta, Jörg Widmann<br />

und Henri Sigfridsson <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Nachtkonzert,<br />

das uns alle an e<strong>in</strong>en anderen Ort versetzte. Niemals<br />

zuvor habe ich erlebt, wie Musiker und Publikum<br />

nach dem letzten Ton über M<strong>in</strong>uten,<br />

sichtlich bewegt, <strong>in</strong>nehalten, um dem Echo der<br />

Musik zu laus<strong>chen</strong>.<br />

Wie viele weitere Er<strong>in</strong>nerungen ließen sich<br />

hier anfügen! Zu me<strong>in</strong>em Lebensgefühl, das ich<br />

mit dem Festival verb<strong>in</strong>de, will die Retrospektive<br />

dennoch nicht passen. Die Sommerli<strong>chen</strong> Musiktage<br />

<strong>Hitzacker</strong> – das ist für mich geballte Gegenwart:<br />

das <strong>in</strong>tensive Zuhören im Jetzt, das<br />

neugierige Entdecken, der lebendige Austausch,<br />

die Begegnung mit Mens<strong>chen</strong>. Jedes Jahr aufs<br />

Neue staune ich über das kle<strong>in</strong>e Wunder, das<br />

sich hier ereignet: Künstler aus der ganzen Welt<br />

und Konzertbesucher nicht nur aus ganz<br />

Deutschland f<strong>in</strong>den sich zusammen und verwandeln<br />

den Festspielort <strong>Hitzacker</strong> geme<strong>in</strong>sam <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>en <strong>in</strong>spirierenden Erlebnisraum. Wie dankbar<br />

b<strong>in</strong> ich, all das aus nächster Nähe miterlebt zu<br />

haben – und wie sehr freue ich mich auf die Konzerte<br />

und Begegnungen <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em letzten Jahr<br />

als künstlerischer Leiter!<br />

Wenn mit dem letzten Konzert der Stab an<br />

Carol<strong>in</strong> Widmann weiter gereicht wird, dann ist<br />

das für die „Sommerli<strong>chen</strong>“ – und für mich persönlich<br />

– e<strong>in</strong> Glücksfall: Carol<strong>in</strong> Widmann, e<strong>in</strong>e<br />

der <strong>in</strong>teressantesten Künstlerpersönlichkeiten<br />

der Gegenwart, wird dem Erlebnisraum viele<br />

neue Türen und Fenster h<strong>in</strong>zufügen. Die Sommerli<strong>chen</strong><br />

Musiktage <strong>Hitzacker</strong> bleiben auf Entdeckungsreise!<br />

will, Seite an Seite mit großartigen Musikern,<br />

die schon weiter <strong>in</strong> ihrem Werdegang<br />

s<strong>in</strong>d, zu musizieren. So können auch hier<br />

Gegenwart und Zukunft Hand <strong>in</strong> Hand<br />

gehen. Ich freue mich schon sehr auf die<br />

Aufgaben, die mich <strong>in</strong> <strong>Hitzacker</strong> erwarten.<br />

Und ich freue mich, Sie, unser Publikum,<br />

als Weggefährten zu haben auf dieser Reise<br />

zu bekannten und weniger bekannten<br />

Komponisten, Künstlern, Stücken, Literaten<br />

und Filmemachern.<br />

Wenn wir noch viele Mens<strong>chen</strong> erstmals<br />

nach <strong>Hitzacker</strong> locken und sie begeistern<br />

für die <strong>in</strong>spirierende Atmosphäre und die<br />

erfüllende Musik, und sie, bereichert, dem<br />

darauf folgenden Festivaljahr entgegenfiebern<br />

– so wie ich vor sieben Jahren – dann<br />

haben wir e<strong>in</strong> Traumziel unserer Reise erreicht.<br />

Und dann ist es an der Zeit für neue<br />

Träume!


4 66. Sommerliche Musiktage <strong>Hitzacker</strong><br />

Musikgegenwart, Musikgeschichte<br />

E<strong>in</strong> durchaus subjektiver Rückblick auf die Zeit, die „Ära Fe<strong>in</strong>“ genannt zu werden verdient<br />

Von Thomas Janssen<br />

Warum es seit dem Beg<strong>in</strong>n der bürgerli<strong>chen</strong><br />

Zivilisation des Westens möglich ist,<br />

von der „subjektiven Innerlichkeit“ als<br />

dem „eigentli<strong>chen</strong> Gegenstande“ der<br />

Musik zu spre<strong>chen</strong>, wie es Hegel <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er<br />

„Ästhetik“ tat, warum, mehr noch, dieser<br />

Satz den Kern des Gegenstandes Musik<br />

trifft, jedenfalls wenn von der Musikkunst<br />

europäischer Tradition die Rede ist: das zu<br />

verdeutli<strong>chen</strong> ist kaum e<strong>in</strong> anderes Genre<br />

besser geeignet als das der Kammermusik –<br />

und <strong>in</strong> dieser die Gattung des Streichquartetts.<br />

Drei solcher Quartette nannte Markus<br />

Fe<strong>in</strong> als konkretes Beispiel für die<br />

These Hegels, als er 2002, <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em ersten<br />

Jahr als künstlerischer Leiter der Sommerli<strong>chen</strong><br />

Musiktage war, mit e<strong>in</strong>er „Kle<strong>in</strong>en<br />

Kulturgeschichte der Kammermusik“ die<br />

Hörer-Akademie des Festivals eröffnete.<br />

Drei Jahre später zog das Programm des<br />

60. der sommerli<strong>chen</strong> Festivals <strong>in</strong> der <strong>Elbe</strong>stadt<br />

daraus e<strong>in</strong>e radikale – und mutige –<br />

Konsequenz: E<strong>in</strong> ganzes Festivalprogramm<br />

spürte zehn Tage der Frage nach, wie die<br />

Gattung Streichquartett e<strong>in</strong> „<strong>in</strong> sich e<strong>in</strong>gehüllte(s)<br />

Leben und Weben für sich <strong>in</strong><br />

Tönen widerkl<strong>in</strong>gen“ lässt und „für die<br />

Empf<strong>in</strong>dung und Mitempf<strong>in</strong>dung neu hervorzubr<strong>in</strong>gen“<br />

<strong>in</strong> der Lage ist (Hegel).<br />

Zehn <strong>in</strong>ternationale Ensembles, die zu<br />

den besten ihrer Art gehören, e<strong>in</strong> Programm,<br />

das die Entwicklung der Gattung<br />

Streichquartett exemplarisch vorstellte.<br />

Das von Klassik und Romantik bis zu Vertretern<br />

der Gegenwart wie György Kurtág,<br />

Steve Reich oder Henri Dutilleux reichte,<br />

das auch die außerhalb des Standardrepertoires<br />

zu verortenden Beiträge zur Gattung,<br />

etwa die Griegs oder Brittens, nicht vergaß.<br />

Und e<strong>in</strong> Programm, das zudem von se<strong>in</strong>em<br />

Zentrum aus <strong>in</strong> andere Bereiche wie dem<br />

der Begegnung von Musik und Literatur<br />

streifte. Paradigmatisch geriet das Programm<br />

im Jubiläumsjahr 2005 zum Höhepunkt<br />

der „Ära Fe<strong>in</strong>“. Unvergesslich etwa<br />

Die „Ära Fe<strong>in</strong>“ im Foto I: Kammermusik im Zentrum, das wurde idealtypisch zum 60-jährigen<br />

Bestehen 2005 realisiert. Es spielte auch das Modern Str<strong>in</strong>g Quartet. Aufn.:T. Janssen<br />

die Aufführung der „Different Tra<strong>in</strong>s“ von<br />

Steve Reich durch das Modern Str<strong>in</strong>g<br />

Quartet oder des „komponierten Programms“<br />

(Programmheft) „Nachtgesänge“,<br />

e<strong>in</strong>e Reise <strong>in</strong> Traumwelten.<br />

Von e<strong>in</strong>er Ära zu spre<strong>chen</strong> ist angesichts<br />

der zehn Festivals, die Markus Fe<strong>in</strong> nach<br />

dem Ende der diesjährigen 66. Sommerli<strong>chen</strong><br />

Musiktage programmatisch verantwortet<br />

haben wird, vielleicht angemessen.<br />

Und außer runden Zahlen gibt es gewichtigere<br />

Gründe dafür. Der wichtigste von<br />

ihnen ist die Konsistenz, die seit 2002 die<br />

Dramaturgie der Festivalprogramme geprägt<br />

hat. „Musik und Literatur“ war 2002<br />

das Thema, anhand dessen erstmals deutlich<br />

wurde, dass von nun an die Qualität<br />

der Programmdramaturgie nicht mehr h<strong>in</strong>ter<br />

derjenigen der Interpretationen zurück-<br />

Fordern Sie unsere fachliche Kompetenz!<br />

Das Fachgeschäft<br />

des guten Sehens<br />

stecken sollte, dass die Strukturen sowohl<br />

e<strong>in</strong>es Festival- als auch e<strong>in</strong>es Konzertprogramms<br />

<strong>in</strong> s<strong>in</strong>nvolleren Kontexten strukturiert<br />

se<strong>in</strong> können als jenen, für die <strong>in</strong><br />

<strong>Hitzacker</strong> bis zur Jahrtausendwende Programme<br />

wie etwa „Kammermusik für Flöte,<br />

Oboe Plus ...“ (1996) standen. Anstelle von<br />

Beliebigkeit trat Verb<strong>in</strong>dendes, zum Beispiel<br />

e<strong>in</strong>e Begegnung von He<strong>in</strong>z Holligers<br />

„Beiseit“-Liedern nach Lyrik von Robert<br />

Walser mit dem „Ei<strong>chen</strong>dorff-Liederkreis“<br />

op. 39 von Schumann.<br />

„Musik und Literatur“, „Von Traumstädten<br />

und Phantasiewelten“, „Italienische<br />

Reisen“, „Kosmos Streichquartett“ – mit<br />

sol<strong>chen</strong> Programm machten die Sommerli<strong>chen</strong><br />

Musiktage seit 2002 deutlich, dass<br />

Kammermusik diejenige Gattung ist, <strong>in</strong> der<br />

Fortsetzung auf Seite 5<br />

29456 <strong>Hitzacker</strong> (<strong>Elbe</strong>)<br />

Drawehnertorstraße 15 · Telefon (0 58 62) 82 11 · Fax 80 41


Fortsetzung von Seite 4<br />

am deutlichsten wird, wie Musik „von<br />

e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>neren Stimme der Subjektivität angetrieben<br />

(wird), die ihr eigenes Wahrnehmen<br />

und Beschreiben zum Gegenstand<br />

e<strong>in</strong>es vielstimmigen Dialogs nimmt“. So<br />

hatte es Markus Fe<strong>in</strong>, damals kurz vor se<strong>in</strong>er<br />

Promotion stehend, <strong>in</strong> dem e<strong>in</strong>gangs<br />

erwähnten Vortrag aus dem Jahr 2002 beschrieben.<br />

Die Bedeutung des Textes reicht<br />

weit über diesen Anlass h<strong>in</strong>aus. Die „Kle<strong>in</strong>e<br />

Kulturgeschichte der Kammermusik“<br />

war mehr als musiktheoretische und<br />

musikhistorische Reflexionen, war mehr<br />

als Festvortrag zum Start e<strong>in</strong>er (fast) neuen<br />

Institution im Programm des Festivals. Sie<br />

war, oder sie kann <strong>in</strong> diesem Jahr rückblickend<br />

so gelesen werden, Programm für<br />

die Jahre seit 2002.<br />

He<strong>in</strong>z Holliger, Matthias P<strong>in</strong>tscher, Jörg<br />

Widmann, Luciano Berio, Mike Svoboda,<br />

Wolfgang Rihm, Helmut La<strong>chen</strong>mann,<br />

Matthias Kaul, Jörn Arnecke: Sie alle standen<br />

seit 2002 im Fokus der Sommerli<strong>chen</strong><br />

Musiktage <strong>Hitzacker</strong>, auf differente Art –<br />

meist <strong>in</strong> personam, im Fall des 2003 verstorbenen<br />

Berio als ideeller Composer <strong>in</strong><br />

Residence, oder als Komponist von uraufgeführten<br />

Auftragswerken. Doch so bee<strong>in</strong>druckend<br />

die Reihe dieser Namen auch<br />

wirken mag: Im Zentrum standen nicht sie,<br />

sondern die Themen des Programms, die<br />

<strong>in</strong>haltli<strong>chen</strong> roten Fäden, die jedes Festival<br />

und jedes e<strong>in</strong>zelne Konzert durchzogen.<br />

Exemplarisch rückten jene Programme<br />

solche Verwebungen <strong>in</strong> den Focus, die<br />

Musik differenter Epo<strong>chen</strong> und Provenienzen<br />

zusammenbrachten; „Verwoben“ hieß<br />

dann auch e<strong>in</strong>es, das 2004 Madrigale Carlo<br />

Gesualdo di Venosas mit Luigi Nonos eso-<br />

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immer e<strong>in</strong> biss<strong>chen</strong> besser!<br />

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66. Sommerliche Musiktage <strong>Hitzacker</strong> 5<br />

Die „Ära Fe<strong>in</strong>“ im Foto II: Zum 60-jährigen Bestehen der Sommerli<strong>chen</strong> Musiktage hatte<br />

Markus Fe<strong>in</strong> (Mitte) 2005 se<strong>in</strong>e Vorgänger Claus Kanngiesser (l<strong>in</strong>ks) und Wolfgang<br />

Böttcher zu Gast. Aufn.:T. Janssen<br />

terischem späten Streichquartett „... Fragmente<br />

– Stille. An Diotima ...“ verband.<br />

Programme wie dieses s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e Konstante<br />

der „Ära Fe<strong>in</strong>“, Cedrics Pescias fasz<strong>in</strong>ierender<br />

Klavierabend, der nahtlos Musik von<br />

Kurtág mit der von Schumann verband,<br />

war 2010 Manifestitation dieser Idee. 2003<br />

besorgte das Keller-Quartett zwis<strong>chen</strong> den<br />

Sätzen von Haydns „Sieben letzte Worte<br />

unseres Erlösers am Kreuz“ die Uraufführung<br />

der Haydns Sätze kommentierenden<br />

„Sieben Interludien“ von Jörg Widmann;<br />

die bereits erwähnten „Nachtgesänge“<br />

des Jahres 2005 verschmolzen Musik<br />

Schumanns, Messiaens, Bergs, Bruchs und<br />

Foto oben: Fotolia.com<br />

Widmanns <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Programm.<br />

Begegnungen von Gegenwart und Geschichte<br />

gab es nicht nur als Begegnung<br />

von Musik mit Musik. Kammermusik,<br />

hatte Markus Fe<strong>in</strong> <strong>in</strong> deren „Kle<strong>in</strong>en Kulturgeschichte“<br />

gesagt, Kammermusik „verstand<br />

... es, Strömungen der Zeit <strong>in</strong> sich<br />

aufzunehmen. Ihr Aufstieg wurde dadurch<br />

begünstigt, ja erst ermöglicht, dass sich die<br />

Kräftel<strong>in</strong>ien e<strong>in</strong>es Jahrhunderts <strong>in</strong> ihr trafen.<br />

Diese flossen von überall her, von Philosophie,<br />

Politik und Wirtschaft, um sich<br />

<strong>in</strong> ihr, wie <strong>in</strong> Produkten der bildenden<br />

Fortsetzung Seite 6<br />

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6 66. Sommerliche Musiktage <strong>Hitzacker</strong><br />

Fortsetzung von Seite 5<br />

Kunst, Architektur und Literatur,<br />

zu sammeln.“ So hat Fe<strong>in</strong><br />

Konzerte zu e<strong>in</strong>em weiteren<br />

Zentrum se<strong>in</strong>er Programme gemacht,<br />

<strong>in</strong> denen die Begegnung<br />

der Musik mit anderen Formen<br />

der Kunst gegenseitige Erhellungen<br />

schuf. Zwei seien an<br />

dieser Stelle genannt: Die von<br />

der Violoncellist<strong>in</strong> Sonia Wieder-Atherton<br />

konzipierte Konfrontation<br />

der Musik Rachman<strong>in</strong>ovs<br />

und Prokofiews mit dem<br />

1993 entstandenen Dokumentarfilm<br />

„D’Est“ („Aus dem<br />

Osten“) von Chantal Ackermann.<br />

Musik, die als Inbegriff<br />

„slawischer Seele“ gilt als Gegenüber<br />

der Bilder des tristen<br />

Alltags im Moskau der Jelz<strong>in</strong>-<br />

Ära: das e<strong>in</strong>e im anderen gespiegelt.<br />

E<strong>in</strong> Musterbeispiel<br />

dafür, wie Musik durch andere<br />

Kunst erschlossen werden kann<br />

(und umgekehrt), für e<strong>in</strong>en Teil<br />

des Publikums aber (fast) e<strong>in</strong><br />

Skandalon. Die Literatur war<br />

diejenige Form der Kunst, die<br />

am häufigsten Partner der Musik<br />

wurde, nicht immer so subtil aufe<strong>in</strong>ander<br />

abgestimmt wie <strong>in</strong> dem für diese Komb<strong>in</strong>ationen<br />

quasi-programmatis<strong>chen</strong> Schlusskonzert<br />

des ersten von Markus Fe<strong>in</strong> verantworteten<br />

Festivals: Das Programm<br />

„Wien um 1900 – Musik und Literatur“<br />

vollzog die Entstehung der Moderne nach.<br />

Sol<strong>chen</strong> aufschlussrei<strong>chen</strong> Begegnungen<br />

von Musik und anderer Kunst <strong>in</strong> ihrer Intensität<br />

eng verwandt s<strong>in</strong>d jene ganztägigen<br />

Programme, die 2007 im „Tag mit Bach“<br />

des Violoncellisten Alban Gerhardt erstmals<br />

E<strong>in</strong>gang <strong>in</strong>s Festivalprogramm fanden.<br />

Den Bachs<strong>chen</strong> Cello-Suiten folgten<br />

2008 dessen Viol<strong>in</strong>-Partiten gespielt von<br />

Baiba Skride, 2009 der um dessen Quartettschaffen<br />

zentrierte „Tag mit Haydn“<br />

und 2010 der „Tag mit Ysaye“, an dem die<br />

künftige künstlerische Leiter<strong>in</strong> Carol<strong>in</strong><br />

Die „Ära Fe<strong>in</strong>“ im Foto III:Begegungen von Musik und anderen Formen<br />

wurden prägender Programmteil. Aufn.:T. Janssen<br />

Widmann dessen Viol<strong>in</strong>-Sonaten <strong>in</strong>terpretierte.<br />

Die Komb<strong>in</strong>ation von <strong>in</strong> drei Konzerten<br />

gespielten (fast) kompletten Zyklen<br />

oder Werkgruppen, verbunden mit e<strong>in</strong>em<br />

Ausflug <strong>in</strong> die Region: dieses großen Raum<br />

für reflektierende Muße lassende Konzept<br />

der „Tage mit ...“ fördert die hörende Introspektion.<br />

So greift es e<strong>in</strong>en Aspekt auf, der<br />

<strong>in</strong> der „Kle<strong>in</strong>en Kulturgeschichte der Kammermusik“<br />

als deren „Verb<strong>in</strong>dung mit der<br />

Sphäre des Privaten“ beschrieben wird, die<br />

sich <strong>in</strong> der Kultur des Bürgertums zu e<strong>in</strong>em<br />

„imag<strong>in</strong>ierten Innenraum des modernen<br />

Ichs wandelt.“<br />

Das Streichqartett-Festival im Jubiläumsjahr<br />

2005 war dasjenige, das diesen Aspekt<br />

der Kammermusik am radikalsten und offensivsten<br />

vertrat. Von heute gesehen wirkt<br />

dieses Festival allerd<strong>in</strong>gs auch wie e<strong>in</strong>e Art<br />

Abschluss. Die auf Subjektivität<br />

gerichtete Kammermusik ist bis<br />

heute als Zentrum des Programms<br />

präsent. Doch seit<br />

2006 nehmen von der Event-<br />

Kultur und von der im aktuellen<br />

Musikbetrieb oft händer<strong>in</strong>gend<br />

beschworenen Suche<br />

nach neuen Konzertformen geprägte<br />

Programme größeren<br />

Raum e<strong>in</strong>: Festival-Walks, Auftritte<br />

von ehemaligen Astronauten,<br />

Feste der Stimmen oder Familien,<br />

multikulturelle Crossover-Programme<br />

und<br />

E<strong>in</strong>beziehung von Akteuren<br />

aus der Region zollen dem Zeitgeist<br />

der Trias aus Kulturbetrieb,<br />

-politik und -bürokratie<br />

auch <strong>in</strong> <strong>Hitzacker</strong> Tribut. Angesichts<br />

dessen, dass Kammermusik<br />

heute „<strong>in</strong>mitten der Pluralität,<br />

die Zei<strong>chen</strong> unserer Zeit“<br />

ist, „aufgeführt, gehört und<br />

komponiert“ wird („Kle<strong>in</strong>e Kulturgeschichte<br />

der Kammermusik“)<br />

s<strong>in</strong>d Versuche der Aktualisierung<br />

und Neupositionierung<br />

unabd<strong>in</strong>gbar – Klanglaboratorien,<br />

als Picknick- und Naturgenuss-Programme<br />

wunderbare<br />

Konzertspaziergänge an <strong>Elbe</strong> oder über<br />

den We<strong>in</strong>berg oder Landschaftsmusiken<br />

können als solche gelesen werden.<br />

Ob sie die Musik, die Kammermusik <strong>in</strong><br />

ihr Recht setzen oder diese zum kultur<strong>in</strong>dustriellen<br />

Objekt ma<strong>chen</strong>, bliebe zu fragen.<br />

Waren es der Sonnenaufgang oder die<br />

Musik, die die Er<strong>in</strong>nerung an Daniel Otts<br />

„Landschaft 29/7“ im Jahr 2007 prägten?<br />

In anderen Fällen, etwa beim Festival-<br />

Walks 2008 zur Wifo, der, die aktuelle europäische<br />

Ideologie exekutierend, an e<strong>in</strong>en<br />

der Orte <strong>in</strong> Lüchow-Dannenberg, von<br />

denen aus die NS-Herrschaft konkret ausgeübt<br />

e<strong>in</strong>e Friedenswallfahrt im Grünen zelebrierte,<br />

ist die Frage beantwortet. Auch<br />

dass das Oberthema des Festivals des folgenden<br />

Jahres „Europa“ hieß, ließ<br />

Fortsetzung auf Seite 7<br />

Restaurant Canaletto<br />

Regionale und Italienisch-mediterrane Küche<br />

Zusätzlich zu unserer á la carte Karte gibt es e<strong>in</strong>e<br />

wö<strong>chen</strong>tlich wechselnde Spezialitätenkarte.<br />

Warme Küche von 11.30–14.00 Uhr, 17.30–22.00 Uhr<br />

Donnerstag ist Ruhetag<br />

Hauptstr. 1 | 29456 <strong>Hitzacker</strong> (<strong>Elbe</strong>) | Tel. 0 58 62-9 43 97 22<br />

Es freuen sich auf Ihren Besuch<br />

Jens Stübbecke und Swantje Eichstädt.


Fortsetzung von Seite 6<br />

zeitgeistiggeprägte Ideen ahnen.<br />

Zudem wurde das Programm immer<br />

enger gestrickt, sodass immer weniger<br />

Raum zur Muße, für Introspektion, zur Reflektion<br />

des Gehörten bleibt. Man mag e<strong>in</strong>wenden,<br />

dass doch dem Individuum die<br />

Freiheit bleibt, nach se<strong>in</strong>er Facon hörend<br />

selige werden zu können – doch das Programm<br />

läuft <strong>in</strong> der Überfülle Gefahr, sich<br />

gegen die Idee der Kammermusik und <strong>in</strong><br />

Verkehrung der Adornos<strong>chen</strong> Erkenntnis,<br />

nicht das Werk sei für den Hörer, sondern<br />

der Hörer für das Werk da, an die Seite der<br />

Umtriebigkeit, der hektis<strong>chen</strong> Betriebsamkeit<br />

zu positionieren, die der heutigen Kultur<strong>in</strong>dustrie<br />

als Nonplusultra gilt.<br />

Wie dieser Trend manifestiert <strong>in</strong> sich<br />

<strong>Hitzacker</strong> auch jener zum pädagogis<strong>chen</strong><br />

Impetus, für den aktuellen Kulturbetrieb<br />

conditio s<strong>in</strong>e qua non zum<strong>in</strong>dest der Förderung<br />

und der Legitimation im kulturpolitis<strong>chen</strong><br />

Diskurs wegen. Doch haben die betreffenden,<br />

von Markus Fe<strong>in</strong> <strong>in</strong>s Leben gerufenen<br />

und es deutlich prägenden Teilen<br />

des Programms, auch den Anspruch und<br />

das Potenzial, der kulturellen Selbstermächtigung<br />

des musikalis<strong>chen</strong> Individuums<br />

Vorschub zu leisten: Hörer-Akademie,<br />

Profis unterrichten Laien, S<strong>in</strong>gen für Jedermann,<br />

Jugend-Akademie – sie alle reflektieren,<br />

dass mit der Entwicklung der Kammermusik<br />

sich zum ersten Mal <strong>in</strong> der Geschichte<br />

der Musik die Reflexion<br />

„zwis<strong>chen</strong> das Werk und die Aufnahme<br />

Laser-Therapie<br />

Therapieterm<strong>in</strong>e nach Vere<strong>in</strong>barung<br />

Schmerzbehandlung gegen<br />

Arthroseschmerzen<br />

sowie Gelenk<strong>in</strong>jektionen,<br />

Verödung von Krampfadern<br />

Die schonende Entfernung von<br />

Altersflecken, Warzen aller Art, Leberflecken,<br />

Narbenkorrekturen, Gesichtsfalten,<br />

e<strong>in</strong>gewachsene Zehennägel und Fersensporn<br />

Privatärztliche Behandlung<br />

Praxis für Laserchirurgie<br />

Dr. med. Helmar Bräunl<strong>in</strong>g<br />

Dannenberger Straße 27<br />

29456 <strong>Hitzacker</strong> (<strong>Elbe</strong>)<br />

Telefon (0 58 62) 98 58 20<br />

66. Sommerliche Musiktage <strong>Hitzacker</strong> 7<br />

Die „Ära Fe<strong>in</strong>“ im Foto IV: Nicht immer gelangen Experimente mit neuen Konzertformen,<br />

wie etwa der Festival-Walk zur Wifo im Jahr 2008. Aufn.:T. Janssen<br />

beim Publikum“ schiebt, dass „ästhetischer<br />

Genuss Kenntnis“ voraussetzt.<br />

E<strong>in</strong> Fazit? Noch im Dissens haben die<br />

Programme, die Markus Fe<strong>in</strong> seit 2002<br />

nach <strong>Hitzacker</strong> gebracht hat, Reflexion angeregt,<br />

Musikverständnis vertieft, neue<br />

Welten der Musik erschlossen, ungewöhn-<br />

liche Interpretationen auf die Bühne und<br />

außergewöhnliche Musiker nach <strong>Hitzacker</strong><br />

geholt - kurzum: Hörgenuss ermöglicht.<br />

Dafür e<strong>in</strong> Danke. Auch persönlich.<br />

Konzert: Schluss-Konzert – Staffelübergabe,<br />

Sonntag, 7. August, 17 Uhr, sowie Gesamtprogramm<br />

Altbausanierung<br />

Fachwerksanierung<br />

Terrassen, Zäune, Carports,<br />

Innenausbau, Fußböden, Gartenmöbel<br />

Telefon (0 58 62) 9 41 10 53<br />

Mobil (01 70) 6 97 46 40


8 66. Sommerliche Musiktage <strong>Hitzacker</strong><br />

Boden für Musikkunst bereitet<br />

Die Gesellschaft der Freunde des Sommerli<strong>chen</strong> Musiktage besteht 60 Jahre<br />

von Dr. Margret Schuchard<br />

Dass die Sommerli<strong>chen</strong> Musiktage<br />

<strong>Hitzacker</strong> seit mehr als<br />

sechs Jahrzehnten Musikfreunde<br />

von nah und fern zu e<strong>in</strong>er<br />

kl<strong>in</strong>genden Woche an der <strong>Elbe</strong><br />

zusammen br<strong>in</strong>gen, ist auch<br />

dem engagierten ehrenamtli<strong>chen</strong><br />

E<strong>in</strong>satz der Gesellschaft<br />

der Freunde der Sommerli<strong>chen</strong><br />

Musiktage <strong>Hitzacker</strong> zu danken,<br />

die seit 1951 als Veranstalter<br />

verantwortlich zeichnet. Auf<br />

60 Jahre Vere<strong>in</strong>sgeschichte<br />

blickt sie also <strong>in</strong> diesem Jahr<br />

zurück. Im Vergleich mit<br />

<strong>Hitzacker</strong>s Schützengilde von<br />

1395 ist das vielleicht „re<strong>in</strong> gar<br />

nichts“. Aber mit Blick auf die<br />

kulturelle Entwicklung im<br />

Landkreis nach dem Zweiten<br />

Weltkrieg ist die Gründung der<br />

Gesellschaft am 24. Februar<br />

1951 e<strong>in</strong> folgenreiches Ereignis. Sie half,<br />

den Boden zu bereiten, auf dem künstlerische<br />

Ause<strong>in</strong>andersetzungen mit Altem und<br />

Neuem <strong>in</strong> der Region gedeihen konnten –<br />

nicht nur <strong>in</strong> der Musik.<br />

Während die ersten Musiktage, veranstaltet<br />

vom Kulturausschuss der Stadt<br />

<strong>Hitzacker</strong>, vor allem für Stadt und Umfeld<br />

konzipiert wurden, kamen unter der künstleris<strong>chen</strong><br />

Leitung von Hans Döscher bald<br />

überregionale, sogar <strong>in</strong>ternationale Künstler<br />

und Gäste h<strong>in</strong>zu. Um diese Entwicklung<br />

vor allem f<strong>in</strong>anziell zu sichern, wurde<br />

die Vere<strong>in</strong>sgründung nötig, denn das kle<strong>in</strong>e<br />

Städt<strong>chen</strong> war 1951 an se<strong>in</strong>e Grenzen als<br />

Träger des Festivals gekommen.<br />

Auf der Versammlung im Hotel Waldfrieden<br />

1951 bezeugten die Gründer<strong>in</strong>nen<br />

und Gründer des Vere<strong>in</strong>s per Unterschrift,<br />

Störungs-<br />

Schnelldienst<br />

Reparaturen<br />

Elektro-Schlegel<br />

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29499 Zernien<br />

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Tel./Fax (0 58 62) 98 59 97<br />

24 Std. Notdienst<br />

(0172) 5111610<br />

Im Februar 1951 wurde die Gesellschaft der Freunde der sommerli<strong>chen</strong> Musiktage gegründet. Das<br />

Faksimile zeigt die Unterschriften der Gründungsmitglieder. Archiv SMT<br />

dass sie die Absicht unterstützten, „den gegenwärtigen<br />

hohen Stand der Programmgestaltung<br />

und künstleris<strong>chen</strong> Darbietung<br />

zu erhalten“ und „gleichzeitig aber auch<br />

der Stadt <strong>Hitzacker</strong> <strong>in</strong> ihrer Entwicklung<br />

zu dienen“. Franz Siegfriedt, Fassfabrikant<br />

im Ortsteil Marwedel, wurde zum ersten<br />

Vorsitzenden gewählt. Er prägte jahrelang<br />

überaus erfolgreich das Vere<strong>in</strong>sgeschehen<br />

wie nach ihm Wilhelm Koch, der niedersächsische<br />

F<strong>in</strong>anzm<strong>in</strong>ister, oder der Syndikus<br />

Wilhelm Ridder aus Düsseldorf, der<br />

frühere Regierungspräsident Dr. Hans-Ra<strong>in</strong>er<br />

Frede oder der Generalstaatsanwalt<br />

a.D. Dr. Manfred Endler.<br />

Wenn Vorstandse<strong>in</strong>satz im Krisenmanagement<br />

gefragt war, g<strong>in</strong>g es fast immer um<br />

die F<strong>in</strong>anzierung. Bei der Programmgestaltung<br />

sollten ke<strong>in</strong>e Kompromisse gemacht<br />

werden, und so war man zu jeder Zeit auf<br />

Meisterbetrieb<br />

Beratung<br />

Planung<br />

Sat-Anlagen<br />

E-Installation<br />

Photovoltaik<br />

E-Heizung<br />

Elektro-Groß-<br />

u. -Kle<strong>in</strong>geräte<br />

Zuschüsse der öffentli<strong>chen</strong> Hand und auf<br />

Spenden angewiesen. Manches Mal, besonders<br />

dramatisch 1955 nach der glanzvollen<br />

Aufführung von Monteverdis<br />

„Orfeo“ auf historis<strong>chen</strong> Instrumenten,<br />

gähnte e<strong>in</strong> tiefes Loch <strong>in</strong> der Kasse. Fast<br />

hätten die Musiktage schon nach zehn Jahren<br />

aufgeben müssen, doch das konnte und<br />

wollte die Gesellschaft der Freunde nicht<br />

h<strong>in</strong>nehmen. Besonders engagierte sich Dr.<br />

Agnes Plote, Ärzt<strong>in</strong> aus <strong>Hitzacker</strong> . Sie<br />

reiste umher und warb unermüdlich um<br />

Geldzuwendungen, nicht nur <strong>in</strong> diesem<br />

Jahr. Im Notfall stellten e<strong>in</strong>zelne Mitglieder<br />

großzügige Spenden <strong>in</strong> Aussicht. Immer<br />

wieder gelang es, den Kraftakt der F<strong>in</strong>anzierung<br />

zu meistern. In der Ära Weißenborn<br />

und dessen Zusammenarbeit mit<br />

Frede entspannte sich die Zitterpartie<br />

etwas, denn beide wussten <strong>in</strong>nerhalb des<br />

Fortsetzung Seite 9


Fortsetzung von Seite 8<br />

gegebenen Rahmens zu planen, und Unvorhergesehenes<br />

ließ sich dann leichter bewältigen.<br />

Prägend für die Sommerli<strong>chen</strong> Musiktage<br />

war von Beg<strong>in</strong>n an die familiäre Atmosphäre.<br />

In den frühen Jahren mussten die<br />

Künstler vorwiegend privat untergebracht<br />

und verpflegt werden. Else Levsen, e<strong>in</strong>e<br />

Gastgeber<strong>in</strong>, er<strong>in</strong>nerte sich: „Verabredungen,<br />

Besichtigungsfahrten mit den Künstlern<br />

und Gästen zu den Runddörfern, <strong>in</strong><br />

die Göhrde oder Elbmarsch, geme<strong>in</strong>same<br />

Fahrten auf der <strong>Elbe</strong> mit dem Roland, E<strong>in</strong>ladungen<br />

hier, E<strong>in</strong>ladungen dort. Auch<br />

unser Haus beherbergte Gäste, verwöhnte<br />

die Künstler und feierte manche Nacht h<strong>in</strong>durch.“<br />

So entstanden Freundschaften mit<br />

den Künstlern und <strong>in</strong>nerhalb des Publikums,<br />

das treulich Jahr für Jahr den We<strong>in</strong>bergsweg<br />

h<strong>in</strong>auf <strong>in</strong>s Konzert pilgerte und<br />

sich vergnügt nach dem Konzert <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

der Gastwirtschaften verabredete oder bei<br />

Freunden zu Hause zum Ausklang des<br />

Abends traf.<br />

Der Saal des Waldfrieden platzte meistens<br />

aus allen Nähten, und oft wurde bei<br />

offenen Türen musiziert. Zwar wurde<br />

durch Umbauten nachgebessert, doch die<br />

Gesellschaft der Freunde musste schließlich<br />

auf e<strong>in</strong>en Neubau dr<strong>in</strong>gen, der den<br />

Konzertansprü<strong>chen</strong> gewachsen se<strong>in</strong> würde.<br />

1975 wurde er e<strong>in</strong>geweiht, das heutige<br />

Verdo auf der Elbhöhe, nur wenige Schritte<br />

vom alten Ort entfernt. Der Ort des musikalis<strong>chen</strong><br />

Erlebens, wo die Musik auf die<br />

Elbtallandschaft trifft, war von Anfang an<br />

e<strong>in</strong> besonderer Höhenblick. Die weite<br />

Sicht <strong>in</strong>s Offene (nach dem Ende des Kalten<br />

Kriegs im Worts<strong>in</strong>n) machte erfahrbar,<br />

wie Musik und Elblandschaft harmonisch<br />

auf e<strong>in</strong>ander wirken. Auf dem We<strong>in</strong>berg,<br />

Die Vorsitzenden<br />

Franz Siegfriedt (Fassfabrikant, <strong>Hitzacker</strong>)<br />

1951 bis 955<br />

Dr. Helmuth Koch (F<strong>in</strong>anzm<strong>in</strong>ister<br />

Niedersachsen) 1955 bis 1960<br />

Franz Siegfriedt (Fassfabrikant, <strong>Hitzacker</strong>)<br />

1960 bis 1961<br />

Hugo Scharnberg (Bankdirektor,<br />

Hamburg) 1961 bis 1963<br />

Wilhelm Ridder (Syndikus, Düsseldorf)<br />

1963 bis 1971<br />

Dr, Hans-Ra<strong>in</strong>er Frede (Regierungspräsident,<br />

Lüneburg) 1971 bis1995<br />

Ulrike Wolff-Gebhardt (Regierungspräsident<strong>in</strong>,<br />

Lüneburg) 1995 bis 1999<br />

Ra<strong>in</strong>er Faulhaber (Oberstadtdirektor<br />

a.D., Lüneburg) 2000<br />

Dr. Manfred Endler (Generalstaatsanwalt<br />

a.D., Celle) 2001 bis 2009<br />

L<strong>in</strong>da Anne Engelhardt (Abteilungsleiter<strong>in</strong><br />

a.D., Stiftung Niedersa<strong>chen</strong>,<br />

Celle) seit 2009.<br />

66. Sommerliche Musiktage <strong>Hitzacker</strong> 9<br />

am Deich hüben und drüben oder auf dem<br />

Fluss, auch <strong>in</strong> der Göhrde, haben die Besucher<br />

neue Hörerfahrungen ma<strong>chen</strong> können.<br />

Erstaunlicherweise spielt das Wetter<br />

fast immer mit.<br />

Während der Ära Döscher hatte die Gesellschaft<br />

fünfmal e<strong>in</strong>en Wechsel des ersten<br />

Vorsitzenden. Der nachfolgende Vorsitzende<br />

Dr. Hans-Ra<strong>in</strong>er Frede arbeitete wiederum<br />

mit vier verschiedenen künstleris<strong>chen</strong><br />

Leitern zusammen. Nach Fredes Rücktritt<br />

g<strong>in</strong>g es zunächst etwas turbulent zu, bis es<br />

Dr. Manfred Endler und se<strong>in</strong>em Vorstand<br />

gelang, <strong>in</strong> allem e<strong>in</strong>en Neuanfang zu ma<strong>chen</strong>.<br />

Seither s<strong>in</strong>d die Sommerli<strong>chen</strong> Musiktage<br />

wieder <strong>in</strong> ruhigem Fahrwasser.<br />

Das Festival stand von Beg<strong>in</strong>n an im<br />

Spannungsfeld zwis<strong>chen</strong> Kont<strong>in</strong>uität und<br />

Wandel. Das galt <strong>in</strong> künstlerischer wie organisatorischer<br />

H<strong>in</strong>sicht. Das Programmkonzept,<br />

Werke möglichst aller Epo<strong>chen</strong><br />

der Musikgeschichte bis zu neuer Musik<br />

zur Aufführung zu br<strong>in</strong>gen, blieb e<strong>in</strong>e Konstante.<br />

Anfänglich gab es e<strong>in</strong>e strikte chronologische<br />

Reihenfolge der Werke, heute<br />

stehen die thematis<strong>chen</strong> Bezüge im Vordergrund.<br />

Ebenfalls e<strong>in</strong>e Konstante: Die Neugierde<br />

der Mitglieder des Vere<strong>in</strong>s und mit<br />

ihnen des Publikums auf Begegnungen mit<br />

Unbekanntem. Die Künstler haben <strong>in</strong><br />

<strong>Hitzacker</strong> immer schon die Aufgeschlossenheit<br />

der Zuhörenden deutlich gespürt<br />

und fühlen sich durch das Geben und Nehmen<br />

angespornt. Auch außerhalb des Konzertsaals<br />

zeigt sich das <strong>in</strong> Gesprä<strong>chen</strong>, ob<br />

bei der Hörer-Akademie oder während des<br />

Festival Walk oder am Rande e<strong>in</strong>er Probe:<br />

man redet mite<strong>in</strong>ander und kommt sich –<br />

und der Musik – dadurch näher.<br />

2011 steht das Festival wieder e<strong>in</strong>mal an<br />

e<strong>in</strong>em Wendepunkt. Nach zehn Jahren der<br />

Programmgestaltung<br />

übergibt der Musikwissenschaftler<br />

Dr.<br />

Markus Fe<strong>in</strong> den<br />

Stab der künstleri-<br />

s<strong>chen</strong> Leitung an<br />

die Geiger<strong>in</strong> Carol<strong>in</strong><br />

Widmann. Die<br />

Gesellschaft der<br />

Freunde der Sommerli<strong>chen</strong>Musiktage<br />

mit ihrer Vorsitzenden<br />

L<strong>in</strong>da Anne<br />

Engelhardt ist gut<br />

aufgestellt. Auf die<br />

Zukunft freuen sich<br />

alle Mitglieder, und<br />

sie werden alles<br />

daran setzen, die<br />

Sommerli<strong>chen</strong> Musiktage<br />

<strong>Hitzacker</strong><br />

wie bisher zu e<strong>in</strong>em<br />

Höhepunkt im musikalis<strong>chen</strong>Jahreslauf<br />

an der <strong>Elbe</strong> zu<br />

ma<strong>chen</strong>.<br />

Team Tipp I<br />

MS „<strong>Elbe</strong>-Star“<br />

· Elbrundfahrten <strong>Hitzacker</strong>–Tießau<br />

· Sonderfahrten · Kaffee & Ku<strong>chen</strong><br />

an Bord · Salon & Freideck<br />

mit <strong>in</strong>sgesamt 300 Plätzen<br />

· Beh<strong>in</strong>dertengerecht<br />

Gasthaus<br />

„Stadt Hamburg“<br />

Wir s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> Familienbetrieb mit gemütlich<br />

e<strong>in</strong>gerichteten Zimmern sowie Räumlichkeiten<br />

für Feiern bis 250 Personen.<br />

Unsere schöne Landschaft lädt<br />

zu Wanderungen und Radtouren e<strong>in</strong>.<br />

Ab August jeden Sonntag<br />

ab 18.00 Uhr großes Grillbüfett<br />

Henriette Haage, Projektleitung: Profis<br />

unterrichten Laien<br />

Sonnabend, 30. Juli, 20 Uhr, Orchesterkonzert<br />

• Idyll und Vision<br />

Ravels<br />

Klavierkonzert<br />

für die<br />

l<strong>in</strong>ke Hand<br />

gehört zweifellos<br />

zu den<br />

Königswerken<br />

der Klavierliteratur.<br />

Der dunkle<br />

Sog, der den<br />

Zuhörer mit<br />

den ersten<br />

grummelnden und dunklen Tönen packt,<br />

gönnt ihm nur für kle<strong>in</strong>e, helle und erlösende<br />

Momente e<strong>in</strong>e Atempause. Geprägt durch<br />

e<strong>in</strong>en Rhythmus, der dem Herzschlag<br />

gleicht, treibt das Stück vorwärts und vorwärts.<br />

Aber auch optisch bietet es e<strong>in</strong>iges, da<br />

das Spiel des Solisten geradezu etwas Akrobatisches<br />

hat. Auch dieser Fasz<strong>in</strong>ation kann<br />

man sich kaum entziehen. Ich freue mich<br />

immer, wenn es die Gelegenheit gibt, dieses<br />

Konzert live zu hören. Und <strong>in</strong> den Händen<br />

(pardon <strong>in</strong> der Hand) von Kirill Gerste<strong>in</strong><br />

wird es sicher e<strong>in</strong>e wunderbare Reise <strong>in</strong> die<br />

vielschichtige Welt von Maurice Ravel, die<br />

soviel mehr als den Bolero zu bieten hat.<br />

E<strong>in</strong>gebettet zwis<strong>chen</strong> Liszts „Totentanz“ und<br />

Brahms S<strong>in</strong>fonie Nr. 2 (der man die Entstehung<br />

im Sommerurlaub anmerkt), widmet<br />

sich der Abend nichts weniger als dem<br />

Leben – se<strong>in</strong>em Anfang sowie se<strong>in</strong>em Ende.<br />

Christ<strong>in</strong>e Paul<strong>in</strong><br />

Bahnhofstraße 6<br />

29456 <strong>Hitzacker</strong> (<strong>Elbe</strong>)<br />

Tel. 0 58 62-77 91 · Fax 67 11<br />

Mobil 0171-3 62 60 00<br />

An der <strong>Elbe</strong> 2 . Familie Loelf<br />

Drethem<br />

Telefon (0 58 58) 2 43


10 66. Sommerliche Musiktage <strong>Hitzacker</strong><br />

Zerklüftetes Schaffen<br />

Felix Mendelssohn Bartholdys Streichquartette<br />

Von Anna Lisa Oehlmann<br />

„Wirklich erkennen, was Mendelssohn als<br />

Komponist war und was er gewollt hat und<br />

was er bedeutet hat, wird erst möglich, wenn<br />

man se<strong>in</strong> gesamtes Quartettschaffen übersieht“,<br />

erklärt Christoph Poppen, Primarius<br />

des Cherub<strong>in</strong>i-Quartetts, nach der CD-Aufnahme<br />

dieser Werke. Und fährt fort: „Wenn<br />

Mendelssohn-Quartette gespielt werden,<br />

was selten genug der Fall ist, erkl<strong>in</strong>gen eigentlich<br />

immer nur dieselben, das heißt das<br />

a-Moll op. 13 oder D-Dur op. 44 Nr. 1 und<br />

das f-Moll Quartett op. 80 – aber die anderen<br />

schon nicht mehr“.<br />

E<strong>in</strong> Blick <strong>in</strong> das Konzertprogramm der<br />

Sommerli<strong>chen</strong> Musiktage <strong>Hitzacker</strong> genügt,<br />

um festzustellen, dass Christoph Poppen mit<br />

der E<strong>in</strong>schätzung richtig liegt. Es stehen von<br />

den neun Streichquartetten die bekanntesten,<br />

op. 12, op. 13, aus der Trias op. 44 die<br />

Nr. 3 und das op. 80 auf dem Programm.<br />

Doch warum kommt diesen Quartetten<br />

mehr Aufmerksamkeit zu als anderen? Dies<br />

wird bei der Betrachtung der e<strong>in</strong>zelnen<br />

Werke <strong>in</strong> ihrem historis<strong>chen</strong> und gattungsgeschichtli<strong>chen</strong><br />

H<strong>in</strong>tergrund deutlich.<br />

Die Gattung des Streichquartetts entstand<br />

mit Boccher<strong>in</strong>i und Haydn im letzten Drittel<br />

des 18. Jahrhunderts. Felix Mendelssohn<br />

6. Juli Dorothea Tramitz (Gartow)<br />

13. Juli Joachim Vogelsänger (Lüneburg)<br />

20. Juli Olga M<strong>in</strong>k<strong>in</strong>a (Petersburg/Herford)<br />

27. Juli Eckhart Kuper (Hannover)<br />

3. August Jan von Busch (Rostock)<br />

10. August Matthias Neumann (Hamburg)<br />

17. August Andrea Kul<strong>in</strong> (Berl<strong>in</strong>)<br />

24. August Kai Kupschus (Bückeburg)<br />

31. August Axel Fischer (Bergen/Dumme)<br />

6. Juli bis 31. August 2011<br />

Die „Ära Fe<strong>in</strong>“ im Foto V: „Tage mit …“ gehören heute zu den festen Bestandteilen des<br />

Programms. Baiba Skride spielte 2008 die Viol<strong>in</strong>-Partiten Bachs. Aufn.:T. Janssen<br />

Bartholdy trat dann <strong>in</strong> die Fußstapfen der<br />

Wiener Klassiker und entwickelte Ideen von<br />

Beethovens letzten Streichquartetten, aber<br />

vor allem dessen op. 59, weiter. Er sah es als<br />

Pflicht an, das Erbe der Wiener Klassik auf<br />

se<strong>in</strong>e eigene Art zu<br />

erneuern. Dabei hat<br />

er se<strong>in</strong>en persönli<strong>chen</strong><br />

Stil gefunden.<br />

Die Entwicklung<br />

führt von frühen<br />

Formexperimenten<br />

über klassizistische<br />

Beruhigung zu späten<br />

Ausdrucks-<br />

Komplikationen.<br />

Die Romantik<br />

gab ihm den<br />

Raum, alle Möglichkeiten der Streicherkompositionen<br />

auszuprobieren.<br />

Sowohl vom Umfang als auch vom hohen<br />

künstleris<strong>chen</strong> Anspruch her bildet die Besetzung<br />

für vier gleichberechtigte Streich<strong>in</strong>strumente<br />

e<strong>in</strong>e zentrale Gattung im<br />

Gesamtwerk Mendelssohns. Die Produktion<br />

lässt sich grob <strong>in</strong> zwei Phasen e<strong>in</strong>teilen.<br />

Der ersten Phase kritischer Reflexion bis<br />

1829 folgte e<strong>in</strong>e Schaffenskrise, <strong>in</strong> der er<br />

außer Nebenwerken ke<strong>in</strong>e Kompositionen<br />

veröffentlichte. Die zweite Phase begann<br />

1837 und endete mit se<strong>in</strong>em Tod 1847.<br />

Se<strong>in</strong>e erste Streichquartett-Komposition<br />

schrieb Mendelssohn bereits im Alter von<br />

Fortsetzung auf Seite 11


Die „Ära Fe<strong>in</strong>“ im Foto VI: Nicht nur Mike Svoboda (mit Posaune) nahm die Festival-Gäste<br />

zu musikalis<strong>chen</strong> Expeditonen <strong>in</strong> die Landschaft um <strong>Hitzacker</strong> mit. Aufn.:T. Janssen<br />

Fortsetzung von Seite 10<br />

zwölf Jahren. Die 15 Fugen für Streichquartett<br />

gelten als Studienstücke und werden<br />

deshalb vielfach nicht zu se<strong>in</strong>em Quartettschaffen<br />

gezählt. Gerade se<strong>in</strong>e ersten Werke<br />

komponierte er für Instrumente, mit denen<br />

er vertraut war. Mit elf Jahren begann se<strong>in</strong><br />

Geigenunterricht, durch den er wohl auch<br />

Zugang zu Bratsche und Cello gehabt hat.<br />

Die Fugen waren vor allem zur Aufführung<br />

bei den Sonntagskonzerten der Familie gedacht,<br />

die Teil der bürgerli<strong>chen</strong> Hausmusik<br />

dieser Zeit waren, wie sie auch bei den<br />

Mendelssohns gepflegt wurde.<br />

Auch se<strong>in</strong>em zweiten Quartett <strong>in</strong> Es-Dur<br />

ohne Opuszahl kommt heute kaum Aufmerksamkeit<br />

zu, obwohl die vier Sätze e<strong>in</strong>e<br />

erstaunliche Bewältigung kompositorischer<br />

Probleme zeigen. Das Werk von 1823 gilt<br />

ebenfalls als Studienobjekt und wurde erst<br />

nach Mendelssohns Tod veröffentlicht. E<strong>in</strong><br />

Grund, warum der Komponist se<strong>in</strong>en Zeitgenossen<br />

dieses Werk vorenthalten wollte,<br />

könnte die enge Anlehnung an die großen<br />

Vorbilder se<strong>in</strong>. Dem Quartett wird oft vorgeworfen,<br />

es habe ke<strong>in</strong>e oder zu wenige <strong>in</strong>-<br />

66. Sommerliche Musiktage <strong>Hitzacker</strong> 11<br />

dividuelle Merkmale.<br />

Ganz anders zeigt sich dagegen das bekanntere<br />

Streichquartett a-Moll, op. 13. Obwohl<br />

auch dort <strong>in</strong> der zyklis<strong>chen</strong> Anlage und<br />

der Satzstruktur wieder die Anlehnung an<br />

die Wiener Klassik erfolgte. Das Werk entstand<br />

1927 unter dem unmittelbaren E<strong>in</strong>druck<br />

von Beethovens Spätwerk. Damit<br />

gehörte Mendelssohn zu den ersten, die<br />

diese damals kaum aufgeführten Werke<br />

kompositorisch rezipierten. Satztechnisch<br />

und formal s<strong>in</strong>d vor<br />

allem Bezüge zu<br />

Beethovens a-Moll<br />

Quartett op. 132 zu<br />

erkennen, aber<br />

auch der chromatische<br />

Soggetto des<br />

langsamen Satzes<br />

aus Beethovens op.<br />

95 taucht bei Mendelssohn<br />

wieder<br />

auf. Bei e<strong>in</strong>er Aufführung<br />

<strong>in</strong> Paris<br />

1830 hielt e<strong>in</strong><br />

Zuhörer sogar<br />

Beethoven für den<br />

. . . auch<br />

am Sonntag!<br />

dekoration lifestyle<br />

<strong>in</strong>h. elfriede ritz<br />

zollstraße 3<br />

29456 hitzacker/e.<br />

Komponisten dieses Streichquartetts.<br />

Doch Mendelssohns Stück zeigt auch eigene<br />

kompositorische Elemente, kraftvolle<br />

Themen, e<strong>in</strong>en Hang zur Polyphonie. Solche<br />

formalen Experimente, heftige Kontraste<br />

und emotionale Ausbrüche zeigen sich<br />

im Schaffen des „Mozart des 19. Jahrhunderts“<br />

(Schumann) ke<strong>in</strong> zweites Mal. Das ist<br />

vermutlich auch der Grund, warum dieses<br />

Streichquartett verbreiteter ist. Die Komb<strong>in</strong>ation<br />

und Weiterentwicklung von Altbekanntem<br />

und Neuem geben dem Werk se<strong>in</strong>en<br />

charakteristis<strong>chen</strong> Schwung.<br />

Im Schatten dieses Werkes steht das kurz<br />

darauf folgende anmutige Streichquartett<br />

Es-Dur, op. 12, das Felix Mendelssohn Bartholdy<br />

1829 schrieb. Eric Werner bezeichnet<br />

es als „heiteres und gelöstes Stück, wovon<br />

sich die Orig<strong>in</strong>alität der Substanz <strong>in</strong> op. 13<br />

abhebe“. Die Distanz zu Beethoven wird<br />

größer, Bezüge zu ihm bleiben aber erkennbar.<br />

Mendelssohn entwickelt se<strong>in</strong>e eigene<br />

Kompositionstechnik, um nicht als Nachahmer<br />

zu gelten. Weniger noch als op. 13<br />

wurde dieses Stück <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Zeit angenommen.<br />

Langsam schw<strong>in</strong>den die direkten Bezüge<br />

zu Beethoven. Stattdessen entwickelte Mendelssohn<br />

e<strong>in</strong> ihm eigenes Sonatensatzmodell<br />

<strong>in</strong> den drei Quartetten des op. 44, die im 19.<br />

Jahrhundert zum Streichquartett-Kanon<br />

gehörten. Das erste Werk der Trias op. 44,<br />

Nr. 2 <strong>in</strong> e-Moll, das 1837 auf der Hochzeitsreise<br />

entstand, galt im 19. Jahrhundert als<br />

Fortsetzung auf Seite 12<br />

www.elbeschiffstouren.de<br />

E<strong>in</strong>zigartiger Blick<br />

auf <strong>Elbe</strong>, <strong>Jeetzel</strong> und Hafen<br />

Café<br />

DIERKS<br />

Restaurant<br />

Kranplatz 2 · 29456 <strong>Hitzacker</strong> (<strong>Elbe</strong>) · Am We<strong>in</strong>berg 2<br />

Tel. (0 58 62) 9 87 80 · www.hotel-hafen-hitzacker-elbe.de


12 66. Sommerliche Musiktage <strong>Hitzacker</strong><br />

Fortsetzung von Seite 11<br />

Hauptwerk, wurde aber meist als lyrisch geglättet missverstanden.<br />

So sah man das Stück <strong>in</strong> England als schwach, zu klassisch perfekt<br />

und zu vorhersehbar an. Ludwig<br />

F<strong>in</strong>scher h<strong>in</strong>gegen bezeichnet es<br />

als „großes Werk der Romantik“.<br />

Team Tipp II<br />

Lisa<br />

Wenck,<br />

Assistenz<br />

PresseundÖffentlichkeitsarbeit:<br />

Dienstag<br />

2. August,<br />

14 Uhr Hörer-Akademie • Die<br />

Skrides / 20 Uhr Kammerkonzert<br />

• Zukunftsmusik<br />

Familienbande pflegen und<br />

auf Solopfaden glänzen: Die<br />

Skride-Frauen fasz<strong>in</strong>ieren und<br />

bee<strong>in</strong>drucken mich, weil sie sowohl<br />

zusammen als auch alle<strong>in</strong><br />

die Welt mit ihrer Musik berühren.<br />

Ich möchte mehr wissen<br />

über das Leben <strong>in</strong> dieser lettis<strong>chen</strong><br />

Musikerfamilie, darüber,<br />

wie es ist, <strong>in</strong> K<strong>in</strong>derschuhen<br />

voller Klänge zu stecken und<br />

schließlich den eigenen Weg auf<br />

die Bühne zu f<strong>in</strong>den. Wie bewältigen<br />

sie den Spagat zwis<strong>chen</strong><br />

persönlicher musikalischer<br />

Entfaltung und der Freude<br />

an geme<strong>in</strong>samen Konzerten? In<br />

der Hörer-Akademie werden<br />

uns die drei Schwestern Skride<br />

und ihre Mutter e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>blick<br />

<strong>in</strong> ihr Leben geben. Wir können<br />

uns selbst überzeugen von den<br />

Familienbanden und der Musik,<br />

welche sie schafft. Laus<strong>chen</strong><br />

dürfen wir auch der „Zukunftsmusik“,<br />

die die Schwestern mit<br />

Julian Steckel auf die Bühne<br />

br<strong>in</strong>gen. Ich freue mich darauf!<br />

Heute stehen die anderen beiden<br />

Quartette der Trias im Vordergrund.Das<br />

parallel zu Nr. 2<br />

entstandene Nr.3 des Opus 44<br />

wird als „Gipfel se<strong>in</strong>es Schaffens“<br />

bezeichnet. Es ist weniger<br />

eigen als das ihm nachfolgende<br />

Stück und bricht zu neuen<br />

Höhen auf, me<strong>in</strong>te e<strong>in</strong> Teil der<br />

Kritik. Der andere Teil warf<br />

Mendelssohn vor, sich mit e<strong>in</strong>er<br />

mechanis<strong>chen</strong> Übertragung des<br />

pseudo-klassis<strong>chen</strong> Materials<br />

zufrieden zu geben und se<strong>in</strong>e<br />

Gabe wissentlich für Geld zu<br />

verkaufen – starke Worte für e<strong>in</strong><br />

so kunstvolles Quartett. Doch<br />

vielleicht waren gerade desse<br />

kontrapunktis<strong>chen</strong> Kunstgriffe<br />

und starken Verdichtungen dem<br />

Publikum zu viel.<br />

E<strong>in</strong>e große Wirkung bei den<br />

Zeitgenossen hatte das letzte der<br />

drei, D-Dur op. 44 Nr. 1. Das<br />

1838 komponierte Streichquartett<br />

hob sich als verkapptes Viol<strong>in</strong>konzert,<br />

als „Quatour brilliant“<br />

ab. Die Autographen zeigen<br />

die harte und langwierige Arbeit.<br />

Das virtuose Werk schließt mit<br />

e<strong>in</strong>em sehr spielfreudigen Satz.<br />

Nach dessen Vollendung fiel<br />

Mendelssohn <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Schaffenskrise.<br />

Nach dieser Krise verändern<br />

sich die Kompositionen.<br />

Die lyrisch-kantablen klassizistis<strong>chen</strong><br />

Werke aus op. 44 wei<strong>chen</strong><br />

düsterer, harscher, zerrissener<br />

Musik. Das Streichquartett f-<br />

Moll op. 80 entstand aus der<br />

Trauer um die verstorbene Schwester Fanny. Das Hauptmotiv ähnelt<br />

e<strong>in</strong>em Klagegesang und ist durch hohe Emotionalität geprägt. Tremoli<br />

und hektische Gesten erzeugen e<strong>in</strong>e große Unruhe. Ludwig<br />

F<strong>in</strong>scher sieht es als „e<strong>in</strong> erschütterndes Dokument <strong>in</strong>nerlich bedrohter<br />

schöpferischer Existenz“.<br />

Das deckt sich mit Aussagen,<br />

<strong>in</strong> denen das Werk als<br />

„Spiegel der Zeit“ bezeichnet<br />

wird, e<strong>in</strong>er Zeit, <strong>in</strong> der auch für<br />

Felix Mendelssohn Bartholdy<br />

die Hoffnungen auf Reformen<br />

sowie Versöhnung von Kunst<br />

und Gesellschaft zusammengebro<strong>chen</strong><br />

waren.<br />

Heiter gestimmt, kontrastieren<br />

die beiden Streichquartett-Sätze<br />

op. 81 mit den ernsten Klängen<br />

von op. 80. Das Cappricio<br />

e-Moll mit der Fuge Es-Dur und<br />

den beiden Quartettsätzen zeigt<br />

e<strong>in</strong>e große Heterogenität. Nur<br />

zwei e<strong>in</strong>zelne Sätze im Konzert<br />

zu spielen entspricht nicht der<br />

heutigen Norm, deswegen kommen<br />

wohl diese Sätze kaum<br />

noch zur Aufführung.<br />

Anhand der Streichquartette<br />

lässt sich die Entwicklung von<br />

Mendelssohns Stil erkennen. In<br />

heutigen Konzerten nur die<br />

prägnantesten Wendepunkte <strong>in</strong><br />

Mendelssohns Schaffen zu<br />

Gehör gebracht, ohne jedoch die<br />

volle Entwicklung zu zeigen.<br />

Nimmt man die aber <strong>in</strong>sgesammt<br />

zur Kenntnis, dann verflüchtigt<br />

sich die überlieferte<br />

Rede von der „Formglätte“ Mendelssohns<br />

und es zeigt sich e<strong>in</strong><br />

von starken Kontrasten be<strong>in</strong>ahe<br />

schon zerklüftetes Œuvre.<br />

Konzerte: E<strong>in</strong> Tag mit den Mendelssohns.<br />

Mittwoch, 3. August<br />

(drei Konzerte).<br />

Siegbert Spalik<br />

Steuerberater<br />

Landwirtschaftliche Buchstelle<br />

Esther Spalik<br />

Dipl. Betriebswirt<strong>in</strong> (BA)<br />

Steuerberater<strong>in</strong><br />

www.spalik.de<br />

Team Tipp III<br />

Dorothee<br />

M.<br />

Kalbhenn,<br />

Organisatorische<br />

Leitung:<br />

Freitag,<br />

5. August,<br />

19.30 Uhr,<br />

Folklore<br />

und Kammerkonzert • Kle<strong>in</strong>e<br />

Welt und große Bühne<br />

Fünf Jahre ist es her, dass Patricia<br />

Kopatch<strong>in</strong>skaja bei den<br />

Sommerli<strong>chen</strong> auftrat und noch<br />

immer er<strong>in</strong>nere ich mich genau<br />

daran – nicht nur, weil sie<br />

grundsätzlich barfuß auf der<br />

Bühne erschien: Wenn sie spielt,<br />

spr<strong>in</strong>gt der Funke auf alle über.<br />

Wenn sie dann auch noch<br />

Musik spielt, die ihr besonders<br />

am Herzen liegt, kann sich ke<strong>in</strong>er<br />

mehr entziehen. Welche<br />

Musik damit geme<strong>in</strong>t ist?<br />

Werke, die sie mit ihren moldawis<strong>chen</strong><br />

Wurzeln verb<strong>in</strong>det; die<br />

Folklore-Musik, mit der ihre Eltern<br />

stets das Haus erfüllten.<br />

Diese Klänge s<strong>in</strong>d auch heute<br />

noch e<strong>in</strong>e wichtige Inspirationsquelle.<br />

Was für e<strong>in</strong> energiegeladenes<br />

Erlebnis erwartet uns<br />

also, wenn Eltern und Tochter<br />

geme<strong>in</strong>sam ihre Familienmusik<br />

spielen? Wahrsche<strong>in</strong>lich e<strong>in</strong><br />

Feuerwerk, das man so schnell<br />

nicht vergisst. Ob mit oder ohne<br />

Schuhe seitens der Musiker: Das<br />

Publikum wird auf jeden Fall<br />

von den Socken se<strong>in</strong>.<br />

Dannenberger Straße 28<br />

29456 <strong>Hitzacker</strong><br />

Tel. (0 58 62) 9 66-0<br />

Fax (05862) 9 66-99<br />

E-Mail: <strong>in</strong>fo@spalik.de<br />

Steuerberatersozietät<br />

Geme<strong>in</strong>sam zum Ziel


Sonnabend, 30. Juli<br />

16 Uhr, Verdo<br />

Eröffnungskonzert • Mythos<br />

Familie<br />

Musik von Wagner, Liszt<br />

Nike Wagner: Festvortrag<br />

„Mythos Familie“<br />

Gött<strong>in</strong>ger Symphonieorchester,<br />

GMD Christoph-Matthias<br />

Mueller<br />

20 Uhr, Verdo<br />

Orchesterkonzert • Idyll und<br />

Vision<br />

Musik von Liszt, Ravel,<br />

Brahms<br />

Kirill Gerste<strong>in</strong> (Klavier), Gött<strong>in</strong>ger<br />

Symphonieorchester,<br />

GMD Christoph-Matthias Mueller<br />

Sonntag, 31. Juli<br />

11 Uhr, Verdo<br />

Mat<strong>in</strong>ee • Salon Wittgenste<strong>in</strong><br />

E<strong>in</strong>gerichtet für Sprecher,<br />

Kammerensemble, Bild- und Tone<strong>in</strong>spielungen.<br />

Musik von Brahms, Korngold,<br />

Schönberg, Webern, Bach<br />

sowie Wiener Schrammelmusik.<br />

Uraufführung. Koproduktion<br />

mit „pèler<strong>in</strong>ages“ Kunstfest Weimar<br />

Cédric Pescia (Klavier), Kuss<br />

Quartett, Sebastian Manz (Klar<strong>in</strong>ette),<br />

Daphne Wagner, Rolf<br />

Becker (Sprecher)<br />

Volker Hagedorn (Dramaturgie,<br />

Textfassung)<br />

20 Uhr, Verdo<br />

Jazz-Expedition • Die Kennedy-Story<br />

Sebastian Studnitzky Trio,<br />

Peter Lohmeyer (Sprecher)<br />

Sylvie Kürsten (Dramaturgie,<br />

Textfassung); Cather<strong>in</strong>e Schumann<br />

(Regie)<br />

Montag 1.August<br />

Brendels Weltenbande<br />

11 Uhr, St.-Johannis-Kirche<br />

Hörer-Akademie I • Gesprächskonzert:<br />

Bach und Kurtág<br />

Adra<strong>in</strong> Brendel (Violoncello)<br />

19 Uhr, Verdo<br />

Vortrag mit Klangbeispielen •<br />

„Franz Liszt: Vom Überschwang<br />

zur Askese – Zur zweihundert-<br />

66. Sommerliche Musiktage <strong>Hitzacker</strong> 13<br />

Alle Konzerte im Überblick<br />

sten Wiederkehr se<strong>in</strong>es Geburtstages“<br />

Alfred Brendel (Vortrag und<br />

Musikbeispiele)<br />

Klavierrezital • Bach und<br />

Liszt<br />

Musik von Bach, Liszt und<br />

Kit Armstrong: „Variationen<br />

über B-A-C-H“ Kompositionsauftrag<br />

der Sommerli<strong>chen</strong> Musiktage<br />

<strong>Hitzacker</strong>. Uraufführung<br />

Kit Armstrong(Klavier)<br />

Dienstag 2.August<br />

E<strong>in</strong>e Musikerfamilie aus Lettland<br />

14 Uhr, Verdo<br />

Hörer-Akademie II • Die Skrides<br />

Baiba Skride (Viol<strong>in</strong>e),<br />

Lauma Skride (Klavier), L<strong>in</strong>da<br />

Skride(Viola), Liga Skride (Klavier)<br />

und e<strong>in</strong> Überraschungsgast<br />

20 Uhr, Verdo<br />

Kammerkonzert • Zukunftsmusik<br />

Musik von Schubert, Prokofjew<br />

und Brahms<br />

Baiba Skride (Viol<strong>in</strong>e),<br />

Lauma Skride (Klavier), L<strong>in</strong>da<br />

Skride(Viola), Julian Steckel<br />

(Violoncello)<br />

Mittwoch 3.August<br />

E<strong>in</strong> Tag mit den Mendelssohns<br />

11 Uhr, St.-Johannis-Kirche<br />

Streichquartett und Lesung •<br />

Mendelssohn und Goethe<br />

Nach dem Konzert: Picknick<br />

an der St.-Johannis-Kirche.<br />

15 Uhr, St.-Johannis-Kirche<br />

Kammermusik und Lesung •<br />

Felix und Fanny<br />

20 Uhr, Verdo<br />

Streichoktett und Lesung •<br />

Elias und Casal<br />

Elias Str<strong>in</strong>g Quartet, Casal<br />

Quartett, Lauma Skride (Klavier)<br />

Hanjo Kest<strong>in</strong>g (Lesung,<br />

Texte<strong>in</strong>richtung)<br />

Donnerstag 4.August<br />

14 Uhr, Verdo<br />

Hörer-Akademie III • Die<br />

Straw<strong>in</strong>skys / Im Fokus: Das<br />

Streichquartett von Smetana<br />

20 Uhr, Verdo<br />

Kammerkonzert • Aus me<strong>in</strong>em<br />

Leben<br />

Musik von Smetana, Schostakowitsch,<br />

Brahms<br />

Elias Str<strong>in</strong>g Quartet, Casal<br />

Quartett<br />

Freitag 5.August<br />

14 Uhr, Verdo<br />

Hörer-Akademie IV • Von fernen<br />

Ländern<br />

19.30 Uhr, Verdo<br />

Folklore und Kammerkonzert<br />

• Kle<strong>in</strong>e Welt und große<br />

Bühne<br />

Folklore aus Moldawien und<br />

Rumänien, Werke von Bartók,<br />

Kurtág, Ravel, Liszt, Enescu<br />

Patricia Kopatch<strong>in</strong>skaja (Viol<strong>in</strong>e),<br />

Emilia Kopatch<strong>in</strong>skaja<br />

(Viol<strong>in</strong>e), Viktor Kopatch<strong>in</strong>skaja<br />

(Cymbal), Mihaela Ursuleasa<br />

(Klavier)<br />

22.30 Uhr, Kurpark<br />

Open-Air-K<strong>in</strong>o • Blues Brothers<br />

Samstag 6.August<br />

10 Uhr, Treffpunkte: Parkhotel,<br />

Hotel Waldfrieden, Café<br />

Bertram<br />

Festival Walk <strong>in</strong> die Seege-<br />

Niederung bei Gartow.<br />

Patricia Kopatch<strong>in</strong>skaja (Viol<strong>in</strong>e,<br />

Konzept), Jaquel<strong>in</strong>e Kopatch<strong>in</strong>skaja<br />

(Viola), Viktor Kopatch<strong>in</strong>skaja<br />

(Cymbal), Mihaela<br />

Ursuleasa (Klavier), Piotr Rangno<br />

(Bajan) Casal Quartett u. a.<br />

Ausverkauft<br />

20 Uhr, St.-Johannis-Kirche<br />

Barockkonzert • Väter und<br />

Söhne, Mütter und Töchter<br />

Musik von Ferrabosco,<br />

Robert Dowland, John Dowland,<br />

Roland Marais, Mar<strong>in</strong> Marais,<br />

Anto<strong>in</strong>e Forqueray, Jean-<br />

Baptiste Forqueray, Buxtehude,<br />

Francesca Cacc<strong>in</strong>i, Guilio Cacc<strong>in</strong>i,<br />

Johann Christoph Bach, Johann<br />

Sebastian Bach<br />

The Sirius Viols<br />

Nele Gramms (Gesang), Hille<br />

Perl, Marthe Perl, Sarah Perl<br />

(Gambe), Lee Santana, Johannes<br />

Gontarski (Laute)<br />

Sonntag 7.August<br />

Altstadt<strong>in</strong>sel <strong>Hitzacker</strong><br />

Das große Familienfest<br />

Vier aus sechs– so lautet die<br />

Formel im großen Familienfest,<br />

das verteilt über die ganze Altstadt<strong>in</strong>sel<br />

stattf<strong>in</strong>det. Jeder Besucher<br />

kann sich aus sechs Programmen<br />

vier für e<strong>in</strong> <strong>in</strong>dividuelles<br />

Erlebnis aussu<strong>chen</strong>.<br />

Ab 10 Uhr ist der Infostand<br />

auf dem Marktplatz geöffnet.<br />

17 Uhr, Verdo<br />

Abschlusskonzert • Staffelübergabe<br />

Musik von Schubert<br />

Carol<strong>in</strong> Widmann (Viol<strong>in</strong>e),<br />

Frank Re<strong>in</strong>ecke (Viol<strong>in</strong>e), Hariolf<br />

Schlichtung (Viola); Peter<br />

Bruns (Violoncello), Nabil Shehate<br />

(Kontrabass), Reto Bieri<br />

(Klar<strong>in</strong>ette), Diego Chenna (Fagott),<br />

Sybille Mahni (Horn)<br />

Markus Fe<strong>in</strong>, seit zehn Jahren<br />

Künstlerischer Leiter der Sommerli<strong>chen</strong><br />

Musiktage übergibtse<strong>in</strong><br />

Amt an Carol<strong>in</strong> Widmann.<br />

Regelmäßig<br />

Sonntag, 31. Juli sowie von<br />

Dienstag, 2. August bis Freitag,<br />

5. August, 9.30 Uhr, Verdo:<br />

Chors<strong>in</strong>gen für jedermann<br />

Information<br />

Auskünfte zum Programm<br />

gibt es <strong>in</strong> der Festival-Geschäftsstelle.<br />

Unter der Telefonnummer<br />

(0 58 62) 94 14 30 können auch<br />

Karten bestellt werden. Im Internet<br />

s<strong>in</strong>d weitere Details des<br />

Programms der 66. Sommerli<strong>chen</strong><br />

Musiktage <strong>Hitzacker</strong> unter<br />

www.musiktage-hitzacker.de zu<br />

erfahren.<br />

Impressum <br />

Herausgeber: Druck- und<br />

Verlagsgesellschaft Köhr<strong>in</strong>g<br />

GmbH. & Co. KG, Lüchow<br />

Redaktion: Thomas Janssen<br />

(Sommerliche Musiktage), Ronald<br />

Seide<br />

Layout: Thomas Janssen, Ronald<br />

Seide; Titelseite: Jasm<strong>in</strong><br />

Munder (Foto: T. Janssen)<br />

Anzeigen: Thorsten-Eik<br />

Schrader<br />

Technische Herstellung:<br />

Druck- und Verlagsgesellschaft<br />

Köhr<strong>in</strong>g GmbH. & Co. KG,<br />

Lüchow


14 So<strong>mmerw</strong>o<strong>chen</strong> <strong>in</strong> <strong>Hitzacker</strong> (<strong>Elbe</strong>) – 5. Japanisches Lampionfest<br />

mh <strong>Hitzacker</strong>. Mit immer<br />

neuen kulturellen Überraschungen<br />

gestaltet Kaja Eisele das<br />

„Japanische Lampionfest“ am<br />

<strong>Hitzacker</strong> See. Am Freitag, dem<br />

29. Juli, wird der <strong>in</strong> Europa und<br />

Fernost bejubelte Butoh-Tänzer<br />

Tadashi Endo e<strong>in</strong> Gastspiel <strong>in</strong><br />

Kalligraphie, die<br />

Kunst des Schönschreibens,<br />

wird<br />

noch heute <strong>in</strong><br />

Japan gelehrt.<br />

E<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>druck<br />

davon erhält der<br />

Besucher des<br />

„Lampionfestes“.<br />

Stars auf der Seebühne<br />

Am 29. Juli f<strong>in</strong>det das fünfte „Japanische Lampionfest“ <strong>in</strong> <strong>Hitzacker</strong> statt<br />

<strong>Hitzacker</strong> geben. „Se<strong>in</strong> Tanz ist<br />

wie e<strong>in</strong>e Gratwanderung zwis<strong>chen</strong><br />

den östli<strong>chen</strong> und westli<strong>chen</strong><br />

Kulturen“, urteilen Kritiker.<br />

„Er tanzt se<strong>in</strong> Leben, se<strong>in</strong>e<br />

Träume, se<strong>in</strong>e Gefühle“, schwärmen<br />

Kenner.<br />

Wer es sportlich mag, wird<br />

den Sumo-R<strong>in</strong>gern applaudieren.<br />

Karsten Grap (170 kg) und<br />

Torsten Scheibler (190 kg) messen<br />

ihre Geschicklichkeit und<br />

Kräfte. Die beiden schwergewichten<br />

Sumotori s<strong>in</strong>d Weltund<br />

Europameister. Sie beherrs<strong>chen</strong><br />

natürlich das e<strong>in</strong>drucksvolle,<br />

seit Jahrhunderten gepflegte<br />

Zeremoniell nach Betreten<br />

der Bühne. Der Wettkampf<br />

selbst könnte nur e<strong>in</strong>ige Sekunden<br />

dauern.<br />

Und wie <strong>in</strong> den vergangenen<br />

Jahren wird mit Musik, Tanz<br />

und Vorführungen die Brücke<br />

zur fernöstli<strong>chen</strong> Kultur geschlagen.<br />

Katr<strong>in</strong> Burghardt beglückt<br />

ihre Fans wieder mit<br />

Arien aus „Madame Butterfly“.<br />

Als Geisha verkleidet s<strong>in</strong>gt sie<br />

die Pucc<strong>in</strong>i-Klassiker auf der<br />

Bühne und sie mischt sich „als<br />

Star zum Anfassen“ unter das<br />

Publikum.<br />

E<strong>in</strong>er von vielen Höhepunkten<br />

ist auch das Spiel auf dem<br />

Koto, das Kyoko Jastram, Frau<br />

des <strong>Hitzacker</strong>aner Stadtbürgermeisters,<br />

so meisterhaft beherrscht.<br />

Mit ihren Freund<strong>in</strong>nen<br />

spielt sie auf der japanis<strong>chen</strong><br />

Harfe traditionelle Melodien –<br />

meditativ und ausdrucksvoll.<br />

Zum Augenschmaus wird die<br />

Schau der Hochzeitskimonos<br />

mit e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> die kostbare<br />

Kleidung, die mit dem Obi,<br />

dem schärpenartigen Gürtel, gebunden<br />

wird. E<strong>in</strong> Kimono kann<br />

nicht ohne fachkundige Hilfe<br />

angezogen werden. Seite 15<br />

Zum Augenschmaus wird die Schau der Hochzeitskimonos beim<br />

fünften „Japanis<strong>chen</strong> Lampionfest“ <strong>in</strong> <strong>Hitzacker</strong>. 2 Aufn.: M. Horn<br />

Herr, lass Dir gefallen, dieses kle<strong>in</strong>e Haus,<br />

größ‘re kann man bauen, mehr kam nicht heraus.<br />

So sprach J. W. von Goethe<br />

Himmlische „exklusive“ Ferienwohnungen<br />

<br />

Zum Flötenspieler<br />

(Anno 1680)<br />

<br />

<br />


Fortsetzung von Seite 14<br />

mh <strong>Hitzacker</strong>. Mit Trommelwirbel<br />

werden die Gäste um 18<br />

Uhr auf dem Festplatz begrüßt.<br />

In Gedenken an die vielen Opfer<br />

der Natur- und Technikkatastrophe<br />

wird Zen-Meister<strong>in</strong> Dagmar<br />

Deko Waskönig e<strong>in</strong>e Andacht<br />

zelebrieren und Sutren, das s<strong>in</strong>d<br />

Gebete der buddhistis<strong>chen</strong><br />

Schrift, vortragen. Die Hannoveraner<br />

Kulturhistoriker<strong>in</strong> engagiert<br />

sich <strong>in</strong> der Deuts<strong>chen</strong><br />

So<strong>mmerw</strong>o<strong>chen</strong> <strong>in</strong> <strong>Hitzacker</strong> (<strong>Elbe</strong>) – 5. Japanisches Lampionfest 15<br />

Botschafter<br />

Der japanische<br />

Botschafter<br />

Dr. Takahiro<br />

Sh<strong>in</strong>yo<br />

wird von<br />

<strong>Hitzacker</strong>s<br />

Bürgermeister<br />

Dr. Karl-He<strong>in</strong>z<br />

Jastram beim<br />

„Lampionfest“<br />

empfangen.<br />

zu Gast<br />

Dr.Takahiro Sh<strong>in</strong>yo <strong>in</strong> <strong>Hitzacker</strong><br />

Trommeln<br />

zur Andacht<br />

TOP KREUZFAHRTEN<br />

Buddhistis<strong>chen</strong> Union, hat enge<br />

Verb<strong>in</strong>dungen zu Klöstern <strong>in</strong><br />

Fernost, ist Autor<strong>in</strong> und Übersetzer<strong>in</strong><br />

buddhistischer Schriften.<br />

Stadtbürgermeister Dr. Karl-<br />

He<strong>in</strong>z Jastram hat die Ehre,<br />

Botschafter Dr. Takahiro Sh<strong>in</strong>yo<br />

zu begrüßen. Denn das Fest am<br />

<strong>Hitzacker</strong> See ist e<strong>in</strong>e von vielen<br />

Facetten im Jubiläumsjahr „150<br />

Jahre Freundschaft Deutschland-Japan“<br />

– e<strong>in</strong>e Auszeichnung,<br />

die dem anspruchvollen<br />

Programm zu verdanken ist.<br />

E<strong>in</strong>geladen s<strong>in</strong>d auch Vertreter<br />

Deutsch-Japanischer Gesellschaften.<br />

MS Artenia 14. 9. 2012 19 Tage<br />

Bremerhaven – Montreal ab 2.799,- €<br />

MSC Magnifica 22. 5. 2012 13 Tage<br />

Venedig – Kiel <strong>in</strong>kl. Flug ab 1.028,- €<br />

AIDAcara 25. 1. 2013 11 Tage<br />

Kanaren – Kapverden <strong>in</strong>kl. Flug ab 1.320,- €<br />

Buchungen und Informationen unter:<br />

Sport für Schwergewichtige:Auch e<strong>in</strong>en Sumo-Kampf wird es beim<br />

„Lampionfest“ <strong>in</strong> <strong>Hitzacker</strong> geben.<br />

Preise: E-Fahrrad<br />

und Laptop<br />

mh <strong>Hitzacker</strong>. Am E<strong>in</strong>gang<br />

und auf der Festwiese zum<br />

„Lampionfest“ werden Lose verkauft.<br />

Der E<strong>in</strong>satz lohnt, denn<br />

im Tombola-Zelt warten 500<br />

Preise auf die Gew<strong>in</strong>ner. Die<br />

acht Gew<strong>in</strong>ner der Hauptpreise<br />

werden am späten Abend auf die<br />

Bühne gebeten. Dann steigt die<br />

Spannung, denn wer wird sich<br />

mit e<strong>in</strong>em Elektrofahrrad und<br />

wer mit e<strong>in</strong>em Tandem auf den<br />

Heimweg ma<strong>chen</strong> können? Wer<br />

gew<strong>in</strong>nt den Laptop? Der vierte<br />

Preis ist e<strong>in</strong>e Übernachtung mit<br />

Tombola gut bestückt<br />

Frühstück für zwei Personen im<br />

luxuriösen „Nippon-Hotel“ <strong>in</strong><br />

Hamburg. Verlost werden auch<br />

e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>deranhänger für das<br />

Fahrrad, zwei wertvolle Digitalkameras<br />

und e<strong>in</strong> Tas<strong>chen</strong>fernseher.<br />

Im Anschluss an die Preisübergabe<br />

der nächste Höhepunkt:<br />

Pyrotechniker aus F<strong>in</strong>kenwerder<br />

zaubern e<strong>in</strong> japanisches<br />

Feuerwerk <strong>in</strong> den<br />

Himmel. „Es wird farbenprächtig<br />

und blumig“, urteilt Kaja<br />

Eisele.<br />

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16 So<strong>mmerw</strong>o<strong>chen</strong> <strong>in</strong> <strong>Hitzacker</strong> (<strong>Elbe</strong>) – 5. Japanisches Lampionfest 2011<br />

mh <strong>Hitzacker</strong>. Am Freitag,<br />

dem 29. Juli startet auf den Wiesen<br />

am See <strong>in</strong> <strong>Hitzacker</strong> um 18<br />

Uhr das fünfte „Japanische Lampionfest“.<br />

Der E<strong>in</strong>tritt dazu beträgt<br />

zwei Euro pro Person,<br />

wovon jeweils e<strong>in</strong> Euro an die<br />

Opfer der Tsunami-Katastrophe<br />

geht. K<strong>in</strong>der bis zum Alter von<br />

14 Jahren haben freien E<strong>in</strong>tritt.<br />

Die Organisatoren haben sich<br />

sehr viel Mühe gegeben, e<strong>in</strong><br />

großes, den Ereignissen <strong>in</strong> Japan<br />

gegenüber achtsames Programm<br />

zu organisieren.<br />

Zunächst begrüßt <strong>Hitzacker</strong>s<br />

Stadtbürgermeister Karl-He<strong>in</strong>z<br />

Jastram die Gäste und den<br />

japanis<strong>chen</strong> Konsul Tomio<br />

Sakamoto. Danach wird durch<br />

Trommeln zur buddhistis<strong>chen</strong><br />

Andacht mit Zen-Meister<strong>in</strong><br />

Dagmar Doko Waskönig aufgerufen<br />

und die Sopranist<strong>in</strong> Katr<strong>in</strong><br />

Burghardt s<strong>in</strong>gt Opernarien.<br />

Im Anschluss werden Hochzeitskimonos<br />

vorgestellt und die<br />

Zeremonie erklärt. Koto-Meister<strong>in</strong><br />

Kyoko Jastram spielt mit<br />

Freund<strong>in</strong>nen danach auf japanis<strong>chen</strong><br />

Harfen. Es folgt die<br />

Vorführung des japanis<strong>chen</strong><br />

Ausdruckstanzes Butoh von<br />

Die Koto-<br />

Meister<strong>in</strong><br />

Kjoko<br />

Jastram<br />

(l<strong>in</strong>ks) spielt<br />

mit ihren<br />

Freund<strong>in</strong>nen<br />

auf<br />

japanis<strong>chen</strong><br />

Harfen.<br />

Großes Bühnenprogramm<br />

Prom<strong>in</strong>ente Gäste,Ausstellungen, Sport und Kurzweil<br />

Das japanische Schiftzei<strong>chen</strong> für Freunde prangt am E<strong>in</strong>gang zum fünften „Japanis<strong>chen</strong> Lampionfest“<br />

an <strong>Hitzacker</strong>s Seewiesen. 3 Aufn.: M. Horn<br />

Tadashi Endo sowie e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es<br />

Konzert des Geigenvirtuosen<br />

Sogimoto.<br />

Sportlich wird der Auftritt der<br />

Sumo-R<strong>in</strong>ger Karsten Grap und<br />

Torsten Scheibler. Es folgt die<br />

Bekanntgabe der acht Hauptgew<strong>in</strong>ner<br />

der Tombola und e<strong>in</strong><br />

großes japanisches Feuerwerk<br />

mit dem Rundtanz „O-bon“ zum<br />

Mitma<strong>chen</strong>. Mit dem Ende des<br />

Bühnenprogramms ist gegen 23<br />

Uhr zu rechnen.<br />

Zahlreiche Ausstellungen und<br />

Stände s<strong>in</strong>d für diesen Tag vorbereitet.<br />

Gezeigt werden Pflan-<br />

Archäologisches Zentrum <strong>Hitzacker</strong><br />

Deutschlands erstes bronzezeitliches Freilichtmuseum<br />

Betriebsaus üge, Familienfeste,<br />

K<strong>in</strong>dergeburtstage – mehr als<br />

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Malerei und Ste<strong>in</strong>stempel-<br />

Kunst, e<strong>in</strong> Dia-Bilder-Schau,<br />

Glücksmotive auf Gartenstangen,<br />

japanische Autos, Shiatsu-<br />

Massagen, Shiba-Hunde, asiatische<br />

Handpuppen und Marionetten.<br />

Auch für die jüngsten Besuchern<br />

ist beim „Japanis<strong>chen</strong><br />

Lampionfest“ <strong>in</strong> <strong>Hitzacker</strong><br />

gesorgt.


So<strong>mmerw</strong>o<strong>chen</strong> <strong>in</strong> <strong>Hitzacker</strong> (<strong>Elbe</strong>) – 5. Japanisches Lampionfest 17<br />

Der Tänzer Tadashi Endo wird <strong>in</strong> <strong>Hitzacker</strong> japanische Ausdruckstänze<br />

im Butoh-Stil aufführen. Butoh ist e<strong>in</strong> Tanztheater von<br />

meditativer Zartheit bis zur exzessiven Groteske.<br />

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Infos zu Japan<br />

mh <strong>Hitzacker</strong>. Japan, der<br />

flä<strong>chen</strong>mäßig viertgrößte Inselstaat<br />

der Welt, besteht<br />

hauptsächlich aus vier Haupt<strong>in</strong>seln,<br />

auf denen sich die Bevölkerung<br />

konzentriert. Mit über<br />

127 Millionen E<strong>in</strong>wohnern liegt<br />

Japan auf Platz zehn der bevölkerungsreichsten<br />

Länder der<br />

Erde. Japan ist seit 1947 e<strong>in</strong>e<br />

parlamentarische Monarchie,<br />

ohne dass die Verfassung jedoch<br />

e<strong>in</strong>en Monar<strong>chen</strong> als Staatsoberhaupt<br />

festschreibt. Defacto-Hauptstadt<br />

und größte<br />

Siedlung Japans ist Tokio.<br />

Hoch entwickelt<br />

Japan ist e<strong>in</strong> hoch entwickeltes<br />

Industrieland und war viele<br />

Jahre die zweitgrößte Volkswirtschaft<br />

der Welt h<strong>in</strong>ter den USA,<br />

mit denen es militärisch seit<br />

1952 verbündet ist.<br />

Die Bildung e<strong>in</strong>es Staatswesens<br />

begann <strong>in</strong> Japan im 5. Jahrhundert<br />

unter kulturellem E<strong>in</strong>fluss<br />

des ch<strong>in</strong>esis<strong>chen</strong> Kaiserreichs.<br />

Seit dem 16. Jahrhundert<br />

stand Japan im direkten Kontakt<br />

mit dem Westen und stieg seit<br />

dem 19. Jahrhundert zur Großmacht<br />

auf, erwarb Kolonialbesitz<br />

und nahm an beiden Weltkriegen<br />

teil.<br />

Butoh – Tanz<br />

der Revolte<br />

mh <strong>Hitzacker</strong>. Butoh ist e<strong>in</strong><br />

Tanz, der nach dem Zweiten<br />

Weltkrieg für Japans Bühnen<br />

kreiert wurde. Er durchbricht<br />

die starre japanische Tanztradition<br />

und revoltiert gegen die<br />

amerikanische Musical-Kultur.<br />

Elemente des deuts<strong>chen</strong><br />

Ausdruckstanzes, Praktiken von<br />

Schamanen und moderne Tanztechniken<br />

s<strong>in</strong>d im Butoh-Tanz<br />

zu entdecken. Wichtiger Wegbereiter<br />

war Kazuo Ohno.<br />

Butoh ist e<strong>in</strong> Tanztheater von<br />

meditativer Zartheit bis zur<br />

exzessiven Groteske. Es bedient<br />

sich zwar unterschiedlicher<br />

Tanz- und Ausdrucksformen,<br />

wie z. B. des No, Flamenco<br />

oder Capoeira, jedoch erst der<br />

ganze Tänzer mit se<strong>in</strong>er Seele,<br />

se<strong>in</strong>en Träumen, se<strong>in</strong>en Er<strong>in</strong>nerungen<br />

und se<strong>in</strong>em Körper ent-<br />

wickelt die Tanztechnik. Die<br />

Vorstellungskraft des Tänzers<br />

spielt dabei e<strong>in</strong>e wesentliche<br />

Rolle, se<strong>in</strong> Körper wird von se<strong>in</strong>en<br />

Imag<strong>in</strong>ationen bewegt und<br />

geführt – und entführt den<br />

Zuschauer mit se<strong>in</strong>en Energien<br />

<strong>in</strong>s Labyr<strong>in</strong>th der eigenen Seele.<br />

Der Tänzer Tadashi Endo, der<br />

<strong>in</strong> <strong>Hitzacker</strong> auftritt, ist e<strong>in</strong>er<br />

von Ohnos Schülern. Er arbeitete<br />

nach dem Regiestudium am<br />

Max-Re<strong>in</strong>hardt-Sem<strong>in</strong>ar <strong>in</strong><br />

Wien als Solo-Tanz-Performer<br />

mit Jazz-Musikern zusammen.<br />

Nach der Begegnung mit Kazuo<br />

Ohno entwickelte Endo e<strong>in</strong>en<br />

sehr ästhetis<strong>chen</strong>, expressiven<br />

Butoh-Stil. „Mit e<strong>in</strong>em M<strong>in</strong>imum<br />

an Bewegung erreicht<br />

Tadashi Endo e<strong>in</strong> Maximum an<br />

Spannung“, wird dem Tänzer<br />

von Kritikern besche<strong>in</strong>igt.<br />

Jeden Sonntag<br />

Brunch<br />

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– Reservierung erbeten –<br />

Mittagstisch von Montag bis Sonnabend<br />

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18 So<strong>mmerw</strong>o<strong>chen</strong> <strong>in</strong> <strong>Hitzacker</strong> (<strong>Elbe</strong>) – 5. Japanisches Lampionfest 2011<br />

mh <strong>Hitzacker</strong>. Kurz vor dem<br />

Fest wird Phatcharee „Phatschi“<br />

Schauder <strong>in</strong> Hamburg fris<strong>chen</strong><br />

Ingwer, Mu-Err-Pilze, Curry und<br />

andere asiatische Spezialitäten<br />

kaufen. „Der Importeur wird<br />

zweimal pro Woche direkt aus<br />

Thailand beliefert“, schwärmt<br />

die <strong>Hitzacker</strong>aner Asia-Spezialist<strong>in</strong><br />

von den ihr so vertrauten<br />

Geschmacks-Potpourris. Sie<br />

ist <strong>in</strong> Thailand aufgewachsen<br />

und hat dort das Ko<strong>chen</strong> gelernt.<br />

Mit ihrem Team bereitet sie<br />

am Freitagmorgen Frühl<strong>in</strong>gsrollen,<br />

Wan Tan (mit Hackfleisch<br />

gefüllter Blätterteig), Hähn<strong>chen</strong>spieße<br />

und Schwe<strong>in</strong>e-Curry vor.<br />

Ganz nach Tradition der fernöstli<strong>chen</strong><br />

Garkü<strong>chen</strong> werden am<br />

Würze des Festes<br />

Phatcharee Schauder und Harald Münchow präsentieren fernöstliche Küche<br />

Lychee-Bowle, Sushi,<br />

Eis <strong>in</strong> Weiß-Rot<br />

Steffanie (v. l.)<br />

und<br />

Phatcharee<br />

Schauder<br />

servieren beim<br />

„Japanis<strong>chen</strong><br />

Lampionfest“<br />

asiatische<br />

Spezialitäten.<br />

2 A.: M. Horn<br />

Vom Flughafen<br />

Hamburg<br />

kommt das<br />

Team der Firma<br />

„Sashimi<br />

Sushi“, das<br />

unter anderem<br />

die die beliebte<br />

Speise Sushi<br />

offeriert.<br />

Festabend die Speisen vor den<br />

Augen der Gäste gegart.<br />

In großen Pfannen schmort<br />

dann auch e<strong>in</strong> thailändisches<br />

Nudelgericht und auf Wunsch<br />

wird e<strong>in</strong>e scharfe Chilisoße ser-<br />

Mit Garkü<strong>chen</strong><br />

viert, die sie nach e<strong>in</strong>em Rezept<br />

ihrer Mutter mit Honig, Zucker,<br />

Knoblauch und anderen Zutaten<br />

verfe<strong>in</strong>ert. „Die fernöstliche<br />

Küche ist hier sehr beliebt“,<br />

weiß „Phatschi“ Schauder, „aber<br />

es wird nicht so scharf gewürzt“.<br />

Darauf hat sie sich e<strong>in</strong>gestellt.<br />

Und sie gibt die Orig<strong>in</strong>alrezepte<br />

und deren abendländische<br />

Variation an Tochter Steffanie<br />

weiter, die die fernöstliche<br />

Küche ebenso liebt wie Ehemann<br />

Manfred Schauder.<br />

Der <strong>Hitzacker</strong>aner Harald<br />

Münchow wird am Nebenstand<br />

Lychee-Bowle und andere Getränke<br />

mit und ohne Alkohol<br />

anbieten. Vom Flughafen Hamburg<br />

kommt das Team der Firma<br />

„Sashimi-Sushi“, das die beliebte<br />

japanische Spezialität im<br />

Sushi-Zelt zubereitet. Reis,<br />

roher Fisch, Lachs, Avocados<br />

und Gurken s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>ige der<br />

Hauptzutaten. Im vergangenen<br />

Jahr meldeten die Sushi-Zubereiter<br />

gegen 22 Uhr: „Wir s<strong>in</strong>d<br />

ausverkauft.“ Ganz auf Japan<br />

e<strong>in</strong>gestellt ist auch der Eisverkäufer.<br />

Er mixt das Softeis <strong>in</strong> den<br />

japanis<strong>chen</strong> Flaggenfarben.<br />

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So<strong>mmerw</strong>o<strong>chen</strong> <strong>in</strong> <strong>Hitzacker</strong> (<strong>Elbe</strong>) – 5. Japanisches Lampionfest 2011 19<br />

„Momente des Glaubens,<br />

der Zerbrechlichkeit“<br />

mh <strong>Hitzacker</strong>. Kaja Eisele, die<br />

Erf<strong>in</strong>der<strong>in</strong> des „Japanis<strong>chen</strong><br />

Lampionfestes“, ist auch dessen<br />

Gestalter<strong>in</strong> und sie übernimmt<br />

mit ihrem Mann das f<strong>in</strong>anzielle<br />

Risiko. Sie ist die „First Lady“<br />

des Festabends. Im März, als<br />

sich Mens<strong>chen</strong> weltweit von den<br />

Katastrophen <strong>in</strong> Japan betroffen<br />

fühlten, wollte sie das Fest absagen.<br />

„Im Arbeitskreis wurde beschlossen,<br />

die Brücke nicht abzubre<strong>chen</strong>,<br />

denn Japan bietet<br />

mehr als Katastrophen“, er<strong>in</strong>nert<br />

sie sich an die lebhafte<br />

Diskussion.<br />

„Wir haben das Programm angereichert<br />

mit emotionalen<br />

Elementen des Glaubens, der<br />

Zerbrechlichkeit und der Kraft“,<br />

erklärt Kaja Eisele die Programmabfolge<br />

mit der Zen-<br />

Meister<strong>in</strong> Dagmar Doko Waskönig<br />

, die Sutren vorträgt, mit dem<br />

Butoh-Tanz von Tadashi Endo<br />

und dem kraftvollen Auftritt der<br />

Sumo-R<strong>in</strong>ger Karsten Grap und<br />

Torsten Scheibler.<br />

Beschlossen wurde auch, vom<br />

E<strong>in</strong>tritt <strong>in</strong> Höhe von zwei Euro<br />

die Hälfte zu spenden. Kaja<br />

Eisele: „Bürgermeister Dr. Karl-<br />

He<strong>in</strong>z Jastram hat Kontakt zum<br />

Bürgermeister von M<strong>in</strong>ami<br />

Soma aufgenommen. Die kle<strong>in</strong>e<br />

Stadt ist vom Erdbeben und<br />

Tsunami verwüstet worden. Wir<br />

werden versu<strong>chen</strong>, mit dem<br />

Erlös e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Fischerboot<br />

mitzuf<strong>in</strong>anzieren.“<br />

Kaja Eisele ist die Erf<strong>in</strong>der<strong>in</strong> des „Japanis<strong>chen</strong> Lampionfestes“<br />

Land#knecht-Halle<br />

<strong>Hitzacker</strong><br />

Als Erf<strong>in</strong>der<strong>in</strong><br />

und Gestalter<strong>in</strong><br />

des<br />

„Japanis<strong>chen</strong><br />

Lampionfestes“<br />

ist Kaja Eisele<br />

die „First Lady“<br />

des Abends.<br />

Aufn.: M. Horn<br />

Restaurant, Partyservice<br />

Speisen beim Metzgermeister mit Berufsfigur.<br />

Knusprige Spanferkel<br />

Deutsch-asiatische Küche<br />

Auch zu Ihnen nach Hause.<br />

Sie zu verwöhnen freut sich<br />

der Metzger meister mit Berufs figur und se<strong>in</strong> Team!<br />

Bahnhofsweg 13 · 29456 <strong>Hitzacker</strong> · Tel. (0 58 62) 373<br />

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<br />

<br />

<br />

Auf Berhard Varenius’ Spuren<br />

lr <strong>Hitzacker</strong>. <strong>Hitzacker</strong> hat<br />

e<strong>in</strong>en bedeutenden Sohn, den<br />

Geografen Bernhard Varen, lat.<br />

Bernhardus Varenius, der 1622<br />

<strong>in</strong> der <strong>Elbe</strong>stadt geboren wurde.<br />

Se<strong>in</strong>e Lehre der allgeme<strong>in</strong>en<br />

Geographie setzte über e<strong>in</strong> Jahrhundert<br />

den akzeptierten wissenschaftli<strong>chen</strong><br />

Standard.<br />

Varenius studierte zunächst<br />

Mediz<strong>in</strong>, bevor er über Kontakte<br />

mit Geographen zur Geographie<br />

kam. 1649 veröffentlichte<br />

er se<strong>in</strong> Werk „Descriptio Regni<br />

Japoniae“ („Beschreibung des<br />

Königreiches Japan“).<br />

Das Werk ist der erste, aufgrund<br />

von Quellenstudien unternommene<br />

Versuch e<strong>in</strong>er<br />

übergreifenden Beschreibung<br />

Film- und Medienproduktion Berl<strong>in</strong><br />

Japans <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er europäis<strong>chen</strong><br />

Sprache. Se<strong>in</strong> wichtigstes Werk,<br />

die „Geographia generalis“, erschien<br />

lediglich e<strong>in</strong> Jahr später.<br />

Dar<strong>in</strong> werden die grundlegenden<br />

Pr<strong>in</strong>zipien der Geografie<br />

auf e<strong>in</strong>er breiten wissenschaftli<strong>chen</strong><br />

Basis unter Nutzung<br />

der damals aktuellen<br />

Erkenntnisse erläutert.<br />

Wir bieten Werbefilme schon ab 1.800,– € an<br />

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20 So<strong>mmerw</strong>o<strong>chen</strong> <strong>in</strong> <strong>Hitzacker</strong> (<strong>Elbe</strong>) – Kuren mit Kneipp<br />

Anwendungen für den Alltag<br />

mh <strong>Hitzacker</strong>. „Sebastian<br />

Kneipp hat uns e<strong>in</strong>fache Anwendungen<br />

an die Hand gegeben,<br />

mit denen sich Alltagsbeschwerden<br />

l<strong>in</strong>dern lassen“, s<strong>in</strong>d<br />

sich die drei Kneipptherapeut<strong>in</strong>nen<br />

Monika Marbach, Marianne<br />

Münchow und Doris Tkatsch<br />

e<strong>in</strong>ig. Verstimmungen, Gereiztheit,<br />

kalte Hände und Füße,<br />

häufige Erkältungen oder Abgespanntheit<br />

seien Signale. In<br />

ihren Praxen beraten sie <strong>in</strong>dividuell<br />

und zeigen, wie man<br />

mit Wechseldus<strong>chen</strong>, Entspannungsübungen,<br />

mit Kräuterbädern,<br />

Bürsten oder Wickeln<br />

den Kreislauf <strong>in</strong> Schwung br<strong>in</strong>gt<br />

und sich gegen Anfälligkeit für<br />

Krankheiten wappnet.<br />

„Als E<strong>in</strong>stieg empfehle ich,<br />

Gast des Kneippvere<strong>in</strong>s zu se<strong>in</strong>.<br />

Wir treffen uns jeden letzten<br />

Dienstag im Monat um 18.15<br />

Uhr am Tretbecken im Kneipp-<br />

Kur-Garten. Am 26. Juli stehen<br />

nach dem Stor<strong>chen</strong>gang durch<br />

das Becken Dehn- und Streckübungen<br />

im Programm“, lädt<br />

<strong>Hitzacker</strong>s Kneipptherapeut<strong>in</strong>nen berichten über ihre Tätigkeiten<br />

„Kneippen ist<br />

ja k<strong>in</strong>derleicht“<br />

ist e<strong>in</strong><br />

Programm,<br />

das Kneipptherapeut<strong>in</strong><br />

Marianne<br />

Münchow<br />

(h<strong>in</strong>ten<br />

rechts) auf<br />

dem „Münchhof“<br />

anbietet.<br />

2 Aufn.: M. Horn<br />

Doris Tkatsch e<strong>in</strong>. Mit ihrer Kolleg<strong>in</strong><br />

Monika Marbach bietet sie<br />

Gruppen ab fünf Personen auch<br />

Kurse im Nordic-Walk<strong>in</strong>g an.<br />

Gut, wenn man die passenden<br />

Leistungen wählen kann.<br />

Das R+V-GesundheitsKonzept ELAN.<br />

Mehr Flexibilität. Mehr Leistung.<br />

Spre<strong>chen</strong> Sie mit uns:<br />

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Clenze-<strong>Hitzacker</strong> eG<br />

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00000 Musterhausen<br />

Tel.: 00 00/12 34-5 67<br />

Fax: 00 00/12 34-5 67<br />

Filialdirektion<br />

Musterfrau-Straße 12<br />

00000 Musterstadt<br />

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Me<strong>in</strong>e Bank fürs Leben<br />

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„Viermal pro Woche steht Wassergymnastik<br />

auf dem Programm<br />

des „Parkhotels“. Auch dort s<strong>in</strong>d<br />

Gäste willkommen. Infos und<br />

Term<strong>in</strong>vere<strong>in</strong>barung: Massagepraxis<br />

Doris Tkatsch, Geesterd<strong>in</strong>g<br />

7, 29456 <strong>Hitzacker</strong>, Telefon:<br />

058 62 (75 00). Seite 21<br />

Die Kräuterspirale im Kneipp-Kur-Garten ist beliebter Treffpunkt<br />

für Mens<strong>chen</strong>, die sich von den Kneipptherapeut<strong>in</strong>nen Doris<br />

Tkatsch (l.) und Monika Marbach beraten und behandeln lassen.<br />

Insel für<br />

Wellness, Balance<br />

&<br />

Energie<br />

Marianne Münchow<br />

Bauernstraße 12 · 29456 <strong>Hitzacker</strong> (<strong>Elbe</strong>)<br />

Tel. (0 58 62) 76 07 · Fax (0 58 62) 98 51 04<br />

Mobil (01 71) 4 50 05 94


Kneipp für<br />

E<strong>in</strong>steiger<br />

Fortsetzung von Seite 20<br />

mh <strong>Hitzacker</strong>. „Gruppen ab<br />

vier Personen können auf dem<br />

,Marwedeler Münchhof’ <strong>in</strong> die<br />

Grundzüge der Hydrotherapie<br />

e<strong>in</strong>gewiesen werden“, <strong>in</strong>formiert<br />

die Kneippbademeister<strong>in</strong><br />

Marianne Münchow Während<br />

der dreistündigen E<strong>in</strong>weisung<br />

lernen die Teilnehmer ganz<br />

praktisch Wassergüsse und<br />

Wickel für den Hausgebrauch<br />

kennen. Im Theorieteil wird<br />

über Bewegung, Ernähung, die<br />

Kräuter- und Ordnungstherapie<br />

gespro<strong>chen</strong>.<br />

Viel Spaß haben K<strong>in</strong>der, wenn<br />

sie sich von Münchow kaltes<br />

Wasser über die Waden gießen<br />

lassen, durch das Kneippbecken<br />

stapfen und an duftenden Kräutern<br />

schnuppern. „Kneippen ist<br />

ja k<strong>in</strong>derleicht“, nennt sich das<br />

Programm. Marianne Münchow:<br />

„Wir haben hier muntere<br />

K<strong>in</strong>dergeburtstage gefeiert und<br />

Schulklassen begrüßt.“ Term<strong>in</strong>e<br />

und Anmeldung <strong>in</strong> der „Kosmetik-Tenne“,<br />

Bauernstraße 12,<br />

29456 <strong>Hitzacker</strong>,Telefon:<br />

(0 58 62) 76 07 und (01 71)<br />

4 50 05 94.<br />

Wellness und Kneipp lassen<br />

sich aufs Angenehmste verb<strong>in</strong>den,<br />

verspricht das „Parkhotel<br />

<strong>Hitzacker</strong>“. Es bietet e<strong>in</strong>en<br />

„Kneipp-Schnupperkurs“ an mit<br />

acht Anwendungen, zwei Teilmassagen<br />

mit Heißluft, E<strong>in</strong>weisung<br />

<strong>in</strong> Bewegung und Entspannung,<br />

Wassertreten und Wandern<br />

über den Barfußpfad.<br />

Information und Anmeldung:<br />

„Parkhotel <strong>Hitzacker</strong>“, Am Kurpark<br />

3, Telefon: (0 58 62)<br />

97 73 50. Das „Parkhotel<br />

<strong>Hitzacker</strong>“ bietet zudm e<strong>in</strong>en<br />

„Kneipp-Schnupperkurs“ zum<br />

Pauschalpreis von 215 Euro pro<br />

Person an.<br />

So<strong>mmerw</strong>o<strong>chen</strong> <strong>in</strong> <strong>Hitzacker</strong> (<strong>Elbe</strong>) – Kuren mit Kneipp 21<br />

Das richtige Maß<br />

Im Gespräch mit dem Badearzt Dr. Christoph Schmieta<br />

Bewegung ist e<strong>in</strong>e der fünf Kneipps<strong>chen</strong> Säulen für e<strong>in</strong> gesundes<br />

Leben. Deshalb rät Badearzt Dr. Christoph Schmieta, den <strong>Hitzacker</strong>aner<br />

„Nordic-Walk<strong>in</strong>g-Parcours“ mit fünf Rundwegen zu<br />

erwandern. Aufn.: M. Horn<br />

mh <strong>Hitzacker</strong>. Dr. Christoph<br />

Schmieta ist Badearzt und Vorsitzender<br />

des Kneippvere<strong>in</strong>s<br />

<strong>Hitzacker</strong>. Von Mai bis Oktober<br />

treffen sich die „Kneippianer“<br />

jeden letzten Dienstag im Monat<br />

um 18.15 Uhr am Tretbecken im<br />

Kneipp-Kur-Garten. Wassertreten,<br />

Dehnen, Strecken und vergnügtes<br />

Ballspiel stehen auf dem<br />

Programm. Mit dabei s<strong>in</strong>d die<br />

Kneipp-Therapeut<strong>in</strong>nen Marian-<br />

ne Münchow und Doris Tkatsch,<br />

die Ratschläge geben und über<br />

gesundheitsrelevante Themen<br />

diskutieren. „Wir freuen uns über<br />

Gäste“, lädt Dr. Schmieta zum<br />

Mitma<strong>chen</strong> e<strong>in</strong>.<br />

Herr Dr. Schmieta, Pfarrer<br />

Sebastian Kneipp hat se<strong>in</strong>e Gesundheitslehre<br />

im 19. Jahrhundert<br />

entwickelt. Was macht sie so<br />

aktuell?<br />

Dr. Christoph Schmieta: Das<br />

lässt sich ganz e<strong>in</strong>fach an e<strong>in</strong>em<br />

heute so gern benutzten Begriff<br />

festma<strong>chen</strong>: der ganzheitli<strong>chen</strong><br />

Mediz<strong>in</strong>. Sebastian Kneipp hat<br />

erkannt, dass viele Krankheiten<br />

durch falsche Ernährung, mangelnde<br />

Bewegung, seelische<br />

Konflikte und Reizüberflutung<br />

ausgelöst werden. Heute weiß<br />

man, 70 Prozent aller Erkrankungen<br />

s<strong>in</strong>d seelis<strong>chen</strong> Ursprungs.<br />

Die von Sebastian Kneipp beschriebenen<br />

fünf Säulen (Bewegung,<br />

Ernährung, Heilpflanzen,<br />

Wassertherapie und Lebensrhythmus)<br />

zeigen uns e<strong>in</strong>e Möglichkeit<br />

auf, mit e<strong>in</strong>fa<strong>chen</strong><br />

Mitteln selbst etwas für unsere<br />

Gesundheit zu tun. Wie aktuell<br />

das ist, sehen wir an den Gesundheitsprogrammen<br />

der<br />

Krankenkassen.<br />

Die Büsten und Porträts des<br />

„Wasserdoktors“ vermitteln das<br />

Bild e<strong>in</strong>es gestrengen Lehrers für<br />

e<strong>in</strong> gesundheitsbewusstes Leben.<br />

War er e<strong>in</strong> Asket und Verächter<br />

der Freuden des Lebens?<br />

Das Leben von Sebastian<br />

Kneipp war sicher von Verzicht<br />

geprägt. Er war aber ke<strong>in</strong> Verächter<br />

der Lebensfreude und<br />

war schönen D<strong>in</strong>gen des Lebens<br />

zugetan. Das ist auch ke<strong>in</strong><br />

Widerspruch, denn daraus<br />

schöpft man Kraft und stärkt die<br />

Gesundheit. Es kommt immer<br />

nur auf das rechte Maß an.<br />

Viele Kneippsche S<strong>in</strong>nsprüche<br />

s<strong>in</strong>d uns überliefert worden. Welcher<br />

gefällt Ihnen am Besten?<br />

Gesundheit erhält man nicht<br />

im Handel, sondern durch den<br />

Lebenswandel.


22 So<strong>mmerw</strong>o<strong>chen</strong> <strong>in</strong> <strong>Hitzacker</strong> (<strong>Elbe</strong>) – Kuren mit Kneipp<br />

Kneipp: „Im Wasser ist heil“<br />

lr <strong>Hitzacker</strong>. Es ist e<strong>in</strong>e Tatsache,<br />

dass die Anwendung mit<br />

kaltem Wasser den Venen gut tut<br />

und Beschwerden l<strong>in</strong>dern kann.<br />

Ursache hierfür ist, dass sich die<br />

Venen durch das kalte Wasser<br />

verengen und somit nicht mehr<br />

so leicht dem Druck des Blutes<br />

nachgeben. Die Spannkraft der<br />

Venenwände erhöht sich,<br />

wodurch der Venendruck und<br />

der Blutfluss verbessert werden<br />

sowie die Schwellungsneigung<br />

spürbar reduziert wird. Aus diesem<br />

Grunde empfiehlt die Deutsche<br />

Venen-Liga den Knie-Guss<br />

nach Pfarrer Sebastian Kneipp,<br />

dessen Aussage „Im Wasser ist<br />

Heil“ auch für Patienten mit Venenproblemen<br />

gilt.<br />

L<strong>in</strong>derung durch<br />

Wassergüsse<br />

Die Capio <strong>Elbe</strong>-<strong>Jeetzel</strong>-Kl<strong>in</strong>ik<br />

empfiehlt geme<strong>in</strong>sam mit der<br />

„Venen-Liga“ folgende Vorgehensweise:<br />

Die Gießfolge beg<strong>in</strong>nt<br />

an der Rückseite der<br />

Be<strong>in</strong>e.<br />

Rechtes Be<strong>in</strong>: Von der Kle<strong>in</strong>zehenseite<br />

des Fußes wird der<br />

Wasserstrahl über die Außenseite<br />

der Wade aufsteigend bis kurz<br />

über die Kniekehle geführt. Dort<br />

e<strong>in</strong>ige Sekunden verweilen<br />

(dabei den Wasserstrahl nicht<br />

auf e<strong>in</strong>en Punkt gerichtet lassen,<br />

sondern leicht bewegen), die<br />

Wasserplatte über die Wade<br />

laufen lassen und dann an der<br />

Innenseite des Unters<strong>chen</strong>kels<br />

wieder absteigen.<br />

Nicht ohne Kneipp-Handtuch ...<br />

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Telefon (0 58 62) 14 07<br />

Venen-Tipp aus Dannenbergs Capio <strong>Elbe</strong>-<strong>Jeetzel</strong>-Kl<strong>in</strong>ik<br />

Schöne,<br />

gesunde<br />

Be<strong>in</strong>e. Das<br />

regelmäßige<br />

Kneippen<br />

kann die<br />

Spannkraft<br />

der Venewändeerhöhen<br />

und<br />

den Blutflussverbessern.<br />

L<strong>in</strong>kes Be<strong>in</strong>: Es wird wie<br />

rechts, von der Kle<strong>in</strong>zehe ausgehend<br />

bis über die Kniekehle aufsteigend<br />

gegossen, hier wieder e<strong>in</strong>ige<br />

Sekunden verweilt, dann mit<br />

dem Wasserstrahl zur rechten<br />

Kniekehle überwechseln. Dort<br />

wird kurz verweilt und wieder<br />

zurück zur l<strong>in</strong>ken Kniekehle<br />

übergegangen. Dann über die Innenseite<br />

der Wade wieder absteigen.<br />

Dann die Vorderseite des Bei-<br />

mh <strong>Hitzacker</strong>. Wer weiß<br />

schon, dass der viel zitierte<br />

Spruch „Vorbeugen ist besser als<br />

heilen“ von Sebastian Kneipp<br />

stammt? In <strong>Hitzacker</strong> werden<br />

Gäste und E<strong>in</strong>heimische im<br />

Kneipp-Kur-Garten, an Parkbänken<br />

und andernorts immer<br />

wieder auf die Lebensweisheiten<br />

des Wasserdoktors h<strong>in</strong>gewiesen.<br />

Marianne Baron, amtliche Organisator<strong>in</strong><br />

im Kneipp-Kurort<br />

<strong>Hitzacker</strong> , hat die Sprüche gesammelt<br />

und br<strong>in</strong>gt sie eigen-<br />

nes wie folgt abgießen. Rechtes<br />

Be<strong>in</strong>: Von der Außenseite des<br />

Fußes kommend am Unters<strong>chen</strong>kel<br />

seitlich aufsteigen bis oberhalb<br />

der Kniescheibe. Diese e<strong>in</strong><br />

paar Mal umkreisen. Den Wasserstrahl<br />

über dem Schienbe<strong>in</strong> e<strong>in</strong>ige<br />

Sekunden verweilen. Der<br />

Wasserstrahl soll nicht direkt<br />

über die Kno<strong>chen</strong>kante des<br />

Schienbe<strong>in</strong>es fließen, sondern<br />

mehr die Muskelpartien überspülen.<br />

Dann über die Innenseite<br />

händig mit Hammer und Nagel<br />

an. An dieser Stelle e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e<br />

Auswahl:<br />

„E<strong>in</strong> kalter Kneippguss am<br />

Morgen schützt vor Krankheit<br />

und Sorgen.“<br />

„Durch das Abhärten des<br />

Körpers wird vielen Krankheiten<br />

vorgebeugt.“<br />

„Das Herz ist erschaffen zum<br />

Lieben.“<br />

des Unters<strong>chen</strong>kels wieder absteigen.<br />

L<strong>in</strong>kes Be<strong>in</strong>: Zunächst den<br />

Guss wie rechts vornehmen.<br />

Nach Umkreisen der Kniescheibe<br />

kurz zur rechten Kniescheibe<br />

überwechseln. Dort kurz verweilen<br />

und dann den Wasserstrahl<br />

zurück zur l<strong>in</strong>ken Seite wechseln<br />

und mit dem Wasserstrahl <strong>in</strong>nen<br />

absteigen. Zum Abschluss werden<br />

die rechte und die l<strong>in</strong>ke Fußsohle<br />

begossen.<br />

Kneippsche Weisheiten<br />

„Die Natur ist die beste<br />

Apotheke.“<br />

„Wer das Gießen versteht, ist<br />

e<strong>in</strong> Künstler <strong>in</strong> der Heilkunde.“<br />

„Lernt das Wasser richtig<br />

kennen, und es wird euch stets<br />

e<strong>in</strong> verlässlicher Freund se<strong>in</strong>.“<br />

„Wer selbst <strong>in</strong> Not und Elend<br />

saß, der weiß Not und Elend<br />

des Nächsten besser zu würdigen.“


mh <strong>Hitzacker</strong>. Die Chefköche<br />

wandern am 28. August mit Pött<br />

und Pann auf den <strong>Hitzacker</strong>aner<br />

Markplatz und laden zur kle<strong>in</strong>en<br />

Gourmetmesse „<strong>Hitzacker</strong><br />

tischt auf“ e<strong>in</strong>. Speisen der fe<strong>in</strong>en<br />

und ländli<strong>chen</strong> Küche werden<br />

an weiß gedeckten Tis<strong>chen</strong><br />

angeboten. Zanderfilet mit Zitronenmelisse<br />

<strong>in</strong> Buttersoße,<br />

grüner Aal, Wildgulasch mit<br />

Spätzle, asiatische Nudelpfanne<br />

und deftiger „Pferdemist“<br />

schmoren, brutzeln und duften.<br />

„Auch für die Tafelmusik<br />

haben wir gesorgt“, verspricht<br />

Peter Wieczorek, Vorsitzender<br />

des Verkehrsvere<strong>in</strong>s, der die<br />

sonntägliche Freiluftsause mit<br />

vielen Helfern organisiert. An<br />

den regionalen Ständen werden<br />

Kräuter zum E<strong>in</strong>pflanzen verkauft,<br />

regionale Produkte wie<br />

Honig, Wurst und Sch<strong>in</strong>ken<br />

vom Wild angeboten.<br />

So<strong>mmerw</strong>o<strong>chen</strong> <strong>in</strong> <strong>Hitzacker</strong> (<strong>Elbe</strong>) – Kuren mit Kneipp 23<br />

Gourmetmesse um den Butt<br />

Vorschau:Am 28.August heißt es auf der Stadt<strong>in</strong>sel wieder „<strong>Hitzacker</strong> tisch auf“<br />

lr <strong>Hitzacker</strong>. Die Kneipp-<br />

Mediz<strong>in</strong> oder Kneipptherapie ist<br />

e<strong>in</strong> nach Pfarrer Sebastian<br />

Kneipp benanntes Behandlungsverfahren,<br />

das Wasseranwendungen,<br />

Pflanzenwirkstoffe,<br />

Bewegungs- und Ernährungsempfehlungen<br />

be<strong>in</strong>haltet. Diese<br />

können sowohl präventiv als<br />

In riesigen Pfannen wird bei „<strong>Hitzacker</strong> tischt auf“ „Pferdemist“<br />

zubereitet. Aufn.: M. Horn<br />

Für K<strong>in</strong>der ist e<strong>in</strong>e Hüpfburg<br />

aufgebaut, damit Eltern <strong>in</strong> Ruhe<br />

das Essen genießen können. Von<br />

11 Uhr an s<strong>in</strong>d die Tische rund<br />

Als Ergänzung gedacht<br />

Wasseranwendungen, Bewegung und Ernährung nach Kneipp<br />

Mit e<strong>in</strong>em Armbad weihte Bademeister<strong>in</strong> Doris Tkatsch (l<strong>in</strong>ks) im<br />

vergangenen Jahr das Kneipp-Becken an der <strong>Jeetzel</strong> <strong>in</strong> <strong>Hitzacker</strong><br />

e<strong>in</strong>. Aufn.: M. Horn<br />

auch zur Behandlung bestehender<br />

Erkrankungen (kurativ) e<strong>in</strong>gesetzt<br />

werden.<br />

Die Kneippmediz<strong>in</strong> beruht<br />

auf dem Wirkpr<strong>in</strong>zip e<strong>in</strong>er<br />

„Reizreaktion“, das heißt, dass<br />

diejenigen natürli<strong>chen</strong> Reaktionen<br />

des Körpers therapeutisch<br />

genutzt werden, die mit den<br />

um den Butt am Marktplatz gedeckt,<br />

am Nachmittag wird bei<br />

Kaffee und Ku<strong>chen</strong> weiter geplaudert.<br />

oben erwähnten Methoden gereizt<br />

werden können.<br />

Die Kneipptherapie kann<br />

oder soll mit anderen mediz<strong>in</strong>is<strong>chen</strong><br />

Verfahren komb<strong>in</strong>iert<br />

werden. Somit versteht sich die<br />

Kneippmediz<strong>in</strong> nicht als<br />

Gegensatz zur wissenschaftli<strong>chen</strong><br />

Mediz<strong>in</strong>, sondern als Ergänzung<br />

derselben.<br />

Die Kneippkur ist e<strong>in</strong>e mediz<strong>in</strong>ische<br />

Maßnahme, die <strong>in</strong> der<br />

Regel über e<strong>in</strong>e Zeitdauer von<br />

drei bis vier Wo<strong>chen</strong> an e<strong>in</strong>em<br />

Kneippkurort, etwa <strong>Hitzacker</strong>,<br />

vorgenommen wird. Sie be<strong>in</strong>haltet<br />

die Elemente der nach<br />

Sebastian Kneipp benannten<br />

Kneippmediz<strong>in</strong>, vertreten durch<br />

den Kneippärztebund und wird<br />

zur Vorbeugung oder Behandlung<br />

bestehender Erkrankungen<br />

e<strong>in</strong>gesetzt. Indikationen s<strong>in</strong>d<br />

etwa Herz-Kreislauferkrankungen,<br />

orthopädische Erkrankungen,<br />

Abwehrschwäche und<br />

vegetative Störungen. E<strong>in</strong>ige elementare<br />

Bestandteile e<strong>in</strong>er<br />

Kneippkur können auch außerhalb<br />

e<strong>in</strong>es Kuraufenthalts selbstständig<br />

vorgneommen werden,<br />

etwa das Wassertreten.<br />

E<strong>in</strong>e Krankenversicherung,<br />

die da ist, wenn<br />

man sie braucht.<br />

Kommen Sie bei uns vorbei.<br />

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Dirk Gehrcke<br />

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