PDF, 6383 KB - Eifelverein
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Unser Preisträger<br />
„Konrad-Schubach-naturschutzpreis“ 2012<br />
<strong>Eifelverein</strong> Strohn<br />
OG Strohn. In der Gemarkung des <strong>Eifelverein</strong>s Strohn<br />
liegt das sog. Strohner Märchen, ein Trockenmaar,<br />
welches mittlerweile als Hochmoor ausgebildet ist<br />
und seit 1984 unter Naturschutz steht. In der Eifel<br />
ist es ein einzigartiges Biotop, gibt das Strohner<br />
Märchen doch Heimat für Libellen und den stark gefährdeten<br />
Hochmoor-Perlmutfalter. Aber auch für<br />
seltene Pflanzen wie die Rosmarinheide, der Sonnentau<br />
oder die Moosbeere wachsen auf der sumpfigen<br />
Oberfläche des Strohner Märchens. Typisch für<br />
ein Hochmoor ist die Unebenheit seiner Oberfläche.<br />
Die höheren Stellen werden „Bulte“ genannt und<br />
sind trockener, die dazwischen liegenden Mulden<br />
heißen „Schlenken“ und bestehen aus Torfmoosen,<br />
die bis zum 50-fachen ihres Eigengewichtes an<br />
Wasser speichern können. Diese sind für den hohen<br />
Wassergehalt und die ca. 10 m mächtige Torfschicht<br />
im etwa 27.000 Jahre alten Strohner Märchen verantwortlich.<br />
Dieses Hochmoor ist nicht nur aus naturschützerischer<br />
Sicht besonders wertvoll, sondern stellt auch<br />
fü r den Wandertourismus in der Vulkaneifel ein<br />
Kleinod dar. Heute – nach erfolgter Renaturierung –<br />
hat der Wanderer den Blick wieder fr ei auf das Strohner<br />
Märchen und kann sich anhand einer Schautafel,<br />
die direkt neben einer neuen Schutzhütte der OG<br />
Strohn in unmittelbarer Nähe des Biotops aufgestellt<br />
worden ist, über die Schutzwürdigkeit dieser botanischen<br />
Kostbarkeit informieren; ganz im Sinne der<br />
Philosophie des <strong>Eifelverein</strong>s.<br />
Das war nicht immer so. Noch bis 1986 reichten<br />
landwirtschaft liche Flächen bis an den Uferbereich<br />
des Strohner Märchens. Durch die starke Bodennutzung<br />
erfolgte ein intensiver Nährstoff eintrag mit der<br />
Folge, dass im Randbereich des Moors eine Vielzahl<br />
an Büschen und Bäumen Fuß fassen konnte, die<br />
letztlich zu einer Entwässerung und damit allmähli-<br />
OG Strohn. Das Strohner Märchen aus der Vogelperspektive Foto: Helmut Gassen<br />
28 DIE EIFEL 4/2012