Die Nachfrage nach Glücksspielen in Österreich - Technische ...
Die Nachfrage nach Glücksspielen in Österreich - Technische ...
Die Nachfrage nach Glücksspielen in Österreich - Technische ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
welche sich natürlich auch bereits <strong>in</strong> der Zeit vor der Auflitsung der Unsicherhcit<br />
bemerkbar machen. Das lndividuum ve$ucht eleichsarn derr<br />
Überschul der potenziellen Fleude - iiber e<strong>in</strong>eo mogliÄen Gcw<strong>in</strong>n -<br />
über die drohende "Enttduschung" - über e<strong>in</strong>en möglichen Verlust - zu<br />
maximiercn. <strong>Die</strong> Befllcksichtigung dreser emotionaletr Komponente von<br />
Entscheidünged unter Unricherheit verändert das Kalkül des Individuums<br />
substanziell: <strong>Die</strong> Gewichtung der Ercignisse erfolgt nun nicht mch:<br />
mit den e<strong>in</strong>fachen \\ralusche<strong>in</strong>lichkciten, sondern mit nicht-l<strong>in</strong>eax transfomierten<br />
Werten. Dcr wesentliche Efekt dieser Neugewichtung des<br />
Vermögensnutzens der möglichen Ereignisse besteht da,rir, da3 Ereignisse<br />
mit niedriger Gew<strong>in</strong>nwahrsche<strong>in</strong>lichkeit und hohem Gew<strong>in</strong>n mebr Nutzen<br />
stiften, als <strong>nach</strong> der klassischen Erwaxtüngsnutzentheorie der Fall wäre.<br />
Umgckehrt ftirchten sich diese emotional bestimmten Individuen wcsentlich<br />
mehr, als es die klassische Erwaxtungsnutzentheode vermutcn vdlrde,<br />
wcnn hohe Schaden mit kle<strong>in</strong>er Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit e<strong>in</strong>treten könnterr<br />
(Supergau, BSE etc.). Wohlgemerkt: Es handelt sich dabci nicht um<br />
"irrationales" Verhalten! Merschen wissen, daß zu ilrrer biologischen<br />
Ausstattung auch e<strong>in</strong> emotiona,ler Apparat gehOrt, der ihr Wohlbef<strong>in</strong>den<br />
entscheidend be€<strong>in</strong>flu3t. Es ist nicht "irrational", lcrappe Ressourcen<br />
e<strong>in</strong>zusetzen, um dieses Wohlbefrnden zu steigem. Allerd<strong>in</strong>gs werdcn<br />
Individuen, die'kthl' abwägen und/oder e<strong>in</strong>e sehr niedrige "Zeitprä.ferenzrate"<br />
haben (langfristig plancnde, geduldige Charaktü,re), wcniger<br />
zum Glticksspiel neigcn und sich st?tker a,n der langfristigen Vermö<br />
gensnutzenmaximierung der klassischen Erwartungsnutzentheo e o!ientieren.<br />
Demgemiß sollte auch e<strong>in</strong>e ncgative Korrelation zwischen<br />
Sparbereitschaft und Spielleidenscha.fl bestehen - Individuen mit hoher<br />
Sparneigung sollten wedger Geld ftir Glücksspiele ausgeben und vice<br />
vetsa.<br />
<strong>Die</strong> mathematische Formulicrung dieses Entscheidrmgskalkitls hat e<strong>in</strong>c<br />
Ftllle <strong>in</strong>teressanter Implikationen aufgedeckt.<br />
" Glückspiel" liefert e<strong>in</strong>en "Wohlfalrtsbeitrag"<br />
Spielen stiftet e<strong>in</strong>en quantifizierbaren "Wohlfahrtsbeitrag" wie andere<br />
Konsumaktivitäten auch. Es handelt sich daher nicht um e<strong>in</strong>e re<strong>in</strong>e " Umverteilung",<br />
wie von manchen (puritanischen?) Ökonomen manchmal unterstellt. Ob jemand<br />
<strong>in</strong>s K<strong>in</strong>o geht ünd sich e<strong>in</strong>en heitcren Film a,nsieht, um sich froh zu<br />
st<strong>in</strong>men, oder ob jemand e<strong>in</strong> Wettlos kauft, um e<strong>in</strong>en <strong>in</strong>neren Film ablaufen<br />
zu lassen ("was wäre, wem ich den Haupttrcfer erzielte...) ist nicht gnrndlegend<br />
rmterschiedlich. In beiden Fällen amüsiert sich das Individuum und<br />
dnr<strong>in</strong> besteht der, wenn auch fll-lchtige, Nutzengew<strong>in</strong>n. Sofern Ökonomel