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Verbraucherwohlfahrt und Wettbewerb – Fakten zur ... - Edeka

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Die Marktsituation in der Lebensmittelbranche in<br />

Deutschland wird durch Politik, Öffentliche Verwaltung<br />

<strong>und</strong> Medien in zunehmendem Maße kritisch bewertet. Im<br />

Fokus stehen dabei zum einen die Beziehungen zwischen<br />

Handel <strong>und</strong> Produzenten, zum anderen die Kooperationen<br />

der Händler untereinander. Der EDEKA-Verb<strong>und</strong>, als ein<br />

tragender Akteur des Lebensmitteleinzelhandels (LEH) in<br />

Deutschland, beteiligt sich auf Basis seiner langjährigen<br />

<strong>und</strong> einschlägigen Erfahrungen intensiv <strong>und</strong> konstruktiv<br />

an dieser Debatte.<br />

Der vielfach von Medien aber auch von Behörden <strong>und</strong> Politikern<br />

unreflektiert verwendete Begriff der „Nachfragemacht<br />

des Handels“ zeigt, dass der gesamte LEH bereits<br />

einer Vorverurteilung entgegen treten muss. Über die<br />

Struktur <strong>und</strong> Ausrichtung des EDEKA-Verb<strong>und</strong>s existieren<br />

zudem nach wie vor falsche Vorstellungen. Beides führt zu<br />

einer teilweise stark verzerrten Wahrnehmung der Lebensmittelbranche<br />

in Deutschland. Die Folge sind politische<br />

Forderungen <strong>–</strong> auf nationaler wie auch auf europäischer<br />

Ebene - hinsichtlich einer stärkeren Überwachung oder<br />

Regulierung des Lebensmittelmarktes. Sogar die Vertragsfreiheit<br />

als zentrales Element unserer Rechtsordnung <strong>und</strong><br />

der sozialen Marktwirtschaft soll nach den Vorstellungen<br />

einiger Akteure massiv eingeschränkt werden!<br />

Der Lebensmitteleinzelhandel<br />

in Deutschland<br />

> Der LEH in Deutschland wird durch einen starken,<br />

keinesfalls einseitig dominierten <strong>Wettbewerb</strong> geprägt.<br />

Es wird häufig fälschlicherweise unterstellt, die Lebensmittelbranche<br />

in Deutschland sei von wenigen Händlern dominiert,<br />

so dass die Produzenten von Lebensmitteln sich der<br />

vermeintlichen „Nachfragemacht“ der großen Lebensmittel -<br />

einzelhändler beugen müssten. Aus Sicht der <strong>Wettbewerb</strong>sökonomik<br />

betrachtet ist der LEH ein äußerst wichtiger<br />

Innovations- <strong>und</strong> Effizienztreiber. Die komplexen Verhältnisse<br />

zwischen Handel <strong>und</strong> Industrie können nicht allein<br />

durch die Konzentrationsdichte dargestellt werden. Viele<br />

andere Kriterien wie z.B. die zunehmende Konzentration<br />

der globalen Konsumgüterkonzerne, deren länderspezifische<br />

Preispolitik (Anhebung der Preise in Land A zum Ausgleich<br />

von Verlusten in Land B), die Kostenstruktur der Unternehmen,<br />

die Substituierbarkeit von Produkten sowie die<br />

- 2 -<br />

Erwartungshaltung von K<strong>und</strong>en an das Sortiment <strong>und</strong> an<br />

die angebotenen Qualitäten bestimmen dieses Verhältnis.<br />

Auch kleine Abnehmer können so <strong>–</strong> wie dies bei Unternehmensübernahmen<br />

offenk<strong>und</strong>ig wird <strong>–</strong> mitunter bessere<br />

Konditionen als große Lebensmittelhändler verhandeln.<br />

Der häufig zitierte Marktanteil eines Händlers ist zudem<br />

ungeeignet, das Verhältnis zwischen Händler <strong>und</strong> Lieferant<br />

im Einzelfall zu bestimmen. Je nach Vertriebskonzept kann<br />

ein Händler, der mit vergleichsweise wenigen Artikeln einen<br />

hohen Umsatz erzielt hat, möglicherweise für die Lieferanten<br />

eine höhere Bedeutung haben als ein Händler mit<br />

einem großen Sortiment.<br />

Darüber hinaus erfordert der extrem harte Preiswettbewerb<br />

im LEH ständige Prozessoptimierungen zwischen<br />

der Ernährungsindustrie <strong>und</strong> dem Handel. Der Handel hat<br />

bei diesen Verhandlungen keineswegs eine dominante<br />

Stellung, im Gegenteil: In bestimmten Märkten, wie etwa<br />

bei Süßwaren, Margarine, Trockensuppen <strong>und</strong> -saucen,<br />

Kaffee oder Wasch-, Putz- <strong>und</strong> Reinigungsmitteln, ist faktisch<br />

eine Angebotsdominanz seitens weniger Markenartikelhersteller<br />

zu konstatieren.<br />

> Für die Lebensmittelindustrie ist der LEH nur einer von<br />

vielen Absatzkanälen.<br />

Die Industrie ist keineswegs vom stationären Einzelhandel<br />

als Absatzkanal abhängig. Beispielsweise werden nur 22 %<br />

der Fleischproduktion in Deutschland über den LEH vertrie-<br />

Der deutsche Handel im Profil 1)<br />

• Der Handel (einschließlich Gastgewerbe <strong>und</strong> Verkehr)<br />

trug 2011 mit 349 Milliarden Euro r<strong>und</strong> 15 % <strong>zur</strong><br />

Bruttowertschöpfung in Deutschland bei.<br />

• 2,7 % aller Beschäftigten in Deutschland arbeiten im<br />

Lebensmitteleinzelhandel (LEH); zum Vergleich:<br />

1,8 % in der Automobilbranche.<br />

• Die Ausbildungsquote im Einzelhandel liegt mit<br />

7,9 % über dem Durchschnitt aller Branchen.<br />

• Der durchschnittliche Preisanstieg für Produkte im<br />

Lebensmitteleinzelhandel während der vergangenen<br />

10 Jahre lag mit 1,5 % unter der Inflationsrate (1,6 %).<br />

Quelle: 1) HDE

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