Die Zukunft des Geldes

2. Aktuelle
Geldfunktionen.
Vom nationalen Geld zum Weltgetd Perspehi,-en einer europciischen l4,rihrung, tler
Geldmark in der ökonomischen Theorie, Geldnach-frageftuthtonen untt der EittJtt$
elehronischen Geldes.
Der Nationalstaat, als geographisches Lherbleibsel des minelalterlichen
S tammesgebietes, im aufstrebenden Kapitalismus zur krlrurellen Einheit aufpoliert,
bereitet sich auf seinen Abgang vor. Desgleichen die dazugehörigen nationalen
Wdhrungen. Statt in der Euro-Zone von festgeschrieöezen Wechselkarsen zu sprechen,
wird man vom l,'erschwinden der Wechselkr_rrse in Europa sprechen müssen. Die
wechselkursentwicklungen zwrschen dcn die konrinentalen Blöcken *erden dadurch
allerdings markanter und überschaubarer
ausfallen. Das Weltgeld '.var und ist nach
einigen militarischen N{achtdemonstrationen und erstaunlicher ökonomischer Blüte
immer noch der US Dollar. Es ist evident, daß die Frage nach der zum Weltgeld sich
entwickelnden Währung zugleich die Frage nach der politisch-ökonomischen
Hegemonialmacht im nachsten Jahrhundert ist. Nachdem noch vor z,,vei Jahrzehnten
viele Okonomen eine Verschiebung des Zentrums in den asiatischen Raum fur nicht
unwahrscheinlich hielten, scheinen momentan viele Zeichen auf ein zweites
amerikanisches
Zeitalter hinzudeuten
(vgl. z.B. Bomschier/Chase-Dunn,
1999). Die
Arsicht Europa könne Nordamerika ernsthail die Vorhenschaft auf den Weltmärklen
entreissen ist hingegen derzeit eher eine Form innereuropäischer propaganda als
begrundbare Hypothese. Inwieweit ei weiter als weltgeld fungierender Dollar allerdings
durch die Entwicklungen "elektronischen
Kapitals,' dem Zugriff seiner polirischen
Heimat entgleitet ist eine zweite Frase.
Europa hat durch die gerade erfolgende Einfuhrung einer gemeinsamen Währung, wie
geplant, den ersten Schrin in fuchtung eines gemeinsamen politischen
Kontinentalstaates getan. lvfit diesem ersten Schritt wird zunächst dte Getdpolitik
;enlral in der Europciischen Zentralbank @ZB) bestinmt (etwa die Festlegung des
Okonontie 21