Die Zukunft des Geldes
Die Zukunft des Geldes
Die Zukunft des Geldes
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
aufgrund der Berechenbarkeit<br />
ihrer Falligkeiten nach Aniage als Kapital schreit.<br />
Hiermit ist also zun;ichst das Problem der " institutioneJlen Alleger" angesprochen.<br />
Lher diesen Umweq werden so Arbeitnehmerhaushalte zu Miniaturen von<br />
Kapitaleignern - meist ohne rn den Genuß der Enrage ihres " Soziaikapitais" zu<br />
kommen. Geregelt werden diese Mechanismen <strong>des</strong> integrierten Kapitalismus über<br />
Sozialvenräge zwischen gesellschaftlichen Gnrppe und Generaiionen. Stärkere<br />
Verschiebungen der Gruppengrößen, etwa im Pensionsbereich, verursachen daher<br />
immer auch Finanzierungsprob leme. Der Staat, zum "lender of last ressort" gervorden,<br />
stellt so den Kern <strong>des</strong> integrienen Kapitalismus dar; Wo Produkivitätszuwächse und<br />
Profibalität zuruckbleiben, oder nicht entsprechend an den Staat weitergegeben werden,<br />
während gleichzeitig der gesetzlich feslgeschriebene Finanzierungsbedarf ster9, dort<br />
muß der Balanceakt langsam scheitern. <strong>Die</strong> Budgetdefizite sprechen eine deutliche<br />
Sprache. Dennoch kann die Verschuldung <strong>des</strong> Staates nicht mit der Verschuldung eines<br />
einzelnen Untemehmens verglichen werden. Was beim Staat in die Krise kommt ist ein<br />
bestimmter Regelungsprozeß li.rr Klassenkompromisse. Wenn sich der Staat bei<br />
Inländern, den Besitzern von Staatsschuldscheinen, verschuldet um das Geld über<br />
Subventionen und Sozraltransfers anderen Gruppen zukommen zu lassen, so ist das<br />
einfach Umverteilung innerhalb <strong>des</strong> Staates. Kraft seiner Fiskalhoheit könnte der Staat,<br />
als durch Wahlen maniltstierter Klassenkompromiß, denseiben Transf'er auch direkt,<br />
zum Beispiel via Steuern, bewirken. Das Problem entsteht erst durch die Offenheit <strong>des</strong><br />
Nationalstaates zum Ausland. Zum einen sind die Käufer von Staatsanleihen im Prinzip<br />
Kapitalbesitzer auf der Suche nach Anlagemöglichkeiten. Wenn sie mit Unsicherheiten<br />
bei ihrer Rendite rechnen müssen werden sie statt in Staatsanleihen in anderen Titeln<br />
anlegen. Allerdings müssen dazu aftrakliveere Alternativen vorliegen und die nationalen<br />
Bande eventueller institutionellen Anleger müssen schwach senug sein<br />
Zum zrveiten ändert sich die Lage wenn der Staat sich rn fremden, nicht von ihm<br />
kontrollierten Währungen verschuldet. Hier geht es dann nicht mehr um<br />
Umveneilungsmechanismen sondern um zunehmende Abhlingigkeit eines Staates von<br />
anderen. <strong>Die</strong>ses, wesentlich ernster zu nehmende Problem, bestimmt letalich die<br />
internationale Bonität <strong>des</strong> Staates.<br />
in beiden Fällen handelt es sich aber um die politische Funktionsftihigkeit <strong>des</strong> Staates<br />
und nicht, wie im Falle einer Firma um die Liquiditat bezugiich anstehender Zahlungen.<br />
Ökononie 25