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Die Zukunft des Geldes

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Anbietern die Vorstellung eines "normalen" Austauschverhältnisses (die klassischen<br />

Okonomen nennen dieses manchmal den "natürlichen" relativen Preis), das den<br />

gegenwärtigen Stand der Gesellschaft (ihre Technologien, Präferenzen, politische<br />

Organisation, etc.) reflektiert. Neben dieser zentralen Bestimmung <strong>des</strong><br />

Tauschverhtiltnisses können lallweise subjektive Notlagen, Perzeptionsfehler oder<br />

andere Singu)aritäten zu Abweichungen von diesem Verhältnis fuhren, was eben seine<br />

Bestimmung als Durchschnitt nötig machr.<br />

Daniber hinaus ist zu beachten, daß die Verhandlung eines Austauschverhältnisses nur<br />

möglich ist wenn Partner mit nur gering unterschiedlicher Macht aufeinandertreffen.<br />

Anders ausgednickt muß hier direkte Machtausübung den ökonomisch verhandelnden<br />

Parteien entzogen und im Stoatsnronopol an Macht zur Regulierung <strong>des</strong><br />

Verhandlungsprozesses konzentnert sein. Von dieser historischen Polarisierung von<br />

Macht zentraler politischer Institutionen einerseits und ökonomischer Rationalität der<br />

Tauschenden andererseits rühn auch die später entwickelte Vorstellung ökonomischer<br />

Theoretiker her, marktwirtschaftliches Handeln sei machtfrei.<br />

Der Inhalt <strong>des</strong> Geldzeichens, gesellschaftlicher Wert, existiert also in den Köpfen der<br />

Warenproduzenten bereits bei der Durchfuhrung ihrer Produlcion (fur den Markt). Um<br />

diesen allgemein-gesellschaftlichen Inhalt der produktiven Tzitigkeit der<br />

Warenproduzenten gegen die Risiken der N{arktprozesse stärker abzusichern, liegt es<br />

nahe diesen gesellschaftlichen Wert in einem Trägermedium zu tixieren und die<br />

Gewährleistung seiner Verwendung durch den obersten Regulator mit lvlachtmonopol,<br />

den Staat, festschreiben zu lassen. So rvird es möglich Tauschhandlungen zeitlich und<br />

örtlich zu trennen, temporäre Marktungleichgewichte zu überbrucken, Lager- und<br />

Transportkosten der den gesellschaftlichen Wert repräsentierenden Waren zu sparen,<br />

und ähnliches mehr. In all diesen Bedingungen eines praktischen Einsatzes sind die in<br />

der Literatur breit diskutierten physischen Beschaffenheiten der historisch verwendeten<br />

Arten von Warengeld begründet. Obwohl die Historiker hier durchaus umfangreiches<br />

Material zusammengetragen haben (von der Kauri-Muschel bis zum Zigarettengeld der<br />

Kriegsgefangenen) scheint aus ökonomischer Sicht nur erwähnenswert zu sein, daß es<br />

Geld in Form von Münzen aus edlen Metallen war, das sich letztlich durchgesetzt hat.<br />

Okononie

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