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„Wachstumsbedingungen bzw. Wachstumshemmnisse für junge ...

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Gründungsentscheidung: Planung und Realisierung<br />

Hinsichtlich der Realisierung eines Vorhabens stellen wir einen eindeutig positiven<br />

Zusammenhang zwischen Bildungsniveau und Realisierungswahrscheinlichkeit<br />

fest, der so deutlich in den deskriptiven Auswertungen nicht erkennbar<br />

war. So liegt die Wahrscheinlichkeit ein Vorhaben ohne Marktneuheit zu realisieren<br />

<strong>für</strong> Hochschulabsolventen um 7,2 Prozentpunkte höher als bei Personen<br />

mit betrieblicher Ausbildung, die Wahrscheinlichkeit ein Vorhaben mit Marktneuheit<br />

zu realisieren steigt um 1,9 Prozentpunkte (siehe Tab. 2-2). Auch der<br />

Meistertitel lässt die Wahrscheinlichkeit einer Realisierung ohne Marktneuheit<br />

leicht ansteigen (3,9 Prozentpunkte).<br />

Der im multivariaten Modell gefundene positive Zusammenhang zwischen<br />

formalem Bildungsabschluss und Planungswahrscheinlichkeit auf der einen und<br />

Realisierungswahrscheinlichkeit auf der anderen Seite lässt erkennen, dass<br />

nicht allein die mit höherem Bildungsstand einhergehende bessere Finanzierungssituation<br />

(diese wurden im multivariaten Modell separat berücksichtigt),<br />

sondern insbesondere das umfangreichere Wissen in stärkerem Maße Ideen <strong>für</strong><br />

Produkte und Dienstleistungen generiert. Des Weiteren haben Planer mit höherem<br />

Bildungsstand auch die Fähigkeiten diese Ideen in die Tat umzusetzen und<br />

damit höhere Realisierungswahrscheinlichkeiten als Planer mit niedrigem formalem<br />

Bildungsstand. Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und<br />

einer dadurch langfristig zu erwartenden Verringerung der Gründungsaktivitäten<br />

ist damit die Bildungspolitik auch im Rahmen der Erneuerung des Unternehmensbestands<br />

und Durchsetzung von technologischen Innovationen durch<br />

Unternehmensgründungen ein wichtiges Handlungsfeld. So konnte bereits eine<br />

Simulationsstudie von Gottschalk und Theuer (2008) zeigen, dass ein Anstieg<br />

des Akademikeranteils auf 26 % der Erwerbspersonen bis zum Jahr 2050 die<br />

prognostizierten Gründungszahlen <strong>für</strong> das Jahr 2050 im Vergleich zum Ausgangsszenario<br />

signifikant erhöht.<br />

Arbeitsmarktstatus<br />

Der Arbeitsmarktstatus einer Person hat einen sehr deutlichen Effekt sowohl<br />

auf deren Planungs- als auch deren Realisierungswahrscheinlichkeit. Verglichen<br />

mit sonstigen Angestellten haben Arbeitslose eine um 24,4 Prozentpunkte<br />

höhere Planungswahrscheinlichkeit. Der Effekt bei Betrachtung von angestellten<br />

Leitern <strong>bzw</strong>. Geschäftsführern liegt mit 21,4 Prozentpunkten in einer ähnlichen<br />

Größenordnung. Am anderen Ende des Spektrums ist die Planungswahrscheinlichkeit<br />

bei Beamten um 14,8 Prozentpunkte niedriger als bei sonstigen<br />

Angestellten. Die Realisierungswahrscheinlichkeit, insbesondere der Realisie-<br />

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