„Wachstumsbedingungen bzw. Wachstumshemmnisse für junge ...

Gründungsentscheidung: Planung und Realisierung
und Nationalität aufgenommen. Hinsichtlich des Alters wurde auch die Möglichkeit
eines nicht-linearen Zusammenhangs untersucht, indem auch der quadratische
Term des Alters in die Schätzung aufgenommen wurde. Als sozioökonomische
Variablen werden der Berufsabschluss, der Arbeitsmarktstatus und
das Haushaltseinkommen aufgenommen. Als regionale Einflussfaktoren werden
ein Ostdeutschland-Dummy, der Urbanisierungsgrad der Raumordnungsregion
und die Arbeitslosenquote des Kreises sowie das Bruttoinlandsprodukt des
Kreises aufgenommen.
Soziodemographische Faktoren
Die Ergebnisse der Regressionsanalysen sind Tab. 2-1 und Tab. 2-2 zu entnehmen.
Für die Wahrscheinlichkeit eine Selbstständigkeit zu planen wird auch in
der multivariaten Analyse ein deutlicher Effekt der soziodemographischen Variablen
festgestellt. Die Wahrscheinlichkeit eine Selbstständigkeit zu planen ist
im Durchschnitt für Frauen um 6,6 Prozentpunkte geringer als für Männer. Auf
die Wahrscheinlichkeit der Realisierung hat das Geschlecht hingegen weder im
einfachen noch im multinominalen Logit-Modell einen Einfluss. Dies bedeutet,
dass auch bei gleicher Ausprägung der anderen gründungsrelevanten Faktoren,
wie insbesondere der Humankapitalausstattung und des Einkommens, Frauen
weniger häufig eine Selbstständigkeit planen als Männer. Dies könnte auf Persönlichkeitsunterschiede
zwischen Männern und Frauen zurückzuführen sein.
Insbesondere konnte in anderen Studien festgestellt werden, dass Frauen zu
einer höheren Risikoaversion tendieren und häufig ein geringeres Selbstvertrauen
in die eigenen Fähigkeiten aufweisen (Wilson et al., 2007; Caliendo et
al., 2009). Diese Persönlichkeitsausprägungen wirken eher hemmend hinsichtlich
eines Eintritts in die Selbstständigkeit (Caliendo et al., 2009; Cramerer und
Lovallo, 1999). Hinsichtlich der Gründungswahrscheinlichkeit insgesamt konnte
mit Hilfe von regressionsbasierten Zerlegungen des Unterschieds in der
Gründungswahrscheinlichkeit zwischen Männern und Frauen gezeigt werden,
dass Persönlichkeitsunterschiede fast ein Drittel dieses Unterschieds erklären
(Furdas und Kohn, 2010).
Für den Zusammenhang zwischen Alter und Planungs- bzw. deren Realisierungswahrscheinlichkeit
wurde durch Einbeziehung des quadratischen Terms
die Möglichkeit eines nicht-linearen Zusammenhangs überprüft. In der Tat
kann festgestellt werden, dass in der ersten Stufe des Models der Koeffizient
des Alters signifikant positiv und der des quadratischen Terms signifikant negativ
ist. Dadurch ergibt sich ein umgekehrt u-förmiger Verlauf des Zusammen-
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