„Wachstumsbedingungen bzw. Wachstumshemmnisse für junge ...

Gründungsentscheidung: Planung und Realisierung
2 Gründungsentscheidung: Planung und Realisierung
2.1 Determinanten des Eintritts in die Selbstständigkeit
Auch wenn die Gründungstätigkeit meist aggregiert als Zahl der Gründungen in
einer Region oder als Gründungsintensität (Zahl der Gründungen pro 10.000
Erwerbspersonen) ausgewiesen wird, steht hinter jeder Unternehmensgründung
die Entscheidung einer einzelnen Personen, alleine oder auch im Team eine
(möglicherweise erneute) Selbstständigkeit zu starten.
Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich dieses Kapitel mit der Identifizierung
von Faktoren, die entweder hemmend oder fördernd auf die Gründungsneigung
eines Individuums wirken. In einem ersten Schritt werden hierzu deskriptive
Auswertungen präsentiert, die jeweils univariat den Einfluss soziodemographischer
und sozioökonomischer Charakteristika auf die Gründungsneigung
untersuchen. In einem zweiten Schritt werden Regressionsanalysen
angefertigt, um den Einfluss der soziodemographischen und sozioökonomischen
Variablen auch in einem multivariaten Modellrahmen zu testen.
Für die Analysen dieses Kapitels werden Daten des KfW-Gründungsmonitors
verwendet. Der KfW-Gründungsmonitor ist eine jährlich durchgeführte repräsentative
Querschnittsbefragung der deutschen Bevölkerung im „gründungsrelevanten“
Alter (18 bis unter 65 Jahre). Dem KfW-Gründungsmonitor liegt
dabei eine sehr breite Definition von Gründungsaktivitäten zugrunde. Während
Auswertungen, die auf der Datenbasis des ZEW beruhen, auf das Konzept originärer,
wirtschaftsaktiver Unternehmensgründungen zurückgreifen 2 , betrachtet
der KfW-Gründungsmonitors Eintritte von Personen in die (evtl. erneute)
Selbstständigkeit. Dies umfasst sowohl den Eintritt in die Selbstständigkeit im
Voll- als auch im Nebenerwerb. Es werden gewerbliche Existenzgründungen,
freie Berufe und Einzelselbstständige gezählt, und die Definition beinhaltet
sowohl den Beginn einer (möglicherweise erneuten) aktiven selbstständigen
2 Das am ZEW ansässige Mannheimer Unternehmenspanel, auf deren Basis jährlich die
sektoralen und regionalen Entwicklungen im Gründungsgeschehen analysiert und veröffentlicht
werden, bildet ferner die Basis für Unternehmensbefragungen wie das KfW/ZEW-
Gründungspanel, das die Entwicklung neu gegründeter Unternehmen bis maximal zu ihrem
achten Lebensjahr verfolgt. Unter originären Unternehmensgründungen wird dabei auf die
Entstehung neuer Wirtschaftsaktivitäten, d.h. die erstmalige Errichtung betrieblicher Faktorkombinationen,
abgestellt.
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