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„Wachstumsbedingungen bzw. Wachstumshemmnisse für junge ...

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9.2 Anhang zu Kapitel 6 (Fokusgruppe)<br />

9.2.1 Die wissenschaftliche Methode „Fokusgruppe“<br />

Anhang<br />

Die Analyse der Diskussionsverläufe von Fokusgruppen (focus groups), die zu<br />

bestimmten Gegenständen befragt werden, zählt zu den bewährten Instrumenten<br />

qualitativer Sozialforschung. In diesem Sinne werden Fokusgruppen definiert<br />

als „a research technique that collects data through group interaction on a<br />

topic determined by the researcher“ (Morgan 1996, 130). Es geht also keineswegs<br />

nur um eine additive Betrachtung der einzelnen Diskussionsbeiträge; genauso<br />

wichtig sind die dynamischen, synergetischen Prozesse, die sich im Verlauf<br />

der Gruppendiskussion entfalten.<br />

Aus wahrnehmungspsychologischer Sicht sind Signale der Zustimmung oder<br />

Distanzierung bei der Auswertung von Fokusgruppen von besonderem Interesse.<br />

Zu den gesicherten Befunden der psychologischen Forschung gehört der<br />

Nachweis der so genannten Konsensus-Überschätzung (consensus bias): Nicht<br />

nur Laien, sondern auch Experten unterliegen einer starken Neigung, ihre eigenen<br />

Überzeugungen <strong>für</strong> verbreiteter zu halten als das tatsächlich zutrifft. Die<br />

Beobachtung (auch) der nonverbalen Interaktionsprozesse in Fokusgruppen ist<br />

in methodischer Hinsicht geboten, um Wahrnehmungsverzerrungen vorzubeugen,<br />

die auf die Ergebnisse durchschlagen können.<br />

9.2.2 Die Auswahl der Diskussionsteilnehmer<br />

Von zentraler Bedeutung <strong>für</strong> den Ertrag von Fokusgruppen sind die Homogenität,<br />

Qualität und Kooperationsbereitschaft der Teilnehmer. Über die ideale<br />

Gruppengröße herrscht in der Literatur keine Einigkeit. Manche Autoren empfehlen<br />

kleine Gruppen mit maximal 10 Personen, andere halten Gruppenstärken<br />

von 12-15 oder gar von mehr als 20 <strong>für</strong> durchaus akzeptabel (vgl. z.B. Kitzinger<br />

1996; Howard et al. 1989). Die Fokusgruppe vom 22. Juni 2011 umfasste 6<br />

Personen. Die durchschnittliche Diskussionszeit wird üblicherweise mit einer<br />

bis zu zwei Stunden angesetzt. Im Projekt wurde die zeitliche Obergrenze (zwei<br />

volle Zeitstunden) als angemessen erachtet, um das Potenzial der Teilnehmer<br />

ausschöpfen zu können.<br />

Angestrebt wurde eine Mischung von Experten aus privatwirtschaftlichen Unternehmen<br />

auf der einen Seite und öffentlichen Auftraggebern auf der anderen<br />

Seite. Aus der Privatwirtschaft sollten Vertreter von größeren aber auch von<br />

kleineren Unternehmen in der Fokusgruppe repräsentiert sein. Als zusätzliche<br />

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