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„Wachstumsbedingungen bzw. Wachstumshemmnisse für junge ...

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Bewertung der Befunde und mögliche Handlungsfelder<br />

eröffnen, bei der Auftragsvergabe durch öffentliche Institutionen berücksichtigt<br />

zu werden. Änderungen an der Vergabeordnung seien nicht erforderlich und<br />

nach Einschätzung der Diskussionsteilnehmer vermutlich eher schädlich <strong>für</strong><br />

<strong>junge</strong> Unternehmen. Problematisch wird jedoch gesehen, wie die Vergabeordnung<br />

in der Praxis in Form von Verwaltungsvorschriften oder institutionsinternen<br />

Beschaffungsordnungen manchmal umgesetzt wird. In der praktischen<br />

Umsetzung der Vergabeordnung erkennen die Diskussionsteilnehmer darüber<br />

hinaus zwei negative Tendenzen. Eine negative Entwicklung seien Überlegungen,<br />

auch bei kleinvolumigen Beschaffungen Schadensersatzansprüche <strong>für</strong> den<br />

Bieter einzuführen. Dies bedeutet <strong>für</strong> den öffentlichen Einkäufer zusätzlichen<br />

bürokratischen Aufwand, weil er bestrebt ist, durch eine lückenlose Dokumentation<br />

des Vergabeverfahrens auf mögliche rechtlichen Auseinandersetzungen<br />

(Verfahren vor der Vergabekammer) vorbereitet zu sein. Die zweite negative<br />

Entwicklung stelle die Tendenz zur Zentralisierung der Beschaffung dar, wie<br />

sie sowohl auf Landes- als auch auf Bundesebene („Kaufhaus des Bundes“) zu<br />

beobachten sei.<br />

Von den Vertretern privatwirtschaftlicher Unternehmen betonten zwei Diskussionsteilnehmer,<br />

dass es in ihrem Unternehmen aufgrund der geringen Größe<br />

keine formale Beschaffungsordnung gebe. Als größtes Hemmnis <strong>für</strong> <strong>junge</strong> Unternehmen,<br />

in einem etablierten privatwirtschaftlichen Unternehmen Fuß zu<br />

fassen, wurde ein oft zu beobachtendes „Schubladendenken“ hervorgehoben:<br />

Die Entscheidungsträger sowohl im eigenen als auch in anderen privatwirtschaftlichen<br />

Unternehmen neigten dazu, bei einer Beschaffung auf altbekannte<br />

Lieferanten zu setzen, sodass <strong>junge</strong> Unternehmen zu selten eine Chance bekämen<br />

7.2 Gesamtbewertungen/Handlungsfelder von Relevanz<br />

Eine Gesamtbetrachtung der in dieser Studie erarbeiteten Ergebnisse zu den<br />

einzelnen Themenfeldern deutet im Wesentlichen auf drei Bereiche hin, in denen<br />

sich Hürden <strong>für</strong> eine Unternehmensgründung und <strong>für</strong> die Entwicklung <strong>junge</strong>r<br />

Unternehmen identifizieren lassen. Zum einen ist die Neigung der deutschen<br />

Gesellschaft zur Selbstständigkeit, die Risikopräferenz sich auf unsichere<br />

Gründungsprojekte einzulassen sowie die Fähigkeiten und Kompetenzen <strong>für</strong><br />

ein Gründungsprojekt, die sich die Menschen selbst zuschreiben zu nennen.<br />

Dieser Bereich wird hier unter dem Begriff „Selbstständigkeitskultur“ subsummiert.<br />

Zum anderen sind die Qualifikationen der Menschen von großer<br />

Relevanz <strong>für</strong> ihre Gründungsentscheidung und <strong>für</strong> die Entwicklungspfade even-<br />

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