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„Wachstumsbedingungen bzw. Wachstumshemmnisse für junge ...

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Junge Unternehmen als Anbieter: Die Sicht potenzieller gewerblicher oder öffentlicher Nachfrager<br />

Trotz der steigenden Bedeutung des Internets sind <strong>für</strong> die Teilnehmer der Fokusgruppe<br />

informelle persönliche Netzwerke weiterhin der wichtigste Kanal<br />

der Kontaktaufnahme mit Anbietern alternativer Lösungen. Hier sind insbesondere<br />

Spinoff-Unternehmen (sowohl Corporate Spinoffs als auch akademische<br />

Spinoffs) im Vorteil, die zum einen über sehr gute persönliche Netzwerke verfügen<br />

und zum anderen den Bedarf ihres Inkubatorunternehmens oder ihrer<br />

Inkubatororganisation sehr genau kennen, sodass sie maßgeschneiderte Lösungen<br />

anbieten können. Von Kontakten, die von Business Angels vermittelt wurden,<br />

konnten die Diskussionsteilnehmer nicht berichten. Das ist nicht notwendigerweise<br />

ein Indiz <strong>für</strong> eine geringe Bedeutung von Business Angels bei der<br />

Kontaktanbahnung. Da selbst in der Gruppe der Hightech-Gründungen der Anteil<br />

der Business-Angel-finanzierten Unternehmen bei lediglich gut 5% liegt<br />

(vgl. Fryges et al., 2007), ist es nicht unwahrscheinlich, dass die sechs an der<br />

Fokusgruppe teilnehmenden Einkaufsmanager keine Geschäftsbeziehungen zu<br />

einem Business-Angel-finanzierten Unternehmen unterhalten.<br />

Institutionalisierte Netzwerke von IHK oder Handwerkskammer spielen keine<br />

Rolle bei der Kontaktanbahnung. Von ihnen erwarten die Diskussionsteilnehmer<br />

aber auch nicht, dass sie einen Beitrag zur Herstellung von neuen Kontakten<br />

leisten. Dagegen werden Messen durchaus als ein nützliches Forum gesehen,<br />

um Kontakte mit <strong>junge</strong>n Unternehmen zu knüpfen. Allerdings sind <strong>junge</strong><br />

Unternehmen nach Erfahrung der Diskussionsteilnehmer auf Messen eher selten<br />

mit einem eigenen Stand vertreten, vermutlich weil die Kosten <strong>für</strong> einen<br />

Messestand <strong>für</strong> viele <strong>junge</strong> Unternehmen zu hoch sind. Daher ist die Zahl der<br />

auf Messen entstandenen Kontakte zu <strong>junge</strong>n Unternehmen eher gering.<br />

Sucht ein <strong>junge</strong>s Unternehmen selbst den Kontakt zu einer öffentlichen Institution<br />

oder einem großen etablierten Unternehmen, z.B. im Rahmen einer Kaltakquise,<br />

raten die Teilnehmer der Fokusgruppe, sich beim Erstkontakt nicht an<br />

einen Einkaufsmanager zu wenden. Stattdessen sei es eine erfolgversprechendere<br />

Strategie, sich an die Personen im Unternehmen oder in der Institution zu<br />

wenden, in deren Arbeitsbereich möglicherweise Bedarf nach alternativen, innovativen<br />

Lösungen besteht. In großen Unternehmen kann es sich hierbei um<br />

Fachbereichsleiter (z.B. Marketingleiter) handeln, in öffentlichen Forschungseinrichtungen<br />

oder Universitäten wären die Wissenschaftler die ersten Ansprechpartner.<br />

Wenn es dem <strong>junge</strong>n Unternehmen gelingt, die Fachbereichsleiter<br />

oder Wissenschaftler von seinem Produkt oder seiner Dienstleistung zu<br />

überzeugen, hat es gute Chancen, in die Lieferkette des großen Unternehmens<br />

oder der öffentlichen Institution aufgenommen zu werden. Ein unmittelbarer<br />

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