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„Wachstumsbedingungen bzw. Wachstumshemmnisse für junge ...

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Junge Unternehmen als Anbieter: Die Sicht potenzieller gewerblicher oder öffentlicher Nachfrager<br />

Bei der Gruppe der in der Fokusgruppe repräsentierten etablierten, privatwirtschaftlichen<br />

Unternehmen traten deutliche Unterschiede im Auswahlprozess<br />

neuer Lieferanten zutage. Die Unterschiede gründeten vor allem in der unterschiedlichen<br />

Größe der Unternehmen. Bei großen etablierten Unternehmen sind<br />

aufgrund der sehr hohen Zahl an Vergaben standardisierte Ausschreibungsprozesse<br />

erforderlich, die durchaus den Ausschreibungsverfahren im öffentlichen<br />

Sektor ähneln. Die bei den Ausschreibungen privatwirtschaftlicher Unternehmen<br />

angewendeten Entscheidungskriterien sind im Wesentlichen die gleichen<br />

wie bei öffentlichen Institutionen. In Abhängigkeit vom zu erwerbenden Produkt<br />

sind die wichtigsten Kriterien das Preis-Leistungs-Verhältnis, die Erfahrung<br />

des Anbieters und die langfristige Sicherstellung von Kundendienst oder<br />

Wartung. Ein Teilnehmer beschrieb den Prozess in seinem Unternehmen so,<br />

dass ein potenzieller neuer Lieferant ihn überzeugen müsse, dass das angebotene<br />

Produkt <strong>für</strong> sein, sprich das nachfragende Unternehmen einen Mehrwert hat<br />

im Vergleich zu den Produkten, die das Unternehmen von anderen Lieferanten<br />

bereits bezieht. An zweiter Stelle im Entscheidungsprozess stehe die Nachhaltigkeit<br />

einer möglichen Lieferbeziehung.<br />

Das Verfahren, Aufträge bei öffentlichen Institutionen oder großen Unternehmen<br />

auszuschreiben, wurde vom Vertreter eines kleinen Unternehmens als aus<br />

seiner Sicht zu statisch kritisiert. In seinem kleinen Unternehmen entscheide er<br />

im Wesentlichen nach „Bauchgefühl“. Die Höhe der Beschaffungssumme sei<br />

dabei unerheblich. Anstelle einer Ausschreibung übermittele er potenziellen<br />

Lieferanten eine Schilderung des „Problems“, <strong>für</strong> das potenzielle Lieferanten<br />

eine Lösung anbieten sollen. Gelingt es dem potenziellen Lieferanten, eine<br />

überzeugende Lösung zu präsentieren, wird er zu einem persönlichen Gespräch<br />

eingeladen, auf dessen Basis die Entscheidung über die Auftragsvergabe getroffen<br />

wird. Die Besonderheit <strong>junge</strong>r Unternehmen bestehe bei diesem Verfahren<br />

lediglich darin, dass über <strong>junge</strong> Unternehmen a priori weniger Informationen<br />

vorliegen, sodass im Vorfeld oder während des persönlichen Gesprächs ein<br />

größerer Informationsbedarf besteht.<br />

Ein Teilnehmer formulierte aus dem Diskussionsverlauf heraus die Hypothese,<br />

dass <strong>junge</strong> Unternehmen es möglicherweise bei einem kleinen etablierten Unternehmen<br />

leichter haben, Fuß zu fassen, weil sie dort ihre Kreativität in einem<br />

persönlichen Gespräch besser präsentieren können als bei einem großen Unternehmen.<br />

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