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„Wachstumsbedingungen bzw. Wachstumshemmnisse für junge ...

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Junge Unternehmen als Anbieter: Die Sicht potenzieller gewerblicher oder öffentlicher Nachfrager<br />

ordnung unterliegen, und privatwirtschaftlichen Unternehmen, die ihre internen<br />

Beschaffungsregeln frei bestimmen können, differenziert werden.<br />

Die Vertreter öffentlicher Institutionen in der Fokusgruppe betonten in der Diskussion<br />

Aufgabe und Sinn der öffentlichen Vergabeordnung. Primäres Ziel der<br />

öffentlichen Vergabe sei die Versorgung der verschiedenen Institutionen mit<br />

den benötigten Gütern und Dienstleistungen. Daneben habe die Vergabe allerdings<br />

auch die Ziele der Sicherstellung des Wettbewerbs, der Marktöffnung<br />

und der Rechtsstaatlichkeit. Aus diesen Zielen folgen die bei der öffentlichen<br />

Vergabe relevanten Kriterien. Wirtschaftlichkeit, d.h. ein gutes Preis-Leistungs-<br />

Verhältnis der erworbenen Produkte oder Dienstleistungen, ist ein wesentliches<br />

Kriterium, wobei nachdrücklich betont wurde, dass Wirtschaftlichkeit nicht<br />

bedeutet, das billigste Produkt zu kaufen. Neben der Wirtschaftlichkeit spielt, je<br />

nach Produkt, die Sicherstellung der langfristigen Versorgung (Kundendienst,<br />

Wartung, Lieferung von Ersatzteilen) eine entscheidende Rolle. Unter das Kriterium<br />

Eignung fällt auch die Erfahrung des Anbieters. Bei der Diskussion des<br />

ersten Themenblocks wurde jedoch bereits deutlich, dass Langfristigkeit der<br />

Lieferbeziehung und Erfahrung als zwei von zahlreichen Kriterien nicht immer<br />

relevant sind und nicht notwendigerweise Ausschlusskriterien <strong>für</strong> <strong>junge</strong> Unternehmen<br />

darstellen.<br />

Die Ziele der Marktöffnung und der Sicherstellung des Wettbewerbs würden in<br />

der Vergabeordnung durch die Notwendigkeit erreicht, eine Beschaffung oberhalb<br />

bestimmter Wertgrenzen auszuschreiben (vgl. Abschnitt 6.1.2). Durch den<br />

Zwang zur öffentlichen Ausschreibung ist es den <strong>für</strong> die Beschaffung zuständigen<br />

Mitarbeitern in öffentlichen Institutionen nicht möglich, Aufträge immer<br />

nur an bekannte und etablierte Lieferanten zu vergeben, sodass der Markt der<br />

öffentlichen Beschaffung <strong>für</strong> neue Anbieter geöffnet wird.<br />

Die Notwendigkeit zur öffentlichen Ausschreibung wurde von den Diskussionsteilnehmern<br />

sowohl als Hürde als auch als Chance gesehen. Auf der einen<br />

Seite wurde hervorgehoben, dass eine öffentliche Ausschreibung mit Kosten<br />

verbunden ist, die <strong>für</strong> ein kleines, meist noch ressourcenbeschränktes Unternehmen<br />

von substanzieller Höhe sein können, sodass sich die Gewinnmarge<br />

aus einem erhaltenen öffentlichen Auftrag signifikant reduzieren kann. Junge<br />

Unternehmen verfügen oft auch nicht über die personellen Kapazitäten, die <strong>für</strong><br />

die Bearbeitung eines öffentlichen Ausschreibungsverfahrens erforderlich sind.<br />

Auf der anderen Seite kann bei einer öffentlichen Ausschreibung jedes Unternehmen<br />

teilnehmen, sodass auch <strong>junge</strong> Unternehmen eine Chance erhalten, da<br />

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