„Wachstumsbedingungen bzw. Wachstumshemmnisse für junge ...

„Wachstumsbedingungen bzw. Wachstumshemmnisse für junge Unternehmen“
keit generell Beteiligungskapital zu nutzen (einstufiges Modell) ist in Abb. 4-4
grafisch dargestellt. Die Wahrscheinlichkeit externen Finanzierungsbedarfs
steigt mit zunehmendem Alter erst an, um dann wieder abzunehmen. Am wahrscheinlichsten
ist die Nutzung externer Finanzierung ceteris paribus, wenn der
(älteste) Gründer 35 Jahre alt ist. Für die bedingte Wahrscheinlichkeit Beteiligungskapital
zu nutzen in Stufe 2 ist der Effekt genau umgekehrt. Die Wahrscheinlichkeit
sinkt mit zunehmendem Alter um dann wieder anzusteigen. Die
geringste bedingte Wahrscheinlichkeit Beteiligungskapital zu nutzen haben
Unternehmen, deren (ältester) Gründer 45 Jahre alt ist. Insgesamt überwiegt der
Effekt der zweiten Stufe, so dass sich auch für die unbedingte Wahrscheinlichkeit
der Beteiligungskapitalfinanzierung ein u-förmiger Zusammenhang zwischen
Alter und der Wahrscheinlichkeit einer Beteiligungskapitalfinanzierung
ergibt. Die minimale Wahrscheinlichkeit liegt bei einem Alter von etwa 50
Jahren. Da das mittlere Alter der Gründer im Datensatz bei etwa 40 Jahren
liegt, ist es nicht verwunderlich, dass der mittlere marginale Effekt nicht von
Null verschieden ist. Bei diesem Alter ist die Funktion des Zusammenhangs
zwischen Alter und der Wahrscheinlichkeit einer Beteiligungskapitalfinanzierung
sehr flach, so dass ein zusätzliches Lebensjahr die Wahrscheinlichkeit
einer Beteiligungskapitalfinanzierung kaum erhöht (siehe Abb. 4-4).
Für die Branchenerfahrung ergibt sich überraschenderweise ein signifikant negativer
Effekt. Allerdings ist die Höhe dieses Effektes verschwindend gering.
Nach den Schätzungen verringert ein zusätzliches Jahr an Branchenerfahrung
die Wahrscheinlichkeit der Beteiligungskapitalfinanzierung im Mittel um 0,1
Prozentpunkte. Bei einem mittleren Wert von 14 Jahren Branchenerfahrung ist
das ein ökonomisch nur wenig relevanter Effekt. Für die Variablen unternehmerische
Erfahrung und Hochschulabschluss kann kein statistisch signifikanter
Effekt auf die Wahrscheinlichkeit Beteiligungskapital zu nutzen festgestellt
werden. Lediglich eine abgeschlossene Promotion erhöht die Wahrscheinlichkeit
der Nutzung von Beteiligungskapital um 1,5 Prozentpunkte. Dieser Effekt
ist jedoch nur schwach signifikant von Null verschieden. Bezüglich der fachlichen
Ausrichtung der Gründer lässt sich feststellen, dass Unternehmen, die von
Naturwissenschaftlern gegründet werden, eine im Mittel um 2,7 Prozentpunkte
höhere Wahrscheinlichkeit aufweisen Beteiligungskapital zu nutzen.
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