ImmoWertV – Auswirkungen und Hinweise für die ... - DVW
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<strong>ImmoWertV</strong> <strong>–</strong> <strong>Auswirkungen</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Hinweise</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Gutachtenpraxis<br />
Geodätisches Kolloquium des <strong>DVW</strong> Berlin-Brandenburg e.V.<br />
<strong>und</strong> des Instituts <strong>für</strong> Geodäsie <strong>und</strong> Geoinformationstechnik<br />
der TU Berlin am 02.09.2010<br />
Petra Schmökel, Berlin<br />
Öffentlich bestellte <strong>und</strong> vereidigte<br />
Sachverständige <strong>für</strong> Immobilienbewertung<br />
Geprüfte Immobilienfachwirtin (IHK)<br />
<strong>ImmoWertV</strong> <strong>–</strong> <strong>Auswirkungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Hinweise</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Gutachtenpraxis
2<br />
Ablauf<br />
Allgemeines zu Hintergr<strong>und</strong> <strong>und</strong> Anlass,<br />
Einführung <strong>und</strong> Anwendung der <strong>ImmoWertV</strong><br />
Gliederung der <strong>ImmoWertV</strong><br />
Anmerkungen zu praxiserheblichen Aspekten:<br />
Wichtiges, neue Inhalte, begriffliche Änderungen<br />
<strong>Hinweise</strong> zu den Verfahren<br />
<strong>ImmoWertV</strong> <strong>–</strong> <strong>Auswirkungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Hinweise</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Gutachtenpraxis
3<br />
Hintergr<strong>und</strong> <strong>und</strong> Ziele<br />
Hintergr<strong>und</strong>:<br />
Rechtsprechung Erbschafts-/Steuerrecht<br />
Erhebliche gesellschaftliche <strong>und</strong> wirtschaftliche Veränderungen<br />
Entwicklungen in der Praxis seit Inkrafttreten der WertV 88<br />
Ziele:<br />
Verbesserung der Transparenz auf dem Gr<strong>und</strong>stücksmarkt<br />
Bessere Vergleichbarkeit der Wertermittlungsergebnisse<br />
Normierung von Verfahrensvarianten im Ertragswertverfahren<br />
Präzisierung von Begriffen, Einführung international<br />
gebräuchlicher Begriffe<br />
Entbürokratisierung durch Streichung von Regelungen<br />
Ergänzende Wertermittlungsvorschriften der §§ 26 bis 29 WertV sind entfallen<br />
<strong>ImmoWertV</strong> <strong>–</strong> <strong>Auswirkungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Hinweise</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Gutachtenpraxis
…<strong>und</strong> das sagt der B<strong>und</strong>esbauminister<br />
<strong>ImmoWertV</strong> <strong>–</strong> <strong>Auswirkungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Hinweise</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Gutachtenpraxis
5<br />
Einführung <strong>und</strong> Anwendung, Allgemeines<br />
Verordnung über <strong>die</strong> Gr<strong>und</strong>sätze <strong>für</strong> <strong>die</strong> Ermittlung<br />
der Verkehrswerte von Gr<strong>und</strong>stücken<br />
(Immobilienwertermittlungsverordnung <strong>–</strong> <strong>ImmoWertV</strong>)<br />
vom 19.05.2010 (BGBl. I S. 639 vom 27.05.2010)<br />
Die Verordung trat am 01.07.2010 in Kraft <strong>–</strong><br />
zum gleichen Zeitpunkt trat <strong>die</strong> WertV außer Kraft<br />
(§ 24 <strong>ImmoWertV</strong> ohne materielle Überleitungsvorschrift)<br />
Die <strong>ImmoWertV</strong> ist auf alle Wertermittlungen ab<br />
Ausfertigungsdatum 01.07.2010 anzuwenden<br />
"Herrschende Meinung":<br />
Allein das Ausfertigungsdatum ist <strong>für</strong> <strong>die</strong> Anwendung der<br />
Verordnung entscheidend, nicht der Stichtag der Wertermittlung,<br />
<strong>ImmoWertV</strong> also auch bei Wertermittlungen <strong>für</strong> (weit)<br />
zurückliegende Stichtage maßgeblich<br />
("Stand der Technik"/Erkenntnisstand)<br />
<strong>ImmoWertV</strong> <strong>–</strong> <strong>Auswirkungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Hinweise</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Gutachtenpraxis
6<br />
Wichtigste Änderung lt. Kleiber: der Name der<br />
Verordnung, ihre Abkürzung sowie F<strong>und</strong>stelle<br />
Materiell entspricht <strong>die</strong> <strong>ImmoWertV</strong> weitgehend der WertV<br />
Aber:<br />
Es ergeben sich nicht unerhebliche praktische Änderungen bei<br />
der Abfassung der Gutachten, sowohl im beschreibenden<br />
allgemeinen Teil des Gutachtens als auch im Wertermittlungsteil,<br />
insbesondere:<br />
- durch neuen § 4 (mit QST) veränderte Paragraphenverweise<br />
- veränderte Systematik (integrierte Marktanpassung,<br />
nachträgliche Berücksichtigung von Besonderheiten)<br />
- Modifizierte Begriffsbestimmungen,<br />
neue Bezeichnungen <strong>für</strong> bekannte (unveränderte) Inhalte<br />
Die Tücke steckt<br />
im Detail<br />
<strong>ImmoWertV</strong> <strong>–</strong> <strong>Auswirkungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Hinweise</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Gutachtenpraxis
7<br />
Gliederung<br />
Abschnitt 1 - §§ 1 bis 8 <strong>ImmoWertV</strong><br />
Anwendungsbereich, Begriffsbestimmungen<br />
<strong>und</strong> allgemeine Verfahrensgr<strong>und</strong>sätze<br />
Abschnitt 2 - §§ 9 bis 14 <strong>ImmoWertV</strong><br />
Bodenrichtwerte <strong>und</strong> sonstige erforderliche Daten<br />
Abschnitt 3 - §§ 15 bis 23 <strong>ImmoWertV</strong><br />
Wertermittlungsverfahren<br />
Unterabschnitt 1:<br />
Vergleichswertverfahren, Bodenwertermittlung (§§ 15 <strong>und</strong> 16)<br />
Unterabschnitt 2:<br />
Ertragswertverfahren (§§ 17 bis 20)<br />
Unterabschnitt 3:<br />
Sachwertverfahren (§§ 21 bis 23)<br />
Abschnitt 4 - § 24 <strong>ImmoWertV</strong>: Schlussvorschrift<br />
Anlage: Barwertfaktoren <strong>für</strong> <strong>die</strong> Kapitalisierung <strong>und</strong> Abzinsung (zu § 20)<br />
<strong>ImmoWertV</strong> <strong>–</strong> <strong>Auswirkungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Hinweise</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Gutachtenpraxis
8<br />
Ziel der Wertermittlung: Der Verkehrswert….<br />
§ 194 BauGB Verkehrswert.<br />
Der Verkehrswert (Marktwert) wird durch den Preis bestimmt, der in dem Zeitpunkt, auf den<br />
sich <strong>die</strong> Ermittlung bezieht, im gewöhnlichen Geschäftsverkehr nach den rechtlichen<br />
Gegebenheiten <strong>und</strong> tatsächlichen Eigenschaften, der sonstigen Beschaffenheit <strong>und</strong> der Lage<br />
des Gr<strong>und</strong>stücks oder des sonstigen Gegenstands der Wertermittlung ohne Rücksicht auf<br />
ungewöhnliche oder persönliche Verhältnisse zu erzielen wäre.<br />
Der Verkehrswert ist zukunftsgerichtet (Zukunftserfolgswert)<br />
Diese Feststellung gilt <strong>für</strong> unbebaute wie <strong>für</strong> bebaute Gr<strong>und</strong>stücke<br />
- Bei der Anwendung des Vergleichs-, Sach- <strong>und</strong> Ertragswertverfahrens<br />
geht es darum, möglichst wertermittlungsstichtagsnahe Erfahrungssätze<br />
über <strong>die</strong> auf dem Gr<strong>und</strong>stücksmarkt vorherrschende Wertschätzung des<br />
Objektes, <strong>die</strong> Erträge <strong>und</strong> Herstellungskosten unter Berücksichtigung<br />
der künftigen Nutzung <strong>und</strong> Entwicklung in <strong>die</strong> Verfahren einzuführen.<br />
- Kern jedes Ertragswertverfahrens ist es, den auf den Wertermittlungsstichtag<br />
bezogenen Barwert aller künftigen Erträge zu ermitteln.<br />
<strong>ImmoWertV</strong> <strong>–</strong> <strong>Auswirkungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Hinweise</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Gutachtenpraxis
9<br />
Zu den §§ 1 bis 8 <strong>ImmoWertV</strong><br />
§ 1 Abs. 2 Satz 2 <strong>ImmoWertV</strong><br />
• Bei Wertermittlungsobjekten, <strong>für</strong> <strong>die</strong> kein Markt besteht, "kann der Wert auf<br />
der Gr<strong>und</strong>lage marktkonformer Modelle unter besonderer Berücksichtigung<br />
der wirtschaftlichen Vor- <strong>und</strong> Nachteile ermittelt werden."<br />
§ 2 Satz 2 <strong>ImmoWertV</strong><br />
• "Künftige Entwicklungen wie beispielsweise absehbare anderweitige<br />
Nutzungen sind zu berücksichtigen, wenn sie mit hinreichender Sicherheit<br />
auf Gr<strong>und</strong> konkreter Tatsachen zu erwarten sind."<br />
Verweis auf Anwendbarkeit nicht normierter Wertermittlungsverfahren<br />
Ausdrückliche Regelung zur Berücksichtigung "künftiger Entwicklungen"<br />
Der Wert eines Gr<strong>und</strong>stücks wird durch seine zukünftige Entwicklung <strong>und</strong> Nutzung<br />
bestimmt, besonders, wenn <strong>die</strong> bisherige Gr<strong>und</strong>stücksnutzung nicht wirtschaftlich<br />
fortgeführt werden kann<br />
Aber: Keine Spekulationen, sondern "hinreichende Sicherheit" <strong>und</strong> "konkrete<br />
Tatsachen" (zum WST belegbare Sachverhalte über künftige Entwicklungen der<br />
wertrelevanten Gr<strong>und</strong>stücksmerkmale)<br />
z.B. Bauleitplanung, Stadtentwicklungskonzepte<br />
demografische <strong>und</strong> wirtschaftliche Aspekte<br />
<strong>ImmoWertV</strong> <strong>–</strong> <strong>Auswirkungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Hinweise</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Gutachtenpraxis
Zu den §§ 1 bis 8 <strong>ImmoWertV</strong><br />
Künftige Entwicklungen (§ 2 Satz 2)<br />
10<br />
Die Übertragung von Beobachtungen aus der Vergangenheit in <strong>die</strong> Zukunft<br />
hat nur Erfolg, wenn <strong>für</strong> <strong>die</strong> Vergangenheit eine gewisse Regelmäßigkeit in<br />
der Entwicklung zu verzeichnen ist.<br />
Auch in der Wertermittlung sind heftige Ausschläge nach oben<br />
oder unten, wie etwa durch <strong>die</strong> Nachwendeeuphorie oder durch<br />
ausländische Portfolioankäufe verursacht, keine geeignete Gr<strong>und</strong>lage<br />
<strong>für</strong> Entwicklungsprognosen.<br />
Bodenwerte<br />
Wohnen Berlin<br />
?<br />
1990 2000 2007 t<br />
?<br />
<strong>ImmoWertV</strong> <strong>–</strong> <strong>Auswirkungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Hinweise</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Gutachtenpraxis
Zu den §§ 1 bis 8 <strong>ImmoWertV</strong><br />
Künftige Entwicklungen (§ 2 Satz 2)<br />
11<br />
Vorausschätzungen sind unsicher. Bei größeren Unsicherheiten arbeitet man<br />
sinnvollerweise mit Maximal- <strong>und</strong> Minimalwerten <strong>und</strong> beschreibt damit einen<br />
Ergebniskorridor, innerhalb dessen der Prognosewert aller Wahrscheinlichkeit<br />
nach liegt.<br />
In der Wertermittlung bietet sich <strong>die</strong>se Vorgehensweise dann an, wenn<br />
deutlich unterschiedliche Annahmen <strong>für</strong> <strong>die</strong> künftige Entwicklung zu treffen<br />
sind. (Szenarienbeschreibung)<br />
Gr<strong>und</strong>stückswert<br />
Entwicklung eines<br />
Einkaufszentrums<br />
Szenario 1<br />
Szenario 2<br />
2009 2012<br />
"Wegen der großen Bedeutung der<br />
Annahmen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Güte <strong>und</strong><br />
Beurteilung der Ergebnisse ist den<br />
Erläuterungen der Annahmen stets<br />
ein breiter Raum zu widmen."<br />
Max<br />
Min<br />
z.B.<br />
Wirksamkeit politischer<br />
Entscheidungen<br />
Erfolg von Ankermietern<br />
Konkurrenzentwicklung<br />
Konjunkturelle<br />
Entwicklung<br />
t<br />
<strong>ImmoWertV</strong> <strong>–</strong> <strong>Auswirkungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Hinweise</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Gutachtenpraxis
Zu den §§ 1 bis 8 <strong>ImmoWertV</strong><br />
Künftige Entwicklungen (§ 2 Satz 2)<br />
12<br />
• Kurzfristige Prognosen sind weniger problematisch als langfristige, weil sich<br />
<strong>die</strong> gegenwartsnah beobachtete Entwicklung meist noch einige Zeit fortsetzt<br />
<strong>und</strong> weil neue Daten, welche <strong>die</strong> Entwicklungs-richtung beeinflussen können,<br />
eine gewisse Zeit brauchen, um wirksam zu werden.<br />
• In der Umkehrung bedeutet <strong>die</strong>s, dass etwa Marktsimulierungen<br />
ihre Grenze finden, wenn sie mittel- oder langfristig vorgenommen<br />
werden sollen.<br />
in % (2004 = 100)<br />
105<br />
100<br />
95<br />
90<br />
85<br />
80<br />
75<br />
2004 2014 2024 2034 2044<br />
Jahre<br />
Umsteuerung?<br />
Bevölkerung<br />
insgesamt<br />
Erwerbspersonen<br />
potential<br />
R&S - Dr.-Ing. Walter Schwenk - Die neue Wertermittlungsverordnung<br />
<strong>ImmoWertV</strong> <strong>–</strong> <strong>Auswirkungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Hinweise</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Gutachtenpraxis<br />
(<strong>ImmoWertV</strong>)
Zu den §§ 1 bis 8 <strong>ImmoWertV</strong><br />
WST <strong>und</strong> QST (§§ 3 <strong>und</strong> 4)<br />
13<br />
§ 3: Wertermittlungsstichtag<br />
§ 4: Qualitätsstichtag<br />
Der QST ist datumsmäßig nicht bestimmt, kann auch in der Zukunft liegen<br />
(z.B. Zeitpunkt des förmlichen Abschlusses einer Sanierungsmaßnahme oder<br />
Zustand einer Immobilie nach Fertigstellung einer Baumaßnahme)<br />
<strong>ImmoWertV</strong> <strong>–</strong> <strong>Auswirkungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Hinweise</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Gutachtenpraxis
Zu den §§ 1 bis 8 <strong>ImmoWertV</strong><br />
Allgemeine Wertverhältnisse (§ 3 Abs. 2)<br />
14<br />
" Die allgemeinen Wertverhältnisse auf dem Gr<strong>und</strong>stücksmarkt bestimmen<br />
sich nach der Gesamtheit der am Wertermittlungsstichtag <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
Preisbildung von Gr<strong>und</strong>stücken im gewöhnlichen Geschäftsverkehr<br />
(marktüblich) maßgebenden Umstände wie nach der allgemeinen<br />
Wirtschaftslage, den Verhältnissen am Kapitalmarkt sowie den<br />
wirtschaftlichen <strong>und</strong> demographischen Entwicklungen des Gebiets."<br />
Strukturdaten: z.B.: Arbeitsmarkt, Kaufkraft,<br />
Verschuldungsquote (SchuldnerAtlas 2009),<br />
Zentralitätskennziffer, Bevölkerungsstruktur/-entwicklung<br />
<strong>ImmoWertV</strong> <strong>–</strong> <strong>Auswirkungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Hinweise</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Gutachtenpraxis
Zu den §§ 1 bis 8 <strong>ImmoWertV</strong><br />
Entwicklungszustand (§ 5)<br />
15<br />
§ 5: Entwicklungszustand (ehem. § 4 WertV)<br />
- Keine Unterscheidung mehr in Reines <strong>und</strong><br />
Begünstigtes Agrarland<br />
- Erhöhte Anforderung an <strong>die</strong> Qualifizierung<br />
eines Gr<strong>und</strong>stücks als Bauerwartungsland<br />
(Bebauung auf Gr<strong>und</strong> konkreter Tatsachen zu erwarten)<br />
<strong>ImmoWertV</strong> <strong>–</strong> <strong>Auswirkungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Hinweise</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Gutachtenpraxis
Zu den §§ 1 bis 8 <strong>ImmoWertV</strong><br />
Weitere Gr<strong>und</strong>stücksmerkmale<br />
16<br />
Neu <strong>für</strong> bebaute Gr<strong>und</strong>stücke:<br />
Berücksichtigung der energetischen Eigenschaften<br />
(§ 6 Abs. 5 Satz 2)<br />
<strong>ImmoWertV</strong> <strong>–</strong> <strong>Auswirkungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Hinweise</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Gutachtenpraxis
17<br />
Zu den §§ 1 bis 8 <strong>ImmoWertV</strong><br />
§ 8 Abs. 1 (bisher § 7 Abs. 1):<br />
Gr<strong>und</strong>sätze <strong>für</strong> <strong>die</strong> Verfahrenswahl <strong>–</strong> unverändert<br />
§ 8 Abs. 2:<br />
Gr<strong>und</strong>satz der 'integrierten' Marktanpassung innerhalb der<br />
Verfahren sowie der nachträglichen (gesonderten)<br />
Berücksichtigung "besonderer objektspezifischer<br />
Gr<strong>und</strong>stücksmerkmale"<br />
Somit: Erst Marktanpassung der vorläufigen Werte,<br />
dann Würdigung von Objektbesonderheiten<br />
(z.B. Instandsetzung) durch marktkonforme Zu-/Abschläge<br />
(nicht zwingend den Kosten entsprechend)<br />
Kleiber:<br />
„So haben es anständige Menschen<br />
schon immer gemacht“<br />
§ 8 Abs. 3: Zusammenfassung der alten §§ 19, 24 <strong>und</strong> 25<br />
bezüglich der "s.w.U." zu den "b.o.G."<br />
<strong>ImmoWertV</strong> <strong>–</strong> <strong>Auswirkungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Hinweise</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Gutachtenpraxis
18<br />
Ablaufschema zur Verfahrensauwahl<br />
Prüfung der Datenlage<br />
• Abfrage in der Kaufpreissammlung <strong>für</strong> Bodenwerte <strong>und</strong> <strong>für</strong> das Gr<strong>und</strong>stück<br />
• Recherche nach marktgerechten genauen Vergleichsfaktoren<br />
• Nutzung anderer Datensammlungen wie bei Kreditinstituten, Marktbeobachtern<br />
oder Datensammlern<br />
Prüfung der Marktsituation<br />
• Wie bilden <strong>die</strong> Teilnehmer des Gr<strong>und</strong>stücksmarktes <strong>die</strong> Preise?<br />
• Welche Kriterien <strong>und</strong> Einflüsse sind preisbildend <strong>und</strong> entscheiden?<br />
Festlegung der<br />
Vergleichsmaßstäbe im<br />
Vergleichswertverfahren<br />
Anwendung des<br />
Ertragswertverfahrens<br />
wenn Ertragslage <strong>und</strong><br />
Rendite preisbildend<br />
Anwendung des<br />
Sachwertverfahrens<br />
wenn <strong>die</strong> Objektsubstanz<br />
preisbildend<br />
<strong>ImmoWertV</strong> <strong>–</strong> <strong>Auswirkungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Hinweise</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Gutachtenpraxis
19<br />
Einige wichtige Begriffsänderungen<br />
§ 8 Abs. 3: Besondere objektspezifische Merkmale (b.o.G.)<br />
bisher: Sonstige wertbeeinflussende Umstände<br />
Abgabenrechtlicher Zustand<br />
bisher "beitrags- <strong>und</strong> abgabenrechtlicher Zustand"<br />
§ 23: Alterswertminderung<br />
bisher: Wertminderung wegen Alters<br />
(wirtschaftliche) Nutzungsdauer<br />
bisher: Übliche (wirtschaftliche) Gesamtnutzungsdauer<br />
Barwertfaktoren<br />
bisher: Vervielfältiger (<strong>und</strong> Diskontierungsfaktoren)<br />
§ 17 Abs. 1: Marktüblich erzielbare Erträge<br />
bisher: nachhaltige Erträge<br />
<strong>ImmoWertV</strong> <strong>–</strong> <strong>Auswirkungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Hinweise</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Gutachtenpraxis
20<br />
Vergleichswertverfahren (§§ 15 <strong>und</strong> 16 <strong>ImmoWertV</strong>)<br />
§ 15 fasst <strong>die</strong> bisherigen §§ 13 (Gr<strong>und</strong>lagen) <strong>und</strong> 14<br />
(Berücksichtigung von Abweichungen) zusammen<br />
§ 16 bündelt Regelungen zur Bodenwertermittlung<br />
§ 15 Abs. 1 Satz 1 fordert "ausreichende Anzahl von<br />
Vergleichspreisen" bisher: genügende Zahl von Kaufpreisen<br />
Gutachterausschüsse sind gefordert, Vergleichspreise zu liefern<br />
Bei unbebauten Gr<strong>und</strong>stücken<br />
Stärkung des direkten Preisvergleichs<br />
(Bodenrichtwertverfahren nur<br />
als zusätzliches Hilfsverfahren)<br />
Bei bebauten Gr<strong>und</strong>stücken<br />
weiterhin "neben oder an Stelle"<br />
<strong>ImmoWertV</strong> <strong>–</strong> <strong>Auswirkungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Hinweise</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Gutachtenpraxis
21<br />
Ertragswertverfahren (§§ 16-20 <strong>ImmoWertV</strong>)<br />
• "Allgemeines Ertragswertverfahren" (§ 17 Abs. 2 Nr. 1)<br />
["Erweitertes Ertragswertverfahren" des SV-Gremiums]<br />
bzw. zweigleisiges Ertragswertverfahren<br />
mit Aufspaltung in Boden- <strong>und</strong> Gebäudewertanteil<br />
"Vereinfachtes Ertragswertverfahren" (§ 17 Abs. 2 Nr. 2)<br />
["Allgemeines Ertragswertverfahren" des SV-Gremiums]<br />
• "Periodisches Ertragswertverfahren" (§ 17 Abs. 3)<br />
[ein deutsches 'DCF-Verfahren'?]<br />
bzw. mehrgleisiges Ertragswertverfahren<br />
<strong>ImmoWertV</strong> <strong>–</strong> <strong>Auswirkungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Hinweise</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Gutachtenpraxis
22<br />
Ertragswertverfahren (§§ 16-20 <strong>ImmoWertV</strong>)<br />
• Wichtig: "Vereinfachtes Ertragswertverfahren"<br />
(§ 17 Abs. 2 Nr. 2) berücksichtigt den auf den WST<br />
diskontierten Bodenwert <strong>–</strong> nicht identisch mit dem bisher<br />
in der Praxis gebräuchlichen "Vereinfachten Verfahren"<br />
ohne Berücksichtigung des Bodenwertes - bei langer RND<br />
<strong>und</strong> hohem Zinssatz kaum Ergebnisunterschiede<br />
• Alle "drei" Varianten sollen zum Verkehrswert führen<br />
• § 20: Kapitalisierung <strong>und</strong> Abzinsung<br />
mit Barwertfaktoren unter Berücksichtigung<br />
des Liegenschaftszinssatzes<br />
<strong>ImmoWertV</strong> <strong>–</strong> <strong>Auswirkungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Hinweise</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Gutachtenpraxis
Ertragswertverfahren (§§ 16-20 <strong>ImmoWertV</strong>)<br />
23<br />
§ 17 Abs. 1: Marktüblich erzielbare Erträge<br />
bisher: nachhaltige Erträge<br />
Quelle: "Real Estate Valuation Survey 2010" eines Diplomanden<br />
an der Uni Regensburg<br />
Der Gesetzgeber meint, dass 'marktüblich' <strong>und</strong> 'nachhaltig'<br />
dasselbe sind <strong>–</strong> der Ansatz marktüblicher Erträge inklu<strong>die</strong>re <strong>die</strong><br />
Prüfung der Nachhaltigkeit<br />
<strong>ImmoWertV</strong> <strong>–</strong> <strong>Auswirkungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Hinweise</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Gutachtenpraxis
Ertragswertverfahren (§§ 16-20 <strong>ImmoWertV</strong>)<br />
24<br />
Immobilien Zeitung vom 14.01.2010<br />
Ortsübliche Vergleichsmiete:<br />
Bestands- <strong>und</strong> Abschlussmieten über 4 Jahre<br />
Marktmiete: Abschlussmieten zum Stichtag<br />
(auch als orts- oder marktübliche Miete bezeichnet)<br />
Nachhaltig erzielbare Miete<br />
(§ 16 Abs. 1 <strong>und</strong> § 17 Abs. 1 WertV)<br />
Diese<br />
Forderung<br />
verhallte<br />
<strong>ImmoWertV</strong> <strong>–</strong> <strong>Auswirkungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Hinweise</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Gutachtenpraxis
25<br />
Ertragswertverfahren (§§ 16-20 <strong>ImmoWertV</strong>)<br />
• Spiegelbildlich "marktüblich anfallende Bewirtschaftungskosten"<br />
statt "nachhaltige Bewirtschaftungskosten"<br />
• In früheren Entwurfsfassungen der <strong>ImmoWertV</strong> analog BauGB<br />
"Kapitalisierungszinssätze (Liegenschaftszinssätze)"<br />
Es gibt keinen einheitlichen Liegenschafts- bzw.<br />
Kapitalisierungszinssatz (Sachverständigengremium)<br />
=> Plural <strong>für</strong> <strong>die</strong> Zinssätze in § 14 Abs. 3 <strong>ImmoWertV</strong><br />
• § 14 <strong>ImmoWertV</strong>: Marktanpassungsfaktoren <strong>und</strong><br />
Liegenschaftszinssätze als Abbild des Gr<strong>und</strong>stücksmarktes<br />
("…sollen <strong>die</strong> allgemeinen Wertverhältnisse auf dem<br />
Gr<strong>und</strong>stücksmarkt erfasst werden…)<br />
=> Liegenschaftszinssatz als marktbezogene Größe<br />
<strong>ImmoWertV</strong> <strong>–</strong> <strong>Auswirkungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Hinweise</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Gutachtenpraxis
26<br />
Ertragswertverfahren (§§ 16-20 <strong>ImmoWertV</strong>)<br />
LZ beinhaltet <strong>die</strong> am Markt bestehenden objekt- <strong>und</strong><br />
lagebezogenen Erwartungen <strong>und</strong> Unsicherheiten,<br />
insbesondere Veränderungen der Ertragsverhältnisse<br />
(im gesetzlichen Rahmen liegende Mietpreissteigerungen)<br />
im angelsächsischen Raum Beziehungen zur<br />
"all over capitalisation rate" bzw. dem "all risk yield"<br />
(ARY höher als Liegenschaftszins)<br />
darf/sollte beim periodischen Ertragswertverfahren<br />
nicht ohne Diskussion direkt in <strong>die</strong> Berechnung eingeführt<br />
werden<br />
Abweichender Zinssatz <strong>für</strong> <strong>die</strong> Berechnungsvariante<br />
mit periodisch abweichenden Erträgen gr<strong>und</strong>sätzlich<br />
möglich, aber:<br />
=> wie zu modifizierender Zinssatz?<br />
Welche Zu- <strong>und</strong> Abschläge <strong>für</strong> <strong>die</strong> Perioden?<br />
?: "LZ mod "<br />
3,5-4,5 %<br />
<strong>ImmoWertV</strong> <strong>–</strong> <strong>Auswirkungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Hinweise</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Gutachtenpraxis
DCF-Verfahren<br />
• Discounted Cashflow-Verfahren<br />
(Dynamische Investitionsrechnung)<br />
1. als Methode der Investitionsrechnung<br />
[Ermittlung der internen Verzinsung (IRR)]<br />
2. als Prognoseverfahren der Immobilienbewertung<br />
[DCF-Verfahren/DCF-Methode]<br />
"Eine hervorragende Methode, sich<br />
übersichtlicher zu irren." (Kleiber)<br />
• Verbreitetes Instrument zur Ermittlung des "Marktwertes" von<br />
Investmentimmobilien (Beurteilung einer Investition!)<br />
• Für Immobilien, Gr<strong>und</strong>stücke <strong>und</strong> Gebäude, <strong>die</strong> als rendite-/gewinnorientierte<br />
Finanzinvestition über einen bestimmten Zeitraum gehalten<br />
<strong>und</strong> nicht zu betrieblichen Zwecken genutzt werden<br />
• Anwender: Institutionelle Anleger, große Immobilienbestandshalter<br />
<strong>ImmoWertV</strong> <strong>–</strong> <strong>Auswirkungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Hinweise</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Gutachtenpraxis
DCF-Verfahren<br />
• Barwertorientierte Bewertungsmethode - Prognose der<br />
Zahlungsströme, nach Jahresscheiben differenziert:<br />
Abzinsung der erwarteten jährlichen Zahlungsüberschüsse<br />
(Reinerträge) <strong>und</strong> des prognostizierten Wertes der Immobilie am<br />
Ende der Beobachtungszeitraums auf den Stichtag der<br />
Bewertung<br />
• Berechnung DCF-Zinssatz aus Verzinsungserwartung:<br />
Beispiel: bei 20 % EK <strong>und</strong> 80 % FK sowie Verzinsungserwartung<br />
<strong>für</strong> das eingesetzte EK von 15 % <strong>und</strong> FK-Zins von 5 %<br />
20 % x 0,15 + 80 x 0,05 = 7 % Zinssatz<br />
<strong>ImmoWertV</strong> <strong>–</strong> <strong>Auswirkungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Hinweise</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Gutachtenpraxis
DCF-Verfahren<br />
• DCF als Methode der Wertermittlung ohne allgemein<br />
anerkannte Berechnungsmethoden/-ansätze<br />
Papiere zur Standardisierung vom BIIS <strong>und</strong> der gif<br />
• "Marktgerechter Diskontierungszinssatz"<br />
"Risikoadäquater Kalkulationszins":<br />
"Risikofreie Verzinsung + Marktrisikoprämie"<br />
oder "Zinssatz <strong>für</strong> risikofreie langfristige Staatsanleihen +<br />
Risikozuschlag des Marktes * ß-Faktor der Immobilie"<br />
(häufig mehrere Prozentpunkte über LZ)<br />
• Anknüpfung an § 7 Abs. 2 <strong>ImmoWertV</strong> (Entwurf)<br />
"Öffnungsklausel <strong>für</strong> anglo-amerikanische Verfahren"<br />
=> Vergleich des Immobilieninvestments<br />
mit anderen Anlageformen<br />
6-7 %<br />
<strong>ImmoWertV</strong> <strong>–</strong> <strong>Auswirkungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Hinweise</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Gutachtenpraxis
DCF-Verfahren IAS-Gr<strong>und</strong>sätze<br />
• § 46 IAS - "Diskontierte Cashflow Prognosen"<br />
• Verlässliche Schätzung zukünftiger Cashflows<br />
• gestützt durch bestehende Verträge<br />
• sowie (wenn möglich) externe substanzielle <strong>Hinweise</strong> - aktuelle<br />
marktübliche Mieten <strong>für</strong> nach Lage <strong>und</strong> Zustand vergleichbare<br />
Objekte<br />
• <strong>für</strong> <strong>die</strong> Abzinsungssätze verwendet wurden, <strong>die</strong> <strong>die</strong> aktuellen<br />
Bewertungen des Marktes hinsichtlich Höhe <strong>und</strong> zeitlichem Anfall<br />
künftiger Zahlungsströme widerspiegeln.<br />
< 6,5 %<br />
<strong>ImmoWertV</strong> <strong>–</strong> <strong>Auswirkungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Hinweise</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Gutachtenpraxis
DCF-Verfahren<br />
Verhältnis zum periodischen Ertragswertverfahren<br />
DCF-Verfahren<br />
(als dynamisches Verfahren<br />
der Investitionsrechnung)<br />
Ertragswertermittlung nach<br />
<strong>ImmoWertV</strong> mit periodisch<br />
unterschiedlichen Erträgen<br />
Barwert der Zahlungsströme in Zeitscheiben<br />
(zzgl. diskontierter "Restwert" der Immobilie)<br />
Subjektive, erwerberspezifische<br />
Bewertung zur Ermittlung einer<br />
Preisvorstellung<br />
=> subjektiver<br />
Investitionswert<br />
Voraussetzung:<br />
Absehbare, wesentliche<br />
Veränderungen der Erträge<br />
Objektive, marktorientierte<br />
Berechnung zur Ermittlung eines<br />
marktüblichen Wertes<br />
⇒ Marktwert<br />
(Verkehrswert)<br />
(* gehört bei den RICS)<br />
"<strong>ImmoWertV</strong> ist härter<br />
als WertV" *<br />
"Modell toll, aber<br />
marktfremd" * "Formal gelungen,<br />
scheitert in der Praxis" *<br />
<strong>ImmoWertV</strong> <strong>–</strong> <strong>Auswirkungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Hinweise</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Gutachtenpraxis
DCF-Verfahren<br />
Verhältnis zum periodischen Ertragswertverfahren<br />
Prognostizierte Jahresüberschüsse<br />
auf Gr<strong>und</strong>lage der<br />
Ertragserwartungen <strong>und</strong><br />
Hoffnungen eines Investors<br />
Reinertrag aus marktüblichen<br />
Ertragserwartungen<br />
aus gesicherten Daten<br />
(Mietverträge)<br />
Individuelle Investitionsplanung Marktüblicher Investitionsaufwand<br />
Diskontierungszinssatz aus dem<br />
Kapitalmarkt (z.B. Umlaufrendite) +<br />
div. Markt-/Objektrisikozuschläge<br />
=> Ist vom Verkehrswert als<br />
"Marktwert <strong>für</strong> Jedermann"<br />
abzugrenzen<br />
(PS 6.7 RICS Red Book)<br />
Größere Marktnähe:<br />
Marktgerechter Diskontierungszins<br />
aus Marktgeschehen<br />
Marktübliche Verzinsung (Liegenschaftszinssatz)<br />
aus Kaufpreisen<br />
<strong>und</strong> marktüblicher Bewertung der<br />
Immobilie (ggf. Anpassungen)<br />
=> soll zum Verkehrswert<br />
als "Marktwert <strong>für</strong> Jedermann"<br />
führen<br />
Die Lösung?: "stichtagsnahe<br />
Liegenschaftszinssätze aus<br />
der Asset-Klasse" (RICS)<br />
Gr<strong>und</strong>satz:<br />
"hinreichende<br />
Sicherheit"<br />
<strong>ImmoWertV</strong> <strong>–</strong> <strong>Auswirkungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Hinweise</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Gutachtenpraxis
33<br />
Sachwertverfahren (§§ 21 bis 23 <strong>ImmoWertV</strong>)<br />
"in der Regel" gleichmäßige (lineare) Wertminderung<br />
Herstellungskosten statt Herstellungswert<br />
Alterswertminderung nach Ross aber (übergangsweise)<br />
weiter erforderlich, wenn der Gutachterausschuss <strong>für</strong> <strong>die</strong> Ableitung<br />
der Sachwertfaktoren (bisher Marktanpassungsfaktoren)<br />
entsprechend vorgegangen ist<br />
Systematik der Darstellung <strong>und</strong> Ableitung anpassen:<br />
Marktanpassung (im "Normalzustand") vor Berücksichtigung<br />
besonderer objektspezifischer Merkmale ("b.o.G.")<br />
<strong>ImmoWertV</strong> <strong>–</strong> <strong>Auswirkungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Hinweise</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Gutachtenpraxis
34<br />
Sachwertverfahren (§§ 21 bis 23 <strong>ImmoWertV</strong>)<br />
1. Schritt: Wertermittlung nach dem Verfahren <strong>ImmoWertV</strong><br />
● erfolgt nach durchschnittlichen Daten wie Herstellungskosten<br />
oder Liegenschaftszinssätzen<br />
● ergibt einen Wert auf der Gr<strong>und</strong>lage der durchschnittlichen Objekte<br />
● <strong>die</strong> individuellen Merkmale sind weitgehend unberücksichtigt.<br />
2. Schritt: Marktanpassung erfolgt mit<br />
● Anpassungsfaktoren der Gutachterausschüsse <strong>für</strong> durchschnittliche<br />
Objekte<br />
● Vergleichsfaktoren der Gutachterausschüsse <strong>für</strong> durchschnittliche<br />
Objekte<br />
● einem Liegenschaftszinssatz <strong>für</strong> durchschnittliche Objekte.<br />
3. Schritt: Berücksichtigung der individuellen Eigenschaften des Objekts wie<br />
● Bauschäden <strong>und</strong> -mängel<br />
● Instandhaltungsrückstau<br />
● Abweichende Erträge<br />
● Besondere Rechte am Gr<strong>und</strong>stück<br />
● Besondere Gr<strong>und</strong>stücksmerkmale<br />
<strong>ImmoWertV</strong> <strong>–</strong> <strong>Auswirkungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Hinweise</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Gutachtenpraxis
35<br />
Sachwertverfahren (§§ 21 bis 23 <strong>ImmoWertV</strong>)<br />
Ermittelter Sachwert<br />
Besonderheiten<br />
Instandsetzung<br />
Ausgangswert <strong>für</strong><br />
Marktanpassung<br />
Marktanpassung<br />
(z.B. Faktor 0,87)<br />
Besonderheiten<br />
Instandsetzung<br />
Verkehrswert<br />
Marktanpassung nach<br />
Besonderheiten<br />
400.000 €<br />
- 150.000 €<br />
Geminderter Sachwert<br />
250.000 €<br />
217.500 €<br />
217.500 €<br />
(entspricht 110 %)<br />
Marktanpassung vor<br />
Besonderheiten<br />
400.000 €<br />
Ermittelter Sachwert<br />
400.000 €<br />
348.000 €<br />
- 150.000 €<br />
198.000 €<br />
(entspricht 100 %)<br />
<strong>ImmoWertV</strong> <strong>–</strong> <strong>Auswirkungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Hinweise</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Gutachtenpraxis
Immobilienbewertungsexperten vs. Kristallkugel?<br />
Auszug aus der Immobilienbeilage der S<strong>und</strong>ay Express vom 20.04.2003<br />
"Echte<br />
Marktwerte"<br />
?<br />
"Wahre<br />
Werte"<br />
<strong>ImmoWertV</strong> <strong>–</strong> <strong>Auswirkungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Hinweise</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Gutachtenpraxis
Vielen Dank <strong>für</strong> Ihre Aufmerksamkeit<br />
Petra Schmökel<br />
Öffentlich bestellte <strong>und</strong> vereidigte<br />
Sachverständige <strong>für</strong> Immobilienbewertung<br />
Maxstraße 3 A, D-13347 Berlin<br />
www.immobilienmarktwerte.de<br />
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