(nicht) auf die Größe kommt es an - Filmspiegel
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porträt<br />
Kostümwechsel<br />
Kate Beckinsale<br />
Kate Beckinsale sieht aus, als entstamme sie dem Kino der Fünfziger. Das G<strong>es</strong>icht wirkt makellos, beinah<br />
puppenhaft. Ihre Bewegungen sind graziös. Produzent Bruckheimer n<strong>an</strong>nte sie „<strong>die</strong> britische Antwort <strong>auf</strong><br />
Katherine Hepburn“.<br />
Die Rolle einer Kr<strong>an</strong>kenschw<strong>es</strong>ter im<br />
Kriegsspektakel „Pearl Harbor“ war<br />
maßg<strong>es</strong>chneidert. Eine legitime Nachfolgerin<br />
von Florence Nightingale be-<br />
trat mit dem Habitus einer Diva <strong>die</strong><br />
Bühne. Liebe und Leidenschaft waren<br />
so rein wie Beckinsal<strong>es</strong> Schw<strong>es</strong>ternhäubchen.<br />
Kate Beckinsale entstammt einer Londoner<br />
Schauspielerfamilie. Das junge<br />
Mädchen verlor früh den Vater, litt als<br />
Jugendliche unter Magersucht und be-<br />
griff <strong>die</strong> Herkunft als Verpflichtung. Obwohl<br />
sie einen kleinen Auftritt in Br<strong>an</strong>aghs<br />
Shak<strong>es</strong>peare-Adaption „Viel<br />
Lärm um Nichts“ hatte, zeigten <strong>die</strong><br />
meisten Regisseure sie wie eine b<strong>es</strong>onders<br />
schöne Dekoration, verzichteten<br />
aber weitgehend <strong>auf</strong> ihren verbalen<br />
Einsatz. Mit 27 Jahren, als <strong>die</strong> Hoffnungen<br />
<strong>auf</strong> eine große Karriere<br />
schw<strong>an</strong>den und Kate Beckinsale bereits<br />
Mutter einer 3-jährigen Tochter<br />
war, wurde sie in „Pearl Harbor“ als<br />
große Geliebte in den Zeiten d<strong>es</strong> Krieg<strong>es</strong><br />
b<strong>es</strong>etzt. Der Film brachte den internationalen<br />
Durchbruch und legte <strong>die</strong><br />
gebürtige Engländerin <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Rolle der<br />
Rom<strong>an</strong>tikerin f<strong>es</strong>t. Schon <strong>die</strong> amüs<strong>an</strong>te<br />
Lieb<strong>es</strong>schnulze „Weil <strong>es</strong> dich<br />
gibt“ schien das zu b<strong>es</strong>tätigen. Beckinsale<br />
spielt eine New Yorkerin, <strong>die</strong> <strong>es</strong><br />
dem Schicksal überlässt, ihre große<br />
Liebe zu finden. Als würde sie fürchten,<br />
als Interieur von Ivory-Filmen zu verstauben,<br />
nahm <strong>die</strong> zarte Kate einen radikalen<br />
Image-Wechsel vor und verdingte<br />
sich in den Schockern „Underworld“<br />
und „V<strong>an</strong> Helsing“. Ob sich der<br />
Wechsel beruflich bezahlt macht, wird<br />
<strong>die</strong> Zukunft zeigen. Privat hat sich der<br />
Ausflug ins Lager der Blutsauger gelohnt:<br />
Kate Beckinsale und „Underworld“-Regisseur<br />
wurden ein Paar.<br />
filmografie<br />
(Auszug)<br />
1992 Viel Lärm um Nichts<br />
1995 Cold Comfort Farm<br />
1995 Haunted Hill –<br />
Haus der Geister<br />
2001 Pearl Harbor<br />
2001 Weil <strong>es</strong> dich gibt<br />
2002 The Golden Bowl<br />
2003 Laurel C<strong>an</strong>yon<br />
2003 Underworld<br />
2004 V<strong>an</strong> Helsing<br />
WALTER SOBCHAK