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Ausgabe Nr. 03/2008 vom 21.01.2008 - DPolG Kreisverband ...

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Herausgeber: KV Mannheim/Heidelberg/Mosbach<br />

V.i.S.d.P.: Egon Manz, Tel: 0621/174-2020<br />

Stand punkt<br />

Informationsblatt der Deutschen Polizeigewerkschaft in der Kurpfalz<br />

Egon Manz, Mannheim<br />

Die Polizei des 21. Jahrhunderts sollte<br />

generell aus sicherer Entfernung<br />

einschreiten können<br />

Die Standpunktredaktion berichtet<br />

Neujahrsempfang der <strong>DPolG</strong> HD<br />

Egon Manz, Mannheim<br />

<strong>DPolG</strong> fordert großes Konzept zur<br />

Bekämpfung der Jugendkriminalität<br />

Christiane Eiermann, Heidelberg<br />

Widerstand und Gewalt gegen Polizeibeamte<br />

Johann Trissler, Mannheim<br />

Auftakt zu den Tarifverhandlungen<br />

enttäuschend<br />

Wolfgang Rösch, Mannheim<br />

Nach 24 Tagen Ehe keine Pensionsberechtigung<br />

Herbert Adam, Mannheim<br />

<strong>DPolG</strong> in aller Kürze<br />

Thomas Mohr, Mannheim<br />

Jugendkriminalität<br />

Walter Krech, Mannheim<br />

Eishockey - Benefizspiel der Rangers<br />

Mannheim für Michael Neumeister<br />

Die Standpunktredaktion berichtet<br />

Polizeitrainer – Fachkonferenz in<br />

Nürnberg<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>03</strong>/<strong>2008</strong> <strong>vom</strong> 21.01.<strong>2008</strong><br />

Der nächste Standpunkt erscheint am 28.01.<strong>2008</strong><br />

Die Polizei des 21. Jahrhunderts sollte generell<br />

aus sicherer Entfernung einschreiten können !!<br />

Liebe Kolleginnen und Kollegen, werte Standpunktleserinnen und .leser,<br />

beschimpft – bespuckt – geschlagen – Angriffe auf Polizeibeamte reißen nicht ab. Auch im relativ sicheren<br />

Baden-Württemberg wird der Polizeidienst immer mehr zum Risiko für Verletzungen seelischer oder körperlicher<br />

Art. Aber besonders schlimm ist es in Berlin, wo täglich etwa 9 Polizeibeamte im Dienst angegriffen<br />

werden. Diese Angriffe sind oft das Produkt von Hassattacken gegen den Staat. Dieser Entwicklung muss in<br />

Baden-Württemberg wirksam begegnet werden. Die Medien sehe ich dabei ebenso in einer besonderen<br />

Verantwortung wie die Politik. Für Polizeibeamte muss es besondere Schutzregeln geben, wie zum Beispiel<br />

ein höheres Strafmaß für körperliche und verbale Angriffe. Für eine Polizei des 21. Jahrhunderts müssen<br />

zudem Überlegungen angestellt werden, wie diese ihre Maßnahmen grundsätzlich aus sicherer Distanz unter<br />

Verminderung von Gefahren für Leib und Leben durchführen kann. Dazu bedarf es einer Distanzwaffe:<br />

Diese gibt es bereits. Im Standpunkt wurde schon mehrmals ausführlich darüber berichtet – sowohl über deren<br />

Wirkung, als auch über durchaus ernst zu nehmende kritische Betrachtungen. In der <strong>Ausgabe</strong> <strong>Nr</strong>. 2 <strong>vom</strong><br />

14.1.<strong>2008</strong> befasste sich Wilfried Kappel von der <strong>DPolG</strong> Heidelberg mit einer Landtagsanfrage der Fraktion<br />

Bündnis 90 / Die Grünen zum Einsatz des Taser-Gerätes in der Polizei Baden-Württemberg und der Antwort<br />

des Innenministers, welche bei den Befürwortern einer Distanzwaffe indes Kritik hervorrief. Man stellte sich<br />

nämlich die Frage, wie man jetzt schon „Erfahrungen“ aus den wenigen Taser-Einsätzen in Baden-Württemberg<br />

ziehen und sich ungeprüften Medienberichten zum Einsatz dieser Waffe unterordnen konnte. Auch die<br />

kritischen Stellungnahmen von Amnesty International oder der UN-Kommission gegen Folter, die offenbar<br />

alle keiner umfassenden Prüfung unterzogen sind und nicht nur nach Darstellung des Herstellers bisher<br />

keinem Gerichtsverfahren stand hielten, können in einer offiziellen Stellungnahme des Innenministeriums<br />

nicht ernsthaft verwertet werden. Dies heißt jedoch nicht, dass man die Bedenken und Vorwürfe von Amnesty<br />

und UN oder die Sorgen von Bündnis 90 / Die Grünen nicht ernst nehmen soll. Es wäre wirklich sinnvoll, die<br />

Auswirkungen dieser Distanz-Elektro-Impulsgeräte endlich umfassend auf der Basis von bestehenden<br />

Vorwürfen fachkompetent zu untersuchen, um danach Erfahrungen unter Verwendung der Waffe im Streifendienst<br />

sammeln zu lassen. Dabei sollte man auf die umfangreichen internationalen Erfahrungen aus<br />

inzwischen über 500.000 Einsätzen des Taser mit entsprechenden Daten des Herstellers TASER International<br />

Inc. und dessen Know How nicht verzichten.<br />

„Aus einsatztaktischer Sicht sind diese Taser-Geräte zum Schutz von Polizeibeamtinnen und –beamten gegen<br />

unerwartete gewalttätige Übergriffe nur bedingt geeignet“, teilte das Innenministerium mit. Dies ist zweifellos<br />

richtig. Nicht bei jeder polizeilichen Zwangsmaßnahme kann das Gerät Anwendung finden. Im Streifendienst<br />

gibt es aber jede Menge Situationen, auf die man sich vorher einstellen kann und wo das Mitführen des Taser-<br />

Distanzgerätes sinnvoll wäre. Hier ein paar Beispiele:<br />

1. Die Streifenbesatzung fährt zu einem Einsatz zu einem Hausstreit oder einer Schlägerei in einer<br />

Gaststätte, wo das polizeiliche Gegenüber randaliert und stets mit einem Angriff auf einschreitende<br />

Polizeibeamte oder andere Personen zu rechnen ist.<br />

2. Ein Tatverdächtiger weigert sich, sich festnehmen zu lassen und droht mit gewaltsamem Widerstand.<br />

Befindet sich im Streifenwagen ein Taser, kann er diesen zum Einsatz an der Hand mitführen und seine<br />

Maßnahmen bei Gefahr mit sicherem Abstand treffen.<br />

Es stellt sich im 21. Jahrhundert die Frage, weshalb sich ein Polizeibeamter bei einem bevorstehenden Einschreiten<br />

grundsätzlich immer noch der Gefahr aussetzen soll, seine Gesundheit zu verlieren oder verletzt zu<br />

werden. Warum soll er seine Maßnahmen nicht endlich aus einem Sicherheitsabstand heraus treffen können?<br />

Wieso sind die Gefahren des Einsatzes von Hilfsmitteln körperlicher Gewalt für Gewalttäter und<br />

Gesetzesbrecher in der Diskussion um das Für und Wider des Taser - Einsatzes höher angesiedelt, als das<br />

Recht des Polizeibeamten auf physische und psychische Unversehrtheit?<br />

Die derzeit zur Verfügung stehenden Hilfsmittel, Gas und Hiebwaffe, sind jedenfalls unzureichend und<br />

gefährden einschreitende und sich in Gegenwehr befindliche Polizeibeamte eindeutig gegenüber dem<br />

angreifenden Gesetzesbrecher. Deshalb ist die Einführung von Distanzwaffen dringend geboten.<br />

Mit kollegialen Grüßen, Egon Manz (Siehe auch Europäische Polizeitrainer-Fachkonferenz Nürnberg Seite 5)<br />

Am 18. Januar <strong>2008</strong>, um 17.10 Uhr, verstarb der frühere Chef der Mannheimer Kriminalpolizei, Kriminaldirektor<br />

a.D. u. Leiter der IPA Mannheim, Manfred Leopold, im Alter von 67 Jahren in Mannheim.


2<br />

Alles Gute im neuen Jahr<br />

Der ÖPR Heidelberg v.l.n.r.: Uwe Nussbeutel, <strong>DPolG</strong>, Loretta Efeyan, <strong>DPolG</strong>, Thomas Weidenauer, <strong>DPolG</strong>, Wilfried Kappel, <strong>DPolG</strong>, Christiane Eiermann, DPoLG, Dieter<br />

Huber, GdP, Thomas Fänderich <strong>DPolG</strong>, Peter Henn, <strong>DPolG</strong>, Rüdiger Ruf, <strong>DPolG</strong>, Dieter Müller, <strong>DPolG</strong>, Gerhard Jungmann, <strong>DPolG</strong>, Detlef Haas, GdP, Karl-Heinz<br />

Mayer, GdP, Manfred Riehl, <strong>DPolG</strong>.<br />

Neujahrsempfang des ÖPR bei der Polizeidirektion Heidelberg<br />

Die <strong>DPolG</strong>-Standpunktredaktion berichtet<br />

Das Jahr 2007 ist Vergangenheit und der Blick richtet sich auf das Jahr <strong>2008</strong>, welches mit Sicherheit eine Vielzahl neuer Herausforderungen für die Personalvertretung<br />

bringen wird. Auf diese neuen Herausforderungen hat sich der Personalrat zusammen mit einer großen Zahl von Repräsentanten der<br />

Dienststelle beim traditionellen Neujahrsempfang des Personalrats der PD Heidelberg eingestimmt. Gleichzeitig hielt der Vorsitzende, Peter Henn, einen<br />

kleinen Rückblick auf die Arbeit des vergangenen Jahres. So wurden knapp 400 Tagesordnungspunkte abgearbeitet, von der kleinen Umsetzung innerhalb<br />

der PD bis hin zu mehreren Dienstvereinbarungen mit unmittelbaren Auswirkungen auf die Organisation der Dienststelle. Peter Henn dankte den<br />

Mitgliedern für ihr Augenmaß und ihre engagierte und sachorientierte Arbeit zum Wohle der Kolleginnen und Kollegen. Sein Dank galt aber auch den<br />

Sachbearbeitern und Referenten der Dienststelle für ihre aktive und positive Zusammenarbeit mit dem Personalrat.<br />

Von Seiten der Dienststelle ergriff Polizeidirektor Peter Klein als Vertreter des Dienststellenleiters das Wort und hob in seinem Statement die hohe soziale<br />

Verantwortung des Personalrats gegenüber den Kolleginnen und Kollegen hervor. Auch er wünschte sich weiterhin eine vertrauensvolle Zusammenarbeit<br />

mit dem Personalrat und gab dann noch einen kurzen Überblick über die anstehenden Herausforderungen des Jahres <strong>2008</strong>, von der Fußball-<br />

Europameisterschaft bis hin zu den leider immer noch aktuellen Stellenstreichungen sowohl bei den Beamten als auch bei den Beschäftigten. Seinen<br />

Ausklang fand der Neujahrsempfang bei einem kleinen Arbeitsessen in der Vereinsgaststätte der SGK Heidelberg-Kirchheim.<br />

<strong>DPolG</strong> fordert umfassendes<br />

Konzept zur Bekämpfung<br />

der Jugendkriminalität<br />

Von Egon Manz<br />

Erziehung für Kinder,<br />

Disziplinierung<br />

von Jugendlichen<br />

und Strafen für Erwachsene<br />

sollte die<br />

Konsequenz aus der<br />

seit Jahren festzustellendenEntwicklung<br />

in der KinderundJugendkriminalität<br />

sein. Pädagogische<br />

Hilfskonzepte<br />

mit und ohne staatlicheUnterbringung<br />

haben bei jugendlichenIntensivtätern<br />

ebenso ihr Erfordernis, wie auch deren<br />

konsequente Erziehung zu Disziplin und vor allem<br />

zur unbedingten Rechtstreue. Ein umfassen-<br />

des Konzept zur Bekämpfung der Jugendkriminalität<br />

in Deutschland hat jetzt die Bundesleitung<br />

der <strong>DPolG</strong> gefordert. Die <strong>DPolG</strong> rief außerdem<br />

die Bundes- und Landesregierungen zu gemeinsamen<br />

Anstrengungen auf, um das Problem der<br />

Jugendkriminalität, insbesondere die Gewaltentwicklung<br />

bei Kindern und Jugendlichen in<br />

den Griff zu bekommen. <strong>DPolG</strong>-Bundesvorsitzender<br />

Rainer Wendt (Foto) führte dazu aus:<br />

„Alle politisch Verantwortlichen sind in der<br />

Pflicht, sich ernsthaft mit dem Thema Jugend-<br />

kriminalität auseinander zu setzten und das Problem<br />

einer sich steigernden Brutalität und Erosion<br />

der Rechtstreue junger Menschen systematisch<br />

zu erfassen. Dazu zählt auch der besondere Aspekt<br />

jungendlicher Intensivtäter mit Migrationshintergrund.<br />

An dieser Stelle gibt es ein großes<br />

Problem in Deutschland und das muss auch benannt<br />

werden dürfen. Wir erwarten deshalb, dass<br />

nicht permanent Einzelmaßnahmen als jeweiliges<br />

„Tagesthema“ diskutiert, sondern ein Gesamtkonzept<br />

erarbeitet wird.<br />

Zu diesem Gesamtkonzept zählt nach unserer<br />

Auffassung mindestens:<br />

Die statistische Erfassung von Straftätern<br />

muss auch unter dem Aspekt von Migrationshintergründen<br />

erfolgen, weil die Dimension<br />

des Problems sonst weiter unterschätzt<br />

wird.<br />

Wenn ein Straftäter als Heranwachsender<br />

nach Jugendstrafrecht behandelt wird, muss<br />

dies die Ausnahme sein. Dann allerdings<br />

müssen auch weitere Konsequenzen folgen.<br />

Wer nach seiner persönlichen Reife von<br />

Richtern und Gutachtern als Jugendlicher<br />

eingestuft wird, wird beispielsweise regel-


mäßig auch ungeeignet sein, ein Kraftfahrzeug<br />

im Straßenverkehr verantwortungsbewusst<br />

zu führen. Die Gerichte sollten dann<br />

auch von der Möglichkeit Gebrauch machen,<br />

eine vorhandene Fahrerlaubnis zu entziehen<br />

und den Erwerb einer Fahrerlaubnis zunächst<br />

zu versagen. Es darf nicht länger sein, dass<br />

18- und 19-jährige zwar alle Rechte des Erwachsenen<br />

wie selbstverständlich in Anspruch<br />

nehmen, sie aber plötzlich und ausschließlich<br />

wieder Jugendliche werden,<br />

wenn es um die Folgen ihres strafbaren Handelns<br />

geht.<br />

Das Strafmündigkeitsalter muss von derzeit<br />

14 auf das 12. Lebensjahr herabgesetzt werden,<br />

um delinquente Kinder bereits in diesem<br />

Alter mit den Instrumenten der Jugendgerichtsbarkeit<br />

erreichen zu können. Nach<br />

allen Erfahrungen beginnen kriminelle Karrieren<br />

leider immer früher, sehr häufig vor<br />

dem 14. Lebensjahr. Der Staat muss deshalb<br />

auch früher eingreifen können, auch mit den<br />

Möglichkeiten der Justiz, auf Jugendliche<br />

einzuwirken.<br />

Die Höchststrafe im Jugendstrafrecht von<br />

derzeit 10 auf 15 Jahre anzuheben halten wir<br />

für zweckmäßig und richtig, um die präventive<br />

Wirkung zu erhöhen und auch an diese<br />

Generation die eindeutige Warnung zu richten,<br />

dass der Staat durchaus bereit ist,<br />

schwerste Delikte auch hart zu bestrafen. Die<br />

Gerichte ermuntern wir, die vorhandenen<br />

Strafrahmen endlich auch auszuschöpfen.<br />

Strafunmündige Intensivtäter müssen sehr<br />

intensive und professionelle, pädagogische<br />

und psychologische Hilfe erhalten. Hierfür<br />

gibt es in einzelnen Bundesländern bereits<br />

erfolgerprobte Konzepte (z. B. die Einrichtung<br />

„Insel“ in Petershagen, Brandenburg).<br />

Wer als jugendlicher Straftäter mit pädagogischen<br />

Maßnahmen nicht mehr erreichbar<br />

ist, muss notfalls gegen seinen Willen in geschlossener<br />

staatlicher Unterbringung durch<br />

konsequente Erziehung und deutliche Sanktionen<br />

bei Fehlverhalten zu einem unserer<br />

Rechtsordnung entsprechenden Verhalten<br />

diszipliniert werden. Dazu zählen neben<br />

strikt eingehaltenen Tagesabläufen auch<br />

Sport und die Unterrichtung zu Selbstdisziplin,<br />

Anstand, Respekt, Höflichkeit und Ordnung.<br />

Polizei und Justiz sind personell und technisch<br />

so auszustatten, dass Strafverfahren<br />

gegen Jugendliche rasch und konsequent<br />

durchgeführt werden können. Zwischen Delikt<br />

und Sanktion darf grundsätzlich kein<br />

Zeitraum von mehr als 3 Monaten liegen.<br />

Die <strong>DPolG</strong> fordert die Einführung von<br />

„Warnschussarrest“ als zusätzliche und<br />

nachhaltige Maßnahme bei Bewährungsstrafen<br />

Jugendlicher Straftäter. Ihnen muss<br />

glaubhaft die Bedeutung ihres Handelns<br />

vermittelt werden.<br />

Es muss sichergestellt sein, dass diejenigen<br />

Delikte, die im so genannten beschleunigten<br />

Verfahren bearbeitet werden, auch tatsäch-<br />

3<br />

lich durchgeführt werden können. Hierzu ist<br />

eine ausreichende personelle Besetzung der<br />

Gerichte sicher zu stellen.“<br />

Der Personalabbau im Bereich der Inneren Sicherheit<br />

muss jetzt nicht nur endlich ein Ende<br />

haben. Vielmehr ist die Politik in der Pflicht, die<br />

Entwicklung der vergangenen Jahre um zu kehren<br />

und Polizei, Justiz, Jugendgerichtshilfe und<br />

andere Einrichtungen der Förderung der Entwicklung<br />

von Kindern und Jugendlichen dauerhaft<br />

zu stärken.“ (Siehe auch den Bericht Seite 5)<br />

Widerstand und Gewalt<br />

gegen Polizeibeamte<br />

Von Christiane Eiermann, <strong>DPolG</strong> Heidelberg<br />

Angesichts der Zunahme von Widerstandshandlungen<br />

und Gewalt gegen Polizeibeamte bedarf<br />

es einer umfassenden Untersuchung und breiten<br />

Diskussion. Vor allem müssen sich Politik und<br />

Medien ihrer Verantwortung bewusst werden.<br />

Insbesondere politisches Handeln ist erforderlich.<br />

So muss die Einordnung des Straftatbestandes<br />

„Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte“<br />

geändert werden. Weiterhin wäre eine wesentlich<br />

verbesserte Absicherung von Polizeibeamten,<br />

die einen Dienstunfall erleiden, vonnöten<br />

und in der polizeilichen Kriminalstatistik sollten<br />

Angriffe auf Polizeibeamte gesondert erfasst<br />

werden.<br />

Eine entsprechende Initiative wurde jetzt von der<br />

<strong>DPolG</strong> Berlin gestartet. <strong>DPolG</strong>-Chef Pfalzgraf:<br />

„Wenn die Beschädigung<br />

eines Funkwagens<br />

oder die Störung<br />

der Totenruhe<br />

im Strafgesetzbuch<br />

härter bestraft werden,<br />

als ein Widerstand<br />

gegen einschreitendePolizeibeamte,<br />

wissen wir,<br />

wo wir für die Herren<br />

Politiker stehen!“<br />

In der Tat sind Polizeibeamte voll auf eigenes<br />

Risiko tätig. Wird ein Polizist unter 27 Jahren<br />

durch einen Dienstunfall dienstunfähig, droht<br />

ihm die Entlassung. Auch bei Lebenszeitbeamten<br />

ist die Absicherung nicht optimal. Die<br />

<strong>DPolG</strong> fordert eine vergleichbare Absicherung<br />

wie bei Auslandsmissionen.<br />

Die Einstufung von Straftaten nach dem StGB<br />

(Auszüge) im Vergleich zu der Strafandrohung<br />

für Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte:<br />

Bis zu einem Jahr Freiheitsentzug oder<br />

Geldstrafe werden bestraft:<br />

Hausfriedensbruch<br />

Trunkenheit im Straßenverkehr<br />

Beleidigung<br />

Bis zu zwei Jahren Freiheitsentzug oder<br />

Geldstrafe werden bestraft:<br />

Fischwilderei<br />

Verleumdung<br />

Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte<br />

Bis zu drei Jahren Freiheitsentzug oder<br />

Geldstrafe werden bestraft:<br />

Fahrlässige Körperverletzung<br />

Störung der Totenruhe<br />

Jagdwilderei<br />

Vortäuschen einer Straftat<br />

Bis zu fünf Jahren Freiheitsentzug oder<br />

Geldstrafe werden bestraft:<br />

Körperverletzung<br />

Diebstahl<br />

Zerstörung von Einsatzmitteln<br />

Gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr<br />

Mit drei Monaten bis 10 Jahren Freiheitsentzug<br />

werden bestraft:<br />

Besonders schwerer Diebstahl<br />

Mit sechs Monaten bis 10 Jahren Freiheitsentzug<br />

werden bestraft:<br />

Gefährliche Körperverletzung<br />

Besonders schwerer Diebstahl<br />

Schwerer Landfriedensbruch<br />

Mit einer Mindestfreiheitsstrafe von einem<br />

Jahr werden bestraft:<br />

Raub<br />

Geiselnahme<br />

Totschlag<br />

Mord<br />

Auftakt zu den Tarifverhandlungen<br />

enttäuschend<br />

Von Johann Trissler, <strong>DPolG</strong> Mannheim<br />

Tarifbeauftragter Manfred Riehl aus Heidelberg mit<br />

dem Bundestarifbeauftragten Gerhard Vieth nach der<br />

Tarifwahl der <strong>DPolG</strong> in Königswinter<br />

Der Auftakt der Tarifverhandlungen für den Öffentlichen<br />

Dienst des Bundes und der Kommunen<br />

in Potsdam ist für die Deutsche Polizeigewerkschaft<br />

(<strong>DPolG</strong>) eine große Enttäuschung.<br />

Dazu sagte der <strong>DPolG</strong>-Bundestarifbeauftragte<br />

Gerhard Vieth (Foto) während einer Tarifklausur<br />

in Berlin:<br />

„Die Arbeitgeberseite zeigt sich wenig konstruktiv,<br />

sie hat nicht erkannt, wie ernst die Lage<br />

ist. In der Belegschaft brodelt die Stimmung,<br />

denn die Zeit für eine echte Einkommenssteigerung<br />

ist reif. Wenn das so weitergeht, können<br />

Streiks auch in der Polizei möglich werden!“<br />

Die Tarifbeschäftigen der Polizei haben wichtige<br />

Schlüsselfunktionen, die bei Arbeitsniederlegungen<br />

zu immensen wirtschaftlichen Schäden für


die Privatwirtschaft und den Staat führen können.<br />

Gerhard Vieth:<br />

„Wenn unser Fluggastkontrolldienst an den<br />

Großflughäfen in Deutschland in den Arbeitskampf<br />

geht, werden tausende Fluggäste am Boden<br />

bleiben, denn die Flüge fallen aus. Und<br />

wenn in den Kommunen die Knöllchenschreiber<br />

streiken, herrscht Parkchaos und die Einnahmen<br />

bleiben aus. Wir sind bereit, alle Register<br />

zu ziehen und unsere Kolleginnen und Kollegen<br />

stehen bereit!“<br />

Auch der Bundesvorsitzende der <strong>DPolG</strong> Rainer<br />

Wendt echauffierte sich und erklärte in Berlin:<br />

„Die Rolle des Sparschweins der Nation sind<br />

wir leid, jetzt muss Geld auf den Tisch. Unsere<br />

Beschäftigten haben überhaupt kein Verständnis<br />

für monatelange Verhandlungsrituale, wie<br />

etwa bei der Bahn. Entweder die Arbeitgeber<br />

entscheiden sich für ernsthafte Vorschläge oder<br />

die Gespräche scheitern früher als manchen lieb<br />

ist. Dann ist ein Arbeitskampf unausweichlich<br />

und den kann in der derzeitigen Sicherheitslage<br />

in Deutschland bei den politisch Verantwortlichen<br />

eigentlich niemand wollen!“<br />

Nach 24 Tagen Ehe keine<br />

Pensionsberechtigung<br />

Von Wolfgang Rösch, <strong>DPolG</strong> Mannheim<br />

Die Witwe von einem<br />

Beamten, die<br />

lediglich 24 Tage<br />

mit ihrem Mann<br />

verheiratet war, erhält<br />

keine Witwenpension.<br />

Dies entschied<br />

das Oberverwaltungsgericht<br />

von<br />

Rheinland-Pfalz in<br />

Koblenz. Die 1957<br />

geborene Klägerin<br />

heiratete im Frühjahr<br />

2006 einen Polizeibeamten,<br />

mit dem sie seit 1996 in nichtehelicher<br />

Lebensgemeinschaft zusammenlebte. 24<br />

Tage nach der Hochzeit verstarb der Ehemann<br />

an einem Bronchialkarzinom. Den Antrag auf<br />

Gewährung von Hinterbliebenenversorgung<br />

lehnte die Zentrale Besoldungs- und Versorgungsstelle<br />

des Landes ab. Das Verwaltungsgericht<br />

verpflichtete das Land, der Klägerin Witwenpension<br />

zu zahlen.<br />

Dem Antrag ist das Oberverwaltungsgericht<br />

nicht gefolgt und hat die Klage im Berufungsverfahren<br />

abgewiesen. Der Gesetzgeber gehe<br />

von der Vermutung aus, eine Ehe, die nicht mindestens<br />

ein Jahr gedauert habe, sei als Versorgungsehe<br />

anzusehen. Allerdings könne der hinterbliebene<br />

Ehepartner diese gesetzliche Vermutung<br />

durch besondere, objektiv erkennbare Umstände,<br />

die einen anderen Zweck der Ehe mindestens<br />

wahrscheinlich machten, widerlegen.<br />

Dies sei der Klägerin nicht gelungen. Ihr Ehemann<br />

sei nicht überraschend verstorben. Seine<br />

lebensbedrohliche Erkrankung sei den Eheleuten<br />

bei der Heirat bewusst gewesen. Die Auslands-<br />

4<br />

einsätze des Ehemanns, die Absicht vor der Eheschließung<br />

gemeinsam ein Haus zu bauen sowie<br />

die starke berufliche Beanspruchung insbesondere<br />

der Klägerin als Eigentümerin einer Tanzschule<br />

hätten einer Heirat in den Jahren vor der<br />

Erkrankung des Ehemanns objektiv nicht entgegengestanden.<br />

Info: Das Urteil des OVG stammt <strong>vom</strong> 17.<br />

12.2007 und hat das Aktenzeichen: 2 A 10800/<br />

07.OVG)<br />

<strong>DPolG</strong> – in aller Kürze<br />

Von Herbert Adam, <strong>DPolG</strong> Mannheim<br />

Zusatzurlaub durch Schichtdienst<br />

Es wird zur Zeit wieder der Zusatzurlaub ausgerechnet.<br />

Einigen werden am Ende des Jahres nur<br />

ein paar Stunden fehlen, um zum Zusatzurlaub<br />

zu kommen. Die Zusatzstunden (Striche) müssen<br />

innerhalb eines Kalenderjahres erbracht werden.<br />

Wer länger krank war, einen Lehrgang besuchte<br />

oder erst Mitte des Jahres in den Schichtbetrieb<br />

ging, wird wohl oftmals die verdienten Zusatzurlaubstage<br />

nicht erreichen. Hart ist es, wie mir in<br />

einem Fall bekannt wurde, dass nur eineinhalb<br />

Stunden fehlten, um einen zusätzlichen Tag zu<br />

erreichen. Wir müssen dazu kommen, dass bei<br />

Erreichen der festgelegten Stundenzahl der Zusatzurlaubstag<br />

gewährt wird, egal wann die magische<br />

Zahl erreicht wurde. Das Urlaubsjahr als<br />

Begrenzung muss fallen. Dies kann auch ein Anreiz<br />

sein, für Beamtinnen und Beamte im Tagesdienst<br />

dann vermehrt so genannte „Nachtstunden“<br />

zu erbringen. Verschiedene Initiativvorschläge<br />

hat die <strong>DPolG</strong> bei ihrem Landeskongress<br />

beschlossen. Ich bin mal gespannt, was dabei als<br />

Ergebnis herauskommt.<br />

Qualitätszirkel<br />

werden wohl kaum noch gebraucht. Wer geglaubt<br />

hat, dass die Qualitätszirkel den entscheidenden<br />

Impuls für eine bessere Dienstausübung<br />

gegeben haben, sieht sich getäuscht und ist folglich<br />

enttäuscht. Sich damit auseinanderzusetzen,<br />

wer den Pausenraum sauber hält, ob es Raucherecken<br />

geben soll oder wann und wie der Betriebsausflug<br />

stattfinden soll oder welche Fachliteratur<br />

angeschafft werden soll, dafür werden<br />

wohl zu viele Mannstunden erbracht. Meiner<br />

Information nach tagen diese Gremien immer<br />

seltener. Was nicht mehr gebraucht wird oder<br />

was man noch als lästige Pflichtübung sieht,<br />

sollte man abschaffen.<br />

Dezentrales Budget<br />

Rund 91 Prozent des Haushaltstitels für die Polizei<br />

in Baden-Württemberg werden für die Personalkosten<br />

benötigt. Rund 4 bis 5 Prozent sind<br />

feste Kosten. Die restlichen 4 bis 5 Prozent werden<br />

auf die Kreisdienststellen verteilt und dort<br />

dezentral verwaltet. Es bleibt also gar nicht so<br />

viel zu verwalten.<br />

Es stellt sich daher die Frage, ob sich bei diesen<br />

Summen das NSI – Instrument „dezentrale Budgetierung“<br />

überhaupt rechnet. Ich glaube bei<br />

großen Dienststellen eher nicht.<br />

Motivationsschub durch geplante Beförderungen?<br />

Bei der Personalversammlung 2007, welche auf<br />

den 10. Januar <strong>2008</strong> verschoben worden war, hat<br />

unser neuer Polizeipräsident klar angekündigt,<br />

was uns in diesem Jahr im Zusammenhang mit<br />

der Personal- und der Organisationsentwicklung<br />

zu erwarten hat. Er sprach die Hoffung aus, dass<br />

alle Mitarbeiter sich motiviert den Problemen<br />

stellen werden und aktiv an den Zukunftsfragen<br />

mitarbeiten. Einen richtigen „Motivationsschub“<br />

konnte ich feststellen, als der im Mai aus seinem<br />

Amt als Chef der nordbadischen Polizei ausscheidende<br />

Polizeipräsident Fritz Ulrich Mayer<br />

mitteilte, dass es im kommenden halben Jahr für<br />

Mannheim nur 17 Beförderungen im gehobenen<br />

und 5 im mittleren Dienst geben wird. Die „Begeisterung“<br />

über diese Ankündigung war förmlich<br />

zu spüren. Ich bin überzeugt, dass Polizeipräsident<br />

Mayer in dieser Frage gerne bessere<br />

Nachrichten überbracht hätte.<br />

Visitenkarten nur für den Streifendienst<br />

Es soll eine Organisationseinheit beim Polizeipräsidium<br />

Mannheim geben, die einer Bestellung<br />

von Visitenkarten nur für Beamte des Streifendienstes<br />

zustimmt. BD- und Postenbeamte erhalten<br />

auf Bestellung keine. Also liebe Kolleginnen<br />

und Kollegen im BD- und Postendienst, gebt den<br />

Bürgern weiterhin einen Fresszettel mit eurem<br />

Namen und eurer Telefonnummer. Das ist gut<br />

für euer Image und das der Dienststelle...<br />

Wer hat eigentlich die Sportbekleidung gewonnen<br />

Eifrige Dienstsportbesucher sollten nach einer<br />

Verfügung des Polizeipräsidiums als Belohnung<br />

an einer Verlosung von dienstlichen Sportausrüstungen<br />

teilnehmen. Es muss wohl an mir vorbeigegangen<br />

sein, wer bei den Gewinnern war.<br />

Oder hat es am Geld gefehlt, um die Ankündigung<br />

zu verwirklichen?


Jugendkriminalität<br />

„Sascha K. kommt dieses Jahr frei, aber die<br />

Eltern von Markus Paul haben lebenslang!“<br />

Von Thomas Mohr, GdP Mannheim<br />

Stille und Betroffenheit<br />

herrschte im<br />

Studio der Sendung<br />

Stern TV, als die<br />

Eltern von Markus<br />

Paul die schreckliche<br />

Geschichte, über<br />

die Mordtat erzählten.<br />

Über 3 Millionen<br />

Zuschauer sahen<br />

an diesem Mittwoch<br />

den Beitrag im Fernsehen<br />

bei RTL (Q:<br />

www.rtl.de).<br />

Bereits vor 8 Jahren beschäftigte sich die Redaktion,<br />

um Moderator Günther Jauch, mit dem Fall<br />

aus Mannheim. Bereits damals hat Volker Paul<br />

auf die vielen Versäumnisfehler hingewiesen,<br />

welche von den Behörden, beim damals<br />

16jährigen Schwerstkriminellen Sascha K., gemacht<br />

wurden. Auch bei den jüngsten Fällen von<br />

Jugendkriminalität werden die Fehler von damals<br />

gemacht.<br />

Eine „positive Sozialprognose“ für Sascha K.<br />

verhinderte, das er nicht in Haft kam, obwohl er<br />

über 20 Straftaten begangen hat. Ein fataler Fehler,<br />

der ein Menschenleben forderte.<br />

Zeigte sehr viel Fingerspitzengefühl. Moderator Günther<br />

Jauch (rechts) im Gespräch mit den Eltern von<br />

POM Markus Paul, der vor knapp 10 Jahren von dem<br />

damals 16jährigen Sascha K. getötet wurde. Foto:<br />

stern TV<br />

Polizisten-Mörder bald auf freiem Fuß<br />

Markus Paul war Polizist und Familienvater. Bei<br />

einem Einsatz in Mannheim-Sandhofen wurde<br />

der Mannheimer Polizeiobermeister von einem<br />

Einbrecher niedergestochen. Eine Stunde später<br />

starb er im Krankenhaus.<br />

Neun Jahre liegt die Tat nun zurück. Der Einbrecher<br />

war damals erst 16 Jahre alt - doch wegen<br />

zahlreicher Vergehen und Straftaten den Behörden<br />

bekannt. Dass der Mörder ihres Sohnes damals<br />

aufgrund einer "günstigen Sozialprognose"<br />

auf freiem Fuß war und in diesem Jahr nach<br />

Haftverbüßung mit einer Freilassung rechnen<br />

kann, ist für die Eltern von Markus Paul nur<br />

schwer verständlich. Sie waren live im Interview<br />

bei Günther Jauch. Als die Bilder des schrecklichen<br />

Verbrechens im Stern TV Beitrag gezeigt<br />

5<br />

wurden, war die Erinnerung sofort wieder da, als<br />

sei es erst gestern gewesen. Das Leid der Hinterbliebenen,<br />

die unglaubliche Anteilnahme der<br />

Bevölkerung, der fast unendliche Trauermarsch<br />

in der Mannheimer Innenstadt. Bereits damals<br />

haben die Eltern von Markus Paul die Vorgehensweise<br />

der Behörden kritisiert, wie die verantwortlichen<br />

von Justiz und Jugendamt mit dem<br />

schwerstkriminellen S. K. umgegangen sind.<br />

Gerade die neu entbrannte Diskussion zu den<br />

jüngsten Vorfällen, bei denen Jugendliche Gewalt<br />

gegen ältere Menschen ausüben, bestätigt<br />

Volker Paul darin, dass sich damals wie heute<br />

nichts in der Anwendung der ausreichenden Gesetze<br />

geändert hat. Gesetzte die vorhanden sind<br />

werden nicht ausgeschöpft. Jugendliche mit einer<br />

hohen kriminellen Energie können heute wie<br />

damals Duzende von Gewaltstraftaten begehen,<br />

ohne dass der Staat darauf entsprechend reagiert.<br />

Das Ergebnis daraus hat und kann Menschenleben<br />

kosten und das kann so nicht weiter gehen.<br />

Laut Auskunft der JVA Schwäbisch Hall soll<br />

Sascha K. Mitte Juni <strong>2008</strong> aus der Haft entlassen<br />

werden. Das hat der Radiosender SWR 4 diese<br />

Woche gemeldet. Seine 10jährige Haftstrafe wäre<br />

erst am 11.12.<strong>2008</strong> beendet. Die frühzeitige<br />

Entlassung soll mit Auflagen verbunden sein, die<br />

3 Jahre Bestand haben sollen. Hoffentlich sind<br />

die Behörden diesmal schneller, wenn Sascha K.<br />

gegen diese Auflagen verstößt. Damals, wie wir<br />

alle wissen, hatte das gerade nicht funktioniert.<br />

Anmerkung von Egon Manz<br />

Es ist zu befürchten, dass der Mörder Sascha K.<br />

wieder nach Mannheim zurückkehrt, da dort<br />

Familienangehörige wohnhaft sind.<br />

In Memoriam Markus Paul<br />

Unter dem klagenden Klang der Totenglocken der<br />

Mannheimer Jesuitenkirche: Angeführt <strong>vom</strong> damaligen<br />

Innenminister Dr. Thomas Schäuble (CDU) legte<br />

sich gemeinsam mit vielen Polizeibeamten aus dem<br />

Land tiefe Trauer über Mannheim. Foto: PP MA<br />

Eishockey - Benefizspiel<br />

der Rangers Mannheim<br />

für Michael Neumeister<br />

Von Walter Krech, <strong>DPolG</strong> Mannheim<br />

Unser Kollege Polizeioberkommissar Michael<br />

Neumeister verstarb völlig unerwartet am 29.<br />

November.2007. Die Eishockey-Mannschaft des<br />

Polizeipräsidiums Mannheim „Rangers Mannheim“,<br />

deren Mitglied er war, veranstaltet deshalb<br />

in Erinnerung an Kollege Neumeister am<br />

22. Januar <strong>2008</strong> ein Benefizspiel. Spielgegner<br />

sind die „Rockets“ der Polizeidirektion Freiburg.<br />

Die SAP Arena – Ein Juwel unter den Sporthallen<br />

Das Spiel ist auf 3 x 15 Minuten reine Spielzeit<br />

angesetzt. Das Eröffnungs-Bully wird <strong>vom</strong><br />

Dienststellenleiter des Polizeipräsidiums, Herrn<br />

Gerhard Klotter, übernommen.<br />

Der Eintritt ist frei. Für Spenden steht eine<br />

Spendenbox bereit. Die Spendengelder werden<br />

der Witwe unseres verstorbenen Kollegen übergeben.<br />

Das innerpolizeiliche Sportereignis findet am<br />

22.01.<strong>2008</strong>, 14.00 Uhr, SAP-Arena/Nebenhalle<br />

Süd statt. Entsprechende Parkplätze werden kostenfrei<br />

auf dem Parkplatz 1 zur Verfügung gestellt.<br />

Eine rege Teilnahme wäre wünschenswert.<br />

Europäische Polizeitrainer-<br />

Fachkonferenz in Nürnberg<br />

Die <strong>DPolG</strong>-Standpunktredaktion berichtet<br />

Am 13.3.<strong>2008</strong> referiert Dr. Mark Kroll im Rahmen<br />

der Fachkonferenz über das Thema<br />

TASER - Distanz-Elektro-Impulsgeräte und<br />

ihre Wirkung auf den menschlichen Körper -<br />

Ein tödliches Risiko?<br />

Dr. Kroll ist „die“ Kapazität auf dem Sektor<br />

"Herzschrittmacher" weltweit. Sein Vortrag wird<br />

simultan von der englischen Sprache in die deutsche<br />

Sprache übersetzt. Wer Interesse hat, an der<br />

Veranstaltung teilzunehmen, möge sich mit Egon<br />

Manz per Mail unter egon.manz@dpolgbw.de<br />

in Verbindung setzen.


Der langjährige Mannheimer Kripochef Manfred Leopold ist tot<br />

Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Standpunktleserinnen und –leser,<br />

am Freitag, den 18. Januar <strong>2008</strong>, um 17.10 Uhr, verstarb der ehemalige Chef der Mannheimer Kriminalpolizei und frühere Leiter der International Police<br />

Association, Verbindungsstelle Mannheim, im Alter von 67 Jahren. Am 12. Februar wäre er 68 Jahre alt geworden. Egon Manz berichtete nach der letzten<br />

Begegnung mit seinem langjährigen Freund in den Weihnachtsfeiertagen von einem in Aufladung befindlichen Manfred Leopold, der nach einer<br />

schweren Erkrankung voll geistiger Frische wieder Lebensmut wacker gefasst und Zukunftspläne geschmiedet hat. Es war am Ende umsonst.<br />

Das letzte Foto: Manfred Leopold mit Egon Manz zuhause auf der Hochstätt in Mannheim<br />

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Der <strong>DPolG</strong>-<strong>Kreisverband</strong> konnte auf der Gewerkschaftsschiene, wie auch durch seine Personalräte im Örtlichen Personalrat mit ihm auf der Basis eines<br />

außergewöhnlichen Vertrauensverhältnisses manches soziale oder menschliche Personalproblem lösen, von denen es allerdings nicht viele gab. Dafür<br />

sagen wir ihm ein letztes Mal Danke. Die <strong>DPolG</strong> Mannheim und seine Personalräte werden Manfred Leopold ein ehrendes Andenken bewahren.<br />

Herbert Adam, Stellv. <strong>Kreisverband</strong>svorsitzender <strong>DPolG</strong> Mannheim<br />

Info: Die Trauerfeier, welche voraussichtlich von Polizeipfarrer Pater Karl Weich SJ zelebriert wird, findet Ende dieser Woche in der Trauerhalle des<br />

Hauptfriedhofs statt. Den genauen Termin wird das Polizeipräsidium Mannheim bekannt geben. Der Mannheimer Morgen bringt einen Nachruf.<br />

Abendstille

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