έχουμε τελειώσει (Wir haben fertig) - DPolG Kreisverband Mannheim
έχουμε τελειώσει (Wir haben fertig) - DPolG Kreisverband Mannheim
έχουμε τελειώσει (Wir haben fertig) - DPolG Kreisverband Mannheim
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>DPolG</strong>-KV <strong>Mannheim</strong>/Heidelberg/Mosbach Ausgabe Nr. 18 / 2012 vom 14.05.2012<br />
Stand<br />
Informationsblatt<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Walter Krech, <strong>Mannheim</strong> 1<br />
<strong>Wir</strong> <strong>haben</strong> <strong>fertig</strong><br />
Herbert Adam, <strong>Mannheim</strong> 2<br />
Zwei Vorschläge, um den Sparzwang<br />
zu unterstützen<br />
Standpunktredaktion 3<br />
Erfolgreiche Erprobung von<br />
Schichtdienstmodell bei Dasta<br />
<strong>Mannheim</strong><br />
Standpunktredaktion 3<br />
Innenminister entsetzt über Gewalt<br />
gegen Polizisten<br />
Michael Schöfer, <strong>Mannheim</strong> 4<br />
Die falsche Konsequenz<br />
Herbert Adam, <strong>Mannheim</strong> 4<br />
Polizei-Kommissar in NRW als<br />
Salafist enttarnt<br />
H.Adam, G. Troschka, MA 5<br />
<strong>DPolG</strong> - In aller Kürze<br />
Herbert Adam, <strong>Mannheim</strong> 6<br />
Infos für Ruheständler<br />
Adam, Karl, Raufelder 7<br />
Erinnerungen an die <strong>Mannheim</strong>er<br />
Polizei<br />
der<br />
Deutschen<br />
Polizeigewerkschaft<br />
in<br />
der<br />
Kurpfalz<br />
<strong>έχουμε</strong> <strong>τελειώσει</strong> (<strong>Wir</strong> <strong>haben</strong> <strong>fertig</strong>)<br />
Von Walter Krech, <strong>DPolG</strong> <strong>Mannheim</strong><br />
Griechenland hat gewählt und mit dem Wahlergebnis große Resonanz in der öffentlichen<br />
Berichterstattung und in den Kommentierungen der Medien gefunden.<br />
Ganz kurz gefasst habe ich verstanden: Es wurde ein neues Parlament<br />
gewählt und in dem will die Mehrheit die Schulden der Vergangenheit nicht abtragen.<br />
In Baden-Württemberg war es mit der Wahl im letzten Jahr nicht ganz<br />
so schlimm. Denn die Grün-Rote Regierung hat 2011 noch etliche Haushaltslöcher<br />
der Vergangenheit auch bei der Polizei gestopft. Allerdings will die Landesregierung<br />
das jetzt nicht mehr weiter machen und provoziert in der Polizei griechische<br />
Haushaltsverhältnisse: Nicht nur die Zahlungsunfähigkeit als drohende<br />
Kulisse (wie schon so oft in der Vergangenheit) sondern das kompromisslose<br />
Zusteuern auf die Insolvenz trotz massiver Einsparung an zum Teil kaum zu<br />
verantwortenden Stellen.<br />
Arbeitslosenquote<br />
Jugendarbeitslosigkeit<br />
punkt<br />
Einkommensrückgang<br />
in den<br />
letzten 2 Jahren<br />
Fortsetzung auf Seite 2<br />
Unklare Mehrheitsverhältnisse im griechischen Parlament. Angesichts der dramatischen<br />
Folgen der Sparpolitik - siehe unten - ist der Protest der Wähler durchaus verständlich.<br />
(Quelle: Wikimedia Commons, CC BY 2.0-Lizenz, Urheber: Gerard McGovern)<br />
Bevölkerung<br />
unterhalb der<br />
Armutsgrenze<br />
21,7 % 53,8 % - 30 % 25 %
Fortsetzung von Seite 1<br />
Man stelle sich vor, dass 2010 vom<br />
Polizeipräsidium <strong>Mannheim</strong> noch ca.<br />
4,1 Millionen Euro für den Sachhaushalt<br />
ausgegeben werden konnten.<br />
Und als Made im Speck fühlte sich<br />
bereits 2010 niemand in der Polizei.<br />
Vielmehr war dieser Betrag schon<br />
damals, wie Innenminister Gall zu<br />
Recht mehrfach betonte, "auf Kante<br />
genäht". Deshalb war auch 2010<br />
schon gründlich zu prüfen, wo<br />
Schutzausrüstung und Büroausstattungen<br />
ersetzt, erneuert oder neu<br />
angeschafft werden konnten.<br />
2011 konnte das PP <strong>Mannheim</strong>, trotz<br />
Nachtragszahlungen durch die Politik,<br />
nur noch etwa 3,5 Millionen Euro<br />
für den Sachhaushalt ausgeben.<br />
Auch da wurden schon viele erforderliche<br />
Ausgaben in die Zukunft<br />
verschoben. So sind unserer Reiter<br />
und Kradfahrer immer noch überwiegend<br />
im alten Grün unterwegs, während<br />
andernorts auch diese Sondereinheiten<br />
im neuen Polizeiblau ausgestattet<br />
sind. Außerdem mussten<br />
2011 auch manche Rechnungen<br />
vom Jahresende mit Aussicht auf<br />
eine finanzielle Entspannung in das<br />
neue Jahr geschoben werden.<br />
Nun wird der Polizeiführung mit dem<br />
Standpunkt Nr. 18 / 2012 - Seite 2 -<br />
Ständige Kürzungen: Sachmittelhaushalt<br />
Polizeipräsidium <strong>Mannheim</strong> (in Mio. €)<br />
ausdrücklichen Hinweis auf das Disziplinarrecht<br />
abverlangt, 2012 mit<br />
etwa 3 Millionen Euro auszukommen,<br />
obwohl nichts von dem billiger<br />
geworden ist, was aus dem Sachhaushalt<br />
zu bestreiten ist.<br />
Mit immer neuen Kürzungen und immer<br />
neuen Verschiebungen von<br />
längst als erforderlich erkannten Anschaffungen<br />
kann man weder dem<br />
Bürger gerecht werden noch die Motivation<br />
der Mitarbeiter hoch halten.<br />
Und sowohl das Vertrauen der Bevölkerung<br />
in ihre Polizei noch die<br />
Motivation der Angehörigen der Polizei<br />
sollten leicht<strong>fertig</strong> aufs Spiel gesetzt<br />
werden. Ich könnte verstehen,<br />
wenn der Innenminister den Gewerkschaften,<br />
Medien und Landräten<br />
deutlich machen wollte, dass die Polizei<br />
in der derzeitigen Struktur offenbar<br />
tatsächlich nicht mit ihrem Geld<br />
auskommt. Aber für ein mögliches<br />
politisches "Siehste wohl" erscheint<br />
mir der Preis eines Vertrauens- und<br />
Motivationsverlustes doch zu hoch.<br />
Zumal der politische Versuch, eine<br />
Auskömmlichkeit der Polizei durch<br />
eine Polizeistrukturreform wieder hinzubekommen,<br />
ja schon in der fortgeschrittenen<br />
"Mache" ist.<br />
Man unterstellt den Gewerkschaften<br />
gerne, dass sie sensibel seien und<br />
schnell klagen würden. Die Auflage,<br />
Kraftstoff zu sparen war ja schon<br />
durch die Medien gegangen. Dass<br />
jetzt für <strong>Mannheim</strong> aber ganz konkret<br />
angeregt wird, für die Streifenfahrten<br />
bestimmte Stadtteile oder Gemeinden<br />
vorzugeben und damit automatisch<br />
andere Stadtteile und andere<br />
Gemeinden bei den Streifenfahrten<br />
auszuschließen, ist doch schon nahe<br />
an einer Bankrotterklärung wie sie im<br />
Titel in griechischer Sprache mit "<strong>Wir</strong><br />
<strong>haben</strong> <strong>fertig</strong>" wiedergegeben ist. Da<br />
fehlt dann nur noch, dass Radio Regenbogen<br />
seinen "Blitzerservice" um<br />
einen Streifenbezirksservice erweitert.<br />
Zwei Vorschläge, um den Sparzwang zu unterstützen<br />
Wohl nicht ganz so ernst gemeint sind die zwei Vorschläge, welche bei der Standpunktredaktion eingingen<br />
Von Herbert Adam, <strong>DPolG</strong> <strong>Mannheim</strong><br />
Vorschlag eins stammt von Alfons Blümmel:<br />
Der von Alfons Blümmel selbst gebaute Streifen Rollator ist für jeden<br />
Streifendienst geeignet, kann aber auch vom Tagesdienst zu Streifen<br />
eingesetzt werden. Er hat eine Mann-Stärke (MS) und kann durchaus<br />
auch von älteren Kolleginnen und Kollegen genutzt werden. Ein weiterer<br />
Vorteil des Fahrzeuges ist, dass er monatlich allenfalls ein oder zwei<br />
Tropfen Öl braucht. Sich streitende Mitbürger werden sich vor Lachen<br />
am Boden wälzen und können so auch von einer Ein – Mann -Streife<br />
leicht festgenommen werden. Leider gibt es das Modell noch nicht für die<br />
Kripo, also als zivil aussehendes Fahrzeug. Auch mit der Parkerei gibt es<br />
keine Probleme mehr.<br />
4,1<br />
3,5<br />
3<br />
2010 2011 2012<br />
Vorschlag zwei stammt von Gerhard Karl:<br />
Unser Mitglied hat dieses sonderbare Fahrzeug dieses Jahr auf dem<br />
Parkplatz am Maimarktgelände entdeckt. Auf der Fahrerseite stand in<br />
großen Buchstaben "Notarzt", auf der linken "Polizei". Er fotografierte<br />
das Fahrzeug und zog dann entsprechende Erkundigungen bei den Kollegen<br />
in Hessen ein. Die kannten so ein Fahrzeug natürlich nicht.<br />
Des Rätsels Lösung: Der Suzuki sollte ursprünglich auf dem Maimarkt<br />
zu Werbezwecke ausgestellt werden. Offensichtlich wollte man damit<br />
auch den öffentlichen Dienst bewerben. Gerhard dachte sich, so ein<br />
Fahrzeug könnte man doch leicht im Carsharing verwenden. Braucht es<br />
die Polizei an einem Tag nicht, könnte man es an den Notarzt vermieten.<br />
So käme Geld in die leere Polizeikasse. Eine Prämie für ihre Verbesserungsvorschläge<br />
wollen die beiden Kollegen angesichts der herrschenden<br />
Geldnot nicht.
Standpunkt Nr. 18 / 2012 - Seite 3 -<br />
Erfolgreiche Erprobung von Schichtdienstmodell bei der Dasta <strong>Mannheim</strong><br />
Die Standpunktredaktion berichtet<br />
Die im September vorigen Jahres<br />
unterzeichnete Dienstvereinbarung<br />
über ein neues Wechselschichtmodell<br />
beim Dezernat 43 (siehe Standpunkt<br />
Nr. 36 / 2011 vom 19. September<br />
2011) ist offenbar ein Erfolg.<br />
In der Dienstvereinbarung war eine<br />
Probezeit vereinbart, an deren Ende<br />
eine Abstimmung der Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter stattfinden sollte.<br />
Diese Abstimmung ist nun erfolgt:<br />
Ausnahmslos alle Beschäftigten<br />
<strong>haben</strong> sich für die Beibehaltung<br />
und Fortführung des gegenwärtigen<br />
Dienstzeitmodells ausgesprochen.<br />
Damit ist das Personalproblem der<br />
Dasta zwar nicht gelöst, aber zumindest<br />
kann der Dienstbetrieb vorläufig<br />
weiterlaufen. Was die Zukunft<br />
bringt, Stichwort: Polizeireform, wird<br />
man sehen.<br />
Innenminister entsetzt über Gewalt gegen Polizisten<br />
Die Standpunktredaktion berichtet<br />
NRW-Innenminister Ralf Jäger<br />
(Bild SPD-Landtagsfraktion NRW)<br />
Auf dem Bild sehen wir Dezernatsleiterin Beate Kagerer-Schmitt<br />
und Personalrat Michael Schöfer bei der Stimmauszählung<br />
Der nordrhein-westfälische Innenminister<br />
Ralf Jäger kündigte nach den<br />
Auseinandersetzungen in Bonn harte<br />
Konsequenzen an.<br />
"Es handelt sich um eine Gefahr,<br />
die weit über unsere Landesgrenzen<br />
hinausgeht. Deshalb müssen wir als<br />
Länder gemeinsam mit dem Bund<br />
alle rechtlichen Möglichkeiten gegen<br />
diese Extremisten ausschöpfen",<br />
betonte Jäger.<br />
Auf Grund der aktuellen Entwicklung<br />
sei die NRW-Polizei zuversichtlich,<br />
für die noch ausstehenden fünf Veranstaltungen<br />
von pro NRW härtere<br />
Auflagen durchsetzen zu können.<br />
"Die Ereignisse in Bonn machen<br />
klar, dass das bewusste provozierende<br />
Zeigen der Karikaturen der<br />
Auslöser für die gewaltsamen Angriffe<br />
der Salafisten war", so Jäger.<br />
Daher werden die Versammlungsbehörden<br />
pro NRW das Zeigen der<br />
Mohammed-Karikaturen untersagen.<br />
Die Auflagen wie der ausreichende<br />
Abstand zwischen der pro<br />
NRW-Veranstaltung und den Moscheen<br />
werden beibehalten. Je<br />
nach Lage des Einzelfalls werde der<br />
Sicherheitsabstand vor Ort vergrößert.<br />
"Es macht mich wütend, dass Polizisten,<br />
die die Versammlungsfreiheit<br />
schützen, jetzt im Krankenhaus liegen.<br />
Das ist das Infame der Provokationen<br />
von pro NRW, dass unsere<br />
Beamten dafür leiden müssen", so<br />
der Innenminister. "Pro NRW ist gefährlich<br />
für unsere Demokratie",<br />
warnte er.<br />
(Quelle: Behördenspiegel, newsletter<br />
Netzwerk Sicherheit vom 7. Mai<br />
2012)<br />
Stichwort Salafismus:<br />
"Der Salafismus (von arabisch as-salafiyya) gilt als eine ultrakonservative Strömung innerhalb des Islam. Im<br />
Selbstverständnis bezeichnet der Ausdruck eine geistige Rückbesinnung auf die 'Altvorderen' (arab. Salaf Vorfahren).<br />
Der Ausdruck wird auch verwendet, um bestimmte Lehren des sunnitischen Islam zu bezeichnen, die sich ihrem<br />
Selbstverständnis nach an der Zeit der 'Altvorderen' orientieren." Salafisten "versuchen, die Sitten und Gebräuche<br />
des 7. Jahrhunderts als angebliche Tradition in der modernen Welt zu leben. Teilweise werden auch militante<br />
Gruppierungen als salafistisch bezeichnet." (Quelle: Wikipedia)
Die falsche Konsequenz<br />
Von Michael Schöfer, <strong>DPolG</strong> <strong>Mannheim</strong><br />
Ich möchte eingangs gleich betonen,<br />
dass ich für fremdenfeindliche<br />
Gruppierungen wie Pro-NRW keinerlei<br />
Sympathie hege. Aber ich<br />
bin für die vom Grundgesetz garantierte<br />
Freiheit, Karikaturen über Jesus,<br />
Buddha oder wen auch immer<br />
zeigen zu dürfen. Ja, sogar Karikaturen<br />
über Mohammed. Das nennt<br />
man Meinungsfreiheit. Und diesbezüglich<br />
bin ich aus gutem Grund rigoros:<br />
Keine Religion steht über<br />
dem Gesetz. Es ist vielmehr umgekehrt, Religionen <strong>haben</strong><br />
sich dem weltanschaulich neutralen Grundgesetz<br />
zu unterwerfen. Wer daran rüttelt, rüttelt letztlich an der<br />
Verfassung selbst. Die Meinungsfreiheit, das sagt auch<br />
das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe, ist die<br />
"Grundlage jeder Freiheit überhaupt" und hat für den<br />
demokratischen Prozesses eine konstitutive Bedeutung.<br />
"Auch scharfe und überzogene Kritik entzieht eine Äußerung<br />
nicht dem Schutz des Grundrechts."<br />
(Bundesverfassungsgericht,<br />
Urteil vom vom 25. August 1994, Az: 1<br />
BvR 1423/92)<br />
Pro-NRW hat in Bonn vor der König-Fahd-Akademie<br />
demonstriert und<br />
dabei eine Mohammed-Karikatur des<br />
dänischen Zeichners Kurt Westergaard<br />
gezeigt. Salafisten <strong>haben</strong> gegen diese<br />
Demonstration mobilisiert, und es kam<br />
zu Ausschreitungen, bei denen 29 Polizeibeamte<br />
verletzt wurden. Zwei Polizisten<br />
wurden durch Messerstiche<br />
schwer verletzt. So weit, so schlimm.<br />
Doch jetzt kommt's: "Als Konsequenz<br />
aus den Angriffen will [NRW-Innenminister]<br />
Jäger erneut versuchen, Pro<br />
NRW die Provokation mit Mohammed-<br />
Karikaturen zu verbieten. Man müsse<br />
die Beamten vor den gewalttätigen An-<br />
Standpunkt Nr. 18 / 2012 - Seite 4 -<br />
griffen der radikalislamischen Salafisten schützen."<br />
(WDR vom 06.05.2012)<br />
Lebe ich in einer verkehrten Welt? Polizisten schützt<br />
man doch nicht, indem man auf ein Grundrecht, das<br />
Zeigen von Karikaturen, verzichtet. Das Verbot der Karikaturen<br />
wäre daher die völlig falsche Konsequenz. Im<br />
Grunde signalisiert man dadurch den Salafisten doch<br />
nur: Seid gewalttätig, dann könnt ihr der Gesellschaft<br />
euren Willen aufzwingen. Wohin soll das führen? Auch<br />
Christen fühlen sich schnell beleidigt, wenn man in ihren<br />
Augen Jesus beleidigt. Religiöse auf der ganzen Welt<br />
sind generell ziemlich schnell beleidigt, wenn man sich<br />
kritisch mit ihrem Glauben beschäftigt oder gegen "die<br />
Gebote Gottes" handelt. Würden wir deshalb Kritik,<br />
auch wenn sie überspitzt daherkommt, verbieten? Nein,<br />
diese Zeiten <strong>haben</strong> wir ein für allemal überwunden.<br />
Wenn es um den Islam geht, dürfen wir nicht anders<br />
reagieren. Zurückweichen vor der Gewalt, in vorauseilendem<br />
Gehorsam jede auch nur denkbare Provokation<br />
vermeiden, wäre der Anfang vom Ende der Meinungsfreiheit.<br />
Das Ansinnen Jägers ist daher brandgefährlich.<br />
Nicht für Pro-NRW, sondern für uns alle.<br />
Nachtrag: Die 11. Kammer des Verwaltungsgerichts<br />
Minden hat "einem Antrag der Bürgerbewegung<br />
Pro NRW auf vorläufigen<br />
Rechtsschutz gegen einen Bescheid<br />
des Polizeipräsidiums Bielefeld (...)<br />
stattgegeben. Mit diesem Bescheid hatte<br />
das Polizeipräsidium untersagt, bei<br />
der heutigen Versammlung von Pro<br />
NRW in Bielefeld 'jegliche Art von Mohammed-Karikaturen<br />
zu zeigen'. Nach<br />
Auffassung der Kammer lagen - unter<br />
Beachtung der hohen Anforderungen,<br />
die das Bundesverfassungsgericht an<br />
versammlungsrechtliche Auflagen stellt<br />
- nicht genügend erkennbare Umstände<br />
dafür vor, dass die öffentliche Sicherheit<br />
und Ordnung durch das Zeigen<br />
dieser Karikaturen mit hoher Wahr-<br />
Polizei-Kommissar in NRW als Salafist enttarnt<br />
Von Herbert Adam, <strong>DPolG</strong> <strong>Mannheim</strong><br />
Ein Kommissar aus Duisburg soll aus dem Polizeidienst<br />
entlassen werden, weil er als überzeugter Salafist gilt.<br />
Der 31-Jährige sei vorläufig des Dienstes enthoben worden,<br />
berichten die Zeitungen der Essener WAZ- Mediengruppe.<br />
Die Essener Polizeipräsidentin Stephania<br />
Fischer-Weinsziehr geht dem Bericht zufolge davon<br />
aus, dass der Mann den Koran über das Grundgesetz<br />
stellt. Sie rechne mit seiner Entlassung aus dem Beamtenverhältnis.<br />
Der Beamte, der in Essen Streife fuhr,<br />
habe privat Infostände angemeldet, an denen radikalislamistisches<br />
Material verbreitet wurde, schreiben die<br />
Zeitungen. Daraufhin sei der Staatsschutz aktiv geworden.<br />
Bei den Ermittlungen habe sich der Polizeikommissar<br />
als Anhänger des Salafismus entpuppt. Er habe<br />
9/11-Attentäter: Salafisten (Wikimedia<br />
Commons, CC BY-SA 2.0-<br />
Lizenz, TheMachineStops)<br />
scheinlichkeit gefährdet wäre." (Pressemeldung,<br />
Verwaltungsgericht Minden,<br />
Beschluss vom 07.05.2012, Az. 11 L<br />
302/12)<br />
Kontakte zu islamischen Hasspredigern zugegeben, die<br />
zur Gewalt gegen Ungläubige aufrufen.<br />
Der nordrhein-westfälische Innenminister Ralf Jäger<br />
(SPD) mahnte die Grundgesetztreue staatlicher Ordnungshüter<br />
an. In diesem Fall gehe es darum, "ob der<br />
Polizeibeamte noch für unsere Verfassung einsteht",<br />
sagte Jäger. In Nordrhein-Westfalen war es in den vergangenen<br />
Wochen mehrfach zu Ausschreitungen zwischen<br />
militanten Salafisten bei Demonstrationen gegen<br />
Mohammed-Karikaturen der rechtsextremen Pro-NRW-<br />
Bewegung gekommen. Bei einer Demonstration in Bonn<br />
wurden am Sonntag 29 Polizisten verletzt, teils durch<br />
Messerstiche. (Quelle: Welt-Online)
<strong>DPolG</strong> - In aller Kürze<br />
Von Herbert Adam und Günter Troschka<br />
Kaum Schüsse bei Verbrecherjagd: 85 Fälle in 2011<br />
Deutschlands Polizisten greifen längst nicht so oft zur<br />
Schusswaffe wie ihre "Kollegen" in Film und Fernsehen.<br />
85 Patronen verfeuerten die Beamten im Jahr 2011<br />
bundesweit auf der Jagd nach Verbrechern, 49 davon<br />
waren Warnschüsse. 36 Mal gaben die Polizisten gezielte<br />
Schüsse ab. Dabei wurden 15 Personen verletzt<br />
und sechs getötet, wie aus einer Statistik der Deutschen<br />
Hochschule der Polizei im westfälischen Münster hervorgeht.<br />
Diese wurde am Dienstag in Schwerin von<br />
Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister Lorenz Caffier<br />
(CDU) als Vorsitzender der Innenministerkonferenz<br />
(IMK) vorgestellt. "Unsere Polizisten sind keine "Rowdys<br />
in Uniform". Sie sind ausschließlich Recht und Gesetz<br />
verpflichtet und erfüllen die Aufgabe, die wir als Gesellschaft<br />
ihnen stellen, auf rechtsstaatlicher Grundlage",<br />
betonte Caffier. Er äußerte sich erfreut darüber, dass<br />
die rückläufige Tendenz beim Schusswaffengebrauch<br />
gegen Personen anhalte. Im Jahr 2002 etwa hatten Polizisten<br />
von Bund und Ländern mehr als 150 Schüsse<br />
abgefeuert, im Jahr 2010 dann noch 96. Der Statistik<br />
zufolge kamen dabei jährlich zwischen zwei und zehn<br />
Menschen ums Leben.<br />
Die Polizei übe das im Grundgesetz verankerte Gewaltmonopol<br />
des Staates aus. Bundesweit sind nach Erhebungen<br />
des Statistischen Bundesamts etwa 250.000<br />
Polizeibeamte im Einsatz. Knapp 36.000 davon gehören<br />
Bundesbehörden an, die große Mehrzahl steht im<br />
Dienst der Länder. Nach Jahren kontinuierlichen Anstiegs<br />
hat laut Caffier erstmals auch der Schusswaffeneinsatz<br />
gegen gefährliche, kranke oder verletzte Tiere<br />
wieder abgenommen. So hätten Polizisten im Vorjahr<br />
8812 Mal auf Tiere geschossen, fast 500 Mal weniger<br />
als 2010, als mit 9336 Fällen der bisherige Höchstwert<br />
erreicht wurde. In fast allen Fälle seien die Tiere von ihren<br />
Leiden erlöst worden, die sie nach Verletzungen bei<br />
Verkehrsunfällen erdulden mussten.(Quelle: Welt-Online)<br />
ARD dokumentiert <strong>Mannheim</strong>er Reiterstaffel<br />
"Exclusiv im Ersten" dokumentierte die ARD am Samstag<br />
die Arbeit der Reiterstaffel in <strong>Mannheim</strong>. Die 30 Minuten<br />
umfassende Reportage beleuchtete die Staffel im<br />
Allgemeinen und die Ausbildung des jüngsten Pferdes<br />
Lester im Speziellen.<br />
Exclusiv im Ersten am 12.05.2012 (Bild Screenshot)<br />
Standpunkt Nr. 18 / 2012 - Seite 5 -<br />
Die Reportage legt dabei klar, dass die meisten <strong>Mannheim</strong>er<br />
die Polizeireiter, wie sie in <strong>Mannheim</strong> schon<br />
über 100 Jahre eingesetzt werden, auch weiterhin <strong>haben</strong><br />
wollen.<br />
Schneller Kontakt zur Bevölkerung über die Dienstpferde. Und<br />
das mit Bild vom Marktplatz. Da sollte doch das Herz von Integrationsministerin<br />
Önay höher schlagen. (Bild Screenshot)<br />
Bleibt zu hoffen, dass dem künftigen PP Einsatz ein Mitschnitt<br />
der Sendung bei der geforderten Überprüfung<br />
der Standortfrage vorliegt. Denn die deutschlandweite<br />
Sympathiewerbung mit Bürgernähe, hoher Ausbildungsqualität<br />
und in der Region integrierter Mannschaft sollte<br />
doch ein deutliches Plus für die Beibehaltung eines dislozierten<br />
Standortes sein.<br />
Für Laien gut erklärt: Streife in den Quadraten ist von der Bevölkerung<br />
anerkannt und für den Einsatzwert der Pferde ein<br />
ideales Trainingsumfeld (Bild Screenshot)<br />
LbAnVO-BW – alles klar?<br />
Diese Abkürzung steht für<br />
"Verordnung der Landesregierung<br />
zur Umsetzung der<br />
Richtlinie 2005/36/EG über<br />
die Anerkennung von Berufsqualifikationen<br />
als Laufbahnbefähigung<br />
im Geschäftsbereich<br />
des Innenministeriums,<br />
des Finanz- und<br />
<strong>Wir</strong>tschaftsministeriums, des<br />
Wissenschaftsministeriums,<br />
des Umweltministeriums,<br />
Behördendeutsch ist oft recht<br />
eigentümlich (Quelle: Wikimedia<br />
Commons, CC BY 3.0-Lizenz,<br />
Urheber: Grefu toloco)<br />
des Sozialministeriums, des Ministeriums für Ländlichen<br />
Raum und Verbraucherschutz, des Justizministeriums,<br />
des Ministeriums für Verkehr und Infrastruktur und des<br />
Integrationsministeriums (Laufbahnbefähigungsanerkennungsverordnung)"<br />
oder eben kurz LbAnVO-BW.<br />
Manchmal versteht man das Lächeln der Nichtbeamten.
Standpunkt Nr. 18 / 2012 - Seite 6 -<br />
Infos für Ruheständler und solche, die es bald werden<br />
Von Herbert Adam, <strong>DPolG</strong> <strong>Mannheim</strong><br />
Dieter Berberich beschreibt treffend die derzeitige Situation des öffentlichen Dienstes in Baden-Württemberg<br />
Der langjährige Vorsitzende der <strong>DPolG</strong> Baden-Württemberg beschreibt in seinem Leitartikel in der Mai- Ausgabe<br />
des Seniorenmagazin in seiner ihm eigenen scharfsinnigen analytischen Art die denkbare Entwicklung im öffentlichen<br />
Dienst in Baden-Württemberg. Keine gute Zukunftsperspektiven. (Bild: BRH BW)<br />
Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,<br />
in der Aprilausgabe unseres Seniorenmagazins hatten<br />
wir aufgrund des SPD-Fraktionsbeschlusses ein Stück<br />
weit "Entwarnung" zu weiteren Sonderopfern der Landesregierung<br />
gegen den öffentlichen Dienst signalisiert.<br />
Schließlich beinhaltet dieser Beschluss die Zusage, für<br />
eine "Absenkung des allgemeinen Versorgungsniveaus<br />
und der allgemeinen Beihilfesätze" die Hand nicht zu<br />
reichen, und das Versprechen, "den Gleichklang der Beamtenbesoldung<br />
mit der Einkommensentwicklung<br />
im Tarifbereich"<br />
zu beachten.<br />
Mit dieser klaren politischen Absichtserklärung<br />
wollte SPD-Fraktionschef<br />
Claus Schmiedel die erzürnten<br />
Beamtengemüter besänftigen<br />
und sich vom Grünen Fraktionspartner<br />
sozial und arbeitnehmerfreundlich<br />
abheben. Am 5.<br />
März, nur zwei Tage nach der Protestveranstaltung<br />
in der Liederhalle<br />
in Stuttgart, sagte MdL Schmiedel<br />
der BRH-Delegation zu, an<br />
dieser Position auch gegen den<br />
Willen der Grünen festzuhalten.<br />
Die Beamten und Versorgungsempfänger<br />
im Land könnten sich auf die SPD-Fraktion<br />
verlassen, sagte Schmiedel und unterstrich: "Glaubwürdigkeit<br />
ist für uns ein hohes Gut."<br />
Ministerpräsident Winfried Kretschmann und seine Grüne<br />
Regierungsfraktion lassen jedoch nicht locker. Sie<br />
wollen auch in den kommenden Haushaltsjahren bei<br />
Beamten und Versorgungsempfängern sparen. Kretschmann<br />
scheute sich nicht, selbst Mitte April beim Gewerkschaftstag<br />
der GEW, der er selbst angehört, diese<br />
Sparabsicht zu thematisieren. Er müsse bis zum Jahr<br />
2020 den Haushalt sanieren, sagte er vor den Delegierten<br />
und verwies auf die Personalkosten und beklagte,<br />
dass diese allein im Haushalt des Landes mit rund 40<br />
Prozent zu Buche schlagen würden. Es sei unmöglich<br />
daran vorbei den Haushalt zu sanieren, stellte Kretschmann<br />
fest. Im Übrigen könne er nichts Schlimmes daran<br />
finden, dass zunächst eine Gehaltserhöhung für die Beamten<br />
verschoben worden ist. Er sei schon "einigermaßen<br />
bestürzt" gewesen über den Empfang beim Beamtenbund.<br />
Jetzt frage er sich, "was passiert, wenn ich in<br />
die Strukturen eingreife, was ich natürlich muss". Diese<br />
Aussage ist dazu angetan, den letzten Zweifel zu begraben,<br />
dass die Grünen Beamte und Versorgungsempfänger<br />
beim Sparen ausklammern werden. Das<br />
Gegenteil ist der Fall. Im Land stehen die Zeichen auf<br />
Sturm. Mit der Umsetzung von Prestigeprojekten hat die<br />
neue Landesregierung über zwei<br />
Milliarden Euro mehr ausgegeben<br />
als die Vorgängerregierung. Jetzt<br />
klaffen im Landesetat Milliardenlöcher.<br />
Die müssen gestopft werden.<br />
Im Rahmen der Haushaltsvorberatungen<br />
2013/2014 ist durchgesickert,<br />
welche Sonderopfer für<br />
Beamte und Versorgungsempfänger<br />
gegenwärtig durchgerechnet<br />
werden. Die Palette<br />
reicht von Streichungen bei den<br />
Zuschüssen, verzögerten Besoldungsanpassungen,<br />
der Ausgrenzung<br />
der Versorgungsempfänger,<br />
der Absenkung des<br />
Höchstsatzes bis hin zu umfassenden<br />
Einschnitten bei der Beihilfe.<br />
Damit streben Teile der Regierung die verfassungsrechtlich<br />
bedenkliche Abkoppelung der Beamten und<br />
Versorgungsempfänger von der allgemeinen Entwicklung<br />
an.<br />
Was den Beamtenbund und damit uns alle erzürnt, hat<br />
der BBW - Vorsitzende Volker Stich in den Stuttgarter<br />
Nachrichten treffend formuliert: "Es ist vor allem der<br />
mangelnde Sparwille von Grün - Rot. Seit Regierungsantritt<br />
wurde keine Aufgabenanalyse betrieben, aber unter<br />
dem Strich zwei Milliarden Euro mehr ausgegeben<br />
als durch die Vorgängerregierung. Wer so politisch agiere,<br />
verspiele seine Glaubwürdigkeit. Dieser Feststellung<br />
hat der Seniorenverband BRH nichts hinzuzufügen, unterstützt<br />
sie jedoch mit Nachdruck.<br />
Ihr Dieter Berberich, Landesvorsitzender<br />
Termine<br />
Polizeipensionäre<br />
16.05.2012, 15.00 Uhr, Monatstreffen im PSV–Clubhaus<br />
BRH Kreisverbände Wiesloch und Heidelberg<br />
21.06.2012, 15.00 Uhr, Versammlung, "Liedertafel", Leimen, Danzigerstr.14, Filialdirektor Dominik Wonnenberger,<br />
BBBank Heidelberg, spricht zu dem Thema: "Sicherungen vom Sparvermögen" und Dominik Ernst, Kundenberater,<br />
über "Geldanlagen". (im Mai keine weitere Veranstaltung)<br />
BRH Kreisverbände <strong>Mannheim</strong> und Schwetzingen<br />
14.06.2012, 14.30 Uhr, Versammlung im Bürgerhaus Neckarstadt-West, Lutherstraße 15-17, Prof. Dr. Lutz Fröhlich zu dem<br />
Thema: "Demenz-/Alzheimer-Erkrankungen" (im Mai keine Veranstaltung)
Standpunkt Nr. 18 / 2012 - Seite 7 -<br />
Geschichte(n) und Erinnerungen an die <strong>Mannheim</strong>er Polizei<br />
zusammengestellt von Herbert Adam, Gerhard Karl und Klaus Raufelder<br />
Seit knapp 100 Jahren: das Dienstherr-Wechsel-Dich-<br />
Spiel der WSP<br />
Gerhard Karl hat in Kurzform die wechselreiche Geschichte<br />
der WSP in unserer Region zusammengestellt:<br />
Die eigentliche Geschichte der WSP beginnt unmittelbar<br />
nach dem 1. Weltkrieg. Mit Erlass des RMdI vom<br />
14.10.1919 wurden alle bis dahin auf den Binnenwasserstraßen,<br />
den Binnenseen und den einzelnen Seehäfen bestehenden<br />
Hafenschutzflottillen zum neu aufgestellten<br />
"Reichswasserschutz" vereinigt. In einem Staatsvertrag<br />
aus dem Jahr 1921 wurde die sachliche Zuständigkeit des<br />
Reichswasserschutzes dahin gehend festgelegt, dass die<br />
Aufgaben der Strom- und Schifffahrtspolizei in den Bereich<br />
des Reiches fallen, die Vollzugs- und gerichtlichen Aufgaben<br />
auf den Wasserstraßen dagegen Sache der jeweiligen<br />
Länder sind. Die Beamten für diesen Dienstzweig wurden<br />
in den ersten Jahren meist von den Schutzpolizei- oder<br />
Gendarmeriedienststellen abgeordnet.<br />
Wegen Querelen zwischen den Ländern und dem Reich<br />
wurde der Reichswasserschutz dann zum 31.03.1931 aufgelöst.<br />
Im süddeutschen Raum hatte der Reichswasserschutz<br />
mit Ausnahme für den Bodensee von Anbeginn keinen<br />
Bestand. Hier war die "Rheinpolizei" für den Schutz<br />
der Wasserstraßen zuständig. Von 1925-1932 versahen<br />
Beamte der badischen Gendarmerie neben ihrem normalen<br />
Dienst noch diesen Wasserschutzdienst. Erst ab 1932<br />
waren diese Beamten ausschließlich im Rhein- Polizeidienst<br />
eingesetzt. Vorgesetzte Dienststelle war in diesen<br />
Jahren für den hiesigen Bereich das Polizeipräsidium<br />
<strong>Mannheim</strong>. Im Rahmen der „Verreichlichung“ 1937 (Erlass<br />
des RuPrMdI vom 26.07.1937) wurden alle bis dahin bestehenden<br />
Rheinpolizeien zur Wasserschutzpolizei zusammengefasst<br />
und einem Referenten im Reichsministerium<br />
des Innern unterstellt. Aus dieser Zeit stammt die Kurzbezeichnung<br />
"SW" (S = Kommando, W = Wasser).<br />
Nach Ende des 2. Weltkrieges waren die Befugnis- und<br />
Hoheitsrechte, wie bekannt sein dürfte, auf die Besatzungsmächte<br />
übergegangen. Im süddeutschen Raum wurden<br />
die Länder Baden und Württemberg in drei neue Länder<br />
aufgeteilt. Für das Land Württemberg-Baden waren die<br />
Anordnungen der "Public Safety Branch, International Affaire<br />
Communication Division" und der "Transport Division<br />
OMGUS" maßgebend. Mit Befehl vom 04.09.1945 wurde<br />
eine "Schiffsinspektion und Wasserschutzpolizei" mit Sitz<br />
in Niederwalluf/Rhg. eingerichtet. Dieser Behörde waren<br />
u.a. der WSP-Abschnitt Neckar in <strong>Mannheim</strong> mit den<br />
Dienststellen Karlsruhe, <strong>Mannheim</strong>, Heidelberg, Heilbronn,<br />
Gernsheim und <strong>Mannheim</strong>-Feudenheim nachgeordnet.<br />
Diese Organisationsform wurde bereits zum 01.10.1948<br />
wieder aufgelöst und die polizeilichen Vollzugsaufgaben<br />
wieder von den einzelnen Ländern übernommen. Für die<br />
Länder Bayern, Hessen und Württemberg-Baden wurde<br />
eine überregionale Dienststelle "Wasserschutzpolizei<br />
Gruppe Rhein-Main-Neckar" (Dienstsitz: Niederwalluf) gebildet,<br />
die jedoch bereits zum 03.11.1949 wieder aufgelöst<br />
wurde. Zum 01.04.1950 wurden die Einheiten in Württemberg-Baden<br />
zusammengefasst und der Landespolizeidirektion<br />
Nordbaden unterstellt. Nach Gründung des neuen<br />
Landes Baden-Württemberg wurde dann mit <strong>Wir</strong>kung vom<br />
06.07.1953 die Wasserschutzpolizei aus dem Unterstellungsverhältnis<br />
zur Schutzpolizei herausgelöst und unter<br />
einem "Kommando der Wasserschutzpolizei" zusammengefasst<br />
und direkt dem IM unterstellt. Daraus wurde dann<br />
später die WSP-Direktion. Zu diesem Zeitpunkt bestand<br />
die WSP in <strong>Mannheim</strong> aus folgenden Dienststellen:<br />
▪ WSP-Direktion mit Sitz in MA, L 6,10<br />
▪ WSP-Abschnitt Rhein mit Sitz in <strong>Mannheim</strong>, Fruchtbahnhofstraße<br />
11<br />
▪ WSP-Revier <strong>Mannheim</strong> mit Sitz in <strong>Mannheim</strong>, Fruchtbahnhofstraße<br />
11<br />
▪ WSP-Station MA-Feudenheim mit Sitz in <strong>Mannheim</strong>,<br />
Schleuse<br />
▪ WSP-Station MA-Industriehafen mit Sitz in <strong>Mannheim</strong>,<br />
Diffenébrücke<br />
▪ WSP-Station MA-Rheinauhafen mit Sitz in <strong>Mannheim</strong>,<br />
Graßmannstr. 5<br />
Das Foto stammt von Klaus Raufelder. Der <strong>Mannheim</strong>er<br />
Polizeitaucher wurde nach seinen Unterlagen am 1. 5.<br />
1982 auf der Friesenheimer Insel aufgenommen. Der<br />
Name des Kollegen ist uns nicht bekannt.<br />
Impressum<br />
Der Standpunkt ist das Informationsblatt der Deutschen Polizeigewerkschaft in der Kurpfalz<br />
(Kreisverbände <strong>Mannheim</strong> / Heidelberg / Mosbach)<br />
Herausgeber: <strong>DPolG</strong> <strong>Kreisverband</strong> <strong>Mannheim</strong><br />
V. i. S. d. P.: Walter Krech, L 6,1 68161 <strong>Mannheim</strong>, Telefon: (0621) 174-2020<br />
E-Mail: Standpunktredaktion@gmx.de Internet: www.dpolg-mannheim.de<br />
Redaktionsteam: Herbert Adam, Christiane Eiermann, Michael Ellwanger, Peter Henn, Walter Krech, Egon Manz, Manfred<br />
Riehl, Michael Schöfer, Günter Troschka. Fotos: soweit nicht anderweitig vermerkt von Siggi Offen Das Redaktionsteam<br />
freut sich über eingesandte Beiträge, Reaktionen und Leserbriefe. Hier können Sie sich auch in den E-Mail-Verteiler<br />
eintragen lassen: Standpunktredaktion@gmx.de
Standpunkt Nr. 18 / 2012 - Seite 8 -