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Jahresabschluss (HGB) - Deutsche Post DHL

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<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />

zum 31.12.2005<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> AG, Bonn<br />

<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />

1


Inhalt<br />

3 Gewinn- und Verlustrechnung<br />

4 Bilanz<br />

5 Kapitalflussrechnung<br />

6 Entwicklung des Eigenkapitals<br />

7 Anhang<br />

47 Anlage 1 zum Anhang Entwicklung des Anlagevermögens<br />

48 Anlage 2 zum Anhang Verbindlichkeitenspiegel<br />

49 Bestätigungsvermerk<br />

51 Lagebericht<br />

<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)


Gewinn- und Verlustrechnung<br />

1. Januar bis 31. Dezember 2005<br />

In Mio Euro<br />

1. Umsatzerlöse<br />

2. Sonstige betriebliche Erträge<br />

3. Materialaufwand<br />

a) Aufwendungen für Hilfs- und Betriebsstoffe<br />

und für bezogene Waren<br />

b) Aufwendungen für bezogene Leistungen<br />

4. Personalaufwand<br />

a) Löhne, Gehälter und Bezüge<br />

b) Soziale Abgaben und Aufwendungen<br />

für Altersversorgung und für Unterstützung<br />

5. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände<br />

des Anlagevermögens und Sachanlagen<br />

6. Sonstige betriebliche Aufwendungen<br />

7. Finanzergebnis<br />

8. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit<br />

9. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag<br />

10. Jahresüberschuss<br />

<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />

Anhang 2004 2005<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

11<br />

12<br />

374<br />

14.727<br />

961<br />

15.688<br />

3.743 4.117<br />

5.971<br />

2.104 8.075<br />

654<br />

1.389<br />

14.235<br />

- 10<br />

1.443<br />

142<br />

1.301<br />

359<br />

14.479<br />

3.366<br />

17.845<br />

4.723 5.082<br />

5.892<br />

1.977 7.869<br />

404<br />

2.069<br />

15.424<br />

- 559<br />

1.862<br />

48<br />

1.814<br />

3


Bilanz zum 31. Dezember 2005<br />

Aktiva<br />

In Mio Euro<br />

A. Anlagevermögen<br />

I. Immaterielle Vermögensgegenstände<br />

II. Sachanlagen<br />

III. Finanzanlagen<br />

B. Umlaufvermögen<br />

I. Vorräte<br />

II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände<br />

III. Wertpapiere<br />

IV. Flüssige Mittel<br />

C. Rechnungsabgrenzungsposten<br />

Passiva<br />

In Mio Euro<br />

A. Eigenkapital<br />

I. Gezeichnetes Kapital<br />

Bedingtes Kapital 161 Mio Euro<br />

II. Kapitalrücklage<br />

III. Gewinnrücklagen<br />

IV. Jahresüberschuss<br />

B. Rückstellungen<br />

C. Verbindlichkeiten<br />

D. Rechnungsabgrenzungsposten<br />

14<br />

15<br />

16<br />

17<br />

18<br />

19<br />

20<br />

29<br />

<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />

Anhang 2004 2005<br />

50<br />

4.735<br />

8.736<br />

13.521<br />

79<br />

5.261<br />

166<br />

5.763<br />

11.269<br />

203<br />

24.993<br />

Anhang 2004 2005<br />

21-24<br />

22<br />

23<br />

23<br />

21<br />

25-27<br />

28<br />

29<br />

1.113<br />

1.608<br />

4.735<br />

1.301<br />

8.757<br />

9.461<br />

6.699<br />

76<br />

24.993<br />

53<br />

3.902<br />

15.009<br />

18.964<br />

74<br />

6.857<br />

8<br />

2.481<br />

9.420<br />

206<br />

28.590<br />

1.193<br />

3.093<br />

5.480<br />

1.814<br />

11.580<br />

8.217<br />

8.782<br />

11<br />

28.590<br />

4


Kapitalflussrechnung<br />

1. Januar bis 31. Dezember 2005 nach DRS 2 (<strong>HGB</strong>)<br />

In Mio Euro<br />

Jahresüberschuss<br />

Gewinn aus dem Abgang von Gegenständen des<br />

Anlagevermögens<br />

Abschreibungen auf das Anlagevermögen<br />

Sonstiger zahlungsunwirksamer Aufwand bzw. Ertrag<br />

Ergebnis vor Änderung Nettoumlaufvermögen/Cash Flow I<br />

Zunahme des Umlaufvermögens (ohne Finanzmittel)<br />

und des aktiven Rechnungsabgrenzungspostens<br />

Abnahme/Zunahme der Rückstellungen<br />

Zunahme/Abnahme der Verbindlichkeiten (ohne Finanzschulden)<br />

und des passiven Rechnungsabgrenzungspostens<br />

Cash Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit<br />

Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen<br />

des immateriellen Anlagevermögens<br />

der Sachanlagen<br />

der Finanzanlagen<br />

Auszahlungen für Investitionen in<br />

immaterielles Anlagevermögen<br />

Sachanlagen<br />

Finanzanlagen<br />

Cash Flow aus der Investitionstätigkeit<br />

Auszahlungen an Aktionäre<br />

Emission von Aktien aufgrund Aktienoptionsprogramm<br />

Einzahlungen aus der Aufnahme von Finanzschulden<br />

Auszahlungen aus der Tilgung von Finanzschulden<br />

Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit<br />

Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds<br />

Finanzmittelfond am 01.01.<br />

Finanzmittelfond am 31.12.<br />

<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />

31.12.2004 31.12.2005 Differenz<br />

1.301<br />

- 117<br />

654<br />

- 48<br />

1.790<br />

- 1.043<br />

639<br />

-204<br />

*1.182<br />

0<br />

183<br />

2.018<br />

2.201<br />

- 26<br />

- 405<br />

- 37<br />

- 468<br />

1.733<br />

- 490<br />

0<br />

2.324<br />

- 610<br />

1.224<br />

3.154<br />

2.609<br />

*5.763<br />

1.814<br />

- 142<br />

404<br />

23<br />

2.099<br />

-1.436<br />

-1.244<br />

497<br />

-84<br />

4<br />

366<br />

71<br />

441<br />

- 26<br />

- 329<br />

- 4.327<br />

-4.682<br />

-4.241<br />

- 556<br />

78<br />

1.909<br />

- 388<br />

1.043<br />

-3.282<br />

5.763<br />

2.481<br />

* Die Vorjahreszahlen sind beim Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit und dem Finanzmittelfond angepasst worden, da die<br />

Forderungen gegen verbundene Unternehmen aus Inhousebanking ab dem Geschäftsjahr 2005 unter liquide Mittel ausgewiesen werden.<br />

513<br />

-25<br />

-250<br />

71<br />

309<br />

-393<br />

-1.833<br />

701<br />

-1.266<br />

4<br />

183<br />

-1.947<br />

-1.760<br />

0<br />

76<br />

- 4.290<br />

-4.214<br />

-5.974<br />

- 66<br />

78<br />

-415<br />

222<br />

-181<br />

-6.436<br />

3.154<br />

-3.282<br />

5


Eigenkapitalentwicklungsrechnung<br />

1. Januar bis 31. Dezember 2005<br />

In Mio Euro Gezeichnetes Kapital-<br />

Kapital rücklage<br />

Stand 01.01.2005<br />

Kapitaltransaktionen<br />

mit den Aktionären<br />

Übrige erfolgsneutrale<br />

Eigenkapitalveränderungen<br />

Ergebnisbezogene<br />

Eigenkapitalveränderungen<br />

Stand 31.12.2005<br />

1.113<br />

80<br />

1.193<br />

1.608<br />

1.449<br />

36<br />

3.093<br />

Gewinnrücklage<br />

4.735<br />

745<br />

5.480<br />

<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />

Jahresüberschuss<br />

1.301<br />

- 556<br />

- 745<br />

1.814<br />

1.814<br />

Eigenkapital<br />

gesamt<br />

8.757<br />

- 556<br />

1.529<br />

1.850<br />

11.580<br />

6


Anhang <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> AG<br />

<strong>Jahresabschluss</strong> 31.12.2005<br />

1 Grundlagen der<br />

Rechnungslegung<br />

2 Währungsumrechnungen<br />

3 Gliederung der Bilanz<br />

und der Gewinn- und<br />

Verlustrechnung<br />

<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />

Der <strong>Jahresabschluss</strong> zum 31. Dezember 2005 der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Post</strong> AG wurde<br />

nach den handelsrechtlichen (§§ 238 ff, §§ 264 ff <strong>HGB</strong>) und aktienrechtlichen<br />

Rechnungslegungsvorschriften erstellt.<br />

Als Mutterunternehmen des Konzerns <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> World Net erstellt die<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> AG nach § 315a Abs. 1 <strong>HGB</strong> einen Konzernabschluss auf<br />

Grundlage der International Financial Reporting Standards (IFRS). Auf die<br />

Aufstellung eines nach handelsrechtlichen Vorschriften erstellten Konzernabschlusses<br />

wird daher verzichtet.<br />

Die im <strong>Jahresabschluss</strong> auszuweisenden Fremdwährungsforderungen und<br />

liquiden Mittel in fremder Währung sowie die Fremdwährungsverbindlichkeiten<br />

werden grundsätzlich zum Stichtagskurs umgerechnet. Bei nicht kursgesicherten<br />

Forderungen/Verbindlichkeiten wird das Niederstwertprinzip angewandt.<br />

Währungsdifferenzen, die aus dem operativen Geschäft resultieren, werden in<br />

den sonstigen betrieblichen Erträgen und in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen<br />

erfasst. Sonstige Währungsdifferenzen werden im Finanzergebnis<br />

ausgewiesen.<br />

Die Bilanz und die Gewinn- und Verlustrechnung werden gemäß den §§ 266<br />

Abs. 2 u. 3 sowie 275 Abs. 2 <strong>HGB</strong> aufgestellt. Für die Gewinn- und Verlustrechnung<br />

kommt das Gesamtkostenverfahren zur Anwendung. Der Ausweis<br />

erfolgt in Millionen Euro. Unter Anwendung von § 265 Abs. 7 Nr. 2 <strong>HGB</strong> werden<br />

die mit arabischen Zahlen versehenen <strong>Post</strong>en der Bilanz zusammengefasst<br />

ausgewiesen, um die Klarheit der Darstellung zu vergrößern. Der getrennte<br />

Ausweis dieser <strong>Post</strong>en erfolgt im Anhang. Der <strong>Jahresabschluss</strong> wird um eine<br />

Kapitalflussrechnung und eine Eigenkapitalentwicklungsrechnung ergänzt.<br />

In Übereinstimmung mit internationalen Gepflogenheiten beginnt die Berichterstattung<br />

mit der Gewinn- und Verlustrechnung; die Kapitalflussrechnung<br />

und die Eigenkapitalentwicklungsrechnung werden dem Anhang vorangestellt.<br />

7


4 Bilanzierungs- und<br />

Bewertungsmethoden<br />

Die nachfolgend aufgeführten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden gemäß<br />

§§ 252 und 253 <strong>HGB</strong> wurden gegenüber dem Vorjahr grundsätzlich unverändert<br />

angewandt. Ausnahmen werden in den nachfolgenden Abschnitten<br />

gesondert dargestellt.<br />

Immaterielle Vermögensgegenstände<br />

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden mit ihren<br />

Anschaffungskosten einschließlich der Anschaffungsnebenkosten unter Berücksichtigung<br />

planmäßiger linearer Abschreibungen bewertet.<br />

Sachanlagen<br />

Materielle Vermögenswerte, die im Geschäftsbetrieb länger als ein Jahr genutzt<br />

werden, sind mit den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten zuzüglich der<br />

Anschaffungsnebenkosten abzüglich planmäßiger linearer Abschreibungen<br />

bewertet.<br />

Erhaltene Zuschüsse werden unter den passiven Rechnungsabgrenzungsposten<br />

ausgewiesen und entsprechend der Nutzungsdauer der Sachanlagen<br />

aufgelöst.<br />

Seit dem Wegfall der steuerlichen Vereinfachungsregel zum 01. Januar 2004<br />

erfolgt die Abschreibung des beweglichen Sachanlagevermögens zeitgenau ab<br />

dem Zugangsmonat.<br />

Geringwertige Vermögensgegenstände werden im Zugangsjahr in voller Höhe<br />

abgeschrieben und als Abgang behandelt.<br />

Außerplanmäßige Abschreibungen gem. § 253 Abs. 2 <strong>HGB</strong> erfolgten ausschließlich<br />

bei den Immobilien.<br />

Wertaufholungen gemäß § 280 <strong>HGB</strong> waren nicht vorzunehmen.<br />

Finanzanlagen<br />

Die Anteile an verbundenen Unternehmen und die Beteiligungen sind mit den<br />

Anschaffungskosten angesetzt.<br />

Anteile und Beteiligungen an ausländischen verbundenen Unternehmen in<br />

Fremdwährung werden mit dem aktuellen Umrechnungskurs zum Erwerbszeitpunkt<br />

bilanziert. Wurden Zugänge hinsichtlich ihres Währungsrisikos gesichert,<br />

werden diese mit dem Sicherungskurs angesetzt.<br />

Die Anschaffungskosten langfristiger unter- bzw. nicht verzinslicher Ausleihungen<br />

entsprechen deren Barwert zum Ausgabezeitpunkt. Die übrigen Darlehen<br />

werden mit dem Nennbetrag angesetzt. Aufzinsungsbeträge sind unter<br />

den Zugängen ausgewiesen.<br />

8


Vorräte<br />

Unter den Vorräten werden <strong>Post</strong>wertzeichen und Ersatzteile für Förder- und<br />

Sortieranlagen in den Frachtzentren des UB EXPRESS mit einem Festwert, die<br />

übrigen Hilfs- und Betriebsstoffe mit gleitenden bzw. gewogenen Durchschnittspreisen<br />

oder den niedrigeren Tagespreisen zum Bilanzstichtag angesetzt.<br />

Die Waren sind mit den Anschaffungskosten bzw. mit gleitenden Durchschnittspreisen<br />

unter Berücksichtigung des Niederstwertprinzips bewertet.<br />

Soweit erforderlich, wurden Wertberichtigungen in angemessenem Umfang<br />

angesetzt.<br />

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände<br />

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind zum Nennwert<br />

abzüglich erforderlicher Einzelwertberichtigungen angesetzt.<br />

Eine Pauschalwertberichtigung zur Abdeckung des allgemeinen Kreditrisikos<br />

wird seit dem Geschäftsjahr 2003 infolge Angleichung an die IFRS-Vorschriften<br />

nicht mehr gebildet. Dem allgemeinen Ausfallrisiko wird durch die<br />

pauschalierte Einzelwertberichtigung Rechnung getragen.<br />

In Fremdwährung valutierende Forderungen werden mit dem maßgeblichen<br />

Umrechnungskurs zum Zeitpunkt des Geschäftsvorfalls erfasst. Am Bilanzstichtag<br />

erfolgt die Bewertung ggf. zum niedrigeren Stichtagskurs gemäß dem<br />

Niederstwertprinzip. Soweit kursgesicherte Fremdwährungsforderungen vorliegen,<br />

werden diese grundsätzlich auch mit dem Stichtagskurs bewertet. Hierbei<br />

werden gegenläufige Effekte aus Sicherungsgeschäften berücksichtigt.<br />

Wertpapiere<br />

Wertpapiere werden zum Anschaffungskurs bzw. zum niedrigeren Kurs am<br />

Bilanzstichtag angesetzt.<br />

Flüssige Mittel<br />

Guthaben bei Kreditinstituten sowie Kassenbestände und Schecks werden mit<br />

dem Nennbetrag angesetzt. Fremdwährungsbestände werden zum Devisenkurs<br />

am Stichtag bewertet.<br />

Rückstellungen<br />

<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />

Die Rückstellungen für Pensionen werden aufgrund versicherungsmathematischer<br />

Gutachten gebildet. Die Berechnungen entsprechen § 6a EStG. Als Rechnungsgrundlage<br />

für die Ermittlung der Rückstellungen dienen die Richttafeln<br />

2005 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck mit einem Zinssatz von 6% .<br />

Die Verpflichtungen zur Nachversicherung gemäß Artikel 131 Grundgesetz<br />

und aus sonstigen Anlässen werden seit dem Gj. 2005 unter den sonstigen<br />

Rückstellungen ausgewiesen.<br />

9


5<br />

Steuerrückstellungen und sonstige Rückstellungen werden gebildet, soweit abzuschätzende<br />

Verpflichtungen gegenüber Dritten bestehen, die zu einem Vermögensabfluss<br />

führen werden. Sie sind der Höhe nach bemessen, die nach vernünftiger<br />

kaufmännischer Beurteilung notwendig ist.<br />

Mit Ausnahme der Rückstellungen für Pensionen, der Rückstellung für Verpflichtungen<br />

aus Altersteilzeit- und Überbrückungsgeldvereinbarungen, der<br />

Rückstellungen für Jubiläumszuwendungen, der Rückstellungen Quantensprung<br />

Filialen sowie der Rückstellungen für die <strong>Post</strong>beamtenkrankenkasse<br />

werden keine weiteren Rückstellungen abgezinst.<br />

Die Zinssätze zur Ermittlung der Barwerte sind mit Ausnahme der in den<br />

Restrukturierungsrückstellungen enthaltenen STAR- und Quantensprungrückstellung<br />

(Absenkung von 5,5% auf 3,5% ) sowie der Rückstellungen für<br />

die <strong>Post</strong>beamtenkrankenkasse (Absenkung von 5,25% auf 4,25%) unverändert<br />

geblieben.<br />

Verbindlichkeiten<br />

Verbindlichkeiten werden zum Nennbetrag oder zum höheren Rückzahlungsbetrag<br />

bilanziert. In den Fällen, in denen der Rückzahlungsbetrag einer<br />

Verbindlichkeit höher ist als der Ausgabebetrag, wird der Unterschiedsbetrag<br />

aktiviert und auf die Laufzeit der Verbindlichkeit verteilt.<br />

In Fremdwährung valutierende Verbindlichkeiten werden mit dem maßgeblichen<br />

Umrechnungskurs zum Zeitpunkt des Geschäftsvorfalls erfasst. Am<br />

Bilanzstichtag erfolgt die Bewertung ggfs. zum höheren Stichtagskurs. Soweit<br />

kursgesicherte Fremdwährungsverbindlichkeiten vorliegen, werden diese<br />

grundsätzlich auch mit dem Stichtagskurs bewertet. Hierbei werden gegenläufige<br />

Effekte aus Sicherungsgeschäften berücksichtigt.<br />

10


Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung<br />

5 Umsatzerlöse<br />

Unternehmensbereich BRIEF<br />

Neben dem – nationalen und internationalen – Transport und der Zustellung<br />

schriftlicher Kommunikationsmedien versteht sich der Unternehmensbereich<br />

(UB) BRIEF als umfassender, serviceorientierter Dienstleister für papiergebundene<br />

und hybride Kommunikation. Der UB BRIEF umfasst die Geschäftsfelder<br />

(GF) Brief Kommunikation (incl. Philatelie), Direkt Marketing, Mehrwertleistungen,<br />

Presse Distribution und Brief International.<br />

Unternehmensbereich EXPRESS<br />

In diesem Unternehmensbereich sind die nationalen Paket- und Expressaktivitäten<br />

des Geschäftsfeldes Express Deutschland angesiedelt.<br />

Unternehmensbereich FINANZ DIENSTLEISTUNGEN<br />

Die Aktivitäten dieses Unternehmensbereichs umfassen den Renten Service<br />

und die Filialen, in der im Wesentlichen die Vergütungen der <strong>Post</strong>bank AG für<br />

die Inanspruchnahme des Filialnetzes der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Post</strong> AG sowie Verkäufe<br />

von Handelswaren ausgewiesen werden.<br />

Umsatzerlöse nach Unternehmensbereichen<br />

In Mio Euro 2004 2005<br />

Unternehmensbereich (UB)<br />

UB BRIEF<br />

UB EXPRESS<br />

UB FINANZ DIENSTLEISTUNGEN<br />

<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />

11.689<br />

2.387<br />

651<br />

14.727<br />

11.416<br />

2.370<br />

693<br />

14.479<br />

11


6 Sonstige<br />

betriebliche Erträge<br />

Der im Berichtzeitraum erwirtschaftete Umsatz wurde zum überwiegenden<br />

Teil in Deutschland erzielt.<br />

Umsätze nach geographischen Zonen<br />

In Mio Euro 2004 2005<br />

Deutschland<br />

Europäische Union ohne Deutschland<br />

Europa ohne Europäische Union<br />

Amerika<br />

Asien/Pazifik<br />

Übrige Regionen<br />

Die sonstigen betrieblichen Erträge gliedern sich wie folgt:<br />

Sonstige betriebliche Erträge<br />

In Mio Euro 2004 2005<br />

Erträge aus dem Verbrauch und der<br />

Auflösung von Rückstellungen<br />

Erträge aus Kostenerstattungen<br />

Erträge aus Miete und Leasing<br />

Erträge aus Anlagenabgängen<br />

Periodenfremde Abrechnungen<br />

Sonstiges<br />

14.164<br />

Der starke Anstieg der Erträge aus Rückstellungsauflösung/-verbrauch ist im<br />

Wesentlichen auf die zum 01. Dezember 2005 in Kraft getretene gesetzliche<br />

Änderung der Beitrags- und Finanzierungsgrundlagen <strong>Post</strong>beamtenkrankenkasse<br />

sowie die Beendigung des Rechtstreites Umsatzsteuer Geschäftskundenpakete<br />

zurückzuführen (weitere Einzelheiten dazu enthält Abschnitt (27)).<br />

Infolge der Ausgliederung des Filialbereichs in die <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> Retail GmbH<br />

zum 01.01.2005 stiegen die Erträge aus Kostenerstattungen (Personalüberlassung<br />

und sonstige erbrachte Leistungen) deutlich an.<br />

453<br />

69<br />

15<br />

18<br />

8<br />

14.727<br />

197<br />

189<br />

138<br />

165<br />

41<br />

231<br />

961<br />

13.953<br />

437<br />

45<br />

16<br />

21<br />

7<br />

14.479<br />

1.759<br />

860<br />

283<br />

111<br />

88<br />

265<br />

3.366<br />

12


7 Materialaufwand<br />

8<br />

Aufwendungen für<br />

Hilfs- und Betriebsstoffe<br />

sowie für<br />

bezogene Waren<br />

Der Zuwachs bei den Erträgen aus Miete und Leasing ist ursächlich auf die<br />

Einführung des Konzernmietmodells zum 01.01.2005 zurückzuführen (weitere<br />

Einzelheiten zum Konzernmietmodell enthält Abschnitt (30)).<br />

In der Unterposition Sonstiges sind u. a. Erträge aus Schadenersatzleistungen<br />

und aus der Ausbuchung von Verbindlichkeiten, Erträge aus Währungsumrechnung<br />

sowie Erträge aus erbrachten Serviceleistungen der nicht zum Kerngeschäft<br />

gehörenden Bereiche enthalten.<br />

Die Position Materialaufwand gliedert sich in die Aufwendungen für Hilfsund<br />

Betriebsstoffe sowie für bezogene Waren und in die Aufwendungen für<br />

bezogene Leistungen.<br />

Die Aufwendungen für Hilfs- und Betriebsstoffe sowie für bezogene Waren<br />

gliedern sich wie folgt:<br />

Aufwendungen für Hilfs- und Betriebsstoffe<br />

In Mio Euro 2004 2005<br />

Büromaterial, Betriebsbedarf<br />

Kraft- und Heizstoffe<br />

Bezogene Waren<br />

Ersatzteile und Reparaturmaterial<br />

Sonstiges<br />

<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />

Im Berichtsjahr wurden erstmalig die Anschaffungsaufwendungen für bezogene<br />

Waren mit den Effekten aus Inventurdifferenzen und Neubewertung in<br />

einer Unterposition saldiert ausgewiesen. Bisher wurden die Effekte aus Inventurdifferenzen<br />

und Neubewertung in der Unterposition Sonstiges gezeigt. Die<br />

Vorjahreswerte wurden entsprechend angepasst.<br />

156<br />

102<br />

83<br />

32<br />

1<br />

374<br />

135<br />

102<br />

95<br />

27<br />

0<br />

359<br />

13


Aufwendungen<br />

für bezogene<br />

Leistungen<br />

Die Aufwendungen für bezogene Leistungen stellen sich wie folgt dar:<br />

Aufwendungen für bezogene Leistungen<br />

In Mio Euro 2004 2005<br />

Transport von <strong>Post</strong>sendungen<br />

Geschäftsbesorgungsvertrag Filialen<br />

Leasing und Miete incl. Nebenkosten<br />

Bezogene IT-Leistungen<br />

Softwareeigenentwicklung<br />

Provisionen <strong>Post</strong>agenturen<br />

Aufwendungen für Instandhaltung<br />

Sonstiges<br />

1.280<br />

Infolge der Ausgliederung des Filialbereichs in die <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> Retail GmbH<br />

fielen erstmalig Aufwendungen für Vertriebsprovisionen aus dem Geschäftsbesorgungsvertrag<br />

Filialen an. Diese Organisationsänderung war auch ursächlich<br />

für den Rückgang der Provisionen <strong>Post</strong>agenturen.<br />

Seit dem Geschäftsjahr 2005 werden die Aufwendungen Miete und Leasing<br />

nicht mehr bei den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sondern hier zusammen<br />

mit den Nebenkosten ausgewiesen. Die Vorjahreszahlen wurden entsprechend<br />

angepasst (347 Mio Euro). Der Zuwachs bei dieser Unterposition<br />

ist ursächlich auf die Einführung des Konzernmietmodells zum 01.01.2005<br />

zurückzuführen (weitere Einzelheiten zum Konzernmietmodell enthält<br />

Abschnitt (30)).<br />

Hauptbestandteil der Unterposition bezogene IT-Leistungen ist der Kooperationsvertrag<br />

mit der <strong>Deutsche</strong>n Telekom AG. Der Rückgang ist zum einen<br />

auf die Ausgliederung des Filialbereichs in die <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> Retail GmbH<br />

zurückzuführen, zum anderen führte der neu ausgehandelte Vertrag zu einer<br />

deutlichen Entlastung.<br />

Im Berichtsjahr hat die Ausgliederung des Fuhrparks in die <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong><br />

Fleet GmbH sowie die Einführung des Konzernmietmodells zu einem deutlichen<br />

Rückgang der Instandhaltungsaufwendungen geführt.<br />

In der Unterposition Sonstiges sind im Wesentlichen Aufwendungen aus Geschäftsbesorgungsverträgen<br />

mit verbundenen Unternehmen sowie periodenfremde<br />

Aufwendungen in Höhe von 4 Mio Euro (Vorjahr 11 Mio Euro) enthalten.<br />

0<br />

442<br />

365<br />

289<br />

357<br />

374<br />

636<br />

3.743<br />

1.342<br />

1.169<br />

630<br />

297<br />

237<br />

255<br />

170<br />

623<br />

4.723<br />

14


8 Personalaufwand/<br />

Mitarbeiter<br />

Der Personalaufwand setzt sich wie folgt zusammen:<br />

Personalaufwand<br />

In Mio Euro 2004 2005<br />

Entgelte, Bezüge und Gehälter<br />

Soziale Abgaben und<br />

Aufwendungen für<br />

Altersversorgung und Unterstützung<br />

davon für Altersversorgung 1.078<br />

(Vorjahr 1.165)<br />

<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />

5.971<br />

2.104<br />

8.075<br />

5.892<br />

1.977<br />

7.869<br />

Seit dem Geschäftjahr 2005 wird der aus der Zuführung zu den in den Restrukturierungsrückstellungen<br />

enthaltenen Konzeptrückstellungen resultierende<br />

Aufwand (77 Mio Euro) nicht mehr unter den sonstigen betrieblichen<br />

Aufwendungen, sondern hier ausgewiesen. Die Vorjahreszahl wurde entsprechend<br />

angepasst (102 Mio Euro).<br />

Der Gesamtpersonalaufwand aus Aktienoptionsplänen für den Vorstand und<br />

weitere Führungskräfte betrug im Berichtsjahr 40 Mio Euro (Vorjahr 33 Mio<br />

Euro). Erstmalig wurden davon 13,5 Mio Euro an andere Konzerngesellschaften<br />

weiter verrechnet. Im Personalaufwand der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Post</strong> AG sind<br />

somit Aufwendungen aus den Aktienoptionsplänen in Höhe von 26,5 Mio<br />

Euro enthalten. Davon entfallen 22,5 Mio Euro auf Stock Options und 4 Mio<br />

Euro auf Stock Appreciation Rights. Weitere Einzelheiten zu den Aktienoptionsplänen<br />

enthält Abschnitt (24).<br />

Im Berichtsjahr wurden Beiträge in Höhe von 644 Mio Euro (Vorjahr 764 Mio<br />

Euro) an den Bundes-Pensions-Service für <strong>Post</strong> und Telekommunikation e.V.<br />

berücksichtigt. Im Vorjahresbetrag waren 105 Mio Euro für eventuelle<br />

Nachzahlungen (davon 53 Mio Euro periodenfremd) enthalten.<br />

Der Bundes-Pensions-Service für <strong>Post</strong> und Telekommunikation e.V. ist gemäß<br />

§ 15 Abs. 1 bzw. § 16 Abs. 1 <strong>Post</strong>personalrechtsgesetz als Unterstützungskasse<br />

für die Versorgungs- und Beihilfeleistungen an pensionierte Beamte zuständig.<br />

Seit dem Geschäftsjahr 2000 ist die <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> AG gesetzlich verpflichtet,<br />

Beiträge an die Unterstützungskasse in Höhe von 33% der Bruttobezüge<br />

der bei ihr aktiv beschäftigten Beamten und der fiktiven Bruttobezüge<br />

der beurlaubten Beamten zu leisten. Diese prozentuale Festlegung hat gegenüber<br />

den Jahren vor 2000, in denen ein Festbetrag in Höhe von 2.045 Mio<br />

Euro pro Jahr zu leisten war, eine wesentliche Reduzierung der geleisteten<br />

Zuwendungen zur Folge.<br />

Der Bund gewährleistet, dass die Unterstützungskasse jederzeit in der Lage ist,<br />

die gegenüber der Gesellschaft übernommenen Verpflichtungen zu erfüllen.<br />

15


9 Abschreibungen<br />

auf immaterielle<br />

Vermögensgegenstände<br />

des<br />

Anlagevermögens<br />

und Sachanlagen<br />

Im Berichtszeitraum waren nach Personalgruppen durchschnittlich beschäftigt:<br />

Personalgruppen<br />

Arbeitnehmer<br />

Beamte<br />

Nachwuchskräfte<br />

Auf Vollzeitkräfte umgerechnet, betrug die Zahl der Beschäftigten ohne Nachwuchskräfte<br />

zum Stichtag 154.506 (Vorjahr 163.621) Personen.<br />

Seit dem 1. Januar 1995 wird bei Neueinstellungen der Beamtenstatus nicht<br />

mehr gewährt. Mitarbeiter, die diesen Status zum Stichtag besaßen, sind Beamte<br />

auf Lebenszeit, die weiterhin den Vorschriften des Beamtenrechts unterliegen.<br />

Der personelle Abbau erfolgt grundsätzlich im Wege der üblichen Fluktuation.<br />

Die Anzahl an Beamten reduzierte sich im Geschäftsjahr um 2.909 Personen. Bei<br />

den Arbeitnehmern hat sich der Personalbestand um 9.632 Personen vermindert.<br />

Wesentlicher Grund hierfür war die Ausgliederung des Filialbereichs in die<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> Retail GmbH.<br />

Die Abschreibungen setzen sich wie folgt zusammen:<br />

Abschreibungen<br />

In Mio Euro 2004 2005<br />

Abschreibungen auf immaterielle<br />

Vermögensgegenstände<br />

Abschreibungen auf Sachanlagen<br />

– Grundstücke und Bauten<br />

– Technische Anlagen und Maschinen<br />

– Sonstige Geschäftsausstattung<br />

2004 2005<br />

132.990<br />

63.860<br />

4.692<br />

201.542<br />

In den Abschreibungen auf Grundstücke und Bauten sind im Berichtsjahr<br />

außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von 26 Mio Euro (Vorjahr 31 Mio<br />

Euro) enthalten.<br />

Der deutliche Rückgang der Abschreibungen auf Sachanlagen ist ursächlich<br />

auf die Übertragung von Anlagenbeständen im Rahmen der Ausgliederung<br />

des Filialbereichs in die <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> Retail GmbH sowie des Fuhrparks in<br />

die <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> Fleet GmbH zurückzuführen.<br />

19<br />

151<br />

164<br />

320<br />

654<br />

123.358<br />

60.951<br />

3.649<br />

187.958<br />

19<br />

139<br />

164<br />

82<br />

404<br />

16


10 Sonstige betriebliche<br />

Aufwendungen<br />

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stellen sich wie folgt dar:<br />

Sonstige betriebliche Aufwendungen<br />

In Mio Euro 2004 2005<br />

Infrastrukturbeitrag DP Retail GmbH/<br />

Service-Level-Agreement DP Fleet GmbH<br />

Betriebliche Steuern<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Rechts-, Beratungs- und Prüfungskosten<br />

Reise-, Bewirtungs- und Bildungskosten<br />

Aufwendungen für die Bundesanstalt und<br />

die Museumsstiftung<br />

Sonstiges<br />

<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />

In Folge der Ausgliederung des Filialbereichs in die <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> Retail GmbH<br />

sowie des Fuhrparks in die <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> Fleet GmbH waren erstmalig<br />

Kostenerstattungen (Service-Level-Agreement) sowie Aufwendungen für den<br />

Infrastrukturbeitrag auszuweisen.<br />

Die in der Unterposition betriebliche Steuern ausgewiesenen Aufwendungen<br />

werden seit dem Berichtsjahr nicht mehr mit anfallenden Steuererträgen saldiert.<br />

In dieser Unterposition enthalten sind 211 Mio Euro (Vorjahr 45 Mio<br />

Euro) periodenfremde Aufwendungen.<br />

Unter Sonstiges werden u. a. Versicherungsbeiträge, Telekommunikationsaufwendungen,<br />

Abschreibungen auf Forderungen, Verluste aus Anlagenabgängen,<br />

Zuführung zu Rückstellungen, Garantieleistungen gemäß AGB sowie Aufwendungen<br />

für Schadenersatzleistungen erfasst. Diese Unterposition beinhaltet<br />

zudem 19 Mio Euro (Vorjahr 16 Mio Euro) periodenfremde Aufwendungen.<br />

Die Unterposition Aufwendungen für Mieten und Pachten wird seit dem Geschäftsjahr<br />

2005 bei den Aufwendungen für bezogene Leistungen im Materialaufwand<br />

ausgewiesen. Die Vorjahreszahl wurde entsprechend angepasst (347<br />

Mio Euro).<br />

Der Aufwand aus der Zuführung zu den in den Restrukturierungsrückstellungen<br />

enthaltenen Konzeptrückstellungen wird ab dem Berichtsjahr im Personalaufwand<br />

erfasst. Die Vorjahreszahl wurde entsprechend angepasst (102<br />

Mio Euro).<br />

Ferner werden seit dem Geschäftsjahr 2005 die Abgangserträge/-verluste von<br />

Finanzanlagen – soweit es sich nicht um vollkonsolidierte Unternehmen handelt<br />

– nicht mehr hier, sondern im Finanzergebnis gezeigt. Die Vorjahreszahl<br />

wurde entsprechend angepasst (2 Mio Euro Abgangsverluste).<br />

0<br />

95<br />

274<br />

157<br />

163<br />

72<br />

628<br />

1.389<br />

646<br />

261<br />

215<br />

163<br />

147<br />

69<br />

568<br />

2.069<br />

17


11 Finanzergebnis<br />

Das Finanzergebnis setzt sich wie folgt zusammen:<br />

Finanzergebnis<br />

In Mio Euro 2004 2005<br />

Erträge aus Beteiligungen<br />

davon aus verbundenen<br />

Unternehmen 211 (Vorjahr 362)<br />

Erträge aus Finanzanlagenabgängen<br />

Aufwand aus Finanzanlagenabgängen<br />

Erträge aus Gewinnabführung<br />

davon aus verbundenen<br />

Unternehmen 81 (Vorjahr 94)<br />

Aufwendungen aus Verlustübernahmen<br />

davon aus verbundenen<br />

Unternehmen 465 (Vorjahr 28)<br />

Beteiligungsergebnis<br />

Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge<br />

davon aus verbundenen<br />

Unternehmen 316 (Vorjahr 238)<br />

Erträge aus Ausleihungen des<br />

Finanzanlagevermögens<br />

davon aus verbundenen<br />

Unternehmen 0 (Vorjahr 6)<br />

Zinsen und ähnliche Aufwendungen<br />

davon an verbundene<br />

Unternehmen 244 (Vorjahr 239)<br />

Zinsergebnis<br />

Finanzergebnis<br />

Der deutliche Rückgang des Finanzergebnisses gegenüber dem Vorjahr<br />

ist im Wesentlichen auf das Beteiligungsergebnis zurückzuführen.<br />

Seit dem Geschäftsjahr 2005 werden die Abgangserträge/-verluste von<br />

Finanzanlagen – soweit es sich nicht um vollkonsolidierte Unternehmen<br />

handelt – hier und nicht mehr in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen<br />

gezeigt. Die Vorjahreszahl wurde entsprechend angepasst<br />

(2 Mio Euro Abgangsverluste).<br />

Das Zinsergebnis bewegt sich nahezu auf Vorjahresniveau. Im Zinsaufwand<br />

werden auch die Rückstellungszuführungen aus Aufzinsungseffekten<br />

erfasst.<br />

362<br />

0<br />

2<br />

94<br />

28<br />

426<br />

392<br />

7<br />

835<br />

- 436<br />

- 10<br />

211<br />

43<br />

1<br />

81<br />

465<br />

- 131<br />

558<br />

1<br />

987<br />

- 428<br />

- 559<br />

18


12 Steuern vom<br />

Einkommen und<br />

vom Ertrag<br />

13 Gewinnverwendung<br />

Aufgrund der seit 2004 geltenden beschränkten Verrechnungsmöglichkeit<br />

von steuerlichen Verlustvorträgen (Mindestbesteuerung), sind im<br />

Berichtsjahr Ertragsteueraufwendungen in Höhe von 48 Mio Euro<br />

(Vorjahr 142 Mio Euro) angefallen. Ursächlich für den Rückgang gegenüber<br />

dem Vorjahr ist die Saldierung des Steueraufwands mit Erträgen aus<br />

Rückstellungsauflösung.<br />

Nachfolgende Übersicht stellt die Gewinnverwendung des Bilanzgewinns<br />

aus dem Vorjahr durch Beschluss der Hauptversammlung dar:<br />

Gewinnverwendung<br />

<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />

In Mio Euro 31.12.2004 31.12.2005<br />

Bilanzgewinn des Vorjahres<br />

Einstellung in andere Gewinnrücklagen<br />

Ausschüttung<br />

1.349<br />

Der Jahresüberschuss entspricht im Berichtsjahr, wie auch im Vorjahr,<br />

dem Bilanzgewinn.<br />

859<br />

490<br />

1.301<br />

745<br />

556<br />

19


Erläuterungen zur Bilanz – Aktiva<br />

14 Immaterielle<br />

Vermögensgegenstände<br />

15 Sachanlagen<br />

Die Entwicklung und die Zusammensetzung der immateriellen Vermögensgegenstände<br />

ist aus dem Anlagengitter (Anlage 1) ersichtlich.<br />

Die Entwicklung und die Zusammensetzung des Sachanlagevermögens<br />

ist im Anlagengitter (Anlage 1) dargestellt. Von den getätigten Investitionen<br />

entfallen 112 Mio Euro auf Grundstücke und Gebäude, 59 Mio<br />

Euro auf technische Anlagen, wie Förder- und Verteilanlagen, 156 Mio<br />

Euro auf andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung sowie 2<br />

Mio Euro auf Anlagen im Bau. Die Investitionen in andere Anlagen,<br />

Betriebs- und Geschäftsausstattung betreffen im Wesentlichen Filialeinrichtungen,<br />

geringwertige und sonstige Wirtschaftsgüter.<br />

84 Mio Euro der Zugänge in der Position Andere Anlagen, Betriebsund<br />

Geschäftsausstattung resultieren aus der Rückübertragung von<br />

Anlagevermögen der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Post</strong> Retail GmbH. Seit der Ausgründung<br />

des Fuhrparkmanagements in die <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> Fleet GmbH finden<br />

Investitionen in Kraftfahrzeuge bei der DPAG grundsätzlich nicht<br />

mehr statt.<br />

Die planmäßigen Abschreibungen werden grundsätzlich nach der linearen<br />

Methode durchgeführt. Folgende Nutzungsdauern werden seit<br />

dem 01. Januar 2004 unverändert angewandt:<br />

Nutzungsdauern<br />

Gebäude<br />

Technische Anlagen und Maschinen<br />

Personenkraftwagen<br />

Lastkraftwagen<br />

Sonstige Fahrzeuge<br />

EDV-technische Ausstattungen<br />

Sonstige Betriebs- und Geschäftsausstattung<br />

20 bis 50 Jahre<br />

10 bis 20 Jahre<br />

6 Jahre<br />

8 Jahre<br />

10 Jahre<br />

4 bis 5 Jahre<br />

8 bis 10 Jahre<br />

20


16 Finanzanlagen<br />

17 Vorräte17<br />

Die Finanzanlagen, deren Entwicklung aus Anlage 1 (Anlagengitter)<br />

ersichtlich ist, setzen sich wie folgt zusammen:<br />

Finanzanlagen<br />

In Mio Euro 31.12.2004 31.12.2005<br />

Anteile an verbundenen Unternehmen<br />

Ausleihungen an<br />

verbundene Unternehmen<br />

Beteiligungen<br />

Ausleihungen an<br />

Beteiligungsunternehmen<br />

Ausleihungen für<br />

Wohnungsbauförderung<br />

Sonstige Ausleihungen<br />

Der Zugang bei den Anteilen an verbundenen Unternehmen resultiert<br />

im Wesentlichen aus dem Erwerb der EXEL plc., UK (5.610 Mio Euro).<br />

Die Ausleihungen an verbundene Unternehmen erhöhten sich um 133 Mio<br />

Euro. Wesentlicher Grund: Gewährung einer langfristigen Ausleihung<br />

an die <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> International B.V., Amsterdam.<br />

Die Vorräte gliedern sich wie folgt:<br />

Vorräte<br />

8.648<br />

Die Vorratsposition Hilfs- und Betriebsstoffe beinhaltet u. a. Büromaterial,<br />

Betriebsstoffe, Ersatzteile und sonstigen Instandhaltungsbedarf.<br />

Unter der Position Waren werden Filialwarenbestände wie Telekommunikationsendgeräte,<br />

Telefonkarten sowie Artikel der Philatelie und<br />

andere Handelswaren ausgewiesen.<br />

41<br />

29<br />

1<br />

16<br />

1<br />

8.736<br />

14.795<br />

174<br />

1<br />

22<br />

16<br />

1<br />

15.009<br />

In Mio Euro 31.12.2004 31.12.2005<br />

Hilfs- und Betriebsstoffe<br />

Waren<br />

<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />

31<br />

48<br />

79<br />

29<br />

45<br />

74<br />

21


18 Forderungen und<br />

sonstige Vermögensgegenstände<br />

19 Wertpapiere<br />

Die Position Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände gliedert<br />

sich wie folgt:<br />

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände<br />

In Mio Euro 31.12.2004 31.12.2005<br />

Forderungen aus Lieferungen<br />

und Leistungen<br />

Forderungen gegen<br />

verbundene Unternehmen<br />

davon aus Lieferungen und<br />

Leistungen 251 (Vorjahr 349)<br />

Forderungen gegen Unternehmen, mit<br />

denen ein Beteiligungsverhältnis besteht<br />

davon aus Lieferungen und<br />

Leistungen* (Vorjahr *)<br />

Sonstige Vermögensgegenstände<br />

* unter 1 Mio Euro<br />

Der Rückgang der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ist<br />

unter anderem auf die verlängerte Durchführung von Zahlläufen bis<br />

zum 31.12.2005 zurückzuführen. Im Vorjahr erfolgten die Zahlläufe<br />

lediglich bis zum 28. Dezember.<br />

Die Veränderungen der Forderungen gegen verbundene Unternehmen<br />

beruhen auf einem deutlichen Anstieg von Forderungen aus der Vergabe<br />

von Konzerndarlehen.<br />

Seit dem Geschäftsjahr 2005 werden die Forderungen gegen verbundene<br />

Unternehmen aus Inhousebanking (2.056 Mio Euro) bei den liquiden<br />

Mitteln ausgewiesen. Die Vorjahreszahl wurde angepasst (1.868<br />

Mio Euro).<br />

Die sonstigen Vermögensgegenstände sind überwiegend aufgrund von<br />

Steuererstattungen aus Vorjahren zurückgegangen.<br />

Die Restlaufzeit der Forderungen und der sonstigen Vermögensgegenstände<br />

beträgt maximal ein Jahr.<br />

Die Wertpapiere (8 Mio Euro, Vorjahr 166 Mio Euro) bestehen aus<br />

einer festverzinslichen Anleihe mit einer Restlaufzeit bis 2008, die der<br />

kurzfristigen Anlage von Mittelzuflüssen dient. Es handelt sich demnach<br />

um sonstige Wertpapiere. Der Vorjahresbestand wurde im Berichtsjahr<br />

veräußert.<br />

259<br />

4.541<br />

*)<br />

461<br />

5.261<br />

180<br />

6.333<br />

*)<br />

344<br />

6.857<br />

22


20 Flüssige Mittel<br />

Flüssige Mittel<br />

In Mio Euro 31.12.2004 31.12.2005<br />

Guthaben bei Kreditinstituten<br />

Forderungen Inhousebanking<br />

Kassenbestand/Schecks<br />

<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />

3.889<br />

1.868<br />

Seit dem Geschäftsjahr 2005 werden die Forderungen gegen verbundene<br />

Unternehmen aus Inhousebanking bei den liquiden Mitteln und<br />

nicht mehr unter der Position Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände<br />

ausgewiesen. Die Vorjahreszahl wurde angepasst (1.868<br />

Mio Euro).<br />

Der unter dem <strong>Post</strong>en Guthaben bei Kreditinstituten ausgewiesene<br />

Betrag betrifft Girokonten, kurzfristige Geldmarktanlagen (Tages- und<br />

Monatsgelder) und liquiditätsnahe Verrechnungspositionen. Vom Gesamtbetrag<br />

entfallen 333 Mio Euro auf Guthaben bei der <strong>Deutsche</strong>n<br />

<strong>Post</strong>bank AG (Vorjahr 1.112 Mio Euro).<br />

Der Liquiditätsabfluss resultiert im Wesentlichen aus der Finanzierung<br />

des Erwerbs der EXEL plc., UK.<br />

6<br />

5.763<br />

417<br />

2.056<br />

8<br />

2.481<br />

23


Erläuterungen zur Bilanz – Passiva<br />

21 Eigenkapital<br />

22 Gezeichnetes Kapital<br />

Die Zusammensetzung des Eigenkapitals stellt sich zum Stichtag wie<br />

folgt dar:<br />

Eigenkapital<br />

In Mio Euro 31.12.2004 31.12.2005<br />

Gezeichnetes Kapital<br />

Kapitalrücklage<br />

Gewinnrücklagen<br />

Andere Gewinnrücklagen<br />

Jahresüberschuss<br />

Das Eigenkapital zum 31. Dezember 2005 erhöhte sich gegenüber dem<br />

Vorjahr in Summe um 2.823 Mio Euro. Details dazu werden in den<br />

nachfolgenden Abschnitten erläutert.<br />

Grundkapital<br />

1.113<br />

1.608<br />

4.735<br />

1.301<br />

8.757<br />

1.193<br />

3.093<br />

5.480<br />

1.814<br />

11.580<br />

Das Grundkapital stieg im Vergleich zum Vorjahr von 1.113 Mio Euro<br />

um 80 Mio Euro auf 1.193 Mio Euro und ist nunmehr in 1.192.633.739<br />

auf den Namen lautende Stückaktien (Aktien ohne Nennbetrag) eingeteilt.<br />

Die Erhöhung resultiert aus einer bedingten Kapitalerhöhung in Höhe<br />

von 5 Mio Euro aufgrund der erstmaligen Ausübung von Aktienoptionen<br />

aus der Tranche 2002 des Aktienoptionsplans 2000 sowie aus<br />

der teilweisen Ausnutzung des genehmigten Kapitals 2005 in Höhe von<br />

75 Mio Euro für den Erwerb der EXEL plc., UK.<br />

Bis zum 31. Dezember 2005 hat sich die Aktionärsstruktur wie folgt<br />

geändert: 695.453.940 (Vorjahr 489.120.201) Aktien befinden sich im<br />

Streubesitz. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau hält 497.179.799<br />

(Vorjahr 401.119.799) Aktien. Die Bundesrepublik Deutschland hat sich<br />

vollständig von ihrem Aktienbesitz getrennt (Vorjahr 222.560.000).<br />

Im Zusammenhang mit der Übergangsregelung für Mitteilungs- und<br />

Veröffentlichungspflichten gemäß § 41 Abs. 2 WpHG erfolgten Mitteilungen<br />

durch den Bund und die Kreditanstalt für Wiederaufbau.<br />

24


Genehmigtes Kapital<br />

Die von der außerordentlichen Hauptversammlung am 13. Oktober<br />

2000 beschlossene Ermächtigung, dass Grundkapital um bis zu 80 Mio<br />

Euro durch Ausgabe von bis zu 80 Mio auf den Namen lautende Stückaktien<br />

zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2000), wurde durch Beschluss<br />

der Hauptversammlung vom 18.05.2005 unter gleichzeitiger Schaffung<br />

eines neuen genehmigten Kapitals aufgehoben. Das genehmigte Kapital<br />

2000 wurde nicht ausgenutzt.<br />

Gemäß Beschluss der Hauptversammlung vom 18.05.2005 ist der Vorstand<br />

ermächtigt, das Grundkapital bis zum 17.05.2010 um bis zu 250<br />

Mio Euro durch Ausgabe von bis zu 250 Mio auf den Namen lautenden<br />

Stückaktien gegen Sacheinlagen zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2005).<br />

Das Bezugsrecht der Aktionäre ist ausgeschlossen. Im Rahmen des Beteiligungserwerbs<br />

EXEL plc., UK wurde das genehmigte Kapital 2005 in<br />

Höhe von 75 Mio Euro ausgenutzt.<br />

Bedingtes Kapital<br />

<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />

Die Hauptversammlung vom 05. Juni 2003 hat zur Bedienung des Aktienoptionsplans<br />

2003 eine bedingte Kapitalerhöhung in Höhe von 60<br />

Mio Euro beschlossen. Unter Berücksichtigung der bereits von der außerordentlichen<br />

Hauptversammlung am 27. September 2000 beschlossenen<br />

bedingten Kapitalerhöhung in Höhe von 50 Mio Euro steht ein Gesamtbetrag<br />

von 110 Mio Euro zur Bedienung der Aktienoptionspläne 2000<br />

und 2003 zur Verfügung. Die Ermächtigung zur Ausgabe von Aktienoptionen<br />

aus diesen Aktienoptionsplänen endete am 31. Juli 2005.<br />

Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie die<br />

Optionsinhaber von ihrem Optionsrecht Gebrauch machen und die Gesellschaft<br />

zur Erfüllung der Optionsrechte keine eigenen Aktien ausgibt<br />

oder einen Barausgleich gewährt und endet spätestens mit dem Auslaufen<br />

der Tranche 2005 des Aktienoptionsplans 2003 am 30.06.2010.<br />

Weitere Details zu den Aktienoptionsplänen enthält Abschnitt (24).<br />

Im Berichtsjahr erfolgte eine bedingte Kapitalerhöhung in Höhe von<br />

5 Mio Euro aufgrund der erstmaligen Ausübung von Aktienoptionen<br />

aus der Tranche 2002 des Aktienoptionsplans 2000. Das bedingte Kapital<br />

reduzierte sich entsprechend.<br />

Des weiteren hat die Hauptversammlung vom 06. Mai 2004 eine bedingte<br />

Kapitalerhöhung in Höhe von 56 Mio Euro zur Bedienung von<br />

Options- oder Wandlungsrechten aus Options- oder Wandelanleihen<br />

beschlossen. Die Ermächtigung endet mit Ablauf des 05. Mai 2007.<br />

Bisher wurden keine Options- oder Wandelschuldverschreibungen begeben.<br />

25


23 Rücklagen<br />

24 Aktienoptionsprogramm<br />

für<br />

Führungskräfte<br />

Die Kapitalrücklage erhöhte sich im Berichtsjahr nach § 272 Abs. 2 Nr.<br />

2 <strong>HGB</strong> aufgrund der Erfassung der Werte aus den an Vorstand und<br />

weitere Führungskräfte ausgegebenen Aktienoptionen aus den Aktienoptionsplänen<br />

2000 und 2003 um 36 Mio Euro (Vorjahr 31 Mio Euro)<br />

(siehe hierzu auch Abschnitt (8) Personalaufwand).<br />

Zusätzlich wurden im Berichtsjahr aus dem Agio der bedingten Kapitalerhöhung<br />

aufgrund der Ausübung von Aktienoptionen aus der<br />

Tranche 2002 des Aktienoptionsplans 2000 60 Mio Euro sowie aus dem<br />

Agio der Kapitalerhöhung aus genehmigtem Kapital (Beteiligungserwerb<br />

EXEL plc., UK) 1.389 Mio Euro der Kapitalrücklage zugeführt.<br />

Die Hauptversammlung hat mit Beschluss vom 18. Mai 2005 festgelegt,<br />

dass 745 Mio Euro aus dem Bilanzgewinn des Geschäftsjahres<br />

2004 in die anderen Gewinnrücklagen einzustellen sind und eine Ausschüttung<br />

für das Geschäftsjahr 2004 in Höhe von 556 Mio Euro vorzunehmen<br />

ist. Die Ausschüttung ist im abgelaufenen Geschäftsjahr<br />

abgeflossen.<br />

Die außerordentliche Hauptversammlung vom 27. September 2000 hat<br />

die Schaffung eines Aktienoptionsplans für Mitglieder des Vorstands<br />

und weitere Führungskräfte beschlossen (AOP 2000).<br />

Auf Grundlage des AOP 2000 wurden am 15. März 2001 und am 01.<br />

Juli 2002 Optionen gewährt. Am jeweils 1. Handelstag des Monats Juli<br />

in den Jahren 2003, 2004 und 2005 hätten den Berechtigten im Rahmen<br />

des AOP 2000 weitere Optionen eingeräumt werden können.<br />

Lt. Beschluss der ordentlichen Hauptversammlung vom 05. Juni 2003<br />

wurde die Ermächtigung, weitere Aktienoptionen aus dem AOP 2000<br />

auszugeben, aufgehoben. Gleichzeitig wurde ein neuer Aktienoptionsplan<br />

2003 (AOP 2003) beschlossen. Danach konnten bis 31. Juli 2005<br />

bis zu 60 Mio Bezugsrechte an die Mitglieder des Vorstands sowie an<br />

weitere Führungskräfte ausgegeben werden.<br />

Für beide AOP gilt:<br />

Die Optionen können frühestens nach Ablauf einer Sperrfrist von drei<br />

Jahren nach dem jeweiligen Ausgabetag innerhalb eines Zeitraums von<br />

zwei Jahren ausgeübt werden. Nach Ablauf der Ausübungsfristen verfallen<br />

die Optionen.<br />

Die Ausübbarkeit der Optionen ist an ein absolutes und ein relatives<br />

Erfolgsziel gebunden. Optionen, für die das absolute bzw. relative Erfolgsziel<br />

bei Ablauf der Sperrfrist nicht erreicht wird, verfallen ersatzlos.<br />

Jede Aktienoption berechtigt – je nach Entscheidung des Vorstands –<br />

zum Erwerb einer Aktie zum festgelegten Ausübungspreis oder zum<br />

Barausgleich in Höhe der Differenz zwischen Ausübungspreis und dem<br />

26


<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />

Durchschnitt der Schlusskurse der <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> Aktie während der<br />

letzten fünf Handelstage vor dem Ausübungstag.<br />

AOP 2000, 1. Tranche, Ausgabe: 15. März 2001<br />

Am 15. März 2001 gewährte die <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> AG erstmalig 5.537.484<br />

(davon Vorstand: 466.908) Stock Options (SO) und 345.432 Stock<br />

Appreciation Rights (SAR). Beginn der zweijährigen Ausübungsfrist<br />

war der 15. März 2004. Der Ausübungspreis beträgt 23,05 Euro. Im<br />

Berichtsjahr wurde keine Option ausgeübt.<br />

Bis zum Bilanzstichtag des Berichtsjahres verfielen in Summe 4.874.695<br />

SO und 318.392 SAR. Hiervon sind innerhalb der Sperrfrist 1.190.891<br />

SO/113.909 SAR, am Ende der Sperrfrist durch Nichterreichen der<br />

Erfolgsziele 3.633.385 SO/193.680 SAR und während des Ausübungszeitraums<br />

50.419 SO/10.803 SAR verfallen. Der Bestand noch ausübbarer<br />

Optionen zum 31.12.2005 beträgt somit 662.789 SO/ 27.040<br />

SAR.<br />

Pro SO wurde mittels finanzmathematischer Methoden auf der Grundlage<br />

von Optionspreismodellen am Ausgabetag ein Wert von 4,20 Euro<br />

errechnet. Pro SAR wurde mittels finanzmathematischer Methoden auf<br />

der Grundlage von Optionspreismodellen zum Bilanzstichtag ein Wert<br />

von 0,07 Euro errechnet.<br />

AOP 2000, 2. Tranche, Ausgabe: 01. Juli 2002<br />

Am 01. Juli 2002 gewährte die <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> AG in einer 2. Tranche<br />

weitere 10.306.038 (davon Vorstand: 1.223.418) Stock Options (SO)<br />

und 446.934 Stock Appreciation Rights (SAR). Beginn der zweijährigen<br />

Ausübungsfrist war der 01. Juli 2005. Der Ausübungspreis beträgt 14,10<br />

Euro. Im Berichtsjahr wurden 4.629.967 SO/147.020 SAR ausgeübt.<br />

Bis zum Bilanzstichtag des Berichtsjahres verfielen ausschließlich innerhalb<br />

der Sperrfrist in Summe 2.729.274 SO und 151.356 SAR. Ausgeübt<br />

wurden bisher in Summe 4.629.967 SO/147.020 SAR. Der Bestand<br />

noch ausübbarer Optionen zum 31.12.2005 beträgt somit 2.946.797<br />

SO/148.558 SAR.<br />

Pro SO wurde mittels finanzmathematischer Methoden auf der Grundlage<br />

von Optionspreismodellen am Ausgabetag ein Wert von 2,58 Euro<br />

errechnet. Pro SAR wurde mittels finanzmathematischer Methoden auf<br />

der Grundlage von Optionspreismodellen zum Bilanzstichtag ein Wert<br />

von 6,13 Euro errechnet.<br />

AOP 2003, 1. Tranche, Ausgabe: 01. August 2003<br />

Am 01. August 2003 gewährte die <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> weitere 13.049.592<br />

(davon Vorstand: 1.096.236) Stock Options (SO) und 731.736 Stock<br />

Appreciation Rights (SAR). Beginn der zweijährigen Ausübungsfrist ist<br />

der 01. August 2006. Der Ausübungspreis beträgt 12,40 Euro.<br />

Bis zum Bilanzstichtag des Berichtsjahres verfielen in Summe 1.477.974<br />

SO und 153.966 SAR. Der Bestand noch ausstehender Optionen zum<br />

31.12.2005 beträgt somit 11.571.618 SO/577.770 SAR.<br />

27


25 Rückstellungen<br />

Pro SO wurde mittels finanzmathematischer Methoden auf der Grundlage<br />

von Optionspreismodellen am Ausgabetag ein Wert von 4,02 Euro<br />

errechnet. Pro SAR wurde mittels finanzmathematischer Methoden auf<br />

der Grundlage von Optionspreismodellen zum Bilanzstichtag ein Wert<br />

von 7,60 Euro errechnet.<br />

AOP 2003, 2. Tranche, Ausgabe: 01. Juli 2004<br />

Am 01. Juli 2004 gewährte die <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> AG in einer 2. Tranche<br />

weitere 9.328.296 (davon Vorstand: 841.350) Stock Options (SO) und<br />

1.116.374 Stock Appreciation Rights (SAR). Beginn der zweijährigen<br />

Ausübungsfrist ist der 01. Juli 2007. Der Ausübungspreis beträgt 17,00<br />

Euro.<br />

Bis zum Bilanzstichtag des Berichtsjahres verfielen in Summe 722.826<br />

SO und 436.056 SAR. Der Bestand noch ausstehender Optionen zum<br />

31.12.2005 beträgt somit 8.605.470 SO/680.318 SAR.<br />

Pro SO wurde mittels finanzmathematischer Methoden auf der Grundlage<br />

von Optionspreismodellen am Ausgabetag ein Wert von 4,47 Euro<br />

errechnet. Pro SAR wurde mittels finanzmathematischer Methoden auf<br />

der Grundlage von Optionspreismodellen zum Bilanzstichtag ein Wert<br />

von 3,58 Euro errechnet.<br />

AOP 2003, 3. Tranche, Ausgabe: 01. Juli 2005<br />

Am 01. Juli 2005 gewährte die <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> AG in einer 3. Tranche<br />

weitere 10.062.672 (davon Vorstand: 829.362) Stock Options (SO) und<br />

1.216.320 Stock Appreciation Rights (SAR). Beginn der zweijährigen<br />

Ausübungsfrist ist der 01. Juli 2008. Der Ausübungspreis beträgt 19,33<br />

Euro.<br />

Bis zum Bilanzstichtag des Berichtsjahres verfielen in Summe 63.492<br />

SO und 25.056 SAR. Der Bestand noch ausstehender Optionen zum<br />

31.12.2005 beträgt somit 9.999.180 SO/1.191.264 SAR.<br />

Pro SO wurde mittels finanzmathematischer Methoden auf der Grundlage<br />

von Optionspreismodellen am Ausgabetag ein Wert von 2,67 Euro<br />

errechnet. Pro SAR wurde mittels finanzmathematischer Methoden auf<br />

der Grundlage von Optionspreismodellen zum Bilanzstichtag ein Wert<br />

von 3,35 Euro errechnet.<br />

Die Rückstellungen gliedern sich in Rückstellungen für Pensionen und<br />

ähnliche Verpflichtungen, Steuerrückstellungen und sonstige Rückstellungen.<br />

28


26 Rückstellungen für<br />

Pensionen und<br />

Die Pensionsrückstellungen stellen sich wie folgt dar:<br />

ähnliche<br />

Verpflichtungen Pensionsrückstellungen<br />

In Mio Euro<br />

31.12.<br />

2004<br />

Verbrauch<br />

<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />

Auflösung<br />

Zuführung<br />

31.12.<br />

2005<br />

Pensionsrückstellungen<br />

4.616 528 24 788 4.852<br />

Die Pensionsrückstellungen umfassen zum einen Versorgungszusagen<br />

an Angestellte und Arbeiter, die einen unmittelbaren Versorgungsanspruch<br />

gegen die <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> AG begründen, zum anderen mittelbare<br />

Versorgungsverpflichtungen gegenüber dem Tarifpersonal.<br />

Durch den neuen Tarifvertrag Nr. 124 wird die bisher geltende Rentenund<br />

Anwartschaftsdynamik der Tarifverträge TV 15 und TV 18/108 festgeschrieben.<br />

Hierdurch erhöhten sich die Pensionsrückstellungen um<br />

347 Mio Euro. Aus der Anwendung der neuen Richttafeln 2005 G von<br />

Prof. Dr. Klaus Heubeck resultiert eine leichte Erhöhung der Pensionsrückstellungen<br />

in Höhe von 10 Mio Euro.<br />

Die mittelbaren Versorgungsverpflichtungen werden über die<br />

Versorgungsanstalt der <strong>Deutsche</strong>n Bundespost (VAP) und über die<br />

Unterstützungskasse <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> Betriebsrenten Service e.V. (DPRS)<br />

gewährt und finanziert. Für unmittelbare Versorgungsverpflichtungen<br />

bestehen Rückstellungen in Höhe von 3.372 Mio Euro (Vorjahr 3.423<br />

Mio Euro); für mittelbare Verpflichtungen bestehen Rückstellungen in<br />

Höhe von 1.480 Mio Euro (Vorjahr 1.193 Mio Euro).<br />

Im Rahmen der Neuordnung der betrieblichen Altersversorgung hat<br />

die <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> AG Zahlungsverpflichtungen der VAP im Wege von<br />

Parallelverpflichtungen (§ 77 VAP-Satzung) mit Wirkung vom 1. Januar<br />

2000, vom 1. Juli 2000 und vom 1. Januar 2001 übernommen. Diese<br />

unmittelbaren Versorgungsverpflichtungen belaufen sich zum Bilanzstichtag<br />

auf 2.826 Mio Euro (Vorjahr 2.955 Mio Euro).<br />

Weitere unmittelbare Versorgungsverpflichtungen wurden mit 546 Mio<br />

Euro (Vorjahr 468 Mio Euro) zurückgestellt. Diese Rückstellungen beinhalteten<br />

unter anderem Zusagen an Beschäftigte des Leitungsbereichs<br />

sowie Zusagen nach dem Tarifvertrag Nr. 15 über die betriebliche<br />

Altersversorgung (Betriebsrente <strong>Post</strong>) für alle nach dem 30. April<br />

1997 eingestellten Tarifkräfte sowie für Tarifkräfte, deren Arbeitsverhältnis<br />

in den neuen Bundesländern begründet wurde. Ferner sind Verpflichtungen<br />

gegenüber Teilzeitkräften mit einem Beschäftigungsgrad<br />

von weniger als 50% berücksichtigt.<br />

Für die mittelbaren Versorgungsverpflichtungen gegenüber Arbeitern<br />

und Angestellten, die über die VAP und den DPRS finanziert werden,<br />

sind zum Bilanzstichtag in voller Höhe Rückstellungen passiviert<br />

worden.<br />

29


27 Steuerrückstellungen<br />

und Sonstige<br />

Rückstellungen<br />

Steuerrückstellungen und sonstige Rückstellungen<br />

In Mio Euro<br />

1. Steuerrückstellungen<br />

2. Sonstige<br />

Rückstellungen<br />

a) Personalrückstellungen<br />

Restrukturierung<br />

Urlaubsansprüche<br />

<strong>Post</strong>beamtenkrankenkasse<br />

BPS-PT<br />

Überzeitansprüche<br />

Sonstige Freizeitansprüche<br />

Tantiemen<br />

Leistungszulagen<br />

Beihilfen<br />

Jubiläumszuwendungen<br />

Nachversicherung<br />

Sonstige<br />

b) Übrige sonstige<br />

Rückstellungen<br />

<strong>Post</strong>wertzeichen<br />

Ausstehende<br />

Eingangsrechnungen<br />

Derivate<br />

Schwesterunternehmen<br />

Prozesskosten<br />

Sonstige<br />

Zwischensumme 2.<br />

Summe 1. und 2.<br />

31.12.<br />

2004<br />

626<br />

1.146<br />

144<br />

1.511<br />

53<br />

69<br />

43<br />

46<br />

60<br />

32<br />

34<br />

12<br />

25<br />

500<br />

203<br />

0<br />

63<br />

56<br />

222<br />

4.219<br />

4.845<br />

* Umgliederung aus sonstigen Verbindlichkeiten<br />

Verbrauch<br />

Für eventuelle Steuernachzahlungen aus laufenden Prüfungen der Finanzverwaltung<br />

wurden Rückstellungen passiviert. Im Geschäftsjahr<br />

2005 hat die <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> AG einen Rechtsstreit gewonnen, in dem es<br />

um die umsatzsteuerliche Behandlung der Geschäftskundenpakete ging.<br />

Infolgedessen konnten Umsatzsteuerrückstellungen in Höhe von 369<br />

Mio Euro aufgelöst werden. Aufgrund der zum 01. Januar 2004 in Kraft<br />

getretenen Mindestbesteuerung erfolgte im Berichtsjahr eine Zuführung<br />

zur Körperschaft- und Gewerbesteuerrückstellung in Höhe von<br />

51 Mio Euro.<br />

Durch die zum 01. Dezember 2005 in Kraft getretenen gesetzlichen<br />

Änderungen werden die Beitrags- und Finanzierungsgrundlagen der<br />

<strong>Post</strong>beamtenkrankenkasse, die seit 1995 für den Neuzugang geschlossen<br />

worden war, nachhaltig gestärkt: Zum einen haben die <strong>Post</strong>nachfolgeunternehmen<br />

einen Ausgleichsfonds in Höhe von 525 Mio Euro<br />

(Anteil <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> AG: 284 Mio Euro) zur Finanzierung der schlie-<br />

46<br />

244<br />

144<br />

290<br />

0<br />

69<br />

43<br />

35<br />

55<br />

32<br />

1<br />

1<br />

2<br />

500<br />

110<br />

0<br />

0<br />

6<br />

86<br />

1.618<br />

1.664<br />

Auflösung<br />

484<br />

0<br />

0<br />

1.141<br />

0<br />

0<br />

0<br />

11<br />

5<br />

0<br />

3<br />

0<br />

0<br />

0<br />

42<br />

0<br />

0<br />

29<br />

47<br />

1.278<br />

1.762<br />

Zuführung<br />

75<br />

579<br />

148<br />

10<br />

*37<br />

71<br />

42<br />

40<br />

38<br />

33<br />

2<br />

21<br />

52<br />

500<br />

139<br />

76<br />

0<br />

18<br />

65<br />

1.871<br />

1.946<br />

31.12.<br />

2005<br />

171<br />

1.481<br />

148<br />

90<br />

90<br />

71<br />

42<br />

40<br />

38<br />

33<br />

32<br />

32<br />

75<br />

500<br />

190<br />

76<br />

63<br />

39<br />

154<br />

3.194<br />

3.365<br />

30


28 Verbindlichkeiten<br />

ßungsbedingten Abwicklungskosten bereitgestellt. Zum anderen wurde<br />

die Koppelung der Beitragssteigerungen an die durchschnittliche Kostenentwicklung<br />

im allgemeinen Gesundheitswesen aufgehoben. Vor<br />

diesem Hintergrund konnte die bestehende Rückstellung für die Haftungsrisiken<br />

aus der Abwicklung der <strong>Post</strong>beamtenkrankenkasse weitgehend<br />

aufgelöst werden.<br />

In der Restrukturierungsrückstellung sind im Wesentlichen Aufwendungen<br />

für Personalreduzierung (Abfindungen, Überbrückungsgelder,<br />

Altersteilzeit, etc.) passiviert.<br />

Die Rückstellung <strong>Post</strong>wertzeichen betrifft die am Stichtag bereits veräußerten<br />

Wertzeichen, für die eine Leistungserbringung noch aussteht.<br />

Die Berechnung basiert auf Untersuchungen eines Marktforschungsunternehmens<br />

zu Wertzeichenbeständen der Kunden.<br />

Verbindlichkeiten<br />

In Mio Euro 31.12.2004 31.12.2005<br />

Anleihen<br />

davon konvertibel 1.018 (Vorjahr 1.082)<br />

Verbindlichkeiten gegenüber<br />

Kreditinstituten<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen<br />

und Leistungen<br />

Verbindlichkeiten gegenüber<br />

verbundenen Unternehmen<br />

davon aus Lieferungen und Leistungen 317<br />

(Vorjahr 159)<br />

Verbindlichkeiten gegenüber<br />

Unternehmen, mit denen ein<br />

Beteiligungsverhältnis besteht<br />

davon aus Lieferungen und<br />

Leistungen* (Vorjahr 1)<br />

Sonstige Verbindlichkeiten<br />

davon aus Steuern 124 (Vorjahr 116)<br />

davon im Rahmen der sozialen<br />

Sicherheit 0 (Vorjahr 0)<br />

* unter 1 Mio Euro<br />

<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />

1.082<br />

Die Zusammensetzung der Verbindlichkeiten hinsichtlich ihrer Restlaufzeiten<br />

ist aus dem Verbindlichkeitenspiegel (Anlage 2) ersichtlich.<br />

Zum Stichtag bestanden keine Sicherungen durch Grundpfandrechte.<br />

13<br />

804<br />

4.133<br />

2<br />

665<br />

6.699<br />

1.018<br />

11<br />

768<br />

6.115<br />

*<br />

870<br />

8.782<br />

31


29 Rechnungsabgrenzungsposten<br />

Die im Rahmen des IPO <strong>Post</strong>bank im Juli 2004 begebene Umtauschanleihe<br />

wird mit dem Rückzahlungsbetrag bilanziert. Im Berichtsjahr<br />

reduzierte sich Umtauschanleihe durch Teilrückkauf um 64 Mio Euro.<br />

Die maximale Laufzeit der Umtauschanleihe beträgt 3 Jahre. Die mit<br />

dem Umtauschrecht verbundene Verpflichtung als Stillhalter in Höhe<br />

von 65 Mio Euro wird als sonstige Verbindlichkeit ausgewiesen.<br />

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Darlehensverbindlichkeiten<br />

und Verbindlichkeiten aus dem Konzern Cash-Management.<br />

Der Anstieg der Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen<br />

im Vergleich zum Vorjahr resultiert im Wesentlichen aus erhöhten<br />

Verbindlichkeiten aus dem Konzern-Cash-Management.<br />

Wesentlich für die Erhöhung der sonstigen Verbindlichkeiten, ist die<br />

bilanzielle Erfassung der im Rahmen des Erwerbs der EXEL, plc., UK<br />

als Ersatz für Bargeld an die EXEL-Aktionäre begebenen Loan Notes<br />

(Schuldscheindarlehen) in Höhe von 176 Mio Euro. Die Begleichung<br />

dieser Loan Notes wird spätestens zum 31.12.2012 fällig. Im Berichtsjahr<br />

wurden 37 Mio Euro aus den sonstigen Verbindlichkeiten in die<br />

sonstigen Rückstellungen umgegliedert.<br />

Unter den aktiven Rechnungsabgrenzungsposten in Höhe von 206 Mio<br />

Euro sind zum Stichtag im Wesentlichen vorschüssige Beamtenbezüge<br />

in Höhe von 147 Mio Euro aktiviert. Im Vorjahr waren unter diesem<br />

<strong>Post</strong>en 203 Mio Euro auszuweisen, davon 147 Mio Euro vorschüssige<br />

Beamtenbezüge.<br />

Die passiven Rechnungsabgrenzungsposten beinhalten in erster Linie<br />

Investitionszuschüsse der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Post</strong>bank AG. Diese werden linear<br />

über die geplante Restnutzungsdauer der Anlagegüter aufgelöst. Die<br />

Veränderung zum Vorjahr resultiert im Wesentlichen aus der Ausgründung<br />

der Filialen in die <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> Retail GmbH zum 01.01.2005.<br />

32


Sonstige Erläuterungen<br />

30 Haftungsverhältnisse<br />

und sonstige<br />

finanzielle<br />

Verpflichtungen<br />

31 Sicherungspolitik<br />

und Finanzderivate<br />

<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />

Verbindlichkeiten aus Bürgschaften nach § 765 BGB bestanden in Höhe<br />

von 78 Mio Euro. Davon entfielen auf verbundene Unternehmen 37<br />

Mio Euro. Im Vorjahr waren 50 bzw. 9 Mio Euro auszuweisen.<br />

Garantieerklärungen wurden in Höhe von 5.191 Mio Euro (Vorjahr<br />

4.320 Mio Euro) und Patronatserklärungen in Höhe von 464 Mio Euro<br />

(Vorjahr 188 Mio Euro) abgegeben. Hiervon wurden für verbundene<br />

Unternehmen Garantieerklärungen in Höhe von 4.931 Mio Euro<br />

(Vorjahr 4.191 Mio Euro) und Patronatserklärungen in Höhe von 458<br />

Mio Euro (Vorjahr 188 Mio Euro) erteilt.<br />

Sonstige finanzielle Verpflichtungen bestehen im Wesentlichen aus langfristigen<br />

Miet-, Pacht- und Leasingverträgen. Sie betrugen zum Bilanzstichtag<br />

5.431 Mio Euro. Davon entfallen auf verbundene Unternehmen<br />

4.419 Mio Euro. Im Vorjahr waren sonstige finanzielle Verpflichtungen<br />

in Höhe von 3.039 Mio Euro, davon 286 Mio Euro gegenüber<br />

verbundenen Unternehmen, auszuweisen.<br />

Die gravierende Veränderung zum Vorjahr ist ursächlich auf die Neuordnung<br />

der internen Immobilienaktivitäten im Konzern <strong>Deutsche</strong><br />

<strong>Post</strong> World Net durch Einführung des Konzernmietmodells im Berichtsjahr<br />

zurückzuführen. Hierbei wurden zunächst alle eigenen Immobilien<br />

der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Post</strong> AG an die als zentrale Immobilienvermietungsgesellschaft<br />

im Konzern agierende neu gegründete <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong><br />

Immobilien GmbH vermietet und anschließend, sofern es sich um<br />

eigengenutzte Immobilen handelt, zurückgemietet. Darüber hinaus<br />

wurden alle Mietverträge der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Post</strong> AG mit Dritten auf die<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> Immobilien GmbH übertragen, um anschließend die<br />

betreffenden Objekte von ihr wieder anzumieten.<br />

Die <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> AG unterliegt als international tätiges Unternehmen<br />

zwangsläufig Preis- und Wechselkursschwankungen sowie Zinsänderungsrisiken.<br />

Im Rahmen des zentralen Risikomanagements übernimmt die<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> AG zusätzlich die Rolle der Inhouse-Bank im Konzern<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> World Net. Im Rahmen dieser Funktion werden mit Konzerngesellschaften<br />

interne Sicherungsgeschäfte für deren Risiken abgeschlossen<br />

und ganz bzw. teilweise am externen Markt durchgestellt. Dafür<br />

werden originäre und derivative Finanzinstrumente eingesetzt, um Risiken<br />

aus Wechselkurs-, Zins- und Rohstoffpreisschwankungen auszugleichen.<br />

Durch die weltweite Präsenz der Konzerngesellschaften bestehen Währungsrisiken<br />

aus geplanten und gebuchten Fremdwährungstransaktionen. Generell<br />

werden die Fremdwährungsströme zentralisiert und fristengerecht<br />

aufgerechnet. Für die zentrale Kurssicherung werden Devisentermingeschäfte<br />

(Forwards), Devisenoptionen und -swaps eingesetzt.<br />

33


Ein Zinsrisiko resultiert aus Veränderungen des Marktzinsniveaus von<br />

Finanzanlagen und Finanzschulden. Durch den Einsatz von Zinsderivaten<br />

wie Zinsswaps und Zinsoptionen wird das Ziel verfolgt, unabhängig<br />

von der Liquiditätsbindung des einzelnen Finanzkontrakts, ein ausgewogenes<br />

Verhältnis unterschiedlicher Zinspositionen in einem Portfolio<br />

zusammenzustellen, um das Zinsänderungsrisiko zu steuern und<br />

zu begrenzen.<br />

Ein direktes Preisrisiko im Brief-, Logistik- und Expressgeschäft besteht<br />

bei den Kraftstoffkomponenten Diesel, Heizöl und besonders<br />

Flugbenzin. Preisanstiege können durch Aufschläge nur teilweise an<br />

den Kunden weiterbelastet werden, daher erfolgt eine Absicherung des<br />

verbleibenden Risikos mit derivativen Instrumenten.<br />

Einen Überblick über die eingesetzten derivativen Finanzinstrumente<br />

und ihre Nominal- bzw. Marktwerte zeigt folgende Tabelle:<br />

Marktwerte der derivativen Finanzinstrumente<br />

In Mio Euro<br />

Zinsbezogene Produkte<br />

Währungsgeschäfte<br />

Zinsswaps<br />

Devisentermingeschäfte<br />

(Forwards)<br />

Devisenoptionen<br />

Devisenswaps<br />

Zins- / Währungsgeschäfte<br />

Cross-Currency-Swaps<br />

Rohstoffpreisgeschäfte<br />

Optionen<br />

Swaps<br />

Summe<br />

VerbundeneUnternehmen<br />

2.357<br />

664<br />

405<br />

682<br />

163<br />

67<br />

306<br />

Nominalwert Marktwert<br />

(Nettoposition)<br />

Dritte Summe VerbundeneUnternehmen<br />

1.641<br />

Das Nominalvolumen bestimmt sich aus der Summe der den einzelnen<br />

Geschäften zugrunde liegenden absoluten Beträge. Dabei werden konzerninterne<br />

Geschäfte (Inhouse-Bank-Funktion) und externe Geschäfte<br />

mit Banken unterschieden. Als Marktwerte werden die innerhalb von<br />

Klassen derivativer Finanzinstrumente saldierten nicht realisierten Gewinne<br />

und Verluste aus der Bewertung der Positionen ausgewiesen.<br />

911<br />

443<br />

2.505<br />

2.309<br />

67<br />

306<br />

3.998<br />

1.575<br />

848<br />

3.187<br />

2.471<br />

134<br />

612<br />

12.825<br />

-162,2<br />

-2,1<br />

-2,5<br />

5,8<br />

8,2<br />

38,3<br />

-68,1<br />

Dritte Summe<br />

84,9<br />

0,1<br />

2,6<br />

-19,5<br />

-7,1<br />

-38,3<br />

68,1<br />

-77,3<br />

-2,0<br />

0,1<br />

-13,7<br />

1,1<br />

-91,8<br />

34


32 Treuhandverhältnisse<br />

33 Anteilsbesitz<br />

34 Entsprechenserklärung<br />

zum<br />

<strong>Deutsche</strong>n Corporate<br />

Governance-Kodex<br />

<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />

Devisentermingeschäfte wurden auf der Basis von aktuellen Marktkursen<br />

unter Berücksichtigung von Terminauf- und -abschlägen bestimmt.<br />

Devisenoptionen wurden mittels des Preisberechnungsmodells<br />

„Black Scholes“ bewertet. Die Marktwerte der Zinssicherungsgeschäfte<br />

wurden auf Basis abgezinster, zukünftig erwarteter Cashflows ermittelt.<br />

Die Marktwertermittlung für diese Instrumente erfolgte durch das in der<br />

Konzern-Treasury eingesetzte Treasury-Risk-Management-System.<br />

Rohstoffpreissicherung, für die keine Bewertung durch das Treasury-<br />

Risk-Management-System möglich ist, wurden mit Bankbewertungen<br />

angesetzt. Diese Bankbewertungen wurden auf der Basis von aktuellen<br />

Marktkursen zum Monatsende unter Berücksichtigung von Forwardkurven<br />

auf Basis des Fair-Value-Prinzips bestimmt.<br />

Treuhandverhältnisse bestehen zum 31. Dezember 2005 für die Darlehensverwaltung<br />

im Rahmen der Wohnungsbauförderung und für die<br />

gemäß § 119 des sechsten Buches des Sozialgesetzbuches vereinbarten<br />

Aufgaben über die Wahrnehmung von Leistungen der Rentenversicherungsträger<br />

im Rahmen der Auszahlungen der Geldleistungen (<strong>Post</strong>rentendienst).<br />

Das Treuhandvermögen aus dem <strong>Post</strong>rentendienst<br />

beläuft sich auf 46 Mio Euro (Vorjahr 93 Mio Euro) und das Treuhandvermögen<br />

der Wohnungsbauförderung auf 295 Mio Euro (Vorjahr 354<br />

Mio Euro).<br />

Zusätzlich verwaltet die <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> AG zum Bilanzstichtag für die<br />

<strong>Post</strong>bank Factoring GmbH ein Treuhandvermögen in Höhe von 494 Mio<br />

Euro (Vorjahr 479 Mio Euro).<br />

Die beschriebenen Treuhandvermögen werden außerbilanziell erfasst.<br />

Die Beteiligungsliste gemäß § 285 Nr. 11 <strong>HGB</strong> ist beim Handelsregister<br />

des Amtsgerichts Bonn hinterlegt.<br />

Der Vorstand und der Aufsichtsrat der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Post</strong> AG haben gemeinsam<br />

am 20. Dezember 2005 die nach § 161 des Aktiengesetzes vorgeschriebene<br />

Entsprechenserklärung zum <strong>Deutsche</strong>n Corporate<br />

Governance Kodex für das Geschäftsjahr 2005 abgegeben. Die Entsprechenserklärung<br />

ist im Internet unter www.corporate-governancecode.de<br />

und auf unserer Homepage www.dpwn.de im Wortlaut<br />

abrufbar.<br />

35


35 Abschlussprüferhonorar<br />

36 Aufsichtsrat und<br />

Vorstand<br />

Das Abschlussprüferhonorar beträgt für das Berichtsjahr in Summe 7,8<br />

Mio Euro. Davon entfallen auf Abschlussprüfung 4,0 Mio Euro, auf<br />

sonstige Bestätigungs- oder Bewertungsleistungen 1,6 Mio Euro und<br />

auf sonstige Leistungen 2,2 Mio Euro.<br />

Die jährliche Vergütung der Vorstandsmitglieder setzt sich aus einer<br />

erfolgsunabhängigen Vergütung, einem erfolgsabhängigen Bonus sowie<br />

einer langfristigen erfolgsabhängigen Vergütung zusammen. Erfolgsunabhängige<br />

Komponenten sind das Fixum sowie Nebenleistungen, im<br />

Wesentlichen Firmenwagennutzung, Reisekostenentschädigung, Telefonkostenersatz<br />

und besonderen Pauschalen und Leistungen bei Einsatz<br />

außerhalb Deutschlands. Der Bonus wird durch den Aufsichtsrat auf der<br />

Grundlage der Geschäftsentwicklung des Unternehmens nach pflichtgemäßem<br />

Ermessen festgelegt. Weiterhin kann der Aufsichtsrat bei außergewöhnlichen<br />

Leistungen einen angemessenen Sonderbonus beschließen.<br />

Die langfristige erfolgsabhängige Vergütung besteht aus Optionsrechten<br />

entsprechend den von der Hauptversammlung beschlossenen Aktienoptionsplänen<br />

der Gesellschaft. Weitere Erläuterungen zu den Aktienoptionsplänen<br />

enthält Abschnitt (24).<br />

Die Vergütung der aktiven Mitglieder des Vorstands belief sich im Geschäftsjahr<br />

2005 auf 10,05 Mio Euro (Vorjahr 8,82 Mio Euro). Von diesem<br />

Gesamtbetrag entfielen 5,14 Mio Euro auf erfolgsunabhängige<br />

Komponenten (4,99 Mio Euro Fixum, 0,15 Mio Euro Nebenleistungen)<br />

und 4,91 Mio Euro auf Boni.<br />

Der auf das Geschäftsjahr 2005 entfallende Wert der dem Vorstand im<br />

Rahmen der Aktienoptionspläne 2000 und 2003 gewährten Aktienoptionsrechte<br />

betrug in Summe 3,24 Mio Euro (Vorjahr 3,09 Mio Euro).<br />

Die Vergütungen teilen sich wie folgt auf:<br />

Vorstandsvergütung<br />

In Euro Fixum Bonus Gesamt<br />

Dr. Klaus Zumwinkel,<br />

Vorsitzender<br />

Dr. Frank Appel<br />

John Mullen *)<br />

Prof. Dr. Edgar Ernst<br />

Dr. Peter Kruse *)<br />

Dr. Hans-Dieter Petram<br />

Walter Scheurle<br />

Prof. Dr. Wulf von<br />

Schimmelmann *)<br />

*) nur Anteil DPAG<br />

1.360.144<br />

715.000<br />

86.000<br />

863.583<br />

344.000<br />

906.763<br />

715.000<br />

–<br />

1.337.021<br />

702.845<br />

84.538<br />

848.902<br />

338.152<br />

891.348<br />

702.845<br />

–<br />

2.697.165<br />

1.417.845<br />

170.538<br />

1.712.485<br />

682.152<br />

1.798.111<br />

1.417.845<br />

–<br />

Wert der<br />

zugeteilten<br />

Aktienoptionsrechte<br />

2005<br />

642.223<br />

329.499<br />

129.424<br />

428.142<br />

428.142<br />

428.142<br />

428.142<br />

428.142<br />

36


<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />

Die Bezüge für ehemalige Mitglieder des Vorstands bzw. deren Hinterbliebene<br />

betrugen 1,08 Mio Euro (Vorjahr 1,13 Mio Euro). Rückstellungen<br />

für laufende Pensionen bestehen in Höhe von 11,02 Mio Euro.<br />

Kredite oder ähnliche Leistungen wurden an Vorstände nicht vergeben.<br />

Die Vorstände haben im Geschäftsjahr keine Leistungen Dritter erhalten,<br />

die im Hinblick auf die Tätigkeit als Vorstand zugesagt oder gewährt<br />

worden sind.<br />

Die jährliche Vergütung der Mitglieder des Aufsichtsrats besteht gemäß<br />

§ 17 der Satzung der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Post</strong> AG aus einem Fixum, einer kurzfristigen<br />

erfolgsabhängigen Vergütung sowie einer erfolgsabhängigen<br />

Vergütung mit langfristiger Anreizwirkung.<br />

Das Fixum beträgt 20.000 Euro, die kurzfristige erfolgsorientierte Vergütung<br />

300 Euro für jeweils 0,03 Euro, um die der Konzerngewinn pro<br />

Aktie im jeweiligen Geschäftsjahr den Betrag von 0,50 Euro übersteigt.<br />

Für das Geschäftsjahr 2005 beträgt der Anteil der kurzfristigen erfolgsabhängigen<br />

Vergütung in Summe 38,89% der Gesamtvergütung aller<br />

Aufsichtsratsmitglieder.<br />

Der Anspruch auf die erfolgsorientierte jährliche Vergütung mit langfristiger<br />

Anreizwirkung besteht für das Geschäftsjahr 2005 in Höhe von<br />

300 Euro für jeweils 3%, um die der Konzerngewinn pro Aktie des Geschäftsjahres<br />

2007 den Konzerngewinn pro Aktie des Geschäftsjahres<br />

2004 übersteigt. Die Vergütung wird nach Ablauf der Hauptversammlung<br />

2008 fällig.<br />

Die beiden variablen Vergütungskomponenten dürfen jeweils für sich<br />

genommen den Betrag der fixen Vergütung in Höhe von 20.000 Euro<br />

nicht überschreiten.<br />

Der Aufsichtsratsvorsitzende erhält das 2-fache, sein Stellvertreter das<br />

1,5-fache der Vergütung. Für den Vorsitzenden eines Aufsichtsratsausschusses<br />

erhöht sich die Vergütung jeweils um das 1-fache, für ein Mitglied<br />

eines Aufsichtsratsausschusses jeweils um das 0,5-fache. Aufsichtsratsmitglieder,<br />

die nur während eines Teils des Geschäftsjahres<br />

dem Aufsichtsrat angehören, erhalten die Vergütung zeitanteilig.<br />

Die Mitglieder des Aufsichtsrats haben Anspruch auf Ersatz der ihnen<br />

bei der Ausübung ihres Amtes entstehenden Auslagen. Anfallende Umsatzsteuern<br />

auf die Aufsichtsratsvergütung und Auslagen werden erstattet.<br />

Darüber hinaus erhält jedes teilnehmende Mitglied des Aufsichtsrats<br />

ein Sitzungsgeld von 500 Euro je Sitzung des Gesamtaufsichtsrats<br />

oder eines Ausschusses.<br />

37


Im Geschäftsjahr 2005 beträgt die Gesamtvergütung des Aufsichtsrats<br />

ohne Einbeziehung der langfristigen Komponente 1,17 Mio Euro und<br />

gliedert sich bezogen auf die einzelnen Mitglieder des Aufsichtsrats wie<br />

folgt:<br />

Aufsichtsratsvergütung<br />

In Euro<br />

Hattig<br />

Büttner<br />

van Agtmael<br />

von Alten-Bockum<br />

Brahms<br />

Deutsch<br />

Ehlers<br />

Dr. Großmann<br />

Harms<br />

Jurke<br />

Prof. Dr. Krüger<br />

Dr. Lennings<br />

Marx<br />

Oetker<br />

Oualla-Weiß<br />

Reich<br />

Schierer<br />

Dr. Weber<br />

Weckesser<br />

Wendt<br />

Fixum kurzfristige<br />

erfolgsabhängige<br />

Vergütung<br />

70.000<br />

60.000<br />

20.000<br />

20.000<br />

40.000<br />

20.000<br />

40.000<br />

20.000<br />

20.000<br />

40.000<br />

30.000<br />

40.000<br />

30.000<br />

20.000<br />

20.000<br />

20.000<br />

20.000<br />

20.000<br />

20.000<br />

50.000<br />

51.450<br />

44.100<br />

14.700<br />

14.700<br />

29.400<br />

14.700<br />

29.400<br />

14.700<br />

14.700<br />

29.400<br />

22.050<br />

29.400<br />

22.050<br />

14.700<br />

14.700<br />

14.700<br />

14.700<br />

14.700<br />

14.700<br />

36.750<br />

Sitzungsgeld<br />

8.500<br />

7.000<br />

2.500<br />

3.000<br />

7.000<br />

3.000<br />

9.000<br />

2.500<br />

3.000<br />

8.000<br />

6.000<br />

7.000<br />

6.000<br />

2.000<br />

3.000<br />

2.500<br />

2.000<br />

1.500<br />

3.000<br />

9.500<br />

Summe langfristige<br />

erfolgsabhängige<br />

Vergütung<br />

129.950<br />

111.100<br />

37.200<br />

37.700<br />

76.400<br />

37.700<br />

78.400<br />

37.200<br />

37.700<br />

77.400<br />

58.050<br />

76.400<br />

58.050<br />

36.700<br />

37.700<br />

37.200<br />

36.700<br />

36.200<br />

37.700<br />

96.250<br />

13.650<br />

11.700<br />

3.900<br />

3.900<br />

7.800<br />

3.900<br />

7.800<br />

3.900<br />

3.900<br />

7.800<br />

5.850<br />

7.800<br />

5.850<br />

3.900<br />

3.900<br />

3.900<br />

3.900<br />

3.900<br />

3.900<br />

9.750<br />

Für persönlich erbrachte Leistungen außerhalb der Aufsichtsratstätigkeit,<br />

insbesondere Beratungs- und Vermittlungsleistungen wurden keine<br />

Vergütungen oder Vorteile gewährt. Ausgenommen ist die Vergütung der<br />

von den Arbeitnehmern gewählten Mitgliedern aus Ihrem Arbeitsvertrag.<br />

Mitglieder des Aufsichtsrats und des Vorstands sind nach § 15a Wertpapierhandelsgesetz<br />

(WpHG) grundsätzlich verpflichtet, eigene Geschäfte<br />

mit Aktien der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Post</strong> AG oder sich darauf beziehenden<br />

Finanzinstrumenten offen zu legen.<br />

Im Rahmen ihrer Meldepflichten haben die Mitglieder des Vorstands<br />

und des Aufsichtsrats der Gesellschaft im Geschäftsjahr 2005 den Erwerb<br />

von 3.000 Aktien (Vorjahr 23.276 Stück) der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Post</strong> AG<br />

mitgeteilt. Darüber hinaus wurden im Rahmen der Tranche 2002 des<br />

Aktienoptionsplans 2000 549.438 Optionen ausgeübt und eine entsprechende<br />

Zahl Aktien verkauft. Über diese Optionsausübung hinaus<br />

erfolgten keine weiteren Veräußerungsmitteilungen durch die Mitglieder<br />

des Vorstands bzw. durch die Mitglieder des Aufsichtsrats.<br />

Der Aktienbesitz aller Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder beträgt<br />

weniger als 1% der von der Gesellschaft ausgegebenen Aktien.<br />

Die Mitglieder des Aufsichtsrates und des Vorstandes sind in der nachfolgenden<br />

Zusammenstellung angegeben:<br />

38


Organe der Gesellschaft<br />

Mitglieder des Aufsichtsrats Geschäftsjahr 2005<br />

Vertreter der Aktionäre<br />

Vorname, Name Ausgeübter Beruf<br />

Josef Hattig<br />

(Vorsitzender des Aufsichtsrats)<br />

<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />

Willem G. van Agtmael Geschäftsführender Gesellschafter E. Breuninger GmbH & Co<br />

Hero Brahms Unternehmensberater<br />

Gerd Ehlers Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen<br />

(bis 05. Dez. 2005)<br />

Dr. Jürgen Großmann Geschäftsführender Gesellschafter<br />

Georgsmarienhütte Holding GmbH<br />

Prof. Dr. Ralf Krüger Unternehmensberater, Professor FH Wiesbaden<br />

Dr. Manfred Lennings Unternehmensberater<br />

Roland Oetker Geschäftsführender Gesellschafter ROI<br />

Verwaltungsgesellschaft mbH, Präsident <strong>Deutsche</strong><br />

Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz e.V.<br />

Hans W. Reich Sprecher des Vorstands der KfW Bankengruppe<br />

Dr. Jürgen Weber Vorsitzender des Aufsichtsrats <strong>Deutsche</strong> Lufthansa AG<br />

39


Vertreter der Arbeitnehmer<br />

Vorname, Name Ausgeübter Beruf<br />

Rolf Büttner Mitglied des Bundesvorstands ver.di<br />

(stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats)<br />

Frank von Alten-Bockum Zentralbereichsleiter <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> AG<br />

Marion Deutsch Vorsitzende des Betriebsrats <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> AG,<br />

Niederlassung Brief, Saarbrücken<br />

Annette Harms Stellvertretende Vorsitzende des Betriebsrats<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong>bank AG, Hamburg<br />

Helmut Jurke Bereichsleiter <strong>Post</strong>-, Kurier, Express- und<br />

Paketdienste, Bundesvorstand ver.di<br />

Dirk Marx Vorsitzender des Konzernbetriebsrats<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> World Net (ab 22. Feb. 2005)<br />

Silke Oualla-Weiß Vorsitzende des Betriebsrats <strong>DHL</strong> Express Betriebs GmbH,<br />

Düsseldorf, Dienstsitz Dortmund<br />

Franz Schierer Stellvertretender Landesbezirksleiter ver.di,<br />

Landesbezirk Baden Württemberg<br />

Stefanie Weckesser Vorsitzende des Betriebsrats <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> AG,<br />

Niederlassung Express, München, Betrieb/HUB Augsburg<br />

Margrit Wendt Vorsitzende des Europäischen Betriebsforums<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> World Net (ab 01. Jan. 2005)<br />

Mitglieder des Vorstands Geschäftsjahr 2005<br />

Vorname, Name Ressort<br />

Dr. Klaus Zumwinkel Vorstandsvorsitz<br />

John Murray Allan (ab 01.01.2006) LOGISTIK<br />

Dr. Frank Appel Global Corporate Services<br />

Prof. Dr. Edgar Ernst Finanzen<br />

Dr. Peter E. Kruse EXPRESS Europa<br />

John Mullen EXPRESS Amerika, Asien und Emerging Markets<br />

Dr. Hans-Dieter Petram BRIEF<br />

Walter Scheurle Personal<br />

Prof. Dr. Wulf von Schimmelmann FINANZ DIENSTLEISTUNGEN<br />

40


<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />

Mandate von Mitgliedern des Aufsichtsrats<br />

in anderen Aufsichtsräten und Kontrollgremien<br />

Vertreter der Aktionäre<br />

Vorname, Name<br />

Josef Hattig (Vorsitz) a) Bremer Lagerhaus Gesellschaft Logistics Group (Vorsitz)<br />

BauKing AG, Hannover (stellv. Vorsitz)<br />

b) keine Mitgliedschaften<br />

Willem G. van Agtmael a) keine Mitgliedschaften<br />

b) Landesbank Baden-Württemberg (Beirat)<br />

Energie Baden-Württemberg AG (Beirat)<br />

L-Bank (Beirat)<br />

Hero Brahms a) Georgsmarienhütte Holding GmbH (stv. Vorsitz)<br />

KarstadtQuelle AG (Vorsitz ab 12.05.05)<br />

Wincor Nixdorf AG, Paderborn<br />

EDAG Engineering + Design AG, Fulda (bis 11.11.05)<br />

b) M. M. Warburg & Co. KGaA (Aktionärsausschuss)<br />

Gerd Ehlers a) keine Mitgliedschaften<br />

b) g.e.b.b. mbH (Aufsichtsrat)<br />

Dr. Jürgen Großmann a) Wilhelm Karmann GmbH<br />

SURTECO AG (Vorsitz)<br />

British American Tobacco (Industrie) GmbH<br />

BATIG Gesellschaft für Beteiligungen mbH<br />

British American Tobacco (Germany)<br />

Beteiligungen GmbH<br />

<strong>Deutsche</strong> Bahn AG (ab 05.07.05)<br />

RAG Coal International AG (ab 01.05.05)<br />

b) Ardex GmbH (Beirat)<br />

Dresdner Bank (Beirat)<br />

Gesellschaft für Stromwirtschaft mbH (Beirat)<br />

RWE (Wirtschaftsbeirat)<br />

RAG Trading International (Beirat)<br />

Hanover Acceptances Limited, London (Board)<br />

Prof. Dr. Ralf Krüger a) <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong>bank AG<br />

KMS AG (Vorsitz)<br />

MITECH AG (Vorsitz)<br />

b) SIREO REAL ESTATE ASSET MANAGEMENT GmbH (Beirat)<br />

41


Vertreter der Aktionäre<br />

Vorname, Name<br />

Dr. Manfred Lennings a) Gildemeister AG (bis 20.05.05)<br />

IVG Immobilien AG (bis 31.05.05)<br />

Heitkamp-Deilmann-Haniel GmbH (stellv. Vorsitz)<br />

ENRO AG<br />

Bauunternehmung E. Heitkamp GmbH<br />

Deilmann-Haniel GmbH<br />

b) keine Mitgliedschaften<br />

Roland Oetker a) Mulligan BioCapital AG (Vorsitz)<br />

IKB <strong>Deutsche</strong> Industriebank AG<br />

Volkswagen AG<br />

Degussa AG<br />

b) Scottish Widows Pan European Smaller Companies OEIC<br />

(Verwaltungsrat) (bis 31.03.05)<br />

Dr. August Oetker-Gruppe (Beirat)<br />

Hans W. Reich a) Aareal Bank AG (Vorsitz)<br />

<strong>Deutsche</strong> Telekom AG<br />

IKB <strong>Deutsche</strong> Industriebank<br />

RAG AG (bis 03.02.05)<br />

ThyssenKrupp Steel AG<br />

HUK-COBURG-Holding AG<br />

HUK-COBURG Haftpflicht-Unterstützungs-Kasse<br />

kraftfahrender Beamter Deutschlands a. G.<br />

b) DEPFA Bank plc., Irland<br />

(Board of Directors/non-executive member)<br />

Dr. Jürgen Weber a) <strong>Deutsche</strong> Lufthansa AG (Vorsitz)<br />

Thomas Cook AG (Vorsitz) (bis 31.10.05)<br />

Allianz Lebensversicherungs-AG<br />

Bayer AG<br />

<strong>Deutsche</strong> Bank AG<br />

Voith AG<br />

b) Loyalty Partner GmbH (Aufsichtsrat/Vorsitz)<br />

Tetra Laval Group, Schweiz (Board)<br />

42


Vertreter der Arbeitnehmer<br />

Vorname, Name<br />

<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />

Frank von Alten-Bockum a) Stadtwerke Bonn GmbH<br />

b) Energie- und Wasserversorgung Bonn/Rhein-Sieg GmbH<br />

(Aufsichtsrat)<br />

Rolf Büttner a) Vereinigte <strong>Post</strong>versicherung VVaG<br />

ADLER Versicherungs-AG<br />

Vereinigte <strong>Post</strong>versicherung Lebensversicherungs-AG<br />

(ab 10.06.05)<br />

b) keine Mitgliedschaften<br />

Annette Harms a) <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong>bank AG *<br />

b) keine Mitgliedschaften<br />

Dirk Marx a) keine Mitgliedschaften<br />

b) <strong>Post</strong>bank Pensionsfond AG * (Beirat) (bis 31.05.05)<br />

Bundesanstalt für <strong>Post</strong>- und Telekommunikation<br />

(Verwaltungsrat) (ab 01.12.05)<br />

Franz Schierer a) PSD-Bank RheinNeckarSaar eG<br />

Input Consulting GmbH, Stuttgart (ab 15.04.05)<br />

b) keine Mitgliedschaften<br />

Margrit Wendt a) keine Mitgliedschaften<br />

b) Bundesanstalt für <strong>Post</strong> und Telekommunikation<br />

(Verwaltungsrat)<br />

* Konzernmandat<br />

a) Mitgliedschaft in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten<br />

b) Mitgliedschaft in vergleichbaren in- und ausländischen<br />

Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen<br />

43


Mandate von Mitgliedern des Vorstands<br />

in Aufsichtsräten und Kontrollgremien<br />

Vorname, Name<br />

Dr. Klaus Zumwinkel a) <strong>Deutsche</strong> Lufthansa AG<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong>bank AG *(Vorsitz)<br />

<strong>Deutsche</strong> Telekom AG (Vorsitz)<br />

KarstadtQuelle AG<br />

b) Morgan Stanley (Board of Directors)<br />

John Murray Allan a) keine Mitgliedschaften<br />

(ab 01.01.2006) b) National Grid plc (Non-Executive Director)<br />

Dr. Frank Appel a) keine Mitgliedschaften<br />

b) Danzas Holding AG *, Schweiz (Verwaltungsrat)<br />

Prof. Dr. Edgar Ernst a) <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong>bank AG *<br />

Allianz Versicherungs-AG<br />

b) keine Mitgliedschaften<br />

Dr. Peter E. Kruse a) keine Mitgliedschaften<br />

b) <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> EURO EXPRESS GmbH * (Beirat)<br />

Securicor Omega Holdings Ltd. *,<br />

Großbritannien (Board of Directors)<br />

Danzas Holding AG *, Schweiz (Verwaltungsrat)<br />

Messe München (Fachbeirat)<br />

Bremer Lagerhaus Gesellschaft Logistics Group (Beirat)<br />

Fraport AG (Beirat)<br />

Aerologic GmbH (Board of Directors)<br />

John Mullen a) keine Mitgliedschaften<br />

b) <strong>DHL</strong> Sinotrans International Air Courier Ltd.*, China<br />

(Board of Directors)<br />

<strong>DHL</strong> Express Pvt. Ltd.*, India (Board of Directors)<br />

(bis 24.01.2005)<br />

<strong>DHL</strong> Japan Inc. *, Japan (Board of Directors)<br />

(bis 01.07.05)<br />

Express Courier Ltd. *, Neuseeland (Board of Directors)<br />

44


Vorname, Name<br />

<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />

Dr. Hans-Dieter Petram a) HDI Service AG<br />

HDI Privat Versicherung AG<br />

HDI Industrie Versicherung AG<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong>bank AG *<br />

b) <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> Immobilienentwicklung GmbH * (Beirat/Vorsitz)<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> Bauen GmbH * (Beirat/Vorsitz)<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> Global Mail GmbH * (Beirat/Vorsitz)<br />

Global Mail Inc., USA (Beirat/Vorsitz) *<br />

Walter Scheurle a) keine Mitgliedschaften<br />

b) Bundesanstalt für <strong>Post</strong> und Telekommunikation<br />

(Verwaltungsrat)<br />

<strong>Deutsche</strong> BKK (Verwaltungsrat) (ab 15.11.05)<br />

Prof. Dr. Wulf von Schimmelmann a) PB Versicherung AG *(Vorsitz)<br />

PB Lebensversicherung AG * (Vorsitz)<br />

PB Firmenkunden AG * (Vorsitz) (bis 31.10.05)<br />

TCHIBO Holding AG<br />

BHW Holding AG (ab 12.06.05)<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> Retail GmbH * (ab 03.05.05)<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong>bank Financial Services GmbH (stv. Vorsitz) *<br />

b) Bundesverband deutscher Banken e.V., Berlin (Vorstand)<br />

accenture Corp., USA (Board of Directors)<br />

PB (USA) Holdings Inc. * (Aufsichtsrat/stv. Vorsitz)<br />

PB Capital Corp. * (Board of Directors/Vorsitz)<br />

ALTADIS S.A., Spanien (Board of Directors)<br />

* konzernintern<br />

a) Mitgliedschaft in gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten<br />

b) Mitgliedschaften in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen<br />

45


<strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> AG<br />

Bonn, den 15. Februar 2006<br />

Der Vorstand<br />

Dr. Klaus Zumwinkel Dr. Peter E. Kruse<br />

Dr. Frank Appel Dr . Hans-Dieter Petram<br />

Walter Scheurle Prof. Dr. Wulf von Schimmelmann<br />

Prof. Dr. Edgar Ernst John Mullen<br />

46


Entwicklung des Anlagevermögens<br />

Anlage 1 zum Anhang<br />

Vom 01.01.2005 bis 31.12. 2005<br />

In Mio Euro<br />

1. Immaterielle Vermögensgegenstände<br />

Konzessionen, EDV-Software<br />

2. Sachanlagen<br />

Grundstücke und Bauten<br />

Technische Anlagen und Maschinen<br />

Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung<br />

Anlagen im Bau<br />

Summe Sachanlagen<br />

Zwischensumme 1./2.<br />

3. Finanzanlagen<br />

Anteile an verbundenen Unternehmen<br />

Ausleihungen an verbundene Unternehmen<br />

Beteiligungen<br />

Ausleihungen an Beteiligungsunternehmen<br />

Ausleihungen für Wohnungsbauförderung<br />

Sonstige Ausleihungen<br />

Summe Finanzanlagen<br />

Anlagevermögen gesamt<br />

Anschaffungskosten<br />

<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />

01.01.2005 Zugänge Umbuchungen Abgänge 31.12.2005<br />

139<br />

4.616<br />

1.844<br />

2.282<br />

3<br />

8.745<br />

8.884<br />

8.648<br />

41<br />

29<br />

1<br />

16<br />

1<br />

8.736<br />

17.620<br />

26<br />

112<br />

59<br />

156<br />

2<br />

329<br />

355<br />

6.147<br />

136<br />

0<br />

22<br />

2<br />

0<br />

6.307<br />

6.662<br />

0<br />

3<br />

0<br />

0<br />

- 3<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

25<br />

153<br />

5<br />

1.800<br />

0<br />

1.958<br />

1.983<br />

0<br />

3<br />

28<br />

1<br />

2<br />

0<br />

34<br />

2.017<br />

140<br />

4.578<br />

1.898<br />

638<br />

2<br />

7.116<br />

7.256<br />

14.795<br />

174<br />

1<br />

22<br />

16<br />

1<br />

15.009<br />

22.265<br />

Wertberichtigungen<br />

Buchwerte<br />

01.01.2005 Abschreibungen Umbuchungen Abgänge 31.12.2005 31.12.2005 01.01.2005<br />

89<br />

1.311<br />

1.270<br />

1.429<br />

0<br />

4.010<br />

4.099<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

4.099<br />

19<br />

139<br />

164<br />

82<br />

0<br />

385<br />

404<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

404<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

21<br />

60<br />

5<br />

1.116<br />

0<br />

1.181<br />

1.202<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

1.202<br />

87<br />

1.390<br />

1.429<br />

395<br />

0<br />

3.214<br />

3.301<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

3.301<br />

53<br />

3.188<br />

469<br />

243<br />

2<br />

3.902<br />

3.955<br />

14.795<br />

174<br />

1<br />

22<br />

16<br />

1<br />

15.009<br />

18.964<br />

50<br />

3.305<br />

574<br />

853<br />

3<br />

4.735<br />

4.785<br />

8.648<br />

41<br />

29<br />

1<br />

16<br />

1<br />

8.736<br />

13.521<br />

47


Verbindlichkeitenspiegel<br />

Anlage 2 zum Anhang<br />

zum 31.12.2005<br />

Anleihen<br />

davon konvertibel: 1.018<br />

31.12.2004: 1.082<br />

Verbindlichkeiten gegenüber<br />

Kreditinstituten<br />

Verbindlichkeiten aus<br />

Lieferungen und Leistungen<br />

Verbindlichkeiten gegenüber<br />

verbundenen Unternehmen<br />

davon aus Lieferungen und Leistungen: 317<br />

31.12.2004: 159<br />

Verbindlichkeiten gegenüber<br />

Unternehmen, mit denen ein<br />

Beteiligungsverhältnis besteht<br />

davon aus Lieferungen und Leistungen: 0<br />

31.12.2004: 1<br />

Sonstige Verbindlichkeiten<br />

davon aus Steuern: 124<br />

31.12.2004: 116<br />

davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: 0<br />

31.12.2004: 0<br />

Gesamt<br />

1.082<br />

13<br />

804<br />

4.133<br />

2<br />

665<br />

6.699<br />

Stand 31.12.2004 Stand 31.12.2005<br />

In Mio Euro insgesamt davon davon insgesamt davon<br />

Restlaufzeit<br />

bis 1 Jahr<br />

0<br />

13<br />

804<br />

3.750<br />

2<br />

572<br />

5.141<br />

Restlaufzeit<br />

über 5 Jahre<br />

0<br />

0<br />

0<br />

177<br />

0<br />

54<br />

231<br />

1.018<br />

11<br />

768<br />

6.115<br />

0<br />

870<br />

8.782<br />

davon<br />

Restlaufzeit<br />

bis 1 Jahr<br />

0<br />

11<br />

768<br />

5.965<br />

0<br />

590<br />

7.334<br />

Restlaufzeit<br />

über 5 Jahre<br />

0<br />

0<br />

0<br />

150<br />

0<br />

246<br />

396<br />

48


Bestätigungsvermerk<br />

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers<br />

Wir haben den <strong>Jahresabschluss</strong> – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie<br />

Anhang – unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> AG,<br />

Bonn, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2005 geprüft. Die Buchführung<br />

und die Aufstellung von <strong>Jahresabschluss</strong> und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen<br />

Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen der Satzung liegen in der Verantwortung<br />

des Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns<br />

durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den <strong>Jahresabschluss</strong> unter Einbeziehung der<br />

Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.<br />

Wir haben unsere <strong>Jahresabschluss</strong>prüfung nach § 317 <strong>HGB</strong> unter Beachtung der vom Institut<br />

der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung<br />

vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten<br />

und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den <strong>Jahresabschluss</strong> unter Beachtung<br />

der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten<br />

Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender<br />

Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse<br />

über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft<br />

sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden<br />

die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise<br />

für die Angaben in Buchführung, <strong>Jahresabschluss</strong> und Lagebericht überwiegend auf der Basis<br />

von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze<br />

und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands sowie die Würdigung<br />

der Gesamtdarstellung des <strong>Jahresabschluss</strong>es und des Lageberichtes. Wir sind der Auffassung,<br />

dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.<br />

0.0370726.001<br />

<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />

49


Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.<br />

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht<br />

der <strong>Jahresabschluss</strong> den gesetzlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen der<br />

Satzung und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein<br />

den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />

der Gesellschaft. Der Lagebericht steht im Einklang mit dem <strong>Jahresabschluss</strong>, vermittelt insgesamt<br />

ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken<br />

der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.<br />

0.0370726.001<br />

50


Lagebericht <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> AG<br />

Geschäft und Umfeld<br />

Der Konzern <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> World Net erbringt nationale und internationale Dienstleistungen in vier<br />

Unternehmensbereichen unter drei Markennamen.<br />

Steuerung des Konzerns<br />

<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />

Wir agieren weltweit und sind in über 220 Ländern und Territorien vertreten, darunter in allen wichtigen<br />

Wirtschaftsregionen. Eine Darstellung unserer Standorte finden Sie auf unserer Internetseite.<br />

Als deutsche Aktiengesellschaft hat die <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> eine duale Führungs- und Kontrollstruktur. Gesteuert<br />

wird der Konzern durch den Gesamtvorstand, dessen Mitglieder vom Aufsichtsrat bestellt werden. Der Aufsichtsrat<br />

berät den Vorstand und überwacht seine Geschäftsführung. Die Grundzüge des Vergütungssystems<br />

für Vorstand und Aufsichtsrat schildern wir im Corporate Governance Bericht, der Teil des Anhangs<br />

zum Konzernabschluss (Anhang) ist.<br />

Der Konzern ist in vier Unternehmensbereiche, das Corporate Center und die Servicebereiche gegliedert.<br />

Die Konzernführungsaufgaben werden im Corporate Center wahrgenommen. Die Unternehmensbereiche<br />

nehmen operative Geschäftsaufgaben wahr und stellen die Segmente gemäß den International Financial<br />

Reporting Standards (IFRS) dar. Sie werden durch eigene Zentralen („Divisional Headquarters“)<br />

gesteuert.<br />

Berichtsstruktur <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> World Net<br />

UB<br />

Marken<br />

Geschäftsfelder<br />

BRIEF EXPRESS LOGISTIK FDL<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong><br />

Brief Kommunikation<br />

Direkt Marketing<br />

Presse Distribution<br />

Mehrwertleistungen<br />

<strong>DHL</strong><br />

Brief International<br />

<strong>DHL</strong><br />

Europe<br />

Americas<br />

Asia Pacific<br />

Emerging Markets<br />

<strong>DHL</strong><br />

<strong>DHL</strong> Global<br />

Forwarding<br />

<strong>DHL</strong> Exel<br />

Supply Chain<br />

<strong>Post</strong>bank<br />

Filialgruppe<br />

Renten<br />

Service<br />

51


Unternehmensbereich BRIEF<br />

Unser umfassendes Leistungsangebot haben wir in fünf Geschäftsfelder gebündelt, die die folgende Übersicht<br />

zeigt.<br />

BRIEF: Geschäftsfelder und Produkte<br />

Brief Kommunikation Direkt Marketing Presse Distribution Mehrwertleistungen Brief International<br />

Briefprodukte<br />

Zusatzleistungen<br />

Frankierung<br />

Philatelie<br />

Werbepost<br />

Nationaler Marktführer für Brief Kommunikation<br />

Wir befördern Briefprodukte für Privat- und Geschäftskunden. Daneben bieten wir Zusatzleistungen rund<br />

um den Brief und seine Frankierung. Mit der Philatelie decken wir den Sammlerbedarf an Briefmarken<br />

und philatelistischem Zubehör ab. Ab dem Jahr 2006 vertreiben und vermarkten wir zudem die deutschen<br />

Sammlermünzen. Über die Basisprodukte hinaus entwickeln wir maßgeschneiderte Lösungen für verschiedene<br />

Geschäftskundensegmente. Wir erweitern unser Leistungsspektrum hin zu einem Multi-Kanal-<br />

Kommunikationsangebot und entwickeln Lösungen für die Fremdvergabe von Geschäftsprozessen.<br />

Der Schwerpunkt unseres Briefgeschäfts liegt aus historischen Gründen in Deutschland. Im Berichtsjahr<br />

belief sich der nationale Markt für Briefkommunikation auf rund 7,3 Mrd Euro. Die schwache wirtschaftliche<br />

Entwicklung und die Substitution durch elektronische Kommunikationsmedien ließen ihn um rund<br />

3% zurückgehen. Unser Marktanteil ist leicht rückläufig, liegt aber nach wie vor bei guten 90%.<br />

Quelle: Unternehmensschätzung<br />

Maßgeschneiderte<br />

Komplettlösungen<br />

Zusatzleistungen<br />

Vertrieb von<br />

Zeitungen und<br />

Zeitschriften<br />

Zusatzleistungen<br />

Marktanteile (Absatz) Brief Kommunikation (Deutschland)<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong><br />

Wettbewerb<br />

Adress- und<br />

Dokumentenmanagement<br />

Druck- und Lettershop-<br />

Leistungen<br />

In-Haus-Service<br />

Zusatzleistungen<br />

Im- und Export von<br />

Briefen<br />

Grenzüberschreitende<br />

Briefe<br />

Briefdienstleistungen in<br />

Inlandsmärkten anderer<br />

Länder<br />

Zusatzleistungen<br />

in % 2004 2005<br />

Der Briefmarkt ist weiterhin stark von Regulierung geprägt, wie wir im Risikobericht ab Seite 90 schildern.<br />

Im Februar 2005 hat die Kartellbehörde beschlossen, die konsolidierte Einlieferung von Sendungsmengen<br />

zu günstigen Konditionen zuzulassen. Dadurch verschärft sich der Wettbewerb im Markt weiter: Bereits<br />

wenige Monate nach diesem Beschluss liefern rund 100 Unternehmen Sendungsmengen mittlerer Geschäftskunden<br />

konsolidiert bei uns ein.<br />

92,2<br />

7,8<br />

90,3<br />

9,7<br />

52


Direkt-Marketing-Lösungen für Geschäftskunden<br />

Mit den klassischen Instrumenten des Direkt Marketing unterstützen wir Geschäftskunden bei der gezielten<br />

Ansprache ihrer Kunden. Außerdem bieten wir Lösungen für den medienübergreifenden Kundendialog<br />

und verbinden damit Dialog-Marketing mit klassischer Werbung. Die Bandbreite reicht von strukturierten<br />

Brancheninformationen über einfache Lösungsbaukästen bis hin zu maßgeschneiderten Komplettlösungen.<br />

So kombinieren wir zum Beispiel verschiedene Werbeelemente zu einer Kampagne.<br />

Der für uns relevante Teilmarkt Direktmarketing im engeren Sinne wuchs um 1,5% auf ein Volumen von<br />

20,9 Mrd Euro. Er enthält alle Aufwendungen entlang der Wertschöpfungskette für Werbepost, Telefonund<br />

eMail-Marketing. Unser Marktanteil darin beträgt 14%.<br />

Flächendeckende Distribution von Presseprodukten<br />

Wir stellen Presseprodukte flächendeckend und taggenau zu. Unsere Produkte im Geschäftsfeld Presse<br />

Distribution bieten wir in zwei Gruppen an: Das <strong>Post</strong>vertriebsstück richtet sich traditionell an Verlage. Die<br />

Pressesendung wird auch von werbenden Unternehmen genutzt. Weitere Zusatzleistungen umfassen etwa<br />

die elektronische Aktualisierung von Adressen und ein Reklamations- und Qualitätsmanagement.<br />

Der Gesamtmarkt für Pressepost umfasste im Berichtsjahr 19,1 Mrd Stück und sank damit um 1% gegenüber<br />

dem Vorjahr. Rückgänge insbesondere bei Tageszeitungen konnten wir aber durch Zuwächse in der<br />

Programmpresse ausgleichen, so dass wir weiterhin unseren Marktanteil von 11% halten konnten.<br />

Systemhaus für Mehrwertleistungen<br />

Wir bieten Mehrwertleistungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette des Briefes an. So aktualisieren,<br />

analysieren und managen wir beispielsweise Adressen. Dokumente werden von uns erfasst, digitalisiert und<br />

elektronisch archiviert. Unser Beleglesezentrum ist eines der größten seiner Art in Europa. Darüber hinaus<br />

betreiben wir deutschlandweit rund 170 <strong>Post</strong>stellen von Großunternehmen. Wir drucken hochvolumige<br />

personalisierte Geschäftspost digital, darunter Rechnungen und Mahnungen. Individuelle Lettershop-Leistungen<br />

ergänzen unser Portfolio. Das Geschäftsfeld Mehrwertleistungen ist somit ein wichtiger Bestandteil<br />

unseres Systemhausgedankens.<br />

In bedeutenden Briefmärkten anderer Länder tätig<br />

<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />

Im Geschäftsfeld Brief International transportieren wir Briefe grenzüberschreitend, bedienen die Inlandsmärkte<br />

anderer Länder und erbringen internationale Mehrwertleistungen rund um den Brief. Auch international<br />

zählen wir bereits zu den Marktführern bei grenzüberschreitenden Briefdienstleistungen. Wir sind<br />

für Geschäftskunden in bedeutenden nationalen Briefmärkten tätig, darunter den Vereinigten Staaten, den<br />

Niederlanden, Großbritannien, Spanien und Frankreich. In Japan haben wir uns über eine Kooperation<br />

mit Yamato, einem der führenden nationalen Transportdienstleister, den Marktzugang erschlossen.<br />

Weltweit beträgt das Marktvolumen für den internationalen Briefverkehr rund 10,0 Mrd Euro. Da elektronische<br />

Medien den Brief ersetzen, ging dieser Markt im Jahr 2004 um 3% zurück. Unseren Anteil darin<br />

haben wir von 12% auf 14% gesteigert. Damit liegen wir international etwa gleichauf mit dem United<br />

States <strong>Post</strong>al Service, wie die nachstehende Grafik zeigt.<br />

53


Grenzüberschreitender Briefmarkt 2004<br />

Gesamtwert: 9.973 Mrd €<br />

Sonstige<br />

44%<br />

Quelle: DPWN Controlling, WPV-Statistik 2004 (8.3), Geschäftsberichte 2004 von USPS, Royal Mail, La <strong>Post</strong>e,<br />

SPI und TPG, weitere Berechnungen und Schätzungen<br />

Qualität als Wettbewerbsvorteil<br />

Spring/TPG<br />

6%<br />

DPWN Brief International<br />

14%<br />

Royal Mail<br />

9%<br />

In Deutschland erreichen wir unsere Kunden über ein flächendeckendes Transport- und Zustellnetz. Kern<br />

dieses Netzes sind 82 Briefzentren, in denen durchschnittlich über 70 Millionen Sendungen pro Tag bearbeitet<br />

werden. Ihre Automationsquote liegt weiterhin auf dem hohen Niveau von 89%.<br />

Wir nutzen sämtliche technischen und betrieblichen Möglichkeiten, um die hohe Bearbeitungsqualität der<br />

Briefsendungen sicherzustellen und dabei effizient zu arbeiten. Die Qualität unserer Leistungen bemisst<br />

sich daran, wie schnell, vollständig und unbeschädigt die Sendungen ihren Empfänger erreichen.<br />

Im Berichtsjahr haben wir unser fundiertes Branchenwissen nach Segmenten gebündelt. So stellen wir<br />

sicher, dass jede Kundengruppe die für sie richtige Lösung erhält. Darüber hinaus haben wir folgende qualitätssichernde<br />

Maßnahmen ergriffen:<br />

■ Der Technische Überwachungsverein (TÜV) hat das Qualitätsmanagement unserer Briefproduktion<br />

geprüft und nach der Norm DIN EN ISO 9001:2000 zertifiziert.<br />

■ In der Briefzustellung haben wir die Anzahl der Zustellbezirke von 57.000 auf weniger als 55.000<br />

reduziert. Damit können wir unsere Effizienz erhöhen und gleichzeitig unsere hohe Bearbeitungsqualität<br />

wahren. In diesem Zuge haben wir die Sendungsmenge von rund 5.700 auf über 5.850 je<br />

Bezirk in der Woche gesteigert.<br />

■ Im Februar 2005 haben wir eine integrierte Routenplanungs- und Optimierungssoftware eingeführt,<br />

mit der die Routen in der Briefzustellung besser planbar sind.<br />

■ Mehr als 50.000 Mitarbeiter und damit ca. 60% aller in der Zustellung Beschäftigten haben die<br />

Möglichkeit genutzt, ihre Wochenarbeitszeit freiwillig zu verlängern.<br />

SPI<br />

6%<br />

USPS<br />

14%<br />

La <strong>Post</strong>e<br />

7%<br />

54


Das bereits sehr gute Ergebnis der Brieflaufzeit aus dem vergangenen Jahr konnte im Berichtsjahr noch<br />

weiter gesteigert werden: In Deutschland haben wir mehr als 95% der Briefe, die uns während der täglichen<br />

Annahmezeiten oder bis zur letzten Briefkastenleerung erreichten, ihrem Empfänger bereits am nächsten<br />

Tag zugestellt. Der TÜV hat das Verfahren, mit dem wir die Laufzeit messen lassen, geprüft und zertifiziert.<br />

Die Laufzeiten der internationalen Briefe werden in einer unabhängigen Studie gemessen. Dabei erreichten<br />

wir eine Qualität von 96% und übertrafen damit wie bereits in den Vorjahren die Vorgabe der<br />

Europäischen Union deutlich. Sie besagt, dass mindestens 85% aller grenzüberschreitenden Sendungen in<br />

der EU innerhalb von drei Tagen nach der Einlieferung zugestellt sein müssen.<br />

Ziele und Strategie<br />

Unser Ziel ist es, drohende Marktanteilsverluste im nationalen Briefgeschäft zu kompensieren. Dazu verfolgen<br />

wir drei strategische Stoßrichtungen: Einerseits erweitern wir das Leistungsangebot für Geschäftskunden<br />

und andererseits erhöhen wir unser Engagement im Ausland. Zudem optimieren und flexibilisieren<br />

wir die Kosten unseres Transport- und Zustellnetzes kontinuierlich.<br />

Wir wandeln uns vom reinen Zusteller und Transporteur von Briefsendungen zum umfassenden Anbieter<br />

von Dienstleistungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette des Briefes. Dazu richten wir unseren<br />

Vertrieb stärker auf die Bedürfnisse unserer Kunden aus und erweitern schrittweise das Angebot gemäß<br />

unseres Systemhausgedankens: Über die klassischen Leistungen hinaus bündeln wir Produkte verschiedener<br />

Geschäftsfelder zu Lösungsangeboten.<br />

Mit den Instrumenten des Direktmarketing wollen wir bestehende Kunden an uns binden, neue hinzugewinnen<br />

und damit weitere Umsätze generieren. Zugleich beraten wir unsere Kunden dabei, ihre betriebsinternen<br />

Prozesse zu optimieren und damit Kosten zu reduzieren.<br />

Während die fortschreitende Liberalisierung der nationalen Briefmärkte uns in Deutschland herausfordert,<br />

begreifen wir sie international als Chance. Wir verstärken unsere Aktivitäten in Zielmärkten, wobei es drei<br />

Eintrittstrategien gibt: Akquisitionen, Kooperationen sowie den Aufbau eigener Netzwerke.<br />

Unternehmensbereich EXPRESS<br />

Unter der Marke <strong>DHL</strong> bieten wir Unternehmen wie privaten Kunden Kurier-, Paket- und Expressdienstleistungen<br />

(KEP) in drei Produktlinien an. Sie unterscheiden sich grundsätzlich danach, ob sie national<br />

oder grenzüberschreitend versendet werden. Wir betreiben das weltweit umfangreichste Netzwerk für den<br />

interkontinentalen Verkehr sowie für den grenzüberschreitenden Verkehr innerhalb der Kontinente. Unser<br />

Geschäft ist nach den Regionen aufgestellt, in denen wir tätig sind.<br />

Regionen und Produkte<br />

Stückgut<br />

Teilladung<br />

Komplettladung<br />

<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />

Europe Americas Asia Pacific Emerging Markets<br />

Same Day<br />

Time Definite<br />

Day Definite<br />

Mehrwertleistungen<br />

55


Wir bilden den KEP-Markt in einem Modell ab, das die drei Dimensionen Geschwindigkeit, Reichweite<br />

und Gewicht erfasst. Den international gängigen Gewichtsgrenzen entsprechend umfasst er alle Expressund<br />

Economy-Sendungen, deren Gewicht geringer als 70 kg ist. Davon ausgenommen sind Briefe.<br />

Marktsegmentierungsmodell für den KEP-Markt<br />

< 70 kg<br />

International<br />

> = 70 kg<br />

National<br />

1) Umfasst alle Sendungen, die an einem Tag abgeholt und zugestellt werden,<br />

ohne Berücksichtigung von Fahrradkurieren und Transportanbietern, die nur lokal tätig sind.<br />

* Eine Erläuterung des Begriffs finden Sie im Glossar.<br />

Führende Marktposition in Europa<br />

Produkte nach Geschwindigkeit<br />

Express Deferred<br />

}<br />

}<br />

Same Day* 1) Time Definite* Day Definite* Deferred*<br />

KEP-Markt<br />

In Europa verfügen wir über leistungsfähige nationale Expressnetze. Das Segment Business-to-Business (B2B)<br />

trägt einen Großteil unseres Geschäfts. Wir sind wir in der Lage, Unternehmen aus verschiedenen Branchen<br />

spezifische Versandlösungen flächendeckend anzubieten. Wir befördern Pakete und Dokumente vorwiegend<br />

mit eigenen Fahrzeugen. Darüber hinaus transportieren wir Stückgut, Teil- und Komplettladungen<br />

auf der Straße, auf der Schiene und im kombinierten Verkehr.<br />

In Deutschland liegt unsere traditionelle Stärke im Segment Business-to-Consumer (B2C). Das heißt, wir<br />

transportieren Waren, die Endverbraucher bei Unternehmen bestellt haben, beispielsweise im klassischen<br />

Versandhandel. Zunehmender Beliebtheit erfreut sich auch der Handel über Internet-Plattformen. Seit<br />

dem Jahr 2004 unterhalten wir mit dem Internet-Marktplatz eBay eine strategische Partnerschaft.<br />

Bemessen an den sechs Kernländern Deutschland, Großbritannien, Italien, Frankreich, Niederlande und<br />

Spanien wuchs der europäische KEP-Markt in den vergangenen Jahren um 5 bis 6%, das Auslandsgeschäft<br />

allein um 7 bis 8%. Wichtigster Wachstumstreiber war der Handel mit Asien und den neuen EU-Ländern.<br />

Wir konnten unsere führende Marktposition behaupten, wie die nebenstehende Grafik zeigt.<br />

56


Europäischer KEP-Markt 2004<br />

Marktvolumen 1) : 27,5 Mrd € 2)<br />

Sonstige<br />

39%<br />

FedEx<br />

2%<br />

Royal Mail<br />

8%<br />

1) Umfasst Deutschland, Großbritannien, Frankreich, die Niederlande, Italien und Spanien.<br />

Die Grafik bezieht sich auf diese 6 Kernländer. Für diese 6 Länder sowie S, B, L, P, FIN, DK,<br />

A, GR, PL, CZ, N, CH ergibt sich ein Marktvolumen von 33,7 Mrd €<br />

2) Marktvolumen angepasst aufgrund verfeinerter Analysemethoden.<br />

3) Im Vorjahr unter <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> World Net berichtet.<br />

Quelle: Market Research Service Center in Zusammenarbeit mit GfK 2005<br />

Nationale Produkte dominieren in der Region Amerikas<br />

La <strong>Post</strong>e<br />

12%<br />

<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />

In den Vereinigten Staaten bedienen wir über unser luft- und landgestütztes Transportnetz Kunden im<br />

Inland und grenzüberschreitend. Nationale KEP-Produkte machen rund 90% des Gesamtmarktes aus. Im<br />

Berichtsjahr legten sie im Umsatz zu, besonders das Segment „Domestic Economy“. Hier sind wir schneller<br />

als der Markt gewachsen.<br />

Der Wettbewerb auf dem Exportmarkt verschärft sich aufgrund verbesserter Dienstleistungen und aggressiver<br />

Preisangebote erheblich. Wie die nachstehende Grafik veranschaulicht, waren wir im Jahr 2004 der<br />

viertgrößte Anbieter auf dem amerikanischen KEP-Markt. Auf dem internationalen KEP-Markt in den<br />

Vereinigten Staaten belegten wir zusammen mit UPS den zweiten Platz.<br />

TNT<br />

11%<br />

<strong>DHL</strong> 3)<br />

20%<br />

UPS<br />

8%<br />

57


US-amerikanischer KEP-Markt 2004<br />

Marktvolumen: 44,8 Mrd € 1)<br />

FedEx<br />

28%<br />

1) Währungsumrechnung basierend auf EZB-Durchschnitt 2004<br />

Quelle: Market Research Service Center in Zusammenarbeit mit Colography Group 2005<br />

US-amerikanischer internationaler KEP-Markt 2004<br />

Marktvolumen: 3,8 Mrd € 1)<br />

Sonstige<br />

38%<br />

Sonstige<br />

5%<br />

UPS<br />

48%<br />

USPS<br />

12%<br />

1) Währungsumrechnung basierend auf EZB-Durchschnitt 2004<br />

Quelle: Market Research Service Center in Zusammenarbeit mit Colography Group 2005<br />

<strong>DHL</strong><br />

7%<br />

<strong>DHL</strong><br />

14%<br />

FedEx<br />

30%<br />

USPS<br />

4%<br />

UPS<br />

14%<br />

58


Internationales Geschäft boomt in Asien<br />

Im Jahr 2004 wies der gesamte KEP-Markt für die asiatisch-pazifische Region eine Größe von rund 20 Mrd<br />

Euro auf. Unser Kernmarkt darin ist das Segment „International Express“ mit einem Marktvolumen von<br />

insgesamt rund 3,4 Mrd Euro. Darin halten wir einen Anteil von 35%. Die Kernmärkte Japan und China<br />

einschließlich Hongkong machen bis zu 57% dieses Marktes mit einem Volumen von rund 2 Mrd Euro aus.<br />

Darin halten wir einen Anteil von rund 31%. In Japan und China sind wir Marktführer.<br />

Als bedeutender internationaler Anbieter der Branche bieten wir unseren Kunden seit dem Jahr 2005 neben<br />

internationalen auch eigene inländische Expressdienstleistungen in China und Indien an und führen damit<br />

die noch junge Entwicklung der nationalen Expressmärkte in dieser Region mit an.<br />

Emerging Markets starke Importmärkte<br />

In den Emerging Markets, das heißt in Ost- und Südosteuropa, Afrika und dem Mittleren Osten entfällt 90%<br />

des Geschäfts auf Geschäftskunden. Neben den klassischen Expressprodukten hat das Produkt „Import<br />

Express“ das größte Wachstumspotenzial, da es sich um starke Importmärkte handelt. Aber auch Transporte<br />

innerhalb der Landesgrenzen sowie Regionen übergreifend nehmen stark zu. Die Gründe dafür sind<br />

die industrielle Massenproduktion und eine zunehmende Nachfrage nach zuverlässigem Service.<br />

Service als Wettbewerbsvorteil<br />

<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />

Der Expressdienstleister muss als Bindeglied zwischen Produktion und Handel bereit sein, neue Wege zu<br />

gehen, um den veränderten Bedürfnissen der Kunden zu entsprechen. Sie wollen einfache und bequeme<br />

Lösungen zu wettbewerbsfähigen Preisen.<br />

Wie wir diese Ansprüche erfüllen, zeigen folgende Beispiele:<br />

■ Versandhändlern entstehen hohe Kosten dadurch, dass Besteller nicht zu Hause sind, um ihr Paket<br />

entgegen zu nehmen. Diese wiederum müssen es in der nächsten Filiale abholen. Mit der „Packstation“<br />

lösen wir beider Probleme: Registrierte Kunden können an einem Automaten rund um die Uhr<br />

Pakete abholen und versenden. Bundesweit betreiben wir mehr als 620 davon in über 90 Städten<br />

und Gemeinden; allein im Jahr 2005 kamen 200 neue hinzu. Rund 300.000 Kunden sind für diesen<br />

kostenlosen Service angemeldet. Über 85% davon bewerten ihn mit sehr gut oder gut. Zudem hat<br />

uns der TÜV bestätigt, mit diesem Konzept systematisch und konsequent an Kundenwünschen<br />

ausgerichtet gearbeitet zu haben.<br />

■ Für den Privat- und Kleingewerbemarkt haben wir im Berichtsjahr in Deutschland die „Briefmarke“<br />

für das Express-Paket eingeführt.<br />

■ Und für private Händler haben wir den eBay-Auktionsservice entwickelt: <strong>DHL</strong> erstellt das Produktfoto,<br />

wickelt den Kauf finanziell ab und versendet die Ware.<br />

In Europa haben wir die Konfiguration des Luftnetzes weiter optimiert und dadurch unsere Effizienz<br />

gesteigert. Das neue zentrale Luftdrehkreuz entsteht am Flughafen Leipzig/Halle und soll im Jahr 2008 in<br />

Betrieb genommen werden. Die internationalen Straßennetzwerke von „EuroExpress“ und „Eurapid Road<br />

Express“ wurden zusammengeführt. Das hat die Laufzeiten verkürzt und die Prozesse vereinheitlicht.<br />

Innerhalb der einzelnen Länder integrieren wir die Zustellnetze plangemäß.<br />

In den Vereinigten Staaten entscheiden die folgenden Faktoren über unsere Position am Markt: Kundenservice,<br />

Zuverlässigkeit, Flexibilität, Geschwindigkeit, ein breites Produktangebot sowie angemessene<br />

Preise. Wir messen die Servicequalität anhand der zeitgerechten Lieferung und der zugrunde liegenden<br />

Key-Performance-Indikatoren (KPI). Für jedes Produkt gibt es eine garantierte Zustellzeit. Ausgenommen<br />

59


davon sind einzelne Sendungen, deren Größe oder Gewicht gewisse Parameter überschreiten. Für alle<br />

Produkte streben wir einen Wert von mindestens 97% zeitgerechter Lieferungen an. Wir überwachen den<br />

Grad der Zielerreichung täglich. Im Jahr 2005 haben wir das Projekt „Service Excellence“ eingeführt, in dessen<br />

Rahmen wir die Praxisausbildung verstärkt und neue KPI eingeführt haben.<br />

Wir haben unsere zwei bisherigen zentralen Luftdrehkreuze im Nordosten der Vereinigten Staaten an einem<br />

Standort zusammengelegt. Der Umzug nach Wilmington (Ohio) war mit Anlaufschwierigkeiten verbunden,<br />

die wir aber rasch beheben konnten. Mit der neuen, modernen Anlage können wir die Anforderungen<br />

unserer Kunden noch flexibler und deutlich effizienter erfüllen. Zudem haben wir in Riverside (Kalifornien)<br />

ein neues Luftdrehkreuz in Betrieb genommen, mit dem wir Ost und West verbinden.<br />

In Asien haben wir unsere Präsenz erhöht, und in den Emerging Markets haben wir unser Angebot<br />

erweitert.<br />

Ziele und Strategie<br />

Unser Ziel ist es, große Sendungsvolumina über effiziente Netzwerke zu befördern. Aus diesem Grund integrieren<br />

wir in Europa unsere bestehenden Strukturen. Auch in den Vereinigten Staaten arbeiten wir seit der<br />

Akquisition von Airborne im Jahr 2003 intensiv daran, unsere luft- und landgestützten Transportnetze zu<br />

integrieren.<br />

In Asien fokussieren wir uns darauf, unser Netzwerk auszubauen, das Produktportfolio zu erweitern und<br />

unsere Marktführerschaft in dieser stark wachsenden Wirtschaft auszubauen.<br />

Wir wollen uns von den Wettbewerbern über die Qualität unserer Dienstleistung unterscheiden und gehen<br />

hierfür die „Extra-Meile“ in der Zustellung. Für unsere Kunden entwickeln wir Systeme, die ihnen den<br />

Transport mit <strong>DHL</strong> weiter vereinfachen. Ein zusätzliches Ziel ist es, die Marke <strong>DHL</strong> noch bekannter und<br />

wertvoller zu machen. Daher harmonisieren wir das Produktangebot, die Vertriebsstrukturen und den<br />

Außenauftritt.<br />

Unternehmensbereich LOGISTIK<br />

Unser Logistikgeschäft gliedert sich in zwei Geschäftsfelder. Nach der Übernahme von Exel heißen sie <strong>DHL</strong><br />

Global Forwarding (zuvor <strong>DHL</strong> Danzas Air & Ocean) und <strong>DHL</strong> Exel Supply Chain (zuvor <strong>DHL</strong> Solutions).<br />

Geschäftsfelder und Produkte<br />

<strong>DHL</strong> Global Forwarding <strong>DHL</strong> Exel Supply Chain<br />

Luftfracht<br />

Seefracht<br />

Logistische Großprojekte<br />

Mehrwertleistungen entlang<br />

der gesamten Wertschöpfungskette<br />

60


Nummer Eins im interkontinentalen Frachtgeschäft<br />

Kernstück der Produktpalette von <strong>DHL</strong> Global Forwarding bildet die internationale Luft- und Seefracht.<br />

Dabei kaufen wir Laderaum und Charterkapazitäten bei ausgesuchten Fluggesellschaften und Reedereien<br />

ein. In der Luftfracht nutzen wir zudem die <strong>DHL</strong>-Flotte. Mit Hilfe moderner IT steuern und kontrollieren<br />

wir den gesamten Warenfluss vom Absender bis zum Empfänger.<br />

Durch die Akquisition von Exel hat <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> World Net nunmehr auf dem globalen Logistikmarkt<br />

die Führungsposition inne: In den Bereichen Luft- und Seefracht entsteht aus der Kombination beider<br />

Unternehmen die weltweite Nummer Eins im interkontinentalen Frachtgeschäft. Hier haben wir unter anderem<br />

in die aufstrebenden Märkte Asiens expandiert. <strong>DHL</strong> Global Forwarding ist in China mit Niederlassungen<br />

in 21 Städten vertreten und verfügt im Vergleich zum internationalen Wettbewerb über die<br />

höchste Zahl von Lizenzen, die nötig sind, um sämtliche logistischen Dienstleistungen in eigener Regie abzuwickeln.<br />

Auch nachdem China der Welthandelsorganisation WTO beigetreten ist, ist dies ein Wettbewerbsvorteil.<br />

In der Luftfracht umfasst unser Angebot drei zeitdefinierte Produkte. Über unseren internen Frachtführer<br />

„StarBroker“ und die Nutzung der <strong>DHL</strong>-Flugzeugflotte, können wir zuverlässige Verbindungen auch in<br />

Regionen anbieten, die von Wettbewerbern weniger intensiv bedient werden, darunter der Nahe Osten und<br />

Afrika. In Westafrika beispielsweise greifen wir auf ein Netz zu, das 170 Flugbewegungen in der Woche<br />

umfasst. Der Markt für Luftfracht wuchs im Berichtsjahr nur noch um rund 3%, nachdem er im Vorjahr<br />

mehr als 10% zugelegt hatte.<br />

Marktanteile Luftfracht (2004)<br />

Marktvolumen: 22,2 Mrd Euro<br />

<strong>DHL</strong> Global Forwarding 1)<br />

Nippon Express<br />

Kühne & Nagel<br />

UPS (mit Menlo)<br />

BAX Global<br />

Schenker<br />

Kintetsu<br />

Panalpina (ohne ASB)<br />

1) Pro-Forma-Betrachtung, Zusammenschluss erfolgte 2005<br />

Quelle: IATA/CNS (für die Vereinigten Staaten), Unternehmensschätzungen<br />

11,6%<br />

5,6%<br />

3,2%<br />

3,1%<br />

3,0%<br />

3,0%<br />

2,9%<br />

2,8%<br />

<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />

61


In der weltweiten Seefracht bieten wir Stückgut (LCL), Komplettladungen (FCL) und konventionelle Ladung<br />

an. Im Stückgut-Verkehr operieren wir über ein dichtes Netz an Sammelpunkten, die auf Länderebene<br />

oder länderübergreifend organisiert sind. Des Weiteren planen und realisieren wir logistische Großprojekte,<br />

insbesondere für die Industriesegmente Öl und Gas, Petrochemie, Energie, Anlagenbau,<br />

Infrastruktur und Bergbau.<br />

Marktanteile Seefracht (2004)<br />

Speditionelles Marktvolumen: 20,5 Mio TEU 1)<br />

<strong>DHL</strong> Global Forwarding 2)<br />

Kühne & Nagel<br />

Schenker<br />

Panalpina<br />

1) 20-Fuß-Container-Einheiten<br />

2) Pro-Forma-Betrachtung, Zusammenschluss erfolgte 2005<br />

Quelle: Global Insight Trade Databank, Geschäftsberichte, weitere Veröffentlichungen und Unternehmensschätzungen<br />

Auch die Wachstumsrate in der Seefracht dürfte hinter der des Vorjahres geblieben sein. Wir konnten unsere<br />

Volumen zwar über Markt steigern, die Zuwachsraten fielen dabei jedoch geringer aus als im Vorjahr. Im<br />

Berichtsjahr kamen neue Schiffe auf den Markt, wodurch sich die Kapazität insgesamt erhöhte. Zudem ließ<br />

der markante Anstieg des Ölpreises die darauf erhobenen Zuschläge von Fluggesellschaften und Reedereien<br />

in Rekordhöhe schnellen. Sie werden separat ausgewiesen und können in der Regel an den Kunden weitergegeben<br />

werden, allerdings oft mit Verzögerung.<br />

Kontraktlogistik erlebt positive Dynamik<br />

Im Geschäftsfeld <strong>DHL</strong> Exel Supply Chain erbringen wir Mehrwertleistungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette.<br />

Dabei richten wir uns nach Industriesektoren aus; die wichtigsten sind Automobil, Pharma/<br />

Healthcare, Elektronik/Telekommunikation, Fast Moving Consumer Goods und Textilien/Mode. Verträge<br />

werden in diesem Feld meist längerfristig abgeschlossen, daher der Name Kontraktlogistik. Im Berichtsjahr<br />

konnten wir 85% der bestehenden Verträge verlängern. Die durchschnittliche Vertragsdauer beträgt drei<br />

Jahre.<br />

Eine neue EU-Richtlinie bescherte uns zusätzliches Geschäft: Seit August 2005 müssen Großhändler und<br />

Hersteller in den meisten Ländern Europas Elektro-Altgeräte zurücknehmen, um sie danach mit marktgerechter<br />

Technik wieder zu verwerten. Das bedeutet, die Geräte müssen abgeholt, sortiert, getrennt, gekennzeichnet<br />

und wieder aufbereitet werden. In einigen EU-Ländern bieten wir diese Leistungen teilweise<br />

bereits an.<br />

In wirtschaftlich angespannten Zeiten wächst der Druck auf die Unternehmen, ihre Kosten zu senken, zum<br />

Beispiel dadurch, dass sie Leistungen fremd vergeben. Durch die weiter zunehmende Globalisierung und<br />

die steigende Nachfrage nach anspruchsvollen Gesamtlösungen erlebt die Kontraktlogistik derzeit eine<br />

positive Dynamik. So konnten wir in Tschechien und der Slowakei bedeutende Kundenaufträge gewinnen.<br />

Wie geplant, haben wir mit Lufthansa Cargo das Gemeinschaftsunternehmen LifeConEx gegründet und<br />

setzen damit neue Qualitätsstandards für die temperaturgeführten Transporte der Life-Science-Industrie.<br />

IT-gestützte Mehrwertleistungen bieten wir nun auch in Lateinamerika und den Emerging Markets an;<br />

dadurch konnten wir Neugeschäft gewinnen.<br />

8,4%<br />

7,8%<br />

4,1%<br />

4,0%<br />

62


Durch die Akquisition von Exel übernehmen wir auch in der Kontraktlogistik die Marktführerschaft, wie<br />

die nebenstehende Grafik zeigt. Beide Unternehmen ergänzen sich regional: Während Exel stark in Großbritannien<br />

und in den Vereinigten Staaten positioniert ist, haben wir eine führende Stellung in Kontinentaleuropa.<br />

Marktanteile Kontraktlogistik (2004)<br />

Marktvolumen: 167 Mrd Euro<br />

<strong>DHL</strong> Exel Supply Chain 1)<br />

TNT Logistics<br />

Wincanton<br />

Penske Logistics<br />

Kühne & Nagel (mit ACR Logistics) 1)<br />

UPS SCM<br />

Thiel Logistik<br />

Cat Logistics<br />

Fiege<br />

Ryder<br />

1) Pro-Forma-Betrachtung, Zusammenschluss in 2005<br />

Quelle: Unternehmensdaten, Transport Intelligence; Unternehmensschätzungen<br />

Sicherheit als Wettbewerbsfaktor<br />

Nach den Terroranschlägen im Jahr 2001 wurden im internationalen Transportwesen strenge Sicherheitsauflagen<br />

eingeführt und seither laufend ausgeweitet, deren Einhaltung zu einem festen Bestandteil der<br />

Transportabwicklung geworden ist. Am umfassendsten sind die Maßnahmen, die für Importe in die Vereinigten<br />

Staaten gelten: In der Seefracht zum Beispiel müssen sämtliche Sendungsdaten an den US-Zoll<br />

übermittelt werden und zwar mindestens 24 Stunden bevor ein Schiff beladen wird. Container mit dem<br />

Ziel Vereinigte Staaten werden vereinzelt bereits im Entsendehafen durch amerikanische Zollbeamte überprüft.<br />

Für internationale Seehäfen müssen Reeder und Hafenbetreiber Sicherheitspläne entwickeln.<br />

Einen Wettbewerbsvorteil hat derjenige Transporteur, dem es gelingt, einerseits berechtigte Sicherheitsinteressen<br />

zu wahren und andererseits den Warenverkehr effizient und planbar abzuwickeln. Als eines der ersten<br />

Logistikunternehmen haben wir am Programm „Customs Trade Partnership Against Terrorism“ (C-TPAT)<br />

teilgenommen. Unser Zertifikat wurde inzwischen bestätigt, da unser internes Sicherheitsprogramm die<br />

von den US-Behörden definierten Standards nicht nur erfüllt, sondern teilweise sogar übertrifft.<br />

Für unsere Leistungen wurden wir im Berichtsjahr mehrfach ausgezeichnet:<br />

■ Bei den jährlichen „Asian Freight & Supply Chain Awards“ wurde <strong>DHL</strong> von Kunden zum besten<br />

„3PL-(Third Party Logistics-)Dienstleister“ gewählt. Gewürdigt wurde die Schlüsselkompetenz,<br />

maßgeschneiderte Logistiklösungen aus einer Hand umzusetzen.<br />

■ Im Rahmen der Verbraucherstudie „Asia Super Brands Survey“ des Magazins Reader's Digest<br />

erhielt <strong>DHL</strong> als erstes Unternehmen seiner Branche Platin in der Kategorie Luftfracht/Express.<br />

5,5%<br />

2,2%<br />

1,6%<br />

1,6%<br />

1,2%<br />

1,1%<br />

1,0%<br />

1,0%<br />

0,9%<br />

0,7%<br />

<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />

63


■ Lufthansa Cargo zeichnete unsere Professionalität und Loyalität in den Geschäftsbeziehungen<br />

mit dem „Planet Award of Partner Excellence“ aus.<br />

■ Zum dritten Mal wurden wir in Asien „Air Freight Forwarder of the Year“. Wir erachten dies als Anerkennung<br />

unserer Fähigkeit, den Anforderungen gerecht zu werden, wie komplex sie auch sein mögen.<br />

Ziele und Strategie<br />

Wir wollen die Chancen nutzen, die die Konsolidierung und Globalisierung der Logistikindustrie eröffnen.<br />

Mit Exel erweitern wir unsere Plattform, unser Angebot und unsere geografische Reichweite. Dadurch können<br />

wir den Anforderungen der Kunden besser als zuvor entsprechen.<br />

In der Luft- und Seefracht streben wir an, unsere internen Prozesse zu standardisieren. Die Frachtvolumen<br />

wollen wir auf bestimmten Strecken bündeln und den Einkauf von Frachtkapazität weiter optimieren. Auf<br />

diese Weise können wir Skaleneffekte erzielen und wirtschaftlicher arbeiten. Wir nutzen verstärkt elektronische<br />

Buchungsplattformen und beteiligen uns an zwei von der IATA ins Leben gerufenen Initiativen:<br />

„Cargo 2000“ setzt neue Qualitätsstandards, indem es die Prozesse messbar verbessert, und „e-freight“<br />

strebt den papierlosen Luftfrachttransport an.<br />

In der Kontraktlogistik ist es unser Ziel, uns sowohl an den Erwartungen unserer Kunden auszurichten als auch<br />

effizient zu arbeiten. Die Schlüsselfaktoren dabei sind Preis, Qualität, Kompetenz und überregionale Präsenz.<br />

Wir sind darauf bedacht, die Infrastruktur und Produktivität unserer Lagerhäuser kontinuierlich zu verbessern.<br />

Unternehmensbereich FINANZ DIENSTLEISTUNGEN<br />

Im Unternehmensbereich FINANZ DIENSTLEISTUNGEN bilden wir hauptsächlich unsere börsennotierte<br />

Konzerntochter <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong>bank ab. Darüber hinaus umfasst er die Filialgruppe und den Renten-Service.<br />

<strong>Post</strong>bank: Geschäftsfelder und Produkte<br />

Service und Kredite<br />

Anlegen und Sparen<br />

Baufinanzierung<br />

Retailbanking Firmenkunden Transaction Banking Financial Markets<br />

Versichern und Vorsorgen<br />

Führend im Retailbanking<br />

Zahlungsverkehr<br />

Geldanlage<br />

Finanzierung<br />

Leasing und Factoring<br />

Zahlungsverkehrsabwicklung<br />

Anlage an Geld- und<br />

Kapitalmärkten<br />

Risikomanagement<br />

Asset-Management<br />

Die <strong>Post</strong>bank bietet ein breites Spektrum standardisierter Bankprodukte, die den typischen Bedürfnissen von<br />

Privat- und Geschäftskunden entsprechen. Neben den traditionellen Spar- und Giroprodukten sowie dem<br />

stark wachsenden Wertpapiergeschäft zählen hierzu die private Immobilienfinanzierung und das Bauspargeschäft.<br />

Die <strong>Post</strong>bank wird mit der Übernahme der BHW Holding zum führenden Finanzdienstleister für<br />

Privatkunden in Deutschland. Das vergrößerte Unternehmen wird nicht nur führend nach der Zahl der<br />

Kunden sein, sondern auch bei wichtigen Produkten.<br />

Gemessen an der Kundenzahl betrug im Jahr 2005 der Marktanteil der <strong>Post</strong>bank 9,1%. Sie war damit das<br />

größte Einzelinstitut im deutschen Retailbanking. Im Spargeschäft mit einem Volumen von 42,0 Mrd Euro<br />

(im Vorjahr 40,8 Mrd Euro) stieg ihr Marktanteil laut Bundesbankstatistik von 5,1% auf 5,3%. In der Neukundengewinnung<br />

hatte sie in Deutschland einen Marktanteil von 14% und im Gironeugeschäft von sogar<br />

16%. Beim privaten Baufinanzierungsbestand entfielen im Jahr 2005 gemäß Bundesbank 3,73% auf die<br />

<strong>Post</strong>bank, nach 2,93% im Jahr 2004.<br />

64


Finanzierungslösungen für Firmenkunden<br />

Das Firmenkundengeschäft der <strong>Post</strong>bank umfasst vor allem Zahlungsverkehrsleistungen und Finanzierungslösungen.<br />

In New York und London ist sie im Bereich gewerblicher Immobilien-Finanzierungen tätig.<br />

Spezialist für Transaction Banking<br />

Im Transaction Banking wickelt die <strong>Post</strong>bank auch den Zahlungsverkehr anderer Kreditinstitute ab – für<br />

die Dresdner Bank Inlands- und Auslandszahlungen und für die <strong>Deutsche</strong> Bank Zahlungen in Deutschland<br />

und Europa. Mit weiteren potenziellen Kunden steht die <strong>Post</strong>bank in Verhandlungen.<br />

Im systemgetriebenen Geschäft der Zahlungsverkehrsabwicklung hat die <strong>Post</strong>bank bereits heute eine hervorragende<br />

Position. Diese wird künftig ergänzt von dem BHW, das ähnlich erfolgreich darin ist Immobilienkredite<br />

für Drittkunden zu bearbeiten und zu verwalten.<br />

Wissen um die Financial Markets<br />

Ihre Geld- und Kapitalmarktgeschäfte steuert die <strong>Post</strong>bank im Geschäftsfeld Financial Markets. Sie legt die<br />

liquiden Mittel der Bank an den Finanzmärkten an und steuert die Marktpreisrisiken, insbesondere die<br />

Zinsänderungsrisiken.<br />

Vertriebswege als Wettbewerbsvorteil<br />

Ein entscheidender Wettbewerbsvorteil der <strong>Post</strong>bank ist das große Netz ihrer Vertriebswege. Um ihre vertriebliche<br />

Schlagkraft zu erhöhen und Kostendegressionen bei starkem Wachstum realisieren zu können,<br />

übernimmt die <strong>Post</strong>bank im Januar 2006 die 850 größten Filialen der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Post</strong> in Eigenregie. Darüber<br />

hinaus haben ihre Kunden weiterhin Zugang zu rund 8.000 Filialen der <strong>Post</strong>.<br />

Gleichzeitig ist die <strong>Post</strong>bank einer der Marktführer im Online- und Telefonbanking: 2,1 Millionen<br />

Girokonten und 456.000 Depots führen die Kunden der <strong>Post</strong>bank inzwischen online und 3,1 Millionen von<br />

ihnen tätigen ihre Bankgeschäfte über das Telefon. Die Bank gibt die Kostenvorteile an ihre Kunden weiter:<br />

So vergünstigen sich die Konditionen für die Produkte Privatkredit, Wertpapier und Sparen, wenn sie über<br />

das Internet erworben werden.<br />

Von der Computer-Zeitschrift „Chip“ ist die <strong>Post</strong>bank im Frühjahr 2005 zur besten Internet-Bank gewählt<br />

worden. Als erste Bank in Deutschland hat sie die mobile Transaktionsnummer mTAN eingeführt. Sie ist nach<br />

gegenwärtigem Stand fälschungssicher und wird per SMS an das Mobiltelefon gesendet. Auch mit der indizierten<br />

Transaktionsnummer iTAN hat die <strong>Post</strong>bank das Bankgeschäft über Internet noch sicherer gemacht.<br />

Ziele und Strategie<br />

<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />

Die <strong>Post</strong>bank verfolgt drei Wachstumsstrategien: Sie will neue Kunden gewinnen, die bestehenden Kundenverbindungen<br />

stärker ausbauen und Zusatzerträge generieren, indem sie Dienstleistungen für andere<br />

Kreditinstitute erbringt.<br />

Ihre starke Stellung bei den Giro- und Sparprodukten baut die <strong>Post</strong>bank weiter aus, indem sie innovative<br />

Produkte zu attraktiven Preisen anbietet. Darüber hinaus werden Produkte forciert, die in höherem Maß<br />

einen aktiven Verkauf erfordern, wie Investmentfonds und Konsumentenkredite. Zusätzliches Wachstum<br />

generiert die <strong>Post</strong>bank aus dem Drittvertrieb über die Marke DSL und die <strong>Post</strong>bank Vermögensberatung.<br />

Auf diesen Wegen kann auch der Produkt- und Beratungsbedarf abgedeckt werden, der über das standardisierte<br />

Angebot in den Filialen hinausgeht.<br />

65


Organisation<br />

Konzernstruktur weiterentwickelt<br />

Im Jahr 2005 haben wir Funktionen wie Steuern und Treasury in den Regionen gestärkt. Damit entsprechen<br />

wir internationalen Anforderungen. Zudem haben wir die Servicebereiche des Konzerns zusammengefasst;<br />

über sie wird vom 1. Januar 2006 an als separates Segment berichtet. Näheres dazu schildern wir<br />

im Ausblick auf Seite 103.<br />

Im Jahr 2005 haben wir die Struktur unserer Informationstechnologie (IT) erneuert und dazu so genannte<br />

IT-Demand-Einheiten eingerichtet. Sie optimieren die Applikationslandschaft je Unternehmensbereich<br />

und bündeln die fachlichen Anforderungen an den IT-Dienstleister. Es ist uns gelungen, eine stringente<br />

Organisation entlang der weltweit aufgestellten Businessfunktionen zu implementieren und damit die<br />

neuen Strukturen auch auf regionaler Ebene umzusetzen. Gleichzeitig hat der für den gesamten Konzern –<br />

mit Ausnahme der <strong>Post</strong>bank – zuständige Dienstleister seine Dienste optimiert; er konzentriert sich nunmehr<br />

weltweit auf vier produktive Standorte.<br />

Organisatorische Änderungen im operativen Geschäft<br />

Die <strong>Post</strong>bank übernimmt 850 der vertriebsstärksten Filialen, größtenteils handelt es sich dabei um die so<br />

genannten <strong>Post</strong>bank Center. Dazu wurde zum 31. Dezember 2005 das Filialnetz der DP Retail GmbH aufgeteilt:<br />

1.172 eigenbetriebene Filialen wurden in die <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> AG überführt. 850 eigenbetriebene<br />

Filialen verbleiben bei der <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> Retail GmbH, deren Gesellschaftsanteile zum 1. Januar 2006 auf<br />

die <strong>Post</strong>bank übertragen wurden. In sämtlichen Filialen werden weiterhin <strong>Post</strong>dienstleistungen erbracht.<br />

Die neue Organisation soll den Flächenvertrieb der <strong>Post</strong>bank weiterentwickeln und stärken.<br />

Es wird ein übergreifender Servicebereich eingerichtet, der die gesamtheitliche Geschäftsverantwortung für<br />

das Filialnetz übernimmt. Er betreibt über 3.500 <strong>Post</strong>-Service-Filialen direkt und führt weitere 1.172 Filialen<br />

fachlich. Außerdem koordiniert er über 7.000 konzernexterne Partner-Filialen, so genannte Agenturen.<br />

In der Flächenorganisation des Briefvertriebs in Deutschland wurde die Ausrichtung nach Kundenbranchen<br />

verstärkt. Innerhalb der regionalen Geschäftsbereiche wurde die bisherige Aufteilung der Vertriebsdirektionen<br />

nach Regionen zugunsten einer Ausrichtung nach Kundenbranchen aufgegeben, die sich zuvor<br />

bereits bei den Vertriebsleitungen bewährt hatte.<br />

Im Unternehmensbereich EXPRESS wurde die regionale Steuerung neu zugeschnitten; sie orientiert sich<br />

nun an der Geschäftsverantwortung: Lateinamerika wird künftig als eigene Region geführt und zählt nicht<br />

mehr zu den Emerging Markets.<br />

66


Einkauf<br />

Zentrale Einkaufsorganisation erfolgreich<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> World Net unterhält eine zentral gesteuerte Einkaufsorganisation. Waren und Dienstleistungen<br />

werden in 16 Materialgruppen erfasst, und die Einkaufsaktivitäten werden weltweit jeweils durch<br />

einen Einkaufsleiter koordiniert. Diese so genannten „Corporate Category Manager“ wiederum arbeiten<br />

eng mit den lokalen und regionalen Einkaufsleitern zusammen; beide berichten an den Leiter des Konzerneinkaufs.<br />

Diese Matrixstruktur stellt sicher, dass die Bedarfe weltweit auf Konzernebene gebündelt und<br />

zugleich die Anforderungen der internen Kunden an Service und Qualität erfüllt werden.<br />

Wir beschaffen jährlich indirekte Güter und Dienstleistungen in einem Volumen von circa 6,3 Mrd Euro.<br />

Darunter sind Leistungen zu verstehen, die nicht direkter Bestandteil der Preiskalkulation sind, beispielsweise<br />

Fahrzeuge und Informationstechnologie. Der Einkauf von Transportleistungen, die den größten Anteil<br />

an direkten Produkten und Dienstleistungen ausmachen, erfolgt weitgehend durch die Unternehmensbereiche.<br />

Dienstleistungen<br />

Immobilien<br />

Produktionssysteme<br />

Im Rahmen von STAR hatten wir den Einkauf umstrukturiert mit dem Ziel, effizienter zu arbeiten und zugleich<br />

die Beschaffungskosten zu reduzieren. Wir konnten im Jahr 2005 Einsparungen in allen Materialgruppen<br />

erzielen und damit den geplanten Beitrag zu STAR von nahezu 300 Mio Euro deutlich übertreffen.<br />

Wichtige Initiativen im Berichtsjahr waren:<br />

Luftflotte<br />

Fuhrpark<br />

Druckerzeugnisse &<br />

Geschäftsbedarf<br />

IT & Kommunikation<br />

■ In Europa wurden mit Hilfe internetgestützter Einkaufsverfahren Rahmenverträge für<br />

schwere Nutzfahrzeuge mit einer Laufzeit von zwei Jahren abgeschlossen.<br />

■ Beim Einkauf von Produktionsanlagen gelang es uns gemeinsam mit den Lieferanten, durch<br />

wertanalytische Ansätze die Kosten für Sortieranlagen deutlich zu senken.<br />

■ Die Anzahl der Reiseagenturen, über die Konzernmitarbeiter ihre Geschäftsreisen organisieren,<br />

haben wir in Deutschland und Europa reduziert.<br />

■ Bereits im Vorjahr hatten wir sämtliche Marketing- und Media-Leistungen des Konzerns ausgeschrieben<br />

und auf wenige globale Dienstleister konzentriert. Dieses erfolgreiche Vorgehen<br />

wurde auf weitere Bereiche ausgedehnt.<br />

<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />

67


Prozesse und Systeme standardisiert<br />

Wir haben ein elektronisches System zur Bestellabwicklung eingeführt. In Deutschland, Frankreich, Polen<br />

und den Vereinigten Staaten arbeiten bereits mehr als 6.500 Mitarbeiter mit diesem System, das auf SAP<br />

basiert. Im Vorfeld hatte ein internationales Team sämtliche Beschaffungsprozesse standardisiert – von der<br />

Anforderung bis zur Bezahlung.<br />

Zu Beginn des Jahres 2005 sind wir mit einem globalen Lieferantenmanagementsystem an den Start gegangen.<br />

Der Einkauf überprüft gemeinsam mit seinen internen Kunden regelmäßig die Leistungen der Schlüssellieferanten.<br />

Dabei wird auch berücksichtigt, ob diese unsere ethischen und ökologischen Anforderungen<br />

erfüllen. Auf diese Weise können wir möglichen Schwächen frühzeitig begegnen.<br />

Forschung und Entwicklung<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> World Net betreibt als reines Dienstleistungsunternehmen keine Forschung- und Entwicklungsaktivitäten,<br />

die mit denen produzierender Unternehmen vergleichbar wären. Daher entfällt dieser<br />

Teilbericht.<br />

68


Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />

Weltwirtschaft wächst anhaltend robust<br />

Die Weltwirtschaft setzte im Jahr 2005 zwar ihren Aufwärtstrend fort, konnte dabei aber nicht mehr so<br />

schnell wachsen wie im Vorjahr. Mit Ausnahme des Euroraums war das Wachstum in allen Weltregionen<br />

solide bis stark. Insgesamt expandierte die globale Wirtschaftsleistung um 4⁄%. Der Welthandel konnte um<br />

beachtliche 7% zulegen.<br />

Weltwirtschaftswachstum<br />

Im Jahr 2005<br />

Euroraum<br />

Deutschland<br />

USA<br />

Japan<br />

China<br />

Wachstum BIP Exporte Binnennachfrage<br />

1) geschätzt, Stand: 15. Februar 2006<br />

Quelle: <strong>Post</strong>bank Research<br />

1,3%<br />

0,9%<br />

3,5%<br />

2,8%<br />

9,9%<br />

4,4% 1)<br />

6,2% 1)<br />

6,7%<br />

6,7%<br />

28,4%<br />

<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />

Als stabil erwies sich die Konjunktur in den Vereinigten Staaten. Wachstumstreiber blieben die Anlageinvestitionen<br />

und auch der private Verbrauch. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wuchs solide um 3fi%. Der<br />

Außenhandel belastete das Wirtschaftswachstum dagegen erneut. Das zuvor schon sehr hohe Leistungsbilanzdefizit<br />

weitete sich noch aus und betrug 790 Mrd Dollar oder 6,3% des BIP.<br />

Asien behauptete sich als Wachstumsregion Nummer eins, obwohl die wirtschaftliche Dynamik etwas<br />

nachließ. In Japan wuchs das BIP um 2,8%. Herausragend blieb die Entwicklung in China: Triebfeder des<br />

Wachstums um fast 10% war die Industrieproduktion.<br />

Die Wirtschaft des Euroraums litt in der ersten Jahreshälfte unter dem starken Euro und dem hohen<br />

Ölpreis. Obwohl Ausfuhren, Investitionen und auch der private Verbrauch im weiteren Jahresverlauf wieder<br />

etwas stärker zulegten, wuchs das BIP nur um schwache 1,3%.<br />

In Deutschland erwiesen sich die Exporte als Wachstumsträger. Sie stiegen um 6,2%, und der Außenbeitrag<br />

steuerte den größten Teil zum BIP-Wachstum von 0,9% bei. Schwachpunkt blieb dagegen die Binnennachfrage.<br />

In der zweiten Jahreshälfte stieg das Vertrauen der Unternehmen in die wirtschaftliche Entwicklung<br />

deutlich.<br />

Die Notierungen an den internationalen Rohölmärkten sind im Jahre 2005 weiter gestiegen. Rohöl der<br />

Sorte Brent wurde im Jahresdurchschnitt zu 54,5 Dollar je Barrel gehandelt – um mehr als 40% über dem<br />

Preis des Vorjahres.<br />

1,5% 1)<br />

0,2% 1)<br />

3,8%<br />

2,6%<br />

k. A.<br />

69


Entwicklung des Preises für Brentöl in US-Dollar je Barrel in 2005<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Jan.<br />

2005<br />

Feb.<br />

2005<br />

März<br />

2005<br />

April<br />

2005<br />

Mai<br />

2005<br />

Entwicklung des US-Dollars in Euro in 2005<br />

1,4<br />

1,35<br />

1,3<br />

1,25<br />

1,2<br />

1,15<br />

1,1<br />

1,05<br />

Jan.<br />

2005<br />

Feb.<br />

2005<br />

März<br />

2005<br />

April<br />

2005<br />

Mai<br />

2005<br />

Juni<br />

2005<br />

Juni<br />

2005<br />

Ende 2005 notierte der Euro bei 1,18 Dollar und wertete damit im Jahresverlauf um 13,4% ab. Auch im<br />

Vergleich zum britischen Pfund tendierte er im Jahresverlauf leicht schwächer.<br />

Die internationalen Aktienmärkte konnten im Jahr 2005 kräftige Kursgewinne verbuchen, obwohl sie vom<br />

hohen Ölpreis und den anhaltenden Leitzinserhöhungen in den Vereinigten Staaten belastet wurden. Der<br />

Euro Stoxx 50 legte im Jahresverlauf um 21,3% und der DAX um 27,1% zu. Der S&P 500 musste sich dagegen<br />

mit einem Plus von 3% begnügen.<br />

Die langfristigen Zinsen gaben im Euroraum im Jahresverlauf per saldo nach, obwohl die Europäische<br />

Zentralbank ihren Leitzins im Dezember erstmals seit fünf Jahren wieder erhöhte. In den Vereinigten<br />

Staaten stiegen die Renditen dagegen leicht an. Das weiterhin sehr niedrige Zinsniveau bildete ein unverändert<br />

günstiges Umfeld für Unternehmensanleihen.<br />

Juli<br />

2005<br />

Juli<br />

2005<br />

August<br />

2005<br />

August<br />

2005<br />

Sept.<br />

2005<br />

Sept.<br />

2005<br />

Okt.<br />

2005<br />

Okt.<br />

2005<br />

Nov.<br />

2005<br />

Nov.<br />

2005<br />

Dez.<br />

2005<br />

Dez.<br />

2005<br />

70


Umsatz- und Ergebnisentwicklung<br />

Positiver Geschäftsverlauf der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Post</strong> AG<br />

Ertragslage<br />

Umsatzrendite<br />

(Basis Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit)<br />

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit<br />

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag<br />

Jahresüberschuss<br />

Return on Equity<br />

(Basis Jahresüberschuss)<br />

Geschäftsjahr 2004 Geschäftsjahr 2005<br />

10%<br />

1.443 Mio. €<br />

142 Mio. €<br />

1.301 Mio. €<br />

17%<br />

<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />

Die Gesellschaft blickt auf ein positives Geschäftsjahr zurück. Der Jahresüberschuss stieg um rund 39% auf<br />

1,8 Mrd Euro. Die leicht rückläufigen Umsatzerlöse begründeten sich insbesondere durch die schwache wirtschaftliche<br />

Entwicklung des deutschen Marktes für Briefkommunikation, der um 3% abnahm. Dagegen<br />

waren in den anderen Geschäftsfeldern des Unternehmensbereichs BRIEF die Umsatzerlöse stabil bzw.<br />

konnten leicht gesteigert werden. Auch verzeichneten die weiteren Unternehmensbereiche EXPRESS und<br />

FINANZ DIENSTLEISTUNGEN stabile bzw. gestiegene Umsatzerlöse. Innerhalb der Aufwendungen stellen<br />

vor allem Personalaufwendungen für ein Dienstleistungsunternehmen einen bedeutenden Kostenblock<br />

dar. Daher ist positiv zu vermerken, dass die Personalkosten um 2,6% gesunken sind. Der deutliche Anstieg<br />

bei den Materialkosten beruht insbesondere auf Kostenerstattungen infolge der Ausgliederung des Filialbetriebs.<br />

Den Aufwendungen stehen unter anderem entsprechende Erlöse in den sonstigen betrieblichen<br />

Erträgen gegenüber. Ohne die Ausgliederung hätten sich die Materialaufwendungen auf Vorjahreshöhe<br />

bewegt.<br />

Weitere ausführliche Erläuterungen zum <strong>Jahresabschluss</strong> der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Post</strong> AG enthalten der nachfolgende<br />

Abschnitt sowie der Anhang, der Bestandteil des <strong>Jahresabschluss</strong>es ist.<br />

13%<br />

1.862 Mio. €<br />

48 Mio. €<br />

1.814 Mio. €<br />

Das Geschäftsjahr 2005 endete mit einer Ergebnisverbesserung um rund 39% . Dagegen entwickelten sich<br />

die Umsatzerlöse leicht rückläufig (14.479 Mio Euro im Berichtsjahr gegenüber 14.727 Mio Euro im<br />

Vorjahr). Erläuterungen hierzu beinhaltet der Abschnitt Unternehmensbereiche ab Seite 81 ff.<br />

Die sonstigen betrieblichen Erträge stiegen im Jahr 2005 um 2,4 Mrd Euro (von 961 Mio Euro auf<br />

3.366 Mio Euro). Diese Zunahme begründet sich im wesentlichen durch Kostenerstattungen infolge<br />

der Ausgliederung des Filialbereichs und Sondereffekte aus den Rückstellungsauflösungen<br />

„<strong>Post</strong>beamtenkrankenkasse“ und „Umsatzsteuer“.<br />

19%<br />

71


Die betrieblichen Aufwendungen (Material-, Personalaufwand, Abschreibungen und sonstige betriebliche<br />

Aufwendungen) verzeichnen einen Anstieg um 1.189 Mio Euro bzw. 8% auf 15.424 Mio Euro. Die<br />

Erhöhung resultiert aus Kostenerstattungen infolge der Ausgliederung des Filialbereichs, des Fuhrparks<br />

sowie der Umsetzung des neuen Konzernmietmodells ( seit dem Gj. 2005 wird das Immobilienmanagement<br />

konzernweit durch die neu gegründete <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> Immobilien GmbH wahrgenommen). Diese<br />

Kostenerstattungen werden je nach Leistungsgrundlage unter Materialaufwand oder unter Sonstige betriebliche<br />

Aufwendungen ausgewiesen. Dagegen haben sich die Abschreibungen im Wesentlichen durch die<br />

Anlagenübertragung der Fahrzeuge zur <strong>Deutsche</strong>n <strong>Post</strong> Fleet GmbH (zum 01.01.2005) verringert.<br />

Das Finanzergebnis von -559 Mio Euro (Vorjahr -10 Mio Euro) setzt sich aus dem Beteiligungs- und Zinsergebnis<br />

zusammen. Das Zinsergebnis ist infolge des Zinsaufwands aus abgezinsten Rückstellungen negativ.<br />

Ergänzend hierzu hat sich gegenüber dem Vorjahr auch das Beteiligungsergebnis negativ entwickelt. Die<br />

wesentlichen Hauptgründe hierfür waren die verminderten Erträge aus der Dividendenzahlung der <strong>Deutsche</strong>n<br />

<strong>Post</strong>bank AG (durch den Börsengang der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Post</strong>bank hält die <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> AG lediglich<br />

50% plus 1 Aktie des Aktienpakets) sowie Verlustübernahmen von der <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> Beteiligungen<br />

Holding GmbH.<br />

Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit stellt eine Zwischensumme aller Ertrags- und<br />

Aufwandsposten mit Ausnahme des Steueraufwands dar und spiegelt den Erfolg des Unternehmens wider.<br />

Nach einem Zuwachs von 419 Mio Euro beträgt der Ausweis für das Berichtsjahr 1.862 Mio Euro nach<br />

1.443 Mio Euro im Vorjahr.<br />

Unter Berücksichtigung der Ertragsteuern in Höhe von 48 Mio Euro wurde ein Jahresüberschuss in Höhe<br />

von 1.814 Mio Euro ausgewiesen.<br />

Die Umsatzrendite auf Basis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit verbesserte sich von 10% im Vorjahr auf<br />

13% im Berichtsjahr.<br />

Das Ergebnis je Aktie, ermittelt auf der Berechnungsgrundlage „Ergebnis der gewöhnlichen<br />

Geschäftstätigkeit“, stieg von 1,30 Euro im Vorjahr auf 1,56 Euro. Unter Einbeziehung der Ertragssteuern<br />

beträgt das Ergebnis je Aktie 1,52 Euro (Vorjahr 1,17 Euro).<br />

Wir werden der Hauptversammlung am 10. Mai 2006 vorschlagen, eine Dividende in Höhe von 0,70 Euro<br />

je Aktie auszuschütten. Dies entspricht einer Steigerung um 40%.<br />

72


Unternehmensbereiche<br />

Umsatzerlöse<br />

Umsätze insgesamt<br />

Davon<br />

UB BRIEF<br />

UB EXPRESS<br />

UB FINANZ DIENSTLEISTUNGEN<br />

Umsatzentwicklung im Briefgeschäft<br />

Geschäftsjahr 2004 Geschäftsjahr 2005<br />

14.727 Mio. €<br />

11.689 Mio. €<br />

2.387 Mio. €<br />

651 Mio. €<br />

<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />

14.479 Mio. €<br />

11.416 Mio. €<br />

2.370 Mio. €<br />

693 Mio. €<br />

Der Konzern <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> World Net beabsichtigt, Umsatzrückgänge im Inland durch Umsatzzuwächse<br />

im Ausland auszugleichen. Im Vergleich zu den rückläufigen Inlandsumsätzen stieg der Konzernumsatz.<br />

Wie erwartet litt das nationale Geschäftsfeld Brief Kommunikation unter der anhaltend schwachen Binnenkonjunktur<br />

und zunehmendem Wettbewerb. Im Berichtszeitraum sank der Umsatz um 4,7% auf 6.561<br />

Mio Euro. Nach dem Beschluss des Kartellamts vom Februar 2005, die konsolidierte Einlieferung von Sendungsmengen<br />

von Wettbewerbern zu günstigen Konditionen zuzulassen, liefern bereits rund 100 Unternehmen<br />

Sendungen mittelgroßer Geschäftskunden konsolidiert bei uns ein. Die Preise für Kompaktbriefe<br />

mussten wir gemäß Price-Cap-Verfahren im Jahr 2005 senken, für den Standardbrief und die <strong>Post</strong>karte<br />

hingegen blieben sie mit 0,55 Euro und 0,45 Euro unverändert.<br />

Unser Porto zählt zu den günstigsten in Europa. So lautet das Ergebnis einer europäischen Vergleichsstudie<br />

der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Post</strong>. Sie bezieht neben den Nominal-Preisen für einen Standardbrief (20 Gramm) der schnellsten<br />

Kategorie auch wesentliche makroökonomische Faktoren mit ein, wie Kaufkraft und Arbeitskosten.<br />

Unsere Absatzmengen konnten wir im Geschäftskundenbereich aufgrund der schwachen Binnennachfrage<br />

nicht halten, und gleichzeitig haben wir Marktanteile an Wettbewerber verloren. Bei den Privatkunden<br />

macht sich bemerkbar, dass Briefe durch elektronische Kommunikationsmedien substituiert werden.<br />

Auch im Geschäftsfeld Direkt Marketing war das wirtschaftliche Umfeld im Berichtsjahr schwierig. Allerdings<br />

konnten wir hier durch verstärkte Vertriebsaktivitäten neue Kunden gewinnen und dadurch mit<br />

2.820 Mio Euro den hohen Vorjahresumsatz (2.808 Mio Euro) leicht übertreffen.<br />

Im Geschäftsfeld Presse Distribution zeichnet sich nach den Umsatzverlusten in den letzten Jahren eine Trendwende<br />

ab. Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Umsatz im Berichtszeitraum von 797 Mio Euro auf 805 Mio Euro.<br />

Auch in den Geschäftsfeldern Brief International und Mehrwertleistungen der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Post</strong> AG liegen<br />

die Umsätze mit 1.230 Mio Euro über dem Vorjahr (1.202 Mio Euro).<br />

73


Expressgeschäft annähernd auf Vorjahreshöhe<br />

Die Umsätze im Expressgeschäft bei der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Post</strong> AG erreichten mit 2.370 Mio Euro knapp den Vorjahresausweis<br />

(2.387 Mio Euro). Dabei glichen gestiegene Umsätze im Geschäftsfeld „International“ niedrigere<br />

Umsätze im Geschäftsfeld „Domestic“ aus.<br />

FINANZ DIENSTLEISTUNGEN<br />

Der Unternehmensbereich FINANZ DIENSTLEISTUNGEN umfasst bei der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Post</strong> AG den Renten<br />

Service und die Filiale, in der im Wesentlichen die Vergütungen der <strong>Post</strong>bank AG für die Inanspruchnahme<br />

des Filialnetzes ausgewiesen werden. Umsatzerlöse wurden in Höhe von 693 Mio Euro nach 651 Mio Euro<br />

im Vorjahr erzielt.<br />

Investionen<br />

Der wesentliche Anteil bei den Investitionen im Anlagevermögen (6,7 Mrd Euro) entfällt mit 5,6 Mrd Euro<br />

auf die Akquisition von Exel plc. Daneben wurde im Berichtsjahr der Fuhrpark der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Post</strong> AG in<br />

die neu gegründete <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> Fleet GmbH ausgegliedert, die ebenfalls unter „Anteile an verbundene<br />

Unternehmen“ in Höhe von 511 Mio Euro ausgewiesen wird.<br />

Innerhalb des Sachanlagevermögens begründet sich der Anlagenzugang bei den Immobilien insbesondere<br />

durch die Übernahme der Logistik-Zentren Karstadt/Quelle. Dagegen sind die rückläufigen Investitionen<br />

bei der Betriebs- und Geschäftsausstattung eine Folge der Ausgliederung des Fuhrparks der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Post</strong><br />

AG in die neu gegründete <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> Fleet GmbH. Über diese Sondereffekte hinaus bewegen sich die<br />

Investionen in Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen annähernd auf Vorjahreshöhe.<br />

74


Finanz- und Vermögenslage<br />

Akquisitionen und Veräußerungen<br />

Mit Exel an die Spitze<br />

Mit der größten Akquisition der Firmengeschichte – dem Erwerb der britischen Exel plc – haben wir den<br />

entscheidenden Schritt auf dem Weg zum führenden Logistikkonzern getan. Der Kauf des börsennotierten<br />

Unternehmens wurde am 13. Dezember 2005 vollzogen. Die Exel-Gruppe wurde zum 31. Dezember 2005<br />

in den Konzernabschluss aufgenommen. Der Beteiligungsansatz erfolgte bei der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Post</strong> AG unter<br />

„Anteile an verbundene Unternehmen“.<br />

Exel erwirtschaftete im Jahr 2005 mit rund 110.000 Beschäftigten in 130 Ländern einen Umsatz von 11,5<br />

Mrd Euro und ein EBIT in Höhe von 312 Mio Euro. Mit dieser Akquisition erzielen wir künftig mehr als<br />

50% unseres Konzernumsatzes im Ausland, wodurch unser Portfolio ausgewogener wird.<br />

Weiterhin hatten wir ursprünglich geplant, trans-o-flex mehrheitlich zu übernehmen. Dies war uns jedoch<br />

von Bundeskartellamt und Bundesgerichtshof nicht genehmigt worden. Deshalb veräußerten wir unsere<br />

Beteilung in Höhe von 24,8% am 17. März 2005 an den Finanzinvestor Odewald & Compagnie.<br />

Bilanz der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Post</strong> AG<br />

Die Bilanzsumme erhöhte sich zum Bilanzstichtag um 14,4% auf 28.590 Mio Euro (im Vorjahr 24.993 Mio<br />

Euro). Die Zunahme resultiert insbesondere aus der Aquisition Exel plc, soweit der Kaufpreis nicht in bar<br />

gezahlt worden ist. Weiterhin weisen im Umlaufvermögen die Forderungen gegenüber verbundene Unternehmen<br />

eine Erhöhung von rd. 1,8 Mrd Euro auf, denen passivisch bei den Verbindlichkeiten gegenüber<br />

verbundenen Unternehmen eine Zunahme von knapp 2,0 Mrd Euro gegenübersteht. Dies ist Folge des<br />

konzerninternen Liquiditätsausgleichs.<br />

Das Eigenkapital verzeichnete einen Anstieg um 2,8 Mrd Euro (von 8,8 Mrd Euro im Vorjahr auf 11,6 Mrd<br />

Euro im Berichtsjahr). Dazu trug der Jahresüberschuss 2005 mit einer Zunahme gegenüber dem Vorjahr<br />

um 513 Mio Euro bei. Weiterhin erhöhte sich die Gewinnrücklage um den nicht ausgeschütteten Jahresüberschuss<br />

des Vorjahres von 745 Mio Euro. Die Zunahme des gezeichneten Kapitals (80 Mio Euro) und<br />

der Kaptialrücklage (1.485 Mio Euro) resultiert im Wesentlichen aus der Inanspruchnahme des genehmigten<br />

Kapitals für die Akquisition von Exel plc sowie zusätzlich aus der bedingten Kapitalerhöhung für die<br />

Ausübung von Aktienoptionen.<br />

Insgesamt wird die positive Eigenkapitalentwicklung durch eine Eigenkapitalquote von nunmehr 40,5%<br />

nach 35,0% im Vorjahr untermauert.<br />

Die Eigenkapitaldeckung des Anlagevermögens beträgt 61% nach 65% im Vorjahr.<br />

<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />

Die Rückstellungen verminderten sich gegenüber dem Vorjahr um 1,2 Mrd Euro auf 8,2 Mrd Euro. Die<br />

Hauptgründe hierfür sind die Auflösung der Rückstellung für Risikoausgleichsbeträge für die <strong>Post</strong>beamtenkrankenkasse<br />

in Höhe von rund 1,1 Mrd Euro und der Rückstellungsauflösung für Umsatzsteuer<br />

Geschäftskunden in Höhe von 369 Mio Euro. Grundlagen für die Auflösungen waren die Neuregelung<br />

durch das Bundesanstalt <strong>Post</strong>-Gesetz zur Finanzierung der <strong>Post</strong>beamtenkrankenkasse sowie das Urteil des<br />

Finanzgerichts Köln vom 09.02.2005.<br />

75


Kapitalflussrechnung der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Post</strong> AG<br />

Zur Erläuterung der Finanzlage werden die wesentlichen Bestandteile der Kapitalflussrechnung zusammengefasst.<br />

Die nachstehend ausgewählten Kennzahlen (in Mio Euro) geben einen kurzen Überblick über<br />

die Finanzlage.<br />

Überblick Finanzlage<br />

Ergebnis vor Änderung Nettoumlaufvermögen/Cash Flow I<br />

Mittelzufluss/-abfluss aus laufender Geschäftstätigkeit<br />

Mittelzufluss/-abfluss aus Investitionstätigkeit<br />

Mittelzufluss aus der Finanzierungstätigkeit<br />

Finanzmittelfond zum 31.12.<br />

Geschäftsjahr 2004 Geschäftsjahr 2005<br />

Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelsfonds gegenüber dem Vorjahr: -3.282<br />

*Anmerkung: Die Vorjahreszahlen 2004 sind bei dem Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit und dem Finanzmittelfond<br />

angepasst worden, da die Forderungen gegen verbundene Unternehmen aus Inhousebanking ab dem Gj. 2005 unter liquide Mittel<br />

ausgewiesen werden.<br />

Das Ergebnis vor Änderung Nettoumlaufvermögen/Cash Flow I (Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit)<br />

hat sich um 309 Mio Euro auf rd. 2,1 Mrd Euro erhöht. Die Zunahme beruht auf einem erhöhten Jahresüberschuss,<br />

dem im Wesentlichen verminderte Abschreibungen infolge der Ausgründung des Fuhrparks in<br />

die <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> Fleet GmbH gegenüberstehen. Ausgehend vom Cash Flow I unter Berücksichtigung des<br />

gestiegenen Forderungsausweises, des Rückgangs bei den Rückstellungen und einer Zunahme der unverzinslichen<br />

Verbindlichkeiten ergibt sich für das Berichtsjahr ein Mittelabfluss aus laufender Geschäftstätigkeit<br />

in Höhe von 84 Mio Euro. Unter Berücksichtigung der Anpassungen des Geschäftsjahres 2004<br />

beträgt die Cash Flow – Veränderung aus der laufenden Geschäftstätigkeit – 1.266 Mio Euro.<br />

Der Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit beträgt im Berichtsjahr 4.241 Mio Euro nach einem Mittelzufluss<br />

in Höhe von 1.733 Mio Euro im Vorjahr. Der Mittelabfluss begründet sich im Wesentlichen durch<br />

den Erwerb von Exel plc, da ein wesentlicher Anteil des Kaufpreises bar geleistet wurde.<br />

Der Mittelzufluss aus der Finanzierungstätigkeit (1.043 Mio Euro) hat sich gegenüber dem Vorjahr nur<br />

leicht um 181 Mio Euro vermindert (Vorjahr: 1.224 Mio Euro). Die Einzahlungen aus der Aufnahme von<br />

Finanzschulden (1,9 Mrd Euro) stammen aus der internen Konzernfinanzierung. Dem standen Dividendenabflüsse<br />

in Höhe von 556 Mio Euro und Tilgungen von Finanzschulden in Höhe von 388 Mio Euro<br />

gegenüber.<br />

Zum 31.12.2005 weist der Finanzmittelfond rund 2,5 Mrd Euro nach 5,8 Mrd Euro im Vorjahr aus. Die<br />

Abnahme des Finanzmittelbestands ist im Wesentlichen auf den Erwerb von Exel plc zurückzuführen.<br />

1.790<br />

1.182*<br />

1.733<br />

1.224<br />

5.763*<br />

2.099<br />

-84<br />

-4.241<br />

1.043<br />

2.481<br />

76


Grundsätze und Ziele des Finanzmanagements im Konzern DPWN<br />

Zur Sicherung der finanziellen Stabilität und Flexibilität des <strong>Deutsche</strong>n <strong>Post</strong> Konzerns wird ein ausgewogenes<br />

Verhältnis zwischen Eigenkapital und Fremdkapital angestrebt. Dabei sind die Renditeerwartungen<br />

der Aktionäre einerseits sowie die Ratinganforderungen andererseits zu berücksichtigen. Im Jahr 2005 lag<br />

die Eigenkapitalquote (Equity-Ratio) bei 30% (im Vorjahr 24%). Um die Kapitalkosten zu minimieren und<br />

um Größen- und Spezialisierungsvorteile zu nutzen, werden die externe Mittelaufnahme, der konzernweite<br />

Finanz- und Liquiditätsausgleich sowie die Absicherung von Zins-, Wechselkurs- und Rohstoffpreisrisiken<br />

zentral koordiniert. Zur Begrenzung dieser Risiken setzt der Konzern neben originären, auch derivative<br />

Finanzinstrumente ein.<br />

Hierbei werden Zinsrisiken zurzeit im Wesentlichen mit Zinsswaps und in kleinem Umfang mit Optionen<br />

gesteuert. Für die Sicherung von Währungsrisiken setzen wir neben einfachen Termingeschäften auch<br />

Cross-Currency-Swaps und Optionen ein. Im Commodity-Bereich nutzt der Konzern unter anderem<br />

Swaps zur Begrenzung des Risikos. Die dafür notwendigen Handlungsrahmen, Verantwortlichkeiten und<br />

Kontrollen sind in internen Richtlinien eindeutig festgelegt. Die <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> verfolgt das Ziel, sich über<br />

ein breites Finanzierungs-Mix mit Fremdkapital zu versorgen. Dazu werden insbesondere Kapitalmarktmaßnahmen,<br />

strukturierte Finanzierungen und operatives Leasing genutzt.<br />

Operatives Leasing wird insbesondere zur Finanzierung von Flugzeugen und Immobilien, aber auch für<br />

Fahrzeuge und IT-Ausstattung angewandt. Details zu den Leasingverpflichtungen sowie den Eventualverbindlichkeiten<br />

finden sich im Konzernanhang.<br />

Die mit Abstand wichtigste Verschuldungswährung ist der Euro (64%), gefolgt vom US-Dollar (24%). Wir<br />

erwarten im Euroraum leicht steigende Zinsen, die aber weiterhin deutlich unter den langfristigen Durchschnitten<br />

bleiben dürften. Der negative Einfluss, den eine Zinserhöhung auf die Finanzlage hätte, hat sich<br />

durch den akquisitionsbedingten Mittelabfluss zwar erhöht, ist aber weiterhin nicht maßgeblich.<br />

Außerdem verfügt der Konzern über derzeit nicht ausgenutzte Kreditlinien in Höhe von rund 4,2 Mrd<br />

Euro. Dabei gilt die grundsätzliche, konzerneinheitliche Bankenpolitik, nach der die Abhängigkeit von der<br />

Kreditpolitik einer Bank oder Bankengruppe zu vermeiden ist.<br />

Die Kreditwürdigkeit des <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> Konzerns wird von den Rating-Agenturen Standard & Poor’s,<br />

Moody’s Investors Service und Fitch IBCA regelmäßig überprüft. Aktuell bewerten uns die Rating-Agenturen<br />

wie folgt:<br />

Kreditwürdigkeit <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> World Net<br />

Ratings Moody’s Investors Service Standard & Poor’s Fitch IBCA<br />

Langfristig<br />

Ausblick<br />

Kurzfristig<br />

Letzte Änderung<br />

A2<br />

Stable<br />

P-1<br />

14. Februar 2006<br />

A<br />

Negative<br />

A-1<br />

14. Dezember 2005<br />

<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />

A+<br />

Negative<br />

F1<br />

20. Dezember 2005<br />

77


Mitarbeiter <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> AG<br />

Personalbestand durch natürliche Fluktuation weiter angepasst<br />

Zum 31. Dezember 2005 beschäftigten wir 154.506 Vollzeitkräfte (im Vorjahr 163.621). Die Gesamtzahl<br />

sank um 5,6%. Bereinigt um die Ausgliederung des Filialbetriebs in die <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> Retail GmbH hätte<br />

der Personalrückgang 2,6% betragen.<br />

Die nachfolgende Tabelle zeigt im Einzelnen die Entwicklung der Beschäftigtenzahl im Überblick.<br />

Entwicklung der Beschäftigtenzahl<br />

1. Vollzeitkräfte umgerechnet,<br />

ohne Auszubildende<br />

Zum Stichtag 31.12. insgesamt<br />

ohne Ausgliederung Filialbereich<br />

Davon nach Unternehmensbereichen:<br />

Unternehmensbereich BRIEF<br />

Unternehmensbereich EXPRESS<br />

Unternehmensbereich F DL<br />

Sonstige<br />

2. Kopfzahl (inkl. Auszubildende)<br />

Zum Stichtag 31.12. insgesamt<br />

Davon<br />

Arbeitnehmer<br />

Beamte<br />

Auszubildende<br />

3. Im Jahresdurchschnitt (inkl. Auszubildende)<br />

Tarifverträge schaffen Planungssicherheit<br />

31.12.2004 31.12.2005 Veränderung in %<br />

163.621<br />

(163.621)<br />

124.254<br />

16.283<br />

16.318<br />

6.766<br />

197.351<br />

130.840<br />

61.883<br />

4.628<br />

201.541<br />

154.506<br />

(159.385)<br />

121.115<br />

16.390<br />

10.428<br />

6.573<br />

187.666<br />

124.018<br />

60.152<br />

3.496<br />

187.959<br />

Die im Vorjahr vereinbarten Tariferhöhungen bei der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Post</strong> AG wurden zum 1. November 2005<br />

umgesetzt: Die Entgelte der Arbeitnehmer stiegen linear um 2,3%. Der Tarifvertrag läuft bis zum 30. April<br />

2006.<br />

Für die rund 3.600 Beschäftigten, die wir von der KarstadtQuelle AG übernommen haben, wurden ebenfalls<br />

Tarifverträge vereinbart. Ein Teil des Jahreseinkommens wird seit dem 1. Januar 2006 variabel bemessen<br />

und orientiert sich an der Leistung. Damit haben wir eine branchenübliche Entgeltregelung eingeführt,<br />

die sich auf dem Niveau des Speditions- und Logistikgewerbes in Nordrhein-Westfalen bewegt. Sie beinhaltet<br />

zudem eine regelmäßige Wochenarbeitszeit von 39 Stunden und flexible Arbeitszeitkonten. Für die<br />

übergeleiteten Beschäftigten wurden Besitzstandsregelungen verabredet. Die Verträge laufen bis zum<br />

30. April 2008 und sichern damit unsere Wettbewerbsfähigkeit in diesem Bereich.<br />

-5,6<br />

(-2,6)<br />

-2,5<br />

0,7<br />

-36,1<br />

-2,9<br />

-4,9<br />

-5,2<br />

-2,8<br />

-24,5<br />

- 6,7<br />

78


Betriebliche Altersversorgung geregelt<br />

Die <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> AG und ver.di haben ihre Verhandlungen über die Weiterentwicklung der arbeitgeberfinanzierten<br />

betrieblichen Altersversorgung abgeschlossen. Ab dem Jahr 2006 werden die Anwartschaften auf<br />

eine Betriebsrentenleistung jährlich um 1,45% und laufende Betriebsrenten jährlich um 1,0% angepasst.<br />

Mit dieser Vereinbarung kann das Unternehmen seine künftigen Pensionsverpflichtungen deutlich besser<br />

kalkulieren. Zugleich bieten wir unseren Arbeitnehmern eine verlässliche Perspektive.<br />

Konzern schließt Ausbildungspakt<br />

Der Konzern <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> AG bietet in den Jahren 2005 bis 2007 jährlich 2.300 Ausbildungsplätze in<br />

Deutschland an. Darauf einigten sich das Unternehmen und die Gewerkschaft ver.di in einem Ausbildungspakt.<br />

Außerdem werden wir in den Jahren 2007 bis 2009 grundsätzlich 30% der Auszubildenden übernehmen.<br />

Zusätzlich legen wir ein Nachwuchsförderungsprogramm für Auszubildende mit besonders guten<br />

Leistungen auf.<br />

Kundenorientierte Personalentwicklung<br />

Im Jahr 2005 haben wir in der Personalentwicklung die operativen Einheiten gebündelt und an den<br />

Anforderungen der drei Kundengruppen Konzern, Unternehmensbereiche und individueller Bedarf ausgerichtet.<br />

Ein Beispiel für das neue Leistungsangebot sind geschäftsspezifische Entwicklungsmaßnahmen.<br />

So wurde im Rahmen des weltweiten Projektes „Fit4Procurement“ die organisatorische Veränderung des<br />

Einkaufs von Anfang an durch zielgerichtete Personalentwicklungsprozesse und -maßnahmen begleitet.<br />

Niedrigster Krankenstand seit Gründung<br />

Seit Jahren leisten wir im Gesundheitsmanagement eine erfolgreiche Prävention: Im Jahr 2005 sank der<br />

Krankenstand der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Post</strong> AG auf 5,3% – der niedrigste Wert in unserer Unternehmensgeschichte!<br />

Der Bereich Arbeitsschutz wurde erneut, die Bereiche Arbeitsmedizin und Gefahrgutmanagement wurden<br />

erstmals erfolgreich zertifiziert. In einer Studie der Zeitschrift „Capital“ sind Umfang und Vermittlung der<br />

Gesundheitsförderung sowie die strukturelle Einbindung innerhalb des Unternehmens untersucht worden.<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> World Net belegte dabei den ersten Platz von 100 Unternehmen.<br />

Über 200.000 Mitarbeiterideen<br />

<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />

Einen neuen Rekord verzeichnete im Berichtsjahr unser Ideenmanagement: Die Mitarbeiter der <strong>Deutsche</strong>n<br />

<strong>Post</strong> reichten über 200.000 Vorschläge ein – im Vorjahr waren es noch rund 136.000. Daraus erzielen wir<br />

einen Nutzen von 86 Mio Euro. Im Jahr 2005 wurde das Ideenmanagement auch bei nationalen Tochtergesellschaften<br />

sowie bei 13 europäischen Konzerngesellschaften integriert.<br />

79


Fach- und Führungskräfte beurteilen<br />

Unser konzernweites Performance-Management-System wurde zum zweiten Mal durchgeführt. Damit<br />

ermöglichen wir internationale Karrieren im Konzern, entdecken Talente und identifizieren Nachfolger.<br />

Vorstand und Personalentwicklung waren an den diesjährigen Entwicklungskonferenzen beteiligt. Sie hatten<br />

zum Ziel, Führungskräfte der Ebenen zwei bis fünf nach ihrem Potenzial zu beurteilen und sie bei<br />

Besetzungsentscheidungen entsprechend zu berücksichtigen.<br />

Führungs-Nachwuchs gewinnen<br />

Wir wollen internationale Talente für den Konzern gewinnen. Deshalb kooperieren wir mit rund 30 führenden<br />

Wirtschaftsschulen, unter anderem mit Wharton und Yale im Osten der Vereinigten Staaten, mit der<br />

London Business School und mit den Indian Institutes of Management in Bangalore und Ahmadabad.<br />

Komplettiert wird unser Hochschul-Engagement durch einen Lehrstuhl für Logistik am Chinesisch-<br />

<strong>Deutsche</strong>n Hochschulkolleg in Shanghai.<br />

Von der weltgrößten Studentenorganisation AIESEC wurden wir im zweiten Jahr in Folge als „Partner des<br />

Jahres“ ausgezeichnet. Rund 100 Studenten haben wir international einen Praktikumsplatz angeboten;<br />

über 60% erhielten anschließend im Konzern eine feste Anstellung. Als Mitbegründer der European School<br />

of Management and Technology in Berlin nutzen wir diese auf Initiative der deutschen Wirtschaft gegründete<br />

Wirtschaftsschule, um Führungskräfte zu gewinnen und zu entwickeln.<br />

Einen eigenen Weg gehen wir mit der „<strong>DHL</strong> Logistics Management University“, die wir im Oktober 2005<br />

in Shanghai gegründet haben. Als Firmenuniversität bietet sie jährlich 7.500 Studienplätze für Mitarbeiter<br />

im unteren, mittleren und oberen Management. Dieses Bildungsangebot findet vor allem in China großen<br />

Anklang. Ziel ist es, erstklassige Logistik-Spezialisten auszubilden und langfristig an uns zu binden. Bereits<br />

Ende 2006 werden rund 2.000 Studierende eines von 40 Fortbildungsprogrammen absolviert haben.<br />

80


Nachhaltigkeit<br />

<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />

Nachhaltiges unternehmerisches Handeln ist zentraler Bestandteil unserer Geschäftspolitik und trägt dazu<br />

bei, unseren langfristigen Erfolg zu sichern. Unser Nachhaltigkeitsansatz berücksichtigt die Faktoren Umwelt,<br />

Mensch und Gesellschaft sowie den wirtschaftlichen Erfolg. Er fließt ein in unsere Corporate Governance<br />

sowie in die Ethik-Richtlinien unseres Konzerns.<br />

Mit welchen Inhalten und in welchem Umfang wir unsere ökologische und soziale Verantwortung wahrnehmen,<br />

schildern wir in einem gesonderten Nachhaltigkeitsbericht. Dieser wird erstmals in der ersten<br />

Hälfte des Jahres 2006 veröffentlicht und vereint unsere Umwelt-, Personal- und Sozialberichterstattung.<br />

Umfangreiche Informationen zu diesen Themen finden Sie außerdem in der Rubrik „Verantwortung“ auf<br />

unserer Internetseite.<br />

Bestes deutsches Unternehmen im Good-Company-Ranking<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> World Net ist für die Wahrnehmung seiner sozialen Verantwortung ausgezeichnet worden.<br />

Im Good-Company-Ranking der Zeitschrift Manager Magazin belegten wir im September 2005 als bestplatziertes<br />

deutsches Unternehmen den dritten Platz in der Gesamtwertung. Erstmals wurden 80 europäische<br />

Unternehmen nach den Kriterien Mitarbeiterförderung, gesellschaftliches Engagement, Umweltschutz,<br />

Finanzleistung und Transparenz bewertet.<br />

Interessant für nachhaltig ausgerichtete Investoren<br />

Am 20. September 2005 ist die <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> erneut in den FTSE4Good Europe aufgenommen worden.<br />

Damit erfüllen wir die Kriterien eines der bekanntesten Nachhaltigkeitsindices, die für ökologisch und<br />

sozial orientierte Investoren einen wichtigen Entscheidungsmaßstab bilden.<br />

Strategische Partnerschaft mit den Vereinten Nationen<br />

Am 15. Dezember 2005 haben wir eine weit reichende Partnerschaft mit dem Entwicklungsprogramm der<br />

Vereinten Nationen (UNDP) und dem UN-Büro für die Koordinierung Humanitärer Angelegenheiten<br />

(OCHA) vereinbart. Ein Ziel der geplanten Zusammenarbeit zwischen dem System der Vereinten Nationen<br />

und dem Konzern <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> World Net ist die Organisation von schneller logistischer Hilfe im<br />

Katastrophenfall.<br />

Eine ideale Schnittstelle sehen wir insbesondere bei der logistischen Nothilfekoordination der Flughäfen in<br />

den betroffenen Gebieten. In einem ersten Schritt stellen wir deshalb ein globales Netz an gut ausgebildeten<br />

Katastrophenschutzteams auf. Unsere „Disaster Response Teams“ sind innerhalb kurzer Zeit an jedem<br />

Ort der Welt einsetzbar, um beispielsweise das Management der ankommenden Hilfsgüter an den Flughäfen<br />

zu optimieren.<br />

Im Verlauf des Jahres 2005 konnten wir unseren professionellen Umgang mit logistischen Engpässen an<br />

Flughäfen bereits mehrfach unter Beweis stellen: Bei großen Naturkatastrophen war ein Team von <strong>DHL</strong>-<br />

Logistikexperten im Einsatz, sowohl bei dem Tsunami in Südostasien, als auch bei den Hurrikans an der<br />

Südostküste der Vereinigten Staaten und dem Erdbeben in der Kaschmir-Region Pakistans.<br />

81


Konzernweites Risikomanagement<br />

Chancen- und Risikocontrolling als Bestandteil der Unternehmenssteuerung<br />

Das Chancen- und Risikomanagement ist integraler Bestandteil aller Entscheidungen und Geschäftsprozesse<br />

im Konzern. Angesichts der Vielfalt unserer Geschäftsaktivitäten ist es unerlässlich, Chancen und Risiken<br />

unternehmensweit systematisch zu identifizieren, zu bewerten und zu steuern. Um dies sicherzustellen,<br />

ist das Chancen- und Risikomanagementsystem konsequent in die bestehenden Steuerungs- und Controllingprozesse<br />

integriert. Die enge Verzahnung der Chancen- und Risikoinformationen mit den Steuerungs-<br />

und Controllinginstrumentarien versetzt den Konzern in die Lage, mit Hilfe standardisierter Prozesse<br />

den regelmäßigen Austausch von Chancen- und Risikoinformationen zwischen dem strategischen<br />

und operativen Controlling und dem verantwortlichen Management zu gewährleisten. Das Risikocontrolling<br />

nutzt die Controllingorganisation, um den Informationsprozess zu steuern. Es definiert konzernweit<br />

einheitliche Methoden und Verfahren, stellt deren Einhaltung sicher und koordiniert die regelmäßige<br />

Durchführung des Risikocontrollingprozesses im Konzern.<br />

Das Risikocontrolling der <strong>Post</strong>bank ist den bankaufsichtsrechtlichen Anforderungen des zweiten Konsultationspapiers<br />

des Baseler Ausschusses für Bankenaufsicht (Basel II) angepasst. Nähere Angaben dazu<br />

finden Sie im Konzernanhang. Die <strong>Post</strong>bank ist in den Chancen- und Risikocontrollingprozess des Konzerns<br />

eingebunden.<br />

Das Risikocontrolling folgt konzernweit einem klar definierten Prozess, der inhaltlich und zeitlich auf das<br />

Steuerungs- und Controllinginstrumentarium abgestimmt ist: Risiken werden identifiziert, indem Ereignisse<br />

und Entwicklungen im Unternehmen oder in seinem Umfeld betrachtet werden, die zu Abweichungen<br />

vom geplanten wirtschaftlichen Erfolg führen können. Für jede Chance und jedes Risiko wird ein<br />

Verantwortlicher benannt, der diese mittels Szenariotechnik bewertet, korrespondierende Maßnahmen zur<br />

Chancennutzung oder Risikosteuerung umsetzt und diese mit Hilfe geeigneter Frühwarnindikatoren überwacht.<br />

Im Rahmen des mehrstufigen Risikoberichtswesens werden die entsprechenden Informationen<br />

quartalsweise aus den Unternehmensbereichen an das Konzerncontrolling berichtet. Die Berichterstattung<br />

an den Vorstand berücksichtigt Wechselwirkungen zwischen einzelnen Chancen und Risiken. Sofern neue<br />

Chancen und Risiken auftreten oder sich einzelne Positionen signifikant verändern, wird dies auch außerhalb<br />

der festen Berichtsintervalle gemeldet.<br />

Nachfolgend stellen wir diejenigen Risiken dar, die geeignet sind, unsere Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />

wesentlich zu verschlechtern. Dies sind jedoch nicht notwendigerweise die einzigen Risiken, denen der<br />

Konzern ausgesetzt ist. Risiken, die uns derzeit noch nicht bekannt sind oder die wir zum jetzigen Zeitpunkt<br />

nicht als wesentlich einschätzen, könnten unsere Geschäftsaktivitäten ebenfalls beeinträchtigen.<br />

Die Chancenberichterstattung erfolgt im Wesentlichen unter dem Textbeitrag „Nachtrag und Ausblick“.<br />

Absicherung gegen Finanzrisiken<br />

Aufgrund seiner operativen Geschäftstätigkeit sieht sich der Konzern Finanzrisiken gegenüber, die aus der<br />

Veränderung von Wechselkursen, Roh- und Treibstoffpreisen und Zinssätzen herrühren. Um diese Risiken<br />

zu begrenzen, nutzen wir originäre und derivative Finanzinstrumente. Die dafür notwendigen Handlungsrahmen,<br />

Verantwortlichkeiten und Kontrollen sind in internen Richtlinien verbindlich festgelegt. Die<br />

Sicherungsgeschäfte werden mit einer Risikomanagement-Software erfasst, bewertet und abgewickelt. Als<br />

Kontrahenten für Absicherungsgeschäfte nutzt der Konzern ausschließlich Banken mit erstklassiger Bonität.<br />

Die Kontrahentenlimite und ihre Ausnutzung werden ständig beobachtet. Der Konzernvorstand wird<br />

regelmäßig über die bestehenden Risiken und die getätigten Sicherungsgeschäfte informiert.<br />

82


<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />

Währungsrisiken entstehen überwiegend aus dem internationalen Geschäft der Unternehmensbereiche<br />

BRIEF, EXPRESS und LOGISTIK. Dieses wird zu einem großen Anteil in Fremdwährungen abgewickelt.<br />

Die Risiken werden zentral gesteuert: Alle Konzerngesellschaften melden ihre Fremdwährungsrisiken an<br />

das Konzern-Treasury, das aus diesen Meldungen eine konsolidierte Position je Währung ermittelt. Diese<br />

Netto-Position wird je nach Risiko und Markteinschätzung extern mit Banken abgesichert. Gebuchte Währungsrisiken<br />

und Risiken aus Finanztransaktionen werden in der Regel zu 100%, geplante Währungsrisiken<br />

bis zu 80% für maximal 18 Monate abgesichert. Größter geplanter Netto-Bedarf besteht für US-<br />

Dollar, tschechische Krone und Singapur-Dollar. Die bedeutendsten Netto-Überschüsse erzielt der Konzern<br />

im britischen Pfund, japanischen Yen, koreanischen Won und chinesischen Yuan.<br />

Roh- und Treibstoffpreisrisiken werden im Zusammenhang mit dem Einkauf von Flugzeugkerosin, Heizöl,<br />

Diesel- und Benzinkraftstoffen zentral abgesichert, und zwar für einen Zeitraum von 12 bis 36 Monaten.<br />

Höhere Preise geben wir über Zuschläge und Vertragsklauseln so weit wie möglich an die Kunden weiter.<br />

Zinsänderungsrisiken werden aktiv gesteuert und zentral überwacht. Wir erfassen alle wesentlichen verzinslichen<br />

Forderungen und Verbindlichkeiten und ermitteln daraus die jeweiligen Positionen für die aus<br />

Konzernsicht entscheidenden Währungsblöcke. Darauf basierend werden originäre und derivative Finanzinstrumente<br />

eingesetzt, um die Finanzierungskosten zu reduzieren und Zinsänderungsrisiken durch das<br />

Verhältnis fester zu variabler Zinsvereinbarungen optimal zu steuern. Weitere Informationen zu den bestehenden<br />

Absicherungsgeschäften gegen Währungs-, Zins- und Rohstoff-/Treibstoffpreisrisiken finden Sie<br />

im Konzernanhang.<br />

Risiken der Unternehmensbereiche steuern<br />

Weitere Risiken entstehen dadurch, dass Konzern und Tochtergesellschaften einen Teil ihrer Dienstleistungen<br />

in einem regulierten Markt erbringen.<br />

Für den Unternehmensbereich BRIEF gelten insbesondere die folgenden ordnungspolitischen Rahmenbedingungen:<br />

Zum 1. Januar 2003 wurde die EU-Richtlinie zur weiteren Liberalisierung der europäischen<br />

<strong>Post</strong>märkte in deutsches Recht umgesetzt. Damit wurden Briefe und adressierte Kataloge über 100 Gramm<br />

beziehungsweise das Dreifache des Standardtarifs sowie die abgehende grenzüberschreitende Briefbeförderung<br />

für den Wettbewerb freigegeben. Zum 1. Januar 2006 wurden diese Grenzen auf 50 Gramm beziehungsweise<br />

das Zweieinhalbfache des Standardtarifs gesenkt. Die entsprechende Änderung des deutschen<br />

<strong>Post</strong>gesetzes birgt einerseits Wettbewerbsrisiken in Deutschland, andererseits eröffnet die Liberalisierung<br />

anderer europäischer Briefmärkte neue Marktchancen.<br />

Bereits seit Januar 1998 ist es Wettbewerbern aufgrund von Ausnahmeregelungen des <strong>Post</strong>gesetzes möglich,<br />

auch innerhalb der Gewichts- und Preisgrenzen der Exklusivlizenz tätig zu werden. So werden heute rund<br />

50% des durch Wettbewerber erzielten Umsatzes innerhalb der Gewichtsgrenzen der Exklusivlizenz erzielt.<br />

Die Regulierungsbehörde (Bundesnetzagentur, ehemals Regulierungsbehörde für Telekommunikation und<br />

<strong>Post</strong>) hat bis Ende 2005 rund 2.000 Wettbewerbern eine Lizenz erteilt, von denen etwa 900 am Markt tätig<br />

waren.<br />

Die Rahmenbedingungen, nach denen die genehmigungspflichtigen Briefentgelte bis Ende 2007 reguliert<br />

werden, wurden von der Regulierungsbehörde im Jahr 2002 im so genannten Price-Cap-Verfahren festgelegt.<br />

Danach sind für die Briefpreise im Wesentlichen die gesamtwirtschaftliche Preissteigerungsrate und<br />

die erwartete Produktivitätsfortschrittsrate der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Post</strong> AG maßgeblich. Preissenkungen sind erforderlich,<br />

sofern die Inflationsrate im Referenzzeitraum unter der vorgegebenen Produktivitätsfortschrittsrate<br />

liegt. So mussten wir aufgrund der niedrigen Inflationsrate im Referenzzeitraum 2004 die Preise einiger<br />

genehmigungspflichtiger Briefprodukte zum 1. Januar 2006 senken.<br />

83


Das REIMS-II-Abkommen regelt den europäischen Austausch grenzüberschreitender <strong>Post</strong> und die hierfür<br />

abzurechnenden Endvergütungen. Es wurde zwischenzeitlich von 17 europäischen <strong>Post</strong>unternehmen vereinbart<br />

und im Oktober 2003 von der EU-Kommission genehmigt. Die britische Royal Mail hat, wie bereits<br />

im Vorjahr berichtet, zum 31. Dezember 2004 dieses Abkommen gekündigt. Wir verhandeln mit der Gesellschaft<br />

über eine angemessene Grundlage für Endvergütungen.<br />

Anfang Juli 2004 legte die EU-Kommission einen überarbeiteten Richtlinienvorschlag vor, nach dem sich<br />

die Mehrwertsteuerbefreiung für postalische Universaldienstleistungen ändern soll. Um in Kraft treten zu<br />

können, müsste er von den Mitgliedstaaten einstimmig angenommen werden, was nach dem gegenwärtigen<br />

Kenntnisstand nicht zu erwarten ist. Einige Mitgliedstaaten, darunter auch die Bundesrepublik Deutschland,<br />

haben den Vorschlag bereits nachdrücklich abgelehnt. Derzeit erscheint es unwahrscheinlich, dass<br />

neue europäische Umsatzsteuerregelungen für den <strong>Post</strong>sektor vor dem Jahr 2008 in Kraft treten und in nationales<br />

Recht umgesetzt werden. Wenn es zu einer Steuererhebung käme, würde das hieraus resultierende<br />

Risiko über Preiserhöhungen abgefedert werden: Auch nach Auffassung der Regulierungsbehörde beinhalten<br />

die von ihr genehmigten Entgelte keine Umsatzsteuer. Es handelt sich vielmehr um Nettoentgelte. Die<br />

Umsatzsteuer könnte daher auf die genehmigten Entgelte aufgeschlagen werden.<br />

Die Liberalisierung des Briefmarkts bringt für uns tief greifende Veränderungen: Nach der Gesetzeslage<br />

wird das Briefmonopol in Deutschland vom 1. Januar 2008 an aufgehoben sein. Der Unternehmensbereich<br />

BRIEF hat sich auf mehr Wettbewerb und auch auf Verluste von Marktanteilen vorbereitet: Er hat seine<br />

Logistik umfassend modernisiert, seine Produkte und Dienstleistungen neu ausgerichtet und sich schließlich<br />

auf bedeutenden internationalen Briefmärkten etabliert, so in den Vereinigten Staaten, Großbritannien,<br />

den Niederlanden und Frankreich.<br />

Der Unternehmensbereich EXPRESS hat erfolgreich expandiert und stärkt auch weiterhin seine Präsenz<br />

auf allen Kontinenten. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist die Verbindung von standardisierten und weltweit<br />

vernetzten Geschäftsprozessen mit den regionalen Anforderungen und Bedürfnissen der Kunden. Wir<br />

bauen unsere Infrastruktur weiter aus mit dem Ziel, die Qualität der Dienstleistungen weiter zu verbessern<br />

und gleichzeitig Kosten- und Ertragspotenziale zu nutzen. Bei komplexen Integrationsvorhaben kann es<br />

jedoch zu vorübergehenden Qualitätseinschränkungen und damit zu Umsatz und Ergebnisrückgängen<br />

kommen.<br />

Auf dem wettbewerbsintensiven amerikanischen Markt ist es weiterhin unser Ziel, uns von den Wettbewerbern<br />

durch hochwertige und flexible Dienstleistungen zu unterscheiden. Wir optimieren Angebot und<br />

Kosten und investieren zugleich in die Transportnetze, Grundlage für die erfolgreiche Entwicklung des<br />

Expressgeschäfts in den Vereinigten Staaten. Im Jahr 2003 haben wir Airborne Inc. erworben und seitdem<br />

schrittweise integriert. Mit der Inbetriebnahme des Luftdrehkreuzes in Wilmington (Ohio) im September<br />

2005 wurde der letzte große Schritt im Integrationsprozess für <strong>DHL</strong> auf dem US-Markt vollzogen. Dabei<br />

kam es vorübergehend zu einem Rückgang der Servicequalität und zu Umsatzeinbußen. Bereits nach kurzer<br />

Zeit konnten wir die Servicequalität jedoch wieder erreichen. Wir gehen davon aus, dass unsere finanziellen<br />

Ziele für die Vereinigten Staaten dadurch langfristig nicht nachhaltig beeinträchtigt werden.<br />

Beim Department of Transportation (DOT) ist dem Statut entsprechend nach wie vor eine Routineüberprüfung<br />

der US-Staatsbürgerschaft der ABX Air Inc. anhängig. Diese selbstständige Gesellschaft erbringt<br />

Transportdienstleistungen für <strong>DHL</strong>. Der Ausgang und auch das Procedere dieser Überprüfung sind noch<br />

offen. Es gibt allerdings gewisse Parallelen zur staatsbürgerlichen Überprüfung von Astar Air Cargo Inc. in<br />

den Jahren 2003 und 2004, die positiv beschieden worden war.<br />

84


<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />

Im Rahmen der so genannten Unclaimed-Property-Gesetze in den Vereinigten Staaten werden zurzeit<br />

Betriebsprüfungen bei <strong>DHL</strong> Express (USA) und Airborne Inc. durchgeführt. Nach diesen Gesetzen müssen<br />

herrenlose Vermögensgegenstände entweder an ihre rechtmäßigen Eigentümer zurückgegeben werden<br />

oder dem Heimatstaat des letzten Eigentümers übertragen werden beziehungsweise, falls der nicht bekannt<br />

ist, dem Staat, in dem das Unternehmen seinen Sitz hat.<br />

In Asien ist es weiterhin unser Ziel, die Marktführerschaft zu halten beziehungsweise auszubauen und von<br />

der erwarteten Entwicklung in den Schlüsselmärkten zu profitieren. Sollte es jedoch wider Erwarten zu<br />

einem konjunkturellen Abschwung oder zu einer Überhitzung der Märkte kommen, könnte dies unsere<br />

Umsatzplanung berühren.<br />

Die Gefahr von Terroranschlägen könnte negative Auswirkungen haben, vor allem auf das luft-basierte<br />

Expressgeschäft. Dann wären höhere Versicherungsprämien nicht auszuschließen.<br />

Die wesentlichen Chancen und Risiken im Unternehmensbereich LOGISTIK ergeben sich aus der Integration<br />

des Logistikunternehmens Exel plc. Dessen geographische Präsenz in Großbritannien, den Vereinigten<br />

Staaten und Asien ergänzt unsere eigene in Kontinentaleuropa ideal. In der Luft- und Seefracht verstärken<br />

wir dadurch unsere führende Marktposition; zusätzliche Kompetenz gewinnen wir in der Kontraktlogistik.<br />

Besondere Integrationsrisiken werden nach derzeitigem Stand nicht erwartet.<br />

Im Unternehmensbereich FINANZ DIENSTLEISTUNGEN haben wir bereits im Vorjahr damit begonnen,<br />

das Filialgeschäft neu zu ordnen. In einem weiteren Schritt hat die <strong>Post</strong>bank nun 850 Filialen von der <strong>Deutsche</strong>n<br />

<strong>Post</strong> übernommen. In der Regel handelt es sich dabei um die <strong>Post</strong>bank Center, in denen die <strong>Post</strong>bank<br />

derzeit mehr als 80% ihres filialgestützten Neugeschäfts tätigt.<br />

Mit Unterzeichnung eines Kaufvertrags über den zusätzlichen Erwerb von 76,4% der Aktien der BHW<br />

Holding erweitert die <strong>Post</strong>bank ihr Produktportfolio und ihre Kundenbasis. Ziel ist es, die eigene Vertriebskraft<br />

weiter zu stärken. Bereits heute ist die <strong>Post</strong>bank führende Retailbank in Deutschland. Der Kaufvertrag<br />

stellt zudem sicher, dass die <strong>Post</strong>bank keinerlei Risiken aus der Allgemeinen Hypothekenbank Rheinboden<br />

AG erwirbt. Für die Integration der BHW in die <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong>bank AG ist in den Jahren 2006 und 2007<br />

ein erhöhter finanzieller Aufwand eingeplant; aus heutiger Sicht ist eine zügige und reibungslose Integration<br />

zu erwarten.<br />

Die langjährigen Erfahrungen der <strong>Post</strong>bank bei der Überwachung und Steuerung ihrer Risiken begrenzen<br />

die Gefahr überraschender Ergebnisschwankungen. Das Bankgeschäft ist mit Risiken aus Marktpreisänderungen,<br />

etwaigen Forderungsausfällen und operationellen Risiken verbunden. Das Risikolimitsystem der<br />

<strong>Post</strong>bank wird regelmäßig überwacht. Auch mit Blick auf die ab dem 1. Januar 2007 geltenden Eigenkapitalanforderungen<br />

von Basel II wird das Risikomanagementsystem der <strong>Post</strong>bank kontinuierlich weiterentwickelt.<br />

Risiken aus anhängigen Rechtsverfahren<br />

Als Marktführer unterliegen viele unserer Dienstleistungen der sektorspezifischen Regulierung nach dem<br />

<strong>Post</strong>gesetz. Die Regulierung durch die Bundesnetzagentur erstreckt sich insbesondere auf die Verfahren der<br />

Genehmigung beziehungsweise Überprüfung von Entgelten, der Formulierung von Bedingungen des Zugangs<br />

zu Teilleistungen sowie der allgemeinen Missbrauchskontrolle. Aus den daraus resultierenden Verfahren<br />

können sich Umsatz- und Ergebniseinbußen ergeben.<br />

85


Rechtliche Risiken resultieren unter anderem aus den verwaltungsgerichtlich anhängigen Klagen gegen die<br />

Entscheidung der Regulierungsbehörde vom Juli 2002 über die Rahmenbedingungen des Price-Cap-<br />

Verfahrens sowie aus jeweils zwei Klagen gegen Preisgenehmigungsentscheidungen im Rahmen des Price-<br />

Cap-Verfahrens für die Jahre 2003, 2004 und 2005.<br />

Aufgrund einer Beschwerde des <strong>Deutsche</strong>n Verbandes für <strong>Post</strong> und Telekommunikation wegen des Vorwurfs<br />

überhöhter Briefentgelte ist ein Wettbewerbsverfahren vor der Europäischen Kommission anhängig.<br />

Im Rahmen dieses Verfahrens haben wir detailliert unsere Auffassung dargelegt, dass die Porti in ihrer<br />

Höhe angemessen sind.<br />

Wir sind dazu verpflichtet, Kunden und Wettbewerbern Zugang zu Teilleistungen aufgrund regulatorisch<br />

festgesetzter Bedingungen zu gewähren. Gegen die entsprechenden Entscheidungen der Regulierungsbehörde,<br />

des Bundeskartellamts und der EU-Kommission sind Verfahren vor den Verwaltungs- und Zivilgerichten<br />

sowie dem Europäischen Gericht erster Instanz anhängig. Je nach Ausgang der Verfahren, können<br />

sich weitere Umsatz- und Ergebniseinbußen ergeben. Hier sind insbesondere folgende Verfahren zu erwähnen:<br />

In einer Entscheidung der EU-Kommission gegen die Bundesrepublik Deutschland zum Teilleistungszugang<br />

von <strong>Post</strong>konsolidierern vom 20. Oktober 2004 wurde festgestellt, dass die einschlägigen Vorschriften<br />

des <strong>Post</strong>gesetzes nicht mit dem EU-Recht vereinbar seien. Die Bundesrepublik Deutschland wurde verpflichtet,<br />

der EU-Kommission innerhalb von zwei Monaten die zur Erfüllung des EU-Rechts getroffenen<br />

Maßnahmen mitzuteilen. Im Dezember 2004 hat sie gegen die Entscheidung der EU-Kommission geklagt.<br />

Das Bundeskartellamt hat mit Entscheidung vom 11. Februar 2005 in einem entsprechenden Verfahren der<br />

<strong>Deutsche</strong>n <strong>Post</strong> AG untersagt, <strong>Post</strong>konsolidierern den Teilleistungszugang zu verweigern. Das <strong>Post</strong>gesetz<br />

und der Umfang der Exklusivlizenz stehen unserer Ansicht nach im Einklang mit den gemeinschafts- und<br />

wettbewerbsrechtlichen Vorgaben, namentlich mit der EU-<strong>Post</strong>diensterichtlinie und den<br />

Wettbewerbsregeln des EG-Vertrags. Wir haben daher gegen die Entscheidungen des Bundeskartellamts<br />

geklagt. Bis zu einer Entscheidung sind wir verpflichtet, Konsolidierern den Teilleistungszugang zu gewähren.<br />

Die Bedingungen des Zugangs sind wiederum Gegenstand von Entscheidungen der<br />

Regulierungsbehörde und hiergegen anhängiger Klagen sowie zivilgerichtlicher Verfahren. Soweit eine<br />

Verpflichtung zur Gewährung des Teilleistungszugangs für <strong>Post</strong>konsolidierer aus den Entscheidungen der<br />

EU-Kommission, des Bundeskartellamts oder der Regulierungsbehörde folgt, können uns daraus<br />

Umsatzeinbußen in Höhe eines zwei- bis dreistelligen Millionenbetrags jährlich entstehen.<br />

Ein von der Monopolkommission erhobener Vorwurf ist Gegenstand von Auskunftsersuchen, die die EU-<br />

Kommission auf Beschwerde eines Dritten an die Bundesregierung gerichtet hat. Der Vorwurf lautet, dass<br />

die <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> AG der <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong>bank AG ermögliche, <strong>Post</strong>filialen zu nicht marktgerechter Vergütung<br />

zu nutzen, und dadurch gegen das Beihilfe-Verbot des EU-Vertrags verstoße. Nach unserer Auffassung<br />

entspricht das von der <strong>Post</strong>bank entrichtete Entgelt den wettbewerbs- und beihilferechtlichen Vorgaben des<br />

EU-Rechts.<br />

Die EU-Kommission bittet die Bundesrepublik Deutschland auch um eine Stellungnahme zu dem 1999<br />

erfolgten Verkauf der vollen Anteile der <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong>bank AG an die <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> AG. Allerdings hat die<br />

EU-Kommission den Erwerb der <strong>Post</strong>bank bereits im Rahmen des mit Entscheidung vom 19. Juni 2002<br />

abgeschlossenen Beihilfeverfahrens untersucht. Damals war sie ausdrücklich zu dem Ergebnis gelangt, dass<br />

der Erwerb der <strong>Post</strong>bank „ohne jede staatliche Beihilfe“ erfolgte.<br />

86


<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />

Die Bundesregierung hat gegenüber der EU-Kommission bereits dargelegt, dass die Vorwürfe nach ihrer<br />

Auffassung unbegründet seien. Dennoch lässt sich für beide im Zusammenhang mit den Auskunftsersuchen<br />

stehenden Vorwürfe nicht ausschließen, dass die EU-Kommission einen Beihilfe-Tatbestand bejahen<br />

wird.<br />

Am 21. Januar 2004 hat die EU-Kommission eine beihilferechtliche Entscheidung über die Übernahme von<br />

Pensionsansprüchen von Beschäftigten des belgischen Telekommunikationsunternehmens Belgacom<br />

durch den belgischen Staat getroffen. Vereinzelt wurde in der Presse berichtet, die EU-Kommission plane<br />

eine Übertragung der beihilferechtlichen Grundsätze dieser Entscheidung auf die <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> AG für<br />

den Fall zu prüfen, dass die europäischen Gerichte der Klage der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Post</strong> AG gegen die Beihilfeentscheidung<br />

der EU-Kommission vom 19. Juni 2002 stattgeben sollten. Hieraus könne sich – jenen Presseberichten<br />

zufolge – eine bedeutende finanzielle Belastung für die <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> AG ergeben.<br />

Die EU-Kommission hat diese Meldungen jedoch nicht bestätigt. Im Übrigen weicht der in der Entscheidung<br />

vom 21. Januar 2004 entschiedene Sachverhalt nach unserer Auffassung von der gesetzlichen Regelung<br />

der Pensionsverpflichtungen der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Post</strong> AG ab. Wir gehen davon aus, dass in den Regelungen<br />

zur Finanzierung der Pensionslasten nach der bisherigen Entscheidungspraxis der EU-Kommission keine<br />

Beihilfe der Bundesrepublik Deutschland liegt. Zudem hat die EU-Kommission die Beiträge des Bundes<br />

zur Finanzierung der Pensionen im Rahmen des abgeschlossenen Beihilfeverfahrens bereits eingehend<br />

geprüft und in der Entscheidung vom 19. Juni 2002 keine unzulässige Beihilfe festgestellt. Insofern nimmt<br />

die <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> AG Vertrauensschutz in Anspruch. Gleichwohl lässt sich nicht gänzlich ausschließen,<br />

dass die EU-Kommission einen Beihilfetatbestand bejaht.<br />

Infrastrukturrisiken vermeiden oder begrenzen<br />

Mit der weltweiten Expansion unseres Konzerns steigen die Anforderungen an die betriebsnotwendige<br />

Infrastruktur. Betriebsunterbrechungen an wichtigen operativen Standorten versuchen wir zu vermeiden,<br />

indem wir unsere komplexen Sortier- und Förderanlagen überwachen. Mit zahlreichen Vorsorgemaßnahmen<br />

sowie Notfall- und Ausweichplänen für den Fall, dass ein Schaden dennoch eintritt, verfügen wir<br />

über wirkungsvolle Instrumente, um die finanziellen Folgen einer möglichen Betriebsunterbrechung zu<br />

mindern.<br />

Unsere Informationstechnologie haben wir auf geografisch zentral gelegene Rechenzentren in allen Zeitzonen<br />

der Erde konzentriert. Damit haben wir eine leistungsfähige Infrastruktur geschaffen und die ITgestützten<br />

Geschäftsprozesse verbessert. Dadurch sind wir aber auch anfälliger für Betriebsunterbrechungen<br />

geworden, verursacht durch Elementarschäden oder menschliches Versagen. Um Betriebsunterbrechungen<br />

zu vermeiden, wird in den Rechenzentren ein eigenes IT-Risikomanagement betrieben. Damit<br />

beugen wir Ausfällen vor beziehungsweise reduzieren die Auswirkungen im Unterbrechungsfall.<br />

Wir wollen auf dem wettbewerbsintensiven Expressmarkt unsere Position behaupten und ausbauen. Dafür<br />

benötigen wir leistungsfähige Transportnetze, die die nötige Kapazität vorhalten, um die hohen Ansprüche<br />

unserer Kunden an Einlieferungs- und Zustellzeiten zu erfüllen. Der größte Mehrwert unserer Netzwerkarchitektur<br />

liegt in der Nutzung kombinierter Luft- und Landtransporte. Ihr wesentlicher Bestandteil sind<br />

zentrale Luftdrehkreuze. Neben den Drehkreuzen in Hongkong und Wilmington werden wir ein neues für<br />

das europäische Luftexpressnetz in Leipzig errichten. Die Betriebsaufnahme ist für das Jahr 2008 geplant.<br />

87


Weitere Risiken<br />

Die Versicherungsstrategie des Konzerns sieht zwei Möglichkeiten vor: Risiken mit einer hohen Eintrittswahrscheinlichkeit<br />

und einer geringen Schadensumme werden über einen so genannten Captive versichert.<br />

Mit dieser konzerneigenen Versicherungsgesellschaft wollen wir unsere Versicherungskosten senken. Risiken<br />

mit geringer Eintrittswahrscheinlichkeit, die jedoch zu potenziell hohen Schäden führen können, wie<br />

beispielsweise Luftverkehrsrisiken, vergeben wir an externe Versicherungsgesellschaften.<br />

Als Dienstleistungsunternehmen betreiben wir keine Forschung und Entwicklung im engeren Sinne, so<br />

dass in diesem Bereich keine maßgeblichen Risiken zu berichten sind.<br />

Das Volumen unserer Geschäftstätigkeit ist allgemein mit der gesamtwirtschaftlichen Lage der einzelnen<br />

Länder und ihrer Handelsbeziehungen verknüpft. Derzeit sehen wir für den Konzern keine wesentlichen<br />

gesamtwirtschaftlichen Risiken. Für den Konzern waren im abgelaufenen Geschäftsjahr keine Risiken<br />

erkennbar, die einzeln oder in ihrer Gesamtheit einen wesentlichen Einfluss auf den Fortbestand des Unternehmens<br />

haben könnten. Diese drohen auch nicht in absehbarer Zukunft.<br />

88


Nachtrag und Ausblick im Konzern<br />

Ereignisse nach Ablauf des Geschäftsjahres<br />

<strong>Post</strong>bank nach BHW-Kauf führend im Privatkundengeschäft<br />

<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />

Unsere Konzerntochter <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong>bank AG hat am 2. Januar 2006 sämtliche von der Beteiligungsgesellschaft<br />

der Gewerkschaften AG (BGAG) und dem <strong>Deutsche</strong>n Beamtenwirtschaftsbund (BWB) gehaltenen<br />

Anteile an der BHW Holding AG erworben. Damit hält die <strong>Post</strong>bank jetzt mehr als 90% der BHW-Anteile.<br />

Den freien Aktionären wurde ein Pflichtangebot gemäß den gesetzlichen Vorgaben gemacht. Der BHW-<br />

Kauf macht die <strong>Post</strong>bank zum führenden Finanzdienstleister für Privatkunden in Deutschland.<br />

Verkauf von McPaper wirksam<br />

Wie wir bereits im Dezember 2004 berichtet hatten, verkauft die <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> 100 Prozent der Anteile an<br />

der McPaper AG, Berlin, zum 1. Januar 2006. Aus dieser Maßnahme entsteht kein Arbeitsplatzabbau bei der<br />

McPaper AG. Auf unser Filialnetz hat dieser Verkauf keine Auswirkung; dort bleibt auch das Angebot an<br />

Papier-, Büro- und Schreibwaren erhalten.<br />

Erwerb des tschechischen Expressanbieters PPL<br />

Unsere Kunden erschließen in zunehmendem Maße die osteuropäischen Märkte. Dementsprechend sind<br />

auch wir gehalten, unsere internationale Produktpalette um nationale Expressdienstleistungen in Mittelund<br />

Osteuropa zu erweitern. Daher hat <strong>DHL</strong> am 21. Dezember 2005 den tschechischen Expressanbieter<br />

PPL erworben. Die Transaktion soll im ersten Quartal 2006 abgeschlossen werden.<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> übernimmt Williams Lea<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> World Net wird die Mehrheit an der britischen Williams Lea übernehmen, darüber informierten<br />

wir die Öffentlichkeit am 13. Februar 2006. Das Unternehmen mit Sitz in London ist ein internationaler<br />

Anbieter von brief- und dokumentenbezogenen Mehrwertleistungen und verfügt über ein breites<br />

Produktangebot in den Bereichen Druck-, <strong>Post</strong>stellen- und Dokumentenmanagement sowie Direktmarketing.<br />

Als der in diesen Bereichen am besten positionierte Dienstleister in Großbritannien und Europa<br />

hat Williams Lea in den vergangenen Jahren auch seine internationalen Aktivitäten erheblich verstärkt, vor<br />

allem in den Vereinigten Staaten. Mit dieser Übernahme bauen wir die Präsenz unserer Marke <strong>DHL</strong> Global<br />

Mail in nationalen Märkten außerhalb Deutschlands aus und erweitern unser Angebot an weltweiten<br />

Briefdienstleistungen. Sie steht unter dem üblichen Vorbehalt der Zustimmung der zuständigen Kartellbehörden.<br />

Der Abschluss wird im März 2006 erwartet.<br />

Künftige Rahmenbedingungen<br />

Die globale Konjunktur bleibt robust<br />

Bei den folgenden Ausführungen wurden die veröffentlichten Prognosen führender Wirtschaftsforschungsinstitute<br />

sowie internationaler Organisationen, wie IWF oder OECD, berücksichtigt. Danach dürfte das<br />

Welt-Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2006 ähnlich wachsen wie im Vorjahr, der Welthandel dagegen kräftiger.<br />

Allgemein wird mit einem Wachstum zwischen 7,5 und 9% gerechnet.<br />

In den Vereinigten Staaten steht die Wirtschaft nach wie vor auf einem breiten Fundament. Für das Jahr<br />

2006 ist mit einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 3,25% zu rechnen.<br />

89


In Japan dürfte die Konjunktur auch weiterhin von der Binnennachfrage getragen sein. Zudem wird mit einer<br />

Steigerung des Exports gerechnet. Das BIP sollte daher im Jahr 2006 um 2,9% wachsen. In China dürfte das BIP<br />

nur geringfügig schwächer wachsen als im Jahr 2005. Kräftige Impulse werden weiterhin vom Export ausgehen.<br />

Im Euroraum dürfte sich die Wirtschaft im Jahr 2006 beleben. Positive Impulse sollten vom Außenhandel<br />

ausgehen. Die weltweite Nachfrage ist robust, und der schwächere Euro bietet zusätzliche Chancen. Das<br />

Zinsniveau ist immer noch sehr niedrig, die Arbeitslosigkeit sollte leicht sinken. Das könnte auch den privaten<br />

Verbrauch beleben. Insgesamt wird für das Jahr 2006 mit einem BIP-Wachstum von 1,9% gerechnet.<br />

Auch in Deutschland besteht die Aussicht, dass sich der private Verbrauch wieder belebt. Hierzu dürfte die<br />

Erhöhung des Mehrwertsteuersatzes von 16 auf 19% im Jahr 2007 beitragen. Die Erfahrung spricht dafür,<br />

dass Käufe langlebiger Güter vorgezogen werden. Die BIP-Prognosen liegen bei +1,8%.<br />

Der Rohölmarkt bleibt anfällig für starke Preisschwankungen. Die meisten Förderländer produzieren an ihren<br />

Kapazitätsgrenzen, wodurch sich unerwartete Förderausfälle kurzfristig nur schwer ausgleichen lassen. Es<br />

wird damit gerechnet, dass der Ölpreis im Durchschnitt des Jahres 2006 in etwa auf dem hohen Niveau des<br />

Vorjahres verharrt.<br />

Die US-Notenbank hat ihre Leitzinsen bereits so deutlich erhöht, dass ihre Geldpolitik nicht mehr als<br />

expansiv angesehen werden kann. Auch die EZB dürfte den Leitzins allenfalls noch geringfügig erhöhen.<br />

Die Kapitalmarktzinsen dürften deshalb niedrig bleiben, in den Vereinigten Staaten sogar leicht sinken.<br />

Das Umfeld für Aktien wird daher von dieser Seite aus betrachtet zwar günstig bleiben, aber gleichwohl<br />

sind an den Aktienmärkten aufgrund der im Jahresverlauf voraussichtlich nachlassenden konjunkturellen<br />

Dynamik vorübergehende Rückschläge nicht auszuschließen.<br />

Weitere Liberalisierung des europäischen Briefmarktes<br />

Zum 1. Januar 2006 wurde die Liberalisierungsgrenze bei der Briefpost auf 50 Gramm gesenkt. Dies wird<br />

kaum Auswirkungen auf unsere Marktanteile haben, zumal der Wettbewerb schon heute vorwiegend im<br />

Bereich der noch bestehenden Exklusivlizenz tätig ist. Durch die volle Liberalisierung des nationalen Briefmarkts<br />

ab dem Jahr 2008 wird der Wettbewerb weiter zunehmen. Wir gehen davon aus, dass die bestehenden<br />

Wettbewerber ihre Marktposition sowohl räumlich als auch mengenmäßig weiter ausbauen werden.<br />

Im Europäischen Briefmarkt schreitet die Liberalisierung voran, wenn auch mit unterschiedlicher Geschwindigkeit.<br />

Die EU hat hier klare Signale zur weiteren Marktöffnung gesetzt. Wir begrüßen diese Entwicklung<br />

und bereiten uns intensiv auf die weitere Liberalisierung vor, um Markteintritts- bzw. -entwicklungschancen<br />

konsequent zu nutzen.<br />

Es ist damit zu rechnen, dass die Anzahl der Sicherheitsbestimmungen und -programme im Seeverkehr<br />

und in der Luftfracht zunimmt. Beispielsweise wurde seitens der Europäischen Union die Verordnung<br />

2320/2002 bezüglich Luftfahrtsicherheit samt der dazugehörigen Durchführungsverordnung 622/2003 verabschiedet.<br />

Da die Umsetzung unterschiedlich ausfallen kann, könnten wir mit 25 unterschiedlichen Gesetzen<br />

und Detailregelungen konfrontiert werden. Unser Unternehmen ist darauf vorbereitet und kann aus<br />

den Erfahrungen der laufenden Programme profitieren.<br />

90


Künftiges Geschäft<br />

Marktchancen im internationalen Briefgeschäft nutzen<br />

<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />

Die zukünftige Briefnachfrage in Deutschland hängt wesentlich davon ab, wie sich die Konjunktur entwickelt<br />

und in welchem Maß elektronische Medien genutzt werden. Wir rechnen in den nächsten Jahren mit<br />

einem weiter rückläufigen Markt für Briefkommunikation. Zudem werden wir Marktanteile durch die<br />

Marktöffnung und den verschärften Wettbewerb verlieren.<br />

Der deutsche Werbemarkt wird weiterhin wachsen und der Trend zu zielgruppenorientierter Werbung<br />

anhalten. Trotz fortschreitender Liberalisierung des Marktes für papiergebundene Werbung wollen wir unsere<br />

Position sichern, im Gesamtwerbemarkt sogar ausbauen. Hierzu wollen wir uns im Direktmarketing<br />

als integrierter Anbieter von medienübergreifenden Leistungen positionieren.<br />

Der Markt für Pressepost dürfte weiter leicht zurückgehen. Auch hier wollen wir unseren Marktanteil halten,<br />

wenn nicht sogar auszubauen. Wir setzen dabei auf die wachsende Bedeutung des Abonnements. Daher bauen<br />

wir den Leserservice aus und verbessern seine Qualität, beispielsweise durch neue Verfahren zur Adress-Korrektur.<br />

Im Markt für den internationalen Briefverkehr gehen wir weiterhin von wachsenden Volumina aus. Die<br />

weitere Deregulierung von ausländischen Briefmärkten eröffnet neue Marktchancen und wird unsere Entwicklung<br />

positiv beeinflussen. Unsere Strategie, uns in allen wichtigen Märkten zu positionieren, werden<br />

wir konsequent fortsetzen und dabei immer stärker auch die Mehrwertleistungen rund um den Brief im<br />

Blick haben.<br />

Im Jahr 2006 optimieren wir unser Transportnetz weiter: Unser Nachtluftpostnetz wird um zwei Flüge verkleinert.<br />

In Ballungs- und angrenzenden Verdichtungsräumen, die sich durch einen hohen Anteil an Geschäftskunden<br />

und hohe tägliche Verkehrsmengenschwankungen auszeichnen, wird das Betriebskonzept der<br />

reinen Briefzustellung kosten- und qualitätsorientiert weiterentwickelt. Dazu wurde ein Verfahren entwickelt,<br />

das seit Anfang 2006 in rund 100 Zustellbezirken getestet und bei Erfolg ausgedehnt wird. Vorbereitet haben<br />

wir bereits den Austausch der Handscanner, die in den über 30.000 Bezirken der Verbundzustellung verwendet<br />

werden. Damit können wir künftige Anforderungen technisch flexibel unterstützen.<br />

Am Wachstum im Expressgeschäft teilnehmen<br />

Es wird erwartet, dass der internationale KEP-Markt in Europa mit durchschnittlich 4 bis 6% jährlich wächst.<br />

Zusätzliche Mengen werden größtenteils im interkontinentalen Geschäft von und nach Asien und den<br />

Emerging Markets erwartet. Wir befinden uns hier in einer guten Ausgangsposition, dieses Wachstum nutzen<br />

und weiterhin gute Preise erzielen zu können. Wir werden zudem unser Angebot verbessern, zum Beispiel<br />

die Auslieferung vor 12 Uhr in Europa ausweiten und für Sendungen von und nach Asien einführen.<br />

Darüber hinaus werden wir das Preis-Leistungs-Verhältnis unserer Produkte auch künftig überprüfen und<br />

anpassen. Das Geschäft in den Inlandsmärkten dürfte langsamer wachsen als das grenzüberschreitende. In<br />

einigen Ländern, darunter Deutschland, werden zudem neue Teilnehmer auf dem Paketmarkt erwartet.<br />

Wir arbeiten daran, unsere betrieblichen Abläufe noch besser aufeinander abzustimmen. Der Kunde soll<br />

von den Vorteilen einer integrierten Dienstleistung profitieren. Bis Ende 2007 soll unser Kundennetz in<br />

Europa auf rund 20.000 Kontaktpunkte wachsen. Einen entscheidenden Anteil daran werden die so<br />

genannten „Servicepoints“ haben, die an Supermärkte, Bahnhöfe oder Einzelhandelsketten angebunden<br />

sind. Hier können bereits heute in sieben Ländern Europas Sendungen aufgegeben und abgeholt werden.<br />

In Deutschland wollen wir im kommenden Jahr Packstationen in mehr als 30 weiteren Städten einrichten<br />

und damit auf insgesamt über 120 Städte ausweiten.<br />

91


In den Vereinigten Staaten wollen wir unsere Wettbewerbsfähigkeit stärken und die Leistungen weiter verbessern.<br />

Unsere Kunden sollen uns als freundlichstes, am leichtesten erreichbares und besonders entgegenkommendes<br />

Transportunternehmen am Markt wahrnehmen. Um dies zu erreichen, werden wir eine benutzerfreundliche<br />

Technik anbieten. Unsere Erträge wollen wir dadurch steigern, dass wir internationale<br />

und Ad-hoc-Kunden stärker berücksichtigen und gleichzeitig unsere vorhandenen Kunden halten. Das<br />

Produktportfolio im Inland werden wir ausbauen.<br />

In Asien wollen wir weitere Expressprodukte entwickeln und als erster internationaler Expressdienstleister<br />

auf den Inlandsmärkten Chinas und Indiens weiter investieren und rasch wachsen. <strong>DHL</strong> soll zum bevorzugten<br />

Arbeitgeber der Region werden.<br />

In den Emerging Markets werden wir unser Produktangebot schrittweise ausweiten und zudem den<br />

Vertrieb landesgerecht ausbauen.<br />

Marktführung in der Logistik übernehmen<br />

Die Wettbewerbsverhältnisse auf dem Logistikmarkt werden sich durch die bereits erfolgten Unternehmenszusammenschlüsse<br />

verändern. Wir gehen davon aus, dass sich der Markt weiter konsolidiert und<br />

letztlich nur noch wenige global agierende Anbieter bestehen werden. Der Konsolidierungsprozess dürfte<br />

auch auf Seiten der Frachtführer weiter anhalten.<br />

Durch die Akquisition von Exel erweitert sich das Spektrum des Unternehmensbereichs deutlich. Wir erwarten,<br />

dass wir die wichtigsten Etappen der Integration bis 2007 erreicht haben werden. In Zukunft können<br />

wir mehr Produkte mit einer größeren geografischen Reichweite anbieten. Wir werden die Hauptsitze<br />

zusammenlegen, gemeinsam einkaufen und die Infrastruktur beider Unternehmen konsolidieren. Die daraus<br />

resultierenden Einsparungen sollten sich im Jahr 2008 auf rund 220 Mio Euro vor Steuern belaufen.<br />

Da sich auch die Beschaffungs- und Absatzmärkte international immer mehr verzahnen, werden die transportierten<br />

Volumina zunehmen, besonders im interkontinentalen Verkehr. Wir wollen unseren Marktanteil<br />

auf den Routen steigern, die Europa und die Vereinigten Staaten mit Asien verbinden – allen voran mit China.<br />

In den nächsten Jahren wird in der Luft- und Seefracht mit einem durchschnittlichen Marktwachstum von<br />

etwa 6-7% gerechnet. Die größten Zuwachsraten werden weiterhin für den Verkehr von Asien in andere<br />

Regionen und innerhalb des asiatisch-pazifischen Raums erwartet. In der Luft- und Seefracht werden wir<br />

unsere Effizienz steigern, indem wir die Volumina kombinieren und die Fracht optimal bündeln. In der<br />

Luftfracht wollen wir noch stärker als bisher die <strong>DHL</strong>-eigenen Frachtkapazitäten nutzen.<br />

In der Kontraktlogistik erwarten die Kunden neben der reinen Abwicklung logistischer Prozesse zu niedrigen<br />

Stückkosten individuelle Gesamtlösungen, die ihnen einen Zusatznutzen bringen. Zudem werden sich<br />

diejenigen Anbieter durchsetzen, die über landesspezifisches Know-how verfügen. Daher fokussieren wir<br />

uns in diesem Geschäftsfeld auf Industrien und Länder, in denen der Trend zur Fremdvergabe von Logistikleistungen<br />

anhält. Durch die Akquisition von Exel erschließen wir uns in der Kontraktlogistik geografische<br />

Märkte, in denen wir bislang unterrepräsentiert waren. Zukünftig werden wir verstärkt in Großbritannien,<br />

den Vereinigten Staaten und Asien logistische Dienstleistungen aus einer Hand anbieten. Dies<br />

ergänzt in idealer Weise unsere starke Präsenz auf dem europäischen Festland.<br />

92


<strong>Post</strong>bank verbessert gute Marktposition<br />

<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />

Im Jahr 2006 erwarten wir nur eine leichte Belebung der Konjunktur. Daher erscheint uns eine weitere<br />

deutliche Verbesserung der Ertragslage der deutschen Kreditinstitute schwierig. Die Zahl der Verbraucherinsolvenzen<br />

wird in den nächsten Jahren weiter zunehmen. Damit sich die Ertragslage der mittelständischen<br />

Unternehmen nachhaltig bessert, bedarf es einer stärkeren Erholung der Binnenkonjunktur.<br />

Die Übernahme des BHW wird für die <strong>Post</strong>bank ein weiterer großer Schritt auf ihrem Weg, sich als führende<br />

Bank für Privatkunden in Deutschland zu etablieren. In Zukunft bedient sie im Inland mehr als 14,5<br />

Millionen Kunden – mehr als jede andere Bank. Im Bereich der privaten Immobilienfinanzierung kann sie<br />

das Volumen künftig mehr als verdoppeln und wird auch hier Marktführer. Zusätzlich plant sie, das margenstarke<br />

Konsumentenkreditgeschäft und das beratungsintensive Geschäft weiter auszubauen, um sich als<br />

kompetente Ansprechpartnerin im Wachstumsfeld Altersvorsorge zu positionieren.<br />

Das Vertriebsnetz gewinnt zusätzliche Schlagkraft durch die Übernahme von 850 Filialen sowie von 4.200<br />

mobilen Finanzberatern des BHW. Zusammen mit den 460 mobilen Beratern der <strong>Post</strong>bank Vermögensberatung,<br />

dem Direktvertrieb über die DSL-Vermittler und den Kooperationspartnern des BHW wird die<br />

<strong>Post</strong>bank ihre führende Position weiter ausbauen. Dazu werden auch das Online- und Telefonbanking beitragen.<br />

93


Erwartete Geschäftsentwicklung<br />

Konzern<br />

Basierend auf den Prognosen für die weitere konjunkturelle Entwicklung gehen wir für das Jahr 2006 von<br />

einem insgesamt positiven Geschäftsverlauf aus. Wir planen für das laufende Geschäftsjahr einen Konzernumsatz<br />

in der Größenordnung von gut 60 Mrd Euro.<br />

Für den Konzern rechnen wir im Jahr 2006 mit einem Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) von<br />

mindestens 3,7 Mrd Euro.<br />

BRIEF<br />

Im Unternehmensbereich BRIEF rechnen wir erneut mit Umsatzverlusten im nationalen Briefgeschäft, die<br />

jedoch durch Zuwächse bei den internationalen Mehrwertleistungen mehr als ausgeglichen werden können.<br />

Die Akquisition von Williams Lea wird dazu einen wichtigen Beitrag leisten. Insgesamt planen wir<br />

daher für das laufende Geschäftsjahr einen stabilen bis leicht steigenden Umsatz.<br />

EXPRESS<br />

Im Unternehmensbereich EXPRESS rechnen wir für das Jahr 2006 mit einem prozentual mindestens einstelligen<br />

Umsatzzuwachs. In der Region Europe werden wir damit fortfahren, unsere Netzwerke zu integrieren<br />

und eine einmalige Plattform aufzubauen. Damit legen wir die Basis für den weiteren Ausbau des<br />

Geschäfts.<br />

LOGISTIK<br />

In dem durch Exel erweiterten Unternehmensbereich LOGISTIK rechnen wir für das laufende Geschäftsjahr<br />

mit einem Umsatzniveau, das deutlich über 18 Mrd Euro liegt. Der Vorstand ist sehr zuversichtlich,<br />

Exel in den kommenden Jahren erfolgreich integrieren und den positiven Trend des Logistikgeschäfts<br />

aufrechterhalten zu können.<br />

FINANZ DIENSTLEISTUNGEN<br />

Im Unternehmensbereich FINANZ DIENSTLEISTUNGEN sollten die Erlöse auch durch die Einbeziehung<br />

des BHW zunehmen.<br />

Dividenden<br />

Wir planen unsere bisherige Dividendenpolitik fortzusetzen und unsere Aktionäre an der guten Geschäftsentwicklung<br />

zu beteiligen.<br />

94


Weitere Entwicklung des Konzerns<br />

Künftige Organisation<br />

Im nächsten Jahr werden wir unser Hauptaugenmerk darauf richten, die Geschäftstätigkeiten im Unternehmensbereich<br />

LOGISTIK zu integrieren. Dies wird zu einigen organisatorischen Änderungen führen;<br />

allen voran haben wir ein neues Vorstandsressort für LOGISTIK eingeführt, das ab dem 1. Januar 2006 von<br />

John Allan geleitet wird.<br />

Im Gegenzug werden die Servicebereiche im Vorstandsbereich „Global Corporate Services“ unter der<br />

Verantwortung von Frank Appel gebündelt. Das wird zu Verlagerungen aus anderen Vorstandsressorts führen.<br />

Letztlich werden alle Servicefunktionen aus den Geschäftsverantwortungen der Unternehmensbereiche<br />

herausgelöst und über alle Ebenen und Länder hinweg zusammengefasst. Folgerichtig werden die<br />

entsprechenden Controlling-Funktionen im Bereich „Controlling Global Corporate Services“ zusammengeführt.<br />

Künftiger Einkauf<br />

Die Integration von Exel wird positive Effekte im Einkauf auslösen. Daher sollen beide Organisationen so<br />

schnell wie möglich zusammengeführt werden, um entsprechende Kosten-Synergien in der Beschaffung zu<br />

erzielen. Zudem soll der Ablauf der Einkaufsprozesse weiter standardisiert und systemtechnisch abgebildet<br />

werden.<br />

Außerdem machen wir unsere Mitarbeiter fit: Im Rahmen des Programms „Fit4Procurement“ durchläuft<br />

jeder von ihnen eine Kompetenzanalyse, die die Grundlage für individuelle Trainings- und Entwicklungsprogramme<br />

bildet.<br />

Künftige Forschung und Entwicklung<br />

Angaben zu diesem Punkt entfallen, da <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> World Net als reines Dienstleistungsunternehmen<br />

keine Forschung und Entwicklung betreibt.<br />

Unternehmensstrategische Chancen<br />

<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />

Wir sind hervorragend auf den steigenden Wettbewerb im Briefbereich vorbereitet. Mit unserem hohen<br />

Qualitätsstandard und dem effizienten Netz moderner Briefzentren werden wir uns als Anbieter von Lösungen<br />

und Mehrwertleistungen für unsere Kunden etablieren und unser Geschäft weiter internationalisieren.<br />

Verstärken wollen wir uns vor allem in Europa, Nordamerika und Asien – jeweils abhängig vom<br />

regulatorischen Umfeld in den nationalen <strong>Post</strong>märkten.<br />

Im Expressgeschäft integrieren und modernisieren wir unsere Transportnetze. Das erbringt Größenvorteile<br />

und Dienstleistungen in besserer Qualität zu niedrigeren Kosten. In den Vereinigten Staaten haben wir im<br />

Jahr 2005 zusätzliche Maßnahmen eingeleitet, mit denen das Geschäft gestärkt werden soll. Eine weitere<br />

Optimierung der weltweiten Infrastruktur erwarten wir durch den Bau des neuen europäischen Drehkreuzes<br />

in Leipzig, das im Jahr 2008 in Betrieb gehen soll.<br />

95


In der Logistik sind wir nach dem Erwerb von Exel Marktführer im interkontinentalen Frachtgeschäft und<br />

in der Kontraktlogistik. Diese Führungsposition möchten wir halten: Mehr denn je werden wir unseren<br />

Kunden maßgeschneiderte Logistiklösungen aus einer Hand anbieten können und letztlich auch als attraktiver<br />

Arbeitgeber Spitzenkräfte unserer Branche gewinnen.<br />

Die mehrheitliche Übernahme des BHW wird die <strong>Post</strong>bank zum führenden deutschen Eigenheimfinanzierer<br />

machen. Sie hat eine hervorragende Ausgangsposition, um bei Publikumsfonds und Lebensvericherungen<br />

weiter zu wachsen. Diese gute Marktposition gilt es zu sichern und weiter auszubauen. Ihre<br />

Vertriebskraft stärkt die <strong>Post</strong>bank zudem mit der Übernahme von 850 Filialen von der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Post</strong> AG.<br />

Wesentliche Chancen für unsere künftige wirtschaftliche Entwicklung ergeben sich nicht nur für die einzelnen<br />

Unternehmensbereiche, sondern auch für den gesamten Konzern, vor allem durch eine optimierte<br />

Aufbau- und Ablauforganisation im Bereich der „Global Corporate Services“.<br />

In der Informationstechnologie streben wir an, unter Wahrung unseres hohen Qualitätsstandards die<br />

Infrastruktur zu optimieren, die Arbeitsprozesse zu verbessern und die anfallenden Kosten weiter zu senken.<br />

96


Schlusserklärung des Vorstands<br />

<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />

Sämtliche Rechtsgeschäfte, die im Berichtsjahr abgeschlossen wurden und über die wir berichtet haben,<br />

sind für unsere Gesellschaft nicht nachteilig. Bei jedem Rechtsgeschäft haben wir für unsere Leistung eine<br />

angemessene Gegenleistung erhalten. Rechtsgeschäfte mit Dritten auf Veranlassung des Bundes oder im<br />

Interesse des Bundes oder seinen verbundenen Unternehmen wurden nicht abgeschlossen. Maßnahmen<br />

auf Veranlassung oder im Interesse des Bundes oder seiner verbundenen Unternehmen hat die <strong>Deutsche</strong><br />

<strong>Post</strong> AG im Geschäftsjahr 2005 weder getroffen noch unterlassen. Dieser Beurteilung liegen die Umstände<br />

zugrunde, die uns im Zeitpunkt der berichtspflichtigen Vorgänge bekannt waren.<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> AG<br />

Bonn, den 15. Februar 2006<br />

Der Vorstand<br />

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