Jahresabschluss (HGB) - Deutsche Post DHL
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<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />
zum 31.12.2005<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> AG, Bonn<br />
<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />
1
Inhalt<br />
3 Gewinn- und Verlustrechnung<br />
4 Bilanz<br />
5 Kapitalflussrechnung<br />
6 Entwicklung des Eigenkapitals<br />
7 Anhang<br />
47 Anlage 1 zum Anhang Entwicklung des Anlagevermögens<br />
48 Anlage 2 zum Anhang Verbindlichkeitenspiegel<br />
49 Bestätigungsvermerk<br />
51 Lagebericht<br />
<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)
Gewinn- und Verlustrechnung<br />
1. Januar bis 31. Dezember 2005<br />
In Mio Euro<br />
1. Umsatzerlöse<br />
2. Sonstige betriebliche Erträge<br />
3. Materialaufwand<br />
a) Aufwendungen für Hilfs- und Betriebsstoffe<br />
und für bezogene Waren<br />
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen<br />
4. Personalaufwand<br />
a) Löhne, Gehälter und Bezüge<br />
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen<br />
für Altersversorgung und für Unterstützung<br />
5. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände<br />
des Anlagevermögens und Sachanlagen<br />
6. Sonstige betriebliche Aufwendungen<br />
7. Finanzergebnis<br />
8. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit<br />
9. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag<br />
10. Jahresüberschuss<br />
<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />
Anhang 2004 2005<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
11<br />
12<br />
374<br />
14.727<br />
961<br />
15.688<br />
3.743 4.117<br />
5.971<br />
2.104 8.075<br />
654<br />
1.389<br />
14.235<br />
- 10<br />
1.443<br />
142<br />
1.301<br />
359<br />
14.479<br />
3.366<br />
17.845<br />
4.723 5.082<br />
5.892<br />
1.977 7.869<br />
404<br />
2.069<br />
15.424<br />
- 559<br />
1.862<br />
48<br />
1.814<br />
3
Bilanz zum 31. Dezember 2005<br />
Aktiva<br />
In Mio Euro<br />
A. Anlagevermögen<br />
I. Immaterielle Vermögensgegenstände<br />
II. Sachanlagen<br />
III. Finanzanlagen<br />
B. Umlaufvermögen<br />
I. Vorräte<br />
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände<br />
III. Wertpapiere<br />
IV. Flüssige Mittel<br />
C. Rechnungsabgrenzungsposten<br />
Passiva<br />
In Mio Euro<br />
A. Eigenkapital<br />
I. Gezeichnetes Kapital<br />
Bedingtes Kapital 161 Mio Euro<br />
II. Kapitalrücklage<br />
III. Gewinnrücklagen<br />
IV. Jahresüberschuss<br />
B. Rückstellungen<br />
C. Verbindlichkeiten<br />
D. Rechnungsabgrenzungsposten<br />
14<br />
15<br />
16<br />
17<br />
18<br />
19<br />
20<br />
29<br />
<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />
Anhang 2004 2005<br />
50<br />
4.735<br />
8.736<br />
13.521<br />
79<br />
5.261<br />
166<br />
5.763<br />
11.269<br />
203<br />
24.993<br />
Anhang 2004 2005<br />
21-24<br />
22<br />
23<br />
23<br />
21<br />
25-27<br />
28<br />
29<br />
1.113<br />
1.608<br />
4.735<br />
1.301<br />
8.757<br />
9.461<br />
6.699<br />
76<br />
24.993<br />
53<br />
3.902<br />
15.009<br />
18.964<br />
74<br />
6.857<br />
8<br />
2.481<br />
9.420<br />
206<br />
28.590<br />
1.193<br />
3.093<br />
5.480<br />
1.814<br />
11.580<br />
8.217<br />
8.782<br />
11<br />
28.590<br />
4
Kapitalflussrechnung<br />
1. Januar bis 31. Dezember 2005 nach DRS 2 (<strong>HGB</strong>)<br />
In Mio Euro<br />
Jahresüberschuss<br />
Gewinn aus dem Abgang von Gegenständen des<br />
Anlagevermögens<br />
Abschreibungen auf das Anlagevermögen<br />
Sonstiger zahlungsunwirksamer Aufwand bzw. Ertrag<br />
Ergebnis vor Änderung Nettoumlaufvermögen/Cash Flow I<br />
Zunahme des Umlaufvermögens (ohne Finanzmittel)<br />
und des aktiven Rechnungsabgrenzungspostens<br />
Abnahme/Zunahme der Rückstellungen<br />
Zunahme/Abnahme der Verbindlichkeiten (ohne Finanzschulden)<br />
und des passiven Rechnungsabgrenzungspostens<br />
Cash Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit<br />
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen<br />
des immateriellen Anlagevermögens<br />
der Sachanlagen<br />
der Finanzanlagen<br />
Auszahlungen für Investitionen in<br />
immaterielles Anlagevermögen<br />
Sachanlagen<br />
Finanzanlagen<br />
Cash Flow aus der Investitionstätigkeit<br />
Auszahlungen an Aktionäre<br />
Emission von Aktien aufgrund Aktienoptionsprogramm<br />
Einzahlungen aus der Aufnahme von Finanzschulden<br />
Auszahlungen aus der Tilgung von Finanzschulden<br />
Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit<br />
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds<br />
Finanzmittelfond am 01.01.<br />
Finanzmittelfond am 31.12.<br />
<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />
31.12.2004 31.12.2005 Differenz<br />
1.301<br />
- 117<br />
654<br />
- 48<br />
1.790<br />
- 1.043<br />
639<br />
-204<br />
*1.182<br />
0<br />
183<br />
2.018<br />
2.201<br />
- 26<br />
- 405<br />
- 37<br />
- 468<br />
1.733<br />
- 490<br />
0<br />
2.324<br />
- 610<br />
1.224<br />
3.154<br />
2.609<br />
*5.763<br />
1.814<br />
- 142<br />
404<br />
23<br />
2.099<br />
-1.436<br />
-1.244<br />
497<br />
-84<br />
4<br />
366<br />
71<br />
441<br />
- 26<br />
- 329<br />
- 4.327<br />
-4.682<br />
-4.241<br />
- 556<br />
78<br />
1.909<br />
- 388<br />
1.043<br />
-3.282<br />
5.763<br />
2.481<br />
* Die Vorjahreszahlen sind beim Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit und dem Finanzmittelfond angepasst worden, da die<br />
Forderungen gegen verbundene Unternehmen aus Inhousebanking ab dem Geschäftsjahr 2005 unter liquide Mittel ausgewiesen werden.<br />
513<br />
-25<br />
-250<br />
71<br />
309<br />
-393<br />
-1.833<br />
701<br />
-1.266<br />
4<br />
183<br />
-1.947<br />
-1.760<br />
0<br />
76<br />
- 4.290<br />
-4.214<br />
-5.974<br />
- 66<br />
78<br />
-415<br />
222<br />
-181<br />
-6.436<br />
3.154<br />
-3.282<br />
5
Eigenkapitalentwicklungsrechnung<br />
1. Januar bis 31. Dezember 2005<br />
In Mio Euro Gezeichnetes Kapital-<br />
Kapital rücklage<br />
Stand 01.01.2005<br />
Kapitaltransaktionen<br />
mit den Aktionären<br />
Übrige erfolgsneutrale<br />
Eigenkapitalveränderungen<br />
Ergebnisbezogene<br />
Eigenkapitalveränderungen<br />
Stand 31.12.2005<br />
1.113<br />
80<br />
1.193<br />
1.608<br />
1.449<br />
36<br />
3.093<br />
Gewinnrücklage<br />
4.735<br />
745<br />
5.480<br />
<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />
Jahresüberschuss<br />
1.301<br />
- 556<br />
- 745<br />
1.814<br />
1.814<br />
Eigenkapital<br />
gesamt<br />
8.757<br />
- 556<br />
1.529<br />
1.850<br />
11.580<br />
6
Anhang <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> AG<br />
<strong>Jahresabschluss</strong> 31.12.2005<br />
1 Grundlagen der<br />
Rechnungslegung<br />
2 Währungsumrechnungen<br />
3 Gliederung der Bilanz<br />
und der Gewinn- und<br />
Verlustrechnung<br />
<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />
Der <strong>Jahresabschluss</strong> zum 31. Dezember 2005 der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Post</strong> AG wurde<br />
nach den handelsrechtlichen (§§ 238 ff, §§ 264 ff <strong>HGB</strong>) und aktienrechtlichen<br />
Rechnungslegungsvorschriften erstellt.<br />
Als Mutterunternehmen des Konzerns <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> World Net erstellt die<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> AG nach § 315a Abs. 1 <strong>HGB</strong> einen Konzernabschluss auf<br />
Grundlage der International Financial Reporting Standards (IFRS). Auf die<br />
Aufstellung eines nach handelsrechtlichen Vorschriften erstellten Konzernabschlusses<br />
wird daher verzichtet.<br />
Die im <strong>Jahresabschluss</strong> auszuweisenden Fremdwährungsforderungen und<br />
liquiden Mittel in fremder Währung sowie die Fremdwährungsverbindlichkeiten<br />
werden grundsätzlich zum Stichtagskurs umgerechnet. Bei nicht kursgesicherten<br />
Forderungen/Verbindlichkeiten wird das Niederstwertprinzip angewandt.<br />
Währungsdifferenzen, die aus dem operativen Geschäft resultieren, werden in<br />
den sonstigen betrieblichen Erträgen und in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen<br />
erfasst. Sonstige Währungsdifferenzen werden im Finanzergebnis<br />
ausgewiesen.<br />
Die Bilanz und die Gewinn- und Verlustrechnung werden gemäß den §§ 266<br />
Abs. 2 u. 3 sowie 275 Abs. 2 <strong>HGB</strong> aufgestellt. Für die Gewinn- und Verlustrechnung<br />
kommt das Gesamtkostenverfahren zur Anwendung. Der Ausweis<br />
erfolgt in Millionen Euro. Unter Anwendung von § 265 Abs. 7 Nr. 2 <strong>HGB</strong> werden<br />
die mit arabischen Zahlen versehenen <strong>Post</strong>en der Bilanz zusammengefasst<br />
ausgewiesen, um die Klarheit der Darstellung zu vergrößern. Der getrennte<br />
Ausweis dieser <strong>Post</strong>en erfolgt im Anhang. Der <strong>Jahresabschluss</strong> wird um eine<br />
Kapitalflussrechnung und eine Eigenkapitalentwicklungsrechnung ergänzt.<br />
In Übereinstimmung mit internationalen Gepflogenheiten beginnt die Berichterstattung<br />
mit der Gewinn- und Verlustrechnung; die Kapitalflussrechnung<br />
und die Eigenkapitalentwicklungsrechnung werden dem Anhang vorangestellt.<br />
7
4 Bilanzierungs- und<br />
Bewertungsmethoden<br />
Die nachfolgend aufgeführten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden gemäß<br />
§§ 252 und 253 <strong>HGB</strong> wurden gegenüber dem Vorjahr grundsätzlich unverändert<br />
angewandt. Ausnahmen werden in den nachfolgenden Abschnitten<br />
gesondert dargestellt.<br />
Immaterielle Vermögensgegenstände<br />
Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden mit ihren<br />
Anschaffungskosten einschließlich der Anschaffungsnebenkosten unter Berücksichtigung<br />
planmäßiger linearer Abschreibungen bewertet.<br />
Sachanlagen<br />
Materielle Vermögenswerte, die im Geschäftsbetrieb länger als ein Jahr genutzt<br />
werden, sind mit den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten zuzüglich der<br />
Anschaffungsnebenkosten abzüglich planmäßiger linearer Abschreibungen<br />
bewertet.<br />
Erhaltene Zuschüsse werden unter den passiven Rechnungsabgrenzungsposten<br />
ausgewiesen und entsprechend der Nutzungsdauer der Sachanlagen<br />
aufgelöst.<br />
Seit dem Wegfall der steuerlichen Vereinfachungsregel zum 01. Januar 2004<br />
erfolgt die Abschreibung des beweglichen Sachanlagevermögens zeitgenau ab<br />
dem Zugangsmonat.<br />
Geringwertige Vermögensgegenstände werden im Zugangsjahr in voller Höhe<br />
abgeschrieben und als Abgang behandelt.<br />
Außerplanmäßige Abschreibungen gem. § 253 Abs. 2 <strong>HGB</strong> erfolgten ausschließlich<br />
bei den Immobilien.<br />
Wertaufholungen gemäß § 280 <strong>HGB</strong> waren nicht vorzunehmen.<br />
Finanzanlagen<br />
Die Anteile an verbundenen Unternehmen und die Beteiligungen sind mit den<br />
Anschaffungskosten angesetzt.<br />
Anteile und Beteiligungen an ausländischen verbundenen Unternehmen in<br />
Fremdwährung werden mit dem aktuellen Umrechnungskurs zum Erwerbszeitpunkt<br />
bilanziert. Wurden Zugänge hinsichtlich ihres Währungsrisikos gesichert,<br />
werden diese mit dem Sicherungskurs angesetzt.<br />
Die Anschaffungskosten langfristiger unter- bzw. nicht verzinslicher Ausleihungen<br />
entsprechen deren Barwert zum Ausgabezeitpunkt. Die übrigen Darlehen<br />
werden mit dem Nennbetrag angesetzt. Aufzinsungsbeträge sind unter<br />
den Zugängen ausgewiesen.<br />
8
Vorräte<br />
Unter den Vorräten werden <strong>Post</strong>wertzeichen und Ersatzteile für Förder- und<br />
Sortieranlagen in den Frachtzentren des UB EXPRESS mit einem Festwert, die<br />
übrigen Hilfs- und Betriebsstoffe mit gleitenden bzw. gewogenen Durchschnittspreisen<br />
oder den niedrigeren Tagespreisen zum Bilanzstichtag angesetzt.<br />
Die Waren sind mit den Anschaffungskosten bzw. mit gleitenden Durchschnittspreisen<br />
unter Berücksichtigung des Niederstwertprinzips bewertet.<br />
Soweit erforderlich, wurden Wertberichtigungen in angemessenem Umfang<br />
angesetzt.<br />
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände<br />
Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind zum Nennwert<br />
abzüglich erforderlicher Einzelwertberichtigungen angesetzt.<br />
Eine Pauschalwertberichtigung zur Abdeckung des allgemeinen Kreditrisikos<br />
wird seit dem Geschäftsjahr 2003 infolge Angleichung an die IFRS-Vorschriften<br />
nicht mehr gebildet. Dem allgemeinen Ausfallrisiko wird durch die<br />
pauschalierte Einzelwertberichtigung Rechnung getragen.<br />
In Fremdwährung valutierende Forderungen werden mit dem maßgeblichen<br />
Umrechnungskurs zum Zeitpunkt des Geschäftsvorfalls erfasst. Am Bilanzstichtag<br />
erfolgt die Bewertung ggf. zum niedrigeren Stichtagskurs gemäß dem<br />
Niederstwertprinzip. Soweit kursgesicherte Fremdwährungsforderungen vorliegen,<br />
werden diese grundsätzlich auch mit dem Stichtagskurs bewertet. Hierbei<br />
werden gegenläufige Effekte aus Sicherungsgeschäften berücksichtigt.<br />
Wertpapiere<br />
Wertpapiere werden zum Anschaffungskurs bzw. zum niedrigeren Kurs am<br />
Bilanzstichtag angesetzt.<br />
Flüssige Mittel<br />
Guthaben bei Kreditinstituten sowie Kassenbestände und Schecks werden mit<br />
dem Nennbetrag angesetzt. Fremdwährungsbestände werden zum Devisenkurs<br />
am Stichtag bewertet.<br />
Rückstellungen<br />
<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />
Die Rückstellungen für Pensionen werden aufgrund versicherungsmathematischer<br />
Gutachten gebildet. Die Berechnungen entsprechen § 6a EStG. Als Rechnungsgrundlage<br />
für die Ermittlung der Rückstellungen dienen die Richttafeln<br />
2005 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck mit einem Zinssatz von 6% .<br />
Die Verpflichtungen zur Nachversicherung gemäß Artikel 131 Grundgesetz<br />
und aus sonstigen Anlässen werden seit dem Gj. 2005 unter den sonstigen<br />
Rückstellungen ausgewiesen.<br />
9
5<br />
Steuerrückstellungen und sonstige Rückstellungen werden gebildet, soweit abzuschätzende<br />
Verpflichtungen gegenüber Dritten bestehen, die zu einem Vermögensabfluss<br />
führen werden. Sie sind der Höhe nach bemessen, die nach vernünftiger<br />
kaufmännischer Beurteilung notwendig ist.<br />
Mit Ausnahme der Rückstellungen für Pensionen, der Rückstellung für Verpflichtungen<br />
aus Altersteilzeit- und Überbrückungsgeldvereinbarungen, der<br />
Rückstellungen für Jubiläumszuwendungen, der Rückstellungen Quantensprung<br />
Filialen sowie der Rückstellungen für die <strong>Post</strong>beamtenkrankenkasse<br />
werden keine weiteren Rückstellungen abgezinst.<br />
Die Zinssätze zur Ermittlung der Barwerte sind mit Ausnahme der in den<br />
Restrukturierungsrückstellungen enthaltenen STAR- und Quantensprungrückstellung<br />
(Absenkung von 5,5% auf 3,5% ) sowie der Rückstellungen für<br />
die <strong>Post</strong>beamtenkrankenkasse (Absenkung von 5,25% auf 4,25%) unverändert<br />
geblieben.<br />
Verbindlichkeiten<br />
Verbindlichkeiten werden zum Nennbetrag oder zum höheren Rückzahlungsbetrag<br />
bilanziert. In den Fällen, in denen der Rückzahlungsbetrag einer<br />
Verbindlichkeit höher ist als der Ausgabebetrag, wird der Unterschiedsbetrag<br />
aktiviert und auf die Laufzeit der Verbindlichkeit verteilt.<br />
In Fremdwährung valutierende Verbindlichkeiten werden mit dem maßgeblichen<br />
Umrechnungskurs zum Zeitpunkt des Geschäftsvorfalls erfasst. Am<br />
Bilanzstichtag erfolgt die Bewertung ggfs. zum höheren Stichtagskurs. Soweit<br />
kursgesicherte Fremdwährungsverbindlichkeiten vorliegen, werden diese<br />
grundsätzlich auch mit dem Stichtagskurs bewertet. Hierbei werden gegenläufige<br />
Effekte aus Sicherungsgeschäften berücksichtigt.<br />
10
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung<br />
5 Umsatzerlöse<br />
Unternehmensbereich BRIEF<br />
Neben dem – nationalen und internationalen – Transport und der Zustellung<br />
schriftlicher Kommunikationsmedien versteht sich der Unternehmensbereich<br />
(UB) BRIEF als umfassender, serviceorientierter Dienstleister für papiergebundene<br />
und hybride Kommunikation. Der UB BRIEF umfasst die Geschäftsfelder<br />
(GF) Brief Kommunikation (incl. Philatelie), Direkt Marketing, Mehrwertleistungen,<br />
Presse Distribution und Brief International.<br />
Unternehmensbereich EXPRESS<br />
In diesem Unternehmensbereich sind die nationalen Paket- und Expressaktivitäten<br />
des Geschäftsfeldes Express Deutschland angesiedelt.<br />
Unternehmensbereich FINANZ DIENSTLEISTUNGEN<br />
Die Aktivitäten dieses Unternehmensbereichs umfassen den Renten Service<br />
und die Filialen, in der im Wesentlichen die Vergütungen der <strong>Post</strong>bank AG für<br />
die Inanspruchnahme des Filialnetzes der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Post</strong> AG sowie Verkäufe<br />
von Handelswaren ausgewiesen werden.<br />
Umsatzerlöse nach Unternehmensbereichen<br />
In Mio Euro 2004 2005<br />
Unternehmensbereich (UB)<br />
UB BRIEF<br />
UB EXPRESS<br />
UB FINANZ DIENSTLEISTUNGEN<br />
<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />
11.689<br />
2.387<br />
651<br />
14.727<br />
11.416<br />
2.370<br />
693<br />
14.479<br />
11
6 Sonstige<br />
betriebliche Erträge<br />
Der im Berichtzeitraum erwirtschaftete Umsatz wurde zum überwiegenden<br />
Teil in Deutschland erzielt.<br />
Umsätze nach geographischen Zonen<br />
In Mio Euro 2004 2005<br />
Deutschland<br />
Europäische Union ohne Deutschland<br />
Europa ohne Europäische Union<br />
Amerika<br />
Asien/Pazifik<br />
Übrige Regionen<br />
Die sonstigen betrieblichen Erträge gliedern sich wie folgt:<br />
Sonstige betriebliche Erträge<br />
In Mio Euro 2004 2005<br />
Erträge aus dem Verbrauch und der<br />
Auflösung von Rückstellungen<br />
Erträge aus Kostenerstattungen<br />
Erträge aus Miete und Leasing<br />
Erträge aus Anlagenabgängen<br />
Periodenfremde Abrechnungen<br />
Sonstiges<br />
14.164<br />
Der starke Anstieg der Erträge aus Rückstellungsauflösung/-verbrauch ist im<br />
Wesentlichen auf die zum 01. Dezember 2005 in Kraft getretene gesetzliche<br />
Änderung der Beitrags- und Finanzierungsgrundlagen <strong>Post</strong>beamtenkrankenkasse<br />
sowie die Beendigung des Rechtstreites Umsatzsteuer Geschäftskundenpakete<br />
zurückzuführen (weitere Einzelheiten dazu enthält Abschnitt (27)).<br />
Infolge der Ausgliederung des Filialbereichs in die <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> Retail GmbH<br />
zum 01.01.2005 stiegen die Erträge aus Kostenerstattungen (Personalüberlassung<br />
und sonstige erbrachte Leistungen) deutlich an.<br />
453<br />
69<br />
15<br />
18<br />
8<br />
14.727<br />
197<br />
189<br />
138<br />
165<br />
41<br />
231<br />
961<br />
13.953<br />
437<br />
45<br />
16<br />
21<br />
7<br />
14.479<br />
1.759<br />
860<br />
283<br />
111<br />
88<br />
265<br />
3.366<br />
12
7 Materialaufwand<br />
8<br />
Aufwendungen für<br />
Hilfs- und Betriebsstoffe<br />
sowie für<br />
bezogene Waren<br />
Der Zuwachs bei den Erträgen aus Miete und Leasing ist ursächlich auf die<br />
Einführung des Konzernmietmodells zum 01.01.2005 zurückzuführen (weitere<br />
Einzelheiten zum Konzernmietmodell enthält Abschnitt (30)).<br />
In der Unterposition Sonstiges sind u. a. Erträge aus Schadenersatzleistungen<br />
und aus der Ausbuchung von Verbindlichkeiten, Erträge aus Währungsumrechnung<br />
sowie Erträge aus erbrachten Serviceleistungen der nicht zum Kerngeschäft<br />
gehörenden Bereiche enthalten.<br />
Die Position Materialaufwand gliedert sich in die Aufwendungen für Hilfsund<br />
Betriebsstoffe sowie für bezogene Waren und in die Aufwendungen für<br />
bezogene Leistungen.<br />
Die Aufwendungen für Hilfs- und Betriebsstoffe sowie für bezogene Waren<br />
gliedern sich wie folgt:<br />
Aufwendungen für Hilfs- und Betriebsstoffe<br />
In Mio Euro 2004 2005<br />
Büromaterial, Betriebsbedarf<br />
Kraft- und Heizstoffe<br />
Bezogene Waren<br />
Ersatzteile und Reparaturmaterial<br />
Sonstiges<br />
<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />
Im Berichtsjahr wurden erstmalig die Anschaffungsaufwendungen für bezogene<br />
Waren mit den Effekten aus Inventurdifferenzen und Neubewertung in<br />
einer Unterposition saldiert ausgewiesen. Bisher wurden die Effekte aus Inventurdifferenzen<br />
und Neubewertung in der Unterposition Sonstiges gezeigt. Die<br />
Vorjahreswerte wurden entsprechend angepasst.<br />
156<br />
102<br />
83<br />
32<br />
1<br />
374<br />
135<br />
102<br />
95<br />
27<br />
0<br />
359<br />
13
Aufwendungen<br />
für bezogene<br />
Leistungen<br />
Die Aufwendungen für bezogene Leistungen stellen sich wie folgt dar:<br />
Aufwendungen für bezogene Leistungen<br />
In Mio Euro 2004 2005<br />
Transport von <strong>Post</strong>sendungen<br />
Geschäftsbesorgungsvertrag Filialen<br />
Leasing und Miete incl. Nebenkosten<br />
Bezogene IT-Leistungen<br />
Softwareeigenentwicklung<br />
Provisionen <strong>Post</strong>agenturen<br />
Aufwendungen für Instandhaltung<br />
Sonstiges<br />
1.280<br />
Infolge der Ausgliederung des Filialbereichs in die <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> Retail GmbH<br />
fielen erstmalig Aufwendungen für Vertriebsprovisionen aus dem Geschäftsbesorgungsvertrag<br />
Filialen an. Diese Organisationsänderung war auch ursächlich<br />
für den Rückgang der Provisionen <strong>Post</strong>agenturen.<br />
Seit dem Geschäftsjahr 2005 werden die Aufwendungen Miete und Leasing<br />
nicht mehr bei den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sondern hier zusammen<br />
mit den Nebenkosten ausgewiesen. Die Vorjahreszahlen wurden entsprechend<br />
angepasst (347 Mio Euro). Der Zuwachs bei dieser Unterposition<br />
ist ursächlich auf die Einführung des Konzernmietmodells zum 01.01.2005<br />
zurückzuführen (weitere Einzelheiten zum Konzernmietmodell enthält<br />
Abschnitt (30)).<br />
Hauptbestandteil der Unterposition bezogene IT-Leistungen ist der Kooperationsvertrag<br />
mit der <strong>Deutsche</strong>n Telekom AG. Der Rückgang ist zum einen<br />
auf die Ausgliederung des Filialbereichs in die <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> Retail GmbH<br />
zurückzuführen, zum anderen führte der neu ausgehandelte Vertrag zu einer<br />
deutlichen Entlastung.<br />
Im Berichtsjahr hat die Ausgliederung des Fuhrparks in die <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong><br />
Fleet GmbH sowie die Einführung des Konzernmietmodells zu einem deutlichen<br />
Rückgang der Instandhaltungsaufwendungen geführt.<br />
In der Unterposition Sonstiges sind im Wesentlichen Aufwendungen aus Geschäftsbesorgungsverträgen<br />
mit verbundenen Unternehmen sowie periodenfremde<br />
Aufwendungen in Höhe von 4 Mio Euro (Vorjahr 11 Mio Euro) enthalten.<br />
0<br />
442<br />
365<br />
289<br />
357<br />
374<br />
636<br />
3.743<br />
1.342<br />
1.169<br />
630<br />
297<br />
237<br />
255<br />
170<br />
623<br />
4.723<br />
14
8 Personalaufwand/<br />
Mitarbeiter<br />
Der Personalaufwand setzt sich wie folgt zusammen:<br />
Personalaufwand<br />
In Mio Euro 2004 2005<br />
Entgelte, Bezüge und Gehälter<br />
Soziale Abgaben und<br />
Aufwendungen für<br />
Altersversorgung und Unterstützung<br />
davon für Altersversorgung 1.078<br />
(Vorjahr 1.165)<br />
<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />
5.971<br />
2.104<br />
8.075<br />
5.892<br />
1.977<br />
7.869<br />
Seit dem Geschäftjahr 2005 wird der aus der Zuführung zu den in den Restrukturierungsrückstellungen<br />
enthaltenen Konzeptrückstellungen resultierende<br />
Aufwand (77 Mio Euro) nicht mehr unter den sonstigen betrieblichen<br />
Aufwendungen, sondern hier ausgewiesen. Die Vorjahreszahl wurde entsprechend<br />
angepasst (102 Mio Euro).<br />
Der Gesamtpersonalaufwand aus Aktienoptionsplänen für den Vorstand und<br />
weitere Führungskräfte betrug im Berichtsjahr 40 Mio Euro (Vorjahr 33 Mio<br />
Euro). Erstmalig wurden davon 13,5 Mio Euro an andere Konzerngesellschaften<br />
weiter verrechnet. Im Personalaufwand der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Post</strong> AG sind<br />
somit Aufwendungen aus den Aktienoptionsplänen in Höhe von 26,5 Mio<br />
Euro enthalten. Davon entfallen 22,5 Mio Euro auf Stock Options und 4 Mio<br />
Euro auf Stock Appreciation Rights. Weitere Einzelheiten zu den Aktienoptionsplänen<br />
enthält Abschnitt (24).<br />
Im Berichtsjahr wurden Beiträge in Höhe von 644 Mio Euro (Vorjahr 764 Mio<br />
Euro) an den Bundes-Pensions-Service für <strong>Post</strong> und Telekommunikation e.V.<br />
berücksichtigt. Im Vorjahresbetrag waren 105 Mio Euro für eventuelle<br />
Nachzahlungen (davon 53 Mio Euro periodenfremd) enthalten.<br />
Der Bundes-Pensions-Service für <strong>Post</strong> und Telekommunikation e.V. ist gemäß<br />
§ 15 Abs. 1 bzw. § 16 Abs. 1 <strong>Post</strong>personalrechtsgesetz als Unterstützungskasse<br />
für die Versorgungs- und Beihilfeleistungen an pensionierte Beamte zuständig.<br />
Seit dem Geschäftsjahr 2000 ist die <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> AG gesetzlich verpflichtet,<br />
Beiträge an die Unterstützungskasse in Höhe von 33% der Bruttobezüge<br />
der bei ihr aktiv beschäftigten Beamten und der fiktiven Bruttobezüge<br />
der beurlaubten Beamten zu leisten. Diese prozentuale Festlegung hat gegenüber<br />
den Jahren vor 2000, in denen ein Festbetrag in Höhe von 2.045 Mio<br />
Euro pro Jahr zu leisten war, eine wesentliche Reduzierung der geleisteten<br />
Zuwendungen zur Folge.<br />
Der Bund gewährleistet, dass die Unterstützungskasse jederzeit in der Lage ist,<br />
die gegenüber der Gesellschaft übernommenen Verpflichtungen zu erfüllen.<br />
15
9 Abschreibungen<br />
auf immaterielle<br />
Vermögensgegenstände<br />
des<br />
Anlagevermögens<br />
und Sachanlagen<br />
Im Berichtszeitraum waren nach Personalgruppen durchschnittlich beschäftigt:<br />
Personalgruppen<br />
Arbeitnehmer<br />
Beamte<br />
Nachwuchskräfte<br />
Auf Vollzeitkräfte umgerechnet, betrug die Zahl der Beschäftigten ohne Nachwuchskräfte<br />
zum Stichtag 154.506 (Vorjahr 163.621) Personen.<br />
Seit dem 1. Januar 1995 wird bei Neueinstellungen der Beamtenstatus nicht<br />
mehr gewährt. Mitarbeiter, die diesen Status zum Stichtag besaßen, sind Beamte<br />
auf Lebenszeit, die weiterhin den Vorschriften des Beamtenrechts unterliegen.<br />
Der personelle Abbau erfolgt grundsätzlich im Wege der üblichen Fluktuation.<br />
Die Anzahl an Beamten reduzierte sich im Geschäftsjahr um 2.909 Personen. Bei<br />
den Arbeitnehmern hat sich der Personalbestand um 9.632 Personen vermindert.<br />
Wesentlicher Grund hierfür war die Ausgliederung des Filialbereichs in die<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> Retail GmbH.<br />
Die Abschreibungen setzen sich wie folgt zusammen:<br />
Abschreibungen<br />
In Mio Euro 2004 2005<br />
Abschreibungen auf immaterielle<br />
Vermögensgegenstände<br />
Abschreibungen auf Sachanlagen<br />
– Grundstücke und Bauten<br />
– Technische Anlagen und Maschinen<br />
– Sonstige Geschäftsausstattung<br />
2004 2005<br />
132.990<br />
63.860<br />
4.692<br />
201.542<br />
In den Abschreibungen auf Grundstücke und Bauten sind im Berichtsjahr<br />
außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von 26 Mio Euro (Vorjahr 31 Mio<br />
Euro) enthalten.<br />
Der deutliche Rückgang der Abschreibungen auf Sachanlagen ist ursächlich<br />
auf die Übertragung von Anlagenbeständen im Rahmen der Ausgliederung<br />
des Filialbereichs in die <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> Retail GmbH sowie des Fuhrparks in<br />
die <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> Fleet GmbH zurückzuführen.<br />
19<br />
151<br />
164<br />
320<br />
654<br />
123.358<br />
60.951<br />
3.649<br />
187.958<br />
19<br />
139<br />
164<br />
82<br />
404<br />
16
10 Sonstige betriebliche<br />
Aufwendungen<br />
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stellen sich wie folgt dar:<br />
Sonstige betriebliche Aufwendungen<br />
In Mio Euro 2004 2005<br />
Infrastrukturbeitrag DP Retail GmbH/<br />
Service-Level-Agreement DP Fleet GmbH<br />
Betriebliche Steuern<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Rechts-, Beratungs- und Prüfungskosten<br />
Reise-, Bewirtungs- und Bildungskosten<br />
Aufwendungen für die Bundesanstalt und<br />
die Museumsstiftung<br />
Sonstiges<br />
<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />
In Folge der Ausgliederung des Filialbereichs in die <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> Retail GmbH<br />
sowie des Fuhrparks in die <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> Fleet GmbH waren erstmalig<br />
Kostenerstattungen (Service-Level-Agreement) sowie Aufwendungen für den<br />
Infrastrukturbeitrag auszuweisen.<br />
Die in der Unterposition betriebliche Steuern ausgewiesenen Aufwendungen<br />
werden seit dem Berichtsjahr nicht mehr mit anfallenden Steuererträgen saldiert.<br />
In dieser Unterposition enthalten sind 211 Mio Euro (Vorjahr 45 Mio<br />
Euro) periodenfremde Aufwendungen.<br />
Unter Sonstiges werden u. a. Versicherungsbeiträge, Telekommunikationsaufwendungen,<br />
Abschreibungen auf Forderungen, Verluste aus Anlagenabgängen,<br />
Zuführung zu Rückstellungen, Garantieleistungen gemäß AGB sowie Aufwendungen<br />
für Schadenersatzleistungen erfasst. Diese Unterposition beinhaltet<br />
zudem 19 Mio Euro (Vorjahr 16 Mio Euro) periodenfremde Aufwendungen.<br />
Die Unterposition Aufwendungen für Mieten und Pachten wird seit dem Geschäftsjahr<br />
2005 bei den Aufwendungen für bezogene Leistungen im Materialaufwand<br />
ausgewiesen. Die Vorjahreszahl wurde entsprechend angepasst (347<br />
Mio Euro).<br />
Der Aufwand aus der Zuführung zu den in den Restrukturierungsrückstellungen<br />
enthaltenen Konzeptrückstellungen wird ab dem Berichtsjahr im Personalaufwand<br />
erfasst. Die Vorjahreszahl wurde entsprechend angepasst (102<br />
Mio Euro).<br />
Ferner werden seit dem Geschäftsjahr 2005 die Abgangserträge/-verluste von<br />
Finanzanlagen – soweit es sich nicht um vollkonsolidierte Unternehmen handelt<br />
– nicht mehr hier, sondern im Finanzergebnis gezeigt. Die Vorjahreszahl<br />
wurde entsprechend angepasst (2 Mio Euro Abgangsverluste).<br />
0<br />
95<br />
274<br />
157<br />
163<br />
72<br />
628<br />
1.389<br />
646<br />
261<br />
215<br />
163<br />
147<br />
69<br />
568<br />
2.069<br />
17
11 Finanzergebnis<br />
Das Finanzergebnis setzt sich wie folgt zusammen:<br />
Finanzergebnis<br />
In Mio Euro 2004 2005<br />
Erträge aus Beteiligungen<br />
davon aus verbundenen<br />
Unternehmen 211 (Vorjahr 362)<br />
Erträge aus Finanzanlagenabgängen<br />
Aufwand aus Finanzanlagenabgängen<br />
Erträge aus Gewinnabführung<br />
davon aus verbundenen<br />
Unternehmen 81 (Vorjahr 94)<br />
Aufwendungen aus Verlustübernahmen<br />
davon aus verbundenen<br />
Unternehmen 465 (Vorjahr 28)<br />
Beteiligungsergebnis<br />
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge<br />
davon aus verbundenen<br />
Unternehmen 316 (Vorjahr 238)<br />
Erträge aus Ausleihungen des<br />
Finanzanlagevermögens<br />
davon aus verbundenen<br />
Unternehmen 0 (Vorjahr 6)<br />
Zinsen und ähnliche Aufwendungen<br />
davon an verbundene<br />
Unternehmen 244 (Vorjahr 239)<br />
Zinsergebnis<br />
Finanzergebnis<br />
Der deutliche Rückgang des Finanzergebnisses gegenüber dem Vorjahr<br />
ist im Wesentlichen auf das Beteiligungsergebnis zurückzuführen.<br />
Seit dem Geschäftsjahr 2005 werden die Abgangserträge/-verluste von<br />
Finanzanlagen – soweit es sich nicht um vollkonsolidierte Unternehmen<br />
handelt – hier und nicht mehr in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen<br />
gezeigt. Die Vorjahreszahl wurde entsprechend angepasst<br />
(2 Mio Euro Abgangsverluste).<br />
Das Zinsergebnis bewegt sich nahezu auf Vorjahresniveau. Im Zinsaufwand<br />
werden auch die Rückstellungszuführungen aus Aufzinsungseffekten<br />
erfasst.<br />
362<br />
0<br />
2<br />
94<br />
28<br />
426<br />
392<br />
7<br />
835<br />
- 436<br />
- 10<br />
211<br />
43<br />
1<br />
81<br />
465<br />
- 131<br />
558<br />
1<br />
987<br />
- 428<br />
- 559<br />
18
12 Steuern vom<br />
Einkommen und<br />
vom Ertrag<br />
13 Gewinnverwendung<br />
Aufgrund der seit 2004 geltenden beschränkten Verrechnungsmöglichkeit<br />
von steuerlichen Verlustvorträgen (Mindestbesteuerung), sind im<br />
Berichtsjahr Ertragsteueraufwendungen in Höhe von 48 Mio Euro<br />
(Vorjahr 142 Mio Euro) angefallen. Ursächlich für den Rückgang gegenüber<br />
dem Vorjahr ist die Saldierung des Steueraufwands mit Erträgen aus<br />
Rückstellungsauflösung.<br />
Nachfolgende Übersicht stellt die Gewinnverwendung des Bilanzgewinns<br />
aus dem Vorjahr durch Beschluss der Hauptversammlung dar:<br />
Gewinnverwendung<br />
<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />
In Mio Euro 31.12.2004 31.12.2005<br />
Bilanzgewinn des Vorjahres<br />
Einstellung in andere Gewinnrücklagen<br />
Ausschüttung<br />
1.349<br />
Der Jahresüberschuss entspricht im Berichtsjahr, wie auch im Vorjahr,<br />
dem Bilanzgewinn.<br />
859<br />
490<br />
1.301<br />
745<br />
556<br />
19
Erläuterungen zur Bilanz – Aktiva<br />
14 Immaterielle<br />
Vermögensgegenstände<br />
15 Sachanlagen<br />
Die Entwicklung und die Zusammensetzung der immateriellen Vermögensgegenstände<br />
ist aus dem Anlagengitter (Anlage 1) ersichtlich.<br />
Die Entwicklung und die Zusammensetzung des Sachanlagevermögens<br />
ist im Anlagengitter (Anlage 1) dargestellt. Von den getätigten Investitionen<br />
entfallen 112 Mio Euro auf Grundstücke und Gebäude, 59 Mio<br />
Euro auf technische Anlagen, wie Förder- und Verteilanlagen, 156 Mio<br />
Euro auf andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung sowie 2<br />
Mio Euro auf Anlagen im Bau. Die Investitionen in andere Anlagen,<br />
Betriebs- und Geschäftsausstattung betreffen im Wesentlichen Filialeinrichtungen,<br />
geringwertige und sonstige Wirtschaftsgüter.<br />
84 Mio Euro der Zugänge in der Position Andere Anlagen, Betriebsund<br />
Geschäftsausstattung resultieren aus der Rückübertragung von<br />
Anlagevermögen der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Post</strong> Retail GmbH. Seit der Ausgründung<br />
des Fuhrparkmanagements in die <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> Fleet GmbH finden<br />
Investitionen in Kraftfahrzeuge bei der DPAG grundsätzlich nicht<br />
mehr statt.<br />
Die planmäßigen Abschreibungen werden grundsätzlich nach der linearen<br />
Methode durchgeführt. Folgende Nutzungsdauern werden seit<br />
dem 01. Januar 2004 unverändert angewandt:<br />
Nutzungsdauern<br />
Gebäude<br />
Technische Anlagen und Maschinen<br />
Personenkraftwagen<br />
Lastkraftwagen<br />
Sonstige Fahrzeuge<br />
EDV-technische Ausstattungen<br />
Sonstige Betriebs- und Geschäftsausstattung<br />
20 bis 50 Jahre<br />
10 bis 20 Jahre<br />
6 Jahre<br />
8 Jahre<br />
10 Jahre<br />
4 bis 5 Jahre<br />
8 bis 10 Jahre<br />
20
16 Finanzanlagen<br />
17 Vorräte17<br />
Die Finanzanlagen, deren Entwicklung aus Anlage 1 (Anlagengitter)<br />
ersichtlich ist, setzen sich wie folgt zusammen:<br />
Finanzanlagen<br />
In Mio Euro 31.12.2004 31.12.2005<br />
Anteile an verbundenen Unternehmen<br />
Ausleihungen an<br />
verbundene Unternehmen<br />
Beteiligungen<br />
Ausleihungen an<br />
Beteiligungsunternehmen<br />
Ausleihungen für<br />
Wohnungsbauförderung<br />
Sonstige Ausleihungen<br />
Der Zugang bei den Anteilen an verbundenen Unternehmen resultiert<br />
im Wesentlichen aus dem Erwerb der EXEL plc., UK (5.610 Mio Euro).<br />
Die Ausleihungen an verbundene Unternehmen erhöhten sich um 133 Mio<br />
Euro. Wesentlicher Grund: Gewährung einer langfristigen Ausleihung<br />
an die <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> International B.V., Amsterdam.<br />
Die Vorräte gliedern sich wie folgt:<br />
Vorräte<br />
8.648<br />
Die Vorratsposition Hilfs- und Betriebsstoffe beinhaltet u. a. Büromaterial,<br />
Betriebsstoffe, Ersatzteile und sonstigen Instandhaltungsbedarf.<br />
Unter der Position Waren werden Filialwarenbestände wie Telekommunikationsendgeräte,<br />
Telefonkarten sowie Artikel der Philatelie und<br />
andere Handelswaren ausgewiesen.<br />
41<br />
29<br />
1<br />
16<br />
1<br />
8.736<br />
14.795<br />
174<br />
1<br />
22<br />
16<br />
1<br />
15.009<br />
In Mio Euro 31.12.2004 31.12.2005<br />
Hilfs- und Betriebsstoffe<br />
Waren<br />
<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />
31<br />
48<br />
79<br />
29<br />
45<br />
74<br />
21
18 Forderungen und<br />
sonstige Vermögensgegenstände<br />
19 Wertpapiere<br />
Die Position Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände gliedert<br />
sich wie folgt:<br />
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände<br />
In Mio Euro 31.12.2004 31.12.2005<br />
Forderungen aus Lieferungen<br />
und Leistungen<br />
Forderungen gegen<br />
verbundene Unternehmen<br />
davon aus Lieferungen und<br />
Leistungen 251 (Vorjahr 349)<br />
Forderungen gegen Unternehmen, mit<br />
denen ein Beteiligungsverhältnis besteht<br />
davon aus Lieferungen und<br />
Leistungen* (Vorjahr *)<br />
Sonstige Vermögensgegenstände<br />
* unter 1 Mio Euro<br />
Der Rückgang der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ist<br />
unter anderem auf die verlängerte Durchführung von Zahlläufen bis<br />
zum 31.12.2005 zurückzuführen. Im Vorjahr erfolgten die Zahlläufe<br />
lediglich bis zum 28. Dezember.<br />
Die Veränderungen der Forderungen gegen verbundene Unternehmen<br />
beruhen auf einem deutlichen Anstieg von Forderungen aus der Vergabe<br />
von Konzerndarlehen.<br />
Seit dem Geschäftsjahr 2005 werden die Forderungen gegen verbundene<br />
Unternehmen aus Inhousebanking (2.056 Mio Euro) bei den liquiden<br />
Mitteln ausgewiesen. Die Vorjahreszahl wurde angepasst (1.868<br />
Mio Euro).<br />
Die sonstigen Vermögensgegenstände sind überwiegend aufgrund von<br />
Steuererstattungen aus Vorjahren zurückgegangen.<br />
Die Restlaufzeit der Forderungen und der sonstigen Vermögensgegenstände<br />
beträgt maximal ein Jahr.<br />
Die Wertpapiere (8 Mio Euro, Vorjahr 166 Mio Euro) bestehen aus<br />
einer festverzinslichen Anleihe mit einer Restlaufzeit bis 2008, die der<br />
kurzfristigen Anlage von Mittelzuflüssen dient. Es handelt sich demnach<br />
um sonstige Wertpapiere. Der Vorjahresbestand wurde im Berichtsjahr<br />
veräußert.<br />
259<br />
4.541<br />
*)<br />
461<br />
5.261<br />
180<br />
6.333<br />
*)<br />
344<br />
6.857<br />
22
20 Flüssige Mittel<br />
Flüssige Mittel<br />
In Mio Euro 31.12.2004 31.12.2005<br />
Guthaben bei Kreditinstituten<br />
Forderungen Inhousebanking<br />
Kassenbestand/Schecks<br />
<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />
3.889<br />
1.868<br />
Seit dem Geschäftsjahr 2005 werden die Forderungen gegen verbundene<br />
Unternehmen aus Inhousebanking bei den liquiden Mitteln und<br />
nicht mehr unter der Position Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände<br />
ausgewiesen. Die Vorjahreszahl wurde angepasst (1.868<br />
Mio Euro).<br />
Der unter dem <strong>Post</strong>en Guthaben bei Kreditinstituten ausgewiesene<br />
Betrag betrifft Girokonten, kurzfristige Geldmarktanlagen (Tages- und<br />
Monatsgelder) und liquiditätsnahe Verrechnungspositionen. Vom Gesamtbetrag<br />
entfallen 333 Mio Euro auf Guthaben bei der <strong>Deutsche</strong>n<br />
<strong>Post</strong>bank AG (Vorjahr 1.112 Mio Euro).<br />
Der Liquiditätsabfluss resultiert im Wesentlichen aus der Finanzierung<br />
des Erwerbs der EXEL plc., UK.<br />
6<br />
5.763<br />
417<br />
2.056<br />
8<br />
2.481<br />
23
Erläuterungen zur Bilanz – Passiva<br />
21 Eigenkapital<br />
22 Gezeichnetes Kapital<br />
Die Zusammensetzung des Eigenkapitals stellt sich zum Stichtag wie<br />
folgt dar:<br />
Eigenkapital<br />
In Mio Euro 31.12.2004 31.12.2005<br />
Gezeichnetes Kapital<br />
Kapitalrücklage<br />
Gewinnrücklagen<br />
Andere Gewinnrücklagen<br />
Jahresüberschuss<br />
Das Eigenkapital zum 31. Dezember 2005 erhöhte sich gegenüber dem<br />
Vorjahr in Summe um 2.823 Mio Euro. Details dazu werden in den<br />
nachfolgenden Abschnitten erläutert.<br />
Grundkapital<br />
1.113<br />
1.608<br />
4.735<br />
1.301<br />
8.757<br />
1.193<br />
3.093<br />
5.480<br />
1.814<br />
11.580<br />
Das Grundkapital stieg im Vergleich zum Vorjahr von 1.113 Mio Euro<br />
um 80 Mio Euro auf 1.193 Mio Euro und ist nunmehr in 1.192.633.739<br />
auf den Namen lautende Stückaktien (Aktien ohne Nennbetrag) eingeteilt.<br />
Die Erhöhung resultiert aus einer bedingten Kapitalerhöhung in Höhe<br />
von 5 Mio Euro aufgrund der erstmaligen Ausübung von Aktienoptionen<br />
aus der Tranche 2002 des Aktienoptionsplans 2000 sowie aus<br />
der teilweisen Ausnutzung des genehmigten Kapitals 2005 in Höhe von<br />
75 Mio Euro für den Erwerb der EXEL plc., UK.<br />
Bis zum 31. Dezember 2005 hat sich die Aktionärsstruktur wie folgt<br />
geändert: 695.453.940 (Vorjahr 489.120.201) Aktien befinden sich im<br />
Streubesitz. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau hält 497.179.799<br />
(Vorjahr 401.119.799) Aktien. Die Bundesrepublik Deutschland hat sich<br />
vollständig von ihrem Aktienbesitz getrennt (Vorjahr 222.560.000).<br />
Im Zusammenhang mit der Übergangsregelung für Mitteilungs- und<br />
Veröffentlichungspflichten gemäß § 41 Abs. 2 WpHG erfolgten Mitteilungen<br />
durch den Bund und die Kreditanstalt für Wiederaufbau.<br />
24
Genehmigtes Kapital<br />
Die von der außerordentlichen Hauptversammlung am 13. Oktober<br />
2000 beschlossene Ermächtigung, dass Grundkapital um bis zu 80 Mio<br />
Euro durch Ausgabe von bis zu 80 Mio auf den Namen lautende Stückaktien<br />
zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2000), wurde durch Beschluss<br />
der Hauptversammlung vom 18.05.2005 unter gleichzeitiger Schaffung<br />
eines neuen genehmigten Kapitals aufgehoben. Das genehmigte Kapital<br />
2000 wurde nicht ausgenutzt.<br />
Gemäß Beschluss der Hauptversammlung vom 18.05.2005 ist der Vorstand<br />
ermächtigt, das Grundkapital bis zum 17.05.2010 um bis zu 250<br />
Mio Euro durch Ausgabe von bis zu 250 Mio auf den Namen lautenden<br />
Stückaktien gegen Sacheinlagen zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2005).<br />
Das Bezugsrecht der Aktionäre ist ausgeschlossen. Im Rahmen des Beteiligungserwerbs<br />
EXEL plc., UK wurde das genehmigte Kapital 2005 in<br />
Höhe von 75 Mio Euro ausgenutzt.<br />
Bedingtes Kapital<br />
<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />
Die Hauptversammlung vom 05. Juni 2003 hat zur Bedienung des Aktienoptionsplans<br />
2003 eine bedingte Kapitalerhöhung in Höhe von 60<br />
Mio Euro beschlossen. Unter Berücksichtigung der bereits von der außerordentlichen<br />
Hauptversammlung am 27. September 2000 beschlossenen<br />
bedingten Kapitalerhöhung in Höhe von 50 Mio Euro steht ein Gesamtbetrag<br />
von 110 Mio Euro zur Bedienung der Aktienoptionspläne 2000<br />
und 2003 zur Verfügung. Die Ermächtigung zur Ausgabe von Aktienoptionen<br />
aus diesen Aktienoptionsplänen endete am 31. Juli 2005.<br />
Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie die<br />
Optionsinhaber von ihrem Optionsrecht Gebrauch machen und die Gesellschaft<br />
zur Erfüllung der Optionsrechte keine eigenen Aktien ausgibt<br />
oder einen Barausgleich gewährt und endet spätestens mit dem Auslaufen<br />
der Tranche 2005 des Aktienoptionsplans 2003 am 30.06.2010.<br />
Weitere Details zu den Aktienoptionsplänen enthält Abschnitt (24).<br />
Im Berichtsjahr erfolgte eine bedingte Kapitalerhöhung in Höhe von<br />
5 Mio Euro aufgrund der erstmaligen Ausübung von Aktienoptionen<br />
aus der Tranche 2002 des Aktienoptionsplans 2000. Das bedingte Kapital<br />
reduzierte sich entsprechend.<br />
Des weiteren hat die Hauptversammlung vom 06. Mai 2004 eine bedingte<br />
Kapitalerhöhung in Höhe von 56 Mio Euro zur Bedienung von<br />
Options- oder Wandlungsrechten aus Options- oder Wandelanleihen<br />
beschlossen. Die Ermächtigung endet mit Ablauf des 05. Mai 2007.<br />
Bisher wurden keine Options- oder Wandelschuldverschreibungen begeben.<br />
25
23 Rücklagen<br />
24 Aktienoptionsprogramm<br />
für<br />
Führungskräfte<br />
Die Kapitalrücklage erhöhte sich im Berichtsjahr nach § 272 Abs. 2 Nr.<br />
2 <strong>HGB</strong> aufgrund der Erfassung der Werte aus den an Vorstand und<br />
weitere Führungskräfte ausgegebenen Aktienoptionen aus den Aktienoptionsplänen<br />
2000 und 2003 um 36 Mio Euro (Vorjahr 31 Mio Euro)<br />
(siehe hierzu auch Abschnitt (8) Personalaufwand).<br />
Zusätzlich wurden im Berichtsjahr aus dem Agio der bedingten Kapitalerhöhung<br />
aufgrund der Ausübung von Aktienoptionen aus der<br />
Tranche 2002 des Aktienoptionsplans 2000 60 Mio Euro sowie aus dem<br />
Agio der Kapitalerhöhung aus genehmigtem Kapital (Beteiligungserwerb<br />
EXEL plc., UK) 1.389 Mio Euro der Kapitalrücklage zugeführt.<br />
Die Hauptversammlung hat mit Beschluss vom 18. Mai 2005 festgelegt,<br />
dass 745 Mio Euro aus dem Bilanzgewinn des Geschäftsjahres<br />
2004 in die anderen Gewinnrücklagen einzustellen sind und eine Ausschüttung<br />
für das Geschäftsjahr 2004 in Höhe von 556 Mio Euro vorzunehmen<br />
ist. Die Ausschüttung ist im abgelaufenen Geschäftsjahr<br />
abgeflossen.<br />
Die außerordentliche Hauptversammlung vom 27. September 2000 hat<br />
die Schaffung eines Aktienoptionsplans für Mitglieder des Vorstands<br />
und weitere Führungskräfte beschlossen (AOP 2000).<br />
Auf Grundlage des AOP 2000 wurden am 15. März 2001 und am 01.<br />
Juli 2002 Optionen gewährt. Am jeweils 1. Handelstag des Monats Juli<br />
in den Jahren 2003, 2004 und 2005 hätten den Berechtigten im Rahmen<br />
des AOP 2000 weitere Optionen eingeräumt werden können.<br />
Lt. Beschluss der ordentlichen Hauptversammlung vom 05. Juni 2003<br />
wurde die Ermächtigung, weitere Aktienoptionen aus dem AOP 2000<br />
auszugeben, aufgehoben. Gleichzeitig wurde ein neuer Aktienoptionsplan<br />
2003 (AOP 2003) beschlossen. Danach konnten bis 31. Juli 2005<br />
bis zu 60 Mio Bezugsrechte an die Mitglieder des Vorstands sowie an<br />
weitere Führungskräfte ausgegeben werden.<br />
Für beide AOP gilt:<br />
Die Optionen können frühestens nach Ablauf einer Sperrfrist von drei<br />
Jahren nach dem jeweiligen Ausgabetag innerhalb eines Zeitraums von<br />
zwei Jahren ausgeübt werden. Nach Ablauf der Ausübungsfristen verfallen<br />
die Optionen.<br />
Die Ausübbarkeit der Optionen ist an ein absolutes und ein relatives<br />
Erfolgsziel gebunden. Optionen, für die das absolute bzw. relative Erfolgsziel<br />
bei Ablauf der Sperrfrist nicht erreicht wird, verfallen ersatzlos.<br />
Jede Aktienoption berechtigt – je nach Entscheidung des Vorstands –<br />
zum Erwerb einer Aktie zum festgelegten Ausübungspreis oder zum<br />
Barausgleich in Höhe der Differenz zwischen Ausübungspreis und dem<br />
26
<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />
Durchschnitt der Schlusskurse der <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> Aktie während der<br />
letzten fünf Handelstage vor dem Ausübungstag.<br />
AOP 2000, 1. Tranche, Ausgabe: 15. März 2001<br />
Am 15. März 2001 gewährte die <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> AG erstmalig 5.537.484<br />
(davon Vorstand: 466.908) Stock Options (SO) und 345.432 Stock<br />
Appreciation Rights (SAR). Beginn der zweijährigen Ausübungsfrist<br />
war der 15. März 2004. Der Ausübungspreis beträgt 23,05 Euro. Im<br />
Berichtsjahr wurde keine Option ausgeübt.<br />
Bis zum Bilanzstichtag des Berichtsjahres verfielen in Summe 4.874.695<br />
SO und 318.392 SAR. Hiervon sind innerhalb der Sperrfrist 1.190.891<br />
SO/113.909 SAR, am Ende der Sperrfrist durch Nichterreichen der<br />
Erfolgsziele 3.633.385 SO/193.680 SAR und während des Ausübungszeitraums<br />
50.419 SO/10.803 SAR verfallen. Der Bestand noch ausübbarer<br />
Optionen zum 31.12.2005 beträgt somit 662.789 SO/ 27.040<br />
SAR.<br />
Pro SO wurde mittels finanzmathematischer Methoden auf der Grundlage<br />
von Optionspreismodellen am Ausgabetag ein Wert von 4,20 Euro<br />
errechnet. Pro SAR wurde mittels finanzmathematischer Methoden auf<br />
der Grundlage von Optionspreismodellen zum Bilanzstichtag ein Wert<br />
von 0,07 Euro errechnet.<br />
AOP 2000, 2. Tranche, Ausgabe: 01. Juli 2002<br />
Am 01. Juli 2002 gewährte die <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> AG in einer 2. Tranche<br />
weitere 10.306.038 (davon Vorstand: 1.223.418) Stock Options (SO)<br />
und 446.934 Stock Appreciation Rights (SAR). Beginn der zweijährigen<br />
Ausübungsfrist war der 01. Juli 2005. Der Ausübungspreis beträgt 14,10<br />
Euro. Im Berichtsjahr wurden 4.629.967 SO/147.020 SAR ausgeübt.<br />
Bis zum Bilanzstichtag des Berichtsjahres verfielen ausschließlich innerhalb<br />
der Sperrfrist in Summe 2.729.274 SO und 151.356 SAR. Ausgeübt<br />
wurden bisher in Summe 4.629.967 SO/147.020 SAR. Der Bestand<br />
noch ausübbarer Optionen zum 31.12.2005 beträgt somit 2.946.797<br />
SO/148.558 SAR.<br />
Pro SO wurde mittels finanzmathematischer Methoden auf der Grundlage<br />
von Optionspreismodellen am Ausgabetag ein Wert von 2,58 Euro<br />
errechnet. Pro SAR wurde mittels finanzmathematischer Methoden auf<br />
der Grundlage von Optionspreismodellen zum Bilanzstichtag ein Wert<br />
von 6,13 Euro errechnet.<br />
AOP 2003, 1. Tranche, Ausgabe: 01. August 2003<br />
Am 01. August 2003 gewährte die <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> weitere 13.049.592<br />
(davon Vorstand: 1.096.236) Stock Options (SO) und 731.736 Stock<br />
Appreciation Rights (SAR). Beginn der zweijährigen Ausübungsfrist ist<br />
der 01. August 2006. Der Ausübungspreis beträgt 12,40 Euro.<br />
Bis zum Bilanzstichtag des Berichtsjahres verfielen in Summe 1.477.974<br />
SO und 153.966 SAR. Der Bestand noch ausstehender Optionen zum<br />
31.12.2005 beträgt somit 11.571.618 SO/577.770 SAR.<br />
27
25 Rückstellungen<br />
Pro SO wurde mittels finanzmathematischer Methoden auf der Grundlage<br />
von Optionspreismodellen am Ausgabetag ein Wert von 4,02 Euro<br />
errechnet. Pro SAR wurde mittels finanzmathematischer Methoden auf<br />
der Grundlage von Optionspreismodellen zum Bilanzstichtag ein Wert<br />
von 7,60 Euro errechnet.<br />
AOP 2003, 2. Tranche, Ausgabe: 01. Juli 2004<br />
Am 01. Juli 2004 gewährte die <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> AG in einer 2. Tranche<br />
weitere 9.328.296 (davon Vorstand: 841.350) Stock Options (SO) und<br />
1.116.374 Stock Appreciation Rights (SAR). Beginn der zweijährigen<br />
Ausübungsfrist ist der 01. Juli 2007. Der Ausübungspreis beträgt 17,00<br />
Euro.<br />
Bis zum Bilanzstichtag des Berichtsjahres verfielen in Summe 722.826<br />
SO und 436.056 SAR. Der Bestand noch ausstehender Optionen zum<br />
31.12.2005 beträgt somit 8.605.470 SO/680.318 SAR.<br />
Pro SO wurde mittels finanzmathematischer Methoden auf der Grundlage<br />
von Optionspreismodellen am Ausgabetag ein Wert von 4,47 Euro<br />
errechnet. Pro SAR wurde mittels finanzmathematischer Methoden auf<br />
der Grundlage von Optionspreismodellen zum Bilanzstichtag ein Wert<br />
von 3,58 Euro errechnet.<br />
AOP 2003, 3. Tranche, Ausgabe: 01. Juli 2005<br />
Am 01. Juli 2005 gewährte die <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> AG in einer 3. Tranche<br />
weitere 10.062.672 (davon Vorstand: 829.362) Stock Options (SO) und<br />
1.216.320 Stock Appreciation Rights (SAR). Beginn der zweijährigen<br />
Ausübungsfrist ist der 01. Juli 2008. Der Ausübungspreis beträgt 19,33<br />
Euro.<br />
Bis zum Bilanzstichtag des Berichtsjahres verfielen in Summe 63.492<br />
SO und 25.056 SAR. Der Bestand noch ausstehender Optionen zum<br />
31.12.2005 beträgt somit 9.999.180 SO/1.191.264 SAR.<br />
Pro SO wurde mittels finanzmathematischer Methoden auf der Grundlage<br />
von Optionspreismodellen am Ausgabetag ein Wert von 2,67 Euro<br />
errechnet. Pro SAR wurde mittels finanzmathematischer Methoden auf<br />
der Grundlage von Optionspreismodellen zum Bilanzstichtag ein Wert<br />
von 3,35 Euro errechnet.<br />
Die Rückstellungen gliedern sich in Rückstellungen für Pensionen und<br />
ähnliche Verpflichtungen, Steuerrückstellungen und sonstige Rückstellungen.<br />
28
26 Rückstellungen für<br />
Pensionen und<br />
Die Pensionsrückstellungen stellen sich wie folgt dar:<br />
ähnliche<br />
Verpflichtungen Pensionsrückstellungen<br />
In Mio Euro<br />
31.12.<br />
2004<br />
Verbrauch<br />
<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />
Auflösung<br />
Zuführung<br />
31.12.<br />
2005<br />
Pensionsrückstellungen<br />
4.616 528 24 788 4.852<br />
Die Pensionsrückstellungen umfassen zum einen Versorgungszusagen<br />
an Angestellte und Arbeiter, die einen unmittelbaren Versorgungsanspruch<br />
gegen die <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> AG begründen, zum anderen mittelbare<br />
Versorgungsverpflichtungen gegenüber dem Tarifpersonal.<br />
Durch den neuen Tarifvertrag Nr. 124 wird die bisher geltende Rentenund<br />
Anwartschaftsdynamik der Tarifverträge TV 15 und TV 18/108 festgeschrieben.<br />
Hierdurch erhöhten sich die Pensionsrückstellungen um<br />
347 Mio Euro. Aus der Anwendung der neuen Richttafeln 2005 G von<br />
Prof. Dr. Klaus Heubeck resultiert eine leichte Erhöhung der Pensionsrückstellungen<br />
in Höhe von 10 Mio Euro.<br />
Die mittelbaren Versorgungsverpflichtungen werden über die<br />
Versorgungsanstalt der <strong>Deutsche</strong>n Bundespost (VAP) und über die<br />
Unterstützungskasse <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> Betriebsrenten Service e.V. (DPRS)<br />
gewährt und finanziert. Für unmittelbare Versorgungsverpflichtungen<br />
bestehen Rückstellungen in Höhe von 3.372 Mio Euro (Vorjahr 3.423<br />
Mio Euro); für mittelbare Verpflichtungen bestehen Rückstellungen in<br />
Höhe von 1.480 Mio Euro (Vorjahr 1.193 Mio Euro).<br />
Im Rahmen der Neuordnung der betrieblichen Altersversorgung hat<br />
die <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> AG Zahlungsverpflichtungen der VAP im Wege von<br />
Parallelverpflichtungen (§ 77 VAP-Satzung) mit Wirkung vom 1. Januar<br />
2000, vom 1. Juli 2000 und vom 1. Januar 2001 übernommen. Diese<br />
unmittelbaren Versorgungsverpflichtungen belaufen sich zum Bilanzstichtag<br />
auf 2.826 Mio Euro (Vorjahr 2.955 Mio Euro).<br />
Weitere unmittelbare Versorgungsverpflichtungen wurden mit 546 Mio<br />
Euro (Vorjahr 468 Mio Euro) zurückgestellt. Diese Rückstellungen beinhalteten<br />
unter anderem Zusagen an Beschäftigte des Leitungsbereichs<br />
sowie Zusagen nach dem Tarifvertrag Nr. 15 über die betriebliche<br />
Altersversorgung (Betriebsrente <strong>Post</strong>) für alle nach dem 30. April<br />
1997 eingestellten Tarifkräfte sowie für Tarifkräfte, deren Arbeitsverhältnis<br />
in den neuen Bundesländern begründet wurde. Ferner sind Verpflichtungen<br />
gegenüber Teilzeitkräften mit einem Beschäftigungsgrad<br />
von weniger als 50% berücksichtigt.<br />
Für die mittelbaren Versorgungsverpflichtungen gegenüber Arbeitern<br />
und Angestellten, die über die VAP und den DPRS finanziert werden,<br />
sind zum Bilanzstichtag in voller Höhe Rückstellungen passiviert<br />
worden.<br />
29
27 Steuerrückstellungen<br />
und Sonstige<br />
Rückstellungen<br />
Steuerrückstellungen und sonstige Rückstellungen<br />
In Mio Euro<br />
1. Steuerrückstellungen<br />
2. Sonstige<br />
Rückstellungen<br />
a) Personalrückstellungen<br />
Restrukturierung<br />
Urlaubsansprüche<br />
<strong>Post</strong>beamtenkrankenkasse<br />
BPS-PT<br />
Überzeitansprüche<br />
Sonstige Freizeitansprüche<br />
Tantiemen<br />
Leistungszulagen<br />
Beihilfen<br />
Jubiläumszuwendungen<br />
Nachversicherung<br />
Sonstige<br />
b) Übrige sonstige<br />
Rückstellungen<br />
<strong>Post</strong>wertzeichen<br />
Ausstehende<br />
Eingangsrechnungen<br />
Derivate<br />
Schwesterunternehmen<br />
Prozesskosten<br />
Sonstige<br />
Zwischensumme 2.<br />
Summe 1. und 2.<br />
31.12.<br />
2004<br />
626<br />
1.146<br />
144<br />
1.511<br />
53<br />
69<br />
43<br />
46<br />
60<br />
32<br />
34<br />
12<br />
25<br />
500<br />
203<br />
0<br />
63<br />
56<br />
222<br />
4.219<br />
4.845<br />
* Umgliederung aus sonstigen Verbindlichkeiten<br />
Verbrauch<br />
Für eventuelle Steuernachzahlungen aus laufenden Prüfungen der Finanzverwaltung<br />
wurden Rückstellungen passiviert. Im Geschäftsjahr<br />
2005 hat die <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> AG einen Rechtsstreit gewonnen, in dem es<br />
um die umsatzsteuerliche Behandlung der Geschäftskundenpakete ging.<br />
Infolgedessen konnten Umsatzsteuerrückstellungen in Höhe von 369<br />
Mio Euro aufgelöst werden. Aufgrund der zum 01. Januar 2004 in Kraft<br />
getretenen Mindestbesteuerung erfolgte im Berichtsjahr eine Zuführung<br />
zur Körperschaft- und Gewerbesteuerrückstellung in Höhe von<br />
51 Mio Euro.<br />
Durch die zum 01. Dezember 2005 in Kraft getretenen gesetzlichen<br />
Änderungen werden die Beitrags- und Finanzierungsgrundlagen der<br />
<strong>Post</strong>beamtenkrankenkasse, die seit 1995 für den Neuzugang geschlossen<br />
worden war, nachhaltig gestärkt: Zum einen haben die <strong>Post</strong>nachfolgeunternehmen<br />
einen Ausgleichsfonds in Höhe von 525 Mio Euro<br />
(Anteil <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> AG: 284 Mio Euro) zur Finanzierung der schlie-<br />
46<br />
244<br />
144<br />
290<br />
0<br />
69<br />
43<br />
35<br />
55<br />
32<br />
1<br />
1<br />
2<br />
500<br />
110<br />
0<br />
0<br />
6<br />
86<br />
1.618<br />
1.664<br />
Auflösung<br />
484<br />
0<br />
0<br />
1.141<br />
0<br />
0<br />
0<br />
11<br />
5<br />
0<br />
3<br />
0<br />
0<br />
0<br />
42<br />
0<br />
0<br />
29<br />
47<br />
1.278<br />
1.762<br />
Zuführung<br />
75<br />
579<br />
148<br />
10<br />
*37<br />
71<br />
42<br />
40<br />
38<br />
33<br />
2<br />
21<br />
52<br />
500<br />
139<br />
76<br />
0<br />
18<br />
65<br />
1.871<br />
1.946<br />
31.12.<br />
2005<br />
171<br />
1.481<br />
148<br />
90<br />
90<br />
71<br />
42<br />
40<br />
38<br />
33<br />
32<br />
32<br />
75<br />
500<br />
190<br />
76<br />
63<br />
39<br />
154<br />
3.194<br />
3.365<br />
30
28 Verbindlichkeiten<br />
ßungsbedingten Abwicklungskosten bereitgestellt. Zum anderen wurde<br />
die Koppelung der Beitragssteigerungen an die durchschnittliche Kostenentwicklung<br />
im allgemeinen Gesundheitswesen aufgehoben. Vor<br />
diesem Hintergrund konnte die bestehende Rückstellung für die Haftungsrisiken<br />
aus der Abwicklung der <strong>Post</strong>beamtenkrankenkasse weitgehend<br />
aufgelöst werden.<br />
In der Restrukturierungsrückstellung sind im Wesentlichen Aufwendungen<br />
für Personalreduzierung (Abfindungen, Überbrückungsgelder,<br />
Altersteilzeit, etc.) passiviert.<br />
Die Rückstellung <strong>Post</strong>wertzeichen betrifft die am Stichtag bereits veräußerten<br />
Wertzeichen, für die eine Leistungserbringung noch aussteht.<br />
Die Berechnung basiert auf Untersuchungen eines Marktforschungsunternehmens<br />
zu Wertzeichenbeständen der Kunden.<br />
Verbindlichkeiten<br />
In Mio Euro 31.12.2004 31.12.2005<br />
Anleihen<br />
davon konvertibel 1.018 (Vorjahr 1.082)<br />
Verbindlichkeiten gegenüber<br />
Kreditinstituten<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen<br />
und Leistungen<br />
Verbindlichkeiten gegenüber<br />
verbundenen Unternehmen<br />
davon aus Lieferungen und Leistungen 317<br />
(Vorjahr 159)<br />
Verbindlichkeiten gegenüber<br />
Unternehmen, mit denen ein<br />
Beteiligungsverhältnis besteht<br />
davon aus Lieferungen und<br />
Leistungen* (Vorjahr 1)<br />
Sonstige Verbindlichkeiten<br />
davon aus Steuern 124 (Vorjahr 116)<br />
davon im Rahmen der sozialen<br />
Sicherheit 0 (Vorjahr 0)<br />
* unter 1 Mio Euro<br />
<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />
1.082<br />
Die Zusammensetzung der Verbindlichkeiten hinsichtlich ihrer Restlaufzeiten<br />
ist aus dem Verbindlichkeitenspiegel (Anlage 2) ersichtlich.<br />
Zum Stichtag bestanden keine Sicherungen durch Grundpfandrechte.<br />
13<br />
804<br />
4.133<br />
2<br />
665<br />
6.699<br />
1.018<br />
11<br />
768<br />
6.115<br />
*<br />
870<br />
8.782<br />
31
29 Rechnungsabgrenzungsposten<br />
Die im Rahmen des IPO <strong>Post</strong>bank im Juli 2004 begebene Umtauschanleihe<br />
wird mit dem Rückzahlungsbetrag bilanziert. Im Berichtsjahr<br />
reduzierte sich Umtauschanleihe durch Teilrückkauf um 64 Mio Euro.<br />
Die maximale Laufzeit der Umtauschanleihe beträgt 3 Jahre. Die mit<br />
dem Umtauschrecht verbundene Verpflichtung als Stillhalter in Höhe<br />
von 65 Mio Euro wird als sonstige Verbindlichkeit ausgewiesen.<br />
Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Darlehensverbindlichkeiten<br />
und Verbindlichkeiten aus dem Konzern Cash-Management.<br />
Der Anstieg der Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen<br />
im Vergleich zum Vorjahr resultiert im Wesentlichen aus erhöhten<br />
Verbindlichkeiten aus dem Konzern-Cash-Management.<br />
Wesentlich für die Erhöhung der sonstigen Verbindlichkeiten, ist die<br />
bilanzielle Erfassung der im Rahmen des Erwerbs der EXEL, plc., UK<br />
als Ersatz für Bargeld an die EXEL-Aktionäre begebenen Loan Notes<br />
(Schuldscheindarlehen) in Höhe von 176 Mio Euro. Die Begleichung<br />
dieser Loan Notes wird spätestens zum 31.12.2012 fällig. Im Berichtsjahr<br />
wurden 37 Mio Euro aus den sonstigen Verbindlichkeiten in die<br />
sonstigen Rückstellungen umgegliedert.<br />
Unter den aktiven Rechnungsabgrenzungsposten in Höhe von 206 Mio<br />
Euro sind zum Stichtag im Wesentlichen vorschüssige Beamtenbezüge<br />
in Höhe von 147 Mio Euro aktiviert. Im Vorjahr waren unter diesem<br />
<strong>Post</strong>en 203 Mio Euro auszuweisen, davon 147 Mio Euro vorschüssige<br />
Beamtenbezüge.<br />
Die passiven Rechnungsabgrenzungsposten beinhalten in erster Linie<br />
Investitionszuschüsse der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Post</strong>bank AG. Diese werden linear<br />
über die geplante Restnutzungsdauer der Anlagegüter aufgelöst. Die<br />
Veränderung zum Vorjahr resultiert im Wesentlichen aus der Ausgründung<br />
der Filialen in die <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> Retail GmbH zum 01.01.2005.<br />
32
Sonstige Erläuterungen<br />
30 Haftungsverhältnisse<br />
und sonstige<br />
finanzielle<br />
Verpflichtungen<br />
31 Sicherungspolitik<br />
und Finanzderivate<br />
<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />
Verbindlichkeiten aus Bürgschaften nach § 765 BGB bestanden in Höhe<br />
von 78 Mio Euro. Davon entfielen auf verbundene Unternehmen 37<br />
Mio Euro. Im Vorjahr waren 50 bzw. 9 Mio Euro auszuweisen.<br />
Garantieerklärungen wurden in Höhe von 5.191 Mio Euro (Vorjahr<br />
4.320 Mio Euro) und Patronatserklärungen in Höhe von 464 Mio Euro<br />
(Vorjahr 188 Mio Euro) abgegeben. Hiervon wurden für verbundene<br />
Unternehmen Garantieerklärungen in Höhe von 4.931 Mio Euro<br />
(Vorjahr 4.191 Mio Euro) und Patronatserklärungen in Höhe von 458<br />
Mio Euro (Vorjahr 188 Mio Euro) erteilt.<br />
Sonstige finanzielle Verpflichtungen bestehen im Wesentlichen aus langfristigen<br />
Miet-, Pacht- und Leasingverträgen. Sie betrugen zum Bilanzstichtag<br />
5.431 Mio Euro. Davon entfallen auf verbundene Unternehmen<br />
4.419 Mio Euro. Im Vorjahr waren sonstige finanzielle Verpflichtungen<br />
in Höhe von 3.039 Mio Euro, davon 286 Mio Euro gegenüber<br />
verbundenen Unternehmen, auszuweisen.<br />
Die gravierende Veränderung zum Vorjahr ist ursächlich auf die Neuordnung<br />
der internen Immobilienaktivitäten im Konzern <strong>Deutsche</strong><br />
<strong>Post</strong> World Net durch Einführung des Konzernmietmodells im Berichtsjahr<br />
zurückzuführen. Hierbei wurden zunächst alle eigenen Immobilien<br />
der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Post</strong> AG an die als zentrale Immobilienvermietungsgesellschaft<br />
im Konzern agierende neu gegründete <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong><br />
Immobilien GmbH vermietet und anschließend, sofern es sich um<br />
eigengenutzte Immobilen handelt, zurückgemietet. Darüber hinaus<br />
wurden alle Mietverträge der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Post</strong> AG mit Dritten auf die<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> Immobilien GmbH übertragen, um anschließend die<br />
betreffenden Objekte von ihr wieder anzumieten.<br />
Die <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> AG unterliegt als international tätiges Unternehmen<br />
zwangsläufig Preis- und Wechselkursschwankungen sowie Zinsänderungsrisiken.<br />
Im Rahmen des zentralen Risikomanagements übernimmt die<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> AG zusätzlich die Rolle der Inhouse-Bank im Konzern<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> World Net. Im Rahmen dieser Funktion werden mit Konzerngesellschaften<br />
interne Sicherungsgeschäfte für deren Risiken abgeschlossen<br />
und ganz bzw. teilweise am externen Markt durchgestellt. Dafür<br />
werden originäre und derivative Finanzinstrumente eingesetzt, um Risiken<br />
aus Wechselkurs-, Zins- und Rohstoffpreisschwankungen auszugleichen.<br />
Durch die weltweite Präsenz der Konzerngesellschaften bestehen Währungsrisiken<br />
aus geplanten und gebuchten Fremdwährungstransaktionen. Generell<br />
werden die Fremdwährungsströme zentralisiert und fristengerecht<br />
aufgerechnet. Für die zentrale Kurssicherung werden Devisentermingeschäfte<br />
(Forwards), Devisenoptionen und -swaps eingesetzt.<br />
33
Ein Zinsrisiko resultiert aus Veränderungen des Marktzinsniveaus von<br />
Finanzanlagen und Finanzschulden. Durch den Einsatz von Zinsderivaten<br />
wie Zinsswaps und Zinsoptionen wird das Ziel verfolgt, unabhängig<br />
von der Liquiditätsbindung des einzelnen Finanzkontrakts, ein ausgewogenes<br />
Verhältnis unterschiedlicher Zinspositionen in einem Portfolio<br />
zusammenzustellen, um das Zinsänderungsrisiko zu steuern und<br />
zu begrenzen.<br />
Ein direktes Preisrisiko im Brief-, Logistik- und Expressgeschäft besteht<br />
bei den Kraftstoffkomponenten Diesel, Heizöl und besonders<br />
Flugbenzin. Preisanstiege können durch Aufschläge nur teilweise an<br />
den Kunden weiterbelastet werden, daher erfolgt eine Absicherung des<br />
verbleibenden Risikos mit derivativen Instrumenten.<br />
Einen Überblick über die eingesetzten derivativen Finanzinstrumente<br />
und ihre Nominal- bzw. Marktwerte zeigt folgende Tabelle:<br />
Marktwerte der derivativen Finanzinstrumente<br />
In Mio Euro<br />
Zinsbezogene Produkte<br />
Währungsgeschäfte<br />
Zinsswaps<br />
Devisentermingeschäfte<br />
(Forwards)<br />
Devisenoptionen<br />
Devisenswaps<br />
Zins- / Währungsgeschäfte<br />
Cross-Currency-Swaps<br />
Rohstoffpreisgeschäfte<br />
Optionen<br />
Swaps<br />
Summe<br />
VerbundeneUnternehmen<br />
2.357<br />
664<br />
405<br />
682<br />
163<br />
67<br />
306<br />
Nominalwert Marktwert<br />
(Nettoposition)<br />
Dritte Summe VerbundeneUnternehmen<br />
1.641<br />
Das Nominalvolumen bestimmt sich aus der Summe der den einzelnen<br />
Geschäften zugrunde liegenden absoluten Beträge. Dabei werden konzerninterne<br />
Geschäfte (Inhouse-Bank-Funktion) und externe Geschäfte<br />
mit Banken unterschieden. Als Marktwerte werden die innerhalb von<br />
Klassen derivativer Finanzinstrumente saldierten nicht realisierten Gewinne<br />
und Verluste aus der Bewertung der Positionen ausgewiesen.<br />
911<br />
443<br />
2.505<br />
2.309<br />
67<br />
306<br />
3.998<br />
1.575<br />
848<br />
3.187<br />
2.471<br />
134<br />
612<br />
12.825<br />
-162,2<br />
-2,1<br />
-2,5<br />
5,8<br />
8,2<br />
38,3<br />
-68,1<br />
Dritte Summe<br />
84,9<br />
0,1<br />
2,6<br />
-19,5<br />
-7,1<br />
-38,3<br />
68,1<br />
-77,3<br />
-2,0<br />
0,1<br />
-13,7<br />
1,1<br />
-91,8<br />
34
32 Treuhandverhältnisse<br />
33 Anteilsbesitz<br />
34 Entsprechenserklärung<br />
zum<br />
<strong>Deutsche</strong>n Corporate<br />
Governance-Kodex<br />
<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />
Devisentermingeschäfte wurden auf der Basis von aktuellen Marktkursen<br />
unter Berücksichtigung von Terminauf- und -abschlägen bestimmt.<br />
Devisenoptionen wurden mittels des Preisberechnungsmodells<br />
„Black Scholes“ bewertet. Die Marktwerte der Zinssicherungsgeschäfte<br />
wurden auf Basis abgezinster, zukünftig erwarteter Cashflows ermittelt.<br />
Die Marktwertermittlung für diese Instrumente erfolgte durch das in der<br />
Konzern-Treasury eingesetzte Treasury-Risk-Management-System.<br />
Rohstoffpreissicherung, für die keine Bewertung durch das Treasury-<br />
Risk-Management-System möglich ist, wurden mit Bankbewertungen<br />
angesetzt. Diese Bankbewertungen wurden auf der Basis von aktuellen<br />
Marktkursen zum Monatsende unter Berücksichtigung von Forwardkurven<br />
auf Basis des Fair-Value-Prinzips bestimmt.<br />
Treuhandverhältnisse bestehen zum 31. Dezember 2005 für die Darlehensverwaltung<br />
im Rahmen der Wohnungsbauförderung und für die<br />
gemäß § 119 des sechsten Buches des Sozialgesetzbuches vereinbarten<br />
Aufgaben über die Wahrnehmung von Leistungen der Rentenversicherungsträger<br />
im Rahmen der Auszahlungen der Geldleistungen (<strong>Post</strong>rentendienst).<br />
Das Treuhandvermögen aus dem <strong>Post</strong>rentendienst<br />
beläuft sich auf 46 Mio Euro (Vorjahr 93 Mio Euro) und das Treuhandvermögen<br />
der Wohnungsbauförderung auf 295 Mio Euro (Vorjahr 354<br />
Mio Euro).<br />
Zusätzlich verwaltet die <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> AG zum Bilanzstichtag für die<br />
<strong>Post</strong>bank Factoring GmbH ein Treuhandvermögen in Höhe von 494 Mio<br />
Euro (Vorjahr 479 Mio Euro).<br />
Die beschriebenen Treuhandvermögen werden außerbilanziell erfasst.<br />
Die Beteiligungsliste gemäß § 285 Nr. 11 <strong>HGB</strong> ist beim Handelsregister<br />
des Amtsgerichts Bonn hinterlegt.<br />
Der Vorstand und der Aufsichtsrat der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Post</strong> AG haben gemeinsam<br />
am 20. Dezember 2005 die nach § 161 des Aktiengesetzes vorgeschriebene<br />
Entsprechenserklärung zum <strong>Deutsche</strong>n Corporate<br />
Governance Kodex für das Geschäftsjahr 2005 abgegeben. Die Entsprechenserklärung<br />
ist im Internet unter www.corporate-governancecode.de<br />
und auf unserer Homepage www.dpwn.de im Wortlaut<br />
abrufbar.<br />
35
35 Abschlussprüferhonorar<br />
36 Aufsichtsrat und<br />
Vorstand<br />
Das Abschlussprüferhonorar beträgt für das Berichtsjahr in Summe 7,8<br />
Mio Euro. Davon entfallen auf Abschlussprüfung 4,0 Mio Euro, auf<br />
sonstige Bestätigungs- oder Bewertungsleistungen 1,6 Mio Euro und<br />
auf sonstige Leistungen 2,2 Mio Euro.<br />
Die jährliche Vergütung der Vorstandsmitglieder setzt sich aus einer<br />
erfolgsunabhängigen Vergütung, einem erfolgsabhängigen Bonus sowie<br />
einer langfristigen erfolgsabhängigen Vergütung zusammen. Erfolgsunabhängige<br />
Komponenten sind das Fixum sowie Nebenleistungen, im<br />
Wesentlichen Firmenwagennutzung, Reisekostenentschädigung, Telefonkostenersatz<br />
und besonderen Pauschalen und Leistungen bei Einsatz<br />
außerhalb Deutschlands. Der Bonus wird durch den Aufsichtsrat auf der<br />
Grundlage der Geschäftsentwicklung des Unternehmens nach pflichtgemäßem<br />
Ermessen festgelegt. Weiterhin kann der Aufsichtsrat bei außergewöhnlichen<br />
Leistungen einen angemessenen Sonderbonus beschließen.<br />
Die langfristige erfolgsabhängige Vergütung besteht aus Optionsrechten<br />
entsprechend den von der Hauptversammlung beschlossenen Aktienoptionsplänen<br />
der Gesellschaft. Weitere Erläuterungen zu den Aktienoptionsplänen<br />
enthält Abschnitt (24).<br />
Die Vergütung der aktiven Mitglieder des Vorstands belief sich im Geschäftsjahr<br />
2005 auf 10,05 Mio Euro (Vorjahr 8,82 Mio Euro). Von diesem<br />
Gesamtbetrag entfielen 5,14 Mio Euro auf erfolgsunabhängige<br />
Komponenten (4,99 Mio Euro Fixum, 0,15 Mio Euro Nebenleistungen)<br />
und 4,91 Mio Euro auf Boni.<br />
Der auf das Geschäftsjahr 2005 entfallende Wert der dem Vorstand im<br />
Rahmen der Aktienoptionspläne 2000 und 2003 gewährten Aktienoptionsrechte<br />
betrug in Summe 3,24 Mio Euro (Vorjahr 3,09 Mio Euro).<br />
Die Vergütungen teilen sich wie folgt auf:<br />
Vorstandsvergütung<br />
In Euro Fixum Bonus Gesamt<br />
Dr. Klaus Zumwinkel,<br />
Vorsitzender<br />
Dr. Frank Appel<br />
John Mullen *)<br />
Prof. Dr. Edgar Ernst<br />
Dr. Peter Kruse *)<br />
Dr. Hans-Dieter Petram<br />
Walter Scheurle<br />
Prof. Dr. Wulf von<br />
Schimmelmann *)<br />
*) nur Anteil DPAG<br />
1.360.144<br />
715.000<br />
86.000<br />
863.583<br />
344.000<br />
906.763<br />
715.000<br />
–<br />
1.337.021<br />
702.845<br />
84.538<br />
848.902<br />
338.152<br />
891.348<br />
702.845<br />
–<br />
2.697.165<br />
1.417.845<br />
170.538<br />
1.712.485<br />
682.152<br />
1.798.111<br />
1.417.845<br />
–<br />
Wert der<br />
zugeteilten<br />
Aktienoptionsrechte<br />
2005<br />
642.223<br />
329.499<br />
129.424<br />
428.142<br />
428.142<br />
428.142<br />
428.142<br />
428.142<br />
36
<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />
Die Bezüge für ehemalige Mitglieder des Vorstands bzw. deren Hinterbliebene<br />
betrugen 1,08 Mio Euro (Vorjahr 1,13 Mio Euro). Rückstellungen<br />
für laufende Pensionen bestehen in Höhe von 11,02 Mio Euro.<br />
Kredite oder ähnliche Leistungen wurden an Vorstände nicht vergeben.<br />
Die Vorstände haben im Geschäftsjahr keine Leistungen Dritter erhalten,<br />
die im Hinblick auf die Tätigkeit als Vorstand zugesagt oder gewährt<br />
worden sind.<br />
Die jährliche Vergütung der Mitglieder des Aufsichtsrats besteht gemäß<br />
§ 17 der Satzung der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Post</strong> AG aus einem Fixum, einer kurzfristigen<br />
erfolgsabhängigen Vergütung sowie einer erfolgsabhängigen<br />
Vergütung mit langfristiger Anreizwirkung.<br />
Das Fixum beträgt 20.000 Euro, die kurzfristige erfolgsorientierte Vergütung<br />
300 Euro für jeweils 0,03 Euro, um die der Konzerngewinn pro<br />
Aktie im jeweiligen Geschäftsjahr den Betrag von 0,50 Euro übersteigt.<br />
Für das Geschäftsjahr 2005 beträgt der Anteil der kurzfristigen erfolgsabhängigen<br />
Vergütung in Summe 38,89% der Gesamtvergütung aller<br />
Aufsichtsratsmitglieder.<br />
Der Anspruch auf die erfolgsorientierte jährliche Vergütung mit langfristiger<br />
Anreizwirkung besteht für das Geschäftsjahr 2005 in Höhe von<br />
300 Euro für jeweils 3%, um die der Konzerngewinn pro Aktie des Geschäftsjahres<br />
2007 den Konzerngewinn pro Aktie des Geschäftsjahres<br />
2004 übersteigt. Die Vergütung wird nach Ablauf der Hauptversammlung<br />
2008 fällig.<br />
Die beiden variablen Vergütungskomponenten dürfen jeweils für sich<br />
genommen den Betrag der fixen Vergütung in Höhe von 20.000 Euro<br />
nicht überschreiten.<br />
Der Aufsichtsratsvorsitzende erhält das 2-fache, sein Stellvertreter das<br />
1,5-fache der Vergütung. Für den Vorsitzenden eines Aufsichtsratsausschusses<br />
erhöht sich die Vergütung jeweils um das 1-fache, für ein Mitglied<br />
eines Aufsichtsratsausschusses jeweils um das 0,5-fache. Aufsichtsratsmitglieder,<br />
die nur während eines Teils des Geschäftsjahres<br />
dem Aufsichtsrat angehören, erhalten die Vergütung zeitanteilig.<br />
Die Mitglieder des Aufsichtsrats haben Anspruch auf Ersatz der ihnen<br />
bei der Ausübung ihres Amtes entstehenden Auslagen. Anfallende Umsatzsteuern<br />
auf die Aufsichtsratsvergütung und Auslagen werden erstattet.<br />
Darüber hinaus erhält jedes teilnehmende Mitglied des Aufsichtsrats<br />
ein Sitzungsgeld von 500 Euro je Sitzung des Gesamtaufsichtsrats<br />
oder eines Ausschusses.<br />
37
Im Geschäftsjahr 2005 beträgt die Gesamtvergütung des Aufsichtsrats<br />
ohne Einbeziehung der langfristigen Komponente 1,17 Mio Euro und<br />
gliedert sich bezogen auf die einzelnen Mitglieder des Aufsichtsrats wie<br />
folgt:<br />
Aufsichtsratsvergütung<br />
In Euro<br />
Hattig<br />
Büttner<br />
van Agtmael<br />
von Alten-Bockum<br />
Brahms<br />
Deutsch<br />
Ehlers<br />
Dr. Großmann<br />
Harms<br />
Jurke<br />
Prof. Dr. Krüger<br />
Dr. Lennings<br />
Marx<br />
Oetker<br />
Oualla-Weiß<br />
Reich<br />
Schierer<br />
Dr. Weber<br />
Weckesser<br />
Wendt<br />
Fixum kurzfristige<br />
erfolgsabhängige<br />
Vergütung<br />
70.000<br />
60.000<br />
20.000<br />
20.000<br />
40.000<br />
20.000<br />
40.000<br />
20.000<br />
20.000<br />
40.000<br />
30.000<br />
40.000<br />
30.000<br />
20.000<br />
20.000<br />
20.000<br />
20.000<br />
20.000<br />
20.000<br />
50.000<br />
51.450<br />
44.100<br />
14.700<br />
14.700<br />
29.400<br />
14.700<br />
29.400<br />
14.700<br />
14.700<br />
29.400<br />
22.050<br />
29.400<br />
22.050<br />
14.700<br />
14.700<br />
14.700<br />
14.700<br />
14.700<br />
14.700<br />
36.750<br />
Sitzungsgeld<br />
8.500<br />
7.000<br />
2.500<br />
3.000<br />
7.000<br />
3.000<br />
9.000<br />
2.500<br />
3.000<br />
8.000<br />
6.000<br />
7.000<br />
6.000<br />
2.000<br />
3.000<br />
2.500<br />
2.000<br />
1.500<br />
3.000<br />
9.500<br />
Summe langfristige<br />
erfolgsabhängige<br />
Vergütung<br />
129.950<br />
111.100<br />
37.200<br />
37.700<br />
76.400<br />
37.700<br />
78.400<br />
37.200<br />
37.700<br />
77.400<br />
58.050<br />
76.400<br />
58.050<br />
36.700<br />
37.700<br />
37.200<br />
36.700<br />
36.200<br />
37.700<br />
96.250<br />
13.650<br />
11.700<br />
3.900<br />
3.900<br />
7.800<br />
3.900<br />
7.800<br />
3.900<br />
3.900<br />
7.800<br />
5.850<br />
7.800<br />
5.850<br />
3.900<br />
3.900<br />
3.900<br />
3.900<br />
3.900<br />
3.900<br />
9.750<br />
Für persönlich erbrachte Leistungen außerhalb der Aufsichtsratstätigkeit,<br />
insbesondere Beratungs- und Vermittlungsleistungen wurden keine<br />
Vergütungen oder Vorteile gewährt. Ausgenommen ist die Vergütung der<br />
von den Arbeitnehmern gewählten Mitgliedern aus Ihrem Arbeitsvertrag.<br />
Mitglieder des Aufsichtsrats und des Vorstands sind nach § 15a Wertpapierhandelsgesetz<br />
(WpHG) grundsätzlich verpflichtet, eigene Geschäfte<br />
mit Aktien der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Post</strong> AG oder sich darauf beziehenden<br />
Finanzinstrumenten offen zu legen.<br />
Im Rahmen ihrer Meldepflichten haben die Mitglieder des Vorstands<br />
und des Aufsichtsrats der Gesellschaft im Geschäftsjahr 2005 den Erwerb<br />
von 3.000 Aktien (Vorjahr 23.276 Stück) der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Post</strong> AG<br />
mitgeteilt. Darüber hinaus wurden im Rahmen der Tranche 2002 des<br />
Aktienoptionsplans 2000 549.438 Optionen ausgeübt und eine entsprechende<br />
Zahl Aktien verkauft. Über diese Optionsausübung hinaus<br />
erfolgten keine weiteren Veräußerungsmitteilungen durch die Mitglieder<br />
des Vorstands bzw. durch die Mitglieder des Aufsichtsrats.<br />
Der Aktienbesitz aller Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder beträgt<br />
weniger als 1% der von der Gesellschaft ausgegebenen Aktien.<br />
Die Mitglieder des Aufsichtsrates und des Vorstandes sind in der nachfolgenden<br />
Zusammenstellung angegeben:<br />
38
Organe der Gesellschaft<br />
Mitglieder des Aufsichtsrats Geschäftsjahr 2005<br />
Vertreter der Aktionäre<br />
Vorname, Name Ausgeübter Beruf<br />
Josef Hattig<br />
(Vorsitzender des Aufsichtsrats)<br />
<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />
Willem G. van Agtmael Geschäftsführender Gesellschafter E. Breuninger GmbH & Co<br />
Hero Brahms Unternehmensberater<br />
Gerd Ehlers Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen<br />
(bis 05. Dez. 2005)<br />
Dr. Jürgen Großmann Geschäftsführender Gesellschafter<br />
Georgsmarienhütte Holding GmbH<br />
Prof. Dr. Ralf Krüger Unternehmensberater, Professor FH Wiesbaden<br />
Dr. Manfred Lennings Unternehmensberater<br />
Roland Oetker Geschäftsführender Gesellschafter ROI<br />
Verwaltungsgesellschaft mbH, Präsident <strong>Deutsche</strong><br />
Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz e.V.<br />
Hans W. Reich Sprecher des Vorstands der KfW Bankengruppe<br />
Dr. Jürgen Weber Vorsitzender des Aufsichtsrats <strong>Deutsche</strong> Lufthansa AG<br />
39
Vertreter der Arbeitnehmer<br />
Vorname, Name Ausgeübter Beruf<br />
Rolf Büttner Mitglied des Bundesvorstands ver.di<br />
(stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats)<br />
Frank von Alten-Bockum Zentralbereichsleiter <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> AG<br />
Marion Deutsch Vorsitzende des Betriebsrats <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> AG,<br />
Niederlassung Brief, Saarbrücken<br />
Annette Harms Stellvertretende Vorsitzende des Betriebsrats<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong>bank AG, Hamburg<br />
Helmut Jurke Bereichsleiter <strong>Post</strong>-, Kurier, Express- und<br />
Paketdienste, Bundesvorstand ver.di<br />
Dirk Marx Vorsitzender des Konzernbetriebsrats<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> World Net (ab 22. Feb. 2005)<br />
Silke Oualla-Weiß Vorsitzende des Betriebsrats <strong>DHL</strong> Express Betriebs GmbH,<br />
Düsseldorf, Dienstsitz Dortmund<br />
Franz Schierer Stellvertretender Landesbezirksleiter ver.di,<br />
Landesbezirk Baden Württemberg<br />
Stefanie Weckesser Vorsitzende des Betriebsrats <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> AG,<br />
Niederlassung Express, München, Betrieb/HUB Augsburg<br />
Margrit Wendt Vorsitzende des Europäischen Betriebsforums<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> World Net (ab 01. Jan. 2005)<br />
Mitglieder des Vorstands Geschäftsjahr 2005<br />
Vorname, Name Ressort<br />
Dr. Klaus Zumwinkel Vorstandsvorsitz<br />
John Murray Allan (ab 01.01.2006) LOGISTIK<br />
Dr. Frank Appel Global Corporate Services<br />
Prof. Dr. Edgar Ernst Finanzen<br />
Dr. Peter E. Kruse EXPRESS Europa<br />
John Mullen EXPRESS Amerika, Asien und Emerging Markets<br />
Dr. Hans-Dieter Petram BRIEF<br />
Walter Scheurle Personal<br />
Prof. Dr. Wulf von Schimmelmann FINANZ DIENSTLEISTUNGEN<br />
40
<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />
Mandate von Mitgliedern des Aufsichtsrats<br />
in anderen Aufsichtsräten und Kontrollgremien<br />
Vertreter der Aktionäre<br />
Vorname, Name<br />
Josef Hattig (Vorsitz) a) Bremer Lagerhaus Gesellschaft Logistics Group (Vorsitz)<br />
BauKing AG, Hannover (stellv. Vorsitz)<br />
b) keine Mitgliedschaften<br />
Willem G. van Agtmael a) keine Mitgliedschaften<br />
b) Landesbank Baden-Württemberg (Beirat)<br />
Energie Baden-Württemberg AG (Beirat)<br />
L-Bank (Beirat)<br />
Hero Brahms a) Georgsmarienhütte Holding GmbH (stv. Vorsitz)<br />
KarstadtQuelle AG (Vorsitz ab 12.05.05)<br />
Wincor Nixdorf AG, Paderborn<br />
EDAG Engineering + Design AG, Fulda (bis 11.11.05)<br />
b) M. M. Warburg & Co. KGaA (Aktionärsausschuss)<br />
Gerd Ehlers a) keine Mitgliedschaften<br />
b) g.e.b.b. mbH (Aufsichtsrat)<br />
Dr. Jürgen Großmann a) Wilhelm Karmann GmbH<br />
SURTECO AG (Vorsitz)<br />
British American Tobacco (Industrie) GmbH<br />
BATIG Gesellschaft für Beteiligungen mbH<br />
British American Tobacco (Germany)<br />
Beteiligungen GmbH<br />
<strong>Deutsche</strong> Bahn AG (ab 05.07.05)<br />
RAG Coal International AG (ab 01.05.05)<br />
b) Ardex GmbH (Beirat)<br />
Dresdner Bank (Beirat)<br />
Gesellschaft für Stromwirtschaft mbH (Beirat)<br />
RWE (Wirtschaftsbeirat)<br />
RAG Trading International (Beirat)<br />
Hanover Acceptances Limited, London (Board)<br />
Prof. Dr. Ralf Krüger a) <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong>bank AG<br />
KMS AG (Vorsitz)<br />
MITECH AG (Vorsitz)<br />
b) SIREO REAL ESTATE ASSET MANAGEMENT GmbH (Beirat)<br />
41
Vertreter der Aktionäre<br />
Vorname, Name<br />
Dr. Manfred Lennings a) Gildemeister AG (bis 20.05.05)<br />
IVG Immobilien AG (bis 31.05.05)<br />
Heitkamp-Deilmann-Haniel GmbH (stellv. Vorsitz)<br />
ENRO AG<br />
Bauunternehmung E. Heitkamp GmbH<br />
Deilmann-Haniel GmbH<br />
b) keine Mitgliedschaften<br />
Roland Oetker a) Mulligan BioCapital AG (Vorsitz)<br />
IKB <strong>Deutsche</strong> Industriebank AG<br />
Volkswagen AG<br />
Degussa AG<br />
b) Scottish Widows Pan European Smaller Companies OEIC<br />
(Verwaltungsrat) (bis 31.03.05)<br />
Dr. August Oetker-Gruppe (Beirat)<br />
Hans W. Reich a) Aareal Bank AG (Vorsitz)<br />
<strong>Deutsche</strong> Telekom AG<br />
IKB <strong>Deutsche</strong> Industriebank<br />
RAG AG (bis 03.02.05)<br />
ThyssenKrupp Steel AG<br />
HUK-COBURG-Holding AG<br />
HUK-COBURG Haftpflicht-Unterstützungs-Kasse<br />
kraftfahrender Beamter Deutschlands a. G.<br />
b) DEPFA Bank plc., Irland<br />
(Board of Directors/non-executive member)<br />
Dr. Jürgen Weber a) <strong>Deutsche</strong> Lufthansa AG (Vorsitz)<br />
Thomas Cook AG (Vorsitz) (bis 31.10.05)<br />
Allianz Lebensversicherungs-AG<br />
Bayer AG<br />
<strong>Deutsche</strong> Bank AG<br />
Voith AG<br />
b) Loyalty Partner GmbH (Aufsichtsrat/Vorsitz)<br />
Tetra Laval Group, Schweiz (Board)<br />
42
Vertreter der Arbeitnehmer<br />
Vorname, Name<br />
<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />
Frank von Alten-Bockum a) Stadtwerke Bonn GmbH<br />
b) Energie- und Wasserversorgung Bonn/Rhein-Sieg GmbH<br />
(Aufsichtsrat)<br />
Rolf Büttner a) Vereinigte <strong>Post</strong>versicherung VVaG<br />
ADLER Versicherungs-AG<br />
Vereinigte <strong>Post</strong>versicherung Lebensversicherungs-AG<br />
(ab 10.06.05)<br />
b) keine Mitgliedschaften<br />
Annette Harms a) <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong>bank AG *<br />
b) keine Mitgliedschaften<br />
Dirk Marx a) keine Mitgliedschaften<br />
b) <strong>Post</strong>bank Pensionsfond AG * (Beirat) (bis 31.05.05)<br />
Bundesanstalt für <strong>Post</strong>- und Telekommunikation<br />
(Verwaltungsrat) (ab 01.12.05)<br />
Franz Schierer a) PSD-Bank RheinNeckarSaar eG<br />
Input Consulting GmbH, Stuttgart (ab 15.04.05)<br />
b) keine Mitgliedschaften<br />
Margrit Wendt a) keine Mitgliedschaften<br />
b) Bundesanstalt für <strong>Post</strong> und Telekommunikation<br />
(Verwaltungsrat)<br />
* Konzernmandat<br />
a) Mitgliedschaft in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten<br />
b) Mitgliedschaft in vergleichbaren in- und ausländischen<br />
Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen<br />
43
Mandate von Mitgliedern des Vorstands<br />
in Aufsichtsräten und Kontrollgremien<br />
Vorname, Name<br />
Dr. Klaus Zumwinkel a) <strong>Deutsche</strong> Lufthansa AG<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong>bank AG *(Vorsitz)<br />
<strong>Deutsche</strong> Telekom AG (Vorsitz)<br />
KarstadtQuelle AG<br />
b) Morgan Stanley (Board of Directors)<br />
John Murray Allan a) keine Mitgliedschaften<br />
(ab 01.01.2006) b) National Grid plc (Non-Executive Director)<br />
Dr. Frank Appel a) keine Mitgliedschaften<br />
b) Danzas Holding AG *, Schweiz (Verwaltungsrat)<br />
Prof. Dr. Edgar Ernst a) <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong>bank AG *<br />
Allianz Versicherungs-AG<br />
b) keine Mitgliedschaften<br />
Dr. Peter E. Kruse a) keine Mitgliedschaften<br />
b) <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> EURO EXPRESS GmbH * (Beirat)<br />
Securicor Omega Holdings Ltd. *,<br />
Großbritannien (Board of Directors)<br />
Danzas Holding AG *, Schweiz (Verwaltungsrat)<br />
Messe München (Fachbeirat)<br />
Bremer Lagerhaus Gesellschaft Logistics Group (Beirat)<br />
Fraport AG (Beirat)<br />
Aerologic GmbH (Board of Directors)<br />
John Mullen a) keine Mitgliedschaften<br />
b) <strong>DHL</strong> Sinotrans International Air Courier Ltd.*, China<br />
(Board of Directors)<br />
<strong>DHL</strong> Express Pvt. Ltd.*, India (Board of Directors)<br />
(bis 24.01.2005)<br />
<strong>DHL</strong> Japan Inc. *, Japan (Board of Directors)<br />
(bis 01.07.05)<br />
Express Courier Ltd. *, Neuseeland (Board of Directors)<br />
44
Vorname, Name<br />
<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />
Dr. Hans-Dieter Petram a) HDI Service AG<br />
HDI Privat Versicherung AG<br />
HDI Industrie Versicherung AG<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong>bank AG *<br />
b) <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> Immobilienentwicklung GmbH * (Beirat/Vorsitz)<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> Bauen GmbH * (Beirat/Vorsitz)<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> Global Mail GmbH * (Beirat/Vorsitz)<br />
Global Mail Inc., USA (Beirat/Vorsitz) *<br />
Walter Scheurle a) keine Mitgliedschaften<br />
b) Bundesanstalt für <strong>Post</strong> und Telekommunikation<br />
(Verwaltungsrat)<br />
<strong>Deutsche</strong> BKK (Verwaltungsrat) (ab 15.11.05)<br />
Prof. Dr. Wulf von Schimmelmann a) PB Versicherung AG *(Vorsitz)<br />
PB Lebensversicherung AG * (Vorsitz)<br />
PB Firmenkunden AG * (Vorsitz) (bis 31.10.05)<br />
TCHIBO Holding AG<br />
BHW Holding AG (ab 12.06.05)<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> Retail GmbH * (ab 03.05.05)<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong>bank Financial Services GmbH (stv. Vorsitz) *<br />
b) Bundesverband deutscher Banken e.V., Berlin (Vorstand)<br />
accenture Corp., USA (Board of Directors)<br />
PB (USA) Holdings Inc. * (Aufsichtsrat/stv. Vorsitz)<br />
PB Capital Corp. * (Board of Directors/Vorsitz)<br />
ALTADIS S.A., Spanien (Board of Directors)<br />
* konzernintern<br />
a) Mitgliedschaft in gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten<br />
b) Mitgliedschaften in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen<br />
45
<strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> AG<br />
Bonn, den 15. Februar 2006<br />
Der Vorstand<br />
Dr. Klaus Zumwinkel Dr. Peter E. Kruse<br />
Dr. Frank Appel Dr . Hans-Dieter Petram<br />
Walter Scheurle Prof. Dr. Wulf von Schimmelmann<br />
Prof. Dr. Edgar Ernst John Mullen<br />
46
Entwicklung des Anlagevermögens<br />
Anlage 1 zum Anhang<br />
Vom 01.01.2005 bis 31.12. 2005<br />
In Mio Euro<br />
1. Immaterielle Vermögensgegenstände<br />
Konzessionen, EDV-Software<br />
2. Sachanlagen<br />
Grundstücke und Bauten<br />
Technische Anlagen und Maschinen<br />
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung<br />
Anlagen im Bau<br />
Summe Sachanlagen<br />
Zwischensumme 1./2.<br />
3. Finanzanlagen<br />
Anteile an verbundenen Unternehmen<br />
Ausleihungen an verbundene Unternehmen<br />
Beteiligungen<br />
Ausleihungen an Beteiligungsunternehmen<br />
Ausleihungen für Wohnungsbauförderung<br />
Sonstige Ausleihungen<br />
Summe Finanzanlagen<br />
Anlagevermögen gesamt<br />
Anschaffungskosten<br />
<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />
01.01.2005 Zugänge Umbuchungen Abgänge 31.12.2005<br />
139<br />
4.616<br />
1.844<br />
2.282<br />
3<br />
8.745<br />
8.884<br />
8.648<br />
41<br />
29<br />
1<br />
16<br />
1<br />
8.736<br />
17.620<br />
26<br />
112<br />
59<br />
156<br />
2<br />
329<br />
355<br />
6.147<br />
136<br />
0<br />
22<br />
2<br />
0<br />
6.307<br />
6.662<br />
0<br />
3<br />
0<br />
0<br />
- 3<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
25<br />
153<br />
5<br />
1.800<br />
0<br />
1.958<br />
1.983<br />
0<br />
3<br />
28<br />
1<br />
2<br />
0<br />
34<br />
2.017<br />
140<br />
4.578<br />
1.898<br />
638<br />
2<br />
7.116<br />
7.256<br />
14.795<br />
174<br />
1<br />
22<br />
16<br />
1<br />
15.009<br />
22.265<br />
Wertberichtigungen<br />
Buchwerte<br />
01.01.2005 Abschreibungen Umbuchungen Abgänge 31.12.2005 31.12.2005 01.01.2005<br />
89<br />
1.311<br />
1.270<br />
1.429<br />
0<br />
4.010<br />
4.099<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
4.099<br />
19<br />
139<br />
164<br />
82<br />
0<br />
385<br />
404<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
404<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
21<br />
60<br />
5<br />
1.116<br />
0<br />
1.181<br />
1.202<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
1.202<br />
87<br />
1.390<br />
1.429<br />
395<br />
0<br />
3.214<br />
3.301<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
3.301<br />
53<br />
3.188<br />
469<br />
243<br />
2<br />
3.902<br />
3.955<br />
14.795<br />
174<br />
1<br />
22<br />
16<br />
1<br />
15.009<br />
18.964<br />
50<br />
3.305<br />
574<br />
853<br />
3<br />
4.735<br />
4.785<br />
8.648<br />
41<br />
29<br />
1<br />
16<br />
1<br />
8.736<br />
13.521<br />
47
Verbindlichkeitenspiegel<br />
Anlage 2 zum Anhang<br />
zum 31.12.2005<br />
Anleihen<br />
davon konvertibel: 1.018<br />
31.12.2004: 1.082<br />
Verbindlichkeiten gegenüber<br />
Kreditinstituten<br />
Verbindlichkeiten aus<br />
Lieferungen und Leistungen<br />
Verbindlichkeiten gegenüber<br />
verbundenen Unternehmen<br />
davon aus Lieferungen und Leistungen: 317<br />
31.12.2004: 159<br />
Verbindlichkeiten gegenüber<br />
Unternehmen, mit denen ein<br />
Beteiligungsverhältnis besteht<br />
davon aus Lieferungen und Leistungen: 0<br />
31.12.2004: 1<br />
Sonstige Verbindlichkeiten<br />
davon aus Steuern: 124<br />
31.12.2004: 116<br />
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: 0<br />
31.12.2004: 0<br />
Gesamt<br />
1.082<br />
13<br />
804<br />
4.133<br />
2<br />
665<br />
6.699<br />
Stand 31.12.2004 Stand 31.12.2005<br />
In Mio Euro insgesamt davon davon insgesamt davon<br />
Restlaufzeit<br />
bis 1 Jahr<br />
0<br />
13<br />
804<br />
3.750<br />
2<br />
572<br />
5.141<br />
Restlaufzeit<br />
über 5 Jahre<br />
0<br />
0<br />
0<br />
177<br />
0<br />
54<br />
231<br />
1.018<br />
11<br />
768<br />
6.115<br />
0<br />
870<br />
8.782<br />
davon<br />
Restlaufzeit<br />
bis 1 Jahr<br />
0<br />
11<br />
768<br />
5.965<br />
0<br />
590<br />
7.334<br />
Restlaufzeit<br />
über 5 Jahre<br />
0<br />
0<br />
0<br />
150<br />
0<br />
246<br />
396<br />
48
Bestätigungsvermerk<br />
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers<br />
Wir haben den <strong>Jahresabschluss</strong> – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie<br />
Anhang – unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> AG,<br />
Bonn, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2005 geprüft. Die Buchführung<br />
und die Aufstellung von <strong>Jahresabschluss</strong> und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen<br />
Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen der Satzung liegen in der Verantwortung<br />
des Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns<br />
durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den <strong>Jahresabschluss</strong> unter Einbeziehung der<br />
Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.<br />
Wir haben unsere <strong>Jahresabschluss</strong>prüfung nach § 317 <strong>HGB</strong> unter Beachtung der vom Institut<br />
der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung<br />
vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten<br />
und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den <strong>Jahresabschluss</strong> unter Beachtung<br />
der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten<br />
Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender<br />
Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse<br />
über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft<br />
sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden<br />
die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise<br />
für die Angaben in Buchführung, <strong>Jahresabschluss</strong> und Lagebericht überwiegend auf der Basis<br />
von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze<br />
und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands sowie die Würdigung<br />
der Gesamtdarstellung des <strong>Jahresabschluss</strong>es und des Lageberichtes. Wir sind der Auffassung,<br />
dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.<br />
0.0370726.001<br />
<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />
49
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.<br />
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht<br />
der <strong>Jahresabschluss</strong> den gesetzlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen der<br />
Satzung und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein<br />
den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />
der Gesellschaft. Der Lagebericht steht im Einklang mit dem <strong>Jahresabschluss</strong>, vermittelt insgesamt<br />
ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken<br />
der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.<br />
0.0370726.001<br />
50
Lagebericht <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> AG<br />
Geschäft und Umfeld<br />
Der Konzern <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> World Net erbringt nationale und internationale Dienstleistungen in vier<br />
Unternehmensbereichen unter drei Markennamen.<br />
Steuerung des Konzerns<br />
<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />
Wir agieren weltweit und sind in über 220 Ländern und Territorien vertreten, darunter in allen wichtigen<br />
Wirtschaftsregionen. Eine Darstellung unserer Standorte finden Sie auf unserer Internetseite.<br />
Als deutsche Aktiengesellschaft hat die <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> eine duale Führungs- und Kontrollstruktur. Gesteuert<br />
wird der Konzern durch den Gesamtvorstand, dessen Mitglieder vom Aufsichtsrat bestellt werden. Der Aufsichtsrat<br />
berät den Vorstand und überwacht seine Geschäftsführung. Die Grundzüge des Vergütungssystems<br />
für Vorstand und Aufsichtsrat schildern wir im Corporate Governance Bericht, der Teil des Anhangs<br />
zum Konzernabschluss (Anhang) ist.<br />
Der Konzern ist in vier Unternehmensbereiche, das Corporate Center und die Servicebereiche gegliedert.<br />
Die Konzernführungsaufgaben werden im Corporate Center wahrgenommen. Die Unternehmensbereiche<br />
nehmen operative Geschäftsaufgaben wahr und stellen die Segmente gemäß den International Financial<br />
Reporting Standards (IFRS) dar. Sie werden durch eigene Zentralen („Divisional Headquarters“)<br />
gesteuert.<br />
Berichtsstruktur <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> World Net<br />
UB<br />
Marken<br />
Geschäftsfelder<br />
BRIEF EXPRESS LOGISTIK FDL<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong><br />
Brief Kommunikation<br />
Direkt Marketing<br />
Presse Distribution<br />
Mehrwertleistungen<br />
<strong>DHL</strong><br />
Brief International<br />
<strong>DHL</strong><br />
Europe<br />
Americas<br />
Asia Pacific<br />
Emerging Markets<br />
<strong>DHL</strong><br />
<strong>DHL</strong> Global<br />
Forwarding<br />
<strong>DHL</strong> Exel<br />
Supply Chain<br />
<strong>Post</strong>bank<br />
Filialgruppe<br />
Renten<br />
Service<br />
51
Unternehmensbereich BRIEF<br />
Unser umfassendes Leistungsangebot haben wir in fünf Geschäftsfelder gebündelt, die die folgende Übersicht<br />
zeigt.<br />
BRIEF: Geschäftsfelder und Produkte<br />
Brief Kommunikation Direkt Marketing Presse Distribution Mehrwertleistungen Brief International<br />
Briefprodukte<br />
Zusatzleistungen<br />
Frankierung<br />
Philatelie<br />
Werbepost<br />
Nationaler Marktführer für Brief Kommunikation<br />
Wir befördern Briefprodukte für Privat- und Geschäftskunden. Daneben bieten wir Zusatzleistungen rund<br />
um den Brief und seine Frankierung. Mit der Philatelie decken wir den Sammlerbedarf an Briefmarken<br />
und philatelistischem Zubehör ab. Ab dem Jahr 2006 vertreiben und vermarkten wir zudem die deutschen<br />
Sammlermünzen. Über die Basisprodukte hinaus entwickeln wir maßgeschneiderte Lösungen für verschiedene<br />
Geschäftskundensegmente. Wir erweitern unser Leistungsspektrum hin zu einem Multi-Kanal-<br />
Kommunikationsangebot und entwickeln Lösungen für die Fremdvergabe von Geschäftsprozessen.<br />
Der Schwerpunkt unseres Briefgeschäfts liegt aus historischen Gründen in Deutschland. Im Berichtsjahr<br />
belief sich der nationale Markt für Briefkommunikation auf rund 7,3 Mrd Euro. Die schwache wirtschaftliche<br />
Entwicklung und die Substitution durch elektronische Kommunikationsmedien ließen ihn um rund<br />
3% zurückgehen. Unser Marktanteil ist leicht rückläufig, liegt aber nach wie vor bei guten 90%.<br />
Quelle: Unternehmensschätzung<br />
Maßgeschneiderte<br />
Komplettlösungen<br />
Zusatzleistungen<br />
Vertrieb von<br />
Zeitungen und<br />
Zeitschriften<br />
Zusatzleistungen<br />
Marktanteile (Absatz) Brief Kommunikation (Deutschland)<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong><br />
Wettbewerb<br />
Adress- und<br />
Dokumentenmanagement<br />
Druck- und Lettershop-<br />
Leistungen<br />
In-Haus-Service<br />
Zusatzleistungen<br />
Im- und Export von<br />
Briefen<br />
Grenzüberschreitende<br />
Briefe<br />
Briefdienstleistungen in<br />
Inlandsmärkten anderer<br />
Länder<br />
Zusatzleistungen<br />
in % 2004 2005<br />
Der Briefmarkt ist weiterhin stark von Regulierung geprägt, wie wir im Risikobericht ab Seite 90 schildern.<br />
Im Februar 2005 hat die Kartellbehörde beschlossen, die konsolidierte Einlieferung von Sendungsmengen<br />
zu günstigen Konditionen zuzulassen. Dadurch verschärft sich der Wettbewerb im Markt weiter: Bereits<br />
wenige Monate nach diesem Beschluss liefern rund 100 Unternehmen Sendungsmengen mittlerer Geschäftskunden<br />
konsolidiert bei uns ein.<br />
92,2<br />
7,8<br />
90,3<br />
9,7<br />
52
Direkt-Marketing-Lösungen für Geschäftskunden<br />
Mit den klassischen Instrumenten des Direkt Marketing unterstützen wir Geschäftskunden bei der gezielten<br />
Ansprache ihrer Kunden. Außerdem bieten wir Lösungen für den medienübergreifenden Kundendialog<br />
und verbinden damit Dialog-Marketing mit klassischer Werbung. Die Bandbreite reicht von strukturierten<br />
Brancheninformationen über einfache Lösungsbaukästen bis hin zu maßgeschneiderten Komplettlösungen.<br />
So kombinieren wir zum Beispiel verschiedene Werbeelemente zu einer Kampagne.<br />
Der für uns relevante Teilmarkt Direktmarketing im engeren Sinne wuchs um 1,5% auf ein Volumen von<br />
20,9 Mrd Euro. Er enthält alle Aufwendungen entlang der Wertschöpfungskette für Werbepost, Telefonund<br />
eMail-Marketing. Unser Marktanteil darin beträgt 14%.<br />
Flächendeckende Distribution von Presseprodukten<br />
Wir stellen Presseprodukte flächendeckend und taggenau zu. Unsere Produkte im Geschäftsfeld Presse<br />
Distribution bieten wir in zwei Gruppen an: Das <strong>Post</strong>vertriebsstück richtet sich traditionell an Verlage. Die<br />
Pressesendung wird auch von werbenden Unternehmen genutzt. Weitere Zusatzleistungen umfassen etwa<br />
die elektronische Aktualisierung von Adressen und ein Reklamations- und Qualitätsmanagement.<br />
Der Gesamtmarkt für Pressepost umfasste im Berichtsjahr 19,1 Mrd Stück und sank damit um 1% gegenüber<br />
dem Vorjahr. Rückgänge insbesondere bei Tageszeitungen konnten wir aber durch Zuwächse in der<br />
Programmpresse ausgleichen, so dass wir weiterhin unseren Marktanteil von 11% halten konnten.<br />
Systemhaus für Mehrwertleistungen<br />
Wir bieten Mehrwertleistungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette des Briefes an. So aktualisieren,<br />
analysieren und managen wir beispielsweise Adressen. Dokumente werden von uns erfasst, digitalisiert und<br />
elektronisch archiviert. Unser Beleglesezentrum ist eines der größten seiner Art in Europa. Darüber hinaus<br />
betreiben wir deutschlandweit rund 170 <strong>Post</strong>stellen von Großunternehmen. Wir drucken hochvolumige<br />
personalisierte Geschäftspost digital, darunter Rechnungen und Mahnungen. Individuelle Lettershop-Leistungen<br />
ergänzen unser Portfolio. Das Geschäftsfeld Mehrwertleistungen ist somit ein wichtiger Bestandteil<br />
unseres Systemhausgedankens.<br />
In bedeutenden Briefmärkten anderer Länder tätig<br />
<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />
Im Geschäftsfeld Brief International transportieren wir Briefe grenzüberschreitend, bedienen die Inlandsmärkte<br />
anderer Länder und erbringen internationale Mehrwertleistungen rund um den Brief. Auch international<br />
zählen wir bereits zu den Marktführern bei grenzüberschreitenden Briefdienstleistungen. Wir sind<br />
für Geschäftskunden in bedeutenden nationalen Briefmärkten tätig, darunter den Vereinigten Staaten, den<br />
Niederlanden, Großbritannien, Spanien und Frankreich. In Japan haben wir uns über eine Kooperation<br />
mit Yamato, einem der führenden nationalen Transportdienstleister, den Marktzugang erschlossen.<br />
Weltweit beträgt das Marktvolumen für den internationalen Briefverkehr rund 10,0 Mrd Euro. Da elektronische<br />
Medien den Brief ersetzen, ging dieser Markt im Jahr 2004 um 3% zurück. Unseren Anteil darin<br />
haben wir von 12% auf 14% gesteigert. Damit liegen wir international etwa gleichauf mit dem United<br />
States <strong>Post</strong>al Service, wie die nachstehende Grafik zeigt.<br />
53
Grenzüberschreitender Briefmarkt 2004<br />
Gesamtwert: 9.973 Mrd €<br />
Sonstige<br />
44%<br />
Quelle: DPWN Controlling, WPV-Statistik 2004 (8.3), Geschäftsberichte 2004 von USPS, Royal Mail, La <strong>Post</strong>e,<br />
SPI und TPG, weitere Berechnungen und Schätzungen<br />
Qualität als Wettbewerbsvorteil<br />
Spring/TPG<br />
6%<br />
DPWN Brief International<br />
14%<br />
Royal Mail<br />
9%<br />
In Deutschland erreichen wir unsere Kunden über ein flächendeckendes Transport- und Zustellnetz. Kern<br />
dieses Netzes sind 82 Briefzentren, in denen durchschnittlich über 70 Millionen Sendungen pro Tag bearbeitet<br />
werden. Ihre Automationsquote liegt weiterhin auf dem hohen Niveau von 89%.<br />
Wir nutzen sämtliche technischen und betrieblichen Möglichkeiten, um die hohe Bearbeitungsqualität der<br />
Briefsendungen sicherzustellen und dabei effizient zu arbeiten. Die Qualität unserer Leistungen bemisst<br />
sich daran, wie schnell, vollständig und unbeschädigt die Sendungen ihren Empfänger erreichen.<br />
Im Berichtsjahr haben wir unser fundiertes Branchenwissen nach Segmenten gebündelt. So stellen wir<br />
sicher, dass jede Kundengruppe die für sie richtige Lösung erhält. Darüber hinaus haben wir folgende qualitätssichernde<br />
Maßnahmen ergriffen:<br />
■ Der Technische Überwachungsverein (TÜV) hat das Qualitätsmanagement unserer Briefproduktion<br />
geprüft und nach der Norm DIN EN ISO 9001:2000 zertifiziert.<br />
■ In der Briefzustellung haben wir die Anzahl der Zustellbezirke von 57.000 auf weniger als 55.000<br />
reduziert. Damit können wir unsere Effizienz erhöhen und gleichzeitig unsere hohe Bearbeitungsqualität<br />
wahren. In diesem Zuge haben wir die Sendungsmenge von rund 5.700 auf über 5.850 je<br />
Bezirk in der Woche gesteigert.<br />
■ Im Februar 2005 haben wir eine integrierte Routenplanungs- und Optimierungssoftware eingeführt,<br />
mit der die Routen in der Briefzustellung besser planbar sind.<br />
■ Mehr als 50.000 Mitarbeiter und damit ca. 60% aller in der Zustellung Beschäftigten haben die<br />
Möglichkeit genutzt, ihre Wochenarbeitszeit freiwillig zu verlängern.<br />
SPI<br />
6%<br />
USPS<br />
14%<br />
La <strong>Post</strong>e<br />
7%<br />
54
Das bereits sehr gute Ergebnis der Brieflaufzeit aus dem vergangenen Jahr konnte im Berichtsjahr noch<br />
weiter gesteigert werden: In Deutschland haben wir mehr als 95% der Briefe, die uns während der täglichen<br />
Annahmezeiten oder bis zur letzten Briefkastenleerung erreichten, ihrem Empfänger bereits am nächsten<br />
Tag zugestellt. Der TÜV hat das Verfahren, mit dem wir die Laufzeit messen lassen, geprüft und zertifiziert.<br />
Die Laufzeiten der internationalen Briefe werden in einer unabhängigen Studie gemessen. Dabei erreichten<br />
wir eine Qualität von 96% und übertrafen damit wie bereits in den Vorjahren die Vorgabe der<br />
Europäischen Union deutlich. Sie besagt, dass mindestens 85% aller grenzüberschreitenden Sendungen in<br />
der EU innerhalb von drei Tagen nach der Einlieferung zugestellt sein müssen.<br />
Ziele und Strategie<br />
Unser Ziel ist es, drohende Marktanteilsverluste im nationalen Briefgeschäft zu kompensieren. Dazu verfolgen<br />
wir drei strategische Stoßrichtungen: Einerseits erweitern wir das Leistungsangebot für Geschäftskunden<br />
und andererseits erhöhen wir unser Engagement im Ausland. Zudem optimieren und flexibilisieren<br />
wir die Kosten unseres Transport- und Zustellnetzes kontinuierlich.<br />
Wir wandeln uns vom reinen Zusteller und Transporteur von Briefsendungen zum umfassenden Anbieter<br />
von Dienstleistungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette des Briefes. Dazu richten wir unseren<br />
Vertrieb stärker auf die Bedürfnisse unserer Kunden aus und erweitern schrittweise das Angebot gemäß<br />
unseres Systemhausgedankens: Über die klassischen Leistungen hinaus bündeln wir Produkte verschiedener<br />
Geschäftsfelder zu Lösungsangeboten.<br />
Mit den Instrumenten des Direktmarketing wollen wir bestehende Kunden an uns binden, neue hinzugewinnen<br />
und damit weitere Umsätze generieren. Zugleich beraten wir unsere Kunden dabei, ihre betriebsinternen<br />
Prozesse zu optimieren und damit Kosten zu reduzieren.<br />
Während die fortschreitende Liberalisierung der nationalen Briefmärkte uns in Deutschland herausfordert,<br />
begreifen wir sie international als Chance. Wir verstärken unsere Aktivitäten in Zielmärkten, wobei es drei<br />
Eintrittstrategien gibt: Akquisitionen, Kooperationen sowie den Aufbau eigener Netzwerke.<br />
Unternehmensbereich EXPRESS<br />
Unter der Marke <strong>DHL</strong> bieten wir Unternehmen wie privaten Kunden Kurier-, Paket- und Expressdienstleistungen<br />
(KEP) in drei Produktlinien an. Sie unterscheiden sich grundsätzlich danach, ob sie national<br />
oder grenzüberschreitend versendet werden. Wir betreiben das weltweit umfangreichste Netzwerk für den<br />
interkontinentalen Verkehr sowie für den grenzüberschreitenden Verkehr innerhalb der Kontinente. Unser<br />
Geschäft ist nach den Regionen aufgestellt, in denen wir tätig sind.<br />
Regionen und Produkte<br />
Stückgut<br />
Teilladung<br />
Komplettladung<br />
<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />
Europe Americas Asia Pacific Emerging Markets<br />
Same Day<br />
Time Definite<br />
Day Definite<br />
Mehrwertleistungen<br />
55
Wir bilden den KEP-Markt in einem Modell ab, das die drei Dimensionen Geschwindigkeit, Reichweite<br />
und Gewicht erfasst. Den international gängigen Gewichtsgrenzen entsprechend umfasst er alle Expressund<br />
Economy-Sendungen, deren Gewicht geringer als 70 kg ist. Davon ausgenommen sind Briefe.<br />
Marktsegmentierungsmodell für den KEP-Markt<br />
< 70 kg<br />
International<br />
> = 70 kg<br />
National<br />
1) Umfasst alle Sendungen, die an einem Tag abgeholt und zugestellt werden,<br />
ohne Berücksichtigung von Fahrradkurieren und Transportanbietern, die nur lokal tätig sind.<br />
* Eine Erläuterung des Begriffs finden Sie im Glossar.<br />
Führende Marktposition in Europa<br />
Produkte nach Geschwindigkeit<br />
Express Deferred<br />
}<br />
}<br />
Same Day* 1) Time Definite* Day Definite* Deferred*<br />
KEP-Markt<br />
In Europa verfügen wir über leistungsfähige nationale Expressnetze. Das Segment Business-to-Business (B2B)<br />
trägt einen Großteil unseres Geschäfts. Wir sind wir in der Lage, Unternehmen aus verschiedenen Branchen<br />
spezifische Versandlösungen flächendeckend anzubieten. Wir befördern Pakete und Dokumente vorwiegend<br />
mit eigenen Fahrzeugen. Darüber hinaus transportieren wir Stückgut, Teil- und Komplettladungen<br />
auf der Straße, auf der Schiene und im kombinierten Verkehr.<br />
In Deutschland liegt unsere traditionelle Stärke im Segment Business-to-Consumer (B2C). Das heißt, wir<br />
transportieren Waren, die Endverbraucher bei Unternehmen bestellt haben, beispielsweise im klassischen<br />
Versandhandel. Zunehmender Beliebtheit erfreut sich auch der Handel über Internet-Plattformen. Seit<br />
dem Jahr 2004 unterhalten wir mit dem Internet-Marktplatz eBay eine strategische Partnerschaft.<br />
Bemessen an den sechs Kernländern Deutschland, Großbritannien, Italien, Frankreich, Niederlande und<br />
Spanien wuchs der europäische KEP-Markt in den vergangenen Jahren um 5 bis 6%, das Auslandsgeschäft<br />
allein um 7 bis 8%. Wichtigster Wachstumstreiber war der Handel mit Asien und den neuen EU-Ländern.<br />
Wir konnten unsere führende Marktposition behaupten, wie die nebenstehende Grafik zeigt.<br />
56
Europäischer KEP-Markt 2004<br />
Marktvolumen 1) : 27,5 Mrd € 2)<br />
Sonstige<br />
39%<br />
FedEx<br />
2%<br />
Royal Mail<br />
8%<br />
1) Umfasst Deutschland, Großbritannien, Frankreich, die Niederlande, Italien und Spanien.<br />
Die Grafik bezieht sich auf diese 6 Kernländer. Für diese 6 Länder sowie S, B, L, P, FIN, DK,<br />
A, GR, PL, CZ, N, CH ergibt sich ein Marktvolumen von 33,7 Mrd €<br />
2) Marktvolumen angepasst aufgrund verfeinerter Analysemethoden.<br />
3) Im Vorjahr unter <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> World Net berichtet.<br />
Quelle: Market Research Service Center in Zusammenarbeit mit GfK 2005<br />
Nationale Produkte dominieren in der Region Amerikas<br />
La <strong>Post</strong>e<br />
12%<br />
<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />
In den Vereinigten Staaten bedienen wir über unser luft- und landgestütztes Transportnetz Kunden im<br />
Inland und grenzüberschreitend. Nationale KEP-Produkte machen rund 90% des Gesamtmarktes aus. Im<br />
Berichtsjahr legten sie im Umsatz zu, besonders das Segment „Domestic Economy“. Hier sind wir schneller<br />
als der Markt gewachsen.<br />
Der Wettbewerb auf dem Exportmarkt verschärft sich aufgrund verbesserter Dienstleistungen und aggressiver<br />
Preisangebote erheblich. Wie die nachstehende Grafik veranschaulicht, waren wir im Jahr 2004 der<br />
viertgrößte Anbieter auf dem amerikanischen KEP-Markt. Auf dem internationalen KEP-Markt in den<br />
Vereinigten Staaten belegten wir zusammen mit UPS den zweiten Platz.<br />
TNT<br />
11%<br />
<strong>DHL</strong> 3)<br />
20%<br />
UPS<br />
8%<br />
57
US-amerikanischer KEP-Markt 2004<br />
Marktvolumen: 44,8 Mrd € 1)<br />
FedEx<br />
28%<br />
1) Währungsumrechnung basierend auf EZB-Durchschnitt 2004<br />
Quelle: Market Research Service Center in Zusammenarbeit mit Colography Group 2005<br />
US-amerikanischer internationaler KEP-Markt 2004<br />
Marktvolumen: 3,8 Mrd € 1)<br />
Sonstige<br />
38%<br />
Sonstige<br />
5%<br />
UPS<br />
48%<br />
USPS<br />
12%<br />
1) Währungsumrechnung basierend auf EZB-Durchschnitt 2004<br />
Quelle: Market Research Service Center in Zusammenarbeit mit Colography Group 2005<br />
<strong>DHL</strong><br />
7%<br />
<strong>DHL</strong><br />
14%<br />
FedEx<br />
30%<br />
USPS<br />
4%<br />
UPS<br />
14%<br />
58
Internationales Geschäft boomt in Asien<br />
Im Jahr 2004 wies der gesamte KEP-Markt für die asiatisch-pazifische Region eine Größe von rund 20 Mrd<br />
Euro auf. Unser Kernmarkt darin ist das Segment „International Express“ mit einem Marktvolumen von<br />
insgesamt rund 3,4 Mrd Euro. Darin halten wir einen Anteil von 35%. Die Kernmärkte Japan und China<br />
einschließlich Hongkong machen bis zu 57% dieses Marktes mit einem Volumen von rund 2 Mrd Euro aus.<br />
Darin halten wir einen Anteil von rund 31%. In Japan und China sind wir Marktführer.<br />
Als bedeutender internationaler Anbieter der Branche bieten wir unseren Kunden seit dem Jahr 2005 neben<br />
internationalen auch eigene inländische Expressdienstleistungen in China und Indien an und führen damit<br />
die noch junge Entwicklung der nationalen Expressmärkte in dieser Region mit an.<br />
Emerging Markets starke Importmärkte<br />
In den Emerging Markets, das heißt in Ost- und Südosteuropa, Afrika und dem Mittleren Osten entfällt 90%<br />
des Geschäfts auf Geschäftskunden. Neben den klassischen Expressprodukten hat das Produkt „Import<br />
Express“ das größte Wachstumspotenzial, da es sich um starke Importmärkte handelt. Aber auch Transporte<br />
innerhalb der Landesgrenzen sowie Regionen übergreifend nehmen stark zu. Die Gründe dafür sind<br />
die industrielle Massenproduktion und eine zunehmende Nachfrage nach zuverlässigem Service.<br />
Service als Wettbewerbsvorteil<br />
<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />
Der Expressdienstleister muss als Bindeglied zwischen Produktion und Handel bereit sein, neue Wege zu<br />
gehen, um den veränderten Bedürfnissen der Kunden zu entsprechen. Sie wollen einfache und bequeme<br />
Lösungen zu wettbewerbsfähigen Preisen.<br />
Wie wir diese Ansprüche erfüllen, zeigen folgende Beispiele:<br />
■ Versandhändlern entstehen hohe Kosten dadurch, dass Besteller nicht zu Hause sind, um ihr Paket<br />
entgegen zu nehmen. Diese wiederum müssen es in der nächsten Filiale abholen. Mit der „Packstation“<br />
lösen wir beider Probleme: Registrierte Kunden können an einem Automaten rund um die Uhr<br />
Pakete abholen und versenden. Bundesweit betreiben wir mehr als 620 davon in über 90 Städten<br />
und Gemeinden; allein im Jahr 2005 kamen 200 neue hinzu. Rund 300.000 Kunden sind für diesen<br />
kostenlosen Service angemeldet. Über 85% davon bewerten ihn mit sehr gut oder gut. Zudem hat<br />
uns der TÜV bestätigt, mit diesem Konzept systematisch und konsequent an Kundenwünschen<br />
ausgerichtet gearbeitet zu haben.<br />
■ Für den Privat- und Kleingewerbemarkt haben wir im Berichtsjahr in Deutschland die „Briefmarke“<br />
für das Express-Paket eingeführt.<br />
■ Und für private Händler haben wir den eBay-Auktionsservice entwickelt: <strong>DHL</strong> erstellt das Produktfoto,<br />
wickelt den Kauf finanziell ab und versendet die Ware.<br />
In Europa haben wir die Konfiguration des Luftnetzes weiter optimiert und dadurch unsere Effizienz<br />
gesteigert. Das neue zentrale Luftdrehkreuz entsteht am Flughafen Leipzig/Halle und soll im Jahr 2008 in<br />
Betrieb genommen werden. Die internationalen Straßennetzwerke von „EuroExpress“ und „Eurapid Road<br />
Express“ wurden zusammengeführt. Das hat die Laufzeiten verkürzt und die Prozesse vereinheitlicht.<br />
Innerhalb der einzelnen Länder integrieren wir die Zustellnetze plangemäß.<br />
In den Vereinigten Staaten entscheiden die folgenden Faktoren über unsere Position am Markt: Kundenservice,<br />
Zuverlässigkeit, Flexibilität, Geschwindigkeit, ein breites Produktangebot sowie angemessene<br />
Preise. Wir messen die Servicequalität anhand der zeitgerechten Lieferung und der zugrunde liegenden<br />
Key-Performance-Indikatoren (KPI). Für jedes Produkt gibt es eine garantierte Zustellzeit. Ausgenommen<br />
59
davon sind einzelne Sendungen, deren Größe oder Gewicht gewisse Parameter überschreiten. Für alle<br />
Produkte streben wir einen Wert von mindestens 97% zeitgerechter Lieferungen an. Wir überwachen den<br />
Grad der Zielerreichung täglich. Im Jahr 2005 haben wir das Projekt „Service Excellence“ eingeführt, in dessen<br />
Rahmen wir die Praxisausbildung verstärkt und neue KPI eingeführt haben.<br />
Wir haben unsere zwei bisherigen zentralen Luftdrehkreuze im Nordosten der Vereinigten Staaten an einem<br />
Standort zusammengelegt. Der Umzug nach Wilmington (Ohio) war mit Anlaufschwierigkeiten verbunden,<br />
die wir aber rasch beheben konnten. Mit der neuen, modernen Anlage können wir die Anforderungen<br />
unserer Kunden noch flexibler und deutlich effizienter erfüllen. Zudem haben wir in Riverside (Kalifornien)<br />
ein neues Luftdrehkreuz in Betrieb genommen, mit dem wir Ost und West verbinden.<br />
In Asien haben wir unsere Präsenz erhöht, und in den Emerging Markets haben wir unser Angebot<br />
erweitert.<br />
Ziele und Strategie<br />
Unser Ziel ist es, große Sendungsvolumina über effiziente Netzwerke zu befördern. Aus diesem Grund integrieren<br />
wir in Europa unsere bestehenden Strukturen. Auch in den Vereinigten Staaten arbeiten wir seit der<br />
Akquisition von Airborne im Jahr 2003 intensiv daran, unsere luft- und landgestützten Transportnetze zu<br />
integrieren.<br />
In Asien fokussieren wir uns darauf, unser Netzwerk auszubauen, das Produktportfolio zu erweitern und<br />
unsere Marktführerschaft in dieser stark wachsenden Wirtschaft auszubauen.<br />
Wir wollen uns von den Wettbewerbern über die Qualität unserer Dienstleistung unterscheiden und gehen<br />
hierfür die „Extra-Meile“ in der Zustellung. Für unsere Kunden entwickeln wir Systeme, die ihnen den<br />
Transport mit <strong>DHL</strong> weiter vereinfachen. Ein zusätzliches Ziel ist es, die Marke <strong>DHL</strong> noch bekannter und<br />
wertvoller zu machen. Daher harmonisieren wir das Produktangebot, die Vertriebsstrukturen und den<br />
Außenauftritt.<br />
Unternehmensbereich LOGISTIK<br />
Unser Logistikgeschäft gliedert sich in zwei Geschäftsfelder. Nach der Übernahme von Exel heißen sie <strong>DHL</strong><br />
Global Forwarding (zuvor <strong>DHL</strong> Danzas Air & Ocean) und <strong>DHL</strong> Exel Supply Chain (zuvor <strong>DHL</strong> Solutions).<br />
Geschäftsfelder und Produkte<br />
<strong>DHL</strong> Global Forwarding <strong>DHL</strong> Exel Supply Chain<br />
Luftfracht<br />
Seefracht<br />
Logistische Großprojekte<br />
Mehrwertleistungen entlang<br />
der gesamten Wertschöpfungskette<br />
60
Nummer Eins im interkontinentalen Frachtgeschäft<br />
Kernstück der Produktpalette von <strong>DHL</strong> Global Forwarding bildet die internationale Luft- und Seefracht.<br />
Dabei kaufen wir Laderaum und Charterkapazitäten bei ausgesuchten Fluggesellschaften und Reedereien<br />
ein. In der Luftfracht nutzen wir zudem die <strong>DHL</strong>-Flotte. Mit Hilfe moderner IT steuern und kontrollieren<br />
wir den gesamten Warenfluss vom Absender bis zum Empfänger.<br />
Durch die Akquisition von Exel hat <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> World Net nunmehr auf dem globalen Logistikmarkt<br />
die Führungsposition inne: In den Bereichen Luft- und Seefracht entsteht aus der Kombination beider<br />
Unternehmen die weltweite Nummer Eins im interkontinentalen Frachtgeschäft. Hier haben wir unter anderem<br />
in die aufstrebenden Märkte Asiens expandiert. <strong>DHL</strong> Global Forwarding ist in China mit Niederlassungen<br />
in 21 Städten vertreten und verfügt im Vergleich zum internationalen Wettbewerb über die<br />
höchste Zahl von Lizenzen, die nötig sind, um sämtliche logistischen Dienstleistungen in eigener Regie abzuwickeln.<br />
Auch nachdem China der Welthandelsorganisation WTO beigetreten ist, ist dies ein Wettbewerbsvorteil.<br />
In der Luftfracht umfasst unser Angebot drei zeitdefinierte Produkte. Über unseren internen Frachtführer<br />
„StarBroker“ und die Nutzung der <strong>DHL</strong>-Flugzeugflotte, können wir zuverlässige Verbindungen auch in<br />
Regionen anbieten, die von Wettbewerbern weniger intensiv bedient werden, darunter der Nahe Osten und<br />
Afrika. In Westafrika beispielsweise greifen wir auf ein Netz zu, das 170 Flugbewegungen in der Woche<br />
umfasst. Der Markt für Luftfracht wuchs im Berichtsjahr nur noch um rund 3%, nachdem er im Vorjahr<br />
mehr als 10% zugelegt hatte.<br />
Marktanteile Luftfracht (2004)<br />
Marktvolumen: 22,2 Mrd Euro<br />
<strong>DHL</strong> Global Forwarding 1)<br />
Nippon Express<br />
Kühne & Nagel<br />
UPS (mit Menlo)<br />
BAX Global<br />
Schenker<br />
Kintetsu<br />
Panalpina (ohne ASB)<br />
1) Pro-Forma-Betrachtung, Zusammenschluss erfolgte 2005<br />
Quelle: IATA/CNS (für die Vereinigten Staaten), Unternehmensschätzungen<br />
11,6%<br />
5,6%<br />
3,2%<br />
3,1%<br />
3,0%<br />
3,0%<br />
2,9%<br />
2,8%<br />
<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />
61
In der weltweiten Seefracht bieten wir Stückgut (LCL), Komplettladungen (FCL) und konventionelle Ladung<br />
an. Im Stückgut-Verkehr operieren wir über ein dichtes Netz an Sammelpunkten, die auf Länderebene<br />
oder länderübergreifend organisiert sind. Des Weiteren planen und realisieren wir logistische Großprojekte,<br />
insbesondere für die Industriesegmente Öl und Gas, Petrochemie, Energie, Anlagenbau,<br />
Infrastruktur und Bergbau.<br />
Marktanteile Seefracht (2004)<br />
Speditionelles Marktvolumen: 20,5 Mio TEU 1)<br />
<strong>DHL</strong> Global Forwarding 2)<br />
Kühne & Nagel<br />
Schenker<br />
Panalpina<br />
1) 20-Fuß-Container-Einheiten<br />
2) Pro-Forma-Betrachtung, Zusammenschluss erfolgte 2005<br />
Quelle: Global Insight Trade Databank, Geschäftsberichte, weitere Veröffentlichungen und Unternehmensschätzungen<br />
Auch die Wachstumsrate in der Seefracht dürfte hinter der des Vorjahres geblieben sein. Wir konnten unsere<br />
Volumen zwar über Markt steigern, die Zuwachsraten fielen dabei jedoch geringer aus als im Vorjahr. Im<br />
Berichtsjahr kamen neue Schiffe auf den Markt, wodurch sich die Kapazität insgesamt erhöhte. Zudem ließ<br />
der markante Anstieg des Ölpreises die darauf erhobenen Zuschläge von Fluggesellschaften und Reedereien<br />
in Rekordhöhe schnellen. Sie werden separat ausgewiesen und können in der Regel an den Kunden weitergegeben<br />
werden, allerdings oft mit Verzögerung.<br />
Kontraktlogistik erlebt positive Dynamik<br />
Im Geschäftsfeld <strong>DHL</strong> Exel Supply Chain erbringen wir Mehrwertleistungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette.<br />
Dabei richten wir uns nach Industriesektoren aus; die wichtigsten sind Automobil, Pharma/<br />
Healthcare, Elektronik/Telekommunikation, Fast Moving Consumer Goods und Textilien/Mode. Verträge<br />
werden in diesem Feld meist längerfristig abgeschlossen, daher der Name Kontraktlogistik. Im Berichtsjahr<br />
konnten wir 85% der bestehenden Verträge verlängern. Die durchschnittliche Vertragsdauer beträgt drei<br />
Jahre.<br />
Eine neue EU-Richtlinie bescherte uns zusätzliches Geschäft: Seit August 2005 müssen Großhändler und<br />
Hersteller in den meisten Ländern Europas Elektro-Altgeräte zurücknehmen, um sie danach mit marktgerechter<br />
Technik wieder zu verwerten. Das bedeutet, die Geräte müssen abgeholt, sortiert, getrennt, gekennzeichnet<br />
und wieder aufbereitet werden. In einigen EU-Ländern bieten wir diese Leistungen teilweise<br />
bereits an.<br />
In wirtschaftlich angespannten Zeiten wächst der Druck auf die Unternehmen, ihre Kosten zu senken, zum<br />
Beispiel dadurch, dass sie Leistungen fremd vergeben. Durch die weiter zunehmende Globalisierung und<br />
die steigende Nachfrage nach anspruchsvollen Gesamtlösungen erlebt die Kontraktlogistik derzeit eine<br />
positive Dynamik. So konnten wir in Tschechien und der Slowakei bedeutende Kundenaufträge gewinnen.<br />
Wie geplant, haben wir mit Lufthansa Cargo das Gemeinschaftsunternehmen LifeConEx gegründet und<br />
setzen damit neue Qualitätsstandards für die temperaturgeführten Transporte der Life-Science-Industrie.<br />
IT-gestützte Mehrwertleistungen bieten wir nun auch in Lateinamerika und den Emerging Markets an;<br />
dadurch konnten wir Neugeschäft gewinnen.<br />
8,4%<br />
7,8%<br />
4,1%<br />
4,0%<br />
62
Durch die Akquisition von Exel übernehmen wir auch in der Kontraktlogistik die Marktführerschaft, wie<br />
die nebenstehende Grafik zeigt. Beide Unternehmen ergänzen sich regional: Während Exel stark in Großbritannien<br />
und in den Vereinigten Staaten positioniert ist, haben wir eine führende Stellung in Kontinentaleuropa.<br />
Marktanteile Kontraktlogistik (2004)<br />
Marktvolumen: 167 Mrd Euro<br />
<strong>DHL</strong> Exel Supply Chain 1)<br />
TNT Logistics<br />
Wincanton<br />
Penske Logistics<br />
Kühne & Nagel (mit ACR Logistics) 1)<br />
UPS SCM<br />
Thiel Logistik<br />
Cat Logistics<br />
Fiege<br />
Ryder<br />
1) Pro-Forma-Betrachtung, Zusammenschluss in 2005<br />
Quelle: Unternehmensdaten, Transport Intelligence; Unternehmensschätzungen<br />
Sicherheit als Wettbewerbsfaktor<br />
Nach den Terroranschlägen im Jahr 2001 wurden im internationalen Transportwesen strenge Sicherheitsauflagen<br />
eingeführt und seither laufend ausgeweitet, deren Einhaltung zu einem festen Bestandteil der<br />
Transportabwicklung geworden ist. Am umfassendsten sind die Maßnahmen, die für Importe in die Vereinigten<br />
Staaten gelten: In der Seefracht zum Beispiel müssen sämtliche Sendungsdaten an den US-Zoll<br />
übermittelt werden und zwar mindestens 24 Stunden bevor ein Schiff beladen wird. Container mit dem<br />
Ziel Vereinigte Staaten werden vereinzelt bereits im Entsendehafen durch amerikanische Zollbeamte überprüft.<br />
Für internationale Seehäfen müssen Reeder und Hafenbetreiber Sicherheitspläne entwickeln.<br />
Einen Wettbewerbsvorteil hat derjenige Transporteur, dem es gelingt, einerseits berechtigte Sicherheitsinteressen<br />
zu wahren und andererseits den Warenverkehr effizient und planbar abzuwickeln. Als eines der ersten<br />
Logistikunternehmen haben wir am Programm „Customs Trade Partnership Against Terrorism“ (C-TPAT)<br />
teilgenommen. Unser Zertifikat wurde inzwischen bestätigt, da unser internes Sicherheitsprogramm die<br />
von den US-Behörden definierten Standards nicht nur erfüllt, sondern teilweise sogar übertrifft.<br />
Für unsere Leistungen wurden wir im Berichtsjahr mehrfach ausgezeichnet:<br />
■ Bei den jährlichen „Asian Freight & Supply Chain Awards“ wurde <strong>DHL</strong> von Kunden zum besten<br />
„3PL-(Third Party Logistics-)Dienstleister“ gewählt. Gewürdigt wurde die Schlüsselkompetenz,<br />
maßgeschneiderte Logistiklösungen aus einer Hand umzusetzen.<br />
■ Im Rahmen der Verbraucherstudie „Asia Super Brands Survey“ des Magazins Reader's Digest<br />
erhielt <strong>DHL</strong> als erstes Unternehmen seiner Branche Platin in der Kategorie Luftfracht/Express.<br />
5,5%<br />
2,2%<br />
1,6%<br />
1,6%<br />
1,2%<br />
1,1%<br />
1,0%<br />
1,0%<br />
0,9%<br />
0,7%<br />
<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />
63
■ Lufthansa Cargo zeichnete unsere Professionalität und Loyalität in den Geschäftsbeziehungen<br />
mit dem „Planet Award of Partner Excellence“ aus.<br />
■ Zum dritten Mal wurden wir in Asien „Air Freight Forwarder of the Year“. Wir erachten dies als Anerkennung<br />
unserer Fähigkeit, den Anforderungen gerecht zu werden, wie komplex sie auch sein mögen.<br />
Ziele und Strategie<br />
Wir wollen die Chancen nutzen, die die Konsolidierung und Globalisierung der Logistikindustrie eröffnen.<br />
Mit Exel erweitern wir unsere Plattform, unser Angebot und unsere geografische Reichweite. Dadurch können<br />
wir den Anforderungen der Kunden besser als zuvor entsprechen.<br />
In der Luft- und Seefracht streben wir an, unsere internen Prozesse zu standardisieren. Die Frachtvolumen<br />
wollen wir auf bestimmten Strecken bündeln und den Einkauf von Frachtkapazität weiter optimieren. Auf<br />
diese Weise können wir Skaleneffekte erzielen und wirtschaftlicher arbeiten. Wir nutzen verstärkt elektronische<br />
Buchungsplattformen und beteiligen uns an zwei von der IATA ins Leben gerufenen Initiativen:<br />
„Cargo 2000“ setzt neue Qualitätsstandards, indem es die Prozesse messbar verbessert, und „e-freight“<br />
strebt den papierlosen Luftfrachttransport an.<br />
In der Kontraktlogistik ist es unser Ziel, uns sowohl an den Erwartungen unserer Kunden auszurichten als auch<br />
effizient zu arbeiten. Die Schlüsselfaktoren dabei sind Preis, Qualität, Kompetenz und überregionale Präsenz.<br />
Wir sind darauf bedacht, die Infrastruktur und Produktivität unserer Lagerhäuser kontinuierlich zu verbessern.<br />
Unternehmensbereich FINANZ DIENSTLEISTUNGEN<br />
Im Unternehmensbereich FINANZ DIENSTLEISTUNGEN bilden wir hauptsächlich unsere börsennotierte<br />
Konzerntochter <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong>bank ab. Darüber hinaus umfasst er die Filialgruppe und den Renten-Service.<br />
<strong>Post</strong>bank: Geschäftsfelder und Produkte<br />
Service und Kredite<br />
Anlegen und Sparen<br />
Baufinanzierung<br />
Retailbanking Firmenkunden Transaction Banking Financial Markets<br />
Versichern und Vorsorgen<br />
Führend im Retailbanking<br />
Zahlungsverkehr<br />
Geldanlage<br />
Finanzierung<br />
Leasing und Factoring<br />
Zahlungsverkehrsabwicklung<br />
Anlage an Geld- und<br />
Kapitalmärkten<br />
Risikomanagement<br />
Asset-Management<br />
Die <strong>Post</strong>bank bietet ein breites Spektrum standardisierter Bankprodukte, die den typischen Bedürfnissen von<br />
Privat- und Geschäftskunden entsprechen. Neben den traditionellen Spar- und Giroprodukten sowie dem<br />
stark wachsenden Wertpapiergeschäft zählen hierzu die private Immobilienfinanzierung und das Bauspargeschäft.<br />
Die <strong>Post</strong>bank wird mit der Übernahme der BHW Holding zum führenden Finanzdienstleister für<br />
Privatkunden in Deutschland. Das vergrößerte Unternehmen wird nicht nur führend nach der Zahl der<br />
Kunden sein, sondern auch bei wichtigen Produkten.<br />
Gemessen an der Kundenzahl betrug im Jahr 2005 der Marktanteil der <strong>Post</strong>bank 9,1%. Sie war damit das<br />
größte Einzelinstitut im deutschen Retailbanking. Im Spargeschäft mit einem Volumen von 42,0 Mrd Euro<br />
(im Vorjahr 40,8 Mrd Euro) stieg ihr Marktanteil laut Bundesbankstatistik von 5,1% auf 5,3%. In der Neukundengewinnung<br />
hatte sie in Deutschland einen Marktanteil von 14% und im Gironeugeschäft von sogar<br />
16%. Beim privaten Baufinanzierungsbestand entfielen im Jahr 2005 gemäß Bundesbank 3,73% auf die<br />
<strong>Post</strong>bank, nach 2,93% im Jahr 2004.<br />
64
Finanzierungslösungen für Firmenkunden<br />
Das Firmenkundengeschäft der <strong>Post</strong>bank umfasst vor allem Zahlungsverkehrsleistungen und Finanzierungslösungen.<br />
In New York und London ist sie im Bereich gewerblicher Immobilien-Finanzierungen tätig.<br />
Spezialist für Transaction Banking<br />
Im Transaction Banking wickelt die <strong>Post</strong>bank auch den Zahlungsverkehr anderer Kreditinstitute ab – für<br />
die Dresdner Bank Inlands- und Auslandszahlungen und für die <strong>Deutsche</strong> Bank Zahlungen in Deutschland<br />
und Europa. Mit weiteren potenziellen Kunden steht die <strong>Post</strong>bank in Verhandlungen.<br />
Im systemgetriebenen Geschäft der Zahlungsverkehrsabwicklung hat die <strong>Post</strong>bank bereits heute eine hervorragende<br />
Position. Diese wird künftig ergänzt von dem BHW, das ähnlich erfolgreich darin ist Immobilienkredite<br />
für Drittkunden zu bearbeiten und zu verwalten.<br />
Wissen um die Financial Markets<br />
Ihre Geld- und Kapitalmarktgeschäfte steuert die <strong>Post</strong>bank im Geschäftsfeld Financial Markets. Sie legt die<br />
liquiden Mittel der Bank an den Finanzmärkten an und steuert die Marktpreisrisiken, insbesondere die<br />
Zinsänderungsrisiken.<br />
Vertriebswege als Wettbewerbsvorteil<br />
Ein entscheidender Wettbewerbsvorteil der <strong>Post</strong>bank ist das große Netz ihrer Vertriebswege. Um ihre vertriebliche<br />
Schlagkraft zu erhöhen und Kostendegressionen bei starkem Wachstum realisieren zu können,<br />
übernimmt die <strong>Post</strong>bank im Januar 2006 die 850 größten Filialen der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Post</strong> in Eigenregie. Darüber<br />
hinaus haben ihre Kunden weiterhin Zugang zu rund 8.000 Filialen der <strong>Post</strong>.<br />
Gleichzeitig ist die <strong>Post</strong>bank einer der Marktführer im Online- und Telefonbanking: 2,1 Millionen<br />
Girokonten und 456.000 Depots führen die Kunden der <strong>Post</strong>bank inzwischen online und 3,1 Millionen von<br />
ihnen tätigen ihre Bankgeschäfte über das Telefon. Die Bank gibt die Kostenvorteile an ihre Kunden weiter:<br />
So vergünstigen sich die Konditionen für die Produkte Privatkredit, Wertpapier und Sparen, wenn sie über<br />
das Internet erworben werden.<br />
Von der Computer-Zeitschrift „Chip“ ist die <strong>Post</strong>bank im Frühjahr 2005 zur besten Internet-Bank gewählt<br />
worden. Als erste Bank in Deutschland hat sie die mobile Transaktionsnummer mTAN eingeführt. Sie ist nach<br />
gegenwärtigem Stand fälschungssicher und wird per SMS an das Mobiltelefon gesendet. Auch mit der indizierten<br />
Transaktionsnummer iTAN hat die <strong>Post</strong>bank das Bankgeschäft über Internet noch sicherer gemacht.<br />
Ziele und Strategie<br />
<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />
Die <strong>Post</strong>bank verfolgt drei Wachstumsstrategien: Sie will neue Kunden gewinnen, die bestehenden Kundenverbindungen<br />
stärker ausbauen und Zusatzerträge generieren, indem sie Dienstleistungen für andere<br />
Kreditinstitute erbringt.<br />
Ihre starke Stellung bei den Giro- und Sparprodukten baut die <strong>Post</strong>bank weiter aus, indem sie innovative<br />
Produkte zu attraktiven Preisen anbietet. Darüber hinaus werden Produkte forciert, die in höherem Maß<br />
einen aktiven Verkauf erfordern, wie Investmentfonds und Konsumentenkredite. Zusätzliches Wachstum<br />
generiert die <strong>Post</strong>bank aus dem Drittvertrieb über die Marke DSL und die <strong>Post</strong>bank Vermögensberatung.<br />
Auf diesen Wegen kann auch der Produkt- und Beratungsbedarf abgedeckt werden, der über das standardisierte<br />
Angebot in den Filialen hinausgeht.<br />
65
Organisation<br />
Konzernstruktur weiterentwickelt<br />
Im Jahr 2005 haben wir Funktionen wie Steuern und Treasury in den Regionen gestärkt. Damit entsprechen<br />
wir internationalen Anforderungen. Zudem haben wir die Servicebereiche des Konzerns zusammengefasst;<br />
über sie wird vom 1. Januar 2006 an als separates Segment berichtet. Näheres dazu schildern wir<br />
im Ausblick auf Seite 103.<br />
Im Jahr 2005 haben wir die Struktur unserer Informationstechnologie (IT) erneuert und dazu so genannte<br />
IT-Demand-Einheiten eingerichtet. Sie optimieren die Applikationslandschaft je Unternehmensbereich<br />
und bündeln die fachlichen Anforderungen an den IT-Dienstleister. Es ist uns gelungen, eine stringente<br />
Organisation entlang der weltweit aufgestellten Businessfunktionen zu implementieren und damit die<br />
neuen Strukturen auch auf regionaler Ebene umzusetzen. Gleichzeitig hat der für den gesamten Konzern –<br />
mit Ausnahme der <strong>Post</strong>bank – zuständige Dienstleister seine Dienste optimiert; er konzentriert sich nunmehr<br />
weltweit auf vier produktive Standorte.<br />
Organisatorische Änderungen im operativen Geschäft<br />
Die <strong>Post</strong>bank übernimmt 850 der vertriebsstärksten Filialen, größtenteils handelt es sich dabei um die so<br />
genannten <strong>Post</strong>bank Center. Dazu wurde zum 31. Dezember 2005 das Filialnetz der DP Retail GmbH aufgeteilt:<br />
1.172 eigenbetriebene Filialen wurden in die <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> AG überführt. 850 eigenbetriebene<br />
Filialen verbleiben bei der <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> Retail GmbH, deren Gesellschaftsanteile zum 1. Januar 2006 auf<br />
die <strong>Post</strong>bank übertragen wurden. In sämtlichen Filialen werden weiterhin <strong>Post</strong>dienstleistungen erbracht.<br />
Die neue Organisation soll den Flächenvertrieb der <strong>Post</strong>bank weiterentwickeln und stärken.<br />
Es wird ein übergreifender Servicebereich eingerichtet, der die gesamtheitliche Geschäftsverantwortung für<br />
das Filialnetz übernimmt. Er betreibt über 3.500 <strong>Post</strong>-Service-Filialen direkt und führt weitere 1.172 Filialen<br />
fachlich. Außerdem koordiniert er über 7.000 konzernexterne Partner-Filialen, so genannte Agenturen.<br />
In der Flächenorganisation des Briefvertriebs in Deutschland wurde die Ausrichtung nach Kundenbranchen<br />
verstärkt. Innerhalb der regionalen Geschäftsbereiche wurde die bisherige Aufteilung der Vertriebsdirektionen<br />
nach Regionen zugunsten einer Ausrichtung nach Kundenbranchen aufgegeben, die sich zuvor<br />
bereits bei den Vertriebsleitungen bewährt hatte.<br />
Im Unternehmensbereich EXPRESS wurde die regionale Steuerung neu zugeschnitten; sie orientiert sich<br />
nun an der Geschäftsverantwortung: Lateinamerika wird künftig als eigene Region geführt und zählt nicht<br />
mehr zu den Emerging Markets.<br />
66
Einkauf<br />
Zentrale Einkaufsorganisation erfolgreich<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> World Net unterhält eine zentral gesteuerte Einkaufsorganisation. Waren und Dienstleistungen<br />
werden in 16 Materialgruppen erfasst, und die Einkaufsaktivitäten werden weltweit jeweils durch<br />
einen Einkaufsleiter koordiniert. Diese so genannten „Corporate Category Manager“ wiederum arbeiten<br />
eng mit den lokalen und regionalen Einkaufsleitern zusammen; beide berichten an den Leiter des Konzerneinkaufs.<br />
Diese Matrixstruktur stellt sicher, dass die Bedarfe weltweit auf Konzernebene gebündelt und<br />
zugleich die Anforderungen der internen Kunden an Service und Qualität erfüllt werden.<br />
Wir beschaffen jährlich indirekte Güter und Dienstleistungen in einem Volumen von circa 6,3 Mrd Euro.<br />
Darunter sind Leistungen zu verstehen, die nicht direkter Bestandteil der Preiskalkulation sind, beispielsweise<br />
Fahrzeuge und Informationstechnologie. Der Einkauf von Transportleistungen, die den größten Anteil<br />
an direkten Produkten und Dienstleistungen ausmachen, erfolgt weitgehend durch die Unternehmensbereiche.<br />
Dienstleistungen<br />
Immobilien<br />
Produktionssysteme<br />
Im Rahmen von STAR hatten wir den Einkauf umstrukturiert mit dem Ziel, effizienter zu arbeiten und zugleich<br />
die Beschaffungskosten zu reduzieren. Wir konnten im Jahr 2005 Einsparungen in allen Materialgruppen<br />
erzielen und damit den geplanten Beitrag zu STAR von nahezu 300 Mio Euro deutlich übertreffen.<br />
Wichtige Initiativen im Berichtsjahr waren:<br />
Luftflotte<br />
Fuhrpark<br />
Druckerzeugnisse &<br />
Geschäftsbedarf<br />
IT & Kommunikation<br />
■ In Europa wurden mit Hilfe internetgestützter Einkaufsverfahren Rahmenverträge für<br />
schwere Nutzfahrzeuge mit einer Laufzeit von zwei Jahren abgeschlossen.<br />
■ Beim Einkauf von Produktionsanlagen gelang es uns gemeinsam mit den Lieferanten, durch<br />
wertanalytische Ansätze die Kosten für Sortieranlagen deutlich zu senken.<br />
■ Die Anzahl der Reiseagenturen, über die Konzernmitarbeiter ihre Geschäftsreisen organisieren,<br />
haben wir in Deutschland und Europa reduziert.<br />
■ Bereits im Vorjahr hatten wir sämtliche Marketing- und Media-Leistungen des Konzerns ausgeschrieben<br />
und auf wenige globale Dienstleister konzentriert. Dieses erfolgreiche Vorgehen<br />
wurde auf weitere Bereiche ausgedehnt.<br />
<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />
67
Prozesse und Systeme standardisiert<br />
Wir haben ein elektronisches System zur Bestellabwicklung eingeführt. In Deutschland, Frankreich, Polen<br />
und den Vereinigten Staaten arbeiten bereits mehr als 6.500 Mitarbeiter mit diesem System, das auf SAP<br />
basiert. Im Vorfeld hatte ein internationales Team sämtliche Beschaffungsprozesse standardisiert – von der<br />
Anforderung bis zur Bezahlung.<br />
Zu Beginn des Jahres 2005 sind wir mit einem globalen Lieferantenmanagementsystem an den Start gegangen.<br />
Der Einkauf überprüft gemeinsam mit seinen internen Kunden regelmäßig die Leistungen der Schlüssellieferanten.<br />
Dabei wird auch berücksichtigt, ob diese unsere ethischen und ökologischen Anforderungen<br />
erfüllen. Auf diese Weise können wir möglichen Schwächen frühzeitig begegnen.<br />
Forschung und Entwicklung<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> World Net betreibt als reines Dienstleistungsunternehmen keine Forschung- und Entwicklungsaktivitäten,<br />
die mit denen produzierender Unternehmen vergleichbar wären. Daher entfällt dieser<br />
Teilbericht.<br />
68
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />
Weltwirtschaft wächst anhaltend robust<br />
Die Weltwirtschaft setzte im Jahr 2005 zwar ihren Aufwärtstrend fort, konnte dabei aber nicht mehr so<br />
schnell wachsen wie im Vorjahr. Mit Ausnahme des Euroraums war das Wachstum in allen Weltregionen<br />
solide bis stark. Insgesamt expandierte die globale Wirtschaftsleistung um 4⁄%. Der Welthandel konnte um<br />
beachtliche 7% zulegen.<br />
Weltwirtschaftswachstum<br />
Im Jahr 2005<br />
Euroraum<br />
Deutschland<br />
USA<br />
Japan<br />
China<br />
Wachstum BIP Exporte Binnennachfrage<br />
1) geschätzt, Stand: 15. Februar 2006<br />
Quelle: <strong>Post</strong>bank Research<br />
1,3%<br />
0,9%<br />
3,5%<br />
2,8%<br />
9,9%<br />
4,4% 1)<br />
6,2% 1)<br />
6,7%<br />
6,7%<br />
28,4%<br />
<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />
Als stabil erwies sich die Konjunktur in den Vereinigten Staaten. Wachstumstreiber blieben die Anlageinvestitionen<br />
und auch der private Verbrauch. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wuchs solide um 3fi%. Der<br />
Außenhandel belastete das Wirtschaftswachstum dagegen erneut. Das zuvor schon sehr hohe Leistungsbilanzdefizit<br />
weitete sich noch aus und betrug 790 Mrd Dollar oder 6,3% des BIP.<br />
Asien behauptete sich als Wachstumsregion Nummer eins, obwohl die wirtschaftliche Dynamik etwas<br />
nachließ. In Japan wuchs das BIP um 2,8%. Herausragend blieb die Entwicklung in China: Triebfeder des<br />
Wachstums um fast 10% war die Industrieproduktion.<br />
Die Wirtschaft des Euroraums litt in der ersten Jahreshälfte unter dem starken Euro und dem hohen<br />
Ölpreis. Obwohl Ausfuhren, Investitionen und auch der private Verbrauch im weiteren Jahresverlauf wieder<br />
etwas stärker zulegten, wuchs das BIP nur um schwache 1,3%.<br />
In Deutschland erwiesen sich die Exporte als Wachstumsträger. Sie stiegen um 6,2%, und der Außenbeitrag<br />
steuerte den größten Teil zum BIP-Wachstum von 0,9% bei. Schwachpunkt blieb dagegen die Binnennachfrage.<br />
In der zweiten Jahreshälfte stieg das Vertrauen der Unternehmen in die wirtschaftliche Entwicklung<br />
deutlich.<br />
Die Notierungen an den internationalen Rohölmärkten sind im Jahre 2005 weiter gestiegen. Rohöl der<br />
Sorte Brent wurde im Jahresdurchschnitt zu 54,5 Dollar je Barrel gehandelt – um mehr als 40% über dem<br />
Preis des Vorjahres.<br />
1,5% 1)<br />
0,2% 1)<br />
3,8%<br />
2,6%<br />
k. A.<br />
69
Entwicklung des Preises für Brentöl in US-Dollar je Barrel in 2005<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Jan.<br />
2005<br />
Feb.<br />
2005<br />
März<br />
2005<br />
April<br />
2005<br />
Mai<br />
2005<br />
Entwicklung des US-Dollars in Euro in 2005<br />
1,4<br />
1,35<br />
1,3<br />
1,25<br />
1,2<br />
1,15<br />
1,1<br />
1,05<br />
Jan.<br />
2005<br />
Feb.<br />
2005<br />
März<br />
2005<br />
April<br />
2005<br />
Mai<br />
2005<br />
Juni<br />
2005<br />
Juni<br />
2005<br />
Ende 2005 notierte der Euro bei 1,18 Dollar und wertete damit im Jahresverlauf um 13,4% ab. Auch im<br />
Vergleich zum britischen Pfund tendierte er im Jahresverlauf leicht schwächer.<br />
Die internationalen Aktienmärkte konnten im Jahr 2005 kräftige Kursgewinne verbuchen, obwohl sie vom<br />
hohen Ölpreis und den anhaltenden Leitzinserhöhungen in den Vereinigten Staaten belastet wurden. Der<br />
Euro Stoxx 50 legte im Jahresverlauf um 21,3% und der DAX um 27,1% zu. Der S&P 500 musste sich dagegen<br />
mit einem Plus von 3% begnügen.<br />
Die langfristigen Zinsen gaben im Euroraum im Jahresverlauf per saldo nach, obwohl die Europäische<br />
Zentralbank ihren Leitzins im Dezember erstmals seit fünf Jahren wieder erhöhte. In den Vereinigten<br />
Staaten stiegen die Renditen dagegen leicht an. Das weiterhin sehr niedrige Zinsniveau bildete ein unverändert<br />
günstiges Umfeld für Unternehmensanleihen.<br />
Juli<br />
2005<br />
Juli<br />
2005<br />
August<br />
2005<br />
August<br />
2005<br />
Sept.<br />
2005<br />
Sept.<br />
2005<br />
Okt.<br />
2005<br />
Okt.<br />
2005<br />
Nov.<br />
2005<br />
Nov.<br />
2005<br />
Dez.<br />
2005<br />
Dez.<br />
2005<br />
70
Umsatz- und Ergebnisentwicklung<br />
Positiver Geschäftsverlauf der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Post</strong> AG<br />
Ertragslage<br />
Umsatzrendite<br />
(Basis Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit)<br />
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit<br />
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag<br />
Jahresüberschuss<br />
Return on Equity<br />
(Basis Jahresüberschuss)<br />
Geschäftsjahr 2004 Geschäftsjahr 2005<br />
10%<br />
1.443 Mio. €<br />
142 Mio. €<br />
1.301 Mio. €<br />
17%<br />
<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />
Die Gesellschaft blickt auf ein positives Geschäftsjahr zurück. Der Jahresüberschuss stieg um rund 39% auf<br />
1,8 Mrd Euro. Die leicht rückläufigen Umsatzerlöse begründeten sich insbesondere durch die schwache wirtschaftliche<br />
Entwicklung des deutschen Marktes für Briefkommunikation, der um 3% abnahm. Dagegen<br />
waren in den anderen Geschäftsfeldern des Unternehmensbereichs BRIEF die Umsatzerlöse stabil bzw.<br />
konnten leicht gesteigert werden. Auch verzeichneten die weiteren Unternehmensbereiche EXPRESS und<br />
FINANZ DIENSTLEISTUNGEN stabile bzw. gestiegene Umsatzerlöse. Innerhalb der Aufwendungen stellen<br />
vor allem Personalaufwendungen für ein Dienstleistungsunternehmen einen bedeutenden Kostenblock<br />
dar. Daher ist positiv zu vermerken, dass die Personalkosten um 2,6% gesunken sind. Der deutliche Anstieg<br />
bei den Materialkosten beruht insbesondere auf Kostenerstattungen infolge der Ausgliederung des Filialbetriebs.<br />
Den Aufwendungen stehen unter anderem entsprechende Erlöse in den sonstigen betrieblichen<br />
Erträgen gegenüber. Ohne die Ausgliederung hätten sich die Materialaufwendungen auf Vorjahreshöhe<br />
bewegt.<br />
Weitere ausführliche Erläuterungen zum <strong>Jahresabschluss</strong> der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Post</strong> AG enthalten der nachfolgende<br />
Abschnitt sowie der Anhang, der Bestandteil des <strong>Jahresabschluss</strong>es ist.<br />
13%<br />
1.862 Mio. €<br />
48 Mio. €<br />
1.814 Mio. €<br />
Das Geschäftsjahr 2005 endete mit einer Ergebnisverbesserung um rund 39% . Dagegen entwickelten sich<br />
die Umsatzerlöse leicht rückläufig (14.479 Mio Euro im Berichtsjahr gegenüber 14.727 Mio Euro im<br />
Vorjahr). Erläuterungen hierzu beinhaltet der Abschnitt Unternehmensbereiche ab Seite 81 ff.<br />
Die sonstigen betrieblichen Erträge stiegen im Jahr 2005 um 2,4 Mrd Euro (von 961 Mio Euro auf<br />
3.366 Mio Euro). Diese Zunahme begründet sich im wesentlichen durch Kostenerstattungen infolge<br />
der Ausgliederung des Filialbereichs und Sondereffekte aus den Rückstellungsauflösungen<br />
„<strong>Post</strong>beamtenkrankenkasse“ und „Umsatzsteuer“.<br />
19%<br />
71
Die betrieblichen Aufwendungen (Material-, Personalaufwand, Abschreibungen und sonstige betriebliche<br />
Aufwendungen) verzeichnen einen Anstieg um 1.189 Mio Euro bzw. 8% auf 15.424 Mio Euro. Die<br />
Erhöhung resultiert aus Kostenerstattungen infolge der Ausgliederung des Filialbereichs, des Fuhrparks<br />
sowie der Umsetzung des neuen Konzernmietmodells ( seit dem Gj. 2005 wird das Immobilienmanagement<br />
konzernweit durch die neu gegründete <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> Immobilien GmbH wahrgenommen). Diese<br />
Kostenerstattungen werden je nach Leistungsgrundlage unter Materialaufwand oder unter Sonstige betriebliche<br />
Aufwendungen ausgewiesen. Dagegen haben sich die Abschreibungen im Wesentlichen durch die<br />
Anlagenübertragung der Fahrzeuge zur <strong>Deutsche</strong>n <strong>Post</strong> Fleet GmbH (zum 01.01.2005) verringert.<br />
Das Finanzergebnis von -559 Mio Euro (Vorjahr -10 Mio Euro) setzt sich aus dem Beteiligungs- und Zinsergebnis<br />
zusammen. Das Zinsergebnis ist infolge des Zinsaufwands aus abgezinsten Rückstellungen negativ.<br />
Ergänzend hierzu hat sich gegenüber dem Vorjahr auch das Beteiligungsergebnis negativ entwickelt. Die<br />
wesentlichen Hauptgründe hierfür waren die verminderten Erträge aus der Dividendenzahlung der <strong>Deutsche</strong>n<br />
<strong>Post</strong>bank AG (durch den Börsengang der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Post</strong>bank hält die <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> AG lediglich<br />
50% plus 1 Aktie des Aktienpakets) sowie Verlustübernahmen von der <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> Beteiligungen<br />
Holding GmbH.<br />
Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit stellt eine Zwischensumme aller Ertrags- und<br />
Aufwandsposten mit Ausnahme des Steueraufwands dar und spiegelt den Erfolg des Unternehmens wider.<br />
Nach einem Zuwachs von 419 Mio Euro beträgt der Ausweis für das Berichtsjahr 1.862 Mio Euro nach<br />
1.443 Mio Euro im Vorjahr.<br />
Unter Berücksichtigung der Ertragsteuern in Höhe von 48 Mio Euro wurde ein Jahresüberschuss in Höhe<br />
von 1.814 Mio Euro ausgewiesen.<br />
Die Umsatzrendite auf Basis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit verbesserte sich von 10% im Vorjahr auf<br />
13% im Berichtsjahr.<br />
Das Ergebnis je Aktie, ermittelt auf der Berechnungsgrundlage „Ergebnis der gewöhnlichen<br />
Geschäftstätigkeit“, stieg von 1,30 Euro im Vorjahr auf 1,56 Euro. Unter Einbeziehung der Ertragssteuern<br />
beträgt das Ergebnis je Aktie 1,52 Euro (Vorjahr 1,17 Euro).<br />
Wir werden der Hauptversammlung am 10. Mai 2006 vorschlagen, eine Dividende in Höhe von 0,70 Euro<br />
je Aktie auszuschütten. Dies entspricht einer Steigerung um 40%.<br />
72
Unternehmensbereiche<br />
Umsatzerlöse<br />
Umsätze insgesamt<br />
Davon<br />
UB BRIEF<br />
UB EXPRESS<br />
UB FINANZ DIENSTLEISTUNGEN<br />
Umsatzentwicklung im Briefgeschäft<br />
Geschäftsjahr 2004 Geschäftsjahr 2005<br />
14.727 Mio. €<br />
11.689 Mio. €<br />
2.387 Mio. €<br />
651 Mio. €<br />
<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />
14.479 Mio. €<br />
11.416 Mio. €<br />
2.370 Mio. €<br />
693 Mio. €<br />
Der Konzern <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> World Net beabsichtigt, Umsatzrückgänge im Inland durch Umsatzzuwächse<br />
im Ausland auszugleichen. Im Vergleich zu den rückläufigen Inlandsumsätzen stieg der Konzernumsatz.<br />
Wie erwartet litt das nationale Geschäftsfeld Brief Kommunikation unter der anhaltend schwachen Binnenkonjunktur<br />
und zunehmendem Wettbewerb. Im Berichtszeitraum sank der Umsatz um 4,7% auf 6.561<br />
Mio Euro. Nach dem Beschluss des Kartellamts vom Februar 2005, die konsolidierte Einlieferung von Sendungsmengen<br />
von Wettbewerbern zu günstigen Konditionen zuzulassen, liefern bereits rund 100 Unternehmen<br />
Sendungen mittelgroßer Geschäftskunden konsolidiert bei uns ein. Die Preise für Kompaktbriefe<br />
mussten wir gemäß Price-Cap-Verfahren im Jahr 2005 senken, für den Standardbrief und die <strong>Post</strong>karte<br />
hingegen blieben sie mit 0,55 Euro und 0,45 Euro unverändert.<br />
Unser Porto zählt zu den günstigsten in Europa. So lautet das Ergebnis einer europäischen Vergleichsstudie<br />
der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Post</strong>. Sie bezieht neben den Nominal-Preisen für einen Standardbrief (20 Gramm) der schnellsten<br />
Kategorie auch wesentliche makroökonomische Faktoren mit ein, wie Kaufkraft und Arbeitskosten.<br />
Unsere Absatzmengen konnten wir im Geschäftskundenbereich aufgrund der schwachen Binnennachfrage<br />
nicht halten, und gleichzeitig haben wir Marktanteile an Wettbewerber verloren. Bei den Privatkunden<br />
macht sich bemerkbar, dass Briefe durch elektronische Kommunikationsmedien substituiert werden.<br />
Auch im Geschäftsfeld Direkt Marketing war das wirtschaftliche Umfeld im Berichtsjahr schwierig. Allerdings<br />
konnten wir hier durch verstärkte Vertriebsaktivitäten neue Kunden gewinnen und dadurch mit<br />
2.820 Mio Euro den hohen Vorjahresumsatz (2.808 Mio Euro) leicht übertreffen.<br />
Im Geschäftsfeld Presse Distribution zeichnet sich nach den Umsatzverlusten in den letzten Jahren eine Trendwende<br />
ab. Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Umsatz im Berichtszeitraum von 797 Mio Euro auf 805 Mio Euro.<br />
Auch in den Geschäftsfeldern Brief International und Mehrwertleistungen der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Post</strong> AG liegen<br />
die Umsätze mit 1.230 Mio Euro über dem Vorjahr (1.202 Mio Euro).<br />
73
Expressgeschäft annähernd auf Vorjahreshöhe<br />
Die Umsätze im Expressgeschäft bei der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Post</strong> AG erreichten mit 2.370 Mio Euro knapp den Vorjahresausweis<br />
(2.387 Mio Euro). Dabei glichen gestiegene Umsätze im Geschäftsfeld „International“ niedrigere<br />
Umsätze im Geschäftsfeld „Domestic“ aus.<br />
FINANZ DIENSTLEISTUNGEN<br />
Der Unternehmensbereich FINANZ DIENSTLEISTUNGEN umfasst bei der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Post</strong> AG den Renten<br />
Service und die Filiale, in der im Wesentlichen die Vergütungen der <strong>Post</strong>bank AG für die Inanspruchnahme<br />
des Filialnetzes ausgewiesen werden. Umsatzerlöse wurden in Höhe von 693 Mio Euro nach 651 Mio Euro<br />
im Vorjahr erzielt.<br />
Investionen<br />
Der wesentliche Anteil bei den Investitionen im Anlagevermögen (6,7 Mrd Euro) entfällt mit 5,6 Mrd Euro<br />
auf die Akquisition von Exel plc. Daneben wurde im Berichtsjahr der Fuhrpark der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Post</strong> AG in<br />
die neu gegründete <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> Fleet GmbH ausgegliedert, die ebenfalls unter „Anteile an verbundene<br />
Unternehmen“ in Höhe von 511 Mio Euro ausgewiesen wird.<br />
Innerhalb des Sachanlagevermögens begründet sich der Anlagenzugang bei den Immobilien insbesondere<br />
durch die Übernahme der Logistik-Zentren Karstadt/Quelle. Dagegen sind die rückläufigen Investitionen<br />
bei der Betriebs- und Geschäftsausstattung eine Folge der Ausgliederung des Fuhrparks der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Post</strong><br />
AG in die neu gegründete <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> Fleet GmbH. Über diese Sondereffekte hinaus bewegen sich die<br />
Investionen in Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen annähernd auf Vorjahreshöhe.<br />
74
Finanz- und Vermögenslage<br />
Akquisitionen und Veräußerungen<br />
Mit Exel an die Spitze<br />
Mit der größten Akquisition der Firmengeschichte – dem Erwerb der britischen Exel plc – haben wir den<br />
entscheidenden Schritt auf dem Weg zum führenden Logistikkonzern getan. Der Kauf des börsennotierten<br />
Unternehmens wurde am 13. Dezember 2005 vollzogen. Die Exel-Gruppe wurde zum 31. Dezember 2005<br />
in den Konzernabschluss aufgenommen. Der Beteiligungsansatz erfolgte bei der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Post</strong> AG unter<br />
„Anteile an verbundene Unternehmen“.<br />
Exel erwirtschaftete im Jahr 2005 mit rund 110.000 Beschäftigten in 130 Ländern einen Umsatz von 11,5<br />
Mrd Euro und ein EBIT in Höhe von 312 Mio Euro. Mit dieser Akquisition erzielen wir künftig mehr als<br />
50% unseres Konzernumsatzes im Ausland, wodurch unser Portfolio ausgewogener wird.<br />
Weiterhin hatten wir ursprünglich geplant, trans-o-flex mehrheitlich zu übernehmen. Dies war uns jedoch<br />
von Bundeskartellamt und Bundesgerichtshof nicht genehmigt worden. Deshalb veräußerten wir unsere<br />
Beteilung in Höhe von 24,8% am 17. März 2005 an den Finanzinvestor Odewald & Compagnie.<br />
Bilanz der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Post</strong> AG<br />
Die Bilanzsumme erhöhte sich zum Bilanzstichtag um 14,4% auf 28.590 Mio Euro (im Vorjahr 24.993 Mio<br />
Euro). Die Zunahme resultiert insbesondere aus der Aquisition Exel plc, soweit der Kaufpreis nicht in bar<br />
gezahlt worden ist. Weiterhin weisen im Umlaufvermögen die Forderungen gegenüber verbundene Unternehmen<br />
eine Erhöhung von rd. 1,8 Mrd Euro auf, denen passivisch bei den Verbindlichkeiten gegenüber<br />
verbundenen Unternehmen eine Zunahme von knapp 2,0 Mrd Euro gegenübersteht. Dies ist Folge des<br />
konzerninternen Liquiditätsausgleichs.<br />
Das Eigenkapital verzeichnete einen Anstieg um 2,8 Mrd Euro (von 8,8 Mrd Euro im Vorjahr auf 11,6 Mrd<br />
Euro im Berichtsjahr). Dazu trug der Jahresüberschuss 2005 mit einer Zunahme gegenüber dem Vorjahr<br />
um 513 Mio Euro bei. Weiterhin erhöhte sich die Gewinnrücklage um den nicht ausgeschütteten Jahresüberschuss<br />
des Vorjahres von 745 Mio Euro. Die Zunahme des gezeichneten Kapitals (80 Mio Euro) und<br />
der Kaptialrücklage (1.485 Mio Euro) resultiert im Wesentlichen aus der Inanspruchnahme des genehmigten<br />
Kapitals für die Akquisition von Exel plc sowie zusätzlich aus der bedingten Kapitalerhöhung für die<br />
Ausübung von Aktienoptionen.<br />
Insgesamt wird die positive Eigenkapitalentwicklung durch eine Eigenkapitalquote von nunmehr 40,5%<br />
nach 35,0% im Vorjahr untermauert.<br />
Die Eigenkapitaldeckung des Anlagevermögens beträgt 61% nach 65% im Vorjahr.<br />
<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />
Die Rückstellungen verminderten sich gegenüber dem Vorjahr um 1,2 Mrd Euro auf 8,2 Mrd Euro. Die<br />
Hauptgründe hierfür sind die Auflösung der Rückstellung für Risikoausgleichsbeträge für die <strong>Post</strong>beamtenkrankenkasse<br />
in Höhe von rund 1,1 Mrd Euro und der Rückstellungsauflösung für Umsatzsteuer<br />
Geschäftskunden in Höhe von 369 Mio Euro. Grundlagen für die Auflösungen waren die Neuregelung<br />
durch das Bundesanstalt <strong>Post</strong>-Gesetz zur Finanzierung der <strong>Post</strong>beamtenkrankenkasse sowie das Urteil des<br />
Finanzgerichts Köln vom 09.02.2005.<br />
75
Kapitalflussrechnung der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Post</strong> AG<br />
Zur Erläuterung der Finanzlage werden die wesentlichen Bestandteile der Kapitalflussrechnung zusammengefasst.<br />
Die nachstehend ausgewählten Kennzahlen (in Mio Euro) geben einen kurzen Überblick über<br />
die Finanzlage.<br />
Überblick Finanzlage<br />
Ergebnis vor Änderung Nettoumlaufvermögen/Cash Flow I<br />
Mittelzufluss/-abfluss aus laufender Geschäftstätigkeit<br />
Mittelzufluss/-abfluss aus Investitionstätigkeit<br />
Mittelzufluss aus der Finanzierungstätigkeit<br />
Finanzmittelfond zum 31.12.<br />
Geschäftsjahr 2004 Geschäftsjahr 2005<br />
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelsfonds gegenüber dem Vorjahr: -3.282<br />
*Anmerkung: Die Vorjahreszahlen 2004 sind bei dem Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit und dem Finanzmittelfond<br />
angepasst worden, da die Forderungen gegen verbundene Unternehmen aus Inhousebanking ab dem Gj. 2005 unter liquide Mittel<br />
ausgewiesen werden.<br />
Das Ergebnis vor Änderung Nettoumlaufvermögen/Cash Flow I (Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit)<br />
hat sich um 309 Mio Euro auf rd. 2,1 Mrd Euro erhöht. Die Zunahme beruht auf einem erhöhten Jahresüberschuss,<br />
dem im Wesentlichen verminderte Abschreibungen infolge der Ausgründung des Fuhrparks in<br />
die <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> Fleet GmbH gegenüberstehen. Ausgehend vom Cash Flow I unter Berücksichtigung des<br />
gestiegenen Forderungsausweises, des Rückgangs bei den Rückstellungen und einer Zunahme der unverzinslichen<br />
Verbindlichkeiten ergibt sich für das Berichtsjahr ein Mittelabfluss aus laufender Geschäftstätigkeit<br />
in Höhe von 84 Mio Euro. Unter Berücksichtigung der Anpassungen des Geschäftsjahres 2004<br />
beträgt die Cash Flow – Veränderung aus der laufenden Geschäftstätigkeit – 1.266 Mio Euro.<br />
Der Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit beträgt im Berichtsjahr 4.241 Mio Euro nach einem Mittelzufluss<br />
in Höhe von 1.733 Mio Euro im Vorjahr. Der Mittelabfluss begründet sich im Wesentlichen durch<br />
den Erwerb von Exel plc, da ein wesentlicher Anteil des Kaufpreises bar geleistet wurde.<br />
Der Mittelzufluss aus der Finanzierungstätigkeit (1.043 Mio Euro) hat sich gegenüber dem Vorjahr nur<br />
leicht um 181 Mio Euro vermindert (Vorjahr: 1.224 Mio Euro). Die Einzahlungen aus der Aufnahme von<br />
Finanzschulden (1,9 Mrd Euro) stammen aus der internen Konzernfinanzierung. Dem standen Dividendenabflüsse<br />
in Höhe von 556 Mio Euro und Tilgungen von Finanzschulden in Höhe von 388 Mio Euro<br />
gegenüber.<br />
Zum 31.12.2005 weist der Finanzmittelfond rund 2,5 Mrd Euro nach 5,8 Mrd Euro im Vorjahr aus. Die<br />
Abnahme des Finanzmittelbestands ist im Wesentlichen auf den Erwerb von Exel plc zurückzuführen.<br />
1.790<br />
1.182*<br />
1.733<br />
1.224<br />
5.763*<br />
2.099<br />
-84<br />
-4.241<br />
1.043<br />
2.481<br />
76
Grundsätze und Ziele des Finanzmanagements im Konzern DPWN<br />
Zur Sicherung der finanziellen Stabilität und Flexibilität des <strong>Deutsche</strong>n <strong>Post</strong> Konzerns wird ein ausgewogenes<br />
Verhältnis zwischen Eigenkapital und Fremdkapital angestrebt. Dabei sind die Renditeerwartungen<br />
der Aktionäre einerseits sowie die Ratinganforderungen andererseits zu berücksichtigen. Im Jahr 2005 lag<br />
die Eigenkapitalquote (Equity-Ratio) bei 30% (im Vorjahr 24%). Um die Kapitalkosten zu minimieren und<br />
um Größen- und Spezialisierungsvorteile zu nutzen, werden die externe Mittelaufnahme, der konzernweite<br />
Finanz- und Liquiditätsausgleich sowie die Absicherung von Zins-, Wechselkurs- und Rohstoffpreisrisiken<br />
zentral koordiniert. Zur Begrenzung dieser Risiken setzt der Konzern neben originären, auch derivative<br />
Finanzinstrumente ein.<br />
Hierbei werden Zinsrisiken zurzeit im Wesentlichen mit Zinsswaps und in kleinem Umfang mit Optionen<br />
gesteuert. Für die Sicherung von Währungsrisiken setzen wir neben einfachen Termingeschäften auch<br />
Cross-Currency-Swaps und Optionen ein. Im Commodity-Bereich nutzt der Konzern unter anderem<br />
Swaps zur Begrenzung des Risikos. Die dafür notwendigen Handlungsrahmen, Verantwortlichkeiten und<br />
Kontrollen sind in internen Richtlinien eindeutig festgelegt. Die <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> verfolgt das Ziel, sich über<br />
ein breites Finanzierungs-Mix mit Fremdkapital zu versorgen. Dazu werden insbesondere Kapitalmarktmaßnahmen,<br />
strukturierte Finanzierungen und operatives Leasing genutzt.<br />
Operatives Leasing wird insbesondere zur Finanzierung von Flugzeugen und Immobilien, aber auch für<br />
Fahrzeuge und IT-Ausstattung angewandt. Details zu den Leasingverpflichtungen sowie den Eventualverbindlichkeiten<br />
finden sich im Konzernanhang.<br />
Die mit Abstand wichtigste Verschuldungswährung ist der Euro (64%), gefolgt vom US-Dollar (24%). Wir<br />
erwarten im Euroraum leicht steigende Zinsen, die aber weiterhin deutlich unter den langfristigen Durchschnitten<br />
bleiben dürften. Der negative Einfluss, den eine Zinserhöhung auf die Finanzlage hätte, hat sich<br />
durch den akquisitionsbedingten Mittelabfluss zwar erhöht, ist aber weiterhin nicht maßgeblich.<br />
Außerdem verfügt der Konzern über derzeit nicht ausgenutzte Kreditlinien in Höhe von rund 4,2 Mrd<br />
Euro. Dabei gilt die grundsätzliche, konzerneinheitliche Bankenpolitik, nach der die Abhängigkeit von der<br />
Kreditpolitik einer Bank oder Bankengruppe zu vermeiden ist.<br />
Die Kreditwürdigkeit des <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> Konzerns wird von den Rating-Agenturen Standard & Poor’s,<br />
Moody’s Investors Service und Fitch IBCA regelmäßig überprüft. Aktuell bewerten uns die Rating-Agenturen<br />
wie folgt:<br />
Kreditwürdigkeit <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> World Net<br />
Ratings Moody’s Investors Service Standard & Poor’s Fitch IBCA<br />
Langfristig<br />
Ausblick<br />
Kurzfristig<br />
Letzte Änderung<br />
A2<br />
Stable<br />
P-1<br />
14. Februar 2006<br />
A<br />
Negative<br />
A-1<br />
14. Dezember 2005<br />
<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />
A+<br />
Negative<br />
F1<br />
20. Dezember 2005<br />
77
Mitarbeiter <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> AG<br />
Personalbestand durch natürliche Fluktuation weiter angepasst<br />
Zum 31. Dezember 2005 beschäftigten wir 154.506 Vollzeitkräfte (im Vorjahr 163.621). Die Gesamtzahl<br />
sank um 5,6%. Bereinigt um die Ausgliederung des Filialbetriebs in die <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> Retail GmbH hätte<br />
der Personalrückgang 2,6% betragen.<br />
Die nachfolgende Tabelle zeigt im Einzelnen die Entwicklung der Beschäftigtenzahl im Überblick.<br />
Entwicklung der Beschäftigtenzahl<br />
1. Vollzeitkräfte umgerechnet,<br />
ohne Auszubildende<br />
Zum Stichtag 31.12. insgesamt<br />
ohne Ausgliederung Filialbereich<br />
Davon nach Unternehmensbereichen:<br />
Unternehmensbereich BRIEF<br />
Unternehmensbereich EXPRESS<br />
Unternehmensbereich F DL<br />
Sonstige<br />
2. Kopfzahl (inkl. Auszubildende)<br />
Zum Stichtag 31.12. insgesamt<br />
Davon<br />
Arbeitnehmer<br />
Beamte<br />
Auszubildende<br />
3. Im Jahresdurchschnitt (inkl. Auszubildende)<br />
Tarifverträge schaffen Planungssicherheit<br />
31.12.2004 31.12.2005 Veränderung in %<br />
163.621<br />
(163.621)<br />
124.254<br />
16.283<br />
16.318<br />
6.766<br />
197.351<br />
130.840<br />
61.883<br />
4.628<br />
201.541<br />
154.506<br />
(159.385)<br />
121.115<br />
16.390<br />
10.428<br />
6.573<br />
187.666<br />
124.018<br />
60.152<br />
3.496<br />
187.959<br />
Die im Vorjahr vereinbarten Tariferhöhungen bei der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Post</strong> AG wurden zum 1. November 2005<br />
umgesetzt: Die Entgelte der Arbeitnehmer stiegen linear um 2,3%. Der Tarifvertrag läuft bis zum 30. April<br />
2006.<br />
Für die rund 3.600 Beschäftigten, die wir von der KarstadtQuelle AG übernommen haben, wurden ebenfalls<br />
Tarifverträge vereinbart. Ein Teil des Jahreseinkommens wird seit dem 1. Januar 2006 variabel bemessen<br />
und orientiert sich an der Leistung. Damit haben wir eine branchenübliche Entgeltregelung eingeführt,<br />
die sich auf dem Niveau des Speditions- und Logistikgewerbes in Nordrhein-Westfalen bewegt. Sie beinhaltet<br />
zudem eine regelmäßige Wochenarbeitszeit von 39 Stunden und flexible Arbeitszeitkonten. Für die<br />
übergeleiteten Beschäftigten wurden Besitzstandsregelungen verabredet. Die Verträge laufen bis zum<br />
30. April 2008 und sichern damit unsere Wettbewerbsfähigkeit in diesem Bereich.<br />
-5,6<br />
(-2,6)<br />
-2,5<br />
0,7<br />
-36,1<br />
-2,9<br />
-4,9<br />
-5,2<br />
-2,8<br />
-24,5<br />
- 6,7<br />
78
Betriebliche Altersversorgung geregelt<br />
Die <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> AG und ver.di haben ihre Verhandlungen über die Weiterentwicklung der arbeitgeberfinanzierten<br />
betrieblichen Altersversorgung abgeschlossen. Ab dem Jahr 2006 werden die Anwartschaften auf<br />
eine Betriebsrentenleistung jährlich um 1,45% und laufende Betriebsrenten jährlich um 1,0% angepasst.<br />
Mit dieser Vereinbarung kann das Unternehmen seine künftigen Pensionsverpflichtungen deutlich besser<br />
kalkulieren. Zugleich bieten wir unseren Arbeitnehmern eine verlässliche Perspektive.<br />
Konzern schließt Ausbildungspakt<br />
Der Konzern <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> AG bietet in den Jahren 2005 bis 2007 jährlich 2.300 Ausbildungsplätze in<br />
Deutschland an. Darauf einigten sich das Unternehmen und die Gewerkschaft ver.di in einem Ausbildungspakt.<br />
Außerdem werden wir in den Jahren 2007 bis 2009 grundsätzlich 30% der Auszubildenden übernehmen.<br />
Zusätzlich legen wir ein Nachwuchsförderungsprogramm für Auszubildende mit besonders guten<br />
Leistungen auf.<br />
Kundenorientierte Personalentwicklung<br />
Im Jahr 2005 haben wir in der Personalentwicklung die operativen Einheiten gebündelt und an den<br />
Anforderungen der drei Kundengruppen Konzern, Unternehmensbereiche und individueller Bedarf ausgerichtet.<br />
Ein Beispiel für das neue Leistungsangebot sind geschäftsspezifische Entwicklungsmaßnahmen.<br />
So wurde im Rahmen des weltweiten Projektes „Fit4Procurement“ die organisatorische Veränderung des<br />
Einkaufs von Anfang an durch zielgerichtete Personalentwicklungsprozesse und -maßnahmen begleitet.<br />
Niedrigster Krankenstand seit Gründung<br />
Seit Jahren leisten wir im Gesundheitsmanagement eine erfolgreiche Prävention: Im Jahr 2005 sank der<br />
Krankenstand der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Post</strong> AG auf 5,3% – der niedrigste Wert in unserer Unternehmensgeschichte!<br />
Der Bereich Arbeitsschutz wurde erneut, die Bereiche Arbeitsmedizin und Gefahrgutmanagement wurden<br />
erstmals erfolgreich zertifiziert. In einer Studie der Zeitschrift „Capital“ sind Umfang und Vermittlung der<br />
Gesundheitsförderung sowie die strukturelle Einbindung innerhalb des Unternehmens untersucht worden.<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> World Net belegte dabei den ersten Platz von 100 Unternehmen.<br />
Über 200.000 Mitarbeiterideen<br />
<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />
Einen neuen Rekord verzeichnete im Berichtsjahr unser Ideenmanagement: Die Mitarbeiter der <strong>Deutsche</strong>n<br />
<strong>Post</strong> reichten über 200.000 Vorschläge ein – im Vorjahr waren es noch rund 136.000. Daraus erzielen wir<br />
einen Nutzen von 86 Mio Euro. Im Jahr 2005 wurde das Ideenmanagement auch bei nationalen Tochtergesellschaften<br />
sowie bei 13 europäischen Konzerngesellschaften integriert.<br />
79
Fach- und Führungskräfte beurteilen<br />
Unser konzernweites Performance-Management-System wurde zum zweiten Mal durchgeführt. Damit<br />
ermöglichen wir internationale Karrieren im Konzern, entdecken Talente und identifizieren Nachfolger.<br />
Vorstand und Personalentwicklung waren an den diesjährigen Entwicklungskonferenzen beteiligt. Sie hatten<br />
zum Ziel, Führungskräfte der Ebenen zwei bis fünf nach ihrem Potenzial zu beurteilen und sie bei<br />
Besetzungsentscheidungen entsprechend zu berücksichtigen.<br />
Führungs-Nachwuchs gewinnen<br />
Wir wollen internationale Talente für den Konzern gewinnen. Deshalb kooperieren wir mit rund 30 führenden<br />
Wirtschaftsschulen, unter anderem mit Wharton und Yale im Osten der Vereinigten Staaten, mit der<br />
London Business School und mit den Indian Institutes of Management in Bangalore und Ahmadabad.<br />
Komplettiert wird unser Hochschul-Engagement durch einen Lehrstuhl für Logistik am Chinesisch-<br />
<strong>Deutsche</strong>n Hochschulkolleg in Shanghai.<br />
Von der weltgrößten Studentenorganisation AIESEC wurden wir im zweiten Jahr in Folge als „Partner des<br />
Jahres“ ausgezeichnet. Rund 100 Studenten haben wir international einen Praktikumsplatz angeboten;<br />
über 60% erhielten anschließend im Konzern eine feste Anstellung. Als Mitbegründer der European School<br />
of Management and Technology in Berlin nutzen wir diese auf Initiative der deutschen Wirtschaft gegründete<br />
Wirtschaftsschule, um Führungskräfte zu gewinnen und zu entwickeln.<br />
Einen eigenen Weg gehen wir mit der „<strong>DHL</strong> Logistics Management University“, die wir im Oktober 2005<br />
in Shanghai gegründet haben. Als Firmenuniversität bietet sie jährlich 7.500 Studienplätze für Mitarbeiter<br />
im unteren, mittleren und oberen Management. Dieses Bildungsangebot findet vor allem in China großen<br />
Anklang. Ziel ist es, erstklassige Logistik-Spezialisten auszubilden und langfristig an uns zu binden. Bereits<br />
Ende 2006 werden rund 2.000 Studierende eines von 40 Fortbildungsprogrammen absolviert haben.<br />
80
Nachhaltigkeit<br />
<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />
Nachhaltiges unternehmerisches Handeln ist zentraler Bestandteil unserer Geschäftspolitik und trägt dazu<br />
bei, unseren langfristigen Erfolg zu sichern. Unser Nachhaltigkeitsansatz berücksichtigt die Faktoren Umwelt,<br />
Mensch und Gesellschaft sowie den wirtschaftlichen Erfolg. Er fließt ein in unsere Corporate Governance<br />
sowie in die Ethik-Richtlinien unseres Konzerns.<br />
Mit welchen Inhalten und in welchem Umfang wir unsere ökologische und soziale Verantwortung wahrnehmen,<br />
schildern wir in einem gesonderten Nachhaltigkeitsbericht. Dieser wird erstmals in der ersten<br />
Hälfte des Jahres 2006 veröffentlicht und vereint unsere Umwelt-, Personal- und Sozialberichterstattung.<br />
Umfangreiche Informationen zu diesen Themen finden Sie außerdem in der Rubrik „Verantwortung“ auf<br />
unserer Internetseite.<br />
Bestes deutsches Unternehmen im Good-Company-Ranking<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> World Net ist für die Wahrnehmung seiner sozialen Verantwortung ausgezeichnet worden.<br />
Im Good-Company-Ranking der Zeitschrift Manager Magazin belegten wir im September 2005 als bestplatziertes<br />
deutsches Unternehmen den dritten Platz in der Gesamtwertung. Erstmals wurden 80 europäische<br />
Unternehmen nach den Kriterien Mitarbeiterförderung, gesellschaftliches Engagement, Umweltschutz,<br />
Finanzleistung und Transparenz bewertet.<br />
Interessant für nachhaltig ausgerichtete Investoren<br />
Am 20. September 2005 ist die <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> erneut in den FTSE4Good Europe aufgenommen worden.<br />
Damit erfüllen wir die Kriterien eines der bekanntesten Nachhaltigkeitsindices, die für ökologisch und<br />
sozial orientierte Investoren einen wichtigen Entscheidungsmaßstab bilden.<br />
Strategische Partnerschaft mit den Vereinten Nationen<br />
Am 15. Dezember 2005 haben wir eine weit reichende Partnerschaft mit dem Entwicklungsprogramm der<br />
Vereinten Nationen (UNDP) und dem UN-Büro für die Koordinierung Humanitärer Angelegenheiten<br />
(OCHA) vereinbart. Ein Ziel der geplanten Zusammenarbeit zwischen dem System der Vereinten Nationen<br />
und dem Konzern <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> World Net ist die Organisation von schneller logistischer Hilfe im<br />
Katastrophenfall.<br />
Eine ideale Schnittstelle sehen wir insbesondere bei der logistischen Nothilfekoordination der Flughäfen in<br />
den betroffenen Gebieten. In einem ersten Schritt stellen wir deshalb ein globales Netz an gut ausgebildeten<br />
Katastrophenschutzteams auf. Unsere „Disaster Response Teams“ sind innerhalb kurzer Zeit an jedem<br />
Ort der Welt einsetzbar, um beispielsweise das Management der ankommenden Hilfsgüter an den Flughäfen<br />
zu optimieren.<br />
Im Verlauf des Jahres 2005 konnten wir unseren professionellen Umgang mit logistischen Engpässen an<br />
Flughäfen bereits mehrfach unter Beweis stellen: Bei großen Naturkatastrophen war ein Team von <strong>DHL</strong>-<br />
Logistikexperten im Einsatz, sowohl bei dem Tsunami in Südostasien, als auch bei den Hurrikans an der<br />
Südostküste der Vereinigten Staaten und dem Erdbeben in der Kaschmir-Region Pakistans.<br />
81
Konzernweites Risikomanagement<br />
Chancen- und Risikocontrolling als Bestandteil der Unternehmenssteuerung<br />
Das Chancen- und Risikomanagement ist integraler Bestandteil aller Entscheidungen und Geschäftsprozesse<br />
im Konzern. Angesichts der Vielfalt unserer Geschäftsaktivitäten ist es unerlässlich, Chancen und Risiken<br />
unternehmensweit systematisch zu identifizieren, zu bewerten und zu steuern. Um dies sicherzustellen,<br />
ist das Chancen- und Risikomanagementsystem konsequent in die bestehenden Steuerungs- und Controllingprozesse<br />
integriert. Die enge Verzahnung der Chancen- und Risikoinformationen mit den Steuerungs-<br />
und Controllinginstrumentarien versetzt den Konzern in die Lage, mit Hilfe standardisierter Prozesse<br />
den regelmäßigen Austausch von Chancen- und Risikoinformationen zwischen dem strategischen<br />
und operativen Controlling und dem verantwortlichen Management zu gewährleisten. Das Risikocontrolling<br />
nutzt die Controllingorganisation, um den Informationsprozess zu steuern. Es definiert konzernweit<br />
einheitliche Methoden und Verfahren, stellt deren Einhaltung sicher und koordiniert die regelmäßige<br />
Durchführung des Risikocontrollingprozesses im Konzern.<br />
Das Risikocontrolling der <strong>Post</strong>bank ist den bankaufsichtsrechtlichen Anforderungen des zweiten Konsultationspapiers<br />
des Baseler Ausschusses für Bankenaufsicht (Basel II) angepasst. Nähere Angaben dazu<br />
finden Sie im Konzernanhang. Die <strong>Post</strong>bank ist in den Chancen- und Risikocontrollingprozess des Konzerns<br />
eingebunden.<br />
Das Risikocontrolling folgt konzernweit einem klar definierten Prozess, der inhaltlich und zeitlich auf das<br />
Steuerungs- und Controllinginstrumentarium abgestimmt ist: Risiken werden identifiziert, indem Ereignisse<br />
und Entwicklungen im Unternehmen oder in seinem Umfeld betrachtet werden, die zu Abweichungen<br />
vom geplanten wirtschaftlichen Erfolg führen können. Für jede Chance und jedes Risiko wird ein<br />
Verantwortlicher benannt, der diese mittels Szenariotechnik bewertet, korrespondierende Maßnahmen zur<br />
Chancennutzung oder Risikosteuerung umsetzt und diese mit Hilfe geeigneter Frühwarnindikatoren überwacht.<br />
Im Rahmen des mehrstufigen Risikoberichtswesens werden die entsprechenden Informationen<br />
quartalsweise aus den Unternehmensbereichen an das Konzerncontrolling berichtet. Die Berichterstattung<br />
an den Vorstand berücksichtigt Wechselwirkungen zwischen einzelnen Chancen und Risiken. Sofern neue<br />
Chancen und Risiken auftreten oder sich einzelne Positionen signifikant verändern, wird dies auch außerhalb<br />
der festen Berichtsintervalle gemeldet.<br />
Nachfolgend stellen wir diejenigen Risiken dar, die geeignet sind, unsere Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />
wesentlich zu verschlechtern. Dies sind jedoch nicht notwendigerweise die einzigen Risiken, denen der<br />
Konzern ausgesetzt ist. Risiken, die uns derzeit noch nicht bekannt sind oder die wir zum jetzigen Zeitpunkt<br />
nicht als wesentlich einschätzen, könnten unsere Geschäftsaktivitäten ebenfalls beeinträchtigen.<br />
Die Chancenberichterstattung erfolgt im Wesentlichen unter dem Textbeitrag „Nachtrag und Ausblick“.<br />
Absicherung gegen Finanzrisiken<br />
Aufgrund seiner operativen Geschäftstätigkeit sieht sich der Konzern Finanzrisiken gegenüber, die aus der<br />
Veränderung von Wechselkursen, Roh- und Treibstoffpreisen und Zinssätzen herrühren. Um diese Risiken<br />
zu begrenzen, nutzen wir originäre und derivative Finanzinstrumente. Die dafür notwendigen Handlungsrahmen,<br />
Verantwortlichkeiten und Kontrollen sind in internen Richtlinien verbindlich festgelegt. Die<br />
Sicherungsgeschäfte werden mit einer Risikomanagement-Software erfasst, bewertet und abgewickelt. Als<br />
Kontrahenten für Absicherungsgeschäfte nutzt der Konzern ausschließlich Banken mit erstklassiger Bonität.<br />
Die Kontrahentenlimite und ihre Ausnutzung werden ständig beobachtet. Der Konzernvorstand wird<br />
regelmäßig über die bestehenden Risiken und die getätigten Sicherungsgeschäfte informiert.<br />
82
<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />
Währungsrisiken entstehen überwiegend aus dem internationalen Geschäft der Unternehmensbereiche<br />
BRIEF, EXPRESS und LOGISTIK. Dieses wird zu einem großen Anteil in Fremdwährungen abgewickelt.<br />
Die Risiken werden zentral gesteuert: Alle Konzerngesellschaften melden ihre Fremdwährungsrisiken an<br />
das Konzern-Treasury, das aus diesen Meldungen eine konsolidierte Position je Währung ermittelt. Diese<br />
Netto-Position wird je nach Risiko und Markteinschätzung extern mit Banken abgesichert. Gebuchte Währungsrisiken<br />
und Risiken aus Finanztransaktionen werden in der Regel zu 100%, geplante Währungsrisiken<br />
bis zu 80% für maximal 18 Monate abgesichert. Größter geplanter Netto-Bedarf besteht für US-<br />
Dollar, tschechische Krone und Singapur-Dollar. Die bedeutendsten Netto-Überschüsse erzielt der Konzern<br />
im britischen Pfund, japanischen Yen, koreanischen Won und chinesischen Yuan.<br />
Roh- und Treibstoffpreisrisiken werden im Zusammenhang mit dem Einkauf von Flugzeugkerosin, Heizöl,<br />
Diesel- und Benzinkraftstoffen zentral abgesichert, und zwar für einen Zeitraum von 12 bis 36 Monaten.<br />
Höhere Preise geben wir über Zuschläge und Vertragsklauseln so weit wie möglich an die Kunden weiter.<br />
Zinsänderungsrisiken werden aktiv gesteuert und zentral überwacht. Wir erfassen alle wesentlichen verzinslichen<br />
Forderungen und Verbindlichkeiten und ermitteln daraus die jeweiligen Positionen für die aus<br />
Konzernsicht entscheidenden Währungsblöcke. Darauf basierend werden originäre und derivative Finanzinstrumente<br />
eingesetzt, um die Finanzierungskosten zu reduzieren und Zinsänderungsrisiken durch das<br />
Verhältnis fester zu variabler Zinsvereinbarungen optimal zu steuern. Weitere Informationen zu den bestehenden<br />
Absicherungsgeschäften gegen Währungs-, Zins- und Rohstoff-/Treibstoffpreisrisiken finden Sie<br />
im Konzernanhang.<br />
Risiken der Unternehmensbereiche steuern<br />
Weitere Risiken entstehen dadurch, dass Konzern und Tochtergesellschaften einen Teil ihrer Dienstleistungen<br />
in einem regulierten Markt erbringen.<br />
Für den Unternehmensbereich BRIEF gelten insbesondere die folgenden ordnungspolitischen Rahmenbedingungen:<br />
Zum 1. Januar 2003 wurde die EU-Richtlinie zur weiteren Liberalisierung der europäischen<br />
<strong>Post</strong>märkte in deutsches Recht umgesetzt. Damit wurden Briefe und adressierte Kataloge über 100 Gramm<br />
beziehungsweise das Dreifache des Standardtarifs sowie die abgehende grenzüberschreitende Briefbeförderung<br />
für den Wettbewerb freigegeben. Zum 1. Januar 2006 wurden diese Grenzen auf 50 Gramm beziehungsweise<br />
das Zweieinhalbfache des Standardtarifs gesenkt. Die entsprechende Änderung des deutschen<br />
<strong>Post</strong>gesetzes birgt einerseits Wettbewerbsrisiken in Deutschland, andererseits eröffnet die Liberalisierung<br />
anderer europäischer Briefmärkte neue Marktchancen.<br />
Bereits seit Januar 1998 ist es Wettbewerbern aufgrund von Ausnahmeregelungen des <strong>Post</strong>gesetzes möglich,<br />
auch innerhalb der Gewichts- und Preisgrenzen der Exklusivlizenz tätig zu werden. So werden heute rund<br />
50% des durch Wettbewerber erzielten Umsatzes innerhalb der Gewichtsgrenzen der Exklusivlizenz erzielt.<br />
Die Regulierungsbehörde (Bundesnetzagentur, ehemals Regulierungsbehörde für Telekommunikation und<br />
<strong>Post</strong>) hat bis Ende 2005 rund 2.000 Wettbewerbern eine Lizenz erteilt, von denen etwa 900 am Markt tätig<br />
waren.<br />
Die Rahmenbedingungen, nach denen die genehmigungspflichtigen Briefentgelte bis Ende 2007 reguliert<br />
werden, wurden von der Regulierungsbehörde im Jahr 2002 im so genannten Price-Cap-Verfahren festgelegt.<br />
Danach sind für die Briefpreise im Wesentlichen die gesamtwirtschaftliche Preissteigerungsrate und<br />
die erwartete Produktivitätsfortschrittsrate der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Post</strong> AG maßgeblich. Preissenkungen sind erforderlich,<br />
sofern die Inflationsrate im Referenzzeitraum unter der vorgegebenen Produktivitätsfortschrittsrate<br />
liegt. So mussten wir aufgrund der niedrigen Inflationsrate im Referenzzeitraum 2004 die Preise einiger<br />
genehmigungspflichtiger Briefprodukte zum 1. Januar 2006 senken.<br />
83
Das REIMS-II-Abkommen regelt den europäischen Austausch grenzüberschreitender <strong>Post</strong> und die hierfür<br />
abzurechnenden Endvergütungen. Es wurde zwischenzeitlich von 17 europäischen <strong>Post</strong>unternehmen vereinbart<br />
und im Oktober 2003 von der EU-Kommission genehmigt. Die britische Royal Mail hat, wie bereits<br />
im Vorjahr berichtet, zum 31. Dezember 2004 dieses Abkommen gekündigt. Wir verhandeln mit der Gesellschaft<br />
über eine angemessene Grundlage für Endvergütungen.<br />
Anfang Juli 2004 legte die EU-Kommission einen überarbeiteten Richtlinienvorschlag vor, nach dem sich<br />
die Mehrwertsteuerbefreiung für postalische Universaldienstleistungen ändern soll. Um in Kraft treten zu<br />
können, müsste er von den Mitgliedstaaten einstimmig angenommen werden, was nach dem gegenwärtigen<br />
Kenntnisstand nicht zu erwarten ist. Einige Mitgliedstaaten, darunter auch die Bundesrepublik Deutschland,<br />
haben den Vorschlag bereits nachdrücklich abgelehnt. Derzeit erscheint es unwahrscheinlich, dass<br />
neue europäische Umsatzsteuerregelungen für den <strong>Post</strong>sektor vor dem Jahr 2008 in Kraft treten und in nationales<br />
Recht umgesetzt werden. Wenn es zu einer Steuererhebung käme, würde das hieraus resultierende<br />
Risiko über Preiserhöhungen abgefedert werden: Auch nach Auffassung der Regulierungsbehörde beinhalten<br />
die von ihr genehmigten Entgelte keine Umsatzsteuer. Es handelt sich vielmehr um Nettoentgelte. Die<br />
Umsatzsteuer könnte daher auf die genehmigten Entgelte aufgeschlagen werden.<br />
Die Liberalisierung des Briefmarkts bringt für uns tief greifende Veränderungen: Nach der Gesetzeslage<br />
wird das Briefmonopol in Deutschland vom 1. Januar 2008 an aufgehoben sein. Der Unternehmensbereich<br />
BRIEF hat sich auf mehr Wettbewerb und auch auf Verluste von Marktanteilen vorbereitet: Er hat seine<br />
Logistik umfassend modernisiert, seine Produkte und Dienstleistungen neu ausgerichtet und sich schließlich<br />
auf bedeutenden internationalen Briefmärkten etabliert, so in den Vereinigten Staaten, Großbritannien,<br />
den Niederlanden und Frankreich.<br />
Der Unternehmensbereich EXPRESS hat erfolgreich expandiert und stärkt auch weiterhin seine Präsenz<br />
auf allen Kontinenten. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist die Verbindung von standardisierten und weltweit<br />
vernetzten Geschäftsprozessen mit den regionalen Anforderungen und Bedürfnissen der Kunden. Wir<br />
bauen unsere Infrastruktur weiter aus mit dem Ziel, die Qualität der Dienstleistungen weiter zu verbessern<br />
und gleichzeitig Kosten- und Ertragspotenziale zu nutzen. Bei komplexen Integrationsvorhaben kann es<br />
jedoch zu vorübergehenden Qualitätseinschränkungen und damit zu Umsatz und Ergebnisrückgängen<br />
kommen.<br />
Auf dem wettbewerbsintensiven amerikanischen Markt ist es weiterhin unser Ziel, uns von den Wettbewerbern<br />
durch hochwertige und flexible Dienstleistungen zu unterscheiden. Wir optimieren Angebot und<br />
Kosten und investieren zugleich in die Transportnetze, Grundlage für die erfolgreiche Entwicklung des<br />
Expressgeschäfts in den Vereinigten Staaten. Im Jahr 2003 haben wir Airborne Inc. erworben und seitdem<br />
schrittweise integriert. Mit der Inbetriebnahme des Luftdrehkreuzes in Wilmington (Ohio) im September<br />
2005 wurde der letzte große Schritt im Integrationsprozess für <strong>DHL</strong> auf dem US-Markt vollzogen. Dabei<br />
kam es vorübergehend zu einem Rückgang der Servicequalität und zu Umsatzeinbußen. Bereits nach kurzer<br />
Zeit konnten wir die Servicequalität jedoch wieder erreichen. Wir gehen davon aus, dass unsere finanziellen<br />
Ziele für die Vereinigten Staaten dadurch langfristig nicht nachhaltig beeinträchtigt werden.<br />
Beim Department of Transportation (DOT) ist dem Statut entsprechend nach wie vor eine Routineüberprüfung<br />
der US-Staatsbürgerschaft der ABX Air Inc. anhängig. Diese selbstständige Gesellschaft erbringt<br />
Transportdienstleistungen für <strong>DHL</strong>. Der Ausgang und auch das Procedere dieser Überprüfung sind noch<br />
offen. Es gibt allerdings gewisse Parallelen zur staatsbürgerlichen Überprüfung von Astar Air Cargo Inc. in<br />
den Jahren 2003 und 2004, die positiv beschieden worden war.<br />
84
<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />
Im Rahmen der so genannten Unclaimed-Property-Gesetze in den Vereinigten Staaten werden zurzeit<br />
Betriebsprüfungen bei <strong>DHL</strong> Express (USA) und Airborne Inc. durchgeführt. Nach diesen Gesetzen müssen<br />
herrenlose Vermögensgegenstände entweder an ihre rechtmäßigen Eigentümer zurückgegeben werden<br />
oder dem Heimatstaat des letzten Eigentümers übertragen werden beziehungsweise, falls der nicht bekannt<br />
ist, dem Staat, in dem das Unternehmen seinen Sitz hat.<br />
In Asien ist es weiterhin unser Ziel, die Marktführerschaft zu halten beziehungsweise auszubauen und von<br />
der erwarteten Entwicklung in den Schlüsselmärkten zu profitieren. Sollte es jedoch wider Erwarten zu<br />
einem konjunkturellen Abschwung oder zu einer Überhitzung der Märkte kommen, könnte dies unsere<br />
Umsatzplanung berühren.<br />
Die Gefahr von Terroranschlägen könnte negative Auswirkungen haben, vor allem auf das luft-basierte<br />
Expressgeschäft. Dann wären höhere Versicherungsprämien nicht auszuschließen.<br />
Die wesentlichen Chancen und Risiken im Unternehmensbereich LOGISTIK ergeben sich aus der Integration<br />
des Logistikunternehmens Exel plc. Dessen geographische Präsenz in Großbritannien, den Vereinigten<br />
Staaten und Asien ergänzt unsere eigene in Kontinentaleuropa ideal. In der Luft- und Seefracht verstärken<br />
wir dadurch unsere führende Marktposition; zusätzliche Kompetenz gewinnen wir in der Kontraktlogistik.<br />
Besondere Integrationsrisiken werden nach derzeitigem Stand nicht erwartet.<br />
Im Unternehmensbereich FINANZ DIENSTLEISTUNGEN haben wir bereits im Vorjahr damit begonnen,<br />
das Filialgeschäft neu zu ordnen. In einem weiteren Schritt hat die <strong>Post</strong>bank nun 850 Filialen von der <strong>Deutsche</strong>n<br />
<strong>Post</strong> übernommen. In der Regel handelt es sich dabei um die <strong>Post</strong>bank Center, in denen die <strong>Post</strong>bank<br />
derzeit mehr als 80% ihres filialgestützten Neugeschäfts tätigt.<br />
Mit Unterzeichnung eines Kaufvertrags über den zusätzlichen Erwerb von 76,4% der Aktien der BHW<br />
Holding erweitert die <strong>Post</strong>bank ihr Produktportfolio und ihre Kundenbasis. Ziel ist es, die eigene Vertriebskraft<br />
weiter zu stärken. Bereits heute ist die <strong>Post</strong>bank führende Retailbank in Deutschland. Der Kaufvertrag<br />
stellt zudem sicher, dass die <strong>Post</strong>bank keinerlei Risiken aus der Allgemeinen Hypothekenbank Rheinboden<br />
AG erwirbt. Für die Integration der BHW in die <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong>bank AG ist in den Jahren 2006 und 2007<br />
ein erhöhter finanzieller Aufwand eingeplant; aus heutiger Sicht ist eine zügige und reibungslose Integration<br />
zu erwarten.<br />
Die langjährigen Erfahrungen der <strong>Post</strong>bank bei der Überwachung und Steuerung ihrer Risiken begrenzen<br />
die Gefahr überraschender Ergebnisschwankungen. Das Bankgeschäft ist mit Risiken aus Marktpreisänderungen,<br />
etwaigen Forderungsausfällen und operationellen Risiken verbunden. Das Risikolimitsystem der<br />
<strong>Post</strong>bank wird regelmäßig überwacht. Auch mit Blick auf die ab dem 1. Januar 2007 geltenden Eigenkapitalanforderungen<br />
von Basel II wird das Risikomanagementsystem der <strong>Post</strong>bank kontinuierlich weiterentwickelt.<br />
Risiken aus anhängigen Rechtsverfahren<br />
Als Marktführer unterliegen viele unserer Dienstleistungen der sektorspezifischen Regulierung nach dem<br />
<strong>Post</strong>gesetz. Die Regulierung durch die Bundesnetzagentur erstreckt sich insbesondere auf die Verfahren der<br />
Genehmigung beziehungsweise Überprüfung von Entgelten, der Formulierung von Bedingungen des Zugangs<br />
zu Teilleistungen sowie der allgemeinen Missbrauchskontrolle. Aus den daraus resultierenden Verfahren<br />
können sich Umsatz- und Ergebniseinbußen ergeben.<br />
85
Rechtliche Risiken resultieren unter anderem aus den verwaltungsgerichtlich anhängigen Klagen gegen die<br />
Entscheidung der Regulierungsbehörde vom Juli 2002 über die Rahmenbedingungen des Price-Cap-<br />
Verfahrens sowie aus jeweils zwei Klagen gegen Preisgenehmigungsentscheidungen im Rahmen des Price-<br />
Cap-Verfahrens für die Jahre 2003, 2004 und 2005.<br />
Aufgrund einer Beschwerde des <strong>Deutsche</strong>n Verbandes für <strong>Post</strong> und Telekommunikation wegen des Vorwurfs<br />
überhöhter Briefentgelte ist ein Wettbewerbsverfahren vor der Europäischen Kommission anhängig.<br />
Im Rahmen dieses Verfahrens haben wir detailliert unsere Auffassung dargelegt, dass die Porti in ihrer<br />
Höhe angemessen sind.<br />
Wir sind dazu verpflichtet, Kunden und Wettbewerbern Zugang zu Teilleistungen aufgrund regulatorisch<br />
festgesetzter Bedingungen zu gewähren. Gegen die entsprechenden Entscheidungen der Regulierungsbehörde,<br />
des Bundeskartellamts und der EU-Kommission sind Verfahren vor den Verwaltungs- und Zivilgerichten<br />
sowie dem Europäischen Gericht erster Instanz anhängig. Je nach Ausgang der Verfahren, können<br />
sich weitere Umsatz- und Ergebniseinbußen ergeben. Hier sind insbesondere folgende Verfahren zu erwähnen:<br />
In einer Entscheidung der EU-Kommission gegen die Bundesrepublik Deutschland zum Teilleistungszugang<br />
von <strong>Post</strong>konsolidierern vom 20. Oktober 2004 wurde festgestellt, dass die einschlägigen Vorschriften<br />
des <strong>Post</strong>gesetzes nicht mit dem EU-Recht vereinbar seien. Die Bundesrepublik Deutschland wurde verpflichtet,<br />
der EU-Kommission innerhalb von zwei Monaten die zur Erfüllung des EU-Rechts getroffenen<br />
Maßnahmen mitzuteilen. Im Dezember 2004 hat sie gegen die Entscheidung der EU-Kommission geklagt.<br />
Das Bundeskartellamt hat mit Entscheidung vom 11. Februar 2005 in einem entsprechenden Verfahren der<br />
<strong>Deutsche</strong>n <strong>Post</strong> AG untersagt, <strong>Post</strong>konsolidierern den Teilleistungszugang zu verweigern. Das <strong>Post</strong>gesetz<br />
und der Umfang der Exklusivlizenz stehen unserer Ansicht nach im Einklang mit den gemeinschafts- und<br />
wettbewerbsrechtlichen Vorgaben, namentlich mit der EU-<strong>Post</strong>diensterichtlinie und den<br />
Wettbewerbsregeln des EG-Vertrags. Wir haben daher gegen die Entscheidungen des Bundeskartellamts<br />
geklagt. Bis zu einer Entscheidung sind wir verpflichtet, Konsolidierern den Teilleistungszugang zu gewähren.<br />
Die Bedingungen des Zugangs sind wiederum Gegenstand von Entscheidungen der<br />
Regulierungsbehörde und hiergegen anhängiger Klagen sowie zivilgerichtlicher Verfahren. Soweit eine<br />
Verpflichtung zur Gewährung des Teilleistungszugangs für <strong>Post</strong>konsolidierer aus den Entscheidungen der<br />
EU-Kommission, des Bundeskartellamts oder der Regulierungsbehörde folgt, können uns daraus<br />
Umsatzeinbußen in Höhe eines zwei- bis dreistelligen Millionenbetrags jährlich entstehen.<br />
Ein von der Monopolkommission erhobener Vorwurf ist Gegenstand von Auskunftsersuchen, die die EU-<br />
Kommission auf Beschwerde eines Dritten an die Bundesregierung gerichtet hat. Der Vorwurf lautet, dass<br />
die <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> AG der <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong>bank AG ermögliche, <strong>Post</strong>filialen zu nicht marktgerechter Vergütung<br />
zu nutzen, und dadurch gegen das Beihilfe-Verbot des EU-Vertrags verstoße. Nach unserer Auffassung<br />
entspricht das von der <strong>Post</strong>bank entrichtete Entgelt den wettbewerbs- und beihilferechtlichen Vorgaben des<br />
EU-Rechts.<br />
Die EU-Kommission bittet die Bundesrepublik Deutschland auch um eine Stellungnahme zu dem 1999<br />
erfolgten Verkauf der vollen Anteile der <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong>bank AG an die <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> AG. Allerdings hat die<br />
EU-Kommission den Erwerb der <strong>Post</strong>bank bereits im Rahmen des mit Entscheidung vom 19. Juni 2002<br />
abgeschlossenen Beihilfeverfahrens untersucht. Damals war sie ausdrücklich zu dem Ergebnis gelangt, dass<br />
der Erwerb der <strong>Post</strong>bank „ohne jede staatliche Beihilfe“ erfolgte.<br />
86
<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />
Die Bundesregierung hat gegenüber der EU-Kommission bereits dargelegt, dass die Vorwürfe nach ihrer<br />
Auffassung unbegründet seien. Dennoch lässt sich für beide im Zusammenhang mit den Auskunftsersuchen<br />
stehenden Vorwürfe nicht ausschließen, dass die EU-Kommission einen Beihilfe-Tatbestand bejahen<br />
wird.<br />
Am 21. Januar 2004 hat die EU-Kommission eine beihilferechtliche Entscheidung über die Übernahme von<br />
Pensionsansprüchen von Beschäftigten des belgischen Telekommunikationsunternehmens Belgacom<br />
durch den belgischen Staat getroffen. Vereinzelt wurde in der Presse berichtet, die EU-Kommission plane<br />
eine Übertragung der beihilferechtlichen Grundsätze dieser Entscheidung auf die <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> AG für<br />
den Fall zu prüfen, dass die europäischen Gerichte der Klage der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Post</strong> AG gegen die Beihilfeentscheidung<br />
der EU-Kommission vom 19. Juni 2002 stattgeben sollten. Hieraus könne sich – jenen Presseberichten<br />
zufolge – eine bedeutende finanzielle Belastung für die <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> AG ergeben.<br />
Die EU-Kommission hat diese Meldungen jedoch nicht bestätigt. Im Übrigen weicht der in der Entscheidung<br />
vom 21. Januar 2004 entschiedene Sachverhalt nach unserer Auffassung von der gesetzlichen Regelung<br />
der Pensionsverpflichtungen der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Post</strong> AG ab. Wir gehen davon aus, dass in den Regelungen<br />
zur Finanzierung der Pensionslasten nach der bisherigen Entscheidungspraxis der EU-Kommission keine<br />
Beihilfe der Bundesrepublik Deutschland liegt. Zudem hat die EU-Kommission die Beiträge des Bundes<br />
zur Finanzierung der Pensionen im Rahmen des abgeschlossenen Beihilfeverfahrens bereits eingehend<br />
geprüft und in der Entscheidung vom 19. Juni 2002 keine unzulässige Beihilfe festgestellt. Insofern nimmt<br />
die <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> AG Vertrauensschutz in Anspruch. Gleichwohl lässt sich nicht gänzlich ausschließen,<br />
dass die EU-Kommission einen Beihilfetatbestand bejaht.<br />
Infrastrukturrisiken vermeiden oder begrenzen<br />
Mit der weltweiten Expansion unseres Konzerns steigen die Anforderungen an die betriebsnotwendige<br />
Infrastruktur. Betriebsunterbrechungen an wichtigen operativen Standorten versuchen wir zu vermeiden,<br />
indem wir unsere komplexen Sortier- und Förderanlagen überwachen. Mit zahlreichen Vorsorgemaßnahmen<br />
sowie Notfall- und Ausweichplänen für den Fall, dass ein Schaden dennoch eintritt, verfügen wir<br />
über wirkungsvolle Instrumente, um die finanziellen Folgen einer möglichen Betriebsunterbrechung zu<br />
mindern.<br />
Unsere Informationstechnologie haben wir auf geografisch zentral gelegene Rechenzentren in allen Zeitzonen<br />
der Erde konzentriert. Damit haben wir eine leistungsfähige Infrastruktur geschaffen und die ITgestützten<br />
Geschäftsprozesse verbessert. Dadurch sind wir aber auch anfälliger für Betriebsunterbrechungen<br />
geworden, verursacht durch Elementarschäden oder menschliches Versagen. Um Betriebsunterbrechungen<br />
zu vermeiden, wird in den Rechenzentren ein eigenes IT-Risikomanagement betrieben. Damit<br />
beugen wir Ausfällen vor beziehungsweise reduzieren die Auswirkungen im Unterbrechungsfall.<br />
Wir wollen auf dem wettbewerbsintensiven Expressmarkt unsere Position behaupten und ausbauen. Dafür<br />
benötigen wir leistungsfähige Transportnetze, die die nötige Kapazität vorhalten, um die hohen Ansprüche<br />
unserer Kunden an Einlieferungs- und Zustellzeiten zu erfüllen. Der größte Mehrwert unserer Netzwerkarchitektur<br />
liegt in der Nutzung kombinierter Luft- und Landtransporte. Ihr wesentlicher Bestandteil sind<br />
zentrale Luftdrehkreuze. Neben den Drehkreuzen in Hongkong und Wilmington werden wir ein neues für<br />
das europäische Luftexpressnetz in Leipzig errichten. Die Betriebsaufnahme ist für das Jahr 2008 geplant.<br />
87
Weitere Risiken<br />
Die Versicherungsstrategie des Konzerns sieht zwei Möglichkeiten vor: Risiken mit einer hohen Eintrittswahrscheinlichkeit<br />
und einer geringen Schadensumme werden über einen so genannten Captive versichert.<br />
Mit dieser konzerneigenen Versicherungsgesellschaft wollen wir unsere Versicherungskosten senken. Risiken<br />
mit geringer Eintrittswahrscheinlichkeit, die jedoch zu potenziell hohen Schäden führen können, wie<br />
beispielsweise Luftverkehrsrisiken, vergeben wir an externe Versicherungsgesellschaften.<br />
Als Dienstleistungsunternehmen betreiben wir keine Forschung und Entwicklung im engeren Sinne, so<br />
dass in diesem Bereich keine maßgeblichen Risiken zu berichten sind.<br />
Das Volumen unserer Geschäftstätigkeit ist allgemein mit der gesamtwirtschaftlichen Lage der einzelnen<br />
Länder und ihrer Handelsbeziehungen verknüpft. Derzeit sehen wir für den Konzern keine wesentlichen<br />
gesamtwirtschaftlichen Risiken. Für den Konzern waren im abgelaufenen Geschäftsjahr keine Risiken<br />
erkennbar, die einzeln oder in ihrer Gesamtheit einen wesentlichen Einfluss auf den Fortbestand des Unternehmens<br />
haben könnten. Diese drohen auch nicht in absehbarer Zukunft.<br />
88
Nachtrag und Ausblick im Konzern<br />
Ereignisse nach Ablauf des Geschäftsjahres<br />
<strong>Post</strong>bank nach BHW-Kauf führend im Privatkundengeschäft<br />
<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />
Unsere Konzerntochter <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong>bank AG hat am 2. Januar 2006 sämtliche von der Beteiligungsgesellschaft<br />
der Gewerkschaften AG (BGAG) und dem <strong>Deutsche</strong>n Beamtenwirtschaftsbund (BWB) gehaltenen<br />
Anteile an der BHW Holding AG erworben. Damit hält die <strong>Post</strong>bank jetzt mehr als 90% der BHW-Anteile.<br />
Den freien Aktionären wurde ein Pflichtangebot gemäß den gesetzlichen Vorgaben gemacht. Der BHW-<br />
Kauf macht die <strong>Post</strong>bank zum führenden Finanzdienstleister für Privatkunden in Deutschland.<br />
Verkauf von McPaper wirksam<br />
Wie wir bereits im Dezember 2004 berichtet hatten, verkauft die <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> 100 Prozent der Anteile an<br />
der McPaper AG, Berlin, zum 1. Januar 2006. Aus dieser Maßnahme entsteht kein Arbeitsplatzabbau bei der<br />
McPaper AG. Auf unser Filialnetz hat dieser Verkauf keine Auswirkung; dort bleibt auch das Angebot an<br />
Papier-, Büro- und Schreibwaren erhalten.<br />
Erwerb des tschechischen Expressanbieters PPL<br />
Unsere Kunden erschließen in zunehmendem Maße die osteuropäischen Märkte. Dementsprechend sind<br />
auch wir gehalten, unsere internationale Produktpalette um nationale Expressdienstleistungen in Mittelund<br />
Osteuropa zu erweitern. Daher hat <strong>DHL</strong> am 21. Dezember 2005 den tschechischen Expressanbieter<br />
PPL erworben. Die Transaktion soll im ersten Quartal 2006 abgeschlossen werden.<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> übernimmt Williams Lea<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> World Net wird die Mehrheit an der britischen Williams Lea übernehmen, darüber informierten<br />
wir die Öffentlichkeit am 13. Februar 2006. Das Unternehmen mit Sitz in London ist ein internationaler<br />
Anbieter von brief- und dokumentenbezogenen Mehrwertleistungen und verfügt über ein breites<br />
Produktangebot in den Bereichen Druck-, <strong>Post</strong>stellen- und Dokumentenmanagement sowie Direktmarketing.<br />
Als der in diesen Bereichen am besten positionierte Dienstleister in Großbritannien und Europa<br />
hat Williams Lea in den vergangenen Jahren auch seine internationalen Aktivitäten erheblich verstärkt, vor<br />
allem in den Vereinigten Staaten. Mit dieser Übernahme bauen wir die Präsenz unserer Marke <strong>DHL</strong> Global<br />
Mail in nationalen Märkten außerhalb Deutschlands aus und erweitern unser Angebot an weltweiten<br />
Briefdienstleistungen. Sie steht unter dem üblichen Vorbehalt der Zustimmung der zuständigen Kartellbehörden.<br />
Der Abschluss wird im März 2006 erwartet.<br />
Künftige Rahmenbedingungen<br />
Die globale Konjunktur bleibt robust<br />
Bei den folgenden Ausführungen wurden die veröffentlichten Prognosen führender Wirtschaftsforschungsinstitute<br />
sowie internationaler Organisationen, wie IWF oder OECD, berücksichtigt. Danach dürfte das<br />
Welt-Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2006 ähnlich wachsen wie im Vorjahr, der Welthandel dagegen kräftiger.<br />
Allgemein wird mit einem Wachstum zwischen 7,5 und 9% gerechnet.<br />
In den Vereinigten Staaten steht die Wirtschaft nach wie vor auf einem breiten Fundament. Für das Jahr<br />
2006 ist mit einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 3,25% zu rechnen.<br />
89
In Japan dürfte die Konjunktur auch weiterhin von der Binnennachfrage getragen sein. Zudem wird mit einer<br />
Steigerung des Exports gerechnet. Das BIP sollte daher im Jahr 2006 um 2,9% wachsen. In China dürfte das BIP<br />
nur geringfügig schwächer wachsen als im Jahr 2005. Kräftige Impulse werden weiterhin vom Export ausgehen.<br />
Im Euroraum dürfte sich die Wirtschaft im Jahr 2006 beleben. Positive Impulse sollten vom Außenhandel<br />
ausgehen. Die weltweite Nachfrage ist robust, und der schwächere Euro bietet zusätzliche Chancen. Das<br />
Zinsniveau ist immer noch sehr niedrig, die Arbeitslosigkeit sollte leicht sinken. Das könnte auch den privaten<br />
Verbrauch beleben. Insgesamt wird für das Jahr 2006 mit einem BIP-Wachstum von 1,9% gerechnet.<br />
Auch in Deutschland besteht die Aussicht, dass sich der private Verbrauch wieder belebt. Hierzu dürfte die<br />
Erhöhung des Mehrwertsteuersatzes von 16 auf 19% im Jahr 2007 beitragen. Die Erfahrung spricht dafür,<br />
dass Käufe langlebiger Güter vorgezogen werden. Die BIP-Prognosen liegen bei +1,8%.<br />
Der Rohölmarkt bleibt anfällig für starke Preisschwankungen. Die meisten Förderländer produzieren an ihren<br />
Kapazitätsgrenzen, wodurch sich unerwartete Förderausfälle kurzfristig nur schwer ausgleichen lassen. Es<br />
wird damit gerechnet, dass der Ölpreis im Durchschnitt des Jahres 2006 in etwa auf dem hohen Niveau des<br />
Vorjahres verharrt.<br />
Die US-Notenbank hat ihre Leitzinsen bereits so deutlich erhöht, dass ihre Geldpolitik nicht mehr als<br />
expansiv angesehen werden kann. Auch die EZB dürfte den Leitzins allenfalls noch geringfügig erhöhen.<br />
Die Kapitalmarktzinsen dürften deshalb niedrig bleiben, in den Vereinigten Staaten sogar leicht sinken.<br />
Das Umfeld für Aktien wird daher von dieser Seite aus betrachtet zwar günstig bleiben, aber gleichwohl<br />
sind an den Aktienmärkten aufgrund der im Jahresverlauf voraussichtlich nachlassenden konjunkturellen<br />
Dynamik vorübergehende Rückschläge nicht auszuschließen.<br />
Weitere Liberalisierung des europäischen Briefmarktes<br />
Zum 1. Januar 2006 wurde die Liberalisierungsgrenze bei der Briefpost auf 50 Gramm gesenkt. Dies wird<br />
kaum Auswirkungen auf unsere Marktanteile haben, zumal der Wettbewerb schon heute vorwiegend im<br />
Bereich der noch bestehenden Exklusivlizenz tätig ist. Durch die volle Liberalisierung des nationalen Briefmarkts<br />
ab dem Jahr 2008 wird der Wettbewerb weiter zunehmen. Wir gehen davon aus, dass die bestehenden<br />
Wettbewerber ihre Marktposition sowohl räumlich als auch mengenmäßig weiter ausbauen werden.<br />
Im Europäischen Briefmarkt schreitet die Liberalisierung voran, wenn auch mit unterschiedlicher Geschwindigkeit.<br />
Die EU hat hier klare Signale zur weiteren Marktöffnung gesetzt. Wir begrüßen diese Entwicklung<br />
und bereiten uns intensiv auf die weitere Liberalisierung vor, um Markteintritts- bzw. -entwicklungschancen<br />
konsequent zu nutzen.<br />
Es ist damit zu rechnen, dass die Anzahl der Sicherheitsbestimmungen und -programme im Seeverkehr<br />
und in der Luftfracht zunimmt. Beispielsweise wurde seitens der Europäischen Union die Verordnung<br />
2320/2002 bezüglich Luftfahrtsicherheit samt der dazugehörigen Durchführungsverordnung 622/2003 verabschiedet.<br />
Da die Umsetzung unterschiedlich ausfallen kann, könnten wir mit 25 unterschiedlichen Gesetzen<br />
und Detailregelungen konfrontiert werden. Unser Unternehmen ist darauf vorbereitet und kann aus<br />
den Erfahrungen der laufenden Programme profitieren.<br />
90
Künftiges Geschäft<br />
Marktchancen im internationalen Briefgeschäft nutzen<br />
<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />
Die zukünftige Briefnachfrage in Deutschland hängt wesentlich davon ab, wie sich die Konjunktur entwickelt<br />
und in welchem Maß elektronische Medien genutzt werden. Wir rechnen in den nächsten Jahren mit<br />
einem weiter rückläufigen Markt für Briefkommunikation. Zudem werden wir Marktanteile durch die<br />
Marktöffnung und den verschärften Wettbewerb verlieren.<br />
Der deutsche Werbemarkt wird weiterhin wachsen und der Trend zu zielgruppenorientierter Werbung<br />
anhalten. Trotz fortschreitender Liberalisierung des Marktes für papiergebundene Werbung wollen wir unsere<br />
Position sichern, im Gesamtwerbemarkt sogar ausbauen. Hierzu wollen wir uns im Direktmarketing<br />
als integrierter Anbieter von medienübergreifenden Leistungen positionieren.<br />
Der Markt für Pressepost dürfte weiter leicht zurückgehen. Auch hier wollen wir unseren Marktanteil halten,<br />
wenn nicht sogar auszubauen. Wir setzen dabei auf die wachsende Bedeutung des Abonnements. Daher bauen<br />
wir den Leserservice aus und verbessern seine Qualität, beispielsweise durch neue Verfahren zur Adress-Korrektur.<br />
Im Markt für den internationalen Briefverkehr gehen wir weiterhin von wachsenden Volumina aus. Die<br />
weitere Deregulierung von ausländischen Briefmärkten eröffnet neue Marktchancen und wird unsere Entwicklung<br />
positiv beeinflussen. Unsere Strategie, uns in allen wichtigen Märkten zu positionieren, werden<br />
wir konsequent fortsetzen und dabei immer stärker auch die Mehrwertleistungen rund um den Brief im<br />
Blick haben.<br />
Im Jahr 2006 optimieren wir unser Transportnetz weiter: Unser Nachtluftpostnetz wird um zwei Flüge verkleinert.<br />
In Ballungs- und angrenzenden Verdichtungsräumen, die sich durch einen hohen Anteil an Geschäftskunden<br />
und hohe tägliche Verkehrsmengenschwankungen auszeichnen, wird das Betriebskonzept der<br />
reinen Briefzustellung kosten- und qualitätsorientiert weiterentwickelt. Dazu wurde ein Verfahren entwickelt,<br />
das seit Anfang 2006 in rund 100 Zustellbezirken getestet und bei Erfolg ausgedehnt wird. Vorbereitet haben<br />
wir bereits den Austausch der Handscanner, die in den über 30.000 Bezirken der Verbundzustellung verwendet<br />
werden. Damit können wir künftige Anforderungen technisch flexibel unterstützen.<br />
Am Wachstum im Expressgeschäft teilnehmen<br />
Es wird erwartet, dass der internationale KEP-Markt in Europa mit durchschnittlich 4 bis 6% jährlich wächst.<br />
Zusätzliche Mengen werden größtenteils im interkontinentalen Geschäft von und nach Asien und den<br />
Emerging Markets erwartet. Wir befinden uns hier in einer guten Ausgangsposition, dieses Wachstum nutzen<br />
und weiterhin gute Preise erzielen zu können. Wir werden zudem unser Angebot verbessern, zum Beispiel<br />
die Auslieferung vor 12 Uhr in Europa ausweiten und für Sendungen von und nach Asien einführen.<br />
Darüber hinaus werden wir das Preis-Leistungs-Verhältnis unserer Produkte auch künftig überprüfen und<br />
anpassen. Das Geschäft in den Inlandsmärkten dürfte langsamer wachsen als das grenzüberschreitende. In<br />
einigen Ländern, darunter Deutschland, werden zudem neue Teilnehmer auf dem Paketmarkt erwartet.<br />
Wir arbeiten daran, unsere betrieblichen Abläufe noch besser aufeinander abzustimmen. Der Kunde soll<br />
von den Vorteilen einer integrierten Dienstleistung profitieren. Bis Ende 2007 soll unser Kundennetz in<br />
Europa auf rund 20.000 Kontaktpunkte wachsen. Einen entscheidenden Anteil daran werden die so<br />
genannten „Servicepoints“ haben, die an Supermärkte, Bahnhöfe oder Einzelhandelsketten angebunden<br />
sind. Hier können bereits heute in sieben Ländern Europas Sendungen aufgegeben und abgeholt werden.<br />
In Deutschland wollen wir im kommenden Jahr Packstationen in mehr als 30 weiteren Städten einrichten<br />
und damit auf insgesamt über 120 Städte ausweiten.<br />
91
In den Vereinigten Staaten wollen wir unsere Wettbewerbsfähigkeit stärken und die Leistungen weiter verbessern.<br />
Unsere Kunden sollen uns als freundlichstes, am leichtesten erreichbares und besonders entgegenkommendes<br />
Transportunternehmen am Markt wahrnehmen. Um dies zu erreichen, werden wir eine benutzerfreundliche<br />
Technik anbieten. Unsere Erträge wollen wir dadurch steigern, dass wir internationale<br />
und Ad-hoc-Kunden stärker berücksichtigen und gleichzeitig unsere vorhandenen Kunden halten. Das<br />
Produktportfolio im Inland werden wir ausbauen.<br />
In Asien wollen wir weitere Expressprodukte entwickeln und als erster internationaler Expressdienstleister<br />
auf den Inlandsmärkten Chinas und Indiens weiter investieren und rasch wachsen. <strong>DHL</strong> soll zum bevorzugten<br />
Arbeitgeber der Region werden.<br />
In den Emerging Markets werden wir unser Produktangebot schrittweise ausweiten und zudem den<br />
Vertrieb landesgerecht ausbauen.<br />
Marktführung in der Logistik übernehmen<br />
Die Wettbewerbsverhältnisse auf dem Logistikmarkt werden sich durch die bereits erfolgten Unternehmenszusammenschlüsse<br />
verändern. Wir gehen davon aus, dass sich der Markt weiter konsolidiert und<br />
letztlich nur noch wenige global agierende Anbieter bestehen werden. Der Konsolidierungsprozess dürfte<br />
auch auf Seiten der Frachtführer weiter anhalten.<br />
Durch die Akquisition von Exel erweitert sich das Spektrum des Unternehmensbereichs deutlich. Wir erwarten,<br />
dass wir die wichtigsten Etappen der Integration bis 2007 erreicht haben werden. In Zukunft können<br />
wir mehr Produkte mit einer größeren geografischen Reichweite anbieten. Wir werden die Hauptsitze<br />
zusammenlegen, gemeinsam einkaufen und die Infrastruktur beider Unternehmen konsolidieren. Die daraus<br />
resultierenden Einsparungen sollten sich im Jahr 2008 auf rund 220 Mio Euro vor Steuern belaufen.<br />
Da sich auch die Beschaffungs- und Absatzmärkte international immer mehr verzahnen, werden die transportierten<br />
Volumina zunehmen, besonders im interkontinentalen Verkehr. Wir wollen unseren Marktanteil<br />
auf den Routen steigern, die Europa und die Vereinigten Staaten mit Asien verbinden – allen voran mit China.<br />
In den nächsten Jahren wird in der Luft- und Seefracht mit einem durchschnittlichen Marktwachstum von<br />
etwa 6-7% gerechnet. Die größten Zuwachsraten werden weiterhin für den Verkehr von Asien in andere<br />
Regionen und innerhalb des asiatisch-pazifischen Raums erwartet. In der Luft- und Seefracht werden wir<br />
unsere Effizienz steigern, indem wir die Volumina kombinieren und die Fracht optimal bündeln. In der<br />
Luftfracht wollen wir noch stärker als bisher die <strong>DHL</strong>-eigenen Frachtkapazitäten nutzen.<br />
In der Kontraktlogistik erwarten die Kunden neben der reinen Abwicklung logistischer Prozesse zu niedrigen<br />
Stückkosten individuelle Gesamtlösungen, die ihnen einen Zusatznutzen bringen. Zudem werden sich<br />
diejenigen Anbieter durchsetzen, die über landesspezifisches Know-how verfügen. Daher fokussieren wir<br />
uns in diesem Geschäftsfeld auf Industrien und Länder, in denen der Trend zur Fremdvergabe von Logistikleistungen<br />
anhält. Durch die Akquisition von Exel erschließen wir uns in der Kontraktlogistik geografische<br />
Märkte, in denen wir bislang unterrepräsentiert waren. Zukünftig werden wir verstärkt in Großbritannien,<br />
den Vereinigten Staaten und Asien logistische Dienstleistungen aus einer Hand anbieten. Dies<br />
ergänzt in idealer Weise unsere starke Präsenz auf dem europäischen Festland.<br />
92
<strong>Post</strong>bank verbessert gute Marktposition<br />
<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />
Im Jahr 2006 erwarten wir nur eine leichte Belebung der Konjunktur. Daher erscheint uns eine weitere<br />
deutliche Verbesserung der Ertragslage der deutschen Kreditinstitute schwierig. Die Zahl der Verbraucherinsolvenzen<br />
wird in den nächsten Jahren weiter zunehmen. Damit sich die Ertragslage der mittelständischen<br />
Unternehmen nachhaltig bessert, bedarf es einer stärkeren Erholung der Binnenkonjunktur.<br />
Die Übernahme des BHW wird für die <strong>Post</strong>bank ein weiterer großer Schritt auf ihrem Weg, sich als führende<br />
Bank für Privatkunden in Deutschland zu etablieren. In Zukunft bedient sie im Inland mehr als 14,5<br />
Millionen Kunden – mehr als jede andere Bank. Im Bereich der privaten Immobilienfinanzierung kann sie<br />
das Volumen künftig mehr als verdoppeln und wird auch hier Marktführer. Zusätzlich plant sie, das margenstarke<br />
Konsumentenkreditgeschäft und das beratungsintensive Geschäft weiter auszubauen, um sich als<br />
kompetente Ansprechpartnerin im Wachstumsfeld Altersvorsorge zu positionieren.<br />
Das Vertriebsnetz gewinnt zusätzliche Schlagkraft durch die Übernahme von 850 Filialen sowie von 4.200<br />
mobilen Finanzberatern des BHW. Zusammen mit den 460 mobilen Beratern der <strong>Post</strong>bank Vermögensberatung,<br />
dem Direktvertrieb über die DSL-Vermittler und den Kooperationspartnern des BHW wird die<br />
<strong>Post</strong>bank ihre führende Position weiter ausbauen. Dazu werden auch das Online- und Telefonbanking beitragen.<br />
93
Erwartete Geschäftsentwicklung<br />
Konzern<br />
Basierend auf den Prognosen für die weitere konjunkturelle Entwicklung gehen wir für das Jahr 2006 von<br />
einem insgesamt positiven Geschäftsverlauf aus. Wir planen für das laufende Geschäftsjahr einen Konzernumsatz<br />
in der Größenordnung von gut 60 Mrd Euro.<br />
Für den Konzern rechnen wir im Jahr 2006 mit einem Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) von<br />
mindestens 3,7 Mrd Euro.<br />
BRIEF<br />
Im Unternehmensbereich BRIEF rechnen wir erneut mit Umsatzverlusten im nationalen Briefgeschäft, die<br />
jedoch durch Zuwächse bei den internationalen Mehrwertleistungen mehr als ausgeglichen werden können.<br />
Die Akquisition von Williams Lea wird dazu einen wichtigen Beitrag leisten. Insgesamt planen wir<br />
daher für das laufende Geschäftsjahr einen stabilen bis leicht steigenden Umsatz.<br />
EXPRESS<br />
Im Unternehmensbereich EXPRESS rechnen wir für das Jahr 2006 mit einem prozentual mindestens einstelligen<br />
Umsatzzuwachs. In der Region Europe werden wir damit fortfahren, unsere Netzwerke zu integrieren<br />
und eine einmalige Plattform aufzubauen. Damit legen wir die Basis für den weiteren Ausbau des<br />
Geschäfts.<br />
LOGISTIK<br />
In dem durch Exel erweiterten Unternehmensbereich LOGISTIK rechnen wir für das laufende Geschäftsjahr<br />
mit einem Umsatzniveau, das deutlich über 18 Mrd Euro liegt. Der Vorstand ist sehr zuversichtlich,<br />
Exel in den kommenden Jahren erfolgreich integrieren und den positiven Trend des Logistikgeschäfts<br />
aufrechterhalten zu können.<br />
FINANZ DIENSTLEISTUNGEN<br />
Im Unternehmensbereich FINANZ DIENSTLEISTUNGEN sollten die Erlöse auch durch die Einbeziehung<br />
des BHW zunehmen.<br />
Dividenden<br />
Wir planen unsere bisherige Dividendenpolitik fortzusetzen und unsere Aktionäre an der guten Geschäftsentwicklung<br />
zu beteiligen.<br />
94
Weitere Entwicklung des Konzerns<br />
Künftige Organisation<br />
Im nächsten Jahr werden wir unser Hauptaugenmerk darauf richten, die Geschäftstätigkeiten im Unternehmensbereich<br />
LOGISTIK zu integrieren. Dies wird zu einigen organisatorischen Änderungen führen;<br />
allen voran haben wir ein neues Vorstandsressort für LOGISTIK eingeführt, das ab dem 1. Januar 2006 von<br />
John Allan geleitet wird.<br />
Im Gegenzug werden die Servicebereiche im Vorstandsbereich „Global Corporate Services“ unter der<br />
Verantwortung von Frank Appel gebündelt. Das wird zu Verlagerungen aus anderen Vorstandsressorts führen.<br />
Letztlich werden alle Servicefunktionen aus den Geschäftsverantwortungen der Unternehmensbereiche<br />
herausgelöst und über alle Ebenen und Länder hinweg zusammengefasst. Folgerichtig werden die<br />
entsprechenden Controlling-Funktionen im Bereich „Controlling Global Corporate Services“ zusammengeführt.<br />
Künftiger Einkauf<br />
Die Integration von Exel wird positive Effekte im Einkauf auslösen. Daher sollen beide Organisationen so<br />
schnell wie möglich zusammengeführt werden, um entsprechende Kosten-Synergien in der Beschaffung zu<br />
erzielen. Zudem soll der Ablauf der Einkaufsprozesse weiter standardisiert und systemtechnisch abgebildet<br />
werden.<br />
Außerdem machen wir unsere Mitarbeiter fit: Im Rahmen des Programms „Fit4Procurement“ durchläuft<br />
jeder von ihnen eine Kompetenzanalyse, die die Grundlage für individuelle Trainings- und Entwicklungsprogramme<br />
bildet.<br />
Künftige Forschung und Entwicklung<br />
Angaben zu diesem Punkt entfallen, da <strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> World Net als reines Dienstleistungsunternehmen<br />
keine Forschung und Entwicklung betreibt.<br />
Unternehmensstrategische Chancen<br />
<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />
Wir sind hervorragend auf den steigenden Wettbewerb im Briefbereich vorbereitet. Mit unserem hohen<br />
Qualitätsstandard und dem effizienten Netz moderner Briefzentren werden wir uns als Anbieter von Lösungen<br />
und Mehrwertleistungen für unsere Kunden etablieren und unser Geschäft weiter internationalisieren.<br />
Verstärken wollen wir uns vor allem in Europa, Nordamerika und Asien – jeweils abhängig vom<br />
regulatorischen Umfeld in den nationalen <strong>Post</strong>märkten.<br />
Im Expressgeschäft integrieren und modernisieren wir unsere Transportnetze. Das erbringt Größenvorteile<br />
und Dienstleistungen in besserer Qualität zu niedrigeren Kosten. In den Vereinigten Staaten haben wir im<br />
Jahr 2005 zusätzliche Maßnahmen eingeleitet, mit denen das Geschäft gestärkt werden soll. Eine weitere<br />
Optimierung der weltweiten Infrastruktur erwarten wir durch den Bau des neuen europäischen Drehkreuzes<br />
in Leipzig, das im Jahr 2008 in Betrieb gehen soll.<br />
95
In der Logistik sind wir nach dem Erwerb von Exel Marktführer im interkontinentalen Frachtgeschäft und<br />
in der Kontraktlogistik. Diese Führungsposition möchten wir halten: Mehr denn je werden wir unseren<br />
Kunden maßgeschneiderte Logistiklösungen aus einer Hand anbieten können und letztlich auch als attraktiver<br />
Arbeitgeber Spitzenkräfte unserer Branche gewinnen.<br />
Die mehrheitliche Übernahme des BHW wird die <strong>Post</strong>bank zum führenden deutschen Eigenheimfinanzierer<br />
machen. Sie hat eine hervorragende Ausgangsposition, um bei Publikumsfonds und Lebensvericherungen<br />
weiter zu wachsen. Diese gute Marktposition gilt es zu sichern und weiter auszubauen. Ihre<br />
Vertriebskraft stärkt die <strong>Post</strong>bank zudem mit der Übernahme von 850 Filialen von der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Post</strong> AG.<br />
Wesentliche Chancen für unsere künftige wirtschaftliche Entwicklung ergeben sich nicht nur für die einzelnen<br />
Unternehmensbereiche, sondern auch für den gesamten Konzern, vor allem durch eine optimierte<br />
Aufbau- und Ablauforganisation im Bereich der „Global Corporate Services“.<br />
In der Informationstechnologie streben wir an, unter Wahrung unseres hohen Qualitätsstandards die<br />
Infrastruktur zu optimieren, die Arbeitsprozesse zu verbessern und die anfallenden Kosten weiter zu senken.<br />
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Schlusserklärung des Vorstands<br />
<strong>Jahresabschluss</strong> (<strong>HGB</strong>)<br />
Sämtliche Rechtsgeschäfte, die im Berichtsjahr abgeschlossen wurden und über die wir berichtet haben,<br />
sind für unsere Gesellschaft nicht nachteilig. Bei jedem Rechtsgeschäft haben wir für unsere Leistung eine<br />
angemessene Gegenleistung erhalten. Rechtsgeschäfte mit Dritten auf Veranlassung des Bundes oder im<br />
Interesse des Bundes oder seinen verbundenen Unternehmen wurden nicht abgeschlossen. Maßnahmen<br />
auf Veranlassung oder im Interesse des Bundes oder seiner verbundenen Unternehmen hat die <strong>Deutsche</strong><br />
<strong>Post</strong> AG im Geschäftsjahr 2005 weder getroffen noch unterlassen. Dieser Beurteilung liegen die Umstände<br />
zugrunde, die uns im Zeitpunkt der berichtspflichtigen Vorgänge bekannt waren.<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Post</strong> AG<br />
Bonn, den 15. Februar 2006<br />
Der Vorstand<br />
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